[0001] Die Erfindung betrifft eine Greifereinrichtung an Zylindern für Druckmaschinen, insbesondere
Bogenrotationsdruckmaschinen für Schön- und Widerdruck, wobei die Greifereinrichtung
aus auf einer Greiferwelle verdrehbar angeordneten, kurvengesteuerten Greifern und
aus Greiferauflagen besteht und in einem Zylinderkanal derart schwenkbar angeordnet
ist, daß zwischen Greiferauflage und Zylinderkanalwand ein für den Druck erforderliches
Gummituch einfüg- und spannbar ist.
[0002] Es ist bekannt, daß bei Rollenrotationsoffsetdruckmaschinen ein sogenanntes Gummi-Gummi-Druckwerk
verwendet wird, d.h. der Druck erfolgt zwischen zwei mit Gummitüchern bespannten Zylindern.
[0003] Wenn dieses Druckprinzip auf Bogenmaschinen übertragen werden soll, so muß an mindestens
einem Gummizylinder eine Greifereinrichtung zum Festhalten und Transport der Bogen
vorgesehen sein. Diese Greifereinrichtung muß so angeordnet sein, daß möglichst nahe
am Druckanfang der Bogen gehalten ist. Weiterhin muß die Möglichkeit bestehen, das
Gummituch auf dem Zylinder zu befestigen und zu spannen. Diese Forde- rung erfordert
eine besondere Ausgestaltung der Greifereinrichtung, nämlich der, daß die Greifereinrichtung
abschwenkbar ausgebildet sein muß.
[0004] Eine derartige Vorrichtung zeigt z.B. die DE-OS 1 561 082, bei der Greifer und Greiferauflage
auf einem Hebel angeordnet sind, der schwenkbar über einen Kurbeltrieb antreibbar
ist. Im abgeschwenkten Zustand gibt der Hebel eine Befestigungseinrichtung freiin
die das Gummituch eingeführt werden kann. Da der Hebel gleichzeitig als Greiferauflage
und Lager für die Greiferwelle Anwendung findet und der Antrieb des Hebels über eine
angefederte Koppel erfolgt, birgt diese Ausgestaltung einen Nachteil, nämlich den,
daß keine feste Verbindung zwischen Antrieb und Hebel vorgesehen ist und somit Fehler
auftreten können.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, einen abschwenkbaren Greifer für
einen Druckzylinder so auszugestalten, daß beim Abschwenken des Greifers bei einer
vorgegebenen Greifersteuerkurve der Greifer geschlossen bleibt und damit keine Relativbewegung
zwischen Greiferspitze und Greiferauflage eintritt. Weiterhin soll bei abgeschwenktem
Greifer eine Sicherung aktiv werden, die einen Vorwärtslauf der Maschine verhindert
und nur einen Schleichgang zuläßt.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruchs.
[0007] Der Vorteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß beim Abschwenken des Greifers dieser
geschlossen bleibt und auch keine Relativbewegung zur Greiferauflage ausführt. Weiterhin
ist es vorteilhaft, daß der Greifer nach dem Abschwenken innerhalb des Zylinderumfangs
bleibt. Hierdurch wird eine Beschädigung der Greifer und des Gummituches verhindert.
Durch die Anordnung der Greiferwelle in einem verschwenkbaren Exzenter wird auf einfachste
Art das Schwenken der Greifer ermöglicht. Durch die günstige Ausgestaltung des Schwenkgetriebes
wird eine annähernde Verschwenkung der Greifer in Zylinderumfangsrichtung ermöglicht,
wodurch auch der Hebel für die Greiferöffnung lediglich der Greiferöffnungskurve folgend
bewegt wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Greifer beim Schwenken geschlossen
bleibt. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist auch gewährleistet, daß bei durch
Kurven zu schließenden Greifern die oben beschriebenen Forderungen erfüllt sind.
[0008] Nachfolgend ist an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den mit Greifern bestückten Gummizylinder einer Schön-
und Widerdruckmaschine.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht entsprechend der Fig. 1.
[0009] Der Zylinder 1 weist in einem Kanal 2 zwei Spannwellen 3+4 auf, die Ausnehmungen
5 zur Aufnahme von armierten Gummituchenden 6 besitzen. Auf dem Boden 7 des Kanals
ist ein Lager befestigt, an dem eine Lasche 9 beweglich angelenkt ist. In den den
Kanal 2 seitlich begrenzenden, nicht gezeigten Seitenwänden, ist eine Exzenterbüchse
10 gelagert, an der die Lasche 9 ebenfalls beweglich angelenkt ist. In der Exzenterbüchse
10 ist die Greiferwelle 11 gelagert. Desweiteren ist die Greiferauflage 12 auf der
Greiferwelle 11 gelagert und gelenkig an der Lasche 9 angelenkt. Druch diese Dreigelenkkette
8, 9, 12 ergibt sich für die Greiferauflage 12 eine stabile Lage. Während der gezeigten
Arbeitsstellung befinden sich die Greiferauflage 12 und die Greifer 13 in einer solchen
Position, in der ein geringer Abstand zur Druckanfangskante 14 besteht. Zwischen der
Greiferauflage 12 und der Wand 15 des Zylinderkanals 2 befindet sich das Gummituch
16. Zum Befestigen des Gummituches 16 ist es erforderlich, den Greifer 13 mit der
Greiferauflage 12 abzuschwenken. Hierzu wird die exzentrische Lagerbüchse 10um ca.
45° verschwenkt, wodurch die Greiferauflage 12 mit dem Greifer 11 zusammen abgeschwenkt
wird. Zum Verschwenken weist die Lagerbüchse 10 einen Ansatz mit einer Bohrung 19
auf in die ein herausnehmbaren Hebel einsteckbar ist. Mit diesem Hebel ist die Lagerbüchse
10 mit den Greifern und Greiferauflagen wegschwenkbar. Durch die geometrische Ausgestaltung
der Exzenterbüchse 10 ergibt sich für den Greifer 13 und die Greiferauflage 12 eine
annähernd geradlinige Bewegung, so daß der Greifer 13 nicht öffnet.
[0010] Damit bei abgeschwenktem Greifer 13 und damit beim Aufziehen des Gummituches 16 der
Bedienungsmann keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt ist, wird durch eine bekannte Schutzschaltung
der Maschinenantrieb so geschaltet, daß lediglich ein Schleichgang im Rückwärtsbetrieb
ermöglicht wird. Die Schutzschaltung wird über den Schwenkmechanimus des Greifers
13 betätigt. Durch eine mechan. Verriegelung 17 ist der Greiferschwenkmechanismus
zusätzlich in Arbeitsposition arretierbar.
1.) Greifereinrichtung an Zylindern für Druckmaschinen, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschinen
für Schön-und Widerdruck, wobei die Greifereinrichtung aus auf einer Greiferwelle
verdrehbar angeordneten, kurvengesteuerten Greifern und aus Greiferauflagen besteht
und in einem Zylinderkanal derart schwenkbar angeordnet ist, daß zwischen Greiferauflage
und Zylinderkanalwand ein für den Druck erforderliches Gummituch einfüg- und spannbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greiferwelle (11) in Exzenterbüchsen (10) gelagert ist, die wiederum in den
Seitenwänden des Zylinderkanals (2) angeordnet sind, daß die Greiferauflagen (12)
als Koppelglied einer Kurbelschwinge über die Exzenterbüchsen (10) als Kurbel und
über eine drehbar angelenkte Lasche (9) als Schwinge im Zylinderkanal (2) befestigt
sind und damit beim Verschwenken der Exzenterbüchsen (10) die Greiferwelle (11) mit
Greifern (13) und Greiferauflagen (12) von der Zylinderkanalwand (15) wegschwenkbar
sind, wobei die Dimensionierung von Kurbel, Schwinge und Koppel so abgestimmt ist,
daß die Greifer (15) und die Greiferauflagen (12) innerhalb der Zylinderkontur ohne
Relativbewegung zueinander und ohne Verminderung der zwischen Greifer und Greiferauflage
bestehenden Haltekraft annähernd in Zylinderumfangsrichtung verschwenkbar sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greiferauflage (12) in Arbeitsposition mit einer Verriegelung (17) fixierbar
ist.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Verschwenken
der Exzenterbüchsen (10) beim Wegschwenken der Greifer (13) und Greiferauflage (14)
ein elektr. Kontakt betätigbar ist, durch den der Antrieb der Maschine so geschaltet
wird, daß nur Rückwärts-Tipp-Betrieb möglich ist.