(19)
(11) EP 0 045 374 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.02.1982  Patentblatt  1982/06

(21) Anmeldenummer: 81104957.6

(22) Anmeldetag:  26.06.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 21/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.08.1980 DE 3029219

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Mathes, Josef
    D-6050 Offenbach/Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Greifereinrichtung an Zylindern für Druckmaschinen, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschinen


    (57) Die Greiferwelle (11), auf der die Greifeinrichtung angeordnet ist, ist in Exzenterbüchsen (10) gelagert. Diese sind in den Seitenwänden des Zylinderkanals (2) des Zylinders (1) angeordnet. Die Greiferauflagen (12) sind als Koppelglied einer Kurbelschwinge über die Exzenterbüchsen (10) und über eine Lasche (9) im Zylinderkanal befestigt. Durch Verdrehen der Exzenterbüchse (10) sind Greifer (15) und Greiferauflage (12) annähernd in Zylinderumfangsrichtung verschwenkbar. In Arbeitsposition ist die Greiferauflage (12) mittels einer Verriegelung (17) fixierbar. Beim Wegschwenken der Greiferauflage (12) bzw. beim Verschwenken der Exzenterbüchsen (10) ist ein elektrischer Kontakt betätigbar, der für den Antrieb der Maschine nur noch Rückwärts-Tippbetrieb zuläßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Greifereinrichtung an Zylindern für Druckmaschinen, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschinen für Schön- und Widerdruck, wobei die Greifereinrichtung aus auf einer Greiferwelle verdrehbar angeordneten, kurvengesteuerten Greifern und aus Greiferauflagen besteht und in einem Zylinderkanal derart schwenkbar angeordnet ist, daß zwischen Greiferauflage und Zylinderkanalwand ein für den Druck erforderliches Gummituch einfüg- und spannbar ist.

    [0002] Es ist bekannt, daß bei Rollenrotationsoffsetdruckmaschinen ein sogenanntes Gummi-Gummi-Druckwerk verwendet wird, d.h. der Druck erfolgt zwischen zwei mit Gummitüchern bespannten Zylindern.

    [0003] Wenn dieses Druckprinzip auf Bogenmaschinen übertragen werden soll, so muß an mindestens einem Gummizylinder eine Greifereinrichtung zum Festhalten und Transport der Bogen vorgesehen sein. Diese Greifereinrichtung muß so angeordnet sein, daß möglichst nahe am Druckanfang der Bogen gehalten ist. Weiterhin muß die Möglichkeit bestehen, das Gummituch auf dem Zylinder zu befestigen und zu spannen. Diese Forde- rung erfordert eine besondere Ausgestaltung der Greifereinrichtung, nämlich der, daß die Greifereinrichtung abschwenkbar ausgebildet sein muß.

    [0004] Eine derartige Vorrichtung zeigt z.B. die DE-OS 1 561 082, bei der Greifer und Greiferauflage auf einem Hebel angeordnet sind, der schwenkbar über einen Kurbeltrieb antreibbar ist. Im abgeschwenkten Zustand gibt der Hebel eine Befestigungseinrichtung freiin die das Gummituch eingeführt werden kann. Da der Hebel gleichzeitig als Greiferauflage und Lager für die Greiferwelle Anwendung findet und der Antrieb des Hebels über eine angefederte Koppel erfolgt, birgt diese Ausgestaltung einen Nachteil, nämlich den, daß keine feste Verbindung zwischen Antrieb und Hebel vorgesehen ist und somit Fehler auftreten können.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, einen abschwenkbaren Greifer für einen Druckzylinder so auszugestalten, daß beim Abschwenken des Greifers bei einer vorgegebenen Greifersteuerkurve der Greifer geschlossen bleibt und damit keine Relativbewegung zwischen Greiferspitze und Greiferauflage eintritt. Weiterhin soll bei abgeschwenktem Greifer eine Sicherung aktiv werden, die einen Vorwärtslauf der Maschine verhindert und nur einen Schleichgang zuläßt.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruchs.

    [0007] Der Vorteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß beim Abschwenken des Greifers dieser geschlossen bleibt und auch keine Relativbewegung zur Greiferauflage ausführt. Weiterhin ist es vorteilhaft, daß der Greifer nach dem Abschwenken innerhalb des Zylinderumfangs bleibt. Hierdurch wird eine Beschädigung der Greifer und des Gummituches verhindert. Durch die Anordnung der Greiferwelle in einem verschwenkbaren Exzenter wird auf einfachste Art das Schwenken der Greifer ermöglicht. Durch die günstige Ausgestaltung des Schwenkgetriebes wird eine annähernde Verschwenkung der Greifer in Zylinderumfangsrichtung ermöglicht, wodurch auch der Hebel für die Greiferöffnung lediglich der Greiferöffnungskurve folgend bewegt wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Greifer beim Schwenken geschlossen bleibt. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist auch gewährleistet, daß bei durch Kurven zu schließenden Greifern die oben beschriebenen Forderungen erfüllt sind.

    [0008] Nachfolgend ist an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung näher erläutert:

    Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den mit Greifern bestückten Gummizylinder einer Schön- und Widerdruckmaschine.

    Fig. 2 zeigt eine Aufsicht entsprechend der Fig. 1.



    [0009] Der Zylinder 1 weist in einem Kanal 2 zwei Spannwellen 3+4 auf, die Ausnehmungen 5 zur Aufnahme von armierten Gummituchenden 6 besitzen. Auf dem Boden 7 des Kanals ist ein Lager befestigt, an dem eine Lasche 9 beweglich angelenkt ist. In den den Kanal 2 seitlich begrenzenden, nicht gezeigten Seitenwänden, ist eine Exzenterbüchse 10 gelagert, an der die Lasche 9 ebenfalls beweglich angelenkt ist. In der Exzenterbüchse 10 ist die Greiferwelle 11 gelagert. Desweiteren ist die Greiferauflage 12 auf der Greiferwelle 11 gelagert und gelenkig an der Lasche 9 angelenkt. Druch diese Dreigelenkkette 8, 9, 12 ergibt sich für die Greiferauflage 12 eine stabile Lage. Während der gezeigten Arbeitsstellung befinden sich die Greiferauflage 12 und die Greifer 13 in einer solchen Position, in der ein geringer Abstand zur Druckanfangskante 14 besteht. Zwischen der Greiferauflage 12 und der Wand 15 des Zylinderkanals 2 befindet sich das Gummituch 16. Zum Befestigen des Gummituches 16 ist es erforderlich, den Greifer 13 mit der Greiferauflage 12 abzuschwenken. Hierzu wird die exzentrische Lagerbüchse 10um ca. 45° verschwenkt, wodurch die Greiferauflage 12 mit dem Greifer 11 zusammen abgeschwenkt wird. Zum Verschwenken weist die Lagerbüchse 10 einen Ansatz mit einer Bohrung 19 auf in die ein herausnehmbaren Hebel einsteckbar ist. Mit diesem Hebel ist die Lagerbüchse 10 mit den Greifern und Greiferauflagen wegschwenkbar. Durch die geometrische Ausgestaltung der Exzenterbüchse 10 ergibt sich für den Greifer 13 und die Greiferauflage 12 eine annähernd geradlinige Bewegung, so daß der Greifer 13 nicht öffnet.

    [0010] Damit bei abgeschwenktem Greifer 13 und damit beim Aufziehen des Gummituches 16 der Bedienungsmann keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt ist, wird durch eine bekannte Schutzschaltung der Maschinenantrieb so geschaltet, daß lediglich ein Schleichgang im Rückwärtsbetrieb ermöglicht wird. Die Schutzschaltung wird über den Schwenkmechanimus des Greifers 13 betätigt. Durch eine mechan. Verriegelung 17 ist der Greiferschwenkmechanismus zusätzlich in Arbeitsposition arretierbar.


    Ansprüche

    1.) Greifereinrichtung an Zylindern für Druckmaschinen, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschinen für Schön-und Widerdruck, wobei die Greifereinrichtung aus auf einer Greiferwelle verdrehbar angeordneten, kurvengesteuerten Greifern und aus Greiferauflagen besteht und in einem Zylinderkanal derart schwenkbar angeordnet ist, daß zwischen Greiferauflage und Zylinderkanalwand ein für den Druck erforderliches Gummituch einfüg- und spannbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Greiferwelle (11) in Exzenterbüchsen (10) gelagert ist, die wiederum in den Seitenwänden des Zylinderkanals (2) angeordnet sind, daß die Greiferauflagen (12) als Koppelglied einer Kurbelschwinge über die Exzenterbüchsen (10) als Kurbel und über eine drehbar angelenkte Lasche (9) als Schwinge im Zylinderkanal (2) befestigt sind und damit beim Verschwenken der Exzenterbüchsen (10) die Greiferwelle (11) mit Greifern (13) und Greiferauflagen (12) von der Zylinderkanalwand (15) wegschwenkbar sind, wobei die Dimensionierung von Kurbel, Schwinge und Koppel so abgestimmt ist, daß die Greifer (15) und die Greiferauflagen (12) innerhalb der Zylinderkontur ohne Relativbewegung zueinander und ohne Verminderung der zwischen Greifer und Greiferauflage bestehenden Haltekraft annähernd in Zylinderumfangsrichtung verschwenkbar sind.
     
    2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Greiferauflage (12) in Arbeitsposition mit einer Verriegelung (17) fixierbar ist.
     
    3.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Verschwenken der Exzenterbüchsen (10) beim Wegschwenken der Greifer (13) und Greiferauflage (14) ein elektr. Kontakt betätigbar ist, durch den der Antrieb der Maschine so geschaltet wird, daß nur Rückwärts-Tipp-Betrieb möglich ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht