[0001] Die Erfindung betrifft eine gekühlte Rührwerkzeuganordnung bei Rührwerkskugelmühlen
mit vom Rotor und/oder Stator in den Mahlraum vorstehenden hohlen Rührwerkzeugen,
deren Hohlraum sich bis zu einem im Rotor bzw. Stator angeordneten, von einem Kühlmittel
durchströmten Kühlkanal erstreckt.
[0002] Es ist bereits bekannt, an einem Rotor und Stator einer Rührwerkskugelmühle hohle
Rührwerkzeuge anzuordnen, deren Hohlraum einem von einem Kühlmittel durchströmten
Kühlkanal zugewandt ist (DE-OS 26 29 251). Ein Problem bei derartigen gekühlten Rührwerkzeuganordnungen
besteht nun darin, daß das Kühlmittel selbst im allgemeinen nicht gut wärmeleitend
ist und wegen des relativ schmalen Hohlraums im Innern der Kühlwerkzeuge nur eine
mäßige Konvektion gegeben ist, so daß die Wärmeabfuhr von den Rührwerkzeugen trotz
der Kühlmaßnahmen unbefriedigend ist.
[0003] Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine gekühlte Rührwerkzeuganordnung der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der ein wesentlich besserer Kühlwirkungsgrad
erzielt werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß in dem Hohlraum Mittel zur
Vergrößerung des Wärmeabtransportes zu dem Kühlkanal vorgesehen sind.
[0005] Insbesondere soll dabei vorgesehen sein, daß in den Hohlraum ein Einsatz aus gut
wärmeleitendem Material wie Kupfer oder Aluminium eingepaßt ist, der aus dem Hohlraum
in den Kühlkanal vorsteht und daß insbesondere an dem in den Kühlkanal vorstehenden
Einsatz ein Fortsatz angeordnet ist, der sich ebenfalls in dem.Kühlkanal befindet.
Auf diese Weise wird die von den aus hartem, schlecht wärmeleitendem Material bestehenden
Rührwerkzeugen aufgenommene Wärme auf das in ihrem Inneren befindliche relativ weiche,
dafür aber gut wärmeleitende Material übertragen und von dort aus schnell und vollständig
in den Kühlkanal überführt, wo aufgrund des Vorbeiströmens des im allgemeinen flüssigen
Kühlmittels die zugeführte Wärme kontinuierlich abgeführt wird. So ist die Kühlung
insbesondere im Bereich der Werkzeuge wesentlich verbessert. Dies bedeutet unter anderem,
daß die Produktviskosität an der Werkzeugoberfläche erhöht ist, wodurch der Werkzeugverschleiß
als Folge der größeren Tragfähigkeit des Produktschmierfilms vermindert wird. Überdies
wird bei Werkzeugen aus den im allgemeinen sehr teuren harten Werkstoffen wie Hartmetall
durch das Aushöhlen und das Anordnen eines relativ preiswerten gut wärmeleitenden
Materials im Innern wertvoller Werkstoff eingespart. Wegen der gleichmäßigeren Kühlung
über den gesamten Querschnitt des Mahlraumes wird von der Wand des Rotors bis zur
Wand des Stators ein gleichmäßigeres Strömungsgeschwindigkeitsprofil erhalten, was
der Mahlqualität und -gleichmäßigkeit zugute kommt.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in den länglichen Hohlraum des stabförmigen Rührwerkzeuges
ein stabförmiger Einsatz eingepaßt ist. Derartige Bohrungen und Einsätze lassen sich
sehr wirtschaftlich herstellen und montieren.
[0007] Eine erste praktische Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß an dem in den
Kühlkanal ragenden Teil des Einsatzes eine Platte als Fortsatz befestigt, insbesondere
angenietet oder angelötet ist. Die Platte wird dabei vorzugsweise in dem Kühlkanal
so angeordnet, daß sie möglichst allseits wirksam von dem Kühlmittel umspült wird.
[0008] Eine weitere, sehr wirtschaftlich herstellbare Ausführungsform kennzeichnet sich
dadurch, daß der in den Kühlkanal ragende Teil des Einsatzes gegenüber der Querabmessung
des Kühlkanals wesentlich verlängert und in Richtung des Kühlkanals abgebogen ist.
Hierbei erübrigt sich das Anbringen eines besonderen Teiles an dem Einsatz.
[0009] Die Kühlkapazität zu beiden Seiten des Werkzeuges im Kühlkanal kann dadurch noch
besser ausgenutzt werden, daß der in den Kühlkanal ragende Teil des Einsatzes gegenüber
der Querabmessung des Kühlkanals wesentlich verlängert und längsgeschlitzt ist, und
daß die beiden Schenkel des Fortsatzes nach entgegengesetzten Seiten in Richtung des
Kühlkanals abgebogen sind.
[0010] Sehr wirtschaftlich und einfach herstellbar sowie montierbar ist eine Ausführungsform,
bei der der Fortsatz ein sich erweiternder Kopf ist; der zusätzlich auch Rippen tragen
kann.
[0011] Weiter kann der aus dem Hohlraum vorstehende Fortsatz in eine Bohrung in einer sich
von der Wand des Rotors zur Bildung eines definierten Kühlkanals in diesen erstreckenden
Kanalwand eingesetzt sein. Die betreffenden Kanalwände verlaufen also in radialer
Richtung und verlängern den Weg des Kühlmittels um den Rotor herum.
[0012] Die Erfindung betrifft auch eine gekühlte Rührwerkzeuganordnung der eingangs genannten
Gattung, bei der ein bei der Betriebstemperatur verdampfbares Kühlmittel in dem Hohlraum
angeordnet ist und nach dem Verdampfen in einem außerhalb des Rührwerkzeuges vorhandenen
Kondensator kondensiert wird.
[0013] Eine derartige bekannte Rührwerkzeugkühlanordnung (DE-OS 24 45 631) arbeitet mit
hohlen Schräg- und Radialscheiben an einem Rotor. Durch die Zentrifugalkraft wird
das verdampfbare Kühlmedium in den Rührscheiben nach außen geschleudert und durch
die Erwärmung beim Arbeiten der Mühle verdampft. Das verdampfte Kühlmedium strömt
durch einen Zwischenraum zwischen dem hohlen Rotor und einem Zentralrohr nach außen
und wird außerhalb des Rotors in einem Kondensator verflüssigt.
[0014] Da Rührwerksmühlen üblicherweise für die Zu- und Abfuhr eines flüssigen Kühlmediums
vorgesehen sind, ist bei der bekannten Rührwerkzeugkühlanordnung das Erfordernis einer
Herausleitung des verdampfbaren Kühlmittels nachteilig.
[0015] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine gekühlte Rührwerkzeugkühlanordnung
zu schaffen, bei der auf das Herausleiten des verdampften Kühlmediums aus dem Rotor
bzw. Stator verzichtet werden kann.
[0016] Zur Lösung dieser weiteren Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Kondensator im
Rotor bzw. Stator selbst angeordnet ist. Auf diese Weise kann nach dem klassischen
Verfahren ein flüssiges Kühlmittel in den Rotor bzw. Stator eingeführt und dort dem
Kondensator zugeführt werden. Der Kondensator selbst steht aufgrund seiner Anordnung
in dem Rotor bzw. Stator in unmittelbarer kommunizierender Verbindung mit den nichtausgefüllten
Hohlräumen der Rührwerkzeuge.
[0017] Nach einer ersten besonders vorteilhaften und einfachen Ausführungsform ist der Kondensator
ein an das Rührwerkzeug in Richtung des Kühlkanals anschließender, im Kühlkanal angeordneter
und vorzugsweise außen Kühlrippen tragender Hohlkörper, dessen Hohlraum mit dem Hohlraum
des Rührwerkzeuges kommuniziert. Insbesondere soll der Hohlkörper mit dem Rührwerkzeug
koaxial sein und sein Hohlraum im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie der Hohlraum
des Rührwerkzeuges haben.
[0018] Auf diese Weise liegt praktisch ein nach innen in den Kühlkanal verlängertes Rührwerkzeug
vor, dessen Innenfläche jedoch als Kondensator für das verdampfbare Kühlmedium dient.
Zur besonders schnellen und wirkungsvollen Wärmeableitung soll der Hohlkörper aus
einem gut wärmeleitenden Material wie Kupfer oder Aluminium bestehen, während das
Rührwerkzeug beispielsweise aus Hartmetall besteht. Die beiden hohl ausgebildeten
Körper können durch Löten miteinander verbunden werden.
[0019] Die voranstehenden Ausführungsformen eignen sich sowohl für Rotoren mit horizontaler
als auch für solche mit vertikaler Drehachse.
[0020] Eine weitere praktische Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß die Hohlräume
der Rührwerkzeuge im Innern des das verdampfbare Kühlmittel enthaltenden Rotors angeordnete
Kühlschlange ist. Auch in diesem Fall kann das flüssige Kühlmittel in klassischer
Weise in das Innere des Rotors bzw. des Stators eingeführt werden, wo lediglich statt
der üblichen Kühlkanäle die Kühlschlange vorgesehen ist, an der sich das verdampfte
Kühlmittel, das sich abgeschlossen im Rotor bzw. Stator befindet, niederschlägt. Insbesondere
bei dem letztgenannten Ausführungsbeispiel ist es zweckmäßig, wenn die Rührwerkzeuge
aus dem hohlen Rotor nach außen herausgeformt sind, weil hierdurch ein besonders günstiges
Kommunizieren zwischen dem Kondensator und der Innenwand der Rührwerkzeuge gegeben
ist.
[0021] Die vorstehend beschriebene Ausführungsform mit einer Kühlschlange ist besonders
für Rührwerkskugelmühlen mit horizontalliegender Drehachse geeignet.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß in dem Hohlraum
Wandmittel angeordnet sind, welche den Hohlraum in Längsrichtung in wenigstens einen
Kühlmittelzufuhrteil und wenigstens einen Kühlmittelabfuhrteil unterteilen, wobei
die Wandmittel bevorzugt durch einen Einsatz in Form einer zweigängigen Schraube gebildet
sind. Auf diese Weise wird das Kühlmittel gezwungen, in das Rührwerkzeug bis zu dessen
Ende hinein-und dann von dort zum Kühlkanal zurückzufließen.
[0023] Die Ausbildung als zweigängige Schraube ist dabei besonders vorteilhaft, weil der
schraubenförmige Verlauf der Kühlmittelströmung eine besonders intensive Wärmeabführung
mit sich bringt.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt eines Ausschnittes einer Rotorwand einer Rührwerkskugelmühle
mit eingebautem Kühlkanal und in den Mahlraum vorstehenden Rührwerkzeug,
Fig.1A einen ähnlichen Schnitt einer etwas abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 2 einen zur Fig. 1 analogen Schnitt einer weiteren Ausführungsform,
Fig.2A einen ähnlichen Schnitt einer abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 3 einen zu Fig. 1 analogen Schnitt einer noch weiteren Ausführungsform,
Fig. 4 einen Schnitt analog Fig. 1 einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 5 einen Schnitt analog Fig. 1 einer anderen Ausführungsfbrm,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen vergrößerten Schnitt analog Fig. 1 einer mit einem verdampfbaren Kühlmittel
arbeitenden Ausführungsform,
Fig. 8 einen schematischen Axialschnitt einer mit horizontaler Drehachse angeordneten
Rührwerkskugelmühle mit einem in dem hohlen Rotor angeordneten verdampfbaren Kühlmedium,
Fig. 9 einen schematischen Axialschnitt durch einen Teil der Wand eines gemäß der
Erfindung ausgebildeten Rotors einer Rührwerkskugelmühle,
Fig. 10 einen zu Fig. 9 analogen Schnitt einer ähnlichen Ausführungsform,
Fig. 11 eine Draufsicht von innen auf die in eine Ebene abgewickelte äußere Wand des
Kühlmantels eines Rotors,
Fig. 12 eine ähnliche abgewickelte Ansicht einer weiteren Ausführungsform, und die
Fig. 13 bis 15 Längsschnitte bzw. einen Querschnitt zweier weiterer Ausführungsformen.
[0025] In Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt durch die Wand eines Rührwerksmühlenrotors
17 dargestellt, welcher im Wandbereich einen Kühlkanal 12 aufweist, durch den hindurch
eine von außen zugeführte bzw. nach außen abgeführte Kühlflüssigkeit kontinuierlich
hindurchströmt. Hierdurch wird die im Mahlraum 11 während des Mahlvorganges entstehende
Wärme durch die zwischen dem Mahlraum 11 und dem Kühlkanal 12 befindliche Wand bzw.
über das aus der Wand in den Mahlraum 11 vorstehende Rührwerkzeug 1.8 abgeführt.
[0026] Da die Rührwerkzeuge 18 aus schlecht wärmeleitendem Hartmaterial bestehen, welches
in eine Radialbohrung der Wand des Rotors 17 eingepreßt ist, ist nach Fig. 1 das Rührwerkzeug
18 aus Hartmetall mit einem radial verlaufenden Hohlraum 13 versehen, in den ein genau
zu dem Hohlraum passender Einsatz aus Kupfer, Aluminium oder einem anderen gut wärmeleitenden
Material z.B. mittels einer Wärmeleitpaste eingeklebt ist. Durch die Verwendung einer
Wärmeleitpaste können etwa an der Grenzfläche zwischen dem Einsatz 14 und dem Rührwerkzeug
18 vorliegende Wärmewiderstände überwunden werden.
[0027] Erfindungsgemäß ragt der gut wärmeleitende Einsatz 14 ein Stück in den Kühlkanal
12 hinein. An dem dortigen Ende ist eine aus gut wärmeleitendem Material bestehende
Platte 15 beispielsweise mittels eines Nietes befestigt. Da die Platte allseits von
der Kühlflüssigkeit umströmt wird, wird die vom
Rührwerkzeug 18 her durch den Einsatz 14 schnell und kontinuierlich zur Platte 15 abgeleitete
Wärme wirksam abgeführt.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist statt der eine große Fläche aufweisende
Platte 15 ein in Richtung des Kühlkanals 12 abgebogener Fortsatz 15' des Einsatzes
14 vorgesehen, um die für die Ableitung der Wärme aus dem Einsatz .14 erforderliche
große Fläche zu schaffen.
[0029] In analoger Weise ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 der stabförmige Einsatz
14 in dem aus dem Hohlraum 13 herausragenden Bereich geschlitzt. Die beiden durch
die Schlitzung entstehenden Schenkel 15" sind in Richtung des Kühlkanals 12 in entgegengesetzten
Richtungen abgebogen und bilden zusammen eine große Oberfläche zur wirkungsvollen
Abführung der vom Einsatz 14 her zugeführten Abwärme.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist das Rührwerkzeug 18 mittels eines O-Ringes
10 mit Spielfassung in eine Radialbohrung des Rotors 17 eingesetzt. Der in dem Hohlraum
13 des Rührwerkzeuges 18 wieder angeordnete Einsatz aus gut wärmeleitendem Material
weist an seinem zum Kühlkanal 12 gewandten Ende einen sich allseits erweiternden Kopf
15"' auf, der allseits vom flüssigen Kühlmittel umströmt ist und so die zugeführte
Wärme wirkungsvoll abführt. Dieser Kopf kann zusätzlich auch Kühlrippen tragen.
[0031] Das Ausführungsbeispiel nach' den Fig. 5 und 6 zeigt wieder ein einen Hohlraum 13
aufweisendes Rührwerkzeug 18 mit einem axial darin eingesetzten stabförmigen Einsatz
14 aus gut wärmeleitendem Material, welcher einen radial verlaufenden Fortsatz 15""
aufweist, der in eine Bohrung 13' einer Kanalwand 17' eingesetzt ist. Mit f ist jeweils
die Strömungsrichtung des Kühlmediums be- . zeichnet.
[0032] Nach Fig. 11 verlaufen die Zwischenwände 17' schraubenlinienförmig in dem zylindrischen
Kühlkanal des Rotor 17, so daß ein schraubenförmig um den Rotor herumführender Kühlkanal
12 gebildet wird. Das Kühlmittel wird so gezwungen, statt axial, schraubenförmig um
den Rotor herumzufließen, was wieder durch die Pfeile f angedeutet ist. Im Bereich
der Bohrungen 13', in die die Fortsätze 15"" eingesetzt sind, weisen die Zwischenwände
17'Verdickungen 17''' auf, damit einerseits ein guter Halt der Fortsätze 15"" gewährleistet
ist und zum anderen in diesem Bereich eine ausreichende Wärmekapazität zur Verfügung
steht. Um auch bei dem Ausführungsbeispiel mit in die Zwischenwände 17' eingesetzten
Fortsätzen 15"" eine ausreichend gute Wärmeübertragung zu erhalten, sind die Zwischenwände
17' einschließlich der Verdickungen 17"' erfindungsgemäß ebenfalls aus gut wärmeleitendem
Material wie Kupfer ausgebildet.
[0033] Mit t ist in den Fig. 11 und 12 die Tangentialrichtung, mit a die Axialrichtung der
abgewickelten Rotorwand angedeutet.
[0034] In Fig. 12 ist eine etwas andere, besonders bevorzugte Anordnung der
Kanalzwischenwände 17' gezeigt. Die Kanalwände 17' erstrecken sich über einen Winkel
von weniger als 360 Grad um die Achse a des Rotors 17 herum. Das jeweils in Fig. 12
linke Ende einer Zwischenwand 17' ist über ein Schrägstück 17'' mit dem in der gleichen
Figur rechten Ende der darunter angeordneten Zwischenwand 17' verbunden zu denken.
Hierdurch entstehen im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Kanäle 12, welche
jeweils an einer bestimmten Umfangsstelle mit dem benachbarten Kanal verbunden sind,
so daß das Kühlmedium in Richtung der Pfeile f wieder von einem
Kühlkanal zum benachbarten zu fließen gezwungen ist, bevor es schließlich aus dem Kühlkanal
des Rotors 17 austritt.
[0035]
Fig. 6 zeigt einen Kühlkanal 12 zu beiden Seiten einer Zwischenwand 17'.
Fig. 1A zeigt ein unmittelbar aus der Wand des Kühlmantels des Rotors 17 herausgeformtes
Rührwerkzeug 18, welches einen annähernd konischen Hohlraum 13 aufweist, in den ein
entsprechend konisch geformter Kupferstab 14 eingesetzt ist, der wieder in den Kühlkanal
12 hineinreicht und dort mit einer die Wärmeübergangsfläche vergrößernden Kupferplatte
15 wärmeleitend verbunden ist..
Fig. 2 A zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform,bei der ein Kupferstab 14
in den Hohlraum 13 eines Rührwerkzeuges 18 eingegossen ist. Die radiale Zwischenwand
17' -(Fig.11,12) des Kühlkanals 12 ist an den Rotorring 17 angegossen. Weiter ist
an den Rotorring 17 ein Stützzahn 4 mitangegossen, gegen den sich in der Drehrichtung
R das Rührwerkzeug 18 durch Anlöten abstützt. Hierdurch ist ein besonders guter Halt
des Rührwerkzeuges 18 im Rotor 17 gewährleistet. Der Stützzahn ist gegen Abrieb geschützt,
weil er sich in Drehrichtung R gesehen hinter dem Rührwerkzeug 18 befindet..
[0036] Von besonderer Bedeutung ist, daß bei allen erfindungsgemäß hohlgeformten Rührwerkzeugen
18 ein verschleißfesteres Material verwendet wird als bei aus vollem Material bestehenden
Rührwerkzeugen. Vorzugsweise wird eine sehr hohe Verschleißgüte mit CVD-behandeltem
Hartmetall erzielt. Es handelt sich hierbei um ein Oberflächen-Hartbeschichten mit
Nitriden oder Karbiden, Chrom oder Titan bis zu einer Härte von 4500 Vickers. Das
Aufdampfen bei Temperaturen von 1000 bis 1050 Grad C unter Zusatz von Gasen ergibt
eine chemische Reaktion, und dann werden die Nitride oder Karbide abgesetzt. Die Verbindung
der CVD-Behandlung mit der erfindungsgemäß baulichen Ausbildung stellt einen besonders
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung dar.
[0037] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 sind auch die im Mahlraum 11 in jedem Fall
vorhandenen Mahlkörper bzw. -kugeln 21 dargestellt. Der in dem wieder aus Hartmetall
bestehenden Rührwerkzeug 18 vorhandene Hohlraum 13 ist nach Fig. 7 mit einem verdampfbaren
Kühlmedium/wie beispielsweise Freon teilweise gefüllt. Zum Kühlkanal 12 des Rotors
17 hin ist der Hohlraum 13 offen. An dieser Seite ist ein mit dem Rührwerkzeug 18
koaxialer und im wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisender Hohlkörper 16
angeschlossen. Die Verbindung erfolgt über eine Lötstelle 9. Der Hohlkörper 16 besteht
aus gut wärmeleitendem Material wie Kupfer oder Aluminium. Am Außenumfang des Hohlkörpers
16 sind in gleichmäßigen Abständen rundum Kühlrippen 23 angeordnet. Der Hohlkörper
16 und die Kühlrippen 23 verlaufen vollständig innerhalb des von einem flüssigen Kühlmittel
durchströmten Kühlkanals 12. Die radial innere Stirnseite des Hohlkörpers 16 ist z.B.
durch einen Schraubverschluß 8 mit einer Dichtung 10 dicht verschlossen.
[0038] Aufgrund der Rotation des Rotors 17 wird das an der Innenwand des gekühlten Hohlkörpers
16 kondensierte Kühlmedium als Flüssigkeit.nach außen in das Innere des Rührwerkzeuges
18 geschleudert, wo es durch die beim Mahlen entstehende Wärme wieder verdampft wird.
Es gelangt dann als Gas erneut in den Hohlkörper 16, wo es wieder kondensiert wird.
Auf engstem Raum erfolgt so ein ständiges Verdampfen und Kondensieren des Kühlmediums,
was mit einer wirkungsvollen und schnellen Abführung der Mahlwärme in die Kühlflüssigkeit
im Kühlkanal 12 verbunden ist.
[0039] Das Rotorwerkzeug 18 ist wie bei den vorangehenden Ausführungen in den äußeren Rotorring
des Rotors 17 bei 7 eingepreßt.
[0040] Fig. 8 zeigt schematisch eine horizontal angeordnete Rührwerkskugelmühle mit einem
Materialzulauf 24 und einem Materialablauf 25. Der Stator 26 trägt radial nach innen
vorstehende Rührwerkzeuge 27, welche bei diesem Ausführungsbeispiel nicht gekühlt
sind. Der innerhalb des Stators angeordnete Rotor ist hohl ausgebildet und bei 28
an einer Stirnseite fliegend gelagert. Durch die hohle Drehwelle 29 wird Kühlwasser
einer Kühlschlange 22 zugeführt bzw. aus dieser abgeführt. Die Kühlschlange 22 erstreckt
sich in das Innere des hohlen Rotors 17 über seine gesamte Länge.
[0041] Zwischen dem Rotor 17 und dem Stator 26 sind die Mahlkörper 21 angeordnet. Im Innern
des hohlen Rotors 17 befindet sich das verdampfbare Kühlmedium 20 wie beispielsweise
Freon.
[0042] Die am Rotor angeordneten Rührwerkzeuge 18 weisen wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
einen Hohlraum 13 auf, welcher jedoch zum Inneren des Rotors hin offen ist, so daß
das Kühlmedium insbesondere bei der Rotation des Rotors 17 in die Hohlräume 13 eindringen
kann.
[0043] Im Betrieb wird das an der Kühlschlange 22 kondensierte flüssige Kühlmedium vorzugsweise
an der jeweils unteren Wand des Rotors unterstützt durch die Zentrifugalkraft in die
Hohlräume 13 der Rührwerkzeuge 18 eintreten. Es wird dort durch die vom Mahlraum 11
her zugeführte Wärme verdampft. Das Gas gelangt erneut zur Kühlschlange 22 und wird
dort unter Abführung der Kondensationswärme kondensiert.
[0044] Nach den Fig. 9 und 10 sind die Rührwerkzeuge
'18 unmittelbar aus dem Rotorring des Rotors 17 nach außen herausgeformt, und zwar
bei dem Ausführungsbeispiel 9 mehr als bei der Ausführungsform nach Fig. 10, wo die
Rührwerkzeuge 18 auf radiale Ausbeulungen aus dem Rotorring beschränkt sind. Die Ausführungsform
nach den Fig. 9 und 10 hat den Vorteil, daß die Hohlräume 13 sehr gut und intensiv
mit dem Innern des Rotors 17 kommunizieren. Es ist so ein guter Umlauf des Kühlmediums
20 gewährleistet.
[0045] Die leicht von außen nach innen konische Formgebung des Hohlraums 13 ist auch bei
den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 6 (siehe Fig. 1A) von Vorteil, weil
die abzuführende Wärme von außen nach innen zunimmt, so daß das zur Verfügungstehen
größerer Querschnitte weiter innen von Vorteil ist.
[0046] Nach Fig. 13 ist das Rührwerkzeug 18 mit einem Hohlraum 13 versehen, der durch eine
Zwischenwand 14' in einen Kühlmittelzufuhrteil 13' und in einen Kühlmittelabfuhrteil
13" unterteilt ist. Die Zwischenwand 14 ' erstreckt sich in Längsrichtung des Rührwerkzeuges
18 und reicht nicht ganz bis zu deren Ende, so daß zwischen dem Ende der Wand und
dem Boden des Rührwerkzeuges 13 ein Zwischenraum 10 verbleibt, der von dem Kühlmittel
umströmt werden kann. Auf.der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich die Zwischenwand
14' bis zu der gegenüberliegenden Wand des Kühlkanals 12, so daß das Kühlmittel im
Sinne der eingezeichneten Pfeile gezwungen wird, durch die gesamte Länge des Rührwerkzeuges
18 hindurchzutreten.
[0047] Bei der besonders bevorzugten Ausführungsform nach den Fig. 14 und 15 ist in den
Hohlraum 13 ein Einsatz 14' in Form einer zweigängigen Schraube eingebracht. An dem
dem Kühlmittelkanal 12 zugewandten Ende des Einsatzes 14' ist ein Wandteil 9 vorgesehen,
welches den einen Gewindegang im Zufuhrteil des Kühlmittelkanals 12 münden läßt, so
daß durch diesen Gewindegang das Kühlmittel schraubenförmig bis zum äußeren Endbereich
8 des Hohlraumes 13 hindurchströmen kann.
[0048] Der andere Gewindegang mündet auf der entgegengesetzten Seite des Wandteils 9, so
daß das von dem Endbereich 8 in den zweiten Gewindegang strömende Kühlmittel in den
Austrittsteil des Kühlmittelkanals 12 eintritt, wie das durch die Pfeile in Fig. 14
angedeutet ist.
[0049] Die Anordnung eines Einsatzes 14' in Form eines zweigängigen Gewindes ist gegenüber
dem Einsetzen einer ebenen Zwischenwand gemäß Fig. 13 insofern vorteilhafter, als
der Einsatz 14' allseitig zentriert ist und ein besserer Wärmeübergang wegen der höheren
Geschwindigkeit des Kühlmittels gewährleistet ist.
[0050] Fig. 15 zeigt einen Querschnitt der Anordnung nach Fig.14 im Bereich der Berührung
des Wandstückes 9 mit dem Einsatz 14'.
1. Gekühlte Rührwerkzeuganordnung bei Rührwerkskugelmühlen mit vom Rotor und/oder
Stator in den Mahlraum vorstehenden hohlen Rührwerkzeugen, deren Hohlraum sich bis
zu einem im Rotor bzw. Stator angeordneten, von einem Kühlmittel durchströmten Kühlkanal
erstreckt, dadurch gekennzeichnet , daß in dem Hohlraum (13) Mittel (14, 14') zur
Vergrößerung des Wärmeabtransportes zu dem Kühlkanal (12) vorgesehen sind.
2. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in den Hohlraum
(13) ein Einsatz (14) aus gut wärmeleitendem Material wie Kupfer oder Aluminium eingepaßt
ist, der aus dem Hohlraum (13) in den Kühlkanal (12) vorsteht und daß insbesondere
an dem in den Kühlkänal (12) vorstehenden Einsatz (14) ein Fortsatz (15, 15', 15",
15"' , 15" " ) angeordnet ist, der sich ebenfalls in dem Kühlkanal (12) befindet.
3. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß in den länglichen
Hohlraum (13) des stabförmigen Rührwerkzeuges (18) ein stabförmiger Einsatz (14) eingepaßt
ist.
4. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß an dem in den Kühlkanal
(12) ragenden Teil des Einsatzes (14) eine Platte (15) als Fortsatz befestigt, insbesondere
angenietet oder angelötet ist oder daß der in den Kühlkanal (12) ragende Teil des
Einsatzes (14) gegenüber der Querabmessung des Kühlkanals (12) wesentlich verlängert
und in Richtung des Kühlkanals (12) abgebogen ist oder daß der in den Kühlkanal (12)
ragende Teil des Einsatzes (14) gegenüber der Querabmessung des Kühlkanals (12) wesentlich
verlängert und längs-geschlitzt ist, und daß die beiden Schenkel (15") des Fortsatzes
nach entgegengesetzten Seiten in Richtung des Kühlkanals (12) abgebogen sind oder
daß der Fortsatz ein sich allseits erweiternder Kopf (15"'), der vorzugsweise Kühlrippen
tragen kann, oder daß der aus dem Hohlraum (13) vorstehende Fortsatz (15"") in eine
Bohrung (13') in einer sich von der Wand des Rotors (17) zur Bildung eines definierten
Kühlkanals (12) in diesen erstreckenden Kanalwand (17') eingesetzt ist, wobei vorzugsweise
die Kanalwand (17') teilweise oder ganz aus Kupfer besteht und durch den Fortsatz
(15"") in ihrer Relativlage zum Rotor (17) gehalten ist und wobei insbesondere der
Kühlkanal (12) durch Zwischenwände (17') in einen oder mehrere verlängerte Einzelkanäle
unterteilt ist und die Zwischenwände (17') bevorzugt entweder in Abständen schraubenförmig
um den Rotor (17) herumführen oder auf Umfangslinien von weniger als 360° um den Rotor
(17) herumführen und ihre Enden über Schrägstücke (17") mit einer in Axialrichtung
versetzten benachbarten Zwischenwand (17') verbunden sind.
5. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Zwischenwände
(17') im Bereich der Fortsätze (15"") verdickt sind.
6. Gekühlte Rührwerkzeuganordnung bei Rückwerkskugelmühlen mit vom Rotor und/oder
Stator in den Mahlraum vorstehenden hohlen Rührwerkzeugen, deren Hohlraum sich bis
zu einem im Rotor bzw. Stator angeordneten, von einem Kühlmittel durchströmten Kühlkanal
erstreckt, wobei ein bei der Betriebstemperatur verdampfbares Kühlmittel in dem Hohlraum
angeordnet ist und nach dem Verdampfen in einem außerhalb des Rührwerkzeuges vorhandenen
Kondensator kondensiert wird, dadurch gekennzeichnet , daß der Kondensator (16) im
Rotor (17) bzw. Stator selbst angeordnet ist.
7. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Kondensator
ein an das Rührwerkzeug (18) in Richtung des Kühlkanals (12) anschließender, im Kühlkanal
(12) angeordneter Hohlkörper (16) ist, welcher auf seiner zum Kühlkanal weisenden
Seite vorzugsweise Kühlrippen (23) trägt und dessen Hohlraum (19) mit dem Hohlraum
(13) des Rührwerkzeuges (18) kommuniziert, und daß insbesondere der Hohlkörper (16)
mit dem Rührwerkzeug (18) im wesentlichen koaxial ist und der Hohlraum (19) des Hohlkörpers
(16) im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie der Hohlkörper (13).des Rührwerkzeuges
hat.
8. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Hohlräume
(13) der Rührwerkzeuge (18) im Innern des das verdampfbare Kühlmittel (20) enthaltenden
Rotors (17) münden und der Kondensator eine im Innern des Rotors (17) angeordnete
Kühlschlange (22) ist und daß vorzugsweise die Rührwerkzeuge (18) aus dem hohlen Rotor
(17) einstückig nach außen herausgeformt sind.
9. Rührwerkzeuganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in dem Hohlraum
(13) Wandmittel (14') angeordnet sind, welche den Hohlraum (13) in Längsrichtung in
wenigstens einen Kühlmittelzufuhrteil (13') und wenigstens einen Kühlmittelabfuhrteil
(13") unterteilen, wobei die Wandmittel bevorzugt durch einen Einsatz (14') in Form
einer zweigängigen Schraube gebildet sind.
10. Rührwerkzeuganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Rührwerkzeuge (18), insbesondere nach dem CVD-Verfahren besonders gehärtet
sind.