[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Naßbehandlung eines
Textilgutes in einem eine Behandungsflüssigkeit enthaltenden Behälter, durch den das
Textilgut transportiert wird und auf Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Solche Vorrichtungen sind z.B. durch die DE-OS 25 31 528 bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung ist zur Behandlung des Textilgutes ein mit einer Behandlungsflüssigkeit
gefüllter Trog vorgesehen, über dem eine Textilguttransporteinrichtung angeordnet
ist, welche aus einem von der Behandlungsflüssigkeit durchströmten Rohr und einer
vor der Eintrittsöffnung des Rohres angeordneten, das Textilgut aus dem Trog ziehenden
Umlenkwalze besteht. Ferner ist unterhalb der Transporteinrichtung ein in Bewegungsrichtung
des Textilgutes ansteigendes, flüssigkeitsdurchlässiges Förderband in solcher Höhe
im Trog angeordnet, daß im Betrieb das Textilgut oberhalb des Spiegels der Behandlungsflüssigkeit
transportiert wird.
[0003] Die bekannte Vorrichtung eignet sich zwar vorzüglich zum Färben von Textilgut, jedoch
wird es manchmal als nachteilig empfunden, daß bei anderen Behandlungsvorgängen, beispielsweise
beim Waschen von Textilgut, die Behandlungszeit verhältnismäßig hoch ist.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein anderes Verfahren und andere Vorrichtungen
anzugeben, durch welche die Naßbehandlung von Textilgut in kürzerer Behandlungszeit
durchgeführt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Textilgut von der Be-
handlungsflüssigkeit im wesentlichen senkrecht zu seiner Oberfläche durchsetzt bzw.
durchströmt wird. Hierbei ist es im allgemeinen vorteilhaft, wenn das Textilgut auf
einem Behandlungsweg entlang einer begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen Wand transportiert
wird und auf der dieser Wand abgewendeten Seite des Textilgutes einem höheren Flüssigkeitsdruck
ausgesetzt ist als auf der vom Textilgut abgewendeten Seite der begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen
Wand. Die Erfindung ist zur Naßbehandlung von strangförmigem Textilgut als auch von
ausgebreitetem Textilgut, sogenannter Stückware, geeignet.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet neben einer wesent-
lichen Verkürzung der Behandlungszeit außerdem den für die Praxis bedeutenden Vorteil,
daß wesentlich weniger Behandlungsflüssigkeit zur Erzielung des gleichen Endergebnisses
benötigt wird.
[0007] Im Hinblick auf die steigenden Preise für Wasser ist dies für die Kosten des Waschens
von z.B. gefärbtem Textilgut bedeutend, denn üblicherweise werden nach dem Farbvorgang
mehrere Waschvorgänge nötig.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung, insbesondere auch Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet und nachstehend
in Verbindung mit den Ausführungsbeispiele darstellenden. Figuren erläutert. In diesen
zum Teil schematisch vereinfacht gezeichneten Figuren sind einander entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Schnitt;
Fig. 2 als konstruktives Detail die Anordnung und Lagerung von Rollen an einer begrenzt
flüssigkeitsdurchlässigen wand des vom Behandlungsgut durchlaufenen Behälters, als
Schnitt entlang der Linie II-II von Gih. 1, in Pfeilrichtung gesehen;
Fig. 3 als konstruktives Detail die Anordnung einiger Rollen, als Schnitt auf der
Linie III-III von Fig. 2, in Pfeilrichtung gesehen;
Fig. 4 eine Variante der Ausführungsform gemäß Fig. 1 mit zwei Umlenkrollen im unteren
Bereich des die Behandlungsflüssigkeit enthaltenden Behälters im Schnitt;
Fig. 5 als weitere Variante zur Fig. 1 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der der Arbeitsdruck der Behandlungsflüssigkeit
zwangsläufig erzeugt wird, und
Fig. 6 eine weitere Variante zur Anordnung nach Fig. 5, jedoch mit rotierender Trommel.
[0009] Bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, bei der es sich bei einer Gesamtanlage
um eine von mehreren, d.h. von dem zu behandelnden Textilgut nacheinander durchlaufenen,
praktisch gleichartig ausgebildeten Vorrichtungen oder Zellen handelt, ist mit 10
der Außenbehälter bezeichnet, der durch eine Abdeckung 12 verschlossen ist. Im unteren
Teil, dem Sammelraum 40, ist ein Ablauf- bzw. Absaugtrichter 14 für die Behandlungsflüssigkeit
23, auch mit Flotte bezeichnet, vorgesehen.
[0010] Die Breite der Vorrichtung nach Fig. 2 ist gegeben durch die Breite des strangförmigen
zu waschenden bzw. zu behandelnden Textilgutes 16. Dieses wird an einer oberen offenen
Stelle (nicht dargestellt) des Behälters 10, z.B. von einer benachbarten Zelle bzw.
Vorrichtung kommend, eingeführt und läuft zunächst über eine Eingangswalze 18, auf
welche es durch das Eigengewicht einer leerlaufenden Druckrolle 20 gepreßt wird. Sie
sitzt zu diesem Zweck an Hebeln 22, die z.B. bei 24 in einem Rahmenteil 26 des Behälters
10 drehbar gelagert sind. Anschließend durchläuft das in Richtung des Pfeiles 15 nach
unten bewegte Textilgut 16 den eigentlichen, die Flotte 28 enthaltenden und vom Außenbehälter
10 umgebenen inneren Behälter 50, der im unteren Teil 32 ausgebaucht ist und darin
eine Mitnehmererhöhungen 34 aufweisende Transportwalze 36 umschließt.
[0011] Das Textilgut 16 läuft in der Flotte 28 dann wieder gemäß dem Pfeil 17 aufwärts und
wird von einer ebenfalls mit Mitnehmererhöhungen 34 versehenen Abgabewalze 38 in den
unteren Sammelraum 40 abgegeben, wo es nochmals der Flotte 28 ausgesetzt ist, und
schließlich über eine Führungsrolle 42 durch eine Ausgangsöffnung 44 der nächsten
Vorrichtung bzw. Zelle oder als Abschluß einer Trocknungsvorrichtung oder dgl. (nicht
dargestellt) zugeführt wird. Die beiden das Textilgut 16 fördernden Malzen 36,38 werden
vorteilhaft im Gleichschritt angetrieben (nicht dargestellt).
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, verweilt das Textilgut 16 in dem Behälterraum 40, welches
darin angehäuft und gesammelt wird, noch eine gewisse Zeit. Dieser Raum 40 ist zum
Teil noch mit der Flotte angefüllt, welche einerseits von dem Überlauf 46 des Innenbehälters
30 in Gestalt einer oder mehrerer Öffnungen 48 des Außenbehälters 10, wie der Pfeil
50 andeutet, und andererseits durch die noch nachstehend beschriebenen Rollenanordnungen
52 gemäß den Pfeilen 54 in den Sammelraum 40 gelangt.
[0013] Um die Menge der erforderlichen Flotte 28 gering zu halten, ist der innere Behälter
30 mit seinen parallel verlaufenden Landungen 64,66 schmal gehalten und außerdem noch
mit einem zwischen den parallelen, sich in entgegengesetzten Richtungen bewegenden
Textilbahnen befindlichen und den Behälter 30 praktisch in zwei Teile teilenden Verdrängungskörper
56 versehen. Der Verdrängungskörper 56 ist mit den Stirnseiten des Innenbehälters
30 in zwei von dem Textilgut 16 durchlaufenen Behälterhälften geteilt.
[0014] Die Rollenanordnungen 52, von denen Einzelheiten auch in den Fig. 2 und 3 dargestellt
sind, weisen je eine Anzahl von Rollen 55 auf. Sie sind auf den fest an den mit rechteckigen
Öffnungen 60,62 der Außenwandungen 64,66 des Innenbehälters 30 bei 67 verschweißten
Tragstangen 68 frei verdrehbar.
[0015] Um einen möglichst hohen, den Durchdringungswirkungsgrad der Flotte 28 im Textilgut
16 verbessernden möglichst hohen hydrodynamischen Druck der Flotte 28 gegen das Textilgut
16 zu erhalten, ist der die Flotte 28 enthaltende Raum des Innenbehälters 30 hoch
gehalten. Die Rollenanordnungen 52 sind dabei im unteren Teil des inneren Behälters
30 angebracht.
[0016] Die Flotte 28 drückt dabei gegen das Textilgut 16, welches sich auf diese Weise der
Form der Rollen 52 angleicht und zwischen die benachbarten Rollen 58 gelangt. Dies
ist in Fig. 3 angedeutet und neigt zur Bildung von Schlaufen.
[0017] Die Flotte 28 drückt auf diese Weise praktisch senkrecht auf das Textilgut 16, bewirkt
damit den praktisch senkrecht auf die Textilbahn 16 einwirkenden Flottendruck und
einen hohen Wirkungsgrad der Durchtränkung der Textilbahn 16 mit der Flotte 28. Die
Textilbahn 16 durchläuft dabei die Vorrichtung U-förmig mit ihren U-Schenkeln in Richtung
der Pfeile 15,17.
[0018] Die durch die Gewebebahn 16 zu den Rollen 58 gelangende Flotte 28 läuft gemäß den
Pfeilen 54 ab und gelangt, wie auch der Überlauf 46 der Flotte 28 des Behälters 50
in den unteren Raum 40 des Außenbehälters 10 und bildet den Sumpf 19.
[0019] Die Flotte 28 wird aus dem Sumpf 19 ununterbrochen über den Trichter 14 mittels der
Pumpe 70 abgesaugt, sie durchläuft dabei die Heizeinrichtung 72 zur Einhaltung einer
bestimmten Flottentemperatur und gelangt schließlich über die Einspeisung 74 in den
oberen Teil der rechten Hälfte des Innenbehälters 30.
[0020] Ein guter Durchsetzungswirkungsgrad des Textilgutes 16 mit der Flotte 28 wird nicht
nur dadurch erreicht, daß die Flotte 28 mit ihrem Druck zur Oberfläche der Textilbahn
16 praktisch senkrecht steht, sondern auch dadurch, daß dies an zwei Stellen des Textilbahndurchganges
durch die Vorrichtung stattfindet, und daß der Weg der Flotte 28 im Innenbehälter
30 zum Teil entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der Textilbahn 16 verläuft.
[0021] Die Ausführungsform der Fig. 4, die der der Vorrichtung von Fig. 1 ähnlich ist, verwendet
anstelle der unteren Transportwalze 36 Umlenkrollen 76,78 und, außer den Rollenanordnungen
52, noch eine waagerecht liegende Rollenanordnung 80. Die Rollenanordnungen 52,80
sind an den Außenwandungen 84 und der Bodenwandung 82 des mit der Flotte 83 gefüllten
Innenbehälters 85 angeordnet. Deren Ausbildung entspricht praktisch der in den Fig.
3 und 4 gezeigten. Hierbei sind jedoch die Tragstangen 68, welche die Rollen 58 verdrehbar
halten, innen an den Landungen 84 und am Boden 82 des inneren Behälters 85 fest angebracht,
z.B. verschweißt.
[0022] Für den Antrieb des Textilgutes 16 dient in diesem Falle nur die ebenfalls mit Mitnehmererhöhungen
34 versehene Abgabewalze 38. Die Zuführung des Textilgutes 16 geschieht, wie beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 1, über eine leer mitlaufende Zuführwalze 18, die gedrückt
wird. Auch hier ist im Innenbehälter 85 ein die Menge der Flotte 28 vermindernder
verhältnismäßig breiter Verdrängungskörper 86 vorgesehen, mit dem der die Flotte 28
enthaltende Innenraum des Innenbehälters 85 in zwei schmale Teile geteilt wird. Dieser
Verdrängungskörper 86 ist mit den beiden Stirnseiten des Innenbehälters 85 vereinigt,
z.B. verschweißt. Die übrige Ausbildung der Vorrichtung bzw. Zelle entspricht praktisch
der der Fig. 1.
[0023] Im Betrieb zieht die angetriebene Walze 38 das Textilgut 16 von der Zuführwalze 18
ab. Dabei wird das Gut 16 über die Umlenkrollen 76,78 und die Rollenanordnungen 52,80
gezogen und außerdem infolge des hydrostatischen Flottendruckes gegen die Rollenanordnungen
52 und 80 gedrückt, ähnlich wie dies in der Fig. 4 angedeutet ist.
[0024] Wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist die Pumpe 70 in gleicher Weise kontinuierlich
in Betrieb. Sie drückt die Flotte 28 über den Erhitzer 72 in den Innenbehälter 85
und sorgt für einen ausreichenden Flottenspiegel.
[0025] Zur Erzielung einer wettbewerbsgünstigen Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen ist es
nicht nur erwünscht, die Menge der Flotte 25 je Vorrichtung bzw. Zelle zu verringern,
sondern auch die Abmessungen der Vorrichtungen bzw. Zellen bei unverminderter Verweildauer
des Textilgutes in der Flotte 28 zu verkleinern. Eine Ausführungsform, bei der auch
dieser Vorteil erreicht wird, ist bei der AusfÜhrungsform der Fig. 5 angegeben.
[0026] Im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Fig. 1 und 4, bei denen vornehmlich der
hydrostatische Druck der Flotte 28 zur praktisch senkrechten Durchdrinungn der Bahn
16 benutzt wird, wird bei der Vorrichtung nach der Fig. 5 der Druck ausgenutzt, der
von der Pumpe 70 aufgebaut wird. Zu diesem Zweck ist ein vom Textilgut 16 U-förmig
durchlaufener innerer Behälter 87 vorgesehen, der vom Außenbehälter 11 umgeben ist
und an den Ein- und Austrittsstellen 88,90 Abdichtungsanordnungen besitzt.
[0027] Der Innenbehälter 87 besteht aus einer Außenwandung 92 und einer die Stäbe 68 mit
den Rollen 58 tragenden Innenwandung 94, ähnlich wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
Er enthält außerdem entsprechende Stirnwandungen (nicht dargestellt), deren untere
Teile den Überlauf bzw. den Ablauf der im Behälter 87 enthaltenen Flotte 28 bilden.
Der obere Teil des Innenbehälters 87 besteht aus den Abdeckteilen 96, 98 mit dem Füllraum
100, in welchem das vom Erhitzer 72 kommende Flotteneinspeiserohr 102 endet. Zur Abdichtung
des Textilgutes 16 an den Ein- und Austrittsstellen 88,90 dienen Quetschwalzen 104,106,108.
Die Quetschwalze 108 ist ortsfest, aber verdrehbar gehalten, während die Quetschwalzen
104,106 durch Federn 110,112 das Textilband 16 gegen die Zuführwalze 18 und die ortsfeste
Quetschwalze 108 drücken und der Stärke des Textilgutes 16 folgen.
[0028] Nachgiebige Abdeckungen 114,116 bilden den oberen Abschluß des Behälters 87, so daß
von der im Behälter 87 unter Druck stehenden Flotte 28 nur verschwindend wenig entweichen
und in den Sammelraum 83 und zum Flottensumpf 19 gelangen kann.
[0029] Im Betrieb zieht die Pumpe 70 über den Trichter 14 aus dem Sumpf 19 die dort angesammelte
Flotte 28 ab und drückt diese durch den Erhitzer 72 und die Rohröffnung 102 in den
durch die Wandungen 92,94 gebildeten Innenraum des Innenbehälters 87, in dem sich
ein entsprechender Druck zum Durchdrücken der Flotte durch das Textilgut 16 aufbaut.
Die Antriebswalze 38 zieht dabei das Textilgut 16 über die Zuführwalze 18 sowie die
Rollenanordnungen 81, wobei sich das Textilband 16 gegen die Rollenanordnung 84 anlegt,
so daß die Flotte 28 praktisch senkrecht auf das Textilband 16 drückt, in dieses eindringt
und der Überschuß den Behälter 87, wie durch die Pfeile 118 angedeutet, verläßt. Von
den unteren Stirnseiten des Behälters 87 gelangt die Flotte 28 in den Sammelraum 83
des Außenbehälters 11, in welchem eine Anhäufung des Textilgutes 16 zur weiteren Benetzung
durch die Flotte 28 stattfindet. Das Textilgut gelangt dann über die Rolle 42 und
durch die Ausgangsöffnung 44 in die nächste Vorrichtung bzw. Trockeneinrichtung.
[0030] Die vorliegende Erfindung läßt sich zur Verwirklichung des wirkungsvollen, praktisch
senkrechten Durchtritts der Flotte 28 durch das Textilgut 16 in mannigfacher 1;eise
verwirklichen.
[0031] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt die Fig.6. Sie ist ähnlich der Ausführungsform
der Fig. 5 aufgebaut. Anstelle der Rollenanordnung 81 wird hierbei jedoch eine umlaufende
Trommel 120 angewendet, deren Außenmantel 121 mit einer großen Zahl kleiner Durchbrechungen
122 zum Durchtritt der das Textilgut 16 senkrecht passierenden Flotte 28 versehen
ist. Die Anordnung kann dabei so ausgebildet werden, daß die Trommel 120 durch das
durch die Vorrichtung geförderte Textilgut 16 mitgenommen wird.
[0032] Ähnlich wie bei der Ausführungsform der Fig. 5 wird auch hier in dem im Außenbehälter
11 angeordneten Innenbehälter 119 durch die Flotteneinspeisung der Pumpe 70 ein Druck
aufgebaut, der die Flotte 28 zwingt, praktisch senkrecht gegen das an die untere Hälfte
der Oberfläche der Trommel 120 aufliegende Textilgut 16 zu drücken. Der Andruck der
Textilbahn 16 auf die Oberfläche der Trommel 120 erfolgt nicht nur durch die Zugkraft
der angetriebenen Abgabewalze 38, sondern auch durch den Druck der im Innenbehälter
119 befindlichen Flotte 28.
[0033] Die durch die Textilbahn 16 und die Durchbrechungen 122 der Wandung der Trommel 120
gedrückte Flotte 28 gelangt durch die offenen Stirnseiten der Trommel 120 zurück in
den Sammelraum 12
L des äußeren Behälters 11, in welchem, in gleicher Weise wie bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 1,4 und 5, eine Anhäufung des Textilgutes 16 stattfindet.
[0034] Der obere Abschluß des Innenbehälters 119 erfolgt auch hier über eine Abdeckung 98
und die federnd über die Textilbahn 16 an die Walzen 18 und 108 gedrückten Quetschwalzen
104, 106. Die obere Hälfte der Trommel 120 ist durch einen der Wölbung dieser angepaßten
Bodenteil 126 des oberen Teiles des Innenbehälters 119 abgedeckt.
[0035] Wie bereits angedeutet, besteht eine vollständige Anlage aus einer Anzahl der in
den Figuren 1, 4, 5 und 6 beschriebenen und von dem Textilgut 16 durchlaufenen Vorrichtungen
bzw. Zellen.
[0036] Infolge der vorteilhaften Ausnutzung des praktisch senkrecht auf die Oberfläche der
Textilbahn 16 einwirkenden Druckes der Flotte 28 und der Erhöhung des Arbeitsdruckes
dieser ist es möglich, die Flotte in den einzelnen Vorrichtungen bzw. Zellen und somit
in der Gesamtanlage in ihrer erforderlichen Menge bei stark erhöhtem Wirkungsgrad
der Durchdringung des Textilgutes 16 mit dieser stark zu verringern, was eine weitere
Kostenersparnis, aber auch eine Behandlungszeitverkürzung mit sich bringt. Diese Maßnahme
trägt außerdem dazu bei, den Gesamtaufbau der Anlage wesentlich zu verkleinern, indem
für ein bestimmtes Endergebnis der Behandlung die Anzahl der erforderlichen Vorrichtungen
bzw. Zellen verringert und an Raum und Kosten Einsparungen entstehen.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Naßbehandlung eines Textilgutes in einem eine Behandlungsflüssigkeit
enthaltenden Behälter, durch den das Textilgut transportiert wird, dadurch gekennzeichnet
, daß das Textilgut (16) von der Behandlungsflüssigkeit (28) im wesentlichen senkrecht
zu seiner Oberfläche durchsetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise strangförmige
Textilgut (16) auf einem Behandlungsweg entlang einer begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen
Wand (52,80,81,120) transportiert wird, und daß auf der dieser Wand abgewendeten Seite
des Textilgutes (16) dieses einem höheren Flüssigkeitsdruck ausgesetzt ist als auf
der vom Textilgut (16) abgewendeten Seite der begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen Wand
(52,80,81,120).
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz
zwischen der der Behandlungsflüssigkeit (28) zugewendeten Oberfläche des Textilgutes
(16) und der Außenseite der begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen Wand (52,80,81,120)
in Transportrichtung des Textilgutes (16) zuerst zunimmt und sodann auf vorzugsweise
weniger als ein Viertel des vorhergehenden höchsten Druckes abnimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise strangförmige
Textilgut (16) von oben in die Behandlungsflüssigkeit (28) eingeführt, sodann um mindestens
einen, im unteren Bereich des Innenbehälters (30,85,87,119) angeordneten, begrenzten,
vorzugsweise aus achsparallelen Rollen (52 bzw. 58) bestehenden, flüssigkeitsdurchlässigen
Teil (52,80,81, 120) einer Wandung entlang geführt, dabei umgelenkt und in Richtung
zum oberen Rand des Innenbehälters (30,85,87,119) transportiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Transportrichtung
des Textilgutes (16) veränderliche wirksame Druck der Behandlungsflüssigkeit (28)
ein hydrostatischer Flüssigkeitsdruck ist und dieser von der Schwerkraft bzw. dem
Gewicht der Behandlungsflüssigkeit im Innenbehälter (30,80) aufgebaut wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und einem oder mehreren
der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen den Hauptanteil der Behandlungsflüssigkeit
enthaltenden Innenbehälter (30,85,87,119) besitzt, der in einem äußeren, gegebenenfalls
als Sammelbehälter für einen Teil des Textilgutes dienenden Behälter (10,11) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise strangförmige
Textilgut (16) den Innenbehälter (30,85,87,119) in einer U-Form mit etwa senkrecht
stehenden Schenkeln durchläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Öffnungen
versehene, begrenzt flüssigkeitsdurchlässige Wand des Innenbehälters zylindermantelförmig
ausgebildet ist und in Transportrichtung hintereinander liegende Öffnungen auf dem
Umfang dieser Zylindermantelfläche (120) angeordnet sind und die zylindermantelförmige
Wand als Oberfläche einer begrenzt flüssigkeitsdurchlässigen Trommel (120) ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbehälter
mit einem Überlauf (46) für die Behandlungsflussigkeit (28) versehen ist, und die
Anordnung derart getroffen ist, daß die überlaufende Behandlungsflüssigkeit (28) von
dem Sammelraum (83,124) aufgenommen wird, der unterhalb der das strangförmige Textilgut
umleitenden Einrichtung (34,76,87,92,120) angeordnet ist und eine Transportvorrichtung
(39) derart angeordnet ist, daß das aus dem Behälter (10,11) nach oben herauslaufende
strangförmige Textilgut (16) in den Sammelraum (40) des Außenbehälters (10,11) geleitet
wird und der Sammelraum (40) des Außenbehälters (10,11) eine wesentlich größere Aufnahmekapazität
für das strangförmige Textilgut (16) hat, als der die begrenzt flüssigkeitsdurchlässige
Wand (52,80,8l,120) enthaltende Behälter.
10. Anlage bestehend aus Vorrichtungen nach Anspruch 6 und einem oder mehreren der
Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung des vorzugsweise
strangförmigen Textilgutes mehrere Vorrichtungen mit jeweils einem Sammelaußenbehälter
hintereinanderliegend angeordnet sind und am Ausgang der Anlage wenigstens eine Quetschrollenanordnung
angeordnet ist zum Zwecke des Ausquetschens der überschüssigen Behandlungsflüssigkeit
aus dem durchlaufenden Textilgut.