(19)
(11) EP 0 045 819 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.1982  Patentblatt  1982/07

(21) Anmeldenummer: 80106006.2

(22) Anmeldetag:  03.10.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B42C 3/00, B05C 5/02, B65H 39/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 07.08.1980 DE 8021131 U

(71) Anmelder: Automation für grafische Technik A.G.
D-4005 Meerbusch 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kneusels, Werner
    D-4150 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Paul, Dieter-Alfred, Dipl.-Ing. 
Fichtestrasse 18
41464 Neuss
41464 Neuss (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Herstellung von Papiermehrfachsätzen


    (57) Bei einer Vorrichtung zur Herstellung von gegebenenfalls bedruckten Papiermehrfachsätzen oder dergleichen mit einer Zusammenführeinrichtung für die getrennt herange-_ führten Papierbahnen und einer sich daran anschließenden Papierführungsbahn zum gemeinsamen Transport der übereinanderliegenden Papierbahnen (2, 3, 4) sowie mit einer Klebeeinrichtung weist diese Spritzröhrchen (16,17) zum Auftragen zumindest eines Klebemittelstreifens auf die oder einen Teil der Papierbahnen (2,3,4) auf. Zwecks Vereinfachung der Einstellung, Kontrolle und Wartung sowie zwecks Beseitigung der Neigung zum Nachlaufen von Klebstoff sind die Spritzröhrchen (16,17) im Bereich der Papierführungsbahn angeordnet und ragen mit ihren Spritzöffnungen (20,21) in diese hinein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von gegebenenfalls bedruckten Papiermehrfachsätzen oder dergleichen, mit einer Zusammenführeinrichtung für die getrennt herangeführten Papierbahnen und einer sich daran anschließenden Papierführungsbahn zum gemeinsamen Transport der übereinanderliegenden Papierbahnen sowie mit einer Klebeeinrichtung, die Spritzröhrchen zum Auftragen zumindest eines Klebemittelstreifens auf die oder einen Teil der Papierbahnen aufweist.

    [0002] Vorrichtungen zur Herstellung von Papiermehrfachsätzen sind auch als Rollenco-llator und, falls sie in eine Druckmaschine integriert sind, als Mehrbahnendruckmaschine bekannt. Dabei sind unter Papiermehrfachsätzen meist bedruckte Formulare, insbesondere Rechnungs- oder Überweisungsformulare als Einzel-oder Endlossatz zu verstehen, die aus mehreren hintereinanderliegenden Blättern mit dazwischen liegendem Kohlepapier oder aus selbstdurchschreibendem Papier bestehen, zu verstehen. Sie sind an zumindest einer Seite, oft auch an zwei gegenüberliegenden Seiten, miteinander verklebt, damit die Sätze sich während der Beschriftung nicht lösen.

    [0003] Bei den obengenannten Vorrichtungen werden die einzelnen Papierbahnen von separaten Papierrollen oder zickzackgefalteten Stapeln abgezogen, gegebenenfalls bedruckt und dann einzeln an den dabei vorgesehenen Stellen mit Klebstoff versehen, bevor sie in einer Zusammenführeinrichtung aufeinandergelegt werden, wonach die Bahnen an den mit Klebstoff versehenen Stellen miteinander verbunden werden. Anschließend wird die so gebildete Papierbahn in Blätter geschnitten oder zickzackgefaltet und dann gestapelt.

    [0004] Das Auftragen des Klebemittels geschieht mittels Spritzröhrchen, die von einer zentralen Klebemittelzuführeinrichtung über Leitungen versorgt werden. Dabei hat es sich als nachteilig erwiesen, daß die herkömmlichen Spritzröhrchen wegen ihrer Anordnung im Bereich der Papierrollen oder -stapel sehr weit auseinanderliegen und deshalb über lange Leitungen versorgt werden müssen. Dies erschwert nicht nur die Einstellung, Kontrolle und Wartung, sondern hat zudem den Effekt, daß beim Abstellen der Vorrichtung oder auch nur der Klebemittelzuführeinrichtung Klebstoff wegen des sich in den langen Leitungen aufgebauten Drucks nachläuft und damit unerwünschte Verunreinigungen verursacht.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Klebeeinrichtung so anzuordnen bzw. zu gestalten. daß Einstellung, Kontrolle und Wartung wesentlich vereinfacht und die Neigung zum Nachlaufen von Klebstoff verringert bzw. beseitigt wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spritzröhrchen im Bereich der Papierführungsbahn angeordnet und mit ihren Spritzöffnungen in diese hinein ragen, wobei es besonderes vorteilhaft ist, die Spritzröhrchen an jeweils einer Seite zu einer Gruppe zusammenzufassen. Diese Anordnung erleichtert Steuerung, Kontrolle, Einstellung und Wartung der Klebeeinrichtung wesentlich, da die Spritzröhrchen eng beieinanderliegen, so daß auch die Klebemittelzuführeinrichtung in unmittelbarer Nähe der Spritzröhrchen angeordnet werden kann. Entsprechend verringert sich hierdurch auch die Neigung zum Nachlaufen von Klebstoff, wenn die Vorrichtung abgeschaltet wird.

    [0007] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen; daß die Spritzröhrchen als Gruppe und/oder einzeln höhenverstellbar sind. Auf diese Weise können die Spritzröhrchen genau auf den Verlauf der einzelnen Papierbahnen eingestellt oder auch ganz aus der Papierführungsbahn herausgenommen werden, wenn sie nicht benötigt werden.

    [0008] Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Spritzröhrchen in Bezug auf die Papierführungsbahn um weniger als ihren Durchmesser zueinander höhenversetzt sind. Auf diese Weise werden die einzelnen Papierbahnen gegen die jeweils benachbarten Papierbahnen gedrückt und dabei mit diesen verklebt. Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn die Spritzröhrchen überhaupt nicht zueinander höhenversetzt sind.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgeschlagen, daß die Spritzröhrchen jeweils an einem der Ausgänge eines Dreiwegeventils angeschlossen sind und der jeweils andere Ausgang mit einer Rückführleitung verbunden ist. Auf diese Weise kann die Klebemittelzufuhr jeweils individuell durch die Dreiwegeventile unterbrochen werden. Auch wird hierdurch ein Nachlaufen von Klebstoff zuverlässig vermieden. Die Dreiwegeventile können dabei mit einer pneumatisch beaufschlagbaren Betätigungseinrichtung versehen sein.

    [0010] Die Spritzöffnungen an den Spritzröhrchen sind zweckmäßigerweise radial und senkrecht zur Papierführungsbahn ausgerichtet. Dabei sollten sie nach oben zeigen, weil auch dies dazu beiträgt, unerwüschten Klebemittelnachfluß zu verhindern.

    [0011] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles näher veranschaulicht. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht und

    Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Papiermehrfachsätzen.



    [0012] Die Vorrichtung 1 zur Herstellung von Papiermehrfachsätzen ist hier in einer Prinzipdarstellung gezeigt, in der die wesentlichen Teile für den Klebevorgang zu sehen sind, während die übrigen Teile der Vorrichtung der Übersichtlichkeit halber weggelassen sind.

    [0013] Die einzelnen Papierbahnen 2, 3, 4 - in diesem Beispiel drei Stück - werden von hier nicht dargestellten Papierrollen oder -stapeln abgezogen und fahren in Richtung des Pfeiles A in die hier aus zwei Führungsrollen 5, 6 bestehende Zusammenführeinrichtung ein. Hier werden sie aufeinandergelegt und in einer gemeinsamen Papierführungsbahn 7 weitertransportiert. Sie durchfahren dann zwei weitere Führungsrollen 8, 9 und gelangen so - was hier nicht mehr gezeigt ist - in weitere Bearbeitungsrichtungen.

    [0014] Zwischen den zwei Paaren von Führungsrollen 5, 6 bzw. 8, 9 ist der Teil der Klebeeinrichtung lo angeordnet, der das Auftragen des Klebestoffes auf einen Rand der Papierbahnen 2, 3 bewirkt. Dieser Teil weist eine senkrecht stehende Führungsstange 11 auf, an der zu beiden Seiten je ein Drei/Zwei-Wegeventil 12, 13 höhenverstellbar angeordnet ist. Die Drei/Zwei-Wegeventile 12, 13 werden über Zuführschläuche 14, 15 von einer zentralen Klebemittelzuführeinrichtung versorgt, die hier nicht dargestellt ist, aber durchaus in unmittelbarer Nähe der Drei/Zwei-Wegeventile 12, 13 vorgesehen werden kann.

    [0015] Die zwei Drei/Zwei-Wegeventile 12, 13 haben je zwei Ausgänge, wobei an die oberen Ausgänge Spritzröhrchen 16, 17 und an die unteren Ausgänge Rückführschläuche 18, 19 angeschlossen sind. Die Spritzröhrchen 16, 17 verlaufen waagerecht und quer zur Laufrichtung (Pfeil A) der Papierbahnen 2, 3, 4 und sind so lang ausgebildet, daß sie in die Papierführungsbahnen 7 hineinragen. Im Bereich der Enden weisen die Spritzröhrchen 16, 17 radial nach oben gerichtete Spritzöffnungen 20. 21 auf, über die der Rand der jeweils darübergeführten Papierbahnen 2, 3. 4 mit Klebstoff belegt wird.

    [0016] Die Papierbahnen 2, 3, 4 werden dabei so geführt, daß die obere Papierbahn 2 über das in dieser Ansicht linke Spritzröhrchen 16 fährt, so daß der Rand dieser Papierbahn 2 an der Unterseite mit einem Klebstoffstreifen versehen wird. Die mittlere Papierbahn 3 wird zunächst unterhalb des linken Spritzröhrchens 16 und dann oberhalb des rechten Spritzröhrchens 17 geführt, wobei auch deren Unterseite einen Klebstoffauftrag erhält. Da die Spritzröhrchen 16, 17 praktisch nicht höhenversetzt sind, wird dabei der Randbereich der mittleren Papierbahn 3 an den der oberen Papierbahn 2 angedrückt und aufgrund des dort vorhandenen Klebstoffstreifens mit dieser verbunden. DiE: untere Papierbahn 4 erhält keinen Klebstoffauftrag, sondern wird durch die Führungsrollen 8, 9 gegen die mittlere Papierbahn 3 gedrückt und auf diese Weise mit dieser im Randbereich verbunden.

    [0017] Falls eine größere Anzahl Papierbahnen miteinander verklebt werden sollen, werden entsprechend mehr Spritzröhrchen vorgesehen, wobei die Anzahl der Spritzröhrchen immer um eins niedriger ist als die der Papierbahnen. Desweiteren kann eine entsprechende Anordnung auch an der anderen Seite der Papierführungsbahn 7 vorgesehen werden, um beispielsweise beide Ränder der Papierbahnen 2, 3, 4 zu verkleben.

    [0018] Soll der Klebstoffzufluß unterbrochen werden, so werden die Drei/Zwei-Wegeventile 12, 13 pneumatisch umgestellt, so daß der Klebstoff über die Rückführschläuche 18, 19 in die zentrale Klebemittelzuführeinrichtung zurückfließen kann. Auf diese Weise wird ein Nachfließen von Klebstoff in den Spritzröhrchen 16, 17 zuverlässig vermieden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Herstellung von gegebenenfalls bedruckten Papiermehrfachsätzen oder dergleichen, mit einer Zusammenführeinrichtung für die getrennt heran-geführten Papierbahnen und einer sich daran anschließenden Papierführungsbahn zum gemeinsamen Transport der übereinanderliegenden Papierbahnen sowie mit einer Klebeeinrichtung, die Spritzröhrchen zum Auftragen zumindest eines Klebemittelstreifens auf die oder einen Teil der Papierbahnen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) im Bereich der Papierführungsbahn (7) angeordnet und mit ihren Spritzöffnungen (20, 21) in diese hineinragen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die auf jeweils einer Seite angeordneten Spritzröhrchen (16, 17) zu einer Gruppe zusammengefaßt sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) als Gruppe und/oder einzeln höhenverstellbar sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) in Bezug auf die Papierführungsbahn (7) um weniger als ihren Durchmesser zueinander höhenversetzt sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) nicht zueinander höhenversetzt sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) jeweils an einem der Ausgänge eines Dreiwegeventils (12, 13).angeschlossen sind und der jeweils andere Ausgang mit einer Rückführleitung (18, 19) verbunden ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreiwegeventile (12, 13) mit einer pneumatisch beaufschlagbaren Betätigungseinrichtung versehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzöffnungen (2o, 21) radial zu den Spritzröhrchen (16, 17) ausgerichtet sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet. daß die Spritzöffnungen (20, 21) senkrecht zur Papierführungsbahn (7) ausgerichtet sind.
     
    lo. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzöffnungen (2b, 21) nach oben zeigen.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis lo, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzröhrchen (16, 17) als Gruppe und/oder einzeln senkrecht zur Längsrichtung der Papierführungsbahn (7) verstellbar sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht