[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürodrehsessel gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Ein solches Sitzmöbel ist beispielsweise aus der DE-OS
23 35 586 bekannt. Nachteilig ist hierbei die ungenügende Festigkeit und Stabilität
der den Sitz tragenden und seine Verschwenkung ermöglichenden Konstruktion. Hierzu
gehört auch eine unbefriedigende Ausgestaltung der die jeweilige Klemmlage fixierenden
Mittel und der Verbindung des Sitzträgers mit dem Fußgestell.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung wird primär darin gesehen, eine Anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 dahingehend zu verbessern, daß sie zum einen sehr stabil, zum andern
aber in ihrem Aufbau einfach und insbesondere, in der Vertikalrichtung raumsparend
ist. Bevorzugt sollen auch die Klemmittel zur Fixierung der jeweiligen Schwenklage
einfach und raumsparend sein. Ferner wird eine einfache und stabile Verbindung mit
dem Fußgestell angestrebt.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen zunächst die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches
1. Dadurch wird eine sehr kompakte und verwindungssteife und damit insgesamt stabile
Gesamtanordnung geschaffen, die aber trotz dieser vorteilhaften Eigenschaften einen
geringen Raumbedarf hat.

ist der Raumbedarf in Vertikalrichtung klein, so daß eine solche Anordnung von der
Seite her betrachtet kaum nach unten vorsteht und damit praktisch nicht auffällt.
Die erwähnte Stabilität ist auch deswegen wichtig, da durch die Schaukelbewegungen
des Sitzträgers zum Fußgestell erhebliche mechanische Kräfte auftreten. Hinzu kommt,
daß eine solche Schaukelbewegung durch entsprechende Betätigung der Klemmittel abrupt
abgeblockt werden kann, was stärkere mechanische Belastungen der Gesamtanordnung mit
sich bringt.
[0004] Wie bereits erwähnt, bezieht sich die Erfindung auch auf die Ausgestaltung der Klemmittel
und deren Betätigung. Aus der DE-OS 23 35 586 sind zur Verschwenkung der Möbelteile
gegeneinander Laschen bekannt, die durch eine Klemmvorrichtung durchsetzt und verspannt
werden. Die Anordnung nach Anspruch 9 ist demgegenüber in Verbindung mit einem solchen
Viereck von Vorteil. Die Laschen bzw. Lamellen können zum einen sich etwa in der Viereckebene
befinden, so daß sie hier keinen zusätzlichen Raum einnehmen. Ausserdem tragen sie
zur Versteifung des Viereckes bei.
[0005] Zu den Klemmitteln besteht ferner die besondere Aufgabe in einer baulichen Vereinfachung
verbunden mit einem längeren Verschiebeweg eines als Spannbolzen wirkenden Stabes.
Der Lösung dieser Aufgabe dienen primär die Merkmale des Anspruches 14, die zwar in
Verbindung mit den Merkmalen der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere denen des
Anspruches 1 ihre besondere Bedeutung haben, aber auch bei Sitzträgern für Sitzmöbel
eingesetzt werden könnten, die einen anderen Aufbau haben. Der Vorteil der Merkmale
des Anspruches 14 liegt darin, daß der Hebel direkt am Widerlager der Federanordnung
angreifen kann. Dies ist raumsparend und ergibt eine unmittelbare Kraftübertragung
auf den Spannbolzen. Die bevorzugt vorgesehenen Tellerfedern erzeugen auf kleinem
Raum eine hohe Andruckkraft. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich die weitere bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruches 15. Hiermit wird
ducch den Angriff des kurzen Hebelarmes beim Verschwenken des Betätigungshebels ein
Verschieben des Spannbolzen-Stabes um einen relativ langen Weg bewirkt. Dies gewährleistet
insbesondere bei einer größeren Anzahl gegeneinander zu verklemmender Laschen bzw.
Lamellen die sichere Herbeiführung und Lösung des Reibschlusses zwischen den einzelnen
Lamellen. Die Merkmale des Anspruches 16 bewirken einen zweifachen Effekt. Zum einen
ist eine Lagerung für den Betätigungshebel geschaffen und zum anderen sind Widerlager
und Federanordnung gegen Berührung geschützt. Insbesondere besteht damit nicht mehr
die Gefahr, daß sich der Benutzer des Möbels oder seine Kleidung an der Federanordnung
verklemmen oder daran verschmutzen kann. Im gleichen Sinn wirken die Merkmale des
Anspruches 17, da hiermit auch die Stirnöffnung abgedeckt ist. Zugleich wird hiermit
der Zutritt von Staub an die Federanordnung vermieden.
[0006] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen sowie
der nachstehenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispielen zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: in der Seitenansicht und im gegenüber den anderen Figuren verkleinerten Maßstab
einen Stuhl nach der Erfindung,
Fig. 2: eine Unteransicht gemäß dem Pfeil A in Fig. 1 auf ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 3: eine Ansicht gemäß dem PFeil III in Fig. 2 in' der Gebrauchslage der Teile,
Fig. 4: ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, ebenfalls in einer Unteransicht
gemäß Pfeil A in Fig. 1,
Fig. 5: einen Schnitt gemäß der Linie V - V in Fig. 4,
Fig. 6: einen Schnitt gemäß der Linie VI - VI in Fig. 4, wobei jedoch die in Fig.
4 sichtbare Seite unten liegt.
[0007] Fig. 1 zeigt den Sessel schematisch mit Fußgestell 4, in dem sich zwecks Höhenverstellung
des Sitzes 1 bzw. seines Sitzträgers 2 eine Gasfeder befindet, deren Konuszapfen 4'
in die öffnung einer Büchse einer sogenannten Tragkonstruktion einsteckbar ist. Sitz
1 und Sitzträger 2 sind durch die nachstehend erläuterten-Mittel zum Fußgestell 4
um die Achse 10 verschwenkbar und in der jeweiligen Schwenklage fixierbar. Ferner
kann eine Rückenlehne vorgesehen sein.
[0008] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3 sind die beiden ebenfalls mit 2 bezifferten
Sitzträgerschienen mit Hilfe von Schraublöchern 3, 3' an den Sitz 1 angeschraubt.
[0009] Als Tragkonstruktion ist in diesem Ausführungsbeispiel ein im Querschnitt U-förmiger,
schienenförmiger Teil 6 vorgesehen, wobei die Schenkel 6' dieses U von einer Lagerwelle
7 durchsetzt werden, die an den Schenkeln 6' befestigt, hier angeschweißt, ist. An
den nach unten vorragenden Schenkeln 2' der im Querschnitt L-förmigen Sitzträgerschienen
2 sind Lagerrohre 8 befestigt, hier angeschweißt, in deren Innern sich je eine aus
Kunststoff bestehende Hülse 9 befindet. Die Lagerrohre 8 erstrecken sich von ihren
Befestigungsstellen an den Schenkeln 2' bis nahe zu den Außenflächen der Schenkel
6' des schienenförmigen Teiles 6. Die Kunststoffhülsen 9 ragen mit ihren dort befindlichen
Enden 9' aus den Lagerrohren 8 vor und liegen mit diesen Enden 9' an den Außenflächen
der Schenkel 6' des Teiles 6 an. Da die Kunststoffhülsen 9 in die Lagerrohre 8 eingepreßt
sein können, bzw. sich mit ihren anderen Enden 9" an den Schenkeln 2' der Sitzträgerschiene
2 abstützen, ist hierdurch eine die Stabilität der gesamten Anordnung sehr erhöhende
Versteifung zwischen den Sitzträgerschienen 2 und dem schienenförmigen Teil 6 gegeben.
Die Lagerwelle 7 ist mit ihren Teilen 7' über eine große Länge in der jeweiligen Kunststoffhülse
9 gelagert. Auch dies trägt zur Erhöhung der Stabilität dieser Schwenklagerung des
Sitzes 1 zum Fußgestell bei. Die Schwenkachse 10 ist strichpunktiert eingezeichnet.
Diese Achse 10 der drehbaren Lagerung der Welle 7, 7' zu den Büchsen 9 verläuft waagerecht,
sowie quer zu Blickrichtung der auf dem Sessel sitzenden Person. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Schienen 2 und 6 zueinander parallel. Die Fixierung der jeweiligen Schwenklage
zwischen dem Teil 6 und den Sitzträgerschienen 2 erfolgt mittels der allgemein mit
11 bezeichneten Verschraubung und der Lamellen- oder Laschenpaare 12. Jede der Laschen
oder Lamellen 12 ist mit einem Längsschlitz 18 versehen (siehe Fig. 3), wobei die
Längsschlitze sämtlicherLamellen oder Laschen fluchtend hintereinander angeordnet
sind. Sie werden von einem Stab 19 durchsetzt, der einerseits in einem Kopf 20 endet
und andererseits ein Gewindeteil 21 mit darauf geschraubten Schraubgriff 22 besitzt.
Der Stab 19 ist zwischen den Lamellen oder Laschen 12 von einem rohrähnlichen Teil
26 umgeben, dessen Stirnflächen sich zwischen den daran anliegenden Gegenflächen der
ihnen zugewandten Laschen bzw. Lame.llen 12 abstützen. Zwischen den Laschen und Lamellen
sowie auch zwischen diesen und dem Rohr 26 (im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei Rohrteile 26 vorgesehen und mit der Schiene 6 verschweißt) können sich Einlegescheiben
oder Ringe 27 befinden. Mit dem Betätigen des Handgriffes 22 werden über ein weiteres
Rohr 26', das in der Funktion den Rohren 26 entspricht, die Teile 20, 12, 26, 26'so
miteinander verpreßt, daß die jeweils eingestellte Winkellage zwischen Tragkonstruktion
(bzw. Fußgestell) und Sitzträger (bzw. Sitz) fixiert ist. Die Größe des Verstellbereiches
ist durch die Länge der Schlitze 18 begrenzt, innerhalb derer sich der Stab 19 nach
oben oder unten verlagern kann.
[0010] Die Klemmittel 11 sind relativ weit von der Schwenkachse 10·entfernt. Dies verringert
die vom Klemmittel aufzubringende Kraft, wodurch nicht nur die Konstruktion vereinfacht,
sondern auch die Bedienung erleichtert wird.
[0011] Zur Schwingungsdämpfung ist an jedem Lagerrohr ein Widerlager 13 und am schienenförmigen
Teil/sind zwei entsprechende Gegenwiderlager 14 befestigt. Zwischen den Widerlagerpaaren
13, 14 ist je eine der Abdämpfung der Schaukelschwingung dienende Druckfeder 15 vorgesehen,
deren Vorspannung in der Ruhestellung mit Hilfe je einer in der Zeichnung nur angedeuteten
Schraubverstellung 16 eingestellt werden kann. Die Anordnung der Dämpfungsfedern mittig
unterhalb des Sitzes (siehe auch das Ausführungsbeispiel der Fig. 4) verhindert es,
daß die Bedienungsperson versehentlich mit der Hand oder einem Kleidungsstück an die
in der Regel schmutzigen, unter Umständen sogar öligen Federn kommt.
[0012] Fig. 3 zeigt ferner noch eine Federanordnung 23 mit einem Schraubbolzen 24 und einer
Druckfeder 25, die auch bei losgeschraubtem Handgriff 22 des Klemmittels 11 die beiden
Lamellen oder Laschen 12 gegen den Schenkel 2' der Sitzträgerschiene 2 drückt.
[0013] Es ist ersichtlich, daß die beiden, in diesen Ausführungsbeispielen zueinander parallel
verlaufenden Sitzträgerschienen 2 zusammen mit den Schwenklagermitteln (insbesondere
7, 8 und 9) und den Klemmitteln (insbesondere 19, 26) einen rahmenartigen Verbund
bilden, der ein Viereck sein kann, welches in diesen Ausführungsbeispielen als Rechteck
ausgebildet ist. Ein solcher Verbund ist in sich sehr stabil und steif. Insbesondere
ist er gegen Verwindungen widerstandsfähig. Eine zusätzliche Stabilisierung ist in
diesem Ausführungsbeispiel noch durch die U-förmige Schiene 6 der Tragkonstruktion
gegeben, die mit den Rohrteilen 26 verschweißt sein.kann (siehe oben). Gegebenenfalls
könnten auch mehr als zwei Sitzträgerschienen vorgesehen sein, obgleich in der Regel
zwei Sitzträgerschienen ge-. nügen dürften. Es kann ferner ein in den Bereich der
Büchse 5 reichender Betätigungshebel 28 vorgesehen sein, der drehbar an einem Flansch
29 der U-Schiene 6 angelenkt ist. Sein kurzer Hebelarm 28' wirkt auf den Tragkonus
und sein langer Hebelarm 28" dient der Betätigung. Im einzelnen wird hierzu auch auf
das nachfolgende Ausführungsbeispiel und dabei insbesondere die Fig. 6 verwiesen.
Sowohl zum Ausführungsbeispiel der Fig. 6 als auch der Befestigung der Büchse für
den Tragkonus gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zu sagen, daß hierdurch
der Tragkonus sehr stabil mit der Tragkonstruktion verbunden wird, wodurch auch heftige
Stöße einer Schaukelbewegung sicher abgefangen werden.
[0014] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 - 6 sind ebenfalls zwei Sitzträgerschienen 2 im
Abstand voneinander vorgesehen und an dem hier nicht dargestellten Sitz angeschraubt.
In den in Betriebslage nach unten ragenden Winkeln 2' sind zunächst eine erste Querstrebe
3D und eine zweite Querstrebe 31 befestigt; wobei die Querstrebe 31 Teil der allgemein
mit 3z oezeichneten Klemmittel ist. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, daß man die
Querstreben (siehe Zif. 33) auch anders ausbilden kann. Diese Querstreben 33, die
hier in den Endbereichen der Sitzträgerschienen 2 an diesen angebracht sind, können
entweder für sich die Versteifung übernehmen oder aber als zusätzliche Querstreben
bzw. Querversteifungen vorgesehen sein. Es ist ersichtlich, daß auch in diesem, bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung durch die Sitzträgerschienen 2 und zumindest die
Querstreben 30, 31, zusätzlich auch noch durch die Querstreben 33, ein ebenfalls verwindungssteifes
und stabiles Viereck gebildet ist. Dabei verlaufen bevorzugt die Querstreben etwa
senkrecht zu den Sitzträgerschienen. (Dies gilt auch für Fig. 2).
[0015] Die erste Querstrebe 30 ist mittels der Schraubverbindungen 34 zu den Sitzträgerschienen
schwenkbar und bildet damit die Schwenkachse 10 zwischen Sitz und Fußgestell. Die
Querstrebe 30 kann ein im Querschnitt rechteckiges oder quadratisches Rohr sein, an
dem zwei Flachbleche 36 angeschweißt sind, in die eine Hülse 37 für die Aufnahme des
Tragkonus 4' eingeschweißt ist (siehe im einzelnen Fig. 6 und die zugehörige Erläuterung).
An der ersten Querstrebe sind ferner die beiden Gruppen 38, 39 der Lamellen angeschweißt,
die jeweils mit in Schwenkrichtung verlaufenden Schlitzen 40 versehen sind (im einzelnen
wird hierzu auch auf das vorhergehende Ausführungsbeispiel verwiesen). In diesen Schlitzen
gleitet ein Stab 41, der sich innerhalb eines Rohres 42 befindet und zusammen mit
diesem im wesentlichen die zweite Querstrebe 31 bildet, die-betrachtet in der vorgenannten
Schwenkrichtung - fest mit den Sitzträgerschienen 2 verbunden ist.
[0016] Die von der zweiten Querstrebe 31-getragenen Klemmittel und deren Betätigung sind
in diesem Ausführungsbeispiel wie folgt gestaltet:
Der Stab 41 ragt durch den Schenkel 2' der in Fig. 4 rechts gelegenen Sitzträgerschiene
2 vor und endet in einem Widerlager 41'. Zwischen Widerlager 41' und Schenkel 2' ist
eine Federanordnung, bevorzugt ein Paket von Tellerfedern 43 vorgesehen, das bestrebt
ist, den Stab 41 durch diese Schenkel 2' in Richtung des Pfeiles B (siehe auch Fig.
5) zu ziehen. Damit drückt ein am Stab 41 links vom linken Lamellenpaket 38 angebrachtes
Widerlager 44 dieses Lamellenpaket gegen das Rohr 42, das seinerseits mit einem weiteren
Widerlager 45 gegen das rechte Lamellenpaket 39 und dieses gegen die in Fig. 4 rechte
Sitzträgerschiene 2 drückt. Damit ist die jeweils eingestellte Schwenklage zwischen
der Querstrebe 30 und den Sitzträgerschienen 2 fixiert. Zwischen der in Fig. 4 links
gelegenen Sitzträgerschiene 2 einerseits und dem darin gleitenden Stab 41 oder der
diesen Stab links vom zugehörigen Schenkel 2' umgebenden Buchse andererseits kann
ein eine Versteifung bewirkendes Mittel vorgesehen sein. Hierzu kann beispielsweise
eine an diesem Schenkel 2' angeschweißte und die Buchse mit engem Sitz umgebende Hülse
oder dergleichen dienen. Die Versteifung zwischen den Teilen 41, 42 und der in Fig.
4 rechten Sitzträgerschiene ergibt sich durch die Wirkung der Federn 43. Durch Verschwenken
eines Hebels 52 nach oben (siehe Pfeil 46 in Fig. 5) wird ein Druck auf den das Widerlager
41' bildenden Kopf des Stabes 41- entgegen der Pfeilrichtung B ausgeübt. Dies verschiebt
den Stab 41 relativ zu den Schenkeln 2', den Lamellen 38, 39 und dem Rohr 31, wodurch
die vorstehend erläuterte Klemmwirkung aufgehoben wird. In dieser Freigabestellung
der Teile kann die auf dem Stuhl sitzende Person durch Gewichtsverlagerung sich die
jeweils gewünschte Winkellage einstellen, bzw. auch Schaukelbewegungen durchführen.
Mit dem Loslassen des Hebels 52 (bzw. im Ausführungsbeispiel der Fig. 2, 3 durch Anziehen
des Handgriffes 22) gehen die Teile unter dem Expansionsdruck der Federn 43 wieder
in die Klemmlage zurück. Es ist ersichtlich, daß hiermit der Stab 41 die Funktion
eines Spannbolzens hat. Der Hebel 52 umgreift mit einer Buchse 47 einen Bolzen 48,
der durch seitliche Bohrungen eines Hohlprofilstückes 49 steckbar und damit verschraubbar
ist. Das Hohlprofilstück 49 ist am Schenkel 2' angeschweißt. An der Buchse 47 befindet
sich angeschweißt ein Hebelarmteil 50, dessen Abstand von der Drehachse 51 des Bolzens
48 und damit des Hebels 52 den kurzen Hebelarm bildet. Der Hebelarmteil 50 drückt
beim Anheben des Hebels 52 in Pfeilrichtung 46 gegen den Widerlagerkopf 41'. Der hierdurch
auf den Kopf 41' erzielte Druck ist direkt und sehr groß. Dabei empfiehlt es sich,
die Achse 51, d. h. die Lagerstelle des Hebels 52, etwas tiefer zu legen als es in
der Zeichnung dargestellt ist und zwar um so viel tiefer, daß der kurze Hebelarmteil
50 etwa in der Verlängerung der Mittellängsachse des Stabes 41 an dessen Kopf 41'
angreift. Am Hebel 52 befindet sich dazu die Handhabe 52', deren Abstand von der Achse
51 den langen Hebelarm darstellt. Das im Querschnitt z. B. kreisförmige oder viereckige
Hohlprofilstück 49 schützt den Benutzer gegen ein Berühren der schmutzigen oder öligen
Federn 43. Sein äußeres Ende und der hierin eingreifende Teil des Hebels kann ferner
durch eine Abdeckkappe 53 aus einem bevorzugt elastischen Werkstoff, z. B. Kunststoff,
gegen den Eintritt von Schmutz und gegen versehentliche Berührung abgedeckt sein.
Die Kappe 53 gleitet mit einem halsförmigen Ansatz
54 auf dem Hebel 45.
[0017] Als die Schaukel- oder Schwenkbewegung dämpfende Federn sind hier zwei Pakete 55
aus streifenförmigen Blechen vorgesehen, die einerseits bei 56 fest an der ersten
Querstrebe 30 angeschraubt sind und andererseits gleitend an der zweiten Querstrebe
31 bzw. dem Rohr 42 anliegen.
[0018] Fig. 6 zeigt, daß die Hülse 37 eine nach oben sich verjüngende konische Bohrung aufweist,
deren Konizität der des Tragkonus 4 entspricht. In einer Gewindebohrung der Abdeckplatte
36 ist eine Gewindeschraube 57 vorgesehen, die mit ihrem Verdrehen auf die Stirnseite
58 des Tragkonus 4' drückt und damit eine Abdrück- oder Abziehvorrichtung der gesamten,
in Fig. 4 ersichtlichen Konstruktion vom Tragkonus 4.' und damit vom Fußgestell bildet.
[0019] Ferner ist ein weiterer Hebel 60 vorgesehen und an einer Lagerbuchse 61 angeschweißt,
die ihrerseits drehbar an der Querstrebe 30 befestigt ist. Der kürzere Hebelarm 62
des Hebels 60 liegt auf dem Betätigungsende 59 der im Tragkonus gelagerten Gasfeder
auf, so daß mit dem Anheben des Hebels 60 in Pfeilrichtung 63 die Gasfeder zwecks
Anhebung oder Absenken der Sitzfläche betätigt werden kann. Dabei sind der Hebelarm
62 und der Teil 59 durch die Platte 36 nach oben abgedeckt und geschützt.
[0020] Bei einem der Ausführungsbeispiele dargestellte Mittel oder Anordnungen (z. B. die
Klemmittel) sind sinngemäß bei dem anderen Ausführungsbeispiel einsetzbar und umgekehrt.
Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale, sowie ihre Kombinationen untereinander,
sind erfindungswesentlich, soweit sie nicht ausdrücklich als bekannt bezeichnet werden.
1. Sitzmöbel, insbesondere BürodrehsesseL bei dem der Sitz mit dem ihn haltenden Sitzträger
um eine waagerecht angeordnete, sowie quer zur Blickrichtung der auf dem Sessel sitzenden
Person verlaufenden Achse zum Fußgestell, bzw. einer damit verbundenen Tragkonstruktion
zwecks Erzielung einer Schwenk- oder Schaukelbewegung verschwenkt werden kann und
wobei ferner zwischen dem Fußgestell bzw. der Tragkonstruktion einerseits und dem
Sitz, bzw. dem daran angebrachten Sitzträger andererseits eine in jeder Schwenklage
des Sitzes zum Fußgestell wirksam werdende Vorrichtung zur Fixierung der jeweiligen
Schwenklage vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß aus mindestens zwei an sich
bekannten, im Abstand voneinander verlaufenden Sitzträgerschienen (2) an denen der
Sitz (1) befestigt ist, und aus dazu im Winkel, bevorzugt im rechten Winkel verlaufenden
Querstreben ein in sich versteifter rahmenartiger Verbund gebildet ist, der Mittel
(17, 37) zu seiner lösbaren Anbringung am Fußgestell aufweist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund ein Viereck,
bevorzugt ein Rechteck bildet.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer ersten Querstrebe
(19, 26, 30) eine über den Tragkonus (4') des Fußgestelles (4) bzw. dessen Gasfeder
steckbare Hülse (17, 37) befestigt ist und daß eine zweite Querstrebe (19, 26, 31)
derart mit den Sitzträgerschienen (2) verbunden ist, daß sie sich dazu nicht in der
Schwenkrichtung verlagern kann.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Querstrebe (30) die Schwenkachse (10) zwischen Sitzträger und Fußgestell bildet und
daß die zweite Querstreb-e (31) die Mittel (32) zur Fixierung der jeweiligen Schwenklage aufweist oder trägt.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Querstreben
(33) an den Sitzträgerschienen (2) und zwar bevorzugt zwischen deren Endbereichen
als sich daran abstützende Verszeifungen vorgesehen sind, wobei eine oder mehrere
dieser Querstreben (33) als zusätzliche Versteifungen zu schon vorhandenen Querstreben
dienen können.
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mittig
zwischen den Sitzträgerschienen (2) und etwa parallel dazu ein schienenförmiger Teil
(6) angeordnet ist, der zur Tragkonstruktion gehört, eine an ihm fest angebrachte
Buchse (5) für die Aufnahme des Tragkonus (4') trägt und relativ zu den Sitzträgerschienen
verschwenkbar ist, z. B. über fest mit ihm verbundene Tragrohrteile (26) von Klemmitteln
(11).
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer die Schaukel- bzw. Schwenkbewegung
dämpfenden Feder, dadurch gekennzeichnet, daß die Federung funktionell zwischen der
ersten Querstrebe und der zweiten Querstrebe bzw. damit verbundenen Teilen angeordnet
ist, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß eine Schaukelbewegung nach hinten die
jeweiligen Federn (15, 55) zusammendrückt bzw. spannt.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Federungen
zwei Pakete (55) von in sich federnden Blechstreifen dienen, die einerseits an der
ersten Querstrebe (30) befestigt sind und andererseits gleitend an der zweiten Querstrebe
(31) anliegen.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
der gegeneinander zu verschwenkenden Teile des Verbundes Laschen bzw. Lamellen (12,
38, 39) mit in der Schwenkrichtung verlaufenden Schlitzen(18, 40) sich befinden, daß
in diesen Schlitzen ein Element (19, 41) des anderen, demgegenüber zu verschwenkenden
Teiles gleitbar angeordnet ist und daß eine von der auf dem Stuhl sitzenden Person
bedienbare Klemmvorrichtung (11, 32) zur klemmenden Fixierung der Laschen, bzw. Lamellen
mit dem anderen, demgegenüber zu verschwenkenden Teil vorgesehen ist.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der relativ zu den Lamellen
oder-Laschen zu verschwenkende Teil die Schlitze (18, 40) der Laschen oder Lamellen
(12, 38, 39) mit einem Querstab oder Spannbolzen (19, 41) durchsetzt, daß Abstandsteile,
bevorzugt in Rohrform (26, 27, 42) den Stab bzw. Spannbolzen umgeben und durch das
Klemmittel (11, 32) mit den Laschen oder Lamellen verspannbar sind und daß Querstab,
bzw. Spannbolzen und/oder die Abstandsteile eine Seite des Verbundes, zumindest eine
Versteifung des Verbundes bilden.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen bzw.
Lamellen (38, 39) an der ersten Querstrebe (30) angeschweißt sind, während der Querstab
bzw. Spannbolzen (41) mit einem rohrförmigen Abstandsteil (42) an den Sitzträgerschienen
(2) angebracht ist.
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch zwei Satz Laschen
bzw. Lamellen, die an einander gegenüberliegenden Seiten des Verbundes, bevorzugt
jeweils nahe und parallel zu den Sitzträgerschienen (2) angeordnet sind.
13. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für die
beiden Pakete von Laschen bzw. Lamellen (12, 38, 39) eine diese aneinander und gegen
den dazu verschwenkbaren Teil drückende Federanordnung vorgesehen ist.
14. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Federanordnung von einem
als Spannbolzen wirkenden Stab getragen ist und die Federanordnung den Spannbolzen
relativ zu den Laschen oder Lamellen in deren Klemmlage längsverschiebt und wobei
ferner ein Betätigungshebel vorgesehen ist, der bei seiner Betätigung an ein Widerlager
des Spannbolzens angreift und diesen in eine Stellung verschiebt, in der die Klemmwirkung
aufgehoben ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (45, 50) neben dem
als Abstützung für die Federanordnung (43) dienenden Widerlager (41') angeordnet ist.
15. Sitzmöbel nach Anspruch 14, wobei der Betätigungshebel als zweiarmiger Hebel mit
einem langen und einem kurzen Hebelarm ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der kurze Hebelarm (50) am Widerlager (41') angreift und daß der Betätigungshebel
so an einem Vorsprung od. dgl. der Sitzträgerschiene (2) schwenkbar gelagert ist (51),
daß sein langer Hebelarm in die Betätigungslage für die Herbeiführung der Freigabestellung
verschwenkbar ist.'
16. Sitzmöbel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Sitzträgerschiene
im rechten Winkel davon abstehend ein Hohlprofilstück (49) befestigt ist, das die
Lagerung (51) für den Betätigungshebel bzw. dessen Lagerteil (47) aufweist, wobei
das Profilstück den dort vorragenden Teil des Spannbolzens (41) mit Widerlager (41')
und Federanordnung (43) umgibt.
17. Sitzmöbel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdeckkappe (53),
bevorzugt aus einem elastischen Material, vorgesehen ist, die auf dem Hebel verschieblich
gelagert ist und von diesem her über die Stirnöffnung und die Lagerstelle (51) des
Hohlprofilstückes mit Dichtwirkung greift.
18. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Widerlager für die Federanordnung vom Schraubkopf (41') des Spannbolzens (41) gebildet
ist.
19. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmebüchse
(37) für den Tragkonus (4') nahe der Schwenkachse (10) der ersten Querstrebe (30)
an dieser befestigt ist, z. B. über daran angeschweißte Bleche (36).
20. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
die Tragkonstruktion bildenden Teil ein Betätigungshebel (28, 60) für die Gasfeder
angelenkt ist, der mit einem in das Innere der Büchse (17, 37) hereinragenden Ende
(62) über dem aus dem Tragkonus herausragenden Betätigungsende (59) der Gasfeder liegt
und derart angeordnet ist, daß mit seinem Schwenken die Betätigung der Gasfeder erfolgt.
21. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse
(17, 37) oberseitig eine Abdeckung aufweist, bevorzugt in Form einer Befestigungsblechplatte
(36).
22. Sitzmöbel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abdeckung (36)
eine Abziehvorrichtung der Gesamtkonstruktion vom Tragkonus (4') in Form einer Schraube
(57) vorgesehen ist, die bei ihrem Verdrehen gegen die Stirnfläche des Tragkonus (4')
drückt.