(19)
(11) EP 0 046 202 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1982  Patentblatt  1982/08

(21) Anmeldenummer: 81105724.9

(22) Anmeldetag:  21.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C10B 21/14, C10B 21/10, C10B 43/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 20.08.1980 DE 3031329

(71) Anmelder: Krupp Koppers GmbH
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Küppenbender, Rainer
    D-4030 Ratingen 8 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Zuführung von Spül- und Entgraphitierungsluft in die zu den einzelnen Heizwänden von Verkokungsöfen führenden Starkgasleitungen


    (57) Einrichtung zur Zuführung von Spül- und Entgraphitierungsluft in die zu den einzelnen Heizwänden von Verkokungsöfen führenden Starkgasleitungen.
    Bei dieser Einrichtung wird zunächst ein vergleichsweise kleiner Öffnungsquerschnitt für die Spülluft und danach ein grösserer Öffnungsquerschnitt für die Entgraphitierungsluft freigegeben.
    Es ist vorgesehen, dass für die Spülluft und die Entgraphitierungsluft zwei mit Klappen (4, 5) absperrbare Querschnitte angeordnet sind, die in einstellbarem zeitlichem Nacheinander öffnen.




    Beschreibung


    [0001] Einrichtung zur Zuführung von Spül- und Entgraphitierungsluft in die zu den einzelnen Heizwänden von Verkokungsöfen führenden Starkgasleitungen.

    [0002] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Zuführung von Spül - und Entgraphitierungsluft in die zu den einzelnen Heizwänden von Verkokungsöfen führenden Starkgasleitungen. bei der zunächst die Freigabe eines vergleichsweise kleinen Öffnungsquerschnittes für die Spülluft und darauf die Freigabe eines größeren Offnungsquerschnittes für die Entgraphitierungsluft vorgesehen ist.

    [0003] Die Spülluft dient bekanntlich dazu, die nach der Absperrung der Starkgaszufuhr in der Leitung noch vorhandene Restgasmenge aus der Leitung zu entfernen, während die darauf folgende Zufuhr der Entgraphitierungsluft ein Abbrennen von in der Starkgasleitung und in den Starkgasdüsen gebildeten Graphitansätzen bewirken soll. Hierbei ist es erforderlich, die Menge der Spülluft genau einzustellen, um Verpuffungen durch die Bildung zündfähiger Gemische zu vermeiden.

    [0004] Bei den bekannten Einrichtungen ist an der Starkgasleitung bzw. an dem mit dieser verbundenen Luftzusatzrohr eine kastenförmige Vorrichtung angebracht, die mit einer Klappe versehen ist. Diese Klappe ist üblicherweise mittels einer Kette mit einem Gestänge verbunden, das über eine Betätigungsvorrichtung (Hydraulikzylinder oder dgl.) längsverschiebbar ist. Bei einer ersten Bewegung des Gestänges wird hierbei die Klappe um ein genau vorbestimmtes Maß angehoben und gibt damit den Öffnungsquerschnitt für die erforderliche Spülluftmenge frei. Bei der späteren Weiterbewegung des Gestänges wird die Klappe dann ganz angehoben, so daß der volle Querschnitt für das Einströmen der Entgraphitierungsluft zur Verfügung steht. Das Schließen der Klappe nach Beendigung des Entgraphitierungsvorganges erfolgt durch die entgegengesetzte Bewegung des Gestänges und durch das Eigengewicht der Klappe.

    [0005] Es hat sich nun gezeigt. daß es im Verlaufe des Betriebes der Verkokungsofenbatterie durch Temperaturschwankungen häufig zu Längenänderungen des Gestänges kommt. Diese Längenänderungen führen zwangsläufig zu einer Veränderung der Öffnungsweite der Klappe. so daß Abweichungen der Spülluftmengen die Folge sind. Es kann dann hierdurch zu den erwähnten Verpuffungen kommen, die. wenn nicht rechtzeitig Nachjuatierungen vorgenommen werden. Undichtigkeiten oder herausgeworfene Düsen zur Folge haben.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde. eine Einrichtung zu schaffen, die sicherstellt, daß unabhängig von etwaigen Längenänderungen des Gestänges die Spülluft stets in gleicher Menge zur Verfügung steht.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß für die Spülluft und die Entgraphitierungsluft zwei mit Klappen absperrbare Querschnitte vorgesehen sind die in einstellbarem, zeitlichen Nacheinander öffnen. Hierbei wirkt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die zuerst öffnende Klappe für die Spülluft mit einer auswechselbaren Blende zusammen. Die beiden Klappen selbst sind zweckmäßig in an sich bekannter Weise über Ketten oder mit einem Gestänge verbunden, wobei die Entgraphitierungsluftklappe zeitverzögert gegenüber der Spülklappe öffnet.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß die Klappe für die Spülluft die als erste betätigt wird im wesentlichen voll geöffnet wird wobei temperaturbedingte Abweichungen des Klappenhubes unerheblich sind. Durch die zur Verfügung stehende, von der Klappe freigegebene Öffnung kann die von diesem Öffnungsquerschnitt bestimmte Spülluftmenge vielmehr in jedem Falle ohne Mengenabweichungen in die Starkgasleitung einströmen. Die Bildung zündfähiger Gemische mit der Folge von Verpuffungen kann auf diese Weise wirkungsvoll verhindert werden. Durch den Einsatz einer auswechselbaren Blende kann die erforderliche Spülluftmenge bei Bedarf jederzeit verändert werden.

    [0009] Nach Ablauf der für die Spülung der Starkgasleitung vorgesehenen Zeit wird das Gestänge weiter betätigt wobei durch die Offnungs - mechanik bedingt jetzt erst die Klappe für die Entgraphitierungsluft geöffnet wird. Die Klappe für die Spülluft wird hierbei weiter angehoben, ohne daß die dort einströmende Luftmenge. die jetzt ebenfalls zur Entgraphitierung mit herangezogen wird, sich wesentlich verändert.

    [0010] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung und

    Fig. 2 einen teilweisen Schnitt nach der Linie II - II der Fig. 1.



    [0011] In Fig. 1 ist mit 1 das Luftzusatzrohr bezeichnet. mit 2 die Starkgasleitung angedeutet. die mit dem Luftzusatzrohr verbunden ist und zunächst aufwärts geleitet zu der zugehörigen, hier nicht dargestellten Heizwand führt. Am unteren Ende des Luftzusatzrohres ist eine kastenförmige Vorrichtung 3 angeordnet. die als Guß-oder Schweißkonstruktion ausgebildet sein kann. Diese kastenförmige Vorrichtung weist im vorliegenden Fall zwei Klappen 4 und 5 auf von denen die Klappe 4 für die Spülluft und die Klappe 5 für die Entgraphitierungsluft vorgesehen ist. An den beiden Klappen greifen Ketten 6 und 7 an, die über Kettenführungsrollen 8 und 9 laufen und bei 10 bzw. 11 mit einem Gestänge 12 verbunden sind. Dieses Gestänge liegt auf Stütz- und Führungsrollen 13 und 14 auf und ist mittels einer hier nicht dargestellten Betätigungsvorrichtung längsverschiebbar. Die Anordnung und Führung der Ketten 6 und 7 sind so getroffen. daß bei Bewegung des Gestänges 12 in Richtung des Pfeiles A zunächst die Klappe 4 geöffnet wird und infolge der längeren Kette erst bei weiterer Bewegung des Gestänges die Klappe 5 dann angehoben wird.

    [0012] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Klappe 4 eine auswechselbare Blende 15 verschließt, deren Öffnung 16 auf die erforderliche Spülluftmenge abgestellt ist. Die Klappe 4 wirkt ebenso wie die Klappe 5 mit einer in die kastenförmige Vorrichtung 3 eingelassenen Dichtung zusammen.

    [0013] Um eine sichere Dichtung gegen den in der Beheizungsphase anstehenden Gasdruck zu erreichen. sind die Klappen mit Zusatzgewichten 17 versehen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Zuführung von Spül- und Entgraphitierungsluft in die zu den einzelnen Heizwänden von Verkokungsöfen führenden Starkgasleitungen. bei der zunächst die Freigabe eines vergleichsweise kleinen Offnungsquer- .schnittes für die Spülluft und darauf die Freigabe eines größeren Öffnungsquerschnittes für die Entgraphitierungsluft vorgesehen ist. dadurch gekennzeichnet. daß für die Spülluft und die Entgraphitierungsluft zwei mit Klappen (z. B. 4 5) absperrbare Querschnitte vorgesehen sind. die in einstellbarem zeitlichen Nacheinander öffnen.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zuerst öffnende Klappe (4) für die Spülluft mit einer auswechselbaren Blende (15) zusammenwirkt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Klappen (4. 5) in an sich bekannter Weise über Ketten (6. 7) oder dgl. mit einem Gestänge (12) verbunden sind, wobei für die Entgraphitierungsluftklappe (5) ein längerer Öffnungsweg als für die Spülluftklappe (4) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung