[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat mit mindestens einem mit Falzklappen versehenen
Zylinder, der mit einem mit mindestens einem Falzmesser versehenen Zylinder eines
aktivierten Querschneidwerks zum Zerteilen. der Papierbahn in bogenförmige Produkte
zusammenwirkt und mittels dessen mindestens eine Auslegestation beaufschlagbar ist.
[0002] Das auf einer bedruckten Papierbahn entstehende Druckbild wird von der Einteilung
der verwendeten Druckplatte bzw. Druckplatten bestimmt. Je nach Druckbild wird eie
Papierbahn daher in bogenförmige Produkte von der Länge eines ganzen Plattenzylinderumfangs
oder eines Teilumfangs, normalerweise eines halben Plattenzylinderumfangs, zerteilt.
Der dabei sich ergebende, mit den Querschneidwerken erzeugte Schnitt ist normalerweise
als Zahnschnitt ausgebildet, was vielfach als optisch störend empfunden wird. Der
den Zahnschnitt enthaltende Rand muß daher vielfach durch einen Glattschnitt entfernt
werden. Es gibt derzeit keinen Falzapparat, bei dem sowohl auf ganzen als auch auf
halben Umfang bezogen auf den Umfang des Plattenzylinders geschnittene Produkte gleichzeitig
mit dem Falzvorgang mit einem den den Zahnschnitt enthaltenden Rand entfernenden Glattschnitt
versehen werden können.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Falzapparat
eingangs erwähnter Art so universell zu gestalten, daß auf unterschiedliches Format,
vorzugsweise auf ganzen Umfang als auch auf halben Umfang bezogen auf den Umfang des
Plattenzylinders geschnittene Produkte herstellbar sind und dabei in jed.em Falle
der den Zahnschnitt enthaltende Rand bereits im Falzapparat entfernbar ist, so daß
die ausgelegten Produkte keiner Nacharbeit bedürfen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem mit Falzklappen versehenen
Zylinder mehrere, mit jeweils unterschiedlichem Schnittformat arbeitende Querschneidwerke
zugeordnet sind, die alternativ aktivierbar sind, daß der mit Falzklappen versehene
Zylinder eine der Hälfte des jeweils kleinsten Schnittformats entsprechende,-durch
Werkzeugaufnahmestellen gebildete Umfangsteilung aufweist, daß der mit Falzklappen
versehene Zylinder mit im Abstand der Falzmesser des jeweils aktivierten Querschneidwerks
angeordneten Falzklappen und mit gegenüber diesen um die Hälfte des Falzklappenabstands
in Drehrichtung nach rückwärts versetzen, über seinen Umfang vorstehenden Scherenschnittmessern
ausrüstbar ist und daß an den mit Falzklappen versehenen Zylinder ein den Querschneidwerken
in Drehrichtung nachgeordneter, der bzw. den Auslegestationen vorgeordneter Messerträgerzylinder
angestellt ist, dessen Umfang zumindest dem.größten Schnittformat entspricht und der
mit im Abstand der Scherenschnittmesser des mit Falzklappen versehenen Zylinders angeordneten,
hiermit zusammenwirkenden Scherenschnittmessern bestückbar ist.
[0005] Diese Maßnahmen ergeben trotz der erreichten Vielseitigkeit einen einfachen und übersichtlichen
Aufbau, da sämtlichen Querschneidwerken praktisch ein gemeinsamer Falzklappenzylinder
zugeordnet ist und zur Erzeugung des erwünschten Glattschnitts praktisch nur ein dem
Falzklappenzylinder zugeordneter Messerträgerzylinder benötigt wird. Die Integration
der Glattschnitteinrichtung in den Falzapparat ergibt eine rationelle Herstellung,
da hierbei die bisher für diesen Zweck verwendeten, sog; Dreiseitenschneider entfallen
können. Trotzdem gehen die hier erzielbare Genauigkeit des Glattschnitts sowie die
Möglichkeiten hinsichtlich der Randlage des Glattschnitts über die in einem Dreiseitenschneider
gegebenen Möglichkeiten noch hinaus.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der Messerträgerzylinder
zur Bewerkstelligung eines geordneten Transports der beim Zusammenwirken der Scherenschnittmesser
abgetrennten Streifen mit seinem Scherenschnittmesser bzw. seinen Scherenschnittmessern
benachbarten, in Drehrichtung hinterhalb hiervon vorgesehenen, vorzugsweise starr
angeordneten Punkturnadeln versehen sein, denen aus geschäumtem Material bestehende,
auf dem hiermit zusammenwirkenden, mit Falzklappen versehenen Zylinder angeordnete
Auflagen zugeordnet sein können. Um die von den Punkturnadeln aufgenommenen Streifen
zuverlässig zu entfernen, kann der Messerträgerzylinder einfach abgesaugt werden.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß der mit Falzklappen versehene
Zylinder zumindest teilweise mit abnehmbaren bzw. austauschbaren falz- bzw. Schneidwerkzeugen
bestückbar ist. Diese Maßnahme ermöglicht auch bei einem verhältnismäßig kleinen Zylinderumfang
eine Anpassung der Bestückung an die Erfordernisse des jeweils aktivierten Querschneidwerks.
Zweckmäßig können hierzu den abnehmbaren bzw. austauschbaren Falz- bzw. Schneidwerkzeugen
zugeorndete Wechselkassetten vorgesehen sein, die in entsprechende durch Radialnuten
gebildete zylinderseitige Aufnahmestellen einsetzbar sind. Diese Maßnahme ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine sehr schnelle Umrüstung.
[0008] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0009] In der Zeichnung zeigen
Figur 1 einen erfindungsgemäßen Falzapparat mit zwei Querschneidwerken, bei dem das
auf halben Umfang schneidende Querschneidwerk aktiviert ist und
Figur 2 denselben Falzapparat, wobei jedoch das auf ganzen Umfang schneidende Querschneidwerk
aktiviert sein soll.
[0010] Der in den Zeichnungen dargestellte Falzapparat besteht aus einem zentralen Zylinder
1, dessen Umfang eine gleichnäßige, durch Aufnahmestellen für die diversen Falz- und
Schneidelemente gebildete Teilung aufweist und um den herum zwei Querschneidwerke
2 bzw. 3, ein den Querschneidwerken in Zylinderdrehrichtung nachgeordneter Messerträgerzylinder
4 sowie eine zu einem Auslegestern 5 führende Bandführung 6 und ein unterhalb hiervon
angeordneter, direkt beaufschlagbarer Auslegestern 7 angeordnet sind. Die Querschneidwerke
2 bzw. 3 bestehen aus jeweils einem einen Messerbalken 8 aufweisenden Zylinder 9 und
einem hieran angestellten, eine oder mehrere, dem Messerbalken 8 zugeordnete Schneidnuten
10 und diesen bena chbarten Punkturnadeln 11 sowie den Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Schneidnuten unterteilenden Falzmessern 12 aufweisenden Zylinder 13. Jedem Querschneidwerk
2 bzw. 3 ist eine Zugwalzenpaarung 14 zugeordnet. Das in Figur 1 aktivierte Querschneidwerk
2 schneidet von der von einem hier nicht näher dargestellten Falztrichter abgezogenen
Papierbahn 15 bogenförmige Produkte mit einer einem halben Plattenzylinderumfang entsprechenden
Länge herunter. Das in Figur 2 aktivierte Querschneidwerk 3 erzeugt bogenförmige Produkte
mit einer einem gesamten Plattenzylinderumfang entsprechender Formatlänge. Die mit
Messerbalken 8 versehenen Zylinder 9 weisen dementsprechend variierte Durchmesser
auf. Zur Passivierung des jeweils nicht benötigten Querschneidwerks 2 bzw. 3 werden
einfach der Messerbalken 8 ausgebaut und die Punkturnadeln 11 und Falzmesser 12 stillgesetzt.
Die jeweils zugeordnete Zugwalzenpaarung 14 kann durch Abschwenken einer Zugwalze
ebenfalls passiviert werden.
[0011] .Der Zylinder 13 des dem kleineren Format zugeordneten, in Figur 1 aktivierten Querschneidwerks
2 ist mit drei Punkturen 11 und Falzmessern 12 am Umfang versehen. Der Durchmesser
des Zylinders 13 beträgt daher das dreifache des Durchmessers des zugeordneten, den
Messerbalken 8 aufnehmenden Zylinders 9, dessen Umfang dem halben Plattenzylinderumfang
entspricht. Der Zylinder 13 des in Figur 2 aktivierten, dem größeren Format zugeordneten
Querschneidwerks 3 weist denselben Durchmesser wie der zugeordnete, hier entsprechend
dem Plattenzylinderdurchmesser dimensionierte Zylinder 9 auf und ist mit einer Punktur
11 und einem dieser gegenüberliegenden Falzmesser 12 bestückt. Die Falzmesser 12 des
jeweils aktivierten Querschneidwerks 2 bzw. 3 arbeiten in an sich bekannter Weise
mit zugeordneten Falzklappen 16 des Zylinders 1 zusammen. Die Falzmesser 12 und zugeordneten
Falzklappen 16 sind dabei so angeordnet, daß sie den Berührungsbereich zwischen dem
Zylinder 1 und dem jeweils aktivierten Zylinder 13 gemeinsam durchlaufen, wobei die
von den Punkturen 11 an ihrem vorderen Ende gehaltenen Bogen untersentsprechender
Freigabe von den Falzmessern 12 unter Bildung eines Querfalzes in die jeweils benachbarte
Falzklappe 16 hineingedrückt werden. Die die von der Papierbahn 15 herabgeschnittenen
Bogen an ihrem vorderen Ende erfassenden Punkturen 11 ermöglichen auch ein Sammeln
mehrerer Bogen übereinander, die dann gemeinsam an den Zylinder 1 übergeben werden.
Die gesammelten Produkte können an der Stelle des späteren Querfalzes zusammen geheftet
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies nur im Bereich des Querschneidwerks
2 erwünscht. Dem Zylinder 13 des Querschneidwerks 2 ist daher ein Heftzylinder 17
zugeordnet, der denselben Durchmesser aufweist und dementsprechend drei Heftstationen
besitzt. Der Zylinder 1 ist neben den Falzklappen 16 mit diesen in Drehrichtung jeweils
nachgeordneten Scherenschnittmessern 18 versehen, die jeweils in der Mitte zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Falzklappen 16 angeordnet und der in Drehrichtung jeweils
vorgeordneten Falzklappe zugeordnet sind. Die Scherenschnittmesser 18 wirken zur Erzeugung
eines querfalzparallelen Glattschnitts im Bereich der hinteren Kante der auf dem Zylinder
1 sich befindenden, von den Falzklappen 16 gehaltenen Produkte mit jeweils einem zweiten,
auf dem Messerträgerzylinder 4 angeordneten Scherenschnittmesser 19 zusammen. Durch
diesen querfalzparallelen Glattschnitt läßt sich der Rand mit dem im jeweils .aktivierten
Querschneidwerk 2 bzw. 3 erzeugten Zahnschnitt und den durch die Punkturen 11 erzeugten
Einstichen entfernen.
[0012] Der Zylinder 1 hat eine solche Umfangsteilung, daß beim Zusammenwirken mit dem dem
größeren Format zugeordneten Querschneidwerk 3, wie aus Figur 2 erkennbar ist, zumindest
zwei und beim Zusammenwirken mit dem dem kleineren Format zugeordneten Querschneid-
w erk 2, wie aus Figur 1 erkennbar ist, entsprechend mehrere, gleichmäßig am Umfang
verteilte Falzklappen 16 und diesen mit halbem Falzklappenabstand jeweils nachgeordnete
Scherenschnittmesser 18 zur Verfügung stehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Zylinder 1 mit einer 45
0-Teilung versehen, was acht Werkzeugaufnahmestellen ergibt, deren Abstand der Hälfte
des auf dem in Figur 1 aktivierten Querschneidwerk 2 erzeugten, dem halben Plattenzylinderumfang
entsprechenden Schnittformat entspricht. In Figur 1 ist der Zylinder 1 I dementsprechend
mit vier um 90 ° gegeneinander versetzten Falzklappen 16 und vier diesen jeweils um
45 ° nachgeordneten Scherenschnittmessern 18 bestückt. Bei Aktivierung des Querschneidwerks
3 gemäß Figur 2 sind zwei um 180 ° gegeneinander versetzte Falzklappen 16 und gegenüber
diesen um 90 ° zurückverlegte Scherenschnittmesser 18 im Einsatz. Der Rest der vorhandenen
Werkzeugaufnahmestellen des Zylinders 1 kann unbesetzt oder mit anderen Werkzeugen
besetzt sein, wie weiter unten noch näher erläutert wird.
[0013] Beim Vergleich der Figuren 1 und 2 ist erkennbar, daß zwei um 180 ° gegeneinander
versetzte Scherenschnittmesser in beiden Fällen im Einsatz sind. Diese Scherenschnittmesser
können daher fest eingebaut sein, wie bei '18' angedeutet ist. An der Stelle der bei
Verarbeitung des kleineren Schnittformats hiergegen um 90 ° versetzten Scherenschnittmesser
werden bei der Verarbeitung des größeren Schnittformats Falzklappen benötigt. Zur
Gewährleistung einer einfachen Austauschbarkeit der auf dem Zylinder 1 anzuordnenden
Falz- bzw. Schnittwerkzeuge ist der Zylinder 1 zumindest an den betreffenden Werkzeugaufnahmestellen
mit durch Radialnuten 20 gebildeten Werkzeugaufnahmen versehen, in welche Kassetten
21 mit den entsprechenden Werkzeugen schnell und einfach einsetzbar sind. Die Kassetten
21 können durch Schnellverschluß verriegelbar sein. Die bei der Arbeitsweise nach
Figur.1 vorhandenen Falzklappen 16, deren Platz bei der Arbeitsweise nach Figur 2
nicht benötigt wird, brauchen lediglich einfach passiviert zu werden. Bei der Arbeitsweise
nach Figur 2 ergibt sich zwischen jeder Falzklappe 16 und dem jeweils zugeordneten,
in Drehrichtung nachgeordneten Scherenschnittmesser 18 eine freie Werkzeugaufnahmestelle,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Kassette 21 mit einem Falzmesser
22 zur Erzeugung eines zweiten Querfalzes bestückt ist.
[0014] Entsprechend der Umrüstung des Zylinders 1 ist auch der Messerträgerzylinder 4 so
umrüstbar, daß beim Durchgang eines Scherenschnittmessers 18 jeweils ein zweites Scherenschnittmesser
19 zur Verfügung steht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht der wirksame
Umfang des Messerträgerzylinders 4 dem größeren, auf dem in Figur 2 aktivierten Querschneidwerk
3 erzeugten Schnittformat. Solange das dem kleineren Schnittformat'zugeordnete Querschneidwerk
2 aktiviert ist, ist der Messerträgerzylinder 4, wie aus Figur 1 erkennbar ist, mit
zwei einander gegenüberliegenden Scherenschnittmessern 19 bestückt, die zweckmäßig
ausbaubar sind. Zur Umrüstung auf die Arbeitsweise gemäß Figur 2 wird ein Scherenschnittmesser
19 abgenommen. Den Scherenschnittmessern 19 des Messerträgerzylinders 4 sind in Drehrichtung
hinterhalb hiervon angeordnete Punkturnadeln 23 zugeordnet, welche die beim von den
Scherenschnittmessern 18 und 19 erzeugten Glattschnitt abgeschnittenen Streifen aufnehmen.
Den zweckmäßig gegenüber den benachbarten Scherenschnittmessern 19 fest angeordneten
Punkturnadeln 23 kann jeweils eine auf dem benachbarten Zylinder 1 angeordnete, aus
geschäumtem Material bestehende Auflage 24 zugeordnet sein, die im Falle der Kassetten
21 zusammen mit dem benachbarten Scherenschnittmesser 18 hierauf angeordnet sein können.
Der Messerträgerzylinder 4-wird auf einem der Glattschnittstelle nachgeordneten Umfangsbereich
zur Entfernung der abgeschnittenen Streifen einfach abgesaugt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
taucht der Messerträgerzylinder hierzu hinterhalb der Glattschnittstelle in einen
Absaugkanal 25 ein. Die auf dem Zylinder 1 sich befindenden, mit einem Querfalz versehenen
und parallel hierzu besäumten Produkte werden im Bereich der Bandführung 6 bzw. des
dieser in Drehrichtung des Zylinders 1 nachgeordneten Auslegestern 7 vom Zylinder
1 abgenommen. Die Produkte müssen hierzu aus den Falzklappen 16 ausgehoben werden.
Im Bereich des Auslegesterns 7 ist hierzu eine maschinengestellseitig schwenkbar gelagerte
Klappe 26 vorgesehen, welche die auszuhebenden Produkte mit in die Falzklappen 16
eingreifenden Zungen unterfährt. Zur Bewerkstelligung eines sicheren Transports der
von der die Klappe 26 jeweils passierenden Falzklappe 16 freigegebenen Produkte ist
eine dem Zylinder 1 zugeordnete, zwischen Bandführung 6 und Auslegestern 7 angeordnete
Andrückwalze 27 vorgesehen. Die Scherenschnittmesser 16 des Zylinders 1 stehen über
den Zylinderumfang vor. Die Klappe 26 ist daher so gesteuert, daß ihre Zangen bein
Durchgang der über den Umfang des Zylinders 1 vorstehenden Scherenschnittmesser 16
über diese hinweggehen. Die dem Auslegestern 7 zugeführten Produkte werden dabei mit
ihrer Hinterkante einfach leicht vom Zylinder 1 abgehoben. Zur Beworkstelligung des
erforderlichen Freirauns ist die Andrückwalze 27 hierzu mit einer Abflachung versehen,
die beim Durchgang der Scherenschnittnesser 16 dem Zylinder 1 zugewandt ist. Die Andrückwalze
27 ist so angetrieben, daß sich im Bereich außerhalb der Abflachung die Umfangsgeschwindigkeit
des Zylinders 1 ergibt Die Andrückwalze 27 kann einfach aus einer Spindel mit aufgesetzten,
die Abflachung enthaltenden Nocken bestehen. In der Ruhestellung bei aktivierter Bandführung
6 kann die Andrückwalze 27 einfach so gestellt werden, daß die Abflachung dem Zylinder
1 zugewandt ist. Der Antrieb erfolgt daher zweckmäßig über eine einen Registerstift
enthaltende Kupplung. Zur Steuerung der Klappe 26 kann einfach eine im Bereich einer
Stirnseite des Zylinders 1 angeordnete Steuerscheibe vorgesehen sein, die durch ein
Tastorgan 28 abgefahren wird. Die Klappe 26 kann auch bei passiviertem Auslegestern
7 in Betrieb sein, um einen ungehinderten Durchgang der Scherenschnittmesser 16 zu
gewährleisten. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, die Klappe 26 in der passivierten
Stellung einfach vom Zylinder 1 so weit abzuschwenken, daß die Scherenschnittmesser
16 ungehindet vorbeilaufen können.
[0015] Im Bereich der Bandführung 6 ist zum Ausheben der Produkte aus den Falzklappen 16
ein Übernahmezylinder 29 vorgesehen, der mit Aushebegreifern 30 versehen ist, welche
in die Falzklappen 16 eingreifen und die der Bandführung 6 zuzuführenden Produkte
vom Zylinder 1 abnehmen und in die Bandführung einziehen. Der Übernahmezylinder 29
ist vom Zylinder 1 so weit entfernt, daß die über den Umfang vorstehenden Scherenschnittmesser
ungehindert vorbeilaufen können. Die Aushebegreifer 30 werden infolge der Drehung
des Übernahmezylinders 29 automatisch von den Scherenschnittmessern 14 entfernt'.
Die Aushebegreifer 30 können dabei zweckmäßig so gesteuert sein, daß die der Bandführung
6 zuzuführenden Produkte bereits im Bereich der vorbeigehenden Falzklappe 16 erfaßt
und erst wieder losgelassen werden, wenn sie sicher in die Bandführung eingezogen
sind, die in an sich bekannter Weise aus einem oberen Bändersatz und einem unteren
Bändersatz mit jeweils nebeneinander angeordneten Bändern besteht, zwischen denen
die Aushebegreifer 30 hindurchgreifen können. Zur Steuerung der Aushebegreifer 30
kann einfach eine einer Stirnseite des Übernahmezylinders 29 benachbarte, gestellfest
angeordnete Steuerkurve vorgesehen sein, die von jeweils einem mit einer die Aushebegreifer
30 aufweisenden, in Drehrichtung vorangehenden Spindel verbundenen Tastorgan abgefahren
wird. Der Umfang des Übernahmezylinders 29 entspricht dem Umfang des benachbarten
Messerträgerzylinders 4. Bei der Herstellung von auf ganzen Umfang geschnittenen Produkten
gemäß Figur 2 ist der Übernahmezylinder 29 mit einer mit Aushebegreifern 30 versehenen
Spindel besetzt. Bei dieser Bestückung wird bei der Herstellung von auf halben Umfang
geschnittenen Produkten gemäß Figur 1 jeweils jedes zweite Produkt ausgehoben. Die
Auslegesterne 5 und 7 können dabei alternierend beaufschlagt werden. Sofern jedoch
der Auslegestern 7 passiviert sein und der Auslegestern 5 mit sämtlichen Produkten
beaufschlagt werden soll. müssen einfach entsprechend der Messerbestückung des Messerträgerzylinders
4 zwei mit Aushebegreifern 30 versehene, einander gegenüberliegende Spindeln vorgesehen
werden.
[0016] Bei der Herstellung von auf ganzen Umfang geschnittenen Produkten gemäß Figur 2 können
diese, wie weiter oben bereits angedeutet wurde, mit den hier zwischen den beiden
Falzklappen 16 und den diesen jeweils zugeordneten Scherenschnittmessern 18 angeordneten
Falzmessern 22 mit einem zweiten Querfalz versehen werden. Für diesen Fall ist der
Übernahmezylinder 29 mit einer den Falzmessern 22 zugeordneten Falzklappe 31 bestückbar,
die einfach gegen eine Greiferreihe austauschbar sein soll. Die jeweils gegenüberliegende
Greiferreihe kann bei aktivierter Falzklappe 31 ebenfalls abgenommen oder einfach
stillgesetzt sein. Dieser Zustand liegt der Figur 2 zugrunde. Bei dem der Figur 1
zugrunde liegenden Zustand mit alternierender Beaufschlagung der Auslegesterne 5 und
7 ist die den aktivierten Aushebegreifern 30 gegenüberliegende Falzklappe 31 einfach
passiviert. Zur Steuerung der Falzklappe 31 kann einfach ebenfalls eine seitlich angeordnete
Steuerkurve vorgesehen sein.
[0017] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Übernahmezylinder 29 als die dem Zylinder
1 benachbarte Umlenkwalze des an den Zylinder 1 heranführenden, oberen Bändersatzes
der Bandführung 6 ausgebildet. Der Übernahmezylinder 29ist dementsprechend von den
Bändern 32 des oberen Bändersatzes umschlungen und wird von den Bändern des unteren
Bändersatzes kontaktiert. Durch diese Integration des Übernahmezylinders 29 in die
Bandführung 6 wird eine hohe Lagegenauigkeit der eingezogenen Produkte gewährleistet,
was im Falle einer dem Auslegestern 5 vorgeordneten Arbeitsstation, etwa in Form eines
Schwertfalzwerks zur Erzeugung eines weiteren Längsfalzes, eine hohe Arbeitsgenauigkeit
erwarten läßt. Im Bereich der Falzklappe 31 können die Bänder 32 einfach in gegenüber
dem Zylinderumfang so weit vertieften Spuren laufen, daß die Falzklappe 31, deren
Abschnitte zwischen den einzelnen Bändern hindurchgreifen, von außen zugänglich ist.
Es wäre jedoch auch denkbar, dem Übernahmezylinder 29 eine mit Aushebezungen versehene
Klappe etwa der bei 26 angedeuteten Art zuzuordnen, welche in die Greifer bzw. die
Falzklappe eingreift. In diesem Falle könnnte der Ubernahmezylinder 29 unumschlungen
bleiben. Bei ausschließlicher Benutzung des Auslegesterns 7 ist die Bandführung 6
passiviert. Dies geschieht einfach durch Stillsetzung der Aushebegreifer 30 bzw. Falzklappe
31. Es wäre aber auch denkbar, den Übernahmezylinder 29 und die gesamte Bandführung
6 über eine mit einem Registerstift versehene Kupplung anzutreiben, die zur Passivierung
einfach gelüftet wird.
[0018] Die vorstehende Beschreibung der Figur 1 und 2 zeigt, daß der erfindungsgemäße Falzapparat
trotz hoher Vielseitigkeit mit wenigen Grundelementen auskommt, ohne daß bei einem
Produktionswechsel, z. B. von einmal quergefalzten Produkten auf zweimal quergefalzte
Produkte oder dergleichen, ein nennenswerter Umrüstungsaufwand in Kauf zu nehmen ist.
1) Falzapparat mit mindestens einem mit Falzklappen versehenen Zylinder, der mit einem
mit mindestens einem Falzmesser versehenen Zylinder eines Querschneidwerks zum Zerteilen
einer Papierbahn in bogenförmige Produkte zusammenwirkt und mittels dessen mindestens
eine Auslegestation beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem mit den Falzklappen
(16) versehenen Zylinder (1) mehrere, mit jeweils unterschiedlichem Schnittformat
arbeitende Querschneidwerke (2 bzw. 3) zugeordnet sind, die alternativ aktivierbar
sind, daß der Zylinder (1) eine der Hälfte des kleinsten Schnittformats entsprechende,
durch Werkzeugaufnahmestellen gebildete Umfangsteilung aufweist, daß der Zylinder
(1) mit im Abstand der Falzmesser (12) des jeweils aktivierten Querschneidwerks (2
bzw. 3) angeordneten Falzklappen (16) und'nit gegenüber diesen um die Hälfte des Falzklappenabstands
in Drehrichtung nach rückwärts versetzten, über seinen Umfang vorstehenden Scherenschnittmessern
(18) ausrüstbar ist und daß an den Zylinder (1) ein den Querschneidwerken (2 bzw.
3) in Drehrichtung nachgeordneter, der bzw. den Auslegestationen vorgeordneter Messerträgerzylinder
(4) angestellt ist, dessen Umfang zumindest dem größten Schnittformat entspricht und
der mit im Abstand der Scherenschnittmesser (18) des Zylinders (1) angeordneten, hiermit
zusammenwirkenden Scherenschnittmessern (19) bestückbar ist.
2) Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich- net, daß den Scherenschnittmessern (19) des Messerträgerzylinders (4)
in Drehrichtung hinterhalb hiervon angeordnete Punkturnadeln (23) zugeordnet sind.
3) Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den bezüglich des jeweils
zugeordneten Scherenschnittmessers (19) vorzugsweise starr angeordneten Punkturnadeln
(23) auf dem dem Messerträgerzylinder (4) gegenüberliegenden Zylinder (1) angeordnete,
aus Schaumstoff bestehende Auflagen (24) zugeordnet sind.
4) Falzapparat. nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Messerträgerzylinder (4) mit einem der Schnittstelle der Scherenschnittmesser
(18 bzw. 19) nachgeordneten Umfangsbereich in einen Absaugkanal (25) eintaucht.
5) Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit den Falzklappen (16) versehene Zylinder (1) zumindest teilweise mit abnehmbaren
bzw. austauschbaren Falz- bzw. Schneidelementen bestückbar ist.
6)Falzapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich- net, daß den abnehmbaren bzw. austauschbaren Falz- bzw. Schneidelementen
zugeordnete Wechselkassetten gleicher Größe vorgesehen sind, welche in zylinderseitig
vorgesehene, durch Radialnuten (20) gebildete Werkzeugaufnahmestellen einsetzbar sind.
7)Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem dem mit
den Falzklappen (16) versehenen Zylinder (1) direkt nachgeordneten Auslegestern (7),
dadurch gekennzeichnet, daß dem Zylinder (1) auslegesternseitig eine gesteuerte Klappe
(26) mit in die Falzklappen (16) eingreifenden, über die Scherenschnittmesser (18)
hinweggehenden Aushebezungen sowie eine im Bereich der Klappe (26) angeordnete Andrückwalze
(27), die eine beim Durchgang der Scherenschnittmesser (16) dem Zylinder (1) zugeordnete
Abflachung aufweist, zugeordnet sind.
8)Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer dem die
Falzklappen (16) aufweisenden Zylinder (1) zugeordneten Bandführung (6), dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zylinder (1) im Bereich der Bandführung (6) ein Übernahmezylinder (29) zugeordnet
ist, der mit im-Abstand der Falzklappen (16) des Zylinders (1) angeordneten, gesteuerten,
durch die Drehung des Übernahmezylinders (29) über die Scherenschnittmesser (18) hin-
weggehenden Auchebe grefern (30) bostückbar
9) Falzapparat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich- net, daß der die Falzklappen
(16) aufweisende Zylinder (1) mit Falzmessern (22) bestückbar ist, die jeweils im
Bereich einer freien Werkzeugaufnahmestelle zwischen einer Falzklappe (16) und dem
jeweils zugeordneten Scherenschnittmesser (18) angeordnet sind, und daß der Ubernahmezylinder
(29) mit wenigstens einer den Falzmessern (22) zugeordneten Falzklappe (31) bestückbar
ist.
10) Falzapparat nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche 8 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ubernahmezylinder (29) als Umlenkwalze des oberen Bändersatzes
der zugeordneten Bandführung (6) ausgebildet ist und in dem der Falzklappe (31) zugeordneten
Bereich den Bändern (32) zugeordnete Laufspuren aufweist, die gegenüber dem Zylinderumfang
zumindest auf die Arbeitstiefe der Falzklappe (31) abgeflacht sind.