(19)
(11) EP 0 046 278 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1982  Patentblatt  1982/08

(21) Anmeldenummer: 81106320.5

(22) Anmeldetag:  13.08.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D02G 1/16, D02J 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.08.1980 AT 4215/80

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Egbers, Gerhard, Prof. Dr.-Ing.
    D-7410 Reutlingen (DE)
  • Weinsdörfer, Helmut, Dr.-Ing.
    D-7401 Pliezhausen (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.-Chem.Dr. Heyn Dipl.-Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Herstellen von Fixpunkt-Multifilamentgarnen


    (57) Einrichtung zum Herstellen von Fixpunkt-Multifilamentgarnen, mit einem Verwirbelungsaggregat, das einen Kanal (15) aufweist, den die miteinander zu verwirbelnden Filamente durchlaufen und dabei miteinander verwirbelt werden, indem mindestens eine Blasdüse in diesen Kanal Gas einbläst. Um bei gewünschten Fixpunkten höhere Filamentvorschubgeschwindigkeiten zu ermögli- chen, ist die Blasdüse eine Laval-Düse (20), deren Strahlrichtung schräg oder senkrecht zur Längsrichtung des Kanals (15) gerichtet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Betrieb dieser Einrichtung.

    [0002] Unter Fixpunkt-Multifilamentgarnen sind Garne verstanden, die aus einer Mehrzahl von endlosen Filamenten bestehen, welche Filamente in mehr oder weniger unregelmässigen Abständen an sogenannten Fixpunkten (britisch: interlaces, entangelements; in der deutschen Sprache oft auch als "Knoten" bezeichnet, obwohl es an sich keine Knoten sind) miteinander verwirrt sind. Diese Fixpunkte bildenden Verwirrungen werden auf die Weise erzeugt, indem die Filamente einen Kanal durchlaufen, der sie an zu starkem seitlichen Ausweichen hindert und in welchem Kanal sie durch mindestens einen Gasstrahl so beaufschlagt werden, daß die Filamente miteinander verwirbelt werden und sich hierdurch im Garn die Fixpunkte ergeben, wobei die Filamente zwischen diesen Fixpunkten im wesentlichen zueinander parallel verlaufen.

    [0003] Die Fixpunkte dienen dazu, den Filamenten des Multifilamentgarnes einen für die Weiterverarbeitung ausreichenden Zusammenhalt (Fadenschluß) zu geben. Unter Filament ist ein aus einem Düsenloch gesponnenes Filament (auch Fibrille (in der Schweiz), Kapillare, Elementarfäden oder Endlosfaser genannt) verstanden. Dieser Zusammenhalt der Filamente des Multifilamentgarnes kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig sein, beispielsweise um zu starkes Auseinanderspreizen der Filamente durch elektrostatische Aufladungen zu vermeiden oder um beim Weben das Aufspalten und Beschädigen des Garnes durch die Führungszähne zu vermeiden oder aus sonstigen mit der Weiterverarbeitung zusammenhängenden Gründen, insbesondere um bestimmte Weiterverarbeitungen überhaupt zu ermöglichen.

    [0004] Bei dem Material der Filamente kann es sich um übliehe Materialien handeln, die bei textilen Multifilamentgarnen (Chemie-Endlosgarnen) üblich sind. Es handelt sich. um Materialien, wie sie zur Herstellung der "Chemie-Endlosfasern" dienen.

    [0005] In Anlehnung an den anglo-amerikanischen Sprachgebrauch bezeichnet man Chemie-Endlosfasern heute meist als Filamente. Die Filamente können also insbesondere aus ungekräuselten oder gegebenenfalls auch texturierten (gekräuselten) synthetischen Hochpolymeren (beispielsweise Polyester, Polyamid, Polyacryl usw.) oder aus Regeneratfaserstoffen (z.B. Viskose-, Kupfer- oder Acetat-Kunstseide) oder dergl. bestehen. Auch andere Faserstoffe kommen infrage.

    [0006] Bei bekannten Einrichtungen dieser Art (US-PS 2,985,995; US-PS 4,069,565) werden die Filamente durch einen im Querschnitt kreisrunden, geraden Kanal konstanten Querschnittes des Verwirbelungsaggregates hindurchgeleitet und in diesen Kanal münden eine oder mehrere Blasdüsen, deren lichten Querschnitte über ihre axiale Länge konstant sind und deren Blasrichtungen senkrecht zur Längsmittelachse des Kanales gerichtet sind. Der aus einer solchen Blasdüse ausströmende Luftstrahl kann also höchstens Schallgeschwindigkeit erreichen und dies auch nur mit großem, die Herstellung der Fixpunkt-Multifilamentgarne erheblich verteuernden Luftverbrauch..

    [0007] Es ist erwünscht, daß dem Multifilamentgarn eine relativ hohe Fixpunktdichte (Fixpunktdichte = Anzahl der Fixpunkte/Meter Garnlänge) von mindestens 20 Fixpunkten/Meter erteilt wird. Die Fixpunktdichte wird bei den bekannten Einrichtungen bei mittleren bis hohen Filamentvorschubgeschwindigkeiten umso geringer, je höher die Vorschubgeschwindigkeit der Filamente ist. Um die Fixpunktdichte zu erhöhen, sah man bisher mehrere Blasdüsen pro Kanal vor, wodurch jedoch die Fixpunktdichte trotz des stark gestiegenen Druckluftverbrauches sich nur unwesentlich erhöhen ließ.

    [0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei gewünschter Fixpunktdichte die Anwendung höherer Filamentvorschubgeschwindigkeiten ermöglicht und/oder bei gegebenen Filamentvorschubgeschwindigkeiten den Verbrauch an Druckgas reduzieren läßt.

    [0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blasdüse eine Laval-Düse ist, deren Strahlrichtung schräg oder senkrecht zur Längsrichtung des Kanales gerichtet ist.

    [0010] Diese Einrichtung läßt überraschenderweise bei hohen Filamentvorschubgeschwindigkeiten erheblich höhere Fixpunktdichten als die bekannten Einrichtungen dieser Art erreichen. Bevorzugt kann zu diesem Zweck der aus der Laval-Düse ausströmende Gasstrahl Überschallgeschwindigkeit haben. Es lassen sich hierdurch besonders hohe Fixpunktdichten bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten der Filamente erreichen, so daß mit höheren Vorschubgeschwindigkeiten der Filamente als bisher gearbeitet werden kann. Auch läßt der durch die Laval-Düse ausgeblasene Gasstrahl sogar im Unterschall-Geschwindigkeitsbereich noch relativ hohe Fixpunktdichten erreichen, so daß es in vielen Fällen sogar ausreichend ist, die Laval-Düse im Unterschall-Geschwindigkeitsbereich zu betreiben. Selbst bei Betrieb der Laval-Düse im überschallbereich kommt man mit relativ niedrigen Speisedrücken der Laval-Düse aus, so daß sich der Druckgasverbrauch der erfindungsgemäßen Einrichtung gegenüber den bekannten Einrichtungen selbst beim Betrieb mit überschall-Geschwindigkeiten verringern läßt. Im Unterschall-Geschwindigkeitsbereich der Laval-Düse sinkt deren Druckgasverbrauch noch weiter. Die Herstellungskosten des Fixpunkt-Multifilament-Garnes lassen sich also sowohl bei Überschall-Geschwindigkeiten als auch bei Unterschallgeschwindigkeiten des Gasstrahles der Laval-Düse senken. Obwohl es normalerweise voll ausreichend ist, dem Kanal eine einzige Laval-Düse zuzuordnen, ist es jedoch selbstverständlich auch möglich, ihm mehrere Laval-Düsen zuzuordnen, falls dies zur Erzielung noch etwas höherer Fixpunktdichten bzw. Filament- vorschubgeschwindi.gkeiten oder aus sonstigen Gründen erwünscht sein sollte und der erhöhte Druckgasverbrauch tragbar ist. Im allgemeinen ist es jedoch nicht erforderlich, dem Kanal mehrere Laval-Düsen zuzuordnen. Vielmehr ist es normalerweise voll ausreichend und besonders vorteilhaft, dem Kanal des Verwirbelungsaggregates nur eine einzige Laval-Düse zuzuordnen. Hierdurch wird auch der Druckgasverbrauch minimal. Bei dem Druckgas kann es sich vorzugsweise um Luft handeln, doch kommen auch andere Gase infrage, vorzugsweise Wasserdampf oder gegebenenfalls ein das Multifilamentgarn physikalisch und/oder chemisch beeinflussendes Gas. Gegebenenfalls kann auch ein Inertgas, z.B. Stickstoff, verwendet werden.

    [0011] Da die erfindungsgemäße Einrichtung bei infragekommenden Fixpunktdichten die Anwendung höherer Filamentvorschubgeschwindigkeiten als bisher ermöglicht, kann sie auch bei Prozessen eingesetzt werden, bei denen die bekannten Einrichtungen wegen hoher Filamentvorschubgeschwindigkeiten nicht mit Erfolg angewendet werden konnten, z.B. beim sogenanntem "-Schnellspinnen", bei welchem sogenannte POY-Garne hergestellt werden. Bei diesem Schnellspinnen werden die Filamente unmittelbar nach dem Schmelzspinnen sofort vororientiert, so daß die spätere Verstreckung entsprechend gering sein kann.

    [0012] Die durch die erfindungsgemäße Einrichtung im Multifilamentgarn erzeugten Fixpunkte haben sehr guten Zusammenhalt, so daß das Fixpunkt-Multifilamentgarn bei der weiteren Verarbeitung starken Beanspruchungen ausgesetzt werden kann.

    [0013] Es ist möglich, die Filamente eines einzigen, in das Verwirbelungsaggregat einlaufenden Multifilamentbündels miteinander zu verwirbeln, doch ist es auch möglich, gleichzeitig mehrere, von getrennten Lieferstellen kommende Filamente oder Multifilamentbündel in den Kanal einlaufen zu lassen, die dann durch die Fixpunkte zu einem einzigen Fixpunkt-Multifilamentgarn miteinander verbunden werden. Dem hierbei erhaltenen Fixpunkt-Multifilamentgarn ist unter Umständen nicht anzusehen, daß es aus getrennt zulaufenden Filamenten oder aus mehreren oder aus einem einzigen Multifilamentbündel gebildet wurde. Wenn in das Verwirbelungsaggregat ein einziges Multifilamentbündel . einläuft, bezeichnet man dies in Anlehnung an den brit. Fachausdruck auch in Deutschland als "Intermingling". Wenn durch die Fixpunkte mehrere Multifilamentbündel zu einem einzigen Fixpunkt-Multifilamentgarn miteinander verbunden werden, bezeichnet man dies als "Comingling".

    [0014] Ein weiterer wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist auch, daß die Filamente beim Durchlaufen des Verwirbelungsaggregates auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten noch relativ stark gespannt sein können. Dies erweitert die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Einrichtung zusätzlich.

    [0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn vorgesehen ist, daß sich der von der Laval-Düse erzeugte Gasstrahl an der Wandfläche des Kanales, auf die er gerichtet ist, in zwei gegensinnig rotierenden Hauptdrallströmungen oder Wirbelströmungen aufspaltet. Dies gelingt ohne weiteres, indem man die Laval-Düse so ausbildet, daß der Durchmesser des von ihr erzeugten Gasstrahles an der Eintrittsstelle in den Kanal deutlich kleiner als der Durchmesser des Kanales ist, so daß der Gasstrahl zunächst zwischen den Filamenten hindurchströmt und dann an der durch ihn beaufschlagten Wandfläche des Kanales in zwei gegensinnig rotierende Drallhauptströmungen aufgespalten wird.

    [0016] Erfindungsgemäße Einrichtungen können in Maschinen und Anlagen, die der Herstellung und/oder Verarbeitung von Multifilamentgarnen dienen, integriert oder auch an einer Maschine vorgesehen sein, die nur dem Herstellenvon Fixpunkt-Multifilamentgarnen dient und die vorzugsweise eine Vielzahl solcher Einrichtungen haben kann.

    [0017] Wenn dem Verwirbelungsaggregat nicht getrennt zulaufende Filamente vorgelegt werden, sondern ein oder mehrere Multifilamentbündel, so kann das einzelne Multifilamentbündel vorzugsweise ungedreht sein, d.h., daß seine Filamente noch keinen durch Drehen bewirkten gegenseitigen Zusammenhalt haben. Es ist jedoch auch möglich, daß ein in das Verwirbelungsaggregat einlaufendes Multifilamentbündel eine so geringe Drehung (Drall) hat, daß sie die Entstehung der Fixpunkte mit ausreichend hoher Fixpunktdichte nicht verhindert. Solche gedrehten oder ungedrehten Multifilamentbündel bezeichnet man auch als Multifilamentgarne.

    [0018] Der Querschnitt des Kanales des Verwirbelungsaggregates kann bevorzugt über dessen Länge ungefähr konstant sein. Doch ist es in manchen Fällen auch zweckmäßig, den Querschnitt des Kanales über dessen Länge zu verändern, vorzugsweise ihn in Laufrichtung der Filamente stetig oder stufenweise zu erweitern. Auch Verengungen (Schikanen) des Kanales und/oder örtliche Erweiterungen können in manchen Fällen geringe Vorteile ergeben. Der Kanal kann vorzugsweise gerade oder in Sonderfällen auch schwache Krümmung aufweisen.

    [0019] Zur Erzielung hoher Fixpunktdichten des Fixpunkt-MUltifilamentgarnes hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn das Verhältnis des Durchmessers des engsten Querschnittes der Laval-Düse zu demjenigen Durchmesser des Kanales des Verwirbelungsaggregates, welcher senkrecht zur Längsmittelachse der Laval-Düse gemessen wird, 1:5 bis 2:3 beträgt.

    [0020] Bevorzugt kann die Umfangswandung des Kanales bis auf den oder die Einströmöffnungen für den oder die Gasstrahlen geschlossen sein. Es ist jedoch auch denkbar, daß man in manchen Fällen den Kanal umfangsseitig mit kleinen Luftdurchlaßöffnungen versieht, um die Strömungsverhältnisse im Kanal zu beeinflussen.

    [0021] Zum seitlichen Einfädeln der Filamente in den Kanal kann man ihn mit einem für den Betrieb absperrbaren Seitenschlitz versehen, der beispielsweise mittels einer drehbaren Hülse geöffnet und abgesperrt werden kann.

    [0022] Die Laval-Düse kann irgendeine geeignete Ausbildung aufweisen. Vorzugsweise kann ihr sich im Querschnitt erweiternder Düsenabschnitt, in welchem überschallgeschwindigkeit entstehen kann, ungefähr kegelstumpfförmig ausgebildet sein. Der öffnungswinkel dieses kegelstumpfförmigen, sich im Querschnitt stetig erweiternden Düsenabschnittes kann zweckmäßig 1 bis 10°, vorzugsweise 3 bis 7° betragen. Es kommen gegebenenfalls auch andere Gestaltungen des sich erweiternden Düsenabschnittes der Laval-Düse infrage. Damit überschallgeschwindigkeit in der Laval-Düse entsteht, muß das sie durchströmende Druckgas zunächst durch Querschnittsverringerung auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt werden, bevor es Überschallgeschwindigkeit erhält.

    [0023] Die Laval-Düse kann vorzugsweise so angeordnet sein, daß ihre Austrittsmündung die Eintrittsöffnung in der Umfangswandung des Kanales für den aus ihr ausströmenden Gasstrahl bildet. Es ist jedoch auch denkbar, daß man die Laval-Düse in manchen Fällen so anordnet, daß sie in den Kanal durch ein Loch in dessen Umfangswand den Gasstrahl frei ausblasend einbläst. Oder es ist in manchen Fällen denkbar, die Laval-Düse über ein Verbindungsrohrstück an den Kanal anzuschließen.

    [0024] Bevorzugt kann die in der Umfangswandung des. Kanales vorhandene Einströmöffnung für den Gasstrahl sich über das 0,2 bis 0,5-fache des Umfanges dieses Kanales erstrecken. Der Querschnitt des diese Einströmöffnung durchströmenden Gasstrahles ist dabei zweckmäßig kleiner als der Querschnitt dieser Einströmöffnung.

    [0025] Die Innenumfangsfläche des Kanales des Verwirbelungsaggregates kann vorzugsweise unrunde, zylindrische Gestalt haben, da sich kreisrunder Querschnitt als weniger gut erwies, obwohl auch kreisrunde Querschnitte in manchen Fällen noch brauchbare Resultate erbringen können. Als besonders günstig haben sich Gestaltungen der Innenumfangsfläche des Kanales erwiesen, die zu der erwähnten Aufspaltung des Gasstrahles in zwei gegensinnig zueinander rotierende Drallhauptströmungen führen können. Hierzu kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß die der Laval-Düse gegenüberliegende Umfangshälfte des Kanales ungefähr rechteckförmigen Querschnitt aufweist oder daß diese Umfangshälfte eine mittige, konvexe Auswölbung aufweist, auf die die Längsmittelachse der Laval-Düse zu gerichtet ist. Die die Einströmöffnung für die Gasströmung aufweisende Umfangshälfte des Kanales kann vorzugsweise ungefähr halbkreisförmig oder rechteckförmigen Querschnitt haben.

    [0026] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schnellspinnanlage in schematischer Darstellung mit einem Verwirbelungsaggregat zum Erzeugen der Fixpunkte in einem Multifilamentgarn,

    Fig. 2 einen Schnitt durch das Verwirbelungsaggregat der Anlage nach Fig. 1,

    Fig. 3 einen Schnitt durch das Verwirbelungsaggregat nach Fig. 2, gesehen entlang der Schnittlinie 3-3,

    Fig. 4 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 3,

    Fig. 5 A Varianten des Deckels des Aggregates nach - F den Fig. 1-4 und 6, bei denen die von der Laval-Düse abgewendete Umfangshälfte des Kanales unterschiedliche Profile hat,

    Fig. 6 eine Untenansicht eines Verwirbelungsaggregates, welches ähnlich dem nach den Fig. 1-4 ist, wobei jedoch sein Kanal rechteckförmigen Querschnitt aufweist,

    Fig. 7 A einen Ausschnitt aus einem Fixpunkt-Multifilamentgarn, das stark elektrostatisch aufgeladen dargestellt ist, damit die Filamente in den Bereichen zwischen.benachbarten Fixpunkten ge- spreizt sind, um die Fixpunkte deutlicher erkennen zu können,

    Fig. 7 B einen Ausschnitt aus einem Fixpunkt-Multifilamentgarn zwischen zwei benachbarten, nicht zu sehenden Fixpunkten, wobei dieses Garn nicht elektrostatisch aufgeladen ist,

    Fig. 7 C einen Fixpunkt eines Fixpunkt-Multifilamentgarnes, welcher nach einem Mikroskopbild eines tatsächlichen Fixpunktes gezeichnet wurde.

    Fig. 8 eine ausschnittsweise, teilweise längsgeschnittene und gebrochene Darstellung einesVerwirbelungsaggregates gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ,

    Fig, 9 eine ausschnittsweise, geschnittene Darstellung eines Verwirbelungsaggregates gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,



    [0027] Die Schnellspinnanlage 10 nach Fig. 1 weist eine Schmelz-Spinndüse 11 auf, wobei aus jedem Düsenloch dieser Spinndüse 11 ein einzelnes Filament 12 gesponnen wird. Diese Filamente 12 durchlaufen unter Zusammenfassung zu einem Multifilamentbündel 13, das keine Drehung hat, eine Präparationsvorrichtung 18', in der auf sie eine Präparation (spin finish) aufgebracht wird, beispielsweise eine Präparation, die der elektrostatischen Aufladung entgegenwirkt und/oder ihre Gleitfähigkeit verbessert usw. Dieses Multifilamentbündel 13 läuft mit hoher Vorschubgeschwindigkeit zu einem Verwirbelungsaggregat 14 und durch dessen geraden Kanal 15 hindurch.

    [0028] In diesem Verwirbelungsaggregat 14 wird das Multifilamentbündel 13 mit vorzugsweise überschallgeschwindigkeit aufweisender Luftströmung beaufschlagt, wodurch die Filamente 12 unter Bildung von in mehr oder weniger unregelmäßigen, kurzen Abständen entstehenden Fixpunkten 16 (Fig. 7 A, Fig. 7 C) miteinander verwirbelt werden. Das hierdurch erzeugte Fixpunkt-Multifilamentgarn 13' läuft dann durch einen Fadenführer 18 geführt zu einer Kreuzspul-Aufwindevorrichtung 17, wo es zu einer Kreuzspule 19 aufgewunden wird. Es ist jedoch auch möglich., dieses Fixpunkt-Multifilamentgarn 13' vor seinem Aufwinden zur weiteren Behandlung noch mindestens eine Behandlungsstation durchlaufen zu lassen, bei.spielsweise es zu strecken und erst dann aufzuwinden.

    [0029] Fig. 7 A zeigt ein elektrostatisch stark aufgeladenes Fixpunkt-Filamentgarn 13', das nach einem mittels eines Verwirbelungsaggregates 14 nach den Fig. 2 - 4 hergestellten Original-Fixpunkt-Multifilamentgarn gezeichnet wurde. Infolge der. starken elektrostatischen Aufladung sind die es bildenden Filamente 12 in den Zwischenbereichen 19' zwischen benachbarten Fixpunkten 16 gespreizt, so daß man deutlich sieht, daß in diesen Zwischenbereichen 19' die Filamente12 nicht miteinander verbunden sind. Dagegen sind die Filamente an den Fixpunkten 16 miteinander verbunden und Fig. 7 C zeigt ein nach einem Mikroskopbild gezeichnetes Beispiel eines solchen Fixpunktes 16. Die Filamente 12 bilden ersichtlich an einem solchen Fixpunkt 16 keine Schlingen (Schlaufen), auch keine abstehenden Schlingen, sondern kreuzen sich lediglich unter schlangenförmiger Verlegung- innerhalb des Fixpunktes 16. Wie Fig. 7 B zeigt, liegen die Filamente 12 dagegen in jedem Zwischenbereich 19' zwischen zwei benachbarten Fixpunkten bei einem nicht gedrehten Fixpunkt-Multifilamentgarn 13', wenn dies nicht elektrostatisch aufgeladen ist, ungefähr parallel aneinander an. Die Dicke des Fixpunkt-Multifilamentgarnes 13' unterscheidet sich in diesem Zwischenbereich 19'kaum von der Dicke der Fixpunkte 16, so daß die Fixpunkte 16 häufig kaum zu erkennen sind oder sogar nur bei mikroskopischer Betrachtung zu erkennen sind.

    [0030] Der Kanal 15 des äußerlich einen kompakten quaderförmigen Körper bildenden Verwirbelungsaggregates 14 nach den Fig. l - 4 ist zylindrisch mit dem aus Fig. 4 deutlich zu ersehenden unrunden Querschnitt. In diesen Kanal 15 mündet ungefähr in Höhe seiner Längsmitte eine Laval-Düse 20 ein. Das Aggregat 14 besteht aus zwei miteinander durch Schrauben ver-. bundenen, starren, einstückigen Teilen, nämlich dem die Laval-Düse 20 enthaltenden Hauptteil 21 und dem Deckel 22.

    [0031] Die Laval-Düse 20 ist über eine ein Druckreduzierventil 25 enthaltende Druckluftleitung 23 an. eine. Druckluftquelle 24 angeschlossen. Mittels des Druckreduzierventiles 25 kann der Speisedruck der Laval-Düse 20 unterschiedlich eingestellt werden.

    [0032] Die beiden im wesentlichen quaderförmigen Teile 21, 22 des Verwirbelungsaggregates 14 können aus starrem Metall bestehen und liegen an einer ebenen Stoßfuge 26 unter Pressung dicht aneinander an. In jedem dieser Teile 21, 22 ist je eine Umfangshälfte des geraden Kanales 15 als gerade Rinne 29, 29' konstanten Querschnittes eingelassen. Die Rinne 29 des Hauptteiles 21 hat in diesem Ausführungsbeispiel halbkreisförmigen Querschnitt und die Rinne des Deckels 22 ungefähr M-förmigen Querschnitt. Der durch diese beiden Rinnen 29, 29' gebildete Kanal 15 hat eine Längsmittelsymmetrieebene 30, in die seine Längsmittelachse fällt und die durch den in den Kanal 15 hineinragenden konvexen Vorsprung 28 der im Querschnitt M-förmigen Umfangshälfte 29' des Kanales 15 mittig hindurchgeht und auch eine Längsmittelsymmetrieebene der Laval-Düse 20 ist.

    [0033] Diese Laval-Düse 20 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen kegelstumpfförmigen (Öffnungswinkel c2=118°) Einlaufabschnitt 31 auf, an den die Druckluftleitung 23 (lichter Innendurchmesser d2 = 2,7 mm) eingangsseitig angeschlossen ist und an den ausgangsseitig ein sich in Strömungsrichtung der Druckluft schwach erweiternder, kegelstumpfförmiger, lichter Düsenabschnitt 32 anschließt, der bis zur Umfangswandung des Kanales 15 hier in diesen einmündend reicht. Der Einlaufabschnitt 31 ist in Fig. 4 nicht maßstäblich gezeichnet. Der Grösstdurchmesser d3 des Einlaufabschnittes 31 betrug 8,4 mm. Der Düsenabschnitt 32 steht nicht über die Umfangswandung des Kanales 15 vor und seine Austrittsmündung erstreckt sich ungefähr über das 0,35-fache des Umfanges des Kanales 15. In dem Abschnitt 32 kann im Betrieb eine Überschallströmung in Form eines scharf gebündelten Strahles 38, dessen Durchmesser deutlich kleiner als der Durchmesser der Austrittsmündung des sich stetig erweiternden Düsenabschnittes 32 ist, erzeugt werden.

    [0034] Der Querschnitt des Kanales 15 ist in Fig. 4 gemäß einem im Versuch untersuchten Verwirbelungsaggregat 14 maßstäblich gezeichnet. Sein Durchmesser in der Ebene der Stoßfuge 26 betrug 3 mm. Der öffnungswinkel c1 des sich erweiternden Düsenabschnittes 32 der Laval-Düse 20 betrug bei dieser im Versuch untersuchten Einrichtung nach Fig. 2 - 4 ca. 6°. Bei diesen im Versuch untersuchten Verwirbelungsaggregaten betrug die Länge L des sich erweiternden Düsenabschnittes 32 ca 9 mm. Der Durchmesser der kreisrunden Eintrittsöffnung des Düsenabschnittes 32 betrug ca 1,6 mm. Die Länge des Kanales 15 betrug bei einem ersten Versuchsmodell 35 mm und bei einem zweiten Versuchsmodell 25 mm bei unveränderter Laval-Düse 20.

    [0035] Bei Versuchen mit diesen beiden Verwirbelungsaggregaten wurden Fixpunkt-Multifilamentgarne hergestellt, die aus 5 bis 18 Filamenten bestanden, wobei. jedes dieser Filamente 3 bis 4,4 dtex hatte. Es versteht sich, daß in diesem Verwirbelungsaggregat 14 auch Multifilamentgarne mit anderen Anzahlen von Filamenten und anderen Titern verwirbelt werden können. Die für die genannten Versuche verwendeten Filamente waren ungekräuselt, doch zeigten weitere Versuche, daß auch gekräuselte Filamente mittels erfindungsgemäßer Verwirbelungsaggregate mit Fixpunkten versehen werden können. Wenn gekräuselte Filamente zu Fixpunkt-Multifilamentgarnen verarbeitet werden, kann es jedoch sein, daß der Kanal 15 und die Laval-Düse 20 in ihren Querschnitten etwas größer als für nicht gekräuselte Filamente vorgesehen werden müssen.

    [0036] Nachfolgend werden einige Versuchsergebnisse mit den vorbeschriebenen beiden Verwirbelungsaggregaten nach den Fig. 2 - 4 beschrieben, wobei die zulaufenden Filamente ungekräuselt und nicht miteinander verdreht waren, also dem Verwirbelungsaggregat jeweils ungedrehte Filamentbündel zugeführt wurden, die durch das Verwirbelungsaggregat in Fixpunkt-Multifilamentgarne geändert wurden.

    1. Versuchsmodell' mit 35 mm langem Kanal 15.



    [0037] Als Druckluftquelle 24 wurde ein Kompressor mit einem Druck von 10 bar verwendet. Zuerst wurde dieser Druck mittels des Druckreduzierventils 25 auf ca. 2 bis 2,5 bar reduziert, d.h. daß dies der Speisedruck der Laval-Düse 20 war. Die hierdurch erzeugte überschall-Luftströmung verursachte jedoch Bruch des Multifilamentbündels . 13 und -garnes 13'. Es wurde deshalb der Druck der in die Laval-Düse 20 einströmenden Druckluft mittels des Reduzierventiles 25 gesenkt und bei einem Druck von 1,1 bar strömte der Luftstrahl der Laval-Düse mit Unterschall-Geschwindigkeit aus und das Multifilamentbündel 13 und -garn 13' wurden durch diese Luftströmung nicht mehr geschädigt, sondern es entstanden gute Fixpunkt-Multifilamentgarne 13' mit relativ hohen Fixpunktdichten. Das Multifilamentgarn stand dabei im Kanal 15 unter einer Fadenzugkraft von 8 cN. Bei einer Vorschubgeschwindigkeit des Garnes 13' von 1000 m/min wurde eine mittlere Fixpunktdichte von 51/Meter erreicht. Bei Vergleichsversuchen mit einem vorbekannten, im Handel erhältlichen Verwirbelungsaggregat, welches keine Laval-Düse hatte, sondern eine kreisrunde Blasdüse konstanten Querschnittes über ihre Länge, konnten mit einem Speisedruck von 1,5 bar nur Fixpunktdichten von 20/Meter, bei Speisedruck von 3 bar nur Fixpunktdichten von 41/Meter erreicht werden, und dies trotz des höheren Speisedruckes und des hierdurch bedingten höheren Druckluftverbrauches und weitere Steigerungen des Speisedruckes erbrachten keine wesentliche Erhöhung der Fixpunktdichte mehr. Die untersuchten Multifilamentgarne hatten bei. diesen Versuchen jeweils einen Gesamttiter 22dtex und bestanden aus jeweils sieben Filamenten aus Polyamid 6.6.

    2. Versuchsmodell mit 25 mm langem Kanal 15 .



    [0038] Obwohl sich dieses Versuchsmodell von dem vorangehend beschriebenen Versuchsmodell nur dadurch unterschied, daß die Länge des Kanales 15 auf 25 mm reduziert wurde, konnte nunmehr bei diesem Versuchsmodell die Laval-Düse 20 im überschall-Geschwindigkeitsbereich ohne Beschädigung der Multifi.lamentgarne betrieben werden, indem die Laval-Düse mit höheren Speisedrücken gespeist wurde. Untersucht wurden Speisedrücke von 1,5 bis 4,5 bar, bei denen überschall-Geschwindigkeiten auftraten. Bei Filamentvorschubgeschwindigkeiten von 1500 m/mi.n wurden die aus der am Ende der Beschreibung angefügten Tabelle ersichtlichen sehr guten Fixpunktdichten im Vergleich zu dem oben bereits erwähnten vorbekannten Verwirbelungsaggregat erreicht.

    [0039] Die Fixpunktdichten wurden mittels eines von der Anmelderin entwickelten Gerätes gemessen, das in der öffentlichkeit als "Reutlinger Interlace Counter" bekannt ist.

    [0040] Das Verwirbelungsaggregat nach den Fig. 2 - 4 wurde im Versuch mehrfach abgewandelt, indem der Deckel 22 gegen Deckel 22 anderer Profile ausgetauscht wurde, die in den Fig. 5A --5F-dargestellt sind.

    [0041] In Fig. 5A ist ein Deckel 22 dargestellt, der überhaupt keine Rinne enthält, so daß er angesetzt an das eine im Querschnitt halbkreisförmige Rinne 29 aufweisende Hauptteil 21 des Aggregates nach Fig. 2 - 4 einen Kanal 15 ergibt, der einen halbkreisförmigen Querschnitt mit ebenem Boden aufweist.

    [0042] Die Deckel 22 nach den Fig. 5 B, 5 C und 5 F haben Rinnen 29' rechteckförmigen Querschnittes unterschiedlicher Tiefe, so daß sich der Querschnitt jedes mit einem solchen Deckel 22 und dem Hauptteil 21 nach Fig. 2 - 4 hergestellten Kanales aus zwei Querschnittshälften zusammensezt, von denen die eine halbkreisförmig und die andere rechteckförmig ist. Die Deckel 22 nach den Fig. 5 D und 5 E weisen Rinnen 29' auf, deren Böden je einen konvexen, scheitelförmigen Vorsprung aufweisen, wobei der Querschnitt der Rinne 29' nach Fig. 5 E ähnlich der nach Fig. 4 mit dem Unterschied ist, daß die Seitenwände der Rinne 29' zueinander parallele ebene Abschnitte aufweisen. Bei der Rinne 29' nach Fig. 5 D ist das "M"-förmige Querschnittsprofil eckig.

    [0043] Das Multifilamentgarn kann unter Umständen erheblichen Verschleiß der Umfangswandung des Kanales 15 verursachen, insbesondere des der Laval-Düse 20 gegenüberliegenden Wandbereiches. Um den Verschleiß zu verringern, ist bei dem Deckel 22 nach Fig. 5 F in die Rinne 29' eine Bodenplatte 34 aus verschleißfestem Hartstoff, Hartmetall oder Oxyd-Keramik eingesetzt. Es ist auch möglich, den Deckel 22 im ganzen aus verschleißfestem Hartstoff, Hartmetall oder Oxyd-Keramik herzustellen. Auch das Hauptteil 21 des Verwirbelungsaggregates 14 kann mindestens teilweise aus solchen hochverschleißfesten Werkstoffen bestehen.

    [0044] Bei dem Verwirbelungsaggregat 14 nach Fig. 6 hat die die eine Umfangshälfte des Kanales 15 bildende Rinne 29 des die Laval-Düse 20 enthaltenden Hauptteiles 21 rechteckförmigen Querschnitt. Es ist möglich, auch dieses Hauptteil 21 der Fig. 6 mit anderen Deckeln zu kombinieren, beispielsweise mit den Deckeln 22 nach den Fig. 2 und 5 A - 5 F.

    [0045] Die Laval-Düse 20 nach den Fig. 2 - 4 kann auch durch eine Laval-Düse anderer geeigneter Gestaltungen ersetzt werden, vorzugsweise durch eine Laval-Düse, deren zu dem sich erweiternden Düsen- abschnitt 32 führender Anfangsabschnitt sich in stromabwärtiger Richtung stetig degressiv bis zum Düsenabschnitt 32 verjüngt, wie es bei den bekannten Laval-Düsen üblich ist.

    [0046] Wie ferner in Fig. 4 durch Strömungspfeile dargestellt ist, kann sich der aus der Laval-Düse 20 ausströmende, scharf gebündelte Überschall-Luftstrahl 38 an der der Laval-Düse 20 gegenüberliegenden Umfangswandhälfte des Kanales 15 in zwei gegensinnig rotierende, ungefähr gleichstarke Drallhauptströmungen aufspalten.

    [0047] In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. l - 4 und Fig. 6 ist die Längsmittelachse der Laval-Düse 20 ungefähr senkrecht zur von ihr geschnittenen, geraden Längsmittelachse des Kanales 15 gerichtet und die Längsmittelsymmetrieebene der Laval-Düse 20 ist auch eine Längsmittelsymmetrieebene des Kanales 15. Es ist jedoch auch denkbar, daß man diese beiden Längsmittelachsen seitlich zueinander etwas versetzen kann.

    [0048] In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 - 4 und 6 ist die Längsmittelsymmetriebene 30 der Laval-Düse 20 ungefähr senkrecht zur Längsmittelachse des Kanales 15 gerichtet, so daß der in Fig. 2 eingezeichnete Winkel a ungefähr 90° beträgt. Es ist jedoch auch oft zweckmäßig und vorteilhaft, diesen Winkel a kleiner als 90° zu treffen. Vorzugsweise kann er 60 - 90° betragen. Es ist auch denkbar, daß man den Winkel a in Sonderfällen stumpfwinklig vorsehen kann, vorzugsweise dann, wenn in den Kanal mehrere Laval-Düsen münden, wobei bei einer dieser Laval-Düsen dieser Winkel a größer als 90° und bei der oder den anderen Düsen dieser Winkel a ungefähr 90° oder kleiner als 90° vorgesehen werden kann.

    [0049] Auch ist es zweckmässig, dem Kanal 15 relativ geringe Durchmesser von vorzugsweise einigen Millimetern zu geben. Dieser Kanal 15 hindert die Filamente an zu starkem seitlichen Ausweicher. und dient auch dem Lenken der Gasströmung. wobei er bevorzugt so ausgebildet sein kann, daß er sie am Einblasort in zwei zueinander gegensinnig rotierende Drallhauptströmungen aufspaltet. Jede dieser beiden Drallhauptströmungen kann dann je nach Einblasbedingungen und dergleichen vom Entstehungsort zu gleichen oder ungleichen Anteilen in beiden axialen Richtungen des Kanales oder gegebenenfalls auch nur in einer axialen Riehtung abströmen.

    [0050] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist in den nur teilweise und gebrochen dargestellten und teilweise geschnitten dargestellten quaderförmigen Hauptkörper 40 eines Verwirbelungsaggregates die ausschnittsweise dargestellte Laval-Düse 20 ähnlich wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 mit eingearbeitet, deren Austrittsmündung 41 ungefähr in der Längsmitte des Kanals 15 in diesen vom Multifilamentbündel unter Verwirbelung zum Multifilamentgarn durchlaufenen Kanal 15 mündet. Dieser Hauptkörper 40 ist von einer senkrecht zur Bildebene verlaufenden kreiszylindrischen Durchgangsbohrung 42 durchdrungen und in ihr ist ein zylindrischer Drehkörper 43 in Form eines geraden Stiftes drehbar mit sehr geringem Gleitlagerspiel drehbar gelagert. In diesen Drehkörper 43 ist eine durchgehende Längsnut 44 eingearbeitet, in welche formschlüssig ein im Querschnitt rechteckförmiger Hartmetällstab 45 zur Bildung der ebenen Längsrückwand 46 des Kanales 15 eingesetzt ist, so daß der in diesem Drehkörper 43 befindliche Umfangsabschnitt des Kanales 15 aus dessen ebener Rückwand 46 und den beiden ebenen, zueinander parallelen, zur Rückwand 46 senkrecht gerichteten Seitenwänden 47 besteht und der restliche Umfang des Kanales durch den betreffenden Umfangsabschnitt der Durchgangsbohrung 42 gebildet ist, in welchem sich auch die Austrittsmündung 41 der Laval-Düse befindet. Ferner ist in dem starren Hauptkörper 40 bezogen auf die Längsachse der Laval-Düse um 90° winkelversetzt ein durchgehender Seitenschlitz 49 angeordnet, der dem Einfädeln des Multifilamentbündels von außen in den Kanal 15 dient, zu welchem Zweck der Drehkörper 43 aus der voll ausgezogen dargestellten Stellung um ca 90° in Uhrzeigerrichtung varschwenkbar ist, in welcher Winkelstellung des Drehkörpers 43 dann der im Drehkörper 43 befindliche Kanalbereich dem Seitenschlitz 49 offen gegenübersteht, so daß das Multifilamentbündel seitlich in den Kanal 15 eingefädelt werden kann. Durch Zurückschwenken des Drehkörpers 43 um 90° tritt dann die Betriebsstellung des Kanales 15 ein. Diese Zurückstellung des Drehkörpers 43 in seine Betriebsstellung kann in diesen bevorzugten Ausführungsbeispiel mittels eines einen Kolben 50 mit Kolbenstange 51 aufweisenden Zylinders 52 herbeigeführt werden, wobei die Kolbenstange 51 an einem an einer Stimseite des Drehkörpers 43 fest angeordneten Hebel 53 mittels eines in ein Langloch 54 des Hebels 53 eingreifenden Mitnehmers 55 angelenkt ist. Der Arbeitsraum 56 des in diesem Ausführungsbeispiel einfach wirkenden Zylinders 52 ist über eine Druckluftzweigleitung 23' an die Druck-luftzuleitung 23 zur Laval-Düse 20 stromabwärts eines nicht dargestellten Absperrventiles angeschlossen.

    [0051] Die Arbeitsweise ist wie folgt. Um ein Multifilamentbündel in den Kanal 15 einzufädeln, dreht man den Drehkörper 43 mittels des Hebels 53 von Hand in die dem Einfädeln des Multifilamentbündels dienende Winkelstellung. Wenn dann zeitlich nach dem Einfädeln die Druckluftzufuhr zur Laval-Düse 20 geöffnet wird, dann wird hierdurch auch in den Arbeitsraum 56 des Zylinders 52 Druckluft eingeleitet, die den Kolben 50 in die dargestellte Stellung bewegt, so daß hierdurch der Drehkörper 43 durch öffnen der Druckluftzufuhr zur Laval- Düse 20 aus der Einfädelstellung selbsttätig in seine Betriebsstellung gedreht wird. Im Betrieb spaltet sich wie schon beschrieben der aus der Laval-Düse ausströmende Luftstrahl im Kanal 15 in zwei gegenseitig rotierende Drallströmungen auf.

    [0052] Das in Fig. 9 ausschnittsweise und geschnittene dargestellte Verwirbe lungsaggregat ist ähnlich dem in Fig. 8, wobei jedoch die Mittel zum Drehen des Drehkörpers 43 nicht dargestellt sind. Diese können gleich oder ähnlich wie bei der Einrichtung nach Fig. 8 sein. Im Unterschied zu der Einrichtung nach Fig. 8 ist die Längsrückwand 46' des Kanales 15 nicht eben, sondern schwach konkav gewölbt. Der Krümmungsradius der Querschnittskontur dieser Rückwand 46' des Kanales 15 ist grösser als 3 mm, vorzugsweise erheblich grösser als 3 mm.

    [0053] 




    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Herstellen von Fixpunkt-Multifilamentgarnen, mit einem Verwirbelungsaggregat, das einen Kanal aufweist, den die miteinander zu verwirbelnden Filamente durchlaufen und dabei miteinander verwirbelt werden, zu welchem Zweck diesem Kanal mindestens eine Blasdüse zum Einblasen von Gas, vorzugsweise Luft, in ihn zugeordnet ist, die aus einer Druckgasquelle mit Druckgas speisbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse eine Laval-Düse (20) ist, deren Strahlrichtung schräg oder senkrecht zur Längsrichtung des Kanales (15) gerichtet ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laval-Düse (20) mit Überschallgeschwindigkeit erzeugenden Speisedrücken betrieben wird.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laval-Düse (20) mit Unterschallgeschwindigkeit des aus ihr ausströmen- . den Gasstrahles erzeugenden Speisedrücken be-trieben wird.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsmittelachse der Laval-Düse (20) in einem Winkel von 60 - 90° zur Längsmittelachse des Kanales (15) in die sen Kanal gerichtet ist, wobei die bezogen aus den Kanal axiale Geschwindigkeitskomponente des aus ihr ausströmenden Gasstrahles in Laufrichtung der Filamente gerichtet ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Längsbereich des Kanales (15), in welchem das Verwirbeln der ihn durchlaufenden Filamente (12) stattfindet, mit Ausnahme der Eintrittsöff nung oder -öffnungen für den oder die aus der oder den Laval-Düsen in ihn eingeblasenen Gasstrahlen umfangsseitig geschlossen ist, vorzugsweise der Kanal (15) auf sei.ner ganzen Länge mit Ausnahme der oder den Eintrittsöffnungen für den oder die Gasstrahlen umfangsseitig geschlossen ist.
     
    6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Kanales (15) des Verwirbelungsaggregates (14) über seine Länge ungefähr konstant ist.
     
    7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers des engsten Querschnittes der Laval-Düse (20) zu demjenigen Durchmesser des Kanales (15) des Verwirbelungsaggregates, welcher senkrecht zur Längsmittelachse der Laval-Düse gemessen wird, 1:5 bis 2:3 beträgt.
     
    8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der sich im Querschnitt erweiternde, an die engste Querschnittsstelle der Laval-Düse (20) anschliessende Düsenabschnitt (32) der Laval Düse ungefähr kegelstumpfförmig ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel des sich kegelstumpfförmig erweiternden Düsenabschnittes (32) der Laval-Düse (20) ungefähr 1-100, vorzugsweise 3-70 beträgt.
     
    10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der sich erweiternde Düsen-Abschnitt (32) der Laval-Düse (20) bis zur Umfangswandfläche des Kanales (15) des Verwirbelungsaggregates (14) reicht und sich vorzugsweise über das O, 2 bis 0,5-fache des Umfanges dieses Kanales (15) erstreckt.
     
    11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-5 oder 7-10, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kanal des Verwirbelungsaggregates auf mindestens einem Bereich seiner Länge stetig und/oder stufenförmig erweitert und/oder vrerengt.
     
    12. Einrichtung nach. einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche des Kanales (15), auf die der aus Laval-Düse ausströmende Gasstrahl nach Verlassen der Laval-Düse (20) zuerst aufprallt, eben ist.
     
    13. Einrichtung nach. Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die der Laval-Düse (20) geganüberliegende Umfangshälfte des Kanales (15) ungefähr rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
     
    14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche das Kanales (15), auf die der Gasstrahl nach Verlassen der Laval-Düse (20) aufprallt, eine mittige konvexe Auswölbung (28) aufweist, auf die die Längsmittelachse der Laval-Düse (20) zu gerichtet ist.
     
    15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verwirbelungsaggregat (14) eine einzige Laval-Düse (20) aufweist.
     
    16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Bereich der Umfangswandfläche des Kanales (.15), auf den der Überschall-Gasstrahl zu gerichtet ist, durch ein verschleißfestes Material aus Hartstoff, Hartmetall oder Oxydkeramik gebildet ist.
     
    17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem sich in stromabwärtiger Richtung stetig erweiternden Düsen-Abschnitt (32) der Laval-Düse (20) ein sich stetig verjüngernder, kegelstumpfförmiger Düsenabschnitt unmittelbar vorgeschaltet ist.
     
    18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß der dem sich stetig erweiternden Düsen-Abschnitt (32) der Laval-Düse vorgeschaltete Düsen-Abschnitt ein strömungstechnisch gut verrunderter, in stromabwärtiger Richtung im Durchmesser stetig degressiv abnehmender Düsen-Abschnitt ist.
     
    19. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (15) des Verwirbelungsaggregates (14) eine Längsmittelsymmetrieebene aufweist, in die auch die Längsmittelachse der Laval-Düse (20) fällt.
     
    20. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (15) in einem kompakten, starren Körper des Verwirbelungsaggregates (14) angeordnet ist, in dan auch die Laval-Düse (20) integriert ist.
     
    21. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrahl in einen mittleren Längsbereich des Kanales (15) eingeblasen wird.
     
    22. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlrichtung der Laval-Düse ungefähr auf die Längsmittelachse des Kanales (15) zu gerichtet und der kleinste lichte Durchmesser der Laval-Düse so klein ist, daß der.aus der Laval-Düse (20) in den Kanal (15) einströmende Gasstrahl durch die Umfangswand des Kanales in zwei im Kanal zueinander gegensinnig rotierende Drallhauptströmungen aufgespalten wird.
     
    23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, 13 oder 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche (46') des Kanales (15), auf die der Gasstrahl nach Verlassen der Laval-Düse (20) aufprallt, im Querschnitt schwach konkav gewölbt ist, wobei der Krümmungsradius dieser konkaven Wölbung zumindest im näheren Bereich ihrer Quermitte grösser als 3 mm ist..
     
    24. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal mit einem absperrbaren, dem Einfädeln des Multifilamentbündels dienenden Seitenschlitz versehen ist.
     
    25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-23, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umfangsabschnitt des Kanales (15) in.einem Drehkörper (43) angeordnet ist, der drehbar in einer die Austrittsmündung der Laval-Düse (20) aufweisenden Durchgangsbohrung (42) eines Hauptkörpers (40) angeordnet ist, welche Durchgangsbohrung den restlichen Umfang des Kanales (15) bildet und daß der Hauptkörper (42) mit einem in diese Durchgangsbohrung führenden, dem Einfädeln des Multifilamentbündels dienenden Seitenschlitz (49) versehen ist, derart, daß der im Drehkörper befindliche Bereich des Kanales durch Drehen dieses Drehkörpers zum Einfädeln des Multifilamentbündels in Verbindung mit dem Seitenschlitz gebracht werden kann, wogegen in der Betriebsstellung des Kanales dieser Seitenschlitz durch den Drehkörper abgesperrt ist.
     
    26. Einrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperren des Seitenschlitses (49) durch einen pneumatischen Stellmotor, vorzugsweise einen einen Kolben mit Kolbenstange aufweisenden Zylinder (52) bewirkbar ist, welcher Stellmotor an die Druckluftzufuhrleitung (23) der Laval-Düse (20) angeschlossen ist, derart, daß der Stellmotor bei öffnen der Druckluftzufuhr zur Laval-Düse gleichzeitig durch die Druckluft zum Absperren des Seitenschlitzes und so zum Herbeiführen der Betriebsbereitschaft des Kanales (15) betätigbar ist.
     
    27. Verfahren zum Betreiben einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 - 26, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Laval-Düse erzeugte Gasstrahl mit überschallgeschwindigkeit in den Kanal eingeleitet wird.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht