[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Ringbandkernen für Fehlerstromschutzschalter,
bei welchem ein aus einem 0,05 bis 0,3 mm dicken Band aus einer Nickel-Molybdän-Kupfer-Eisen-Legierung
gewickelter Ringbandkern verschiedenen Wärmebehandlungen unter nichtoxidierender Atmosphäre
unterzogen wird.
[0002] Fehlerstromschutzschalter enthalten üblicherweise einen Summenstromwandler, der aus
einem Magnetkern mit Primärwicklungen zum Anschluß an einen zu überwachenden Stromkreis
und mit einer Sekundärwicklung besteht, wobei die letztere die Erregerwicklung eines
auf ein Schaltschloß für eine Schalteinrichtung einwirkenden Auslösemagneten speist.
Tritt im zu überwachenden Stromkreis ein Wechselstrom-Fehlerstrom auf, so entsteht
in der Sekundärwicklung eine Spannung, auf die der Auslösemagnet anspricht. Dieser
betätigt das Schaltschloß der Schaltvorrichtung, welche den zu überwachenden Stromkreis
unterbricht. Für die Summenstromwandler von Fehlerstromschutzschaltern, die nur auf
Wechselstrom-Fehlerströme ansprechen sollen, verwendet man in der Regel Magnetkerne
aus einem Material mit hoher Sättigungsinduktion und hoher Maximalpermeabilität bei
der Auslösefeldstärke, also relativ steiler Hystereseschleife. Fehlerstromschutzschalter
mit solchen Magnetkernen lösen jedoch häufig bei gepulsten Gleichstrom-Fehlerströmen
nicht aus, da die durch den gepulsten Gleichstrom im Wandler erzeugte magnetische
Flußänderung nicht ausreicht, um in der Sekundärwicklung des Wandlers eine zum Auslösen
des Schalters ausreichende Spannung zu induzieren.
[0003] Bei Fehlerstromschutzschaltern, die auch auf gepulste Gleichstrom-Fehlerströme ansprechen
sollen, wie sie beispielsweise in Stromkreisen mit Transistorsteuerungen auftreten
können, verwendet man daher Ringbandkerne aus sogenannten F-Werkstoffen, die eine
niedrige Remanenz und einen relativ großen Induktionshub besitzen. Der letztere muß
dabei so groß sein, daß auch eine durch einen pulsierenden, in einer Primärwicklung
des Summenstromwandlers fließenden Gleichstrom-Fehlerstrom in der Sekundärwicklung
induzierte Spannung zum Betätigen des Auslösemagneten ausreicht. Zusätzlich kann ferner
im Sekundärkreis ein Resonanzkondensator vorgesehen sein (DE-PS 20 36 497).
[0004] Ein geeigneter Werkstoff für den Magnetkern des Summenstromwandlers eines solchen
Fehlerstromschutzschalters ist u.a. eine Eisen-Nickel-Legierung aus 75 bis 82 Gew.-
% Nickel, 2 bis 5,5 Gew.-% Molybdän und 0 bis 5 Gew.-% Kupfer, Rest Eisen mit geringen
Desoxidations- und Verarbeitungszusätzen, die einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen
wurde. Im einzelnen wird dabei ein Ringbandkern aus einem 0,03 bis 0,1 mm dicken Band
aus der erwähnten Legierung 2 bis 6 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 950
und 1220°C geglüht, zur Einstellung des Zustandes hoher Anfangspermeabilität einer
1- bis 3-stündigen Anlaßbehandlung im Temperaturbereich von 450 bis 600°C unterzogen
und schließlich einer 1- bis 50-stündigen Temperung im Temperaturbereich von 250 bis
400°C unterworfen. Die Temperung erfolgt vorzugsweise in einem Magnetfeld dessen Feldlinien
im Glühgut quer zur späteren Richtung des magnetischen Flusses im Ringbandkern verlaufen.
Derartige Ringbandkerne besitzen neben einem großen Induktionshub auch eine hohe Anfangspermeabilität.
Als Induktionshub ΔB bezeichnet man dabei die Differenz zwischen der Induktion bei
Sättigung oder bei maximaler Aussteuerung, beispielsweise bei einer Feldstärke 15
mA/cm, und der Remanenz. Die Impulspermeabilität ist definiert als µ
I = µ
0
, wobei µ
0 die Permeabilität des leeren Raumes und AH den Feldstärkenhub bedeuten (DE-AS 2 044
302, DE-PS 1 558 820, ETZ-A 89 (1968), Seiten 601 bis 604).
[0005] Die bislang bei Fehlerstromschutzschaltern zum Einsatz gekommenen Legierungen aus
dem vorstehend genannten Legierungsbereich waren durch entsprechende Bemessung des
Nickel- und Kupfer-Gehaltes so ausgewählt, daß die Magnetostriktion λ
111 in <111>-Richtung etwa gleich 0 ist. Durch die Glühbehandlung und die Anlaßbehandlung
wird dabei eine hohe Anfangspermeabilität bei einer Kristallanisotropie K
1 = 0 eingestellt und schließlich mit der Temperung im magnetischen Querfeld eine niedrige
Remanenz erhalten. Insgesamt ergeben sich Magnetkerne mit niedriger Remanenz, hoher
Impulspermeabilität und großem Induktionshub, die in Fehlerstromschutzschaltern auch
auf pulsierende Gleichströme ansprechen.
[0006] In Anbetracht der hohen erforderlichen Stückzahlen solcher Ringbandkerne ist jedoch
die dreifache Wärmebehandlung und dabei insbesondere die aufwendige Temperung im magnetischen
Querfeld von Nachteil.
[0007] Nun könnte man in Fällen, bei denen nicht unbedingt der maximale Induktionshub erforderlich
ist, gegebenenfalls daran denken, die Temperung im magnetischen Querfeld einfach wegzulassen
und dafür eine höhere Remanenz und eine entsprechende Verringerung des Induktionshubs
in Kauf zu nehmen. Die Folge wäre eine gerundete, nicht mehr ganz so flache Hystereseschleife.
Dies ist jedoch, wie eigene Untersuchungen gezeigt haben, bei den bisher für Fehlerstromschutzschalter
verwendeten Legierungen mit λ
111 = 0 nicht möglich, da dann der Induktionshub nicht nur geringer wird, sondern auch
hinsichtlich seiner Temperaturkonstanz nicht mehr ausreicht.
[0008] Es hat sich nämlich herausgestellt, daß der Induktionshub bei Abweichungen von derjenigen
Umgebungstemperatur stark abnimmt, auf die für die jeweilige Legierung durch die Anlaßbehandlung
gerade K1 = 0 eingestellt wurde und bei der damit auch für die entsprechende Anlaßtemperatur
das Maximum des Induktionshubs liegt. Ist beispielsweise K
1 = 0 durch die Anlaßbehandlung auf eine Umgebungstemperatur von 20°C eingestellt, so
hat die mangelnde Temperaturkonstanz des Induktionshubs ΔB zur Folge, daß der Fehlerstromschutzschalter
zwar bei einer Umgebungstemperatur von 20°C noch auf einen pulsierenden Gleichstrom-Fehlerstrom
anspricht, daß aber bei Änderung der Umgebungstemperatur nach oben oder unten infolge
der Verminderung des Induktionshubs die in der Sekundärwicklung des Summenstromwandlers
induzierte Flußänderung nicht mehr ausreicht, um den Schalter auszulösen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, Ringbandkerne für Fehlerstromschutzschalter derart
herzustellen, daß die Temperung im magnetischen Querfeld entfällt und dennoch die
Temperaturkonstanz des Induktionshubs so gut ist, daß der Fehlerstromschutzschalter
im üblichen Arbeitstemperaturbereich von -5°C bis +80°C und möglichst noch über diesen
Bereich hinaus durch pulsierende Gleichstrom-Fehlerströme sicher ausgelöst wird.
[0010] Dies wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß eine Legierung verwendet wird, deren Nickel- und Kupfer-Gehalt im binären
System Nickel-Kupfer in dem von dem Viereck A (80,5 Gew.-% Nickel, 0 Gew.-% Kupfer),
B (82 Gew.-% Nickel, 0 Gew.-% Kupfer), C (70 Gew.-% Nickel, 16,5 Gew.-% Kupfer), D
(70 Gew.-% Nickel, 14,4 Gew.-% Kupfer) begrenzten Gebiet liegt, deren Molybdän-Gehalt
z in Gew.-% bei gegebenem Nickel-Gehalt x in Gew.-% der Bedingung

genügt und die, abgesehen von geringfügigen Verunreinigungen und den üblichen verarbeitungsfördernden
und desoxidierenden Zusätzen, zum restlichen Teil aus Eisen besteht, und daß der Ringbandkern
zunächst wenigstens 30 Minuten lang zwischen 900 und 1200°C geglüht und dann entsprechend
dem Molybdän-Gehalt derart zwischen 450 und 550°C angelassen wird, daß die magnetische
Anisotropie K
1 bei einer Temperatur zwischen -5°C und +30°C gleich 0 wird.
[0011] Im Gegensatz zu den bisher bei Fehlerstromschutzschaltern für pulsierende Gleichstrom-Fehlerströme
verwendeten Ringbandkernen aus Legierungen mit einer Magnetostriktion λ
111 = 0 ist bei den erfindungsgemäß hergestellten Ringbandkernen durch entsprechende
Bemessung des Nickel- und Kupfer-Gehaltes die Sättigungsmagnetostriktion λ
s auf etwa 0 eingestellt. Genauer gesagt liegt sie innerhalb des von dem Viereck A-D
begrenzten Gebie-
tes zwischen 0,5 · 10-6 und (-1) · 10
-6. Durch entsprechende Abstimmung der Anlaßtemperatur und des Molybdän-Gehaltes wird
ferner die Kristallanisotropie K
1 für eine Temperatur zwischen -5°C und +30°C, beispielsweise für eine Temperatur von
20°C, auf etwa 0 eingestellt. Bei vorgegebenem Nickel-Gehalt benötigt man hierzu mit
wachsendem Molybdän-Gehalt abnehmende Anlaßtemperaturen. Reduziert man bei vorgegebenem
Nickel-Gehalt und vorgegebenem Molybdän-Gehalt die Anlaßtemperatur, so wird die Umgebungstemperatur,
für die K
1 = 0 ist, etwas abgesenkt. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß bei den
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ringbandkernen der Induktionshub
bei Abweichung von der Umgebungstemperatur, bei der im jeweiligen Fall K
1 = 0 ist und bei der damit das jeweilige Maximum des Induktionshubs liegt, im Temperaturbereich
zwischen -10°C und +80°C weit weniger abnimmt, als dies bei Legierungen mit = 0 der
Fall ist.
[0012] Besonders günstig ist es, die Ringbandkerne bei einer Temperatur zwischen 900 und
1050°C zu glühen. Dadurch nimmt zwar der maximale Induktionshub im Vergleich zu höheren
Glühtemperaturen etwas ab, jedoch wird die Abhängigkeit des Induktionshubs von der
Umgebungstemperatur noch weiter verringerte
[0013] Damit das jeweilige Maximum des Induktionshubs in den Bereich der überwiegenden Arbeitstemperatur
von Fehlerstromschutzschaltern zu liegen kommt, ist es ferner besonders günstig, die
Ringbandkerne zwischen 470 und 520°C in Abhängigkeit vom Molybdän-Gehalt derart anzulassen,
daß K
1 bei einer Temperatur zwischen 0 und 200°C gleich Null wird. Die zweckmäßige Dauer
der Anlaßbehandlung ist von der Temperatur abhängig. Bei höheren Temperaturen genügen
kürzere Zeiten. Bei einer Anlaßtemperatur von 480°C sollte die Anlaßbehandlung mindestens
30 Minuten dauern.
[0014] Die erfindungsgemäß hergestellten Ringbandkerne eignen sich insbesondere für die
kleineren Bauarten der pulssensitiven Fehlerstromschutzschalter, also insbesondere
für Fehlerstromschutzschalter mit einer Auslösestromstärke von 30 mA und für Ströme
von z.B. 25 oder 40 A. Bei weniger empfindlichen Fehlerstromschutzschaltern mit höheren
Auslöseströmen werden die Kerne weiter ausgesteuert, so daß man Werkstoffe mit höherer
Koerzitivfeldstärke verwenden muß. Bei Schaltern für höhere Ströme ist innerhalb des
Kernes in der Regel weniger Platz, so daß man die Anzahl der Windungen der Sekundärwicklung
reduzieren muß und deshalb Kerne aus Legierungen mit höheren Induktionshüben benötigt.
Selbstverständlich kann man die erfindungsgemäß hergestellten Magnetkerne aber bei
ausreichendem Platz auch für solche Fehlerstromschutzschalter verwenden.
[0015] Ferner bieten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ringbandkerne
auch Vorteile als Summenstromwandlerkerne für Fehlerstromschutzschalter für Wechselstrom-Fehlerströme,
wenn dort eine besonders gute Temperaturkompensation gewünscht wird.
[0016] Weiterhin sind die erfindungsgemäß hergestellten Ringbandkerne auch für elektronische
Schutzschalter hoher Empfindlichkeit geeignet, für die eine geringe Temperaturabhängigkeit
der Permeabilität und eine hohe magnetische Stabilität der verwendeten Kerne gefordert
wird. Hohe Stabilität bedeutet dabei, daß das Verhältnis remanente Permeabilität zu
Permeabilität im entmagnetisierten Zustand möglichst nahe bei 1 liegen soll. Beispielsweise
kann der Schutzschalterkern durch einen Kurzschlußstrom in den remanenten Zustand
geraten, wonach bei zu niedriger remanenter Permeabilität keine Auslösung beim Nennfehlerstrom
mehr erfolgen würde. Anhand einiger Figuren und Ausführungsbeispiele soll die Erfindung
noch näher erläutert werden.
Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem binären System Nickel-Kupfer mit dem erfindungsgemäß
auszuwählenden Legierungsbereich.
Figur 2 zeigt schematisch im System Nickel-Molybdän die Molybdän-Gehalte der Legierungen,
für die bei vorgegebenem Nickel-Gehalt je nach der angewandten Anlaßtemperatur K1 bei 20°C etwa Null wird.
Figuren 3 und 4 zeigen für eine beispielhafte anmeldungsgemäße Legierung den statischen
bzw. dynamischen Induktionshub bei 20°C in Abhängigkeit von der Anlaßtemperatur.
Figuren 5 und 6 zeigen die Abhängigkeit des statischen bzw. dynamischen Induktionshubs
für eine beispielhafte anmeldungsgemäße Legierung und verschiedene Anlaßtemperaturen
von der Umgebungstemperatur bei der Messung.
Figuren 7 und 8 zeigen die entsprechende Abhängigkeit für die gleiche beispielhafte
Legierung, jedoch mit niedrigerer Glühtemperatur.
Figuren 9 und 10 zeigen die entsprechende Abhängigkeit für eine Vergleichslegierung.
Figur 11 zeigt für eine beispielhafte anmeldungsgemäße Legierung und verschiedene
Anlaßtemperaturen die Abhängigkeit der Induktion von der Umgebungstemperatur bei der
Messung.
Figur 12 zeigt für eine beispiel-hafte anmeldungsgemäße Legierung die Abhängigkeit
der Permeabilität von der Umgebungstemperatur bei der Messung.
[0017] In Figur 1 ist für Nickel-Molybdän-Kupfer-Eisen-Legierungen ein Ausschnitt aus dem
binären System Nickel-Kupfer dargestellt. An der Abszisse ist der Nickel-Gehalt, an
der Ordinate der Kupfer-Gehalt jeweils in Gewichts-% aufgetragen. Die erfindungsgemäß
zu verwendenden Legierungen liegen in dem Viereck A (80,5 Ni, 0 Cu), B (82 Ni, 0 Cu),
C (70 Ni, 16,5 Cu), D (70 Ni, 14,4 Cu). Entlang der Geraden AD ist die Sättigungsmagnetostriktion
der Legierungen etwa λ
s = 0,5 . 10
-6, entlang der Geraden BC etwa λ
s = (-1) . 10
-6. Die Legierungen, deren Sättigungsmagnetostriktion λ
s etwa gleich Null ist, liegen auf bzw. in unmittelbarer Nähe der durch den Punkt E
(81 Ni, 0 Cu) parallel zu den Geraden AD und BC verlaufenden Geraden EF. Links von
der Geraden EF ist also λ
s ≥ 0, rechts von der Geraden EF λ
s ≤ 0. Die bisher bei Ringbandkernen für Fehlerstromschutzschalter eingesetzten Legierungen
liegen außerhalb des Vierecks ABCD auf bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft der durch
den Punkt G (80 Ni, 0 Cu) parallel zu den Geraden AD und BC verlaufenden, unterbrochen
gezeichneten Geraden g, die etwa der Magnetostriktion λ
111 = 0 entspricht.
[0018] Figur 2 zeigt für die erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen mit 70 bis 82 Gew.-%
Nickel den entsprechenden Ausschnitt aus dem binären System Nickel-Molybdän. An der
Abszisse ist wiederum der Nickel-Gehalt, an der Ordinate der Molybdän-Gehalt jeweils
in Gewichts-% aufgetragen. Die Geraden a, b und c entsprechen näherungsweise dem zum
jeweiligen Nickel-Gehalt gehörenden Molybdän-Gehalt, bei dem die Kristallanisotropie
K
1 der entsprechenden Legierung gemessen bei einer Umgebungstemperatur von 20°C etwa
gleich Null ist, mit der Anlaßtemperatur als Parameter. Im einzelnen entspricht die
Gerade a einer Anlaßtemperatur von etwa 450°C, die Gerade b einer Anlaßtemperatur
von etwa 480°C und die Gerade c einer Anlaßtemperatur von etwa 550 C. Die zwischen
den Geraden liegenden Bereiche entsprechen den dazwischenliegenden Anlaßtemperaturen.
[0019] Wie man aus Figur 2 sieht, nimmt bei gegebenem Nickel-Gehalt die Anlaßtemperatur,
mit der man bei 20°C K
1 ≈ 0 erreichen kann, mit zunehmendem Molybdän-Gehalt tendenziell ab. Wenn x den Nickel-Gehalt
in Gewichts-% und z den Molybdän-Gehalt in Gewichts-% bedeuten, entspricht den Geraden
a,b und c die Geradengleichung

wobei für die Gerade a etwa C = 63,5, für die Gerade b C = 65,5 und für die Gerade
c C = 68,0 ist. Daraus ergibt sich für die zwischen den Geraden a und c liegenden
Molybdän-Gehalte z bei gegebenem Nickel-Gehalt x die Bedingung

[0020] Wählt man bei vorgegebenem Nickel- und Molybdän-Gehalt eine niedrigere Anlaßtemperatur,
als sie für K
1 = 0 bei 20°C erforderlich ist, so wird für eine etwas niedrigere Umgebungstemperatur
K
1 = 0. Umgekehrt erhöht sich die Umgebungstemperatur, für die man K
1 = 0 erhält, wenn man die Anlaßtemperatur über den zur Er-
o erforderlichen Wert zielung von K
1 = 0 bei 20 C/anhebt. Auch bei Wahl einer von 20°C abweichenden Umgebungstemperatur
zwischen -5°C und +30°C, bei der K
1 = 0 werden soll, wird man jedoch in der Regel hinsichtlich des Molybdän-Gehaltes der
Legierung innerhalb der durch die Geraden a und c in Figur 2 gegebenen Grenzen verbleiben.
[0021] Neben den Hauptlegierungskomponenten Nickel, Kupfer, Molybdän und Eisen können die
erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen, wie bereits erwähnt, abgesehen von geringfügigen
Verunreinigungen, noch die üblichen verarbeitungsfördernden und desoxidierenden Zusätze
enthalten, vorzugsweise Mangan bis zu höchstens 1 Gewichts-% und Silizium bis zu höchstens
0,5 Gewichts-%. Besonders günstig sind Mangan-Gehalte bis zu etwa 0,5 Gewichts-/ und
Silizium-Gehalte zwischen 0,1 und 0,3 Gewichts-%. Der Gehalt der Legierungen an üblichen
Verunreinigungen soll möglichst gering sein.
[0022] Der Einfluß der Legierungszusammensetzung sowie der Glüh- und Anlaßtemperatur auf
die Eigenschaften, die für die Verwendung der erfindungsgemäßen Legierungen für Ringbandkerne
von pulssensitiven Fehlerstromschutzschaltern wesentlich sind, werden im folgenden
an verschiedenen Legierungen beispielhaft dargestellt. Die Zusammensetzung der Legierungen
ist in Tabelle 1 in Gewichts-% angegeben. Die Legierungen 1 bis 12 sind erfindungsgemäß
zu verwendende Legierungen. Bei der Legierung 13 handelt es sich um eine Vergleichslegierung
mit λ
111 ≈ 0.

[0023] Die Legierungen wurden in üblicher Weise im Vakuum erschmolzen. Die Blöcke wurden
auf eine Dicke von 7 mm heiß und dann unter Einschaltung von Zwiscnenglühungen bei
Temperaturen zwischen etwa 800 und 1100°C kalt auf eine Enddicke von 0,08 mm gewalzt.
[0024] Das so hergestellte Band wurde in 22 mm breite Streifen geschnitten. Aus diesen wurden
in üblicher Weise Ringbandkerne mit einem Außendurchmesser'von 25 mm, einem Innendurchmesser
von 17,5 mm und einer der Bandbreite entsprechenden Höhe von 22 mm hergestellt. Die
Kerne wurden dann etwa 5'Stunden lang unter Wasserstoff bei Temperaturen im Bereich
von 900 bis 1150°C geglüht und dann ebenfalls unter Wasserstoff bei Temperaturen im
Bereich von 450 bis 550°C etwa 2 Stunden lang angelassen. Nach dem Anlasser wurden
die Kerne zum Einfrieren des Anlaßzustandes an Luft abkühlen gelassen.
[0025] An den so hergestellten Ringbandkernen wurden der statische Induktionshub ΔB
stat und der dynamische Induktionshub ΔB
dyn jeweils bei einer Feldstärkenamplitude H = 15 mA/cm bestimmt. Zu diesem Zweck wurde
der Ringbandkern mit einer Erreger- und einer Meßwicklung versehen und der Erregerwicklung
Wechselstrom zugeführt. Der bei Zufuhr von einweggleichgerichtetem Wechselstrom gemessene
Induktionshub wird als statischer Induktionshub, der bei Zufuhr von zweiweggleichgerichtetem
Wechselstrom gemessene Induktionshub als dynamischer Induktionshub bezeichnet. Gemessen
wurde bei verschiedenen Temperaturen im Bereich von -20°C bis +80°C, um die Abhängigkeit
von ΔB von der Meßtemperatur und damit auch von den in den Fehlerstromschutzschaltern
auftretenden unterschiedlichen Betriebstemperaturen zu ermitteln. Ferner wurde die
Abhängigkeit von ΔB bei Raumtemperatur, d.h. 20°C, von der Anlaßtemperatur ermittelt.
[0026] Eine Auswahl von Meßergebnissen ist in den Figuren 3 bis 10 und in Tabelle 2 dargestellt.
[0027] In den Figuren 3 und 4 ist die Abhängigkeit von ΔB
stat bzw. ΔB
dyn, gemessen bei 20°C, von der Anlaßtemperatur t
A dargestellt. Die Anlaßtemperatur ist jeweils an der Abszisse in °C, ΔB an der Ordinate
in Tesla aufgetragen.
[0028] Die Kurven 1 wurden an der Legierung Nr. 1, die Kurven 2 an der Vergleichslegierung
Nr. 13 gemessen. Beide Legierungen waren vor der Anlaßbehandlung einer Glühbehandlung
bei 1150°C unterzogen worden. Das Maximum von ΔB wird bei den Kurven 1 jeweils bei
einer Anlaßtemperatur von etwa 485°C erreicht. Dieses Maximum entspricht dem Zustand,
in dem bei 20°C K
1 = 0 ist. Will man also bei der bei 1150°C geglühten Legierung Nr. 1 für eine Umgebungstemperatur
von 20°C K
1 = 0 einstellen, so muß man den Ringbandkern bei etwa 485°C anlassen Entsprechendes
gilt auch für die übrigen Legierungen, bei denen sich die zur Einstellung von K
1 = 0 bei 20°C erforderliche Anlaßtemperatur durch Bestimmung des Maximums von ΔB bei
20°C in Abhängigkeit von der Anlaßtemperatur analog ermitteln läßt.
[0029] In den Figuren 5 und 6 sind für die Legierung Nr. 1, die einer Glühbehandlung bei
1150°C unterzogen wurde, ΔB
stat bzw. ΔB
dyn in Abhängigkeit von der Meßtemperatur t
M, d.h. von der während der Messung herrschenden Umgebungstemperatur dargestellt, und
zwar für drei verschiedene Anlaßtemperaturen. An der Abszisse ist die Meßtemperatur
t
M in °C, an der Ordinate ΔB in Tesla aufgetragen. Die Kurven 11 entsprechen einer Anlaßtemperatur
von 485°C, die Kurven 12 einer Anlaßtemperatur von 480°C und die Kurven 13 einer Anlaßtemperatur
von 475°C. Die Maxima der Kurven entsprechen jeweils der Umgebungstemperatur, bei
der K
1 = 0 ist. Es ist deutlich zu erkennen, daß sich diese Temperatur mit abnehmender Anlaßtemperatur
von 20°C nach O°C verschiebt. Man kann also bei vorgegebener Legierung durch unterschiedliche
Wahl der Anlaßtemperatur K
1 für verschiedene Umgebungstemperaturen gleich Null machen. Obwohl sich ΔB bei 20°C
bei Verschiebung von K
1 = 0 zu tieferen Temperaturen verringert, kann eine solche Verschiebung dennoch günstig
sein, weil dabei, wie die Figuren 5 und 6 zeigen, ein flacherer Verlauf der Δ B-Kurven
und damit eine Verringerung der Temperaturabhängigkeit von ΔB von der Umgebungstemperatur
erzielt werden kann. Will man beispielsweise eine möglichst große Temperaturunabhängigkeit
von ΔB
dyn im Temperaturbereich von -20°C bis +80°C erreichen, so ist die Kurve 13 günstig,
während sich die Kurve 12 empfiehlt, wenn man nur auf den Temperaturbereich von -5°C
bis +80°C Wert legt.
[0030] In den Figuren 7 und 8 ist wiederum ΔB
stat und ΔB
dyn der Legierung Nr. 1 in Abhängigkeit von der Meßtemperatur dargestellt, nun aber für
einen Ringbandkern, der vor der Anlaßbehandlung einer fünfstündigen Glühbehandlung
bei 950°C unterzogen wurde. Die Kurven 14 entsprechen einer Anlaßtemperatur von 485°C,
die Kurven 15 einer Anlaßtemperatur von 480°C und die Kurven 16 einer Anlaßtemperatur
von 475°C. Auch hier sieht man wiederum deutlich, daß sich das Maximum von ΔB und
damit der Zustand mit K
1 = 0 zu tieferen Temperaturen verschiebt, wenn die Anlaßtemperatur verringert wird.
Wie ein Vergleich mit den Figuren 5 und 6 zeigt, nimmt der maximale Induktionshub
bei Erniedrigung der Glühtemperatur zwar ab, jedoch werden die ΔB-kurven noch flacher
und die Abhängigkeit von ΔB von der Umgebungstemperatur wird noch weiter verringert.
Bei den Kurven 16 ist das Maximum von ΔB zu Temperaturen von -20°C oder noch weniger
verschoben. Obwohl die Kurven 16 sehr flach verlaufen und wegen der geringen Temperaturabhängigkeit
zunächst sehr günstig erscheinen, kommt durch die Verschiebung jedoch das Maximum
von ΔB außerhalb des Bereiches der üblichen Arbeitstemperaturen von Fehlerstromschutzschaltern
zu liegen und die hauptsächlich interessanten ΔB-Werte bei höheren Temperaturen sind
schon verhältnismäßig weit abgesenkt. Eine Verschiebung des Maximums von ΔB und damit
von K
1 = 0 auf eine Temperatur unterhalb von -5°C wäre daher für Fehlerstromschutzschalterkerne
weniger günstig.
[0031] Die Figuren 9 und 10 zeigen schließlich ΔB
stat und ΔB
dyn der Vergleichslegierung Nr. 13 in Abhängigkeit von der Meßtemperatur. Die Glühbehandlung
erfolgte bei 1150°C. Die Kurve 21 entspricht einer Anlaßtemperatur von 480°C, die
Kurve 22 einer Anlaßtemperatur von 490°C und die Kurve 23 einer Anlaßtemperatur von
500 C. Im Vergleich mit den Figuren 5 bis 8 wird die sehr starke Abhängigkeit von
ΔB der Vergleichslegierung von der Umgebungstemperatur unmittelbar deutlich. Die Vergleichs-
legierung Nr. 13 eignet sich daher ohne Temperung im magnetischen Querfeld nicht für
Ringbandkerne von pulssensitiven Fehlerstromschutzschaltern.
[0032] Zahlenmäßig sind einige aus den Figuren 3 bis 10 zu entnehmenden Meßergebnisse sowie
Meßergebnisse an weiteren Legierung in Tabelle 2 zusammengefaßt. In den einzelnen
Spalten dieser Tabelle 2 sind die Legierungs-Nummer, die Glühtemperatur, die Anlaßtemperatur
und die Temperatur angegeben, auf die durch die Anlaßbehandlung etwa K
1 = 0 eingestellt ist. Die weiteren Spalten der Tabelle 2 enthalten ΔB
stat und ΔB
dyn bei 20°C in Tesla sowie den Quotienten aus diesen, jeweils gemessen für eine Feldamplitude
H = 15 mA/cm. Ferner sind als Maß für die Temperaturarunabhängigkeit von ΔB die Quotienten
ΔB
dyn (t
M)/ΔB
dyn (20°C) für t
M = -5°C, 80°C und -24°C angegeben.

[0033] Aus der Tabelle 2 ist zu ersehen, daß auch bei den dort aufgeführten weiteren Legierungen
im wesentlichen analoge Verhältnisse vorliegen, wie sie bereits an Hand der Figuren
3 bis 10 erläutert wurden.
[0034] Bei Ringbandkernen für pulssensitive Fehlerstromschutzschalter mit einer Auslösestromstärke
von 30 mA und für Ströme von 25 oder 40 A soll für eine mittlere Aussteuerung von
15 mA/cm bei 20°C ΔB
dyn ≥ 0,08 T, vorzugsweise ≥ 0,1 T, sein. Die Temperaturstabilität hat sich als ausreichend
erwiesen, wenn ΔB
dyn (t
M) /Δ B
dyn (20°C) - 0,75 für t
M = -5°C und t
M = 80°C gilt. Ferner sollte bei
20°
C vorzugsweise ΔB
stat / ΔB
dyn ≤ 1,3 sein.
[0035] Wie Tabelle 2 zeigt, lassen sich diese Bedingungen im wesentlichen bei allen Legierungen
Nr. 1 bis 12 erfüllen, wenn man Legierungszusammensetzung und Wärmebehandlung so aufeinander
abstimmt, daß boi einer Temperatur zwischen -5°C und 30°C K
1 = 0 wird. Bei den meisten Legierungen ist die oben erwähnte Bedingung für die Temperaturstabilität
auch für t
M = -20°C erfüllt. Dagegen lassen sich die Bedingungen für die Temperaturstabilität
bei der Vergleichslegierung Nr. 13 nicht erfüllen, wie auch schon die Figuren 9 und
10 gezeigt haben.
[0036] Die in der Tabelle 1 und 2 aufgeführten Legierungen liegen innerhalb des Vierecks
ABCD in Figur 1 überwiegend in dem bevorzugten Bereich zwischen etwa 4 und 5 Gewichts-%
Kupfer, und zwar vorzugsweise zwischen den Geraden AD und EF. Jedoch zeigen die in
Tabelle 2 für die Legierungen Nr. 7 bis 10 angegebenen Meßergebnisse, daß sich auch
die im übrigen Gebiet des Vierecks ABCD gelegenen Legierungen für Ringbandkerne von
pulssensitiven Fehlerstromschutzschaltern eignen. Nachzutragen ist noch, daß die Sättigungsinduktionen
der Legierungen Nr. 1 bis 12, gemessen jeweils bei einer Aussteuerung 1 A/cm, zwischen
etwa 0,60 und 0,67 T liegen. Die Sättigungsinduktion der Vergleichslegierung Nr. 13
beträgt 0,75 T.
[0037] Wie bereits erwähnt, bieten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Ringbandkerne auch Vorteile als Summenstromwandlerkerne von Fehlerstromschutzschaltern
für Wechselstrom-Fehlerströme. Üblicherweise wird für solche Fehlerstromschutzschalter
gefordert, daß die Änderung der Induktion im Arbeitspunkt innerhalb des Temperaturbereichs
zwischen -5°C und 80°C, teilweise auch zwischen -10°C und 80°C, bezogen auf den Wert
bei 20°C < + 20 % sein soll. Es besteht jedoch die Tendenz, eine entsprechende Temperaturkonstanz
bis -25°C zu fordern. Auch hier bieten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Ringbandkerne eine Lösung, wie aus Figur 11 zu erkennen ist. In Figur 11 ist für die
Legierung Nr. 6 die Abhängigkeit der Induktion B, gemessen bei einer effektiven Feldamplitude
von 5,5 mA/cm von der Meßtemperatur dargestellt. Die Meßtemperatur t
M ist an der Abszisse, die Induktion B in Tesla an der Ordinate aufgetragen. Gemessen
wurde an Ringbandkernen, die zunächst 5 Stunden lang bei 1150°C geglüht und dann 2
Stunden lang bei unterschiedlichen Temperaturen angelassen worden waren. Kurve 31
entspricht einer Anlaßtemperatur von 475°C, Kurve 32 einer Anlaßtemperatur von 470°C
und Kurve 33 einer Anlaßtemperatur von 465°C. Auch hier erkennt man wieder die Verschiebung
des Maximums der Induktion von 20°C nach 0°C bzw. -20°C mit abnehmender Anlaßtemperatur.
Verbunden damit ist zwar eine Abnahme der Induktion bei 20°C, jedoch ist durch die
Kurve 32 mit dem Maximum bei 0°C die Bedingung einer Temperaturkonstanz von ± 20 %
praktisch im gesamten Temperaturbereich zwischen -25°C und 80°C erfüllt.
[0038] Zum Vergleich ist in Figur 11 noch die Kurve 4 eingetragen, die an einem Ringbandkern
aus einer Vergleichslegierung mit λ
111 ≈ 0 gemessen wurde. Der Ringbandkern aus dieser Legierung, die aus 77,0 Gew.-%Nickel,
4,4 Gewichts-% Kupfer, 3,9 Gewichts-% Molybdan, 0,47 Gew.-% Mangan 0,14 Gewichts-%
Silizium, Rest Eisen besteht, wurde zunächst 5 Stunden lang bei 1150°C geglüht und
dann zur Einstellung des Maximums der Induktion auf 0°C 2 Stunden lang bei 480°C angelassen.
Wie man sieht, fällt die Kurve 4 zu tieferen und höheren Temperaturen erheblich stärker
ab als die Kurve 32. Die Forderung für die Temperaturkonstanz läßt sich daher mit
der Vergleichslegierung nicht erfüllen.
[0039] Ferner eignen sich die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ringbandkerne
auch noch für elektronische Schutzschalter hoher Empfindlichkeit. Von Ringbandkernen
für solche Schalter wird neben einer geringen Temperaturabhängigkeit der Permeabilität
eine hohe magnetische Stabilität gefordert. Hohe Stabilität bedeutet, daß das Verhältnis
von remanenter Permeabilität zur Permeabilität im entmagnetisierten Zustand möglichst
nahe bei 1 liegen soll. Der Schutzschalterkern kann nämlich beispielsweise durch einen
Kurzschlußstrom in einen remanenten Zustand kommen. Wenn dann die remanente Permeabilität,
d.h. die im Remanenzpunkt gemessene Permeabilität zu niedrig ist, erfolgt beim Nennfehlerstrom
keine Auslösung. In Figur 12 stellt nun die Kurve 5 die relative Permeabilität µ,
gemessen bei einer Aussteuerung von 1,5 mA/cm, für einen Ringbandkern aus der Legierung
Nr. 6 in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur dar. An der Abszisse ist wiederum
die Meßtemperatur t
M, an der.Ordinate die Permeabilität µ aufgetragen. Der Ringbandkern,an dem die Werte
gemessen wurden, wurde zunächst 5 Stunden lang bei 1000°C geglüht und dann zur Einstellung
des Maximums von µ, auf 0°C 2 Stunden lang bei 470°C angelassen. Kurve 6 wurde an
einem Ringbandkern aus einer Vergleichslegierung mit λ
111 = 0 aus 76,7 Gewichts-% Nickel, 4,35 Gewichts-% Kupfer, 3,85 Gewichts-% Molybdän,
0,42 Gewichts-% Mangan, 0,15 Gewichts-% Silizium, Rest Eisen, gemessen. Dieser Ringbandkern
war nach einer fünfstündigen Glühbehandlung bei 1000°C 2 Stunden lang bei 480°C angelassen
worden. Die Kurven 5 und 6 stimmen zwar weitgehend überein, jedoch fällt die Kurve
6 zu tieferen Temperaturen stärker ab als die Kurve 5. Die Temperaturkonstanz der
Legierung Nr. 6 ist daher besser als die der Vergleichslegierung. Von besonderer Bedeutung
ist jedoch, daß die Stabilität, also der Quotient aus Permeabilität im Remanenzpunkt
und der Permeabilität im entmagnetisierten Zustand, bei 20°C für den Ringbandkern
aus der Legierung Nr. 6 0,76, für den Ringbandkern aus der Vergleichslegierung jedoch
nur 0,47 beträgt. Die Stabilität des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Ringbandkernes ist daher erheblich höher als die des Ringbandkernes aus der Vergleichslegierung.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Ringbandkerne bringen daher auch
beim Einsatz in elektronischen Schutzschal tern erhebliche Vorteile.