[0001] Die Erfindung bezieht sich auf.einen Zylinder für Hubkolbenmaschinen mit einem Ring,
der zwischen Zylinderkopf und Zylinderrohr angeordnet ist und einen Teil der Zylinderinnenwandung
bildet.
[0002] (DE-OS 26 30 225) Es ist ein Zylinder der genannten Art bekannt, bei dem ein eingespannter
Ring zwischen Zylinderkopf und Zylinderrohr aus einem Material höherer Festigkeit
und/oder höherer Wärmeleitfähigkeit als der übrige Zylinder hergestellt ist, der die
Aufgabe hat, eine verbesserte Wärmeableitung aus dem Zylinderkopf zu ermöglichen und
die Wandtemperatur im Bereich der Höchstlage des oberen Kolbenringes abzusenken.Eine
besondere Verrippung dient hierbei zur weiteren Förderung des Wärmeübergangs an die
Kühlluft. Eine derart verstärkte Wärmeabfuhr im Bereich der Brenn raumwandung hat
auch Nachteile. Zum einen ist im Kaltstart-und Teillastbetrieb mit verstärkter Brennstoffkondensation
und Flammenverlöschung an der extrem gekühlten Zylinderinnenwand und entsprechend
erhöhter HC-Emission zu rechnen. Zum anderen wird durch die starke Wärmeableitung
der Wirkungsgrad infolge der herabgesetzten Brennraumtemperatur gesenkt.
[0003] Der Erfindung liegt im Gegensatz zu der beschriebenen Anordnung die Aufgabe zugrunde,
die Wärmeabfuhr über die Zylinderwand im Bereich des Brennraums zur Erhöhung des Wirkungsgrades
zu senken, und zur Minderung der HC-Emissionen im Kaltstart- und Teillastbetrieb die
Brennraumwand temperatur zu steigern. Spannungen zwischen dem Zylinderkopf und dem
Zylinderrohr aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnung sind möglichst abzubauen.
[0004] Die Lösung dieses Problemes besteht darin, daß der Ring zur Wärmedämmung aus Keramik
hergestellt ist. Keramik als gut wärmedämmendes Material ist an sich bekannt, erst
durch die erfindungsgemäße Anwendung als wärmedämmender Ring jedoch wird es für die
angestrebten .Ziele in besonders vorteilhafter Weise geeignet. Die durch die Zylinderkopfschrauben
ausgeübten großen Kräfte wirken ausschließlich als Druckkräfte auf das Keramikteil,
für deren Aufnahme der Werkstoff gut geeignet ist. Die durch den Brennraumdruck verursachten
Kräfte bewirken im Material eine unerwünschte Zugbeanspruchung, die sich jedoch durch
die Ringform vollkommen gleichmäßig verteilt. Dabei ist der Ring vorzugsweise so ausgeführt,
daß er nicht vom oberen Kolbenring überlaufen wird, was bereits bei sehr kleinen Fugenstufen
zu Schäden führen könnte. Gleichzeitig wird damit sichergestellt, daß der obere Kolbenring
im OT an einem gut gekühlten Teil der Brennraumwandung anliegt, so daß eine Überhitzung
mit der Gefahr des Ölkohlenansatzes vermieden wird.
[0005] Radiale Spannungen zwischen Zylinderkopf und wärmedämmendem Ring werden erfindungsgemäß
durch eine zwischengelegte Ringscheibe, die zwei Gleitebenen für Mikroverschiebungen
bildet, abgebaut, während das gleiche für Spannungen zwischen Zylinderrohr und wärmedämmendem
Ring durch eine zusätzliche Ringscheibe erreicht werden kann. Als Material hierfür
ist Stahlblech gut geeignet.
[0006] Die erzielten Wirkungen lassen sich durch verschiedene Ausführungsformen des Ringes
noch weiter steigern. So können z. B. die genannten Spannungen dadurch noch verbessert
abgebaut werden, daß der Ring in Ebenen senkrecht zur Achse in sich geteilt ist. Hierdurch
entstehen weitere Gleitebenen.
[0007] In einfachster Ausführung ist der Keramikring mit entsprechenden Einpaßteilen einfach
zwischen Zylinderkopf und Zylinderrohr eingesetzt und ganz oder teilweise dem Kühlmedium
ausgesetzt. In anderer Ausführung, die verschiedene Vorteile bietet, ist der Ring
vom Zylinderkopf und Zylinderrohr außen dichtend umschlossen. Hierbei. ist ein Wärmeschutz
für den Brennraum sichergestellt, während die Oberfläche, die zur Wärmeabfuhr aus
dem Zylinderkopf und dem unteren Teil des Zylinderrohres dient und mit . diesem in
wärmeleitender Verbindung steht, durch die äußere metallische Umhüllung des Wärmeschutzringes
vergrößert ist. Dies gilt insbesondere, wenn diese Ummantelung ebenfalls mit Kühlrippen
versehen ist. Zylinderkopf und Zylinderrohr können dabei in üblicher Weise miteinander
verspannt oder auch aufeinander aufgeschrumpft, verschraubt oder verschweißt sein.
In besonderer Ausgestaltung dieser Variante kann der Ring durch einen radialen Schnitt
aufgetrennt und unter Eigenspannung zusammengedrückt eingebaut sein; hierdurch wird
auch bei starker Wärmedehnung des umgebenden Kopfes oder Zylinderrohres eine anliegende
Verbindung zwischen umgebendem Teil und wärmedämmendem Ring sichergestellt. Sofern
der Ring hierbei mehrfach geteilt ist, können die Teilringe zur besseren Dichtigkeit
mit zueinander versetztem Stoß eingebaut sein. Zur deutlichen Verringerung des Wärmeübergangs
an der Außenseite ist der Ring erfindungsgemäß auch bei ansonsten verripptem Zylinderrohr
an seiner Außenseite glatt und zylindrisch ausgeführt.
[0008] Bei einem außen ummantelten Ring kann es besonders vorteilhaft sein, wenn sich die
Außenseite des Ringes zum Zylinderkopf hin konisch erweitert, wodurch zum einen die
Wandstärke des Keramikringes dem Gasdruckverlauf angepaßt ist und zum anderen der
Wärmeflußquerschnitt der Ummantelung zur Kühlung der Kolbenringumkehrzone verbessert
ist.
[0009] Die zeichnerische Darstellung zeigt in drei Figuren insgesamt sechs Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Zylinders mit einem zwischen-Zylinderkopf und Zylinderrohr angeordnetem
Ring: .
Fig. 1 zeigt einen außen zylindrischen, der Kühlluft vollständig zugänglichen Ring,
Fig. 2 zeigt einen außen teilweise konischen, in einem Spalt der Kühlluft zugänglichen
Ring,
Fig. 3 zeigt einen von einem Teil des Zylinderrohrs außen umschlossenen Ring.
[0010] In Fig. 1 ist in einem Schnitt durch die Zylinderachse der Zylinderkopf 1, das Zylinderrohr
2 und der Ring aus Keramik 3 abgebildet. Zwischen dem Ring 3 und dem Zylinderkopf
1 befindet sich eine Ringscheibe 4, während ausschließlich in der linken Hälfte des
Schnittes zwischen dem Ring 3 und dem Zylinderrohr 2 ein weiteres Ringblech 5 gezeigt
ist. Im Zylinderkopf 1 sind der Einlaß- 6 und Auslaßkanal 7 mit eingesetzten Ventilsitzen
8 und 9 zu erkennen. Mit 10 ist die Lage des oberen Kolbenrings im OT bezeichnet.
[0011] In Fig. 2 sind die Einzelheiten, soweit dargestellt, mit gleichen Ziffern wie in
Fig. 1 versehen. Zwischen Zylinderkopf 1 und Zylinderrohr 2 befindet sich ein Spalt
11 für einen Kühlluftzutritt zum Ring 3.
[0012] In Fig. 3 ist das Zylinderrohr 2 mit einem aufgezogenen Rippenrohr 12 und einem aufgeschraubten
verrippten Kopfteil 13 versehen. Das Kopfteil 13 des Zylinderrohres 2 ist mit dem
Zylinderkopf 1 formschlüssig verbunden und umgibt den Ring aus Keramik 3 vollständig.
In der linken Hälfte des Schnittes ist der Ring 3 vierfach horizontal geteilt und
bei senkrechter Auftrennung mit versetztem Stoß eingebaut dargestellt, während in
der rechten Hälfte der Ring 3 einteilig ausgeführt ist.
1. Zylinder für Hubkolbenmaschinen mit einem Ring, der zwischen Zylinderkopf und Zylinderrohr
angeordnet ist und einen Teil der Zylinderinnenwandung bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (3) zur Wärmedämmung aus Keramik hergestellt
ist.
2. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ring (3) und dem Zylinderkopf (1) eine Ringscheibe
(4) angeordnet ist.
3. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die-Außenseite des Rings (3) ganz oder teilweise dem Kühlmedium,
insbesondere Kühlluft direkt ausgesetzt ist.
4. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (3) von Zylinderkopf (1) und/oder Zylinderrohr
(2) außen dichtend umschlossen ist.
5. Zylinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (3) durch einen radialen Schnitt aufgetrennt
und unter Eigenspannung zusammengedrückt eingebaut ist.
6. Zylinder nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (3) in Ebenen senkrecht zur Zylinderachse mehrfach
geteilt ist.
7. Zylinder nach den Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Ringes (3) mit versetztem Stoß eingebaut
sind.
8. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite des Ringes (3) zylindrisch und glatt ist.
9. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite des Ringes (3) ganz oder teilweise zum
Zylinderkopf (1) hin kegelig erweitert ist.