(19)
(11) EP 0 046 547 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.03.1982  Patentblatt  1982/09

(21) Anmeldenummer: 81106328.8

(22) Anmeldetag:  14.08.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B63B 21/00, B63B 35/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT NL

(30) Priorität: 22.08.1980 DE 3031717

(71) Anmelder:
  • HOWALDTSWERKE-DEUTSCHE WERFT AG
    D-24143 Kiel (DE)
  • LGA Gastechnik GmbH
    D-5480 Remagen 6 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaps, Hermann, Prof.
    D-2800 Bremen 66 (DE)

(74) Vertreter: Kaiser, Henning (DE) et al
Heimgarten 96
D-22399 Hamburg
D-22399 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zum Vertäuen eines Schiffes an einem Bauwerk


    (57) Bei einem System zum Vertäuen eines Schiffes an einem Bauwerk wird eine Festmacheleine (5) endlicher Länge, die an ihren beiden Enden befestigt ist, als eine große Schlaufe oberhalb der Höhe eines Pollers (16) bereitgehalten. Sobald sich der Poller (16) unter der Schlaufe der Festmacheleine (5) befindet, wird die Festmacheleine (5) abgesenkt. Sie legt sich um den Poller (16) und wird zwischem dem Bauwerk und dem Schiff gespannt.
    Das System wird insbesondere bei einer Station im Meer zur Übergabe von Öl oder Flüssiggas und den hierfür eingesetzten Tankern verwendet. Die Festmacheleine (5) wird unterhalb des Ladearms (20) bereitgehalten und zu einer Schlaufe geformt. Hierfür werden Leinen (7) verwendet, die über gespreizte Arme (10) eines Spreizenbaumes (2) laufen. Die Leinen (7) können abgesenkt und gelockert werden, so daß sich die Festmacheleine (5) um einen Poller (16) auf einem Schiff (13) legen und durch das Schiff gespannt werden kann. - Der Poller (16) ist auf einer Bühne (15) so am Vorschiff angeordnet, daß er in eine Stellung vor dem Bug des Schiffes vorgeschoben werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und dafür vorgesehene Vorrichtungen zum Vertäuen eines Schiffes an einem Bauwerk. Sie bezieht sich insbesondere auf das mechanische Festmachen eines Tankers an einer im Meer stehenden oder schwimmenden Station zur Übergabe von Öl, Flüssiggas oder ähnlichen Stoffen.

    [0002] Es ist bekannt, ein Schiff mittels einer Festmacheleine an einem Seebauwerk zu vertäuen. Üblicherweise wird eine Hilfsleine, die von einem Ausleger des Bauwerks herabhängt oder aus dem Wasser aufzufischen ist, durch das Personal an Bord geholt und mit ihr die Festmacheleine heraufgezogen und an Bord befestigt. Eine solche Vertöuung ist umständlich, zeitraubend und gefährlich. Bei ungünstigem Wetter und hohem Seegang kann eine Vertöuung auf diese Weise überhaupt unmöglich werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Vorgang des Vertäuens eines Schiffes an einem Seebauwerk auch unter erschwerten Bedingungen weitgehend zu vereinfachen und den zeitlichen Ablauf des Vertöuens wesentlich zu verkürzen, ohne daß manuelle Verrichtungen notwendig werden und ohne Unterstützung durch Schlepper oder andere Hilfsschiffe. Ferner soll durch die Erfindung die hohe Unfallgefahr, die den bekannten Maßnahmen anhaftet, beseitigt werden.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Festmacheleine zu einer großen Schlaufe geformt oberhalb der Höhe eines Pollers bereitgehalten und, sobald sich der Poller in dem Bereich unterhalb der Schlaufe befindet, auf die Höhe des Pollers abgesenkt und um den Poller gespannt.

    [0005] Dabei wird die Größe der Schlaufe so gewählt, daß der Poller auch bei ungünstigem Seegang und großen Schiffsbewegungen noch unter den Bereich der Schloufe gebracht werden kann. Zweckmößigerweise befindet sich der Poller an einer exponierten Lage am Bug des Schiffes und die Festmacheleine wird an dem Ausleger eines Seebauwerks bereitgehalten. Bei kleineren Seebauwerken oder schwimmenden Bojen kann es jedoch sinnvoll sein, einen Ausleger am Schiff, beispielsweise am Bug, und einen Poller oder ein ähnliches Befestigungsmittel auf dem Bauwerk anzubringen.

    [0006] In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Festmacheleine begrenzter endlicher Länge verwendet, die an ihren beiden Enden befestigt wird. Das Spannen der Festmocheleine erfolgt durch eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den Befestigungspunkten der Festmacheleine und dem Poller. Eine auf eine Vergrößerung dieses Abstandes abzielende Kraft zur Erhaltung der Spannung wird während der Dauer der Vertäuung aufrechterhalten.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird die Festmacheleine in gespanntem Zustand gespreizt in einer veränderlichen Höhe bereitgehalten. Zur Vertäuung wird die Festmacheleine jeweils auf die von Seegang und Schiffshöhe abhängige Höhe bis dicht über den Poller in noch gespanntem,aufgespreiztem Zustand gebracht und erst dann über den Poller weiter abgesenkt, so daß sie den Poller teilweise umschlingen kann.

    [0008] Bei der Durchführung der Vertäuung wird eine Einrichtung mit einem bei der Annäherung des Schiffes an das Bauwerk etwa über den Poller oder eine ähnliche Befesfigungseinrichtung gelangenden Ausleger verwendet, on dem die Festmacheleine angeordnet ist. Dabei ist vorgesehen, daß der Ausleger entsprechend der Form der Schlaufe der bereitzuhaltenden Festmacheleine verbreitert ist. An dem Ausleger sind Umlenkrollen angeordnet. Über die Umlenkrollen sind Halte- oder Spreizleinen geführt, an deren unteren Enden die Festmache--leine gehalten ist, welche eine endliche Länge besitzt und an zwei Befestigungspunkten an der den Ausleger tragenden Säule befestigt ist.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Einrichtung wird ein Ausleger verwendet, der als gabelförmiger Spreizenbaum ausgeführt,'nach unten abknickt und um eine horizontale Achse schwenkbar ist.

    [0010] Die Festmacheleine wird als offene Schlaufe mittels Spreizblöcken an den Enden der Spreizleinen bereitgehalten. Die Spreizleinen werden über Umlenkrollen an den Enden der Arme des Spreizenbaumes geführt. In der Bereithaltungsstellung ist die Festmacheleine etwa trapezförmig gespannt bis an die Arme hochgezogen. Wenn unter die bereitgehaltene Festmacheleine der Poller gelangt, wird der Ausleger bis dicht über die Höhe des Pollers abgesenkt und die Spreizleinen werden dann gelockert, so daß sich die Festmacheleine über den Poller legen kann. Danach kann der Ausleger mittels eines Hangerseiles wieder hochgezogen werden, um den Beladevorgang nicht zu stören. Die Spreizleinen bleiben mit der Festmacheleine verbunden. Wenn mit relativen Höhenbewegungen zwischen der Säule und dem Poller zu rechnen ist, ist es zweckmößig, die Spreizleinen durch eine Konstant-Zug-Einrichtung oder eine ähnliche Löngenausgleichseinrichtung in annähernd gespanntem Zustand zu halten.

    [0011] Zweckmäßigerweise befindet sich der Ausleger an einem Bauwerk, wie beispielsweise an der Säule oder dem drehbaren oberen Teil eines Ladeturms für Öl oder Flüssiggas und die Festmacheleine ist beweglich an dieser Säule befestigt. Der Poller befindet sich in diesem Fall auf einem an dem Ladeturm anlegenden Schiff, und zwar vorzugsweise etwa an seinem Bug. Dabei kann der Poller auf einer über den Bug hinaus bewegbaren Bühne angeordnet sein. Die Bühne wird während des Festmachens vorgeschoben und während des Ladevorgangs wieder in das Schiff zurückgezogen, so daß sie Wellenschlägen nicht ausgesetzt ist. Die Annäherung des Schiffes an den Ladeturm kann durch elektronische Einrichtungen ermittelt und gesteuert werden, wobei die vorkommenden Abstände und Schiffsbewegungen laufend überprüft und ausgeglichen werden können. Es ist ferner möglich, auch das Absenken des Auslegers und das Lösen der Spreizleinen vom Schiff aus fernzusteuern. Der Vorgang des Festmachens kann somit mechanisch und ohne jegliche Handarbeit, auch bei ungünstigen Seegongs- und Witterungsverhältnissen, erfolgen.

    [0012] Bei einer anderen Ausführungsform der Einrichtung wird die Festmacheleine als eine etwa halbkreisförmige Schlaufe an einem System von Halteleinen an dem Ausleger einer Säule hängend bereitgehalten. Der Ausleger kann beispielsweise derselbe sein, der an einem Ladeturm auch die Übergabeleitungen für das Öl oder Flüssiggas tragt. Die Halteleinen für die Festmacheleine sind z. T. durch Ausgleichsrollen verbunden und werden zu einer Winde geführt, die Trommeln verschiedenen Durchmessers und/oder verschiedener Drehzahl besitzt, welche auf die Längenänderung der Holteleinen beim Anheben oder Absenken der Festmacheleine abgestimmt sind.

    [0013] Der Poller kann am Schiff auch auf einer klappbaren Bühne angeordnet sein, die um eine horizontale Achse am Bug beweglich ist. In diesem Fall bleibt die Bühne während der Dauer des Festmachens in einer horizontalen Stellung und wird erst noch dem Lösen der Festmacheleine wieder zurückgeklappt. Diese Anordnung des Pollers sowie auch die Aufhängung der Festmacheleine direkt an dem Ausleger, der die Übergabeeinrichtungen für das Ladegut trägt, können angewendet werden, wenn nicht mit außergewöhnlichen, schlechten Witterungsverhältnissen zu rechnen ist.

    [0014] Die im Zusammenhang mit der Einrichtung zum Vertäuen vorgesehenen Poller sind im Längsschnitt etwa hakenartig ausgebildet und um eine vertikale Achse drehbar. Sie besitzen vorzugsweise eine glatte, polierte Oberfläche. Auf der den Poller tragenden Bühne ist eine Klemmvorrichtung angeordnet, die die Festmacheleine am unteren Teil des Pollers festklemmen kann. Vorzugsweise ist der Poller an der Bühne in einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Pollerstuhl angeordnet. Zum Lösen der Festmacheleine wird dieser Pollerstuhl um beispielsweise 85° nach vorn gekippt, so daß die Leine über die polierte Oberfläche abrutschen kann, während das Schiff sich von dem Lademast entfernt.

    [0015] Die Festmacheleine ist an ihren Befestigungspunkten über Dämpfungseinrichtungen, z.B. über Dämpfungsfedern elastisch und vorzugsweise über starkgliedrige Ketten allseitig beweglich angebracht, so daß sie den durch Seegang bedingten Schiffsbewegungen folgen und vorübergehende Abstandsänderungen ausgleichen kann.

    [0016] Ausführungsbeispiele sind auf den beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt.

    [0017] 

    Es zeigen : Figur 1 eine Ansicht einer an einem Lademast angeordneten Vertöueinrichtung und den Bug eines Schiffes,

    Figur 2 eine Draufsicht auf den Ausleger der Vertöueinrichtung nach Fig.1,

    Figur 3 eine Anordnung des Pollers am Bug eines Schiffes, wie bei der Einrichtung nach Fig.1 und 2 bevorzugt,

    Figur 4 eine Draufsicht auf eine andere Vertäueinrichtung, ebenfalls an einem Lademast,

    Figur 5 eine Ansicht einer Vertäueinrichtung noch Fig. 4.



    [0018] Die Säule 1 eines im Meer gegebenenfalls beweglich verankerten Lademastes trögt an ihrem drehbaren Kopfteil 14 einen Lodearmausleger 20. An der Säule 1 befindet sich ein Drehtis.ch 3 und auf diesem ein Drehkranz 4 an dem die Festmacheleine 5 an zwei gegenüberliegenden Punkten beweglich über Dämpfungsfedern 6 angeordnet ist. Die Festmacheleine 5 wird durch einen Ausleger, in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel durch einen Spreizenbaum 2, mittels über Umlenkrollen 9, die auf dem Ladearm 20 angeordnet sind, und Umlenkrollen 11, die sich an den Armen 10 befinden, geführten Spreizleinen 7 und Spreizblöcken 8 bereitgehalten und dabei zu einer Schlaufe gespreizt, deren Weite z. B. der durchschnittlichen Breite der festzumachenden Schiffe entspricht. Die Spreizleinen 7 können durch die Winde 12 angezogen oder gelöst werden. Der Spreizenbaum 2 wird über ein Hangerseil 21 und eine Winde 22 um eine horizontale Achse 23 geschwenkt.

    [0019] Seine Ruhestellung 2a ist gestrichelt ongedeutet.Bei Annäherung eines Schiffes wird der Spreizenbaum 2 in die voll ausgezeichnete Stellung abgesenkt. Das Schiff 13 ist mit einer über denBug vorschiebbaren Bühne 15 versehen, auf der der Poller 16 in einem schwenkbaren Pollerstuhl 25 angeordnet ist. Bei der in die Stellung 15a vorgeschobenen Bühne befindet sich der Poller 16a vor dem Bug des Schiffes. Die Festmacheleine 5 wird über den vorgeschobenen Poller 16a abgesenkt und.durch Zurückziehen des Pollers 16 sowie durch Rückwärtsfahrt des Schiffes in die Stellung 5a gespannt.

    [0020] Die verschiebbare Bühne ist in Figur 3 dargestellt.Der hakenförmige, um eine vertikale Achse drehbare Poller 16 hat die Form einer stehenden Trommel mit nach oben zunehmendem Durchmesser. Er sitzt auf dem Pollerstuhl 25, der mittels einer hydraulischen Einrichtung 27 um eine horizontale Drehachse 26 in der Bühne 15 schwenkbar ist. Er wird durch einen hydraulisch bewegten Haltekloben 28 in der dargestellten Stellung gehalten. Ein Paar von Klemmbügeln 17 ist beiderseits des Pollers 16 vorgesehen und kann mittels einer Hydraulik 18 aus einer versenkten Ruhestellung in eine vertikale Betriebsstellung geschwenkt werden, bei der die Festmacheleine 5 unten am Poller 16 festgeklemmt wird. Die Verschiebung der Bühne 15 erfolgt über eine Hebeleinrichtung 19 oder in anderer geeigneter Weise.

    [0021] Bei der in Figur 4 und 5 dargestellten Ausführung ist der Ladearm 120 durch Querträger 110 verbreitert, an deren Enden über Umlenkrollen 109 und 111 Halteleinen 107 von einer Winde 112 zu Blöcken 106 an der Festmacheleine 5 laufen. Die Halteleinen 107 sind teilweise durch Ausgleichsrollen 108 verbunden. Die Festmacheleine 5,die wenigstens in ihrem mittleren Teil zunächst zu einer etwa halbkreisförmigen Schlaufe geformt ist, kann in die in Fig. 5 angegebene Stellung 5b abgesenkt werden, wo sie den Poller 16 des hier dargestellten Schiffes 13 umschlingt und wie in Fig. 4 gezeigt, in die Stellung 5b gespannt wird. Die Festmacheleine kann gegebenenfalls auch noch in die Stellung 5c herabgelassen werden, wenn kleinere Schiffe festgemacht werden sollen. Bei dem in Fig. 4 und 5 gezeigten Schiff ist eine klappbare Bühne 115 verwendet, die in der Ruhestellung um eine horizontale Achse 114 mittels einer Hydraulik 119 nach oben geschwenkt werden kann.

    [0022] In jedem Falle betragen Länge und Breite der tropez-oder bogenförmig bereitgehaltenen Schlaufe der Festmacheleine 5 ein Vielfaches vom größten Durchmesser des Pollers 16. Da der Poller 16 vorzugsweise drehbar ist, kann er on jeder Stelle des Umfanges der zur Vertäuung herabgelassenen Festmacheleine 5 von ihr erfaßt werden und sich an ihr entlang bewegen, bis die Festmacheleine 5 gespannt ist. Die Drehbarkeit des Pollers, der nur etwa zur Hälfte seines Umfanges umschlungen ist, ergibt außerdem, daß auch beim Schwoien des vertäuten Schiffes die beiden in gestreckter Länge gespannten Hälften der Festmocheleine 5 wenigstens bei gelockerten Klemmbügeln 17 gleichmäßig belastet werden.

    [0023] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können in verschiedener Weise abgewandelt werden. Der die Festmacheleine bereithaltende Ausleger kann beispielsweise auch seitlich am Schiff angeordnet sein, um die Leine über einen Poller oder eine öhnliche Einrichtung eines Bauwerks im Hafen oder eines Pontons oder eines anderen Schiffes zu legen. Dabei kann es zweckmäßig sein, die Festmacheleine mittels einer Winde anziehen zu können. Das Festmachen erfolgt auch in diesen Fällen ohne gefährliche Handarbeit, kann mechanisch von der Brücke oder einem anderen Leitstand gesteuert werden, ist wenigstens teilweise automatisierbar und geht schneller als das bisher übliche Festmachen, bei dem z. B. zunöchst Hilfsleinen aufgefangen oder aufgefischt werden, mit denen dann die Festmacheleine angezogen wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum-Vertäuen eines Schiffes an einem Bauwerk mittels einer Festmacheleine, dadurch gekennzeichnet, daß eine Festmacheleine begrenzter endlicher Lange verwendet wird, die an ihren beiden Enden befestigt ist, daß die Festmacheleine zu einer großen Schlaufe geformt oberhalb der Höhe eines Pollers bereitgehalten und,sobald sich der Poller im Bereich unterhalb der Schlaufe befindet, auf die Höhe des Pollers abgesenkt und teilweise um den Poller gelegt wird, und daß eine auf eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden Befestigungspunkten der Festmacheleine und dem von ihr umschlungenen Poller abzielende Kraft zum Spannen der Festmacheleine angewendet und zur Erhaltung der Spannung während der Dauer der Vertäuung aufrechterhalten wird.
     
    2. Verfahren noch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festmacheleine zu einer etwa trapezförmigen Schloufe gespreizt aufgespannt und in einer veränderlichen Höhe bereitgehalten, bei Annäherung eines Schiffes zur Vertöuung jeweils auf die von Seegang und Schiffshöhe abhängige Höhe bis dicht über den Poller in noch gespanntem Zustand gebracht und erst dann über den Poller weiter abgesenkt und gelockert wird, so daß die Festmacheleine den Poller teilweise umschlingen und ihre beiden Hälften in gestreckter Länge durch eine Vergrösserung des Abstandes zwischen ihren beiden Befestigungspunkten und dem Poller gespannt werden können.
     
    3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens noch Anspruch 1 oder 2 unter Verwendung eines bei der Annäherung des Schiffes an das Bauwerk etwa über einen Poller oder eine ähnliche Befestigungseinrichtung gelangendem Auslegers, unter dem die am Poller zu befestigende Festmacheleine angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (2,120) entsprechend der Form der Schlaufe der bereitzuhaltenden Festmacheleine (5) verbreitert ist, an dem Ausleger (2,120) an seinen beiden Seiten Umlenkrollen (11,111) angeordnet sind und über die Umlenkrollen (11,111) Halte- oder Spreizleinen (7,107) geführt sind, an deren unteren Enden mittels Blöcken (8,106) die Festmacheleine (5) in Form einer Schlaufe gehalten ist, wobei die Festmacheleine (5) eine endliche Lange besitzt und an zwei Befestigungspunkten vorzugsweise an einer den Ausleger tragenden Säule (1) befestigt ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (2) ein gabelförmig gespreizter Spreizenbaum ist, an dessen gespreizten Armen (10) Umlenkrollen (11) für die Spreizleinen (7) angeordnet sind und daß der Ausleger (2) um eine horizontale Achse (23) schwenkbar ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (2) mittels eines Hangerseiles (21) schwenkbar ist.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizleinen (7,107) über eine Konstant-Zug-Einrichtung oder eine- ähnliche Längenausgleicheinrichtung laufen, so daß sie sich in annähernd gespanntem Zustand den infolge von Seegang o.ä. entstehenden Höhenbewegungen der an einem Poller (16) befestigten Festmacheleine (5) anpassen können.
     
    7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (2,120) an einem Seebouwerk, insbesondere an der drehbaren Säule (1) eines Ladeturms für Öl oder Flüssiggas angeordnet ist, die Festmacheleine (5) beweglich an einem Drehkranz (4) derselben Söule (1) befestigt ist und der Poller (16) sich an einem Schiff (13), vorzugsweise etwa on seinem Bug, befindet und daß der Poller (16) auf einer in Löngsrichtung des Schiffes (13) über dessen Bug hinaus bewegbaren Bühne (15,115) angeordnet ist.
     
    8. Einrichtung noch Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Poller (16) in Form einer stehenden Trommel mit noch oben zunehmendem Durchmesser ausgebildet und um eine vertikale Achse drehbar auf einem Pollerstuhl (25) angeordnet ist, der um eine horizontale Achse (26) schwenkbar in der Bühne (15,115) angebracht ist.
     
    9. Einrichtung noch Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Festmacheleine (5) als etwa halbkreisförmige Schlaufe an einem System von Halteleinen (107) mit Blöcken (106) und Ausgleichsrollen (108) frei an dem Ausleger (120) einer Säule (1) höngt und absenkbar bzw. anhebbor ist, wobei die Halteleinen (107) über Umlenkrollen (109,111) zu einer Winde (112) geführt sind, die Trommeln verschiedenen Durchmessers und/oder verschiedener Drehzahl besitzt, welche auf die Löngen- änderungen der verschiedenen Halteleinen (107) beim Anheben oder Absenken der Festmacheleine (5) abgestimmt sind.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Festmacheleine (5) an ihren Befestigungspunkten über Dämpfungsfedern (6) und vorzugsweise storkgliedrige Ketten elastisch und allseitig beweglich angebracht ist.
     




    Zeichnung