[0001] Die Entwicklung-elektrischer Schreibmaschinen und ähnlicher textverarbeitender Automaten
führte zu Geräten mit immer höherer Leistungsfähigkeit. Während sich die Anschaffungskosten
derartiger Maschinen im Vergleich zu früher üblichen Modellen nicht wesentlich erhöht
hat, sind die Betriebskosten infolge der verhältnismässig kurzen Lebensdauer der Verbrauchsteile,
wie z. B. Farbbänder, wesentlich gestiegen.
[0002] Um das unbeliebte Wechseln der früher üblichen
Farbbandspulen zu umgehen, wurden Fertig-Farbbandkassetten verschiedenster Art auf
den Markt gebracht. Da das Farbband in der Kassette verpackt ist, und die Kassette
nur auf die entsprechende Haltevorrichtung aufgesteckt werden muss, ohne das farbtragende
Band mit den Fingern zu berühren, haben sich diese Kassetten trotz ihre hohen Preises
rasch durchgesetzt. Derartige Kassetten enthalten auss dem Farbband und gegebenenfalls
einem Farbreservoir komplizierte Antriebseinheiten, Bandführungen und hochentwickelte,
feinwerktechnische Elemente, die alle bei Erschöpfung des Farbvorrates mit dem Band
weggeworfen werden müssen. Ausser der Verteuerung der Betriebskosten stellen diese
Artikel auch einen beträchtlichen Rohmaterialverbrauch dar.
[0003] Als schreibendes oder druckendes Element wiesen solche elektrischen Maschinen u.
a. Kugelköpfe auf, die nun immer mehr von Typenscheiben, auch Typenräder genannt,
abgelöst werden. Solche Typenscheiben sind im Gegensatz zu Kugelköpfen zweidimensional
und vereinfachen daher die Einstellbewegung. Insbesondere aber sind sie einfacher
und kostengünstiger herstellbar. Wie die Kugelköpfe können sie
so lange verwendet werden, bis eine Type oder die Speiche, an der sie befestigt ist,
defekt ist, dann wird die Scheibe mit einfachen Handgriffen ausgewechselt.
[0004] Um den Betrieb der elektrischen Maschinen noch weiter zu vereinfachen und zu verbilligen,
bestand der Bedarf nach einer Kombination von druckendem und farbtragendem bzw. farbabgebendem
Element, welche die Wünsche nach einem billigeren, einfach zu montierenden Wegwerfartikel
mit denjenigen eines geringen Rohmaterialbedarfs vereinen könnte.
[0005] Mit der durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruches
1 gekennzeichneten Erfindung gelang es nun auf erstaunlich einfache Weise, diese Anforderungen
zu erfüllen.
[0006] Mit Vorteil ist diese Typenscheibe ausserdem mit einem Farbreservoir, vorzugsweise
aus porösem Material, wie Filz, Schwammaterial, usw., sowie mit je einer oberen und
einer unteren, farbundurchlässigen Schutzscheibe, z. B. aus Kunststoff, ausgestattet.
Diese Schutzscheiben bedecken die Auflage und gegebenenfalls das Farbreservoir. Die
untere Schutzscheibe ist jedoch derart bemessen, dass die Typen auf der
Typenscheibe frei bleiben. Im allgemeinen soll das Farbreservoir mindestens soviel
Farbmaterial enthalten, wie während der durchschnittlichen Lebensdauer der Typenscheibe
erforderlich ist, wobei üblicherweise diese Menge einen gewissen Ueberschuss darstellen
wird.
[0007] Die farbtragende Auflage kann aus einem mit Druckfarbe getränkten, textilen Flächenmaterial
bestehen, wie es üblicherweise zur Herstellung von Farbbändern verwendet wird. Es
kann aber auch aus einem anderen Material bestehen, welches eine gewisse Menge der
Farbe zurückhält, ohne dass diese durchsickert oder abläuft.
[0008] Wenn die Typenscheibe mit einem Farbreservoir ausgestattet ist, wollte die farbtragende
Auflage mindestens teilweise aus einem Material bestehen, das das Farbmaterial, wie
z. B. Tinte, aus dem Reservoir durch Kapillarwirkung in die ausgeschriebenen Stellen
nachzieht.
[0009] Die farbtragende Auflage kann die Form einer vollen Scheibe gleichen Durchmessers
wie die Typenscheibe aufweisen; sie kann jedoch in ihrem zentralen Teil auch durchbrochen
sein. Wesentlich ist nur, dass sie jederzeit alle Typen bedeckt und, falls sie mit
einem Farbreservoir ausgestattet ist, dass das Nachfliessen der Farbmasse in diese
typendeckenden Partien gewährleistet ist.
[0010] Die farbtragende Auflage muss derart lose auf der Achse der Typenscheibe aufliegen,
dass sie nicht gezwungenermassen alle Bewegungen dieser letzteren synchron mitmacht,
sondern sich von der Typenscheibe unabhängig bei jedem Anschlag drehen kann. Auf diese
Weise wird verhindert, dass bei mehrmaligem Anschlag derselben Type zuwenig Farbe
zur Verfügung steht..Diese Bewegung lässt sich auf bekannte Weise erzielen, z. B.
durch die Vibration beim Anschlag, durch das Trägheitsmoment des Farbreservoirs, usw.
Auch lässt sich diese Bewegung gegebenenfalls auf einfache und bekannte Weise mechanisch
steuern, z. B. durch Steuerflügel, Nocken, Raster, Verzahnungen, Vertiefungen, usw.
[0011] Die beiliegenden Zeichnungen illustrieren ein einfaches Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, wobei
Fig. 1 einen Schnitt und
Fig. 2 einen Aufriss
dieses Beispiels darstellen.
[0012] Die auf den Speichen der radförmigen Kunststoff-Typenscheibe sitzenden Typen 1 werden
durch ein Anschlagorgan der Maschine auf die farbtragende Auflage 2 gestossen. Hierbei
wird diese Auflage in Typenform deformiert und überträgt das entsprechende Zeichen
auf die Schreibunterlage. Die Auflage besteht aus textilem, farbgetränktem Farbbandmaterial
und wird aus dem Farbreservoir 3 durch Kapillarwirkung nachgetränkt. Die beiden aus
Kunststoff bestehenden Schutzfolien 4 verhindern das Verschmutzen der Hände beim Auswechseln
der Typenscheibe, die am Knopf 7 angefasst wird, während die untere Schutzscheibe
ausserdem das Verschmutzen der Typenscheibe erschwert. Diese letztere Schutzscheibe
ist derart bemessen, dass die Typen unbedeckt bleiben. Mit Hilfe der Bremsflügel 5
für Links- bzw. Rechtslauf kann die Bewegung der.farbtragenden Auflage gegenüber der
Typenscheibe gesteuert werden. Die Auflage ist über den drehbaren Systemkern 6 mit
der Typenscheibe drehbar verbunden.
1. Typenscheibe für textverarbeitende Maschinen, gekennzeichnet durch eine Auflage
aus farbtragendem Material, welche derart dimensioniert ist, dass alle Typen davon
bedeckt sind und durch eine Lagerung derselben auf der Typenscheibe derart, dass sich
die relative Lage der Anschlagspunkte auf der Auflage zur Lage der entsprechenden
Type während des Betriebes bei jedem Anschlag verschiebt.
2. Typenscheibe nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch ein Farbreservoir, vorzugsweise
aus porösem Material, auf der Auflage.
3. Typenscheibe nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbreservoir
mindestens soviel Farbmaterial enthält, wie für die durchschnittliche Lebensdauer
der Typenscheibe erforderlich ist.
4. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflage aus einer Scheibe eines eingefärbten textilen Farbbandmaterials besteht.
5. Typenscheibe nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage die
Typenscheibe vollständig bedeckt.
6. Typenscheibe nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage die
Typenscheibe in der äusseren Randzone vollständig bedeckt.
7. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflage aus einem Material mit Kapillarwirkung bezüglich des Farbmaterials besteht,
derart, dass das Farbmaterial aus dem Reservoir durch Kapillarwirkung in die Auflage
befördert wird.
8. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflage durch das Massenträgheitsmoment des Farbspeichers unabhängig von der Bewegung
der Typenscheibe bewegbar ist.
9. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflage unabhängig von . der Bewegung der Typenscheibe bewegbar ist, wobei die
Bewegung der Auflage mechanisch steuerbar ist, z. B. durch Steuerflügel, Nocken, Raster,
Verzahnungen, Vertiefungen und dergl.
10. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet, durch je
eine Schutzscheibe aus farbundurchlässigem Material an der der Typenscheibe zugekehrten
Seite sowie über der Auflage bzw. über dem Farbreservoir, wobei die Typen von den
Schutzscheiben nicht bedeckt werden.