(19)
(11) EP 0 046 879 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.03.1982  Patentblatt  1982/10

(21) Anmeldenummer: 81105866.8

(22) Anmeldetag:  24.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41J 1/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 02.09.1980 CH 6608/80

(71) Anmelder: Franz Büttner AG
CH-8132 Egg/ZH (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Michael
    CH-8820 Wädenswil (CH)
  • Scherrer, Herbert
    CH-8610 Uster (US)
  • Kägi, Ernst
    CH-8604 Volketswil (CH)

(74) Vertreter: Volker, Peter, Dr. et al
Pelikan GmbH Postfach 103
D-30001 Hannover
D-30001 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Typenscheibe mit Farbscheibe


    (57) Diese Typenscheibe ist eine einfache und billige Kombination aus einer bekannten Typenscheibe (1) und einem Farbband als farbtragende Auflage (2) auf der Typenscheibe. Diese Auflage bedeckt alle Typen. Sie ist derart auf der Typenscheibe gelagert, dass sie sich bei jedem Anschlag aus der jeweiligen Lage zur Typenscheibe unabhängig von dieser letzteren weiterdreht. Auf diese Weise wird ein abgeschwächtes Schriftbild bei mehrmaligem Anschlag derselben Type verhindert. Ein Farbreservoir (3) ermöglicht den Nachfluss der Farbe zur Auflage. Um Verschmutzungen zu vermeiden, ist unter und über der Auflage je eine Schutzfolie (4) vorgesehen. Die neue Kombination kann nach Gebrauch weggeworfen werden, ohne eine starke Umweltbelastung und einen hohen Rohmaterialverbrauch zu verursachen.




    Beschreibung


    [0001] Die Entwicklung-elektrischer Schreibmaschinen und ähnlicher textverarbeitender Automaten führte zu Geräten mit immer höherer Leistungsfähigkeit. Während sich die Anschaffungskosten derartiger Maschinen im Vergleich zu früher üblichen Modellen nicht wesentlich erhöht hat, sind die Betriebskosten infolge der verhältnismässig kurzen Lebensdauer der Verbrauchsteile, wie z. B. Farbbänder, wesentlich gestiegen.

    [0002] Um das unbeliebte Wechseln der früher üblichen Farbbandspulen zu umgehen, wurden Fertig-Farbbandkassetten verschiedenster Art auf den Markt gebracht. Da das Farbband in der Kassette verpackt ist, und die Kassette nur auf die entsprechende Haltevorrichtung aufgesteckt werden muss, ohne das farbtragende Band mit den Fingern zu berühren, haben sich diese Kassetten trotz ihre hohen Preises rasch durchgesetzt. Derartige Kassetten enthalten auss dem Farbband und gegebenenfalls einem Farbreservoir komplizierte Antriebseinheiten, Bandführungen und hochentwickelte, feinwerktechnische Elemente, die alle bei Erschöpfung des Farbvorrates mit dem Band weggeworfen werden müssen. Ausser der Verteuerung der Betriebskosten stellen diese Artikel auch einen beträchtlichen Rohmaterialverbrauch dar.

    [0003] Als schreibendes oder druckendes Element wiesen solche elektrischen Maschinen u. a. Kugelköpfe auf, die nun immer mehr von Typenscheiben, auch Typenräder genannt, abgelöst werden. Solche Typenscheiben sind im Gegensatz zu Kugelköpfen zweidimensional und vereinfachen daher die Einstellbewegung. Insbesondere aber sind sie einfacher und kostengünstiger herstellbar. Wie die Kugelköpfe können sie so lange verwendet werden, bis eine Type oder die Speiche, an der sie befestigt ist, defekt ist, dann wird die Scheibe mit einfachen Handgriffen ausgewechselt.

    [0004] Um den Betrieb der elektrischen Maschinen noch weiter zu vereinfachen und zu verbilligen, bestand der Bedarf nach einer Kombination von druckendem und farbtragendem bzw. farbabgebendem Element, welche die Wünsche nach einem billigeren, einfach zu montierenden Wegwerfartikel mit denjenigen eines geringen Rohmaterialbedarfs vereinen könnte.

    [0005] Mit der durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruches 1 gekennzeichneten Erfindung gelang es nun auf erstaunlich einfache Weise, diese Anforderungen zu erfüllen.

    [0006] Mit Vorteil ist diese Typenscheibe ausserdem mit einem Farbreservoir, vorzugsweise aus porösem Material, wie Filz, Schwammaterial, usw., sowie mit je einer oberen und einer unteren, farbundurchlässigen Schutzscheibe, z. B. aus Kunststoff, ausgestattet. Diese Schutzscheiben bedecken die Auflage und gegebenenfalls das Farbreservoir. Die untere Schutzscheibe ist jedoch derart bemessen, dass die Typen auf der Typenscheibe frei bleiben. Im allgemeinen soll das Farbreservoir mindestens soviel Farbmaterial enthalten, wie während der durchschnittlichen Lebensdauer der Typenscheibe erforderlich ist, wobei üblicherweise diese Menge einen gewissen Ueberschuss darstellen wird.

    [0007] Die farbtragende Auflage kann aus einem mit Druckfarbe getränkten, textilen Flächenmaterial bestehen, wie es üblicherweise zur Herstellung von Farbbändern verwendet wird. Es kann aber auch aus einem anderen Material bestehen, welches eine gewisse Menge der Farbe zurückhält, ohne dass diese durchsickert oder abläuft.

    [0008] Wenn die Typenscheibe mit einem Farbreservoir ausgestattet ist, wollte die farbtragende Auflage mindestens teilweise aus einem Material bestehen, das das Farbmaterial, wie z. B. Tinte, aus dem Reservoir durch Kapillarwirkung in die ausgeschriebenen Stellen nachzieht.

    [0009] Die farbtragende Auflage kann die Form einer vollen Scheibe gleichen Durchmessers wie die Typenscheibe aufweisen; sie kann jedoch in ihrem zentralen Teil auch durchbrochen sein. Wesentlich ist nur, dass sie jederzeit alle Typen bedeckt und, falls sie mit einem Farbreservoir ausgestattet ist, dass das Nachfliessen der Farbmasse in diese typendeckenden Partien gewährleistet ist.

    [0010] Die farbtragende Auflage muss derart lose auf der Achse der Typenscheibe aufliegen, dass sie nicht gezwungenermassen alle Bewegungen dieser letzteren synchron mitmacht, sondern sich von der Typenscheibe unabhängig bei jedem Anschlag drehen kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass bei mehrmaligem Anschlag derselben Type zuwenig Farbe zur Verfügung steht..Diese Bewegung lässt sich auf bekannte Weise erzielen, z. B. durch die Vibration beim Anschlag, durch das Trägheitsmoment des Farbreservoirs, usw. Auch lässt sich diese Bewegung gegebenenfalls auf einfache und bekannte Weise mechanisch steuern, z. B. durch Steuerflügel, Nocken, Raster, Verzahnungen, Vertiefungen, usw.

    [0011] Die beiliegenden Zeichnungen illustrieren ein einfaches Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei

    Fig. 1 einen Schnitt und

    Fig. 2 einen Aufriss


    dieses Beispiels darstellen.

    [0012] Die auf den Speichen der radförmigen Kunststoff-Typenscheibe sitzenden Typen 1 werden durch ein Anschlagorgan der Maschine auf die farbtragende Auflage 2 gestossen. Hierbei wird diese Auflage in Typenform deformiert und überträgt das entsprechende Zeichen auf die Schreibunterlage. Die Auflage besteht aus textilem, farbgetränktem Farbbandmaterial und wird aus dem Farbreservoir 3 durch Kapillarwirkung nachgetränkt. Die beiden aus Kunststoff bestehenden Schutzfolien 4 verhindern das Verschmutzen der Hände beim Auswechseln der Typenscheibe, die am Knopf 7 angefasst wird, während die untere Schutzscheibe ausserdem das Verschmutzen der Typenscheibe erschwert. Diese letztere Schutzscheibe ist derart bemessen, dass die Typen unbedeckt bleiben. Mit Hilfe der Bremsflügel 5 für Links- bzw. Rechtslauf kann die Bewegung der.farbtragenden Auflage gegenüber der Typenscheibe gesteuert werden. Die Auflage ist über den drehbaren Systemkern 6 mit der Typenscheibe drehbar verbunden.


    Ansprüche

    1. Typenscheibe für textverarbeitende Maschinen, gekennzeichnet durch eine Auflage aus farbtragendem Material, welche derart dimensioniert ist, dass alle Typen davon bedeckt sind und durch eine Lagerung derselben auf der Typenscheibe derart, dass sich die relative Lage der Anschlagspunkte auf der Auflage zur Lage der entsprechenden Type während des Betriebes bei jedem Anschlag verschiebt.
     
    2. Typenscheibe nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch ein Farbreservoir, vorzugsweise aus porösem Material, auf der Auflage.
     
    3. Typenscheibe nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbreservoir mindestens soviel Farbmaterial enthält, wie für die durchschnittliche Lebensdauer der Typenscheibe erforderlich ist.
     
    4. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage aus einer Scheibe eines eingefärbten textilen Farbbandmaterials besteht.
     
    5. Typenscheibe nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage die Typenscheibe vollständig bedeckt.
     
    6. Typenscheibe nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage die Typenscheibe in der äusseren Randzone vollständig bedeckt.
     
    7. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage aus einem Material mit Kapillarwirkung bezüglich des Farbmaterials besteht, derart, dass das Farbmaterial aus dem Reservoir durch Kapillarwirkung in die Auflage befördert wird.
     
    8. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage durch das Massenträgheitsmoment des Farbspeichers unabhängig von der Bewegung der Typenscheibe bewegbar ist.
     
    9. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage unabhängig von . der Bewegung der Typenscheibe bewegbar ist, wobei die Bewegung der Auflage mechanisch steuerbar ist, z. B. durch Steuerflügel, Nocken, Raster, Verzahnungen, Vertiefungen und dergl.
     
    10. Typenscheibe nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet, durch je eine Schutzscheibe aus farbundurchlässigem Material an der der Typenscheibe zugekehrten Seite sowie über der Auflage bzw. über dem Farbreservoir, wobei die Typen von den Schutzscheiben nicht bedeckt werden.
     




    Zeichnung