[0001] Schalenförmige Verpackungsbehälter mit Flüssigkeit absorbierendem Boden
[0002] Die Erfindung betrifft formstabile, schalenförmige Verpackungsbehälter für Flüssigkeit
absondernde Füllgüter, deren Boden befähigt ist, Flüssigkeit aufzusaugen und zurückzuhalten.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung der Erzeugnisse.
[0004] Insbesondere in Selbstbedienungsläden ist es üblich, Lebensmittel, wie beispielsweise
frisches Fleisch, frischen Fisch sowie frisches Obst, in schalenförmigen Verpackungsbehältern
anzubieten, die üblicherweise zusätzlich von Folie umhüllt sind.
[0005] Die üblicherweise verwendeten Verpackungsschalen bestehen entweder aus Holzschliff
oder aus geschlossenzellig ausgebildetem Schaum aus Kunststoff, beispielsweise Polystyrol.
Verpackungsschalen aus Holzschliff haben als Verpackungsmittel für nässende Füllgüter
den Nachteil, daß sie infolge Durchtränkung ihrer Wandungen durch die Aufnahme der
vom Füllgut abgeschiedenen Flüssigkeit ihre Formfestigkeit und ihre Stabilität verlieren.
Geschlossenporig ausgebildete Verpackungsschalen aus Kunststoffschaum haben die Nachteile
der Schalen aus Holzschliff zwar nicht, die von nässendem Füllgut abgeschiedene Flüssigkeit
sammelt sich in ihnen jedoch am Behälterboden an, es besteht die Gefahr, daß das Füllgut
in der von ihm abgesonderten Flüssigkeit liegt und dabei Schaden erleidet. Es sind
auch Kunststoffverpackungsschalen bekannt, aus deren Bodenfläche eine Vielzahl gleich
hoher Vorsprünge in den Behälterhohlraum hineinragen, die in ihrer Gesamtheit die
Auflagefläche für das Füllgut bilden. Bei diesen bekannten Schalen besteht zwar nur
punktueller Kontakt zwischen der Auflagefläche und dem Füllgut, dieses kommt mit aus
ihm abgeschiedener Flüssigkeit nicht in Berührung und Luft hat zur Füllgutunterseite
Zutritt. Die im Behälter angesammelte, vom Füllgut abgeschiedene Flüssigkeit wirkt
jedoch verkaufsprohibitiv, es besteht zudem die Gefahr, daß die Flüssigkeit beim Transport
der Schale aus dieser herausläuft.
[0006] Es befinden sich auch Verpackungsschalen im Handel, bei denen auf dem Schalenboden
eine flüssigkeitsaufsaugende fasrige Einlage lose aufliegt. Diese Schalen haben den
Nachteil, daß die lose Einlage verrutschen kann und daß das Füllgut unmittelbar an
das fasrige Material angrenzt, wodurch die Gefahr besteht, daß kleine Faserteile am
Füllgut haften bleiben; bei flüssigkeitsdurchfeuchteter Einlage liegt das Füllgut
dieser unmittelbar an, es besteht dabei die Gefahr, daß das Füllgut in unerwünschter
Weise dadurch verändert wird.
[0007] In der GB-PS 11 68 925 ist eine Verpackungsschale aus Kunststoff beschrieben, deren
Boden Durchbrüche besitzt und befähigt ist, Flüssigkeit zu absorbieren. Der die Auflagefläche
für Füllgut bildende Teil des Bodens der Verpackungsschale besteht aus perforierter
Kunststofffolie, an deren Innenseite sich eine flüssigkeitsabsorbierende Schicht anschließt,
an deren andere Oberfläche eine unterbrechungsfreie Kunststoffolie angrenzt. Die beiden
genannten Kunststoffolien schließen die flüssigkeitsabsorbierende Schicht vollständig
ein. Die Verpackungsschalenseitenwand ist zweilagig ausgebildet; die die Seitenwand
bildenden Folienlagen können miteinander verbunden sein.
[0008] Bei der bekannten Schale besteht die Gefahr, daß die von der flüssigkeitsabsorbierenden
Lage des Bodens aufgenommene Flüssigkeit entweder die Delaminierung der Schalenseitenwände
bewirkt oder - sofern diese nicht miteinander verbunden sind - daß die Flüssigkeit
in unerwünschter Weise in den Hohlraum zwischen den beiden die Seitenwand bildenden
Folienlagen eindringt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfach ausgebildete schalenförmige Verpackungsbehälter
vorzuschlagen, deren Seitenwandungen einlagig ausgebildet sind, die nässendes Füllgut
aufzunehmen vermögen, ohne daß dabei die Formfestigkeit und Stabilität der Schale
verloren geht.
[0010] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch ein Erzeugnis der in
Anspruch 1 angegebenen Ausbildung. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Erzeugnisses sind in den auf Anspruch 1 zurückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
[0011] Der erfindungsgemäße schalenförmige Verpackungsbehälter besteht aus einer einlagig
ausgebildeten Schale aus Kunststoff, deren Boden Perforationen aufweist und einem
an der den Schalenhohlraum abgewandten Seite des Schalenbodens durch punktuelle oder
flächige Siegelung, punktuelle oder flächige Verschweißung oder punktuelle oder flächige
Verklebung befestigten Flächengebilde, das befähigt ist, ein mehrfaches seines Eigengewichts
an Wasser, wäßriger Flüssigkeit oder Blut aufzusaugen und zurückzuhalten.
[0012] Sofern die Befestigung des hydrophilen Flächengebildes an der Außenseite des Schalenbodens
durch Verklebung erfolgt, wird nach der Herstellung des schalenförmigen Verpackungsbehälters
entweder die Schalenbodenaußenseite mit einem Klebemittel überzogen, das befähigt
ist, das hydrophile Flächengebilde mit dem Schalenboden fest zu verbinden, beispielsweise
mit einem Haftkleber oder man geht bei der Herstellung des schalenförmigen Verpackungsbehälters
von einem hydrophilen Flächengebilde aus, dessen eine Seite mit bezeichnetem Klebemittel
beschichtet ist und klebt das hydrophile Flächengebilde, dessen eine Außenseite vorteilhaft
auch eine Klebemittelschicht aus Haftkleber aufweist, auf die Außenseite des Schalenbodens
auf. Wenn-man bei der Herstellung der schalenförmigen Verpackungsbehälter so vorgeht,
daß man zunächst das Flächengebilde auf der Oberfläche einer Folie aus warmformbarem
Kunststoff befestigt, die man durch Warmformung nach einem Tiefziehverfahren in einen
Schalenkörper umgewandelt hat, geht man zur Befestigung des hydrophilen Flächengebildes
an der Folie durch Verklebung analog vor, wie bei der Herstellungsweise der schalenförmigen
Körper, bei der man die hydrophilen Flächengebilde nach Warmformung der thermoplastischen
Kunststoffolie zu einem Schalenkörper an der Außenseite des Schalenbodens durch Verklebung
wie angegeben befestigt. Die Bezeichnungen "Siegelung" bzw. "Schweißung" sollen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bezüglich ihrer Wirkung im Hinblick auf die Festigkeit
des Verbundes zwischen hydrophilem Flächengebilde und Schalenboden bzw. zwischen hydrophilem
Flächengebilde und Oberfläche der warmformbaren Folie aus thermoplastischem Kunststoff
technisch gleiche Bedeutung haben.
[0013] Das Flächengebilde mit hoher Flüssigkeitsretentionsfähigkeit wird nachfolgend als
hydrophiles Flächengebilde bezeichnet.
[0014] Die aus Boden und Seitenwand bestehende Schale des erfindungsgemäßen Erzeugnisses
ist formstabil und besteht aus wasserbeständigem Kunststoff; sie ist einlagig ausgebildet.
[0015] Die Seitenwand der Schale wird auch als Mantel bezeichnet.
[0016] Für die im Schalenboden befindlichen Durchlaßöffnungen wird auch die Bezeichnung
Perforationen verwendet; der Durchlaßöffnungen aufweisende Schalenboden wird als perforiert
ausgebildet bezeichnet.
[0017] Bevorzugt besteht die Schale aus geschlossen-porig strukturiert ausgebildeter Folie
aus geschäumtem Polystyrol. Die Dicke der Schalenwand bzw. des Schalenbodens liegt
jeweils vorteilhaft im Bereich von 100 bis 500 µm. Die Durchlaßöffnungen (Perforationen)
im Boden der Schale sind bevorzugt kreisförmig begrenzt und haben bevorzugt jeweils
einen Durchmesser von 2 bis 10 mm. Der perforiert ausgebildete Schalenboden besitzt
vorteilhaft eine derartige Anzahl von Perforationen, daß die durch diese insgesamt
eingenommene Fläche wenigstens 1% der gesamten Bodenoberfläche bildet. Definitionsgemäß
soll unter einer einlagig ausgebildeten Schale eine solche verstanden werden, die
stofflich homogen ausgebildet ist und keine Schweiß-, Siegel- oder Klebezonen oder
spaltförmige Hohlräume umfaßt, die sich innerhalb der die Schale bildenden Folie parallel
zu deren Wandfläche verlaufend erstrecken.
[0018] Das auf der Außenseite des Schalenbodens befestigte durchbrechungsfreie hydrophile
Flächengebilde hat eine derartige Form und Fläche, daß es sämtliche Perforationen
im Schalenboden überdeckt.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen schalenförmigen Verpackungsbehälter liegt die gesamte Umfangsfläche
des am Boden der Schale befestigten hydrophilen Flächengebildes frei.
[0020] Das hydrophile Flächengebilde besteht bevorzugt aus folgendem Werkstoff bzw. aus
folgenden Werkstoffschichten:
a) offenzellig bzw. offenporig strukturiert ausgebildeten Schichten aus chemischem
Stoff mit hydrophilen Eigenschaften,
b) fasrigen Schichten papierähnlich strukturierten Aufbaus aus Fasern bzw. faserähnlichen
Teilchen, die jeweils aus chemischem Stoff mit hydrophilen Eigenschaften bestehen,
insbesondere Vliespapier,
c) Wirrfaservliesschichten, deren Fasern aus chemischem Stoff mit hydrophilen Eigenschaften
bestehen,
d) Schichten mit papierähnlich strukturiertem Aufbau aus Polymerfibriden mit hydrophilen
Eigenschaften, beispielsweise hydrophilierte Fibride aus Polyethylen.
Hydrophilierte Polymerfibride bzw. Schichten aus diesen sind bekannt und per se nicht
Gegenstand vorliegender Erfindung.
[0021] Die Bezeichnung "hydrophiles Flächengebilde" umfaßt definitonsgemäß auch Flächengebilde
aus zwei oder mehr Schichten der vorstehend konkretisierten Ausbildung.
[0022] Definitionsgemäß sind unter "chemischen Stoffen mit hydrophilen Eigenschaften" solche
zu verstehen, die zu wenigstens 25 Gew.-%, vorteilhaft zu mehr als 35 Gew.-%, aus
wasserunlöslichen. Kohlehydratderivaten, bzw. wasserunlöslichen chemisch modifizierten
Kohlehydratderivaten bestehen, die ausgewählt sind aus einer Gruppe umfassend
- Cellulose- oder Stärkeäther, die aufgrund des Substitutionsgrades (DS oder MS) zu
mehr als 25 Gew.-% wasserunlöslich sind, beispielsweise Carboxymethylcellulosen eines
DS von <0,3 (s. dazu Stichwörter "Celluloseäther" in Ullmanns Enzyklopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Band 9, 1975, Seite 192 ff und "Stärkeäther" in R.L. Whistlbr,
Methods in Carbohydrate Chemistry, Academic Press, New York u.London, Vol. IV, 1964,
Seite 304 ff),
- thermisch vernetzte Carboxymethylcellulose nach der US-PS 26 39 239 oder der DE-OS
23 14 689,
- durch chemische Verbindungen vernetzte Celluloseäther nach den DE-OSen 19 12 740,
23 57 079 und 25 19 927,
- durch chemische Verbindungen modifizierte Celluloseäther nach der DE-OS 23 58 150,
- durch Strahlung vernetzte Kohlehydratderivate nach der DE-AS 22 64 027,
- durch chemische Verbindungen vernetzte oder anderweitig modifzierte Stärkeäther
nach der DE-OS 26 34 539,
- unter speziellen Verfahrensbedingungen hergestellte Carboxymethylcellulose nach
der DE-OS 21 51 973 oder der DE-PS 10 37 076,
- phosphorylierte Cellulosefasern nach der DE-OS 24 47 282,
- Cellulose- oder Stärkeäther in Salzform mit einem mindestens zweiwertigen Metallkation
(wie Al+++, Ca++), z.B. nach der DE-OS 26 09 144,
- Cellulose- oderStärkepfropfpolymerisate nach den DE-OSen 25 16 380, 25 28 555 und
26 47 420 oder der US-PS 36 61 815 oder
- durch die Trocknung oder eine spezielle Modifizierung behandelte Carboxymethylcellulose
nach der DE-AS 19 32 753 oder der DE-OS 27 57 096,
- sowie bevorzugt Cellulosehydrat
[0023] Die hydrophilen Flächengebilde haben vorteilhaft eine Dicke im Bereich von 20 bis
3 000µm und bestehen bevorzugt aus schwammartig ausgebildeten Schichten aus Cellulosehydrat
oder saugfähigem Papier, beispielsweise Vliespapier.
[0024] Die Mündungsöffnung der Schale des schalenförmigen Verpackungsbehälters wird durch
die obere Umfangskante des Schalenmantels begrenzt; vorteilhaft ragt vom Umfangsrand
des Mantels ein die Schalenmündungsöffnung umlaufender Flanschrand'horizontal nach
außen weg.
[0025] Der Schalenmantel hat gegenüber der Horizontalen vorteilhaft eine derartige Neigung,
daß der Schalenhohlraum sich in Richtung vom Schalenboden zur Hohlraummündungsöffnung
hin erweitert. Schalenboden und Mantel stehen in stoffeinheitlicher integraler Verbindung
miteinander.
[0026] In einer Variante der Erfindung ist das Erzeugnis derart aufgebaut, daß an der Seite
des hydrophilen Flächengebildes,die dem Schalenboden abgewandt ist, eine unterbrechungsfreie
flüssigkeitsundurchlässige Folie vorgesehen ist, in Form und Abmessung der Form und
Abmessung der bezeichneten Fläche des hydrophilen Flächengebildes entspricht und diese
vollständig abdeckt. Die wasserundurchlässige durchbruchsfreie Folie ist durch flächige
oder punktuelle Verklebung, Verschweißung oder Versiegelung mit dem hydrophilen Flächengebilde
verbunden. Die unterbrechungsfrei ausgebildete flüssigkeitsundurchlässige Folie hat
vorteilhaft eine Dicke im Bereich von 5 bis 30
/um und besteht vorteilhaft aus Kunststoff, beispielsweise Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol oder weichmacherfreiem Polyvinylchlorid.
[0027] Das Erzeugnis kann auch derart ausgebildet sein, daß der Schalenboden nur innerhalb
einer beispielsweise durch eine kreisförmige Linie bodenmittigen begrenzten Zone eine
Mehrzahl von Durchbrüchen aufweist.
[0028] Bei einer derartigen Ausbildung des perforierten Schalenbodens kann das hydrophile
Flächengebilde auch derart ausgebildet sein, daß es in Form und Fläche derjenigen
der perforierten Bodenzone entspricht.
[0029] Die Erfindung umfaßt nach einer weiteren Variante ein Erzeugnis, bei dem auch das
hydrophile Flächengebilde am perforierten Boden der Schale eine Vielzahl von Durchlaßöffnungen
(Perforationen) besitzt, die in Form und Abmessung den Durchlaßöffnungen (Perforationen)
des Schalenbodens angepaßt sind.
[0030] Vorteilhaft entsprechen sich dabei die Perforationen im Schalenboden und im hydrophilen
Flächengebilde bezüglich Anzahl, Form und Flache und sind bevorzugt jeweils paarweise
deckungsfähig zueinander angeordnet.
[0031] Auch( bei dieser besonderen Ausbildung ist die angestrebte flüssigkeitsaufsaugende
und zurückhaltende Wirkung des hydrophilen Flächengebildes am Boden der Schale gewährleistet:
Durch die Durchlaßöffnungen im Schalenboden hindurchtretende Flüssigkeit kommt mit
den Umfangsflächen der Durchbrüche im hydrophilen Flächengebilde in Kontakt und wird
dabei von diesem aufgesaugt und zurückgehalten.
[0032] Der Boden der Schale des erfindungsgemäßen Erzeugnisses kann auch derart ausgebildet
sein, daß er eine Vielzahl noppenartiger, jeweils gleich hoher Auswölbungen besitzt,
die vom Schalenboden in den Schalenhohlraum hinragen.
[0033] Erfindungsgemäße Erzeugnisse sind nach Verfahren herstellbar, die nachfolgend angegeben
werden:
1. Man geht beispielsweise von einem aus geschlossen-porig strukturierter Folie aus
geschäumtem Polystyrol bestehenden geeignet dimensionierten Zuschnitt aus, führt diesen
durch Wärmebeaufschlagung in warmformbaren Zustand über und verformt ihn durch Tiefziehen
in bekannter Weise und mittels bekannter Tiefziehvorrichtungen durch Einformen in
ein Formwerkzeug, dessen formende Fläche gegengleich zur Form der gewünschten Schale
ausgebildet ist, ein. Nach Abkühlung des Formkörpers aus dem Formwerkzeug werden in
den Schalenboden mit Hilfe eines Mehrfach-Stanzwerkzeuges eine Vielzahl von Durchbrechungen
(Perforationen) eingeformt. Danach wird auf der dem Schalenhohlraum abgewandten Oberfläche
des perforierten Schalenbodens ein hydrophiles Flächengebilde, beispielsweise ein
solches aus Vliespapier angeordnet und mit dieser befestigt, beispielsweise durch
Verklebung, Versiegelung oder Verschweißung. Das hydrophile Flächengebilde ist in
Form und Abmessung der Form und Abmessung des Schalenbodens angepaßt.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Erzeugnisses kann auch in der Weise erfolgen,
daß man zunächst die Schale wie unter 1. angegeben formt, danach den Schalenboden
wie angegeben an dem hydrophilen Flächengebilde befestigt und dann mittels eines Mehrfach-Stanzwerkzeuges
den Schalenboden und hydrophiles Flächengebilde gleichzeitig perforiert.
Nach einer weiteren Variante kann das Erzeugnis auch in der Weise hergestellt werden,
daß man zunächst von einem Folienzuschnitt ausgeht, wie er bei der ersten Verfahrensvarianteverwendetwird,
diesen dann in demjenigen Bereich,der nach seiner Warmformung mit Hilfe eines Tiefziehverfahrens
zu einer Schale zur Bodenfläche derselben wird, mit einem hydrophilen Flächengebilde
der Schalenbodenfläche in Form und Abmessung entsprechend derart abdeckt und an der
Folie befestigt, daß die potentielle Schalenbodenfläche des Folienzuschnitts und das
hydrophile Flächengebilde deckungsfähig zueinander angeordnet sind.
[0034] Die beiden genannten Elemente werden dann flächig oder punktuell miteinander verbunden,
beispielsweise durch flächiges oder punktuelles Versiegeln oder Verkleben. Danach
wird das einteilige zweistückige flächige Element derart mit
[0035] Wärme beaufschlagt, daß der Kunststoffolienzuschnitt dabei in warmformbaren Zustand
übergeführt wird. Mit Hilfe eines Tiefziehverfahrens wird dann das zweistückige Flächengebilde
in die Formmulde eines Formwerkzeuges der Tiefziehvorrichtung derart eingeformt, daß
die freie Oberfläche des mit dem Folienzuschnitt verbundenen hydrophilen Flächengebildes
sich an der Außenseite des durch Warmformung der Folie gebildeten Schalenkörpers befindet
bzw. die Standfläche des Verfahrenserzeugnisses darstellt.
[0036] Danach werden zugleich in den Schalenboden und das an diesem befestigte hydrophile
Flächengebilde Durchbrüche mit Hilfe einer Stanzvorrichtung eingeformt.
[0037] Sofern ein Erzeugnis hergestellt werden soll, bei dem die Standfläche aus wasserundurchlässiger
durchbruchsfreier Folie, beispielsweise Kunststoffolie besteht, geht man bei der Herstellung
derselben jeweils von hydrophilen Flächengebilden aus, die auf einer Seite mit einer
durchbruchsfreien wasserbeständigen Folie fest verbunden sind, beispielsweise durch
Verklebung. Das einseitig mit Folien beschichtete hydrophile Flächengebilde wird dann
derart am Schalenboden befestigt, daß die Kunststoffolie am hydrophilen Flächengebilde
dem Schalenboden abgewandt ist. 7
[0038] Bei der Verfahrensdurchführung werden diese besonderen hydrophilen Flächengebilde
in der Weise zum Schalenboden (gemäß der 1. Herstellungsvariante) bzw. zum Folienzuschnitt
(gemäß der 3. Verfahrensvariante) angeordnet, daß jeweils die nicht durch Folie abgedeckte
Seite der hydrophilen Flächengebilde dem Schalenboden bzw. der Zuschnittsoberfläche
zugewandt sind.
[0039] Bei bestimmungsgemäßer Verwendung der erfindungsgemäßen Erzeugnisse, bei denen diese
als Füllgut beispielsweise frisches Fleisch oder frischen Fisch enthalten, ist das
schalenförmige Verpackungsbehältnis vollständig von einer vorteilhaft klarsichtigen
Kunststoffolie eingehüllt, um das Füllgut zu schützen.
[0040] Die Zeichnung erläutert die Erfindung beispielhaft. Die Figur 1 der Zeichnung zeigt
im Querschnitt und in schematischer Darstellung zwei Varianten des erfindungsgemäßen
Erzeugnisses, wobei aus Gründen zeichnerischer Vereinfachung der links der Linie A-B
liegende Teil der Schale die Erzeugnisvariante mit durchbrechungsfreiem hydrophilen
Flächengebilde am Boden der Schale und der rechts der Linie A-B liegende Teil derselben
die Erzeugnisvariante zeigt, bei der das hydrophile Flächengebilde am Boden der Schale
Durchlaßöffnungen besitzt.
[0041] In Figur 2 ist im Querschnitt und in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes
Erzeugnis dargestellt, dessen Bodeninnenseite besonders strukturiert ausgebildet ist.
[0042] Die Figur 3 zeigt in halbperspektivischer Darstellung und schematisch ein erfindungsgemäßes
Erzeugnis, bei dem die Durchbrechungen im Schalenboden durch Rinnenmitdiesem in Verbindung
stehen.
[0043] In Figur 1 bedeutet 1 den schalenförmigen Verpackungsbehälter in seiner Gesamtheit;
2 den Mantel der Schale; 3 den Flanschrand am oberen Ende des Mantels; 4 ist der Schalenhohlraum;
5 der perforierte Schalenboden, der in integraler Verbindung mit dem stoffgleichen
Mantel steht; 6 sind Perforationen im Schalenboden; 7 ist die Schalenbodenoberfläche,auf
der das Füllgut aufliegt; 8 ist das hydrophile Flächengebilde in seiner Ge-samtheit;
8a ist ein Durchbruch im hydrophilen Flächengebilde; 9 ist die Standfläche des schalenförmigen
Verpackungsbehälters; 10 stellt auf dem Schalenboden aufliegendes Füllgut dar; 11
ist ein Folieneinschlag, der den schalenförmigen Verpackungsbehälter 1 allseitig umschließt.
[0044] In Figur 2 haben die Ziffern 1 bis 8 die selbe Bedeutung wie in Figur 1. Die Ziffer
12 stellt eine unterbrechungsfreie, wasserundurchlässige Folie dar; 13 sind Vorsprünge,
die vom Boden der Schale in den Schalenhohlraum ragen.
[0045] Auch das in Figur 1 dargestellte Erzeugnis kann am Schalenboden Vorsprünge entsprechend
13 der Figur 2 besitzen. Das in Figur 1 dargestellte Erzeugnis kann auch in der Weise
ausgestaltet sein, daß es eine unterbrechungsfreie wasserundurchlässige Folie entsprechend
12 aus Figur 2 besitzt, die an der dem Schalenboden angewandten Seite des hydrophilen
Flächengebildes angrenzt und an diesem befestigt ist.
[0046] In Figur 3 bedeutet 14 den Schalenmantel; 15 den Schalenboden als Gesamtheit; 16
sind Durchbrechungen im Schalenboden; 17 sind Kanäle, mit denen die Durchbrechungen
16 in Verbindung stehen.
1. Schalenförmiger Verpackungsbehälter mit perforiertem Bodenteil und Flüssigkeit
absorbierendem Boden, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer einlagig aufgebauten,
aus einem einzigen Kunststoffolienzuschnitt durch Warmformung gebildeten, Schale besteht
und an der Außenseite des perforierten Schalenbodens ein hydrophiles Flächengebilde
derart befestigt ist, daß seine Umfangsfläche frei liegt.
2. Schalenförmiger Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale aus geschlossenporiger Folie aus geschäumtem Polystyrol besteht.
3. Schalenförmiger Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydrophile Flächengebilde schwammartig strukturiert ausgebildet ist und aus
Cellulosehydrat besteht.
4. Schalenförmiger Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydrophile Flächengebilde aus Vliespapier besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einem ersten Verfahrensschritt einen einzigen Zuschnitt aus einer warmformbaren
einschichtigen Kunststoffolie durch Wärmebehandlung im warmformbaren Zustand überführt,
diesen in einem zweiten Verfahrensschritt durch Tiefziehen in eine Schale umwandelt,
in einem dritten Verfahrensschritt abkühlt und dann in einem vierten Verfahrensschritt
wenigstens eine Durchbrechung in den Schalenboden einformt und danach in einem fünften
Verfahrensschritt an der dem Schal-enhohlraum abgewandten Seite des Schalenbodens
einen Zuschnitt eines hydrophilen Flächengebildes derart befestigt, daß er die Durchbrechungen
abdeckt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man es in der Weise abwandelt,
daß man nach dem dritten Verfahrensschritt an der dem Schalenhohlraum abgewandten
Seite des Schalenbodens einen Zuschnitt eines hydrophilen Flächengebildes befestigt
und dann Schalenboden und hydrophiles Flächengebilde gleichzeitig derart perforiert,
daß die Perforationsöffnung bzw. Perforationsöffnungen im Schalenboden kongruent zu
der Perforationsöffnung/den Perforationsöffnungen im hydrophilen Flächengebilde angeordnet
sind.
7. Verfahren zur Herstellung eines VerpackungsbehälteG nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Bildung der Schale von einem Zuschnitt aus warmformbarer Kunststoffolie
ausgeht, diesen Folienzuschnitt in demjenigen Bereiche der nach Warmformung desselben
mit Hilfe eines Tiefziehverfahrens zu einer Schale die Bodenfläche desselben bildet,
mit einem im Schalenboden entsprechend geformten und dimensionierten hydrophilen Flächengebilde
derart abdeckt, daß die potentielle Schalenbodenfläche und das hydrophile Flächengebilde
deckungsfähig zueinander angeordnet sind und das hydrophile Flächengebilde mit der
Folie fest miteinander verbindet und danach das einteilige zweistückige flächige Element
derart mit Wärme beaufschlagt, daß der Kunststofffolienzschnitt im warmformbaren Zustand
übergeführt wird und diesen danach durch Tiefziehen in einen schalenförmigen Körper
derart umformt, daß sich das hydrophile Flächengebilde an der Bodenaußenseite des
durch Warmformung der Kunststoffolie gebildeten Schalenkörpers befindet und danach
in den Schalenboden und in das Flächengebilde zugleich Durchbrüche einstanzt.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
der Schale von einem Zuschnitt aus geschlossenporig strukturierter Folie aus geschäumtem
Polystyrol ausgeht.
9. Verfahren nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Flächengebilde
aus Papiervlies oder schwammartig poröser Folie aus Cellulosehydrat besteht und die
Befestigung desselben an der dem Schalenhohlraum abgewandten Seite des Schalenbodens
bzw. an der Oberfläche der zu einer Schale zu verformenden Folie durch Verklebung
mittels Haftkleber erfolgt.