[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem
elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht
und einem photoleitfähigen, aus organischen Materialien bestehenden Schichtsystem
aus einer gegebenenfalls Bindemittel enthaltenden Schicht mit Ladungsträger erzeugender
Verbindung und einer Schicht mit Ladungen transportierender Verbindung die eine monomere
aromatische oder heterocyclische Verbindung mit mindestens einer Dialkylaminogruppe
oder zwei Alkoxygruppen ist, sowie einer schützenden transparenten Deckschicht in
einer Dicke von 0,5 bis 10 pm.
[0002] Bei dem aus der US-A-2 297 691 bekannten und heute viel verwendeten elektrophotographischen
Verfahren zur Herstellung von Kopien ist nach den Übertragung des auf der Photoleiterschicht
auf trockenem Wege entwickelten Tonerbildes auf den Kopierträger stets eine gründliche
Reinigung der Photoleiterschicht erforderlich. Das Reinigen geschieht in der Regel
durch Abbürsten oder Abwischen der Schicht mit dafür geeigneten Bürsten bzw. Geweben.
Bei Kopiermaschinen, die mit Flüssigentwicklern arbeiten, wird die Wirkung der mechanischen
Reinigung häufig durch Mitverwendung einer Reinigungsflüssigkeit verstärkt. Neben
diesen Reinigungsoperationen ist die photoleitfähige Schicht auch noch anderen sie
schädigenden Einflüssen ausgesetzt. Zum Beispiel unterliegt sie der Einwirkung des
Trockenentwicklers sowie der Entwicklerstation (Gegenspannung) und bei der Ftüssigentwicktung
darüber hinaus der Einwirkung der Entwicklerflüssigkeit. Sie ist auch der in der Aufladestation
erzeugten ionisierten Luft ausgesetzt. Es ist bekannt, daß die erforderlichen Reinigungsvorgänge
und die anderen erwähnten Einflüsse zu einer Beeinträchtigung oder sogar mechanischen
Beschädigung der Photoleiterschicht führen und damit eine Verminderung ihrer Gebrauchsdauer
zur Folge haben.
[0003] Aufzeichnungsmaterialien mit einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer
Schicht mit Ladungsträger erzeugender und Ladungen transportierender Verbindung sind
bekannt. So werden zum Beispiel hochempfindliche, organische Photoleiterschichten
(DE-B-23 14 051) aufgrund ihrer hohen Elastizität auf leitfähigen Trägerfolien bzw.
-bändern verwendet.
[0004] Insbesondere lassen sich sehr hoch empfindliche Photoleitersysteme gemäß zum Beispiel
DE-A-27 34 288 wegen ihrer großen Flexibilität als Endlosbänder einsetzen, die über
Umlenkwalzen mit relativ kleinem Durchmesser geführt werden können.
[0005] Es ist auch bekannt (US-A-2 901 348, US-A-4 148 637, DE-A-2 452 623). Photoleiterschichtenmit
einer zusätzlichen Deckschicht aus anorganischen oder organischen Materialien zu schützen.
Nachteilig daran ist, daß sie entweder auf den weniger flexiblen aus Selen bestehenden
oder Selen enthaltenden Schichten oder auf generell weniger empfindlichen organischen
Photoleitersystemen angewandt werden. Außerdem müssen diese Deckschichten zur besseren
Haltbarkeit mit Silankupplern, wie Chlorsilan, versetzt werden oder enthalten zusätzlich
eine photoleitfähige organische Verbindung.
[0006] Aus "Research Disclosure", 1973, Seiten 67 bis 70, sind Deckschichten auf Mono- oder
Mehrfach-Photoleiterschichten mit anorganischem oder bevorzugt organischem Photoleiter
bekannt, die aus einer ganz bestimmten Kombination von Vernetzungsmittel mit vernetzbarem
Polymerisat oder Copolymerisat im Gewichtsverhältnis von 1 zu 9 bestehen. Als Vernetzungsmittel
werden z.B. Melaminformaldehyd und Iminogruppen enthaltende Präpolymere und als vernetzbare
Polymerisate solche genannt, die a,ß- ethylenisch ungesättigte Carbonsäure- oder -partialester-Konfigurationen
besitzen. Hieraus ist zu entnehmen, daß nur diese Mittel die physikalischen Eigenschaften
erbringen, die für eine Deckschicht auf einer photoleitfähigen Schicht unumgänglich
und vorteilhaft sind.
[0007] Aus DE-A-27 33 052 ist ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial bestimmten
Aufbaus bekannt, das ohne Deckschicht nicht technisch verwendbar ist. Bei der photoleitfähigen
Mehrfachschicht handelt es sich um drei verschieden dicke Schichten unterschiedlichen
organischen Materials. Auf diese wird eine Deckschicht aufgebracht, die 20 pm dick
und normalerweise mehr als etwa 10 pm dick ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die aus organischen Materialien bestehenden, zum Beispiel
in Photoleiterdoppelschichtanordnung hochlichtempfindlichen Photoleitersysteme mit
einer sie vor mechanischen oder gegebenenfalls sonstigen nachteiligen Einflüssen schützenden
Deckschicht aus gegen sichtbares Licht transparenten Materialien zu versehen, die
die Funktion der Photoleiterschicht nicht wesentlich beeinträchtigen und allgemein
die Gebrauchsdauer solcher Systeme erhöhen.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird durch ein in Anspruch 1 genanntes elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Deckschicht
aus einem oberflächenabriebsfesten organischen Bindemittel aus Phenoxyharz rein acryl
harz, vorzugs weise aus wässriger dispersion aus Polyisocyanat und Hydroxylgruppen-haltilgem
Polyester oder -ether, aus Polyisocyanat und Hydroxylgruppen-haltigem Acryl- oder
Epoxidharz, oder aus Polyisocyanat-Präpolymer oder Polyisocyanaten mit temporär blockierten
Isocyanat-Gruppen besteht und dass die Deckschicht 0.5 bis 15. 5 um dick ist.
[0010] Hierdurch wird erreicht, daß elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien zur
Verfügung gestellt werden können, die bei nahezu gleichbleibender Photoempfindlichkeit
die Abriebfestigkeit und die Gebrauchsdauer deutlich verbessern.
[0011] Die abriebfeste Deckschicht kann durch Beschichten, Tauchen oder auch (elektrostatisches)
Sprühen mit nachfolgender Trocknung und gegebenenfalls Härtung aufgebracht werden.
[0012] Durch die Erhöhung der Abriebfestigkeit und damit der Gebrauchsdauer wird weiterhin
erreicht, daß die Mehrfachschichtanordnungen nicht nur auf flexiblen leitenden Schichtträgern,
sondern auch auf Trommeln rentabler eingesetzt werden können.
[0013] Schematisch wird das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
durch die beigefügten Figuren 1 bis 4 wiedergegeben. So kann die photoleitfähige Schicht
als Einfachschicht vorliegen, wie dies unter Position 6 in Figur 1 angedeutet ist.
Sie kann auch als Doppelschicht-anordnung vorliegen, die aus einer Ladungsträger erzeugende
Verbindungen enthaltenden Schicht 2, wie dies in Figuren 2 und 3 zum Ausdruck kommt,
und aus einer Ladungen transportierende Verbindungen enthaltenden Schicht unter der
jeweiligen Position 3 besteht, was im allgemeinen bevorzugt ist. Der leitende Schichtträger
ist jeweils mit 1 angegeben. Unter Position 4 ist eine isolierende Zwischenschicht
angedeutet. Position 5 zeigt eine Schicht us Ladungen erzeugender Verbindungen in
Dispersion. Mit Position 7 ist die erfindungsgemäße schützende Deckschicht angezeigt.
[0014] Als leitende Schichtträger kommen zum Beispiel Aluminium-Folie, gegebenenfalls transparente,
mit Aluminium bedampfte oder kaschierte Polyester-Folie zum Einsatz, jedoch kann jeder
andere genügend leitfähig gemachte Schichtträger verwendet werden.
[0015] Die isolierende Zwischenschicht kann durch eine thermisch, anodisch oder chemisch
erzeugte Aluminiumoxid-Zwischenschicht hergestellt werden. Sie kann auch aus organischen
Materialien bestehen. So werden unterschiedliche Natur- bzw. Kunstharzbindemittel
verwendet, die gut auf einer Metall- bzw. Aluminium-Oberfläche haften und beim nachfolgenden
Anbringen der weiteren Schichten wenig angelöst werden, wie zum Beispiel Polyamidharze,
Polyvinylphosphonsäure, Polyurethane, Polyesterharze oder spezifisch alkalilösliche
Bindemittel, wie zum Beispiel Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate. Die Dicke
solcher organischen Zwischenschichten kann bis zu 5 pm betragen, die der Aluminiumoxidschicht
liegt größenteils im Bereich von 0,01-1 pm.
[0016] Die Schicht 2 bzw. 5 besitzt die Funktion einer Ladungsträgererzeugungsschicht. Die
dabei eingesetzten Ladungsträger erzeugenden Verbindungen bestimmen in besonderem
Maße die spektrale Lichtempfindlichkeit des photoleitfähigen Systems. Als Ladungsträger
erzeugende Substanzen können Farbstroffe unterschiedlichster Klassen eingesetzt werden.
Beispielsweise seien genannt:
Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid bzw. Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureimidderivate
nach DE-OS 2 237 539;
oder gemäß DE-A-2 232 513 N,N'-Bis-(3-methoxypropyl)-3,4,9,10-perylentetracarbonsäureimid;
polynukleare Chinone nach DE-A-22 37 678;
cis-bzw.-trans-Perinone nach DE-OS 22 39 923;
Thioindigo-Farbstoffe nach DE-A-2 237 680;
Chinacridone nach DE-A-2 237 679;
[0017] Kondensationsprodukte aus Benzo-4,10-thioxanthen-3,1'-dicarbonsäureanhydrid und Aminen
nach DE-A-2 355 075;
[0018] Phthalocyanin-Derivate nach DE-A-2 239 924 und Farbstoffe, die durch Kondensation
nach der Vorschrift Bull.
[0019] Chem. Soc. Japan 25,411-413/1952 aus Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid und
o-Phenylendiamin oder 1,8-Diaminophthalin hergestellt werden, gemäß DE-A-2 314 051.
[0020] Ferner können beispielsweise Farbstoffe nach den DE-A-2 246 255, 2 353 639 und 2
356 370 eingesetzt werden.
[0021] Das Aufbringen einer homogenen, dicht gepackten Schicht 2 wird bevorzugt durch Aufdampfen
im Vakuum erhalten. Ein vorteilhafter Schichtdickenbereich der Schicht 2 liegt zwischen
0,005 und 3 µm, da hier Haftfestigkeit und Homogenität der aufgedampften Verbindung
besonders günstig sind.
[0022] In Kombination mit der Zwischenschicht oder als Ersatz der Zwischenschicht können
homogene, gut abdeckende Farbstoffschichten mit Dicken von größenordnungsmäßig 0,1-3
um auch durch Vermahlen des Farbstoffs mit einem Bindemittel, insbesondere mit hochviskosen
Cellulosenitraten und/oder vernetzenden Bindemittelsystemen, zum Beispiel Polyisocyanat-vernetzbaren
Acrylharzen, Lacken auf Basis von Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen-haltigem Polyester
oder -ether und durch anschließendes Aufbringen dieser Farbstoffdispersionen 5 auf
den Schichtträger hergestellt werden, wie dies aus Figur 4 hervorgeht.
[0023] Als dem Ladungstransport dienendes Material in Schicht 3 bzw. 6 sind vor allem solche
Verbindungen geeignet, die ein ausgedehntes n-Elektronensystem besitzen. Hierzu gehören
insbesondere monomere aromatische bzw. heterocyclische Verbindungen, wie solche, die
mindestens eine Dialkylaminogruppe oder zwei Alkoxygruppen aufweisen. Bewährt haben
sich besonders Oxdiazol-Derivate, die in der deutschen Patentschrift 1 058 836 genannt
sind. Hierzu gehören insbesondere das 2,5-Bis-(p-diethylaminophenyl)-oxidiazol-1,3,4.
Weitere geeignete monomere Elektronendonatorverbindungen sind zum Beispiel Triphenylaminderivate,
höher kondensierte aromatische Verbindungen wie Pyren, benzokondensierte Heterocyclen,
außerdem Pyrazolin- oder Imidazolderivate (DE-B-10 60 714, 11 06 599), hierher gehören
auch Triazol-, Thiadiazol- sowie besonders Oxazolderivate, zum Beispiel 2-Phenyl-4-(2-
chlorphenyl)-5-(4-diethylamino)-oxazol, wie sie in den deutschen Patentschriften 1
060 260,1 299 296,1 120 875 offenbart sind.
[0024] Die Ladungstransportschicht 3 weist im sichtbaren Bereich (420-750 nm) praktisch
keine Photoempfindlichkeit auf. Sie besteht vorzugsweise aus einem Gemisch einer Elektronendonatorverbindung
mit einem Harzbindemittel, wenn negativ aufgeladen werden soll.
[0025] Die Schicht 3 ist vorzugsweise transparent. Es ist jedoch auch mögliche, daß sie,
etwa bei transparentem, leitfähigem Schichtträger, nicht transparent zu sein braucht.
Sie besitzt einen hohen elektrischen Widerstand (≥ 10120) und verhindert im Dunkeln
das Abfließen der elektrostatischen Ladung. Bei Belichtung transportiert sie die in
der organischen Farbstoffschicht erzeugten Ladungen.
[0026] Neben den bisher beschriebenen Ladungsträger erzeugenden und den transportierenden
Verbindungen beeinflußt das zugesetzte Bindemittel sowohl das mechanische Verhalten
wie Abrieb, Flexibilität, Filmbildung etc. als auch in gewissem Umfang das elektrophotographische
Verhalten wie Photoempfindlichkeit, Restladung und zyklisches Verhalten.
[0027] Als Bindemittel werden filmbildende Verbindungen wie Polyesterharze, Polyvinylchlorid/
Polyvinylacetat-Mischpolymerisate, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate, Polycarbonate,
Silikonharze, Polyurethane, Epoxidharze, Acrylate, Polyvinylacetale, Polystyrole,
Cellulose-Derivate wie Celluloseacetobutyrate etc. eingesetzt. Außerdem werden nachvernetzende
Bindemittelsysteme wie DD-Lacke (zum Beispiel Desmophen/Desmodur
@, Bayer AG), polyisocyanatvernetzbare Acrylatharze, Melaminharze, ungesättigte Polyester-Harze
etc. erfolgreich angewandt.
[0028] Wegen der kombinierten Vorteile (hohe Photoempfindlichkeit, Blitzempfindlichkeit,
hohe Flexibilität) ist der Einsatz von Cellulosenitraten, insbesondere der hochviskosen
Typen bevorzugt.
[0029] Das Mischungsverhältnis der ladungstransportierenden Verbindung zu dem Bindemittel
kann variieren. Jedoch sind durch die Forderung nach maximaler Photoempfindlichkeit,
d.h. möglichst großem Anteil an ladungstransportierender Verbindung und nach zu vermeidender
Auskristallisation sowie Erhöhung der Flexibilität, d.h. möglichst großem Anteil an
Bindemitteln, relativ bestimmte Grenzen gesetzt. Es hat sich allgemein ein Mischungsverhältnis
von etwa 1:1 Gewichtsteilen als bevorzugt erwiesen, jedoch sind auch Verhältnisse
zwischen 4:1 bis 1:2 geeignet.
[0030] Die Dicken der Schichten 3 bzw. 6 liegen vorzugsweise zwischen etwa 3 und 20 pm.
[0031] Als übliche Zusätze werden der Schicht Verlaufmittel wie Silikonöle, Netzmittel,
insbesondere nichtionogene Substanzen. Weichmacher unterschiedlicher Zusammensetzung
wie zum Beispiel auf Basis chlorierter Kohlenwasserstoff oder auf Basis von Phthalsäureester
zugegeben. Gegebenenfalls können der Ladungstransportschicht als Zusatz auch Sensibilisatoren
und/oder Akzeptoren zugefügt werden, jedoch nur in dem Maße, daß die optische Transparenz
der Ladungstransportschicht nicht wesentlich beeinträchtigt wird.
[0032] In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Deckschicht haben sich auch Zusätze mikronisierter
organischer Pulver bis zu ca. 30 Gew.-%, bevorzugt 10 Gew.-%, als vorteilhaft erwiesen.
Dadurch wird in gewissem Umfang die Abriebfestigkeit verbessert und durch die rauhere,
matte Oberfläche, besonders die Haftvermittlung für die nachfolgende Deckschicht deutlich
verbessert. Bevorzugte organische Pulver können sein: mikronisierte Polypropylenwachse,
Polyethylenwachse, Polyamidwachse oder Polytetrafluorethylen- sowie Polyvinylidenfluoird-Pulver.
[0033] Als oberflächenabriebfeste organische Bindemittel für die Deckschicht kommen sowohl
nichtvernetzende als auch nachvernetzende und selbstvernetzende Bindemittel in Betracht.
[0034] Als nichtvernetzende, organische Bindemittel wird Phenoxyharz genannt.
[0035] Als nachvernetzende Bindemittel sind geeignet: Zwikomponentensysteme aus mit aliphatischem
und/ oder aromatischem Polyisocyanatharz vernetzendem. Hydroxylgruppen-haltigem, gesättigtem
oder ungesättigtem Polyisocyanatharz vernetzendem, Hydroxylgruppen-haltigem, gesättigtem
oder ungesättigtem Polyester oder -ether oder polyisocyanatvernetzende Hydroxylgruppen-haltige
Acryl- oder Epoxid-Harze, Einkomponentensysteme aus lufttrocknendem Polyurethanharz
(Polyurethanalkydharz), oder temporär blockierte Polyisocyanate mit beim Erhitzen
vernetzungsfähigen Isocyanat-Gruppen.
[0036] Als selbstvernetzende, gegebenenfalls wärmehärtbare Bindemittel sind Reinacrylharze,
vorzugsweise wäßrige Dispersionen, geeignet.
[0037] Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn die Deckschicht aus einem selbstvernetzenden
Polyisocyanat besteht und die photoleitfähige Schicht eine Verbindung mit Hydroxylgruppen
enthält.
[0038] Die genannten organischen Bindemittel für die schützende Deckschicht 7 sind wegen
ihrer homogenen Filmbildung und Flexibilität, ihrem Abriebverhalten und den Antragsmöglichkeiten
hervorragend geeignet. Die Beeinflussung der Photoempfindlichkeit des Aufzeichnungsmaterials
ist vernachlässigbar gering.
[0039] Die schützende Deckschicht ist in dünner Anordnung optisch transparent. Die auf einem
organischen Photoleitersystem in Doppelschichtanordnung erzeugte zusammenhängende
Schicht hat eine gleichmäßige Dicke von etwa 0,5-10 um vorzugsweise von 0,5-5,0 pm.
Die Filmoberfläche erweist sich als glatt, was für eine optimale Reinigung notwendig
ist. Auch die Adhäsion zwischen Deckschicht und Photoleitersystem ist groß genug,
um mechanischer Einwirkung, zum Beispiel durch die Reinigungsbürste, standzuhalten.
Der Abrieb ist im Vergleich zu dem zu beschichtenden Photoleitersystem deutlich verbessert.
Wesentlich ist, daß sich die Deckschicht triboelektrisch wie die Photoleiterschicht
verhält. Bei 40―50°C als Lagertemperatur verklebt sich die Deckschicht nicht, und
es schwitzt auch keine Komponente aus der Photoleiterschicht aus. Die Deckschicht
dient auch zur Verhinderung von Auskristallisationseffekten, die durch Berührung mit
der Photoleiteroberfläche entstehen können. Die elektrische Leitfähigkeit der Deckschicht
ist gering genug, um die Ladungsannahme des Photoleiters nicht zu beeinflussen. Andererseits
gewähren die genannten Materialien der Deckschicht elektrische Durchlässigkeit, so
daß beim Belichten Ladungen von der Oberfläche - bis gegebenenfalls auf eine geringe
Restspannung - abfließen können. Das elektrostatische Ladungsbild bleibt nach Belichtung
bis zur Bildentwicklung vollkommen erhalten, was notwendig ist, da sonst die Auflösung
der Kopie abnimmt. Der spezifische elektrische Widerstand wird durch Feuchtigkeit
der Umgebung nicht verändert. Schließlich ist die Filmoberfläche frei von hydrophilen
Komponenten, damit der Flächenwiderstand nicht durch das Klima verändert wird.
[0040] Die bevorzugten Antragssysteme sind Beschichtungen an einer Streichmaschine, vorzugsweise
mittels Fließerantrag auf zum Beispiel Photoleiterbänder, sowie Sprühtechnologien,
gegebenenfalls auch elektrostatisch für den Antrag der Deckschicht auf Trommeln. Bei
Beschichtungen von Trommeln durch Tauchen ist einschränkend zu berücksichtigen, daß
das Photoleitersystem anlösungsstabil gegen die nachfolgende Tauchbeschichtung mit
Deckschichtmaterialien ist.
[0041] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials besteht
darin, daß man in die photoleitfähige Schicht Zusätze von mikronisierten organischen
Pulvern dispergiert; dadurch werden die Haftvermittlung und die Abriebeigenschaften
deutlich verbessert.
[0042] In weiterer Ausführungsform werden photoleitfähige Schichten mit zum Beispiel hydroxylhaltigen
Bindemitteln, insbesondere mit Celluloseestern wie Cellulosenitraten, mit einem polyfunktionellen
aromat./aliphatischen Polyisocyanat oder Polyisocyanat-Präpolymeren, beschichtet und
dadurch eine haftvermittelnde Übergangszone der Durchhärtung zwischen photoleitfähiger
Schicht/Deckschicht erzeugt.
[0043] Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert, ohne sie hierauf zu beschränken.
Beispiel 1
[0044] Auf der Photoleiterdoppelschicht, die in der angegebenen Reihenfolge aus Aluminium-bedampfter
75 pm dicker Polyesterfolie als elektrisch leitendem Schichtträger, einer aufgedampften
Schicht aus N,N'-Dimethylperylimid (C. I. 71 129) sowie einer Ladungstransportschicht
aus 2,5-Bis-(4-diethylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 (To) und hochviskosem Cellulosenitrat
im Gewichtsverhältnis 65-35 aufgebaut ist, wird eine Lösung aus den in derTebelle
angegebenen abriebfesten Bindemitteln durch Fließerantrag mit unmittelbar nachfolgender
Trocknung, die 5 Minuten dauert, angetragen. Die Schichtdikken der einzelnen schützenden
Deckschichten mit den unterschiedlichen Bindemitteln liegen im Bereich von 2±0,5 pm.
Unter gleichen Bedingungen werden sowohl die Photoempfindlichkeit wie auch das Abriebverhalten
des Materials mit und ohne Deckschicht getestet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
zusammengefaßt.
[0045] Die Messung der Photoempfindlichkeit wird wie folgt durchgeführt:
Zur Ermittlung der Hellentladungskurven bewegt sich die Meßprobe auf einem sich drehenden
Teiler durch eine Aufladevorrichtung hindurch zu einer Belichtungsstation, wo sie
mit einer Xenonlampe kontinuierlich belichtet wird. Ein Wärmeabsorptionsglas und ein
Neutralfilter mit 15% Transparenz sind der Xenonlampe vorgeschaltet. Die Lichtintensität
in der Meßebene liegt im Bereich von 40―60 µW/cm2; sie wird unmittelbar nach Ermittlung der Hellabfallkurve mit einem Optometer gemessen.
Die Aufladungshöhe (Uo) und die photoinduzierte Hellabfallkurve werden über ein Elektrometer durch eine
transparente Sonde oszillographisch aufgezeichnet. Die Photoleiterschicht wird durch
die Aufladungshöhe (Uo) und diejenige Zeit (T½) charakterisiert, nach der die Hälfte der Aufladung (Uo/2) erreicht ist. Das Produkt aus TlI2 und der gemessenen Lichtintensität I (pW/cm2) ist die Halbwertsenergie El/2 (µJ/cm2).
[0046] Die Restladung (U
R) nach 0,1 sec, ermittelt aus obigen Hellentladekurven, ist ein weiteres Maß für die
Entladung einer Photoleiterschicht.
[0047] Zur Prüfung des Abriebsverhaltens werden an einem Norm-Abriebgerät (Taber Abrasser
Typ 352) der Abrieb beider Materialien unter folgenden Bedingungen gemessen:

[0048] Der Abrieb in g/m
2 ist der Quotient aus dem gravimetrisch ermittelten Abrieb in mg und der Abriebfläche.

Beispiel 2
[0049] Ein photoleitfähiges System, wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit 50 Gew.-Teilen
To, 25 Gew.-Teilen Polyesterharz und 25 Gew.-Teilen Polyvinylchlorid/Polyvinylacetat-Copolymer
in ca. 10/gm
2 Dicke, wird mit einer wäßrigen Polyacrylat-Dispersion (4% in H
20; Acrylsäureester/Styrol-Mischpolymerisat) in einem Maschinenstrich durch Fließerantrag
aufgetragen. Die Dicke dieser schützenden Deckschicht beträgt nach Trocknung ca. 0,5
pm; bei gleichbleibender Photoempfindlichkeit wird durch die aufgebrachte, glänzende
Schicht der Abrieb verbessert und die Dauerstandsfestigkeit erhöht.
[0050] Die Werter der folgenden Tabelle werden analog Beispiel 1 ermittelt:

Beispiel 3
[0051] Ein gemäß Beispiel 2 hergestelltes photoleitfähiges System wird in einem Trockentonerkopiergerät
hinsichtlich seiner Oberflächeneigenschaften und seiner Photoempfindlichkeit getestet.
Zur Entwicklung dient eine Magnetbürsteneinrichtung mit einem Zweikomponententonergemisch,
zur Reinigung der Photoleiteroberfläche von restlichem Toner wird die Schicht an einer
rotierenden Bürste vorbeigeführt. Dabei zeigt sich, daß unter gleichen Kopierbedingungen
die Kopienqualität mit und ohne Deckschicht gleich ist. Im Dauerkopierversuch sind
nach 5000 Kopien bereits starke Oberflächenverfilmungen auf der Photoleiterschicht
ohne schützende Deckschicht sichtbar und die Oberfläche ist matter, dagegen sind nur
geringfügige Oberflächenverfilmungen auf einer solchem mit Deckschicht erkennbar und
die Oberfläche ist noch glänzend.
Beispiel 4
[0052] Zur Verbesserung des Abriebverhaltens können auch zu einer Ladungstransportshicht
aus 65 Teilen To und 35 Teilen Cellulosenitrat 5 Gew.-%, bezogen auf Festanteil, mikronisiertes
Polyethylen-Wachs (PE) oder mikronisiertes Polytetrafluorethylen (PTEE) eindispergiert
werden. Bei der nachfolgenden Beschichtung auf einem Aluminium-Polyesterschichtträger,
der mit N,N'-Dimethylperylimid bedampft ist, werden matte, homogene Photoleiterschichten
erhalten.
[0053] Photoempfindlichkeit und Abrieb werden gemäß den Angaben in Beispiel 1 bestimmt.

Beispiel 5
[0054] Auf die in Beispiel 4 beschriebenen Photoleiterschichten ohne und mit mikronisiertem
Pulverzusatz wird in etwa 2 pm Dicke eine wäßrige Dispersion aus selbstvernetzendem,
wärmehärtbaren Reinacrylharz aufgetragen und ca. 10 Minuten bei 110°C im Umlufttrockenschrank
getrocknet.
Die homogenen Anordnungen werden einem Abriebtest gemäß Beispiel 1 unterzogen und
ergeben:
Photoleiterschicht+Deckschicht 0,95 g/m2
Photoleiterschicht+PE+Deckschicht 0,5 g/m2
[0055] Hiermit zeigt sich, daß mikronisierte Pulverzusätze, insbesondere in Kombination
mit Deckschichten eine deutliche Abriebverminderung ergeben.
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger,
gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einem photoleitfähigen, aus
organischen Materialien bestehenden Schichtsystem aus einer gegebenenfalls Bindemittel
enthaltenden Schicht mit Ladungsträger erzeugender Verbindung und einer Schicht mit
Ladungen transportierender Verbindung die eine monomere aromatische oder heterocyclische
Verbindung mit mindestens einer Dialkylaminogruppe oder zwei Alkoxygruppen ist, sowie
einer schützenden transparenten Deckschicht in einer Dicke von 0,5 bis 10 µm, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckschicht aus einem oberflächenabriebfesten Bindemittel
aus Phenoxyharz, Reinacrylharz, vorzugsweise auswäßriger Dispersion, aus Polyisocyanat
und hydroxylgruppenhaltigem Polyester oder -ether, aus Polyisocyanat und hydroxylgruppenhaltigem
Acryl-oder Epoxidharz, oder aus Polyisocyanat-Präpolymer oder Polyisocyanaten mit
temporär blockierten Isocyanat-Gruppen besteht und dass die Deckschicht 0,5-5 mm dict
ist.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
ein Phenoxyharz oder ist.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
ein Zweikomponentensystem aus aliphatischem oder aromatischem Polyisocyanat und vernetzendem
hydroxylgruppenhaltigem, gesättigten Polyester oder -ether bzw. und hydroxylgruppenhaltilgem
Acryl-oder Epoxidharz ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
ein Einkomponentensystem aus lufttrocknendem Polyurethanharz oder ein Polyisocyanat
mit temporär blockierten Isocyanatgruppen ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht
aus selbstvernetzendem Polyisocyanat besteht und die photoleitfähige Schicht als Bindemittel
eine Verbindung mit Hydroxylgruppen enthält.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
photoleitfähige Schicht fein mikronisiertes organisches Pulver dispergiert enthält.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mikronisierte
Pulver Polypropylen-, Polyethylen- oder Polyamid-Wachs, Polytetrafluorethylen oder
Polyvinylidenfluorid-Pulver ist.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel
für die photoleitfähige Schicht Cellulosenitrat vorhanden ist.
1. Matériau d'enregistrement électrophotographique constitué d'un support de couche
électroconducteur, éventuellement d'une couche intermédiaire isolante et d'un système
de couches photoconducteur en matériaux organiques constitué d'une couche contenant
éventuellement des liants, comprenant un composé générateur de porteurs de charge
et d'une couche comprenant un composé transportant les charges, qui est un composé
aromatique ou hétérocyclique monomère possédant au moins un groupe dialkylamino ou
deux groupes alcoxy, ainsi que d'une couche de couvertuertransparente protectrice
d'une épaisseur de 0,5 à 10 pm, caractérisé en ce que la couche de couverture est
constituée d'un liant résistant à l'abrasion superficielle formé de résine phénoxy,
une résine acrylique pure, de préférence en dispersion aqueuse, de polyisocyanate
et d'un polyester ou d'un polyéther possédant des groupes hydroxyle, de polyisocyanate
et d'une résine acrylique ou d'une résine époxyde possédant des groupes hydroxyle
ou d'un prépolymère de polyisocyanate ou de polyisocyanates à groupes isocyanate temporairement
bloqués, et en ce que la couche de couverture a une épaisseur de 0,5 à 5 pm.
2. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le liant
est une résine phénoxy.
3. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le liant
est un système à deux constituants formé d'un polyisocyanate aliphatique ou aromatique
et d'un composé se réticulant avec lui formé par un polyester ou polyéther saturé
possédant des groupes hydroxyle ou d'une résine acrylique ou d'une résine époxyde
possédant ces groupes hydroxyle.
4. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le liant
est un système à un constituant formé d'une résine de polyuréthane séchant à l'air
ou d'un polyisocyanate à groupes isocyanate temporairement bloqués.
5. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche
de couverture est constituée d'un polyisocyanate autoréticulant et que la couche photoconductrice
contient comme liant un composé possédant des groupes hydroxyle.
6. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1 ou 5, caractérisé en ce que
la couche photoconductrice contient une poudre organique finement micronisée à l'état
de dispersion.
7. Matériau d'enregistrement selon la revendication 6, caractérisé en ce que la poudre
micronisée est de la cire de polypropylène, de polyéthylène ou de polyamide, ou de
la poudre de polytétrafluoréthylène ou de fluorure de polyvinylidène.
8. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le liant
employé pour la couche photoconductrice est du nitrate de cellulose.
1. An electrophotographic recording material, composed of an electrically conductive
layer support, an insulating interlayer, if appropriate, and a photoconductive layer
system of organic materials comprising a layer which contains a binder, if appropriate,
and a compound which generates charge carriers, and a layer containing a compound
which transports charges, which is a monomeric aromatic or heterocyclic compound possessing
at least one dialkylamino group or two alkoxy groups, as well as a protective transparent
covering layer having a thickness of 0.5 to 10 pm, wherein the covering layer comprises
a binder which is resistant to surface abrasion and is composed of a phenoxy resin,
a pure acrylic resin, preferably from an aqueous dispersion, of a polyisocyanate and
a polyester or polyether containing hydroxyl groups, of a polyisocyanate and an acrylic
or epoxide resin containing hydroxyl groups, or of a polyisocyanate prepolymer or
polyisocyanates having temporarily masked isocyanate groups, and wherein the covering
layer has thickness of 0.5 to 5 um.
2. A recording material as claimed in claim 1, wherein the binder is a phenoxy resin.
3. A recording material as claimed in claim 1, wherein the binder is a two-component
system comprising an aliphatic or aromatic polyisocyanate and a crosslinking saturated
polyester or polyether containing hydroxyl groups, or comprising an aliphatic or aromatic
polyisocyanate and a cross-linking acrylic or epoxide resin containing hydroxyl groups.
4. A recording material as claimed in claim 1, wherein the binder is a one-component
system comprising an air-drying polyurethane resin or a polyisocyanate having temporarily
masked isocyanate groups.
5. A recording material as claimed in claim 1, wherein the covering layer is composed
of a self- crosslinking polyisocyanate and the photoconductive layer contains, as
the binder, a compound containing hydroxyl groups.
6. A recording material as claimed in claim 1 or 5, wherein the photoconductive layer
contains a finely micronized organic and/or inorganic powder in dispersion.
7. A recording material as claimed in claim 6, wherein the micronized powder is a
polypropylene, polyethylene or polyamide wax, a polytetrafluoroethylene or polyvinylidene
fluoride powder.
8. A recording material as claimed in claim 1, wherein cellulose nitrate is present
as the binder for the photoconductive layer.