[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Niederspannungs-Schutzschalter mit einem durch
einen Betätigungshandgriff bewegbaren Antriebshebel, der mittels einer Antriebsfeder
und zweier durch ein Kniegelenk verbundener Kniehebel auf eine mit bewegbaren Schaltstücken
versehene Schaltwelle einwirkt, sowie mit einem auf der Schaltwelle sitzenden Sperrhebel
gegen Überführung des Betätigungshandgriffes in die Ausschaltstellung bei in der Einschaltstellung
blockierten bewegbaren Schaltstük- ken.
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[0002] Ein Schutzschalter dieser Art ist durch die DE-OS 25 08 220 bekannt geworden. Der
Sperrhebel ist dabei fest mit der Schaltwelle verbunden und wirkt mit einem schwenkbar
gelagerten Anschlag derart zusammen, daß der Antriebshebel und damit der auf ihm sitzende
Betätigungshandgriff gegen eine Überführung in die Ausschaltstellung gesperrt wird,
wenn die beweglichen Schaltstücke in der Einschaltstellung z. B, durch eine Verschweißung
mit den zugehörigen feststehenden Schaltstücken blockiert sind. Erfolgt dagegen eine
normale Abschaltung, so wird durch die damit verbundene Drehung der Schaltwelle und
eine entsprechende Schwenkung des Sperrhebels der Anschlag angehoben und der Antriebshebel
freigegeben. In beiden Fällen wird durch ein mit dem Antriebshebel verbundenes Auslöseglied
zunächst die Verklinkung des Schaltmechanismus gelöst.
[0003] Eine andere bekannte Einrichtung zur Sperrung des Antriebshebels bei blockierten
Schaltstücken weist einen zweiarmigen, auf dem Kniegelenk der Kniehebel gelagerten
Sperrhebel auf, dessen einer Arm in die Windungen einer Antriebsfeder der Kniehebel
eingreift und dessen anderer Hebelarm mit dem Gelenkbolzen zusammenwirkt, der einen
der Kniehebel mit dem Träger des beweglichen Schaltstückes verbindet. Bei dieser Anordnung
werden beim Ausschalten des Schalters von Hand zunächst stets die Kniehebel in Ausschaltrichtung
durchgeknickt, bevor die Angriffsrichtung der Antriebsfeder die Totpunktlage erreicht.
Im Normalfall erfolgt dann die vollständige Öffnung der beweglichen Schaltstücke in
der üblichen Weise. Sind jedoch die Schaltstücke blockiert, so läßt sich der Antriebshebel
nicht weiter in der Richtung der Ausschaltstellung schwenken, weil sich der eine Hebelarm
des Sperrhebels an dem in der Schließstellung verharrenden beweglichen Schaltstück
abstützt (US-PS 4 165 453).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung eines auf der Schaltwelle
sitzenden Sperrhebels eine sichere Begrenzung des Weges des Antriebshebels bei blockierten
Schaltstücken und die Übertragung einer hohen Aufbrechkraft bei einfachem Aufbau zu
erreichen.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Niederspannungs-Schutzschalter der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Sperrhebel auf der Schaltwelle relativ
zu dieser schwenkbar gelagert ist und das Kniegelenk der Kniehebel sowie eine Arbeitsfläche
des Antriebshebels mit einem einer nur teilweisen Bewegung des Antriebshebels in Richtung
der Ausschaltstellung entsprechenden Spiel gabelartig übergreift. Bei dieser Anordnung
werden die beim Ausschaltversuch mit blockierten Schaltstücken auftretenden Kräfte
von dem Sperrhebel selbst aufgenommen, der sich auf der Schaltwelle abstützt. Besonders
günstig ist eine Ausführung des Sperrhebels derart, daß er an dem Kniegelenk mit einer
sowohl in Öffnungsrichtung des Kniegelenks als auch in Richtung des dem bewegbaren
Schaltstück abgewandten Widerlagers der Kniehebel wirkenden Kraft angreift. Diese
Ausführung des Sperrhebels, die durch die Kurvenform der mit dem Kniegelenk zusammenwirkenden
Fläche des einen Gabelarmes erzielbar ist, erlaubt hohe Aufbrechkräfte, die nicht
durch eine Vorspannung des Schaltmechanismus durch die Antriebsfeder begrenzt sind.
[0006] Die erwähnten Angriffsstellen des Sperrhebels an dem Schaltmechanismus liegen in
der Regel nicht in einer Ebene. Eine für das Zusammenwirken mit diesen Angriffsstellen
geeignete Gestalt kann der Sperrhebel jedoch dadurch erhalten, daß er einen an seinem
Ende abgewinkelten bzw. abgekröpften Gabelarm zur Anlage an der Arbeitsfläche des
Antriebshebels und einen ebenso ausgebildeten weiteren Gabelarm zur Anlage an dem
das Kniegelenk bildenden Kniegelenkbolzen besitzt. Die Länge der Gabelarme richtet
sich dabei neben der zur Erlangung der erwähnten Abwinklungen bzw. Abkröpfungen benötigten
Länge auch danach, ob ein Freiraum für die Bewegung eventueller weiterer vorhandener
Komponenten des Schaltmechanismus oder für wahlweise zu verwendendes Zubehör des Schutzschalters
aufrechterhalten werden muß.
[0007] Anstelle einer Abwinklung bzw. Abkröpfung des einen Gabelarmes kann eine entsprechende
Gestaltung des Antriebshebels vorgesehen sein.
[0008] Das Spiel zwischen den Gabelarmen des Sperrhebels und den Gegenflächen des Antriebshebels
und des Kniegelenks kann im Einschaltzustand relativ groß gegenüber dem Zustand der
Kontaktberührung gewählt sein. Dadurch wird ein ungehindertes Einschalten sichergestellt
und eine Beschädigung der kniegelenkseitigen Ablauffläche des Sperrhebels vermieden.
[0009] Die Schaltwellen der Schutzschalter sind üblicherweise mit mehrkantigem Profil, insbesondere
vierkantig ausgebildet und bestehen aus einem Metallkern und einer Umhüllung aus Isolierstoff.
Auf einer mehrkantig ausgebildeten Schaltwelle dieser Art kann der Sperrhebel mittels
eines Lagerkörpers gelagert sein, der eine zylindrische Außenfläche aufweist. Zusätzlich
kann der Sperrhebel gegen Verkantung und/oder seitliche Verschiebung abgestützt sein.
Dadurch wird erreicht, daß die Gabelarme des Sperrhebels stets auf die Gegenflächen
des Kniegelenks und des Antriebshebels ausgerichtet sind und damit das erforderliche
Zusammenwirken sichergestellt ist.
[0010] Im Prinzip kann ein einzelner Sperrhebel verwendet werden, auch wenn der Antriebshebel
paarig, d. h. als Doppelhebel, ausgebildet ist. Die auftretenden Kräfte sind jedoch
noch besser beherrschbar, wenn in Verbindung mit dem paarig ausgebildeten Antriebshebel
zwei spiegelbildlich ausgebildete Sperrhebel mit jeweils eigener Lagerung und Abstützung
vorgesehen sind.
[0011] Noch günstiger ist es, den Sperrhebel als Doppelhebel mit zwei spiegelbildlich gestalteten
Schenkeln und einem diese verbindenden Steg auszubilden. Dabei entfällt die Gefahr
einer Verkantung und die Lagerung des Sperrhebels auf der Schaltwelle wird günstiger
beansprucht.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0013] Die Fig. 1 zeigt einen Niederspannungs-Schutzschalter der Kompaktbauart in einem
Längsschnitt im Bereich des mittleren, den Antriebsmechanismus aufweisenden Poles.
[0014] In den Fig. 2 und 3 ist eine Schaltwelle als Baugruppe mit daran befestigten Trägern
beweglicher Schaltstücke sowie einem Sperrhebel in zwei verschiedenen Ansichten gezeigt.
[0015] Die Fig. 4 und 5 zeigen in zwei Ansichten einen als Gußteil ausgebildeten Sperrhebel.
[0016] Die Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Sperrhebels mit anders geformten
Gabelarmen.
[0017] Der in der Fig. 1 im Schnitt gezeigte Niederspannungs-Schutzschalter 1 gehört zur
Bauform der sogenannten Kompaktschalter. Er weist dementsprechend ein aus Isolierstoff
hergestelltes Gehäuse 2 auf, das entlang einer Teilfuge 3 in ein Unterteil 4 und ein
Oberteil 5 geteilt ist. Aus einer Öffnung des Oberteiles 5 ragt ein Betätigungshandgriff
6 heraus, der zum Ein- und Ausschalten des Schutzschalters 1 von Hand dient. Zur Übertragung
der Bewegung dient ein Antriebshebel 7, der um ein ortsfestes Widerlager 10 schwenkbar
ist. Um ein weiteres ortsfestes Lager 11 ist eine Hauptklinke 12 schwenkbar, die sich
in dem dargestellten Einschaltzustand mit einer Nase 13 an einer Sperrlasche 14 abstützt.
In bekannter Weise ist die Sperrlasche 14 durch eine Auslösewelle 15 freigebbar, die
ihrerseits durch einen thermischen und/ . oder einen magnetischen Auslöser drehbar
ist. Eine nähere Beschreibung einer Auslösewelle und weiterer Teile eines Auslösers
enthält z. B. die DE-PS 28 12 320.
[0018] An der Hauptklinke 12 stützt sich ein Kniehebelsystem ab, dessen Kniehebel 16 und
17 durch einen Kniegelenkbolzen 20 miteinander und durch einen weiteren Gelenkbolzen
21 mit einem Kontaktträger 22 verbunden sind. Dieser ist auf einer Schaltwelle 23
befestigt, die in dem Unterteil 4 des Gehäuses 2 drehbar gelagert ist. An dem Kontaktträger
22 ist unter Zwischenschaltung nicht dargestellter Kontaktkraftfedern ein bewegliches
Schaltstück 24 angebracht, das mit einer Kontaktauflage 25 versehen ist. Dem beweglichen
Schaltstück 24 steht ein feststehendes Schaltstück 26 gegenüber, das gleichfalls mit
einer Xontaktauflage 27 versehen ist. Die Strombahn des Schutzschalters 1 umfaßt neben
den erwähnten Schaltstücken eine mit dem feststehenden Schaltstück 26 verbundene Anschlußvorrichtung
30 sowie eine weitere Anschlußvorrichtung 31 an der gegenüberliegenden Stirnseite
des Gehäuses 2, die mit dem beweglichen Schaltstück 24 durch einen biegsamen Leiter
32 und einen durch den Auslöser hindurchführenden Heizleiter 33 verbunden ist.
[0019] In der dargestellten Einschaltstellung nehmen die Kniehebel 16 und 17 unter der Wirkung
einer Antriebsfeder 34, die zwischen dem oberen Ende des Antriebshebels 7 und dem
Kniegelenkbolzen 20 eingehängt ist, ihre Strecklage ein. Wird der Betätigungshandgriff
6 in der Richtung des Pfeiles 35 bewegt, so knicken die Kniehebel bei unveränderter
Stellung der Hauptklinke 12 durch, wodurch der Kontaktträger 22 mit der Schaltwelle
23 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt und dadurch das bewegliche SchaltstUck 24
von dem feststehenden Schaltstück 26 abgehoben wird. Ein entstehender Schaltlichtbogen
wird in der mit Löschblechen 36 versehenen Löschkammer 37 gelöscht.
[0020] Aus Sicherheitsgründen wird angenommen, daß die Kontaktauflagen 25 und 27 des beweglichen
Schaltstückes 24 und des feststehenden Schaltstückes 26 mehr oder weniger fest miteinander
verschweißen können. Dies würde zu einem Blockieren des beweglichen Schaltstückes
24 in der Einschaltstellung führen. Für diesen Fall ist der Schutzschalter 1 mit einer
Einrichtung versehen, die es verhindert, daß der Betätigungshandgriff 6 trotz der
Blokkierung des beweglichen Schaltstückes in Richtung des Pfeiles 35 in die Ausschaltstellung
bewegt und dort abgeschlossen werden kann. Wesentlicher Bestandteil dieser Schutzeinrichtung
ist ein Sperrhebel 40, der auf der Schaltwelle 23 angeordnet und relativ zu dieser
schwenkbar gelagert ist. Ein Gabelarm 41 des Sperrhebels 40 wirkt mit einer Arbeitsfläche
42 des Antriebshebels 7 zusammen, während ein weiterer Gabelarm 43 mit dem Kniegelenkbolzen
20 der Kniehebel 16 und 17 zusammenwirkt.
[0021] Der Sperrhebel 40 übergreift jedoch das Kniegelenk der Kniehebel 16 und 17 sowie
den Antriebshebel 7 mit einem gewissen Spiel, das in der Fig. 1 zwischen dem Kniegelenkbolzen
20 und dem Gabelarm 43 dargestellt ist. Wird also bei blockiertem beweglichem Schaltstück
24 der Versuch.unternommen, den Schutzschalter 1 auszuschalten, so wird zunächst über
die Arbeitsfläche 42 des Antriebshebels 7 der Sperrhebel 40 mit seinem Gabelarm 41
mitgenommen, bis sich der andere Gabelarm 43 gegen den Kniegelenkbolzen 20 legt. Durch
einen gewissen Kraftaufwand an dem Betätigungshandgriff 6 lassen sich dann die Kniehebel
16 und 17 im Ausschaltsinn durchknicken. Eine weitere Bewegung des Antriebshebels
7 ist jedoch nicht möglich. Daher läßt sich der Betätigungshandgriff 6 nicht in seine
normale Ausschaltlage überführen, sondern nur um etwa den halben Weg.
[0022] Durch die Gestaltung des Gabelarmes 43 des Sperrhebels 40 ist dafür gesorgt, daß
alle betriebsmäßigen Bewegungsabläufe innerhalb des Schutzschalters 1 nicht behindert
werden oder eine störende Abnutzung eintritt. Die dem Kniegelenkbolzen 20 gegenüberstehende
Fläche des Gabelarmes 43 ist zu diesem Zweck so geformt, daß beim Einschalten im Zustand
der Kontaktberührung noch ein minimales Spiel zwischen dem Kniegelenk und der Arbeitsfläche
des Antriebshebels einerseits und den Gabelarmen 41 und 43 andererseits besteht. Die
beim Ausschaltversuch mit blockierten Schaltstücken auftretenden Kräfte werden im
wesentlichen von dem Sperrhebel 40 selbst aufgenommen, so daß seine Lagerung auf der
Schaltwelle 23 auf Druck beansprucht ist. Diese kann daher durch einen aus einem geeigneten
Kunststoff bestehenden Lagerkörper gebildet sein, der innen eine dem Profil der Schaltwelle
angepaßte 0ffnung_und außen eine zylindrische Lagerfläche für den Sperrhebel 40 besitzt.
Dieser Lagerkörper kann zugleich das axiale Spiel begrenzen. Ferner bewirkt die Form
des Sperrhebels 40, daß nicht nur eine Kraft zur Öffnung des Kniehebelsystems, sondern
darüber hinaus eine Kraft zur Trennung von verschweißten Schaltstücken aufgebracht
werden kann, die nicht durch in dem Schaltmechanismus vorhandene Vorspannkräfte begrenzt
ist. Hierzu greift der Gabelarm 43 des Sperrhebels 40 mit seiner Fläche 48 an dem
Kniegelenkbolzen 20 mit zwei unterschiedlich wirksamen Komponenten der Kraft an. Die
eine Komponente wirkt in Richtung des Durchknickens der Kniehebel 16 und 17 und entsperrt
dadurch das bewegbare Schaltstück. Die andere Komponente wirkt in Richtung des Widerlagers
(Bolzen 18) des Kniehebels 16 an der Hauptklinke 12. Mit entsprechendem Kraftaufwand
an dem Betätigungshandgriff 6 läßt sich dadurch eine Aufbrechkraft auf das bewegbare
Schaltstück 24 ausüben, die durch das Einknicken der Kniehebel 16 und 17 zustande
kommt. Diese Aufbrechkraft stützt sich über den Bolzen 18 an der Hauptklinke 12 ab,
die ihrerseits an der Sperrlasche 14 anliegt.
[0023] Einzelheiten der Anordnung des Sperrhebels 40 auf der Schaltwelle 23 zeigen die Fig.
2 und 3. Da es sich hierbei um eine gegenüber der Fig. 1 detailliertere Darstellung
handelt, sind neue Bezugszeichen für die Einzelteile verwendet. Die Schaltwelle 50
besteht aus einem Metallkern und einer Umpressung aus einem isolierenden Kunststoff.
Auf dieser Welle mit Vierkantprofil sind nebeneinander drei Schaltstückträger 51 befestigt,
die einen U-förmig gebogenen Teil 52 und von den Schenkeln ausgehende Arme 53 aufweisen.
Durch die Schenkel des U-förmig gebogenen Teiles 52 erstreckt sich die Schaltwelle
50. Eine die Schaltwelle umgreifende Klammer 54 ist mit dem U-förmigen Teil 52 vernietet
und stellt eine starre Verbindung zwischen der Schaltwelle 50 und dem Schaltstückträger
51 her. Zur Lagerung der Schaltwelle 50 in dem Unterteil 4 des Gehäuses 2 (Fig. 1)
befinden sich auf der Schaltwelle 50 zwischen den Schaltstückträgern 51 verschiebbar
angeordnete Lagerkörper 55, die näher in der DE-AS 27 57 696 beschrieben sind. Der
mittlere Schaltstückträger 51 befindet sich zwischen den Schenkeln eines als Doppelhebel
ausgebildeten Sperrhebels 56, der relativ zu der Schaltwelle 50 dreh- bzw. schwenkbar
ist. Hierzu ist jeder der Schenkel 57 und 60 des Sperrhebels 56 mit einer Öffnung
versehen, die auf einem auf der Schaltwelle 50 sitzenden weiteren Lagerkörper 61 gelagert
ist. Anstelle dieser gesonderten Lagerkörper 61 können aber auch die ohnehin benötigten
Lagerkörper 55 verwendet werden, sofern sie mit einer entsprechenden Verlängerung
in Richtung der Schenkel 57 und 60 versehen sind.
[0024] Weitere Einzelheiten des Sperrhebels 56 sind den Fig. 4 und 5 zu entnehmen, in denen
der Sperrhebel gegenüber den Fig. 2 und 3 vergrößert gezeigt ist. Der Sperrhebel 56
ist als Gußteil ausgeführt, so daß die beiden Schenkel 57 und 60 mit einem Verbindungssteg
62 ein zusammenhängendes Bauteil bilden. Die Schenkel 57 und 60 sind spiegelbildlich
geformt und weisen jeweils zwei Gabelarme 63 und 64 auf. Diese besitzen eine hohe
Steifigkeit gegen eine Spreizung durch die Kräfte in Form der zulässigen Handkraft
an Handhaben, wie sie beim Versuch des Ausschaltens mit blockierten Schaltstücken
auftreten können. Hierzu ist an jedem der beiden Schenkel eine Verstärkungsrippe 65
vorgesehen, die zusammen mit der äußeren Wandung der Schenkel ein U-förmiges Profil
bilden. Nahe dem Ende des Gabelarmes 6
3 ist ein gekrümmter Bereich 66 vorgesehen, der mit dem Kniegelenk, d. h. in der Regel
mit dem Kniegelenkbolzen des Schaltmechanismus zusammenwirkt. Wie bereits erwähnt,
ist die Kurvenform dieses Bereiches so gewählt, daß während des Einschaltens im Zeitpunkt
der Kontaktberührung ein minimales Spiel und im vollständig eingeschalteten Zustand
ein etwas größeres Spiel entsprechend der Fig. 1 besteht. Der gegenüberliegende Gabelarm
64 besitzt an seinem Ende eine gewölbte Fläche 67 zur Anlage an dem Antriebshebel
7 in Fig. 1. Durch eine abgewinkelte bzw. abgekröpfte Form der Gabelarme 63 und 64
wird erreicht, daß die Enden der Gabelarme die richtige Lage bezüglich der Gegenflächen
des Schaltmechanismus erhalten. Hierzu sind die Flächen 67 an den einander abgewandten
Seiten der Schenkel vorgesehen, während die gekrümmten Bereiche 66 an den einander
zugewandten Seiten der Schenkel angeordnet sind (Fig. 3 und 4). Im montierten Zustand
des Schalters liegen die Schenkel des doppelt bzw. paarig ausgebildeten Antriebshebels
7 parallel zu den Schenkeln 57 und 60 des Sperrhebels 56 an dessen Außenseiten. Die
Abkröpfung bzw. Abwinklung der Gabelarme 64 nach außen wird nicht benötigt, wenn der
Antriebshebel 7 (Fig. 1) eine entsprechende Auswölbung, einen Ansatz o. dgl. besitzt.
[0025] Der Lagerkörper 61 hat die Form einer Buchse, die innen dem Vierkantprofil der Schaltwelle
50 angepaßt und ebenso wie die Lagerkörper 55 auf der Schaltwelle verschiebbar ist.
Außen besitzen die Lagerkörper 61 eine zylindrische Lagerfläche für die innere Öffnung
68 des Sperrhebels 56. Ein Bund 69 zur Begrenzung der axialen Verschiebbarkeit des
Sperrhebels 56 kann Bestandteil des Lagerkörpers 61 oder - wie die Fig. 4 und 5 zeigen
- Bestandteil des Sperrhebels 56 sein.
[0026] Ein gleichfalls als Gußteil ausgebildeter Sperrhebel 70 ist in der Fig. 6 gezeigt.
Unterschiedlich gegenüber dem Sperrhebel 56 ist lediglich die Gestalt der Gabelarme
71 und 72, die an die abweichende Form und Bewegung des Schaltmechanismus eines anderen
Schutzschalters angepaßt ist. Auch der Sperrhebel 70 ist als Doppelhebel mit spiegelbildlich
gestalteten Schenkeln und einem Verbindungssteg 73 geformt.
[0027] Während die Sperrhebel 56 und 70 als Gußteile, z. B. als Kokillengußteile gestaltet
sind, lassen sich Sperrhebel mit der gleichen Funktion auch durch Stanzen und Biegen
aus Blech herstellen. Anstelle von Doppelhebeln sind auch einzelne Hebel oder zwei
einzelne Hebel verwendbar, die auf beliebige geeignete Weise hergestellt sein können.
Durch die Lagerkörper oder zusätzliche gesonderte Teile können eine seitliche Verschiebung
und/oder ein Verkanten verhindert sein. Bei den beschriebenen Doppelhebeln entfällt
die Gefahr einer Verkantung, so daß es nur erforderlich ist, die seitliche Verschiebung
zu begrenzen.
1. Niederspannungs-Schutzschalter mit einem durch einen Betätigungshandgriff bewegbaren
Antriebshebel, der mittels einer Antriebsfeder und zweier durch ein Kniegelenk verbundener
Kniehebel auf eine mit bewegbaren Schaltstücken versehene Schaltwelle einwirkt, sowie
mit einem auf der Schaltwelle sitzenden Sperrhebel gegen Überführung des Betätigungshandgriffes
in die Ausschaltstellung bei in der Einschaltstellung blockierten bewegbaren Schaltstücken,
dadurch gekennzeichnet , daß der Sperrhebel (40) auf der Schaltwelle (23) relativ
zu dieser schwenkbar gelagert ist und das Kniegelenk(Kniegelenkbolzen 20) der Kniehebel
(16, 17) und eine Arbeitsfläche (42) des Antriebshebels (7) mit einem einer nur teilweisen
Bewegung des Antriebshebels (7) in Richtung (35) der Ausschaltstellung entsprechenden
Spiel gabelartig übergreift (Fig. 1).
2. Niederspannungs-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sperrhebel (40) einen an seinem Ende abgewinkelten bzw. abgekröpften Gabelarm (41)
zur Anlage an der Arbeitsfläche (42) des Antriebshebels (7) und einen ebenso ausgebildeten
weiteren Gabelarm (43) zur Anlage an dem das Kniegelenk bildenden Kniegelenkbolzen
(20) besitzt (Fig. 1).
3. Niederspannungs-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spiel zwischen den Gabelarmen (41, 43) des Sperrhebels (40) und den Gegenflächen (42)
des Antribshebels (7) und des Kniegelenks (Kniegelenkbolzen 20) im Einschaltzustand
relativ groß gegenüber dem Zustand der Kontaktberührung ist (Fig. 1).
4. Niederspannungs-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der
Sperrhebel (56) bei einer mehrkantig ausgebildeten Schaltwelle (50) auf einem auf
der Schaltwelle sitzenden, eine zylindrische Außenfläche aufweisenden Lagerkörper
(61) gelagert und gegen Verkantung und/oder seitliche Verschiebung abgestützt ist
(Fig. 2, 3).
5. Niederspannungs-Schutzschalter nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet
, daß in Verbindung mit einem paarig ausgebildeten Antriebshebel (7) zwei spiegelbildlich
ausgebildete Sperrhebel mit jeweils eigener Lagerung und Abstützung vorgesehen sind.
6. Niederspannungs-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der
Sperrhebel (56) in Verbindung mit einem paarig ausgebildeten Antriebshebel als Doppelhebel
mit zwei spiegelbildlich gestalteten Schenkeln (57, 60) und einem diese verbindenden
Steg (62) ausgebildet ist (Fig. 4, 5).