(19)
(11) EP 0 047 335 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.1982  Patentblatt  1982/11

(21) Anmeldenummer: 80105387.7

(22) Anmeldetag:  09.09.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D03D 47/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT LI

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Simson, Dionizy
    CH-8400 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Düsenanordnung für eine Webmaschine


    (57) In einem Steuerschieber (16) der Düsenanordnung (8) ist ein unter spitzem Winkel in den Fadenführungskanal (12) für einen Schußfaden (14) einer Webmaschine einmündender Kanal (24) zum Einleiten von Luft angeordnet. Der Kanal (24) läßt sich so einstellen, daß die eingeleitete Luft zwecks Bremsung des Fadens (14) entgegengesetzt (Pfeil 25) zu der Eintragsrichtung (Pfeile 13) gerichtet ist. Der Steuerschieber (16) kann um 180° verdreht werden, so daß der Einleitkanal (24) in einer Position ist, die die eingeleitete Luft in Eintragsrichtung (Pfeile 13) des Schußfadens (14) strömen läßt, so daß sie zum Einfädeln eines abgebrochenen Schußfadens in die Düsenanordnung (8) verwendet werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenanordnung für eine Webmaschine, mit einem Führungskanal für fadenförmiges Material und einem unter spitzem Winkel in den Material-Führungskanal mündenden Kanal zum Einleiten eines Fluid-Strahles. (Im folgenden ist als fadenförmiges Material z.B. der Schussfaden einer Webmaschine, als Fluid z.B. Luft angenommen.)

    [0002] Bei einer bekannten Anordnung der genannten Art (CH-PS 462 061) münden in den Fadenführungskanal unter spitzem Winkel zwei Lufteinleitkanäle, die über einen Steuerschieber wechselweise an eine Pressluftzuführungsleitung anschliessbar sind. Der eine Lufteinleitkanal ist in Richtung der Beförderung des Fadens in dem Fadenführungskanal angeordnet, der andere in dazu entgegengesetzter Richtung. Die Anordnung kann dadurch als Bremsdüse für einen Faden verwendet werden und andererseits, z.B. bei Fadenbruch, nach Umschalten der Lufteinleitkanäle zum Einfädeln des Fadens in den Fadenführungskanal benutzt werden.

    [0003] Diese bekannte Anordnung lässt sich nur an eine einzige Luftzuführungsleitung anschliessen. Soll die Düsenanordnung während des Webbetriebes als Bremsdüse und z.B. nach Fadenbruch zum Einfädeln verwendet werden, so muss diese einzige Luftzuleitung unmittelbar von dem Druckluftnetz der Webmaschine gespeist werden. Dies ist erforderlich, .damit auch nach Stillstand der Webmaschine und dem damit gekuppelten Schliessen eines Maschinen-Hauptventiles Luft zum Einfädeln des gebrochenen Schussfadens in die Bremsdüse zur Verfügung steht. Hierdurch sind bei der bekannten Anordnung bei Stillstand einer Webmaschine Luftverluste unumgänglich.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte Düsenanordnung zu schaffen.

    [0005] Die Erfindung besteht darin, dass der Einleitkanal für den Fluid-Strahl, z.B. für einen Luftstrahl, in einem Drehkörper der Anordnung enthalten ist, durch den der Einleitkanal verschwenkbar ist, derart, dass der eingeleitete Fluid-Strahl wechselweise in Förderrichtung des fadenförmigen Materials oder entgegengesetzt dazu strömt. Durch die schwenkbare Anordnung des Einleitkanales in einem Drehkörper wird die Bauart besonders einfach. Es lässt sich in der Regel mit einer einzigen Dichtung an dem Drehkörper auskommen. Ferner wird erzielt, dass die Mündung der eingeleiteten Luft immer etwa an der gleichen Stelle des Fadenführungskanales erfolgt. Im Gegensatz dazu liegen die Mündungsstellen der beiden stationären, wahlweise einzuschaltenden Einleitkanäle bei der erwähnten, bekannten Düsenanordnung um ein relativ grosses Stück auseinander, so dass auch die gesamte Düsenanordnung entsprechend mehr. Raum beansprucht und relativ aufwendig wird.

    [0006] Ferner lässt sich bei der erfindungsgemässen Anordnung erreichen, dass an dem Drehkörper zwei weitere Lufteingänge vorhanden und wechselweise anschliessbar sind. An dem einen Lufteingang lässt sich beispielsweise unmittelbar die Druckluftquelle anschliessen, an dem anderen das Hauptventil einer zugehörigen Webmaschine. Dadurch wird es möglich, dass bei Verwendung der Düsenanordnung als Bremsdüse die erforderliche Bremsluft nach dem Hauptventil der Webmaschine entnommen werden kann, während die z.B. bei Stillständen infolge Schussfadenbruches erforderliche Einfädelung des gebrochenen Fadens in den Fadenzuführungskanal, welche in Eintragsrichtung des Schussfadens vorgenommen werden muss, unmittelbar aus dem Druckluftnetz entnommen werden kann. Bei Stillstand der Webmaschine und dem damit gekuppelten Schliessen des Webmaschinenhauptventiles kann dann vermieden werden, dass Luft infolge eines Direktanschlusses der Düsenanordnung an das Druckluftnetz in die Umgebung ausströmen kann. Luftverluste lassen sich somit vermeiden.

    [0007] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    [0008] 

    Fig. 1 zeigt eine teilweise schematisierte Uebersichtsdarstellung einer erfindungsgemässen Düsenanordnung in Verbindung mit einer Webmaschine,

    Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie C - C in Fig. 1, in grösserem Massstab,

    Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie A - A in Fig. 2,

    Fig. 4 ein Schnitt nach Linie B - B in Fig. 2 und

    Fig. 5 ein der Fig. 4 entsprechender Schnitt bei anderer Position der Teile.



    [0009] Bei der Webmaschine 1 nach Fig. 1 ist angenommen, dass es sich um eine Lufteintragsmaschine handelt, bei der der Schussfaden entlang der gestrichelt angedeuteten Schusslinie 2 in das Webfach eingetragen wird. Die nicht gezeichneten Eintragsdüsen sind über eine Luftzuführungsleitung 3 an eine Druckluftquelle 4, z.B. an ein Druckluftnetz angeschlossen. Die Leitung 3 enthält ein Filter 5 und ein Hauptventil 6. Bei Webbetrieb an der Maschine 1 werden alle Luftverbraucher,-insbesondere die Eintragsdüsen über die Leitung 3 um das geöffnete Ventil 6 gespeist. Bei Stillstand der Webmaschine 1 etwa infolge Schussfadenbruches wird das Hauptventil 6 automatisch geschlossen zwecks Vermeidung von Luftverlusten.

    [0010] Aus der Leitung 3 sind bei 32 eine ein Drosselorgan 42 enthaltende, direkte Luftzuführungsleitung 7 und nach dem Hauptventil 6 bei 31 eine ein Drosselorgan 48 enthaltende Bremsluft-Zuführungsleitung 28 abgezweigt und zu einer als Ganzes mit 8 bezeichneten, bei 35 bzw. 29 angeschlossenen Düsenanordnung geführt, welche an der Eintragsseite der Webmaschine 1 angeordnet ist.

    [0011] Die Anordnung 8 (Fig. 2) enthält einen Düsenkörper 11, in welchem ein Fadenführungskanal 12 für einen in Richtung des Pfeiles 13 einzutragenden,in Fig. 1 nicht gezeichneten Schussfaden 14 angebracht ist. In dem Düsenkörper 11 ist ein um eine vertikale Achse 15 drehbarer Steuerschieber 16 unter Zwischenlage einer Dichtung 17 und einer Blattfeder 18 angeordnet. Der Steuerschieber 16 enthält einen Luftzuführungskanal, welcher aus einem vertikalen Abschnitt 21, einem horizontalen Abschnitt 22 und einem zentralen, vertikalen Abschnitt 23 besteht. Aus Abschnitt 23 ist ein unter spitzem Winkel von z.B. 10° abmündender Lufteinleitkanal 24 abgezweigt.

    [0012] Die Wirkungsweise ist folgende. Bei Webbetrieb der Maschine 1 ist die Düsenanordnung 8 in der Bremsposition nach Fig. 2 - 4. Das Hauptventil 6 ist geöffnet. Nunmehr strömt Luft über die Leitungen 3,28 und den Einleitkanal 24 entsprechend Pfeilen 25,41 in entgegengesetzter Richtung zum Schussfadeneintrag gemäss Pfeile 13. Der Schussfaden 14 wird daher unter der eingeleiteten Bremsluft einer leichten, permanenten Bremswirkung bzw. Spannung unterworfen, wodurch er in Anlage auf einer auf der Eintragsseite der Webmaschine angeordneten Faden-Zumess-Trommel 43 gehalten werden kann.

    [0013] Wenn z.B. in der Webmaschine 1 ein Schussfadenbruch eintritt, so wird die Maschine stillgesetzt und das Hauptventil 6 automatisch geschlossen. Nunmehr kann mittels des Hebels 34 der Steuerschieber 6 aus der Bremsposition nach 2 bis Fig. 4 um 180° in die Einfädelposition nach Fig. 5 verschwenkt werden. In dieser ist die direkte Luft- . zuführungsleitung 7 angeschlossen. Die Kanalabschnitte 21 und 22 des Steuerschiebers 16 befinden sich in den Positionen 21a,22a nach Fig. 5. Es wird nunmehr Luft aus der Leitung 3 über die Abzweigstelle 32 und Leitung 7 unmittelbar aus dem Netz 4 in die Düsenanordnung 8 geleitet und in Richtung der Schusseintragspfeile 13 in den Fadenführungskanal 12 geleitet. Dadurch kann der abgebrochene Schussfaden in die Bremsdüse 8 bzw. den Fadenkanal 12 eingefädelt werden. Dabei wird er in Fig. 2 von links her in den Kanal 12 eingesaugt und den weiteren Teilen für den Schusseintrag zugeführt.

    [0014] Zum Verschwenken des Einleitkanales 24 aus der Bremsposition nach Fig. 4 in die Einfädelposition 24a nach Fig. 5 ist ein sich über 180° erstreckender Ringschulterabschnitt 37 an dem Steuerschieber 16 ausgespart, der mit einem feststehenden Anschlagzapfen 38 zusammenarbeitet. Es wird auf diese Weise erzielt, dass die Düsenanordnung 8 während des Webbetriebes Luft aus der Leitung 3 über die Abzweigstelle 31 erhält, so dass bei Schussfadenbruch und Stillstand der Webmaschine 1 sofort auch die der Düsenanordnung 8 zugeführte Luft, die während des Webbetriebes als Bremsluft verwendet wird (Position nach Fig. 2 bis 4), unmittelbar bei Schliessen des Hauptventils 6 ebenfalls abgesperrt wird.

    [0015] Zum Einfädeln des Schussfadens in die Anordnung 8 wird in die Position nach Fig. 5 umgeschaltet, so dass nur in diesem Falle und für die Zeit des Einfädelns Luft unmittelbar aus dem Netz 4 bezogen werden kann. Wenn eingefädelt ist und der Webbetrieb wieder aufgenommen wird, wird die Düsenanordnung 8 mittels des Hebels 34 wieder aus der Position nach Fig. 5 in die Position nach Fig. 2 bis 4 -(Bremsposition) zurückgestellt. In ihr lässt sich der zugeführte Schussfaden wieder ständig unter Spannung an der Zumess-Trommel 43 während des Betriebes halten.

    [0016] Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist auf die automatische, während des Webbetriebes eingeschaltete Leitung 28 verzichtet. Die Düse 8 enthält dann nur den verschwenkbaren Einleitkanal 24, dem über Leitung 7 direkt von der Luftquelle 4 her Luft zugeleitet werden kann. Der Kanal 12 kann auch z.B. bei der Achse 15 abgewinkelt sein. Bei einer weiteren Bauart ist der Verschluss-Stopfen 52 fortgelassen. Der Handhebel 34 ist beispielsweise von aussen auf den Steuerschieber 16 aufgeklemmt. Leitung 7 ist in Fig. 2,3 oben an den Kanal 23 angeschlossen, so dass die zuzuführende Luft auf diesem Wege eingeleitet wird. Leitung 28 ist in diesem Fall fortgelassen. Bei dieser Bauart entfallen dann auch die Verbindungskanäle 53,54 in dem Düsenkörper 11. Statt Luft kann auch ein anderes Fluid, z.B. Wasser verwendet werden, was besonders bei Wasserstrahl-Webmaschinen in Betracht kommen kann.


    Ansprüche

    1. Düsenanordnung für eine Webmaschine, mit einem Füh- .rungskanal für fadenförmiges Material und einem unter spitzem Winkel in den Material-Führungskanal mündenden Kanal zum Einleiten eines Fluid-Strahles, dadurch gekennzeichnet , dass der Einleitkanal (24) für den Fluid-Strahl, z.B. für einen Luftstrahl, in einem Drehkörper (16) der Anordnung enthalten ist, durch den der Einleitkanal (24) verschwenkbar ist, derart, dass der eingeleitete Fluid-Strahl wechselweise in Förderrichtung (13) des fadenförmigen Materials (14) oder entgegengesetzt dazu strömt.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung -- ausser dem verschwenkbaren Fluid-Einleitkanal (24) -- zwei wechselweise durch Drehung des Drehkörpers (16) anschliessbare Fluid-Zuführungskanäle (29,35) aufweist, von denen einer (35) unmittelbar an einer Fluidquelle (4) für eine zugehörige Webmaschine (1) anschliessbar ist, während der andere (29) an ein Hauptventil (6) der Webmaschine (1) anschliessbar ist.
     
    3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einer in Förderrichtung (13) des fadenförmigen Materials (14) wirksamen Position des Drehkörpers (16) direkte Verbindung zwischen der Fluid-Quelle (4) und dem Einleitkanal (24) besteht, während in einer entgegengesetzt (41) zur Förderrichtung (13) des fadenförmigen Materials (14) wirksamen Position des Drehkörpers (16) Verbindung zwischen dem Hauptventil (6) der Webmaschine (1) und dem Einleitkanal (24) besteht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht