[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydraulikeinheit zum Betreiben von ein oder mehreren
Arbeits- oder Bearbeitungsmaschinen, wie Pressen, Bohr- oder Fräsmaschinen, nit einer
Hydraulikpumpe, einem in einem von Kühlluft durchströmten Kanal angeordneten Rohr-Wärmetauscher
zum Kühlen des Hydraulikmediums, einem an einem Ende des Kühlluftkanals angeschlossenen
Kühlluftgebläse und mit einem Behälter für das Hydraulikmedium.
[0002] In Industriebetrieben oder Werkstätten werden gewöhnlich Arbeitsmaschinen eingesetzt,
die aus einer Bearbeitungs- bzw. Werkzeugeinheit und einer Antriebseinheit, insbesondere
hydraulischen Antriebseinheit bestehen. Diese beiden Einheiten sind in der Regel nicht
voneinander trennbar. Dies gilt insbesondere für hydraulische Pressen, wie Pressen
des C-Typs oder ein Ständerpressen mit einer Presskraft von 5 bis 25 Tonnen. In den
meisten Werkstätten werden grössere Pressen der genannten Art installiert, da ab und
zu höhere Presskräfte erforderlich sind. Die häufigsten Arbeiten werden jedoch bei
niedrigeren Presskräften durchgeführt, mit der Folge, dass das Hydrauliksystem und
das entsprechende Kühlsystem für die meisten Arbeiten äberdimensioniert sind. Das
Hydraulik- und Kühlsystem müssen nämlich an die maximale Presskraft angepasst sein.
[0003] Der erste Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt also darin, die Antriebseinheit
von der Bearbeitungs- bzw. Werkzeugeinheit zu trennen, dergestalt, dass an die Antriebseinheit
auch andere Bearbeitungseinheiten anschliessbar sind. In der Industrie bzw. im Werkstattbetrieb
ist eine derartige Trennung bisher nicht bekannt. Es ist lediglich aus der DE-OS 2
204 695 bekannt, eine einzige Hydraulikeinheit zum Betreiben von mehreren Arbeitsaggregaten
eines Traktors zu verwenden. Die bekannte Hydraulikeinheit besteht aus einer Hydraulikpumpe,
einem in einem Kühlluftkanal angeordneten Rohr-Wärmetauscher zum Kühlen des Hydraulikmediums,
einem an einem Ende des Kühlluftkanals angeschlossenen Kühlluftgebläse und einem Behälter
für das Hydraulikmedium. Über biegsame Hydraulikschläuche ist diese Hydraulikeinheit
mit den Arbeitsgerätschaften zugeordneten Hydraulikmotoren fluidverbunden. Nach den
Ausführungen in der DE-OS 2 204 695 soll sich die bekannte Hydraulikeinheit durch
eine kompakte Bauweise auszeichnen, so dass sie an einem Fahrzeug zum Antrieb verschiedener,
mit dem Fahrzeug verbundener Arbeitsgerätschaften, z. B. Seitenmähwerk, anbringbar
ist. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die in der DE-OS 2 204 695 gezeigte Lösung
bei weitem nicht das Optimum einer kompakten Konstruktion darstellt, wie sie insbesondere
auch aus Raumgründen im Werkstättenbetrieb gewünscht wird. Der Wärmeaustausch erfolgt
bei der bekannten Lösung im wesentlichen allein über luftumströmte Wärmetauscherrohre
und über die Rohre haltende Wärmeleitrippen. Ein unmittelbarer Wärmeaustausch zwischen
der dem Kühlluftkanal durchströmenden Kühlluft und dem im Behälter befindlichen Hydraulikmedium
findet so gut wie nicht statt. Aus diesem Grunde muss der Wärmetauscher relativ gross
dimensioniert werden, mit der Folge, dass sich die bekannte Lösung - wie bereits dargelegt
- durch einen erheblichen Platzbedarf auszeichnet. Dieser Platzbedarf wäre bei grösseren
Hydraulikeinheiten, wie sie im Werkstättenbetrieb notwendig sind, unverhältnismässig
gross.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hydraulikeinheit
der eingangs beschriebenen Art so weiter zu bilden, dass neben einer erhöhten Kompaktheit
ein verbesserter Wärmeaustausch-Wirkungsgrad erzielt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Dadurch, dass die hydraulischen Aggregate der Hydraulikeinheit in einem gemeinsamen
Rahmen angeordnet sind, lässt sich die erfindungsgemässe Einheit in einfacher Weise
getrennt von den eigentlichen Arbeits- oder Bearbeitungsmaschinen installieren. Es
ist jedoch auch möglich, die in sich geschlossene Hydraulikeinheit unmittelbar an
eine Arbeits- oder Bearbeitungsmaschine anzuschliessen, indem an der Oberseite des
gemeinsamen Rahmens für Hydraulikpumpe, Wärmetauscher und Behälter für das Hydraulikmedium
eine Montageplatte für den Anschluss einer Maschine oder dgl. vorgesehen ist.
[0007] Die Ausbildung eines schmalen Kühlluftkanals, der sich über die gesamte Höhe und
mindestens drei Viertel der Länge der Seitenwandung des Behälters für das Hydrau-
li
kmedium entlang diesem erstreckt, erlaubt trotz einer ausreichend grossen Wärmetauscherfläche
eine äusserst kompakte Bauweise. Die Breite des Kühlluftkanals ist geringfügig grösser
als der äussere Rohrdurchmesser der sich durch den Kanal erstreckenden Rohrschlange.
[0008] Bei der erfindungsgemässen Lösung findet auch ein unmittelbarer Wärmeaustausch zwischen
der den Kühlluftkanal durchströmenden Kühlluft und dem im Behälter befindlichen Hydraulikmedium
statt. Dadurch wird insgesamt der Wärmeaustausch-Wirkungsgrad im Verhältnis zur Baugrösse
erheblich verbessert.
[0009] Die Ausbildung des Wärmetauschers als eine sich längs und im wesentlichen über die
gesamte Höhe des Kühlluftkanals erstreckende Rohrschlange ist konstruktiv äusserst
einfach im Gegensatz zu der bekannten Lösung gemäss der DE-OS 2 204 695, bei der eine
Vielzahl von Rohrabschnitten erforderlich ist, die zwei im Kühlluftkanal diametral
angeordnete Behälter miteinander verbinden.
[0010] Der Wärmeaustausch-Wirkungsgrad wird ferner erhöht durch die Verwendung eines Querstromgebläses,
das sich zudem sehr einfach und raumsparend in die Gesamtanordnung integrieren lässt.
[0011] Der schmale Kühlluftkanal gemäss vorliegender Erfindung bewirkt im übrigen bei vorgegebener
Kühlluftdurchsatzmenge eine wesentlich höhere Luftströmungsgeschwindigkeit als ein
breiterer Kanal wie bei der bekannten Lösung, mit der Folge, dass auch dadurch ein
erhöhter Wärmeabtransport erfolgt.
[0012] Schliesslich lässt sich die erfindungsgemässe Lösung in einfacher Weise auch nachträglich
an ein bestehendes Hydrauliksystem mit einem zylindrischen oder quaderförmigen Hydraulikmediumbehälter
anbauen. Die erfindungsgemässe Lösung eignet sich also ganz besonders zur Nachrüstung.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1A eine Hydraulikpresse vom C-Typ, die getrennt von einer Hydraulikeinheit angeordnet
ist,
Fig. 1B einen Teil der Hydraulikeinheit gemäss Fig.IC in vergrössertem Nasstab,
Fig. IC eine von der Hydraulikpresse getrennt angeordnete Hydraulikeinheit,
Fig. 2A die Hydraulikeinheit gemäss Fig. 1C in Draufsicht,
Fig. 2B die Hydraulikeinheit gemäss Fig. 2A in Frontansicht, teilweise geschnitten,
und
Fig. 2C die Hydraulikeinheit gemäss Fig. 2A bzw. 2B in Seitenansicht, wobei die äussere
Abdeckung weggelassen ist.
[0015] Die in Fig. 1A schematisch dargestellte Hydraulikpresse 1 ist von der in Fig. 1C
dargestellten Hydraulikeinheit 2 getrennt angeordnet. Die Hydraulikeinheit 2 kann
jedoch an der Oberseite ihres Rahmens 3 mit einer Montageplatte 4 versehen sein, auf
die die Hydraulikpresse 1 oder eine andere Bearbeitungseinheit aufsetzbar ist. Die
Fluidverbindung zwischen der Hydraulikeinheit und der Bearbeitungseinheit, hier Hydraulikpresse
1, erfolgt auf bekannte Weise mittels Druckschläuchen oder dgl. Der über die Montageplatte
4 ragende Teil des Antriebsmotors für die Hydraulikpumpe ist mit einer Schutzkappe
5 abgedeckt (vgl. insbesondere Fig. 1B). Auf diese Weise erhält man eine allseitig
geschlossene Hydraulikeinheit.
[0016] Die eigentliche konstruktive Ausbildung der Hydraulikeinheit 2 ist in den Fig. 2A
bis C näher dargestellt. Demgemäss umfasst die Hydraulikeinheit eine Hydraulikpumpe
6, die in einer Ausnehmung eines quaderförmigen Behälters 12 für das Hydraulikmedium
angeordnet ist. Die Hydraulikpumpe 6 kann auch als Tauchpumpe ausgebildet sein und
unmittelbar in das Innere des Behälters 12 hineinragen. Um drei Seiten des Behälters
12 erstreckt sich ein schmaler Kühlluftkanal 13 (Fig. 2A), dessen Höhe der Höhe des
Behälters 12 entspricht (Fig. 2B und 2C). An der in Fig. 2A bzw. 2B rechten Eintrittsseite
des Kühlluftkanals 13 ist ein Querstromgebläse 8 mit einem Lufteintritt 9 vorgesehen,
durch den die Kühlluft angesaugt wird. Die durch den Lufteintritt 9 angesaugte Kühlluft
wird durch den Kühlluftkanal 13 gepresst und verlässt diesen wieder durch den Luftauslass
10. Im Kühlluftkanal befindet sich eine sich längs und im wesentlichen über die gesamte
Höhe desselben erstreckende Rohrschlange 7, durch die erwärmtes Rückflussöl, das von
den Bearbeitungseinheiten stammt, zur Abkühlung hindurchgeleitet wird. Die Rohrschlange
7 ist vorzugsweise so im Kühlluftkanal angeordnet, dass sie jeweils von der Seitenwand
des Behälters 12 sowie der äusseren seitlichen Abdeckwand des Kühlluftkanals beabstandet
ist. Mit der Bezugsziffer 11 sind in Fig.2A Ventilblöcke gekennzeichnet, deren Aufbau
an sich bekannt ist und die zur Steuerung des Ölkreislaufes dienen.
[0017] Bei der Herstellung von Verkleidungen für Haushaltsmaschinen ist es z. B. notwendig,
Stanzoperationen durchzuführen (Durchbrüche für die Kabelführungen, Schraubenlöcher
oder dgl.). Diese Stanzoperationen erfolgen mittels einer Hydraulikpresse, wobei zum
Ausstanzen der einzelnen Durchbrüche oder Ausnehmungen die Verkleidungen jeweils in
die Presse eingeführt, nach dem Stanzen wieder herausgenommen und zum Stanzen eines
weiteren Durchbruches bzw. einer weiteren Ausnehmung wieder manuell in die Presse
eingeführt werden müssen. Diese Arbeitsweise ist augenscheinlich sehr aufwendig. Mit
Hilfe der erfindungsgemässen Hydraulikeinheit ist es ohne weiteren Energieaufwand
möglich, die erwähnten beiden Stanzungen mit zwei Pressen durchzuführen, wobei der
Transport der Verkleidung (vorzugsweise aus Blech) von der einen Presse zur anderen
Presse vorzugsweise mittels eines hydraulischen Transportmittels erfolgt. Trotz der
drei Arbeitseinheiten, nämlich zwei Pressen und Transportmittel, wird insgesamt gegenüber
dem herkömmlichen Verfahren eine erhebliche Rationalisierung erreicht, da mittels
der gemeinsamen Hydraulikeinheit eine wesentlich günstigere Auslastungsziffer erzielt
wird.
[0018] Bisher benötigte man zu den vier Arbeitsschritten : Stanzen, Graten, Biegen und Nieten
von Blechteilen vier Arbeitsmaschinen, die jeweils eine eigene Hydraulikeinheit aufwiesen.
Zum Transport der zu bearbeitenden Blechteile von einer zur nächsten Arbeitsmaschine
bediente man sich zudem eines meist hydraulisch angetriebenen Fördermittels. Dass
eine derartige Anordnung unwirtschaftlich ist, ist augenscheinlich. Diese Unwirtschaftlichkeit
wird durch die erfindungsgemässe Lösung beseitigt. Die Steuerung der einzelnen Arbeitsmaschinen
und des Fördermittels in Verbindung mit der gemeinsamen Hydraulikeinheit gemäss den
Fig. 2A bis 2C erfolgt durch entsprechende Ventile in den Fluidverbindungen zwischen
der Hydraulikeinheit und den einzelnen Arbeitsmaschinen bzw. dem Hydraulikantrieb
des Fördermittels.
[0019] Die gemeinsame Hydraulikeinheit bringt neben einer Reduzierung der Investitionskosten
und des Energieverbrauchs auch eine erhebliche Reduzierung des Platzbedarfes für die
Fertigungsanlage bzw. -linie.
[0020] Die erwärmte Abluft aus dem Kühlluftkanal 13 kann mit Vorteil zur Erwärmung bzw.
Klimatisierung von Werkstatträumen, Werkhallen, Lagern mit empfindlichen Werkzeugen
oder dgl. verwendet werden. Dadurch erhält man insgesamt ein äusserst ökonomisches
System.
[0021] Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Hydraulikeinheit zum Betreiben von ein oder mehreren Arbeits- oder Bearbeitungsmaschinen,
wie Pressen, Bohr-oder Fräsmaschinen, mit einer Hydraulikpumpe, einem in einem von
Kühlluft durchströmten Kanal angeordneten Rohr--Wärmetauscher zum Kühlen des Hydraulikmediums,
einem an einem Ende des Kühlluftkanals angeschlossenen Kühlluftgebläse und mit einem
Behälter für das Hydraulikmedium,
dadurch gekennzeichnet ,
- dass die Hydraulikpumpe (6), der Wärmetauscher (7) und der Behälter (12) für das
Hydraulikmedium in an sich bekannter Weise in einem gemeinsamen Rahmen (3) angeordnet
sind,
- dass der Kühlluftkanal (13), ein sich etwa über die gesamte Höhe und mindestens
drei Viertel der Länge der Seitenwandung des Behälters (12) für das Hydraulikmedium
entlang dieser erstreckender schmaler Durchgang ist,
- dass der Wärmetauscher durch eine sich längs und im wesentlichen über die gesamte
Höhe des Kühlluftkanals (13) erstreckende Rohrschlange (7) gebildet ist, und
- dass das Gebläse als sich über die Querschnittsfläche des Kühlluftkanals (13) erstreckendes
Querstromgebläse (8) ausgebildet ist.
2. Hydraulikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite
des Rahmens (3) eine Montageplatte (4) für den Anschluss einer Maschine oder dgl.
vorgesehen ist.
3. Hydraulikeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftauslass
(10) des Kühlluftkanals (13) an Arbeitsräume, Werkzeuglager oder dgl. zur Erwärmung
derselben angeschlossen ist.