(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 047 360 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
17.03.1982 Patentblatt 1982/11 |
(22) |
Anmeldetag: 05.06.1981 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)3: B41M 5/24 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
DE FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
27.08.1980 DE 3032223
|
(71) |
Anmelder: |
|
- IBM DEUTSCHLAND GMBH
D-70569 Stuttgart (DE)
DE
- International Business Machines
Corporation
Armonk, N.Y. 10504 (US)
FR GB IT
|
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Bahr, Dietrich Jürgen, Dr.
D-7033 Herrenberg (DE)
- Briska, Marian, Dipl.-Ing.
D-7030 Böblingen (DE)
|
(74) |
Vertreter: Kreidler, Eva-Maria, Dr. rer. nat. |
|
Schönaicher Strasse 220 D-7030 Böblingen D-7030 Böblingen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Verfahren zum Aufbringen einer Gleitschicht auf die Oberfläche eines mit einer dünnen
Aluminiumschicht überzogenen Aufzeichnungsträgers |
(57) Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung von Schleif- oder Kratzspuren
auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen, vorzugsweise aus Aluminium
bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers durch Beschichten der Oberfläche
mit einer dünnen Schicht einer Metallseife, bei welchem die Metallseife vor dem Auftragen
mit etwa 10 bis 30 Gew.-% eines mehrfunktionellen, aliphatischen, gesättigten oder
ungesättigten Alkohols vermischt wird.
Vorzugsweise werden dabei gesättigte oder eine Mischung aus gesättigten und ungesättigten
Metallseifen verwendet.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung
von Schleif- oder Kratzspuren auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen,
vorzugsweise aus Aluminium bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers durch
Beschichten der Oberfläche mit einer' dünnen, etwa 2 nm bis 1000 nm starken Schicht
einer Metallseife nach Patent ... (Patentanmeldung P 30 11 591.4).
[0002] Beim elektrographischen Aufzeichnungsvorgang auf einer mit einer Aluminiumschicht
überzogenen Folie oder auf einem mit einer Aluminiumschicht und einer Lackschicht
überzogenen Papier müssen die Schreibelektroden unmittelbar einen elektrischen Kontakt
mit der Aluminiumschicht haben. Nahezu jedes Aufzeichnungsgerät ist für einen kontinuierlichen
Schreibvorgang entworfen, d. h. es findet immer eine Relativbewegung zwischen den
Schreibelektroden und dem mit Aluminium beschichteten Aufzeichnungsträger statt. Auch
während dieser Relativbewegung muß der elektrische'Kontakt zwischen den Elektroden
und dem mit Aluminium beschichteten Aufzeichnungsträger gewährleistet sein, d. h.
die Elektroden schleifen auf der Aluminiumschicht, unabhängig davon, ob gerade geschrieben
wird oder nicht. Dieses Schleifen hinterläßt in den Bereichen, in denen das Aluminium
nicht ausgebrannt, d. h. verdampft ist, Schleif- oder Kratzspuren,. deren Stärke und
Eigenart einmal von der Rauhigkeitsstruktur und den verwendeten Materialien bei der
Herstellung des Aufzeichnungsträgers, zum anderen von der Größe und Anordnung der
einzelnen Elektroden abhängen. Insbesondere bei sehr dünnen Elektroden für die qualitativ
hochwertigen Aufzeichnungen ergeben sich wegen der relativ hohen Flächenpressung starke
Spuren, die im günstigsten Fall nur optisch unschön sind, im ungünstigsten Fall aber
eine Wiedergabe oder Reproduktion des beschriebenen Aufzeichnungsträgers, beispielsweise
durch Kopieren erheblich erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen.
[0003] Die im Hauptpatent vorgeschlagene Beschichtung mit einer 2 nm bis 1000 nm starken
Schicht einer Metallseife hat sich bereits als recht gute Lösung für dieses Problem
erwiesen. Derartige Metallseifenschichten kann man beispielsweise mit Tauch-, Spritz-,
Aufdampf- oder Sputterverfahren oder auch rein mechanisch aufbringen.
[0004] Bei Experimenten mit gesättigten, chemisch reinen Metallseifen, wie z. B. Al-Stearat,
Li-Stearat, Mg-Palmitat oder Li-Palmitat hat sich herausgestellt, daß diese beim trockenen,
mechanischen Auftrag zu hohe Härte und schlechte Haftung auf dem Aluminium aufweisen.
Des weiteren war eine Beschädigung der Aluminiumschicht des Aufzeichnungsträgers nicht
völlig auszuschließen. Insbesondere wird beim trockenen, mechanischen Auftragen solcher
chemisch reiner Metallseifen das Aluminium angeschliffen, so daß sich eine unterschiedlich
hohe Vergrauung des Aufzeichnungsträgers ergibt. Die ungesättigten Seifen, wie z.
B. Zn-Oleat lassen sich nach dem mechanischen Verfahren ohnehin nicht auftragen, da
sie meistens eine zähflüssige und klebrige Konsistenz haben. Im Gemisch mit gesättigten
Seifen können sie jedoch eine Reihe wertvoller Eigenschaften aufweisen, und zwar durch
Polymerisation und Vernetzung.
[0005] Um die obengenannten Schwierigkeiten zu überwinden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Metallseife vor dem Auftragen mit etwa 10 - 30 Gew.% eines mehrfunktionellen,
aliphatischen Alkohols zu vermischen. Vorzugsweise geht man dabei so vor, daß die
Metallseife in einem Mörser oder in einer Mühle mit etwa 10 - 30 Gew.% des aliphatischen
Alkohols zu einer homogenen geschmeidigen Masse vermischt wird. In diesem Fall können
sowohl gesättigte als auch Mischungen aus gesättigten und ungesättigten Metallseifen
verwendet werden. Als reine Metallseifen eignen sich hierbei insbesondere Al-Stearat,
Li-Stearat, Mg-Palmitat oder Li-Palmitat. Selbstverständlich sind hier auch Natrium-
oder Kaliumseifen geeignet, wie z. B. deren Stearate und Palmitate. Vorzugsweise wird
man als Beimischung mehrfunktionelle, aliphatische Alkohole mit relativ sehr kurzen
Ketten verwenden, wie z. B. Glycerin oder Äthylenglykol.
[0006] Höhere Beimischungen von mehr als 30% Alkohole zeigen keine Nachteile. Einige Versuche
wurden mit Alkoholzugaben von 1 : 0,7 durchgeführt und wurden für funktionsfähig befunden.
[0007] Es hat sich als besonders wirksam ein rein mechanisches Auftragsverfahren herausgestellt,
bei dem die Metallseife, die erfindungsgemäß präpariert wurde, mittels eines weichen
Wattebausches auf die Aluminiumoberfläche dünn und gleichmäßig aufgerieben und aufpoliert
wird. Mit zunehmendem Poliergrad nimmt auch die Wirksamkeit dieser Seifenschicht zu.
Solche polierten Schichten haben dennoch die Mattigkeit eines nicht behandelten Aufzeichnungsträgers.
Es hat sich gezeigt, daß derart beschichtete Aufzeichnungsträger praktisch keine Kratz-
und Schleifspuren mehr zeigen.
[0008] Obwohl es bisher noch nicht völlig klar geworden ist, aufgrund welcher Reaktionen
diese überraschende Wirkung eintritt, so kann doch nicht ausgeschlossen werden, daß
bei Verwendung von Glycerin oder Äthylenglykol, also von mehrfunktionellen, gesättigten
oder ungesättigten Alkoholen in Verbindung mit den Metallseifen Glykolate bzw. Glycerinate
entstehen, die dann zu der Wirksamkeit maßgeblich beitragen.
1. Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung von Schleif- oder Kratzspuren
auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen, vorzugsweise aus Aluminium
bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers durch Beschichten der Oberfläche
mit einer dünnen Schicht einer Metallseife nach Patent ... (Patentanmeldung P 30 11
591.4) dadurch gekennzeichnet, daß die Metallseife vor dem Auftragen mit etwa 10 -
30 Gew.% eines mehrfunktionellen, aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkohols
vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallseife in einem
Mörser oder einer Mühle mit etwa 10 - 30 Gew.% eines gesättigten oder ungesättigten
mehrfunktionellen, aliphatischen Alkohols zu einer homogenen Masse vermischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die so modifizierte Metallseife
durch Aufreiben, Einreiben und Polieren auf der Oberfläche der Aluminiumschicht mit
einer Schichtdicke von weniger als 100 nm vorzugsweise von weniger als 50 nm aufgebracht
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallseifen
gesättigte oder eine Mischung aus gesättigten und ungesättigten Metallseifen verwendet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als gesättigte Metallseifen
chemisch reine Metallseifen, wie z. B. Al-Stearat, Li-Stearat, Mg-Palmitat oder Li-Palmitat
verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit einer
gesättigten Metallseife als ungesättigte Metallseife Zn-Oleat verwendet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als aliphatischer
Alkohol Äthylenglykol verwendet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als aliphatischer
Alkohol Glycerin beigemischt wird.
