[0001] Die Erfindung betrifft Aufzeichnungsträger für Elektroerosionsdrucker, mit einer
gegen Schleif- und Kratzspuren unempfindlichen Oberflächenstruktur der über einer
auf einem Trägermaterial liegenden Lackschicht befindlichen dünnen Metallschicht.
[0002] Metallisierte, d. h. mit Metall, vorzugsweise mit Aluminium bedampfte oder beschichtete
Aufzeichnungsträger müssen für eine problemlose Reproduktion eine möglichst weitgehend
diffus reflektierende Oberfläche aufweisen. D. h., sie müssen eine hohe Mattigkeit
besitzen. Eine derartige Mattierung wird normalerweise dadurch erreicht, daß man die
unter der Metallschicht, d. h. der Aluminiumschicht liegende Lackschicht mit Pigmenten
anreichert. Dadurch entsteht eine Oberflächenstruktur, wie sie beispielsweise in Fig.
1 gezeigt ist. Das einfallende Licht wird an den verschieden geneigten Oberflächenbereichen
in alle Richtungen, d. h. diffus reflektiert. Je höher der Anteil an diffuser Reflektion
sein soll, um so stärker muß der Lack mit Pigmenten gefüllt sein.
[0003] Aufzeichnungsträger dieser Art werden mit einer Elektrode bzw. mit einer Vielfachanordnung
von Elektroden, die in ständiger Berührung mit der Metallschicht stehen müssen, beschrieben.
D. h., daß die Spitzen der Elektroden ständig auf der Metallschicht schleifen. Aus
Fig. 1 erkennt man deutlich, daß die aus der Lackschicht herausragenden Pigmentspitzen
durch die darüberschleifenden Elektroden dann leicht zertrümmert werden können, wenn
es sich um relativ weiche Pigmente handelt. In denjenigen Bereichen, in denen die
Metallschicht zum Zweck einer Aufzeichnung ohnehin verdampft oder ausgebrannt wird,
würde dies jedoch keine Rolle spielen. An denjenigen Stellen aber, an denen die Elektroden
nur über den Aufzeichnungsträger schleifen oder gleiten, ohne daß dabei gedruckt wird,
wird die Metallschicht öfters mechanisch zerstört, der dunkel gefärbte Lack wird sichtbar
und es entstehen die höchst unerwünschten Schleif-und Kratzspuren.
[0004] Eine Lösung dieser Schwierigkeit könnte darin bestehen, daß man mechanisch sehr widerstandsfähige
Pigmente verwendet. Diese würden dann jedoch eine unerträglich hohe Elektrodenabnutzung
durch Abrieb verursachen. Beide Lösungen sind auf die Dauer nicht zufriedenstellend.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine neuartige Struktur der Oberfläche eines
derartigen Aufzeichnungsträgers zu schaffen, die wegen ihrer Beschaffenheit wesentlich
weniger zu Kratz- und Schleifspuren neigt. Dies wird erfindungsgemäß für einen Aufzeichnungsträger
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Oberfläche der Lackschicht und
damit auch die Oberfläche der dünnen Metallschicht eine sehr große Anzahl von im Vergleich
zur Stirnfläche der Schreibelektroden sehr kleinen flachen, möglichst regelmäßigen
Vertiefung im pm-Bereich aufweist, deren Abstände voneinander sehr viel kleiner sind
als der Durchmesser der Schreibelektroden. Vorzugsweise ist die Anordnung dabei so
getroffen, daß die Vertiefungen etwa napfförmig sind und daß die Tiefe der einzelnen
Vertiefungen im allgemeinen geringer ist als deren seitliche Abmessungen voneinander.
Naturgemäß ist eine Anzahl von Verfahren denkbar, durch die eine derartige Oberfläche
hergestellt werden kann. Diese verschiedenen Herstellungsverfahren können den Unteransprüchen
im einzelnen entnommen werden.
[0006] Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den
beigefügten Zeichnungen im einzelnen näher erläutert.
[0007] In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 einen Aufzeichnungsträger gemäß dem Stande der Technik,
Fig. 2 einen erfindungsgemäß aufgebauten Aufzeichnungsträger und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß aufgebauten Aufzeichnungsträgers.
[0008] Ein Aufzeichnungsträger 1 des Standes der Technik besteht aus einem Substrat oder
Trägermaterial 2 einer Läckschicht 3 mit darin eingebetteten Pigmenten 4 und einer
aufgedampften dünnen etwa 20-40 nm starken Aluminiumschicht 5.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung geht von folgender Überlegung aus. Alle bisherigen Aufzeichnungsträger
hatten eine Oberflächenstruktur, die durch die mehr oder weniger aus der Ebene der
Lackschicht herausragenden und von der Lackschicht mehr oder weniger stark überzogenen
Pigmentkörner bestimmt wurde. Die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten kamen daher,
daß die Elektroden praktisch nur auf den Spitzen dieser Pigmente schleifen. Die Erfindung
geht nun von der Überlegung aus, die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 1 optisch
dadurch aufzubrechen, daß man von der in Fig. 1 dargestellten Oberflächenstruktur
sozusagen ein Negativ herstellt, nämlich durch Vertiefungen 6 anstelle von Erhöhungen,
wie dies Fig. 2 zeigt. Die Elektroden, deren Durchmesser ein vielfaches des Abstandes
der einzelnen Vertiefungen 6 voneinander sind, laufen nunmehr auf einer Art Hochebene,
wo die Metallschicht sehr viel weniger leicht durch die Elektroden aufgerissen werden
kann. Nahezu unzerstörbar wird jedoch die Metallschicht, wenn sie mit einer wenige
Nanometer starken, sehr wirksamen Gleitmittelschicht, beispielsweise mit einer Metallseife
oder einer modifizierten Metallseife, überzogen ist. Wie bereits erwähnt, kann man
eine derartige Oberflächenstruktur des Aufzeichnungsträgers in verschiedenartiger
Weise herstellen. Nach den bisher mit pigmentierten Lacken gemachten Erfahrungen sind
für die Erzielung einer notwendigen Mattigkeit 10
3 bis 1
05 Pig- mentkörner je mm
2 erforderlich. Die Dichte der Pigmentkörner hängt außerdem von deren Größe und deren
Form ab. Am wirksamsten haben sich bisher kugelkalottenförmige Erhebungen der Pigmentkörner
erwiesen, da bei ihnen der mit zunehmender Mattigkeit einhergehende Vergrauungseffekt
am geringsten ist. Daraus kann geschlossen werden, daß die Lochdichte der Vertiefungen
6 dem entsprechen müßte.
[0010] Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß der neuartige Aufzeichnungsträger auf einem
Trägermaterial aufgebaut werden muß, das außerordentlich glatt und eben ist. In einem
ersten Ausführungsbeispiel wird der Lack mit großen Pigmentteilchen pigmentiert, deren
Durchmesser ein Vielfaches der Trockenfilmdicke des reinen Bindemittels beträgt, die
nach der Trocknung des Lacks mittels Wärme, Strahlung oder gasförmiger oder flüssiger
Chemikalien aufgelöst werden. Unter der Voraussetzung, daß es sich dabei um annähernd
kugelförmige Pigmentteilchen handelt, bleiben nachher in der Lackschicht die Negativabdrucke
dieser Pigmentteilchen als napfförmige Vertiefungen 6 bestehen. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, die Oberfläche eines trockenen, klaren oder feinpigmentierten Lacks
bzw. eines mit einer löslichen Farbe eingefärbten Lacks mittels Laserstrahlen zu beschie-
ßen und dadurch die erforderlichen Vertiefungen herzustellen. Möglicherweise kann
es bereits ausreichend sein, ein örtliches Umschmelzen des Lacks an der Oberfläche
und anschließend ein rauhes Erstarren der Oberfläche zu bewirken, um die erforderliche
Mattigkeit zu erzielen. Anschließend kann dann die Metallschicht ausgedampft werden.
[0011] In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß man zu diesem Zweck einen handelsüblichen
gepulsten Rubinlaser mit einer Wellenlänge λ,~0,7 pm verwenden kann, mit einer Leistung
von etwa 10
9 Watt/cm
2. Der Laserstrahl wird dabei optisch über die Fläche des Aufzeichnungsträgers abgelenkt.
Wenn man beispielsweise bei einer Dichte der Vertiefungen von 5 x 1
05 je cm
2 bei einem Durchmesser der Vertiefungen von bis zu 10 µm, einem Abstand der Vertiefungen
bis zu 4 um und einer Tiefe der Vertiefungen von etwa 2 pm ausgeht und mit einer Impulsdauer
von 2 ns rechnet, so kann man in einer Minute etwa 24 m
2 Aufzeichnungsträgermaterial auf diese Weise bearbeiten.
[0012] Eine weitere, außergewöhnlich elegante Lösung erhält man dadurch, daß man als Trägermaterial
2 ein glattes, ebenes Papier nimmt, das ähnlich wie bei Mikrofiltern eine große Anzahl
mikroskopisch kleiner Poren (7) aufweist. Ein derartiges Papier ist von Kapillaren
der erforderlichen Größe und Dichte durchzogen. Bestreicht man die Oberfläche eines
derartigen Papieres mit einem klaren Lack, einem unpigmentier-. ten, schwarz eingefärbten
Lack oder mit einem durch feinstdispergierten Kohlenstoff mit einer Korngröße von
weniger als 0,2 pm eingefärbten schwarzen Lack von entsprechender Viskosität, so wird
dieser Lack teilweise in die Kapillaren eingezogen und bildet beim Trocknen auf der
Oberfläche die gewünschten Vertiefungen 6. Eine derartige Struktur zeigt Fig. 3 in
rein schematischer stark vergrößerter Form.
[0013] Der Vorteil einer derartigen Oberflächenstruktur eines Aufzeichnungsträgers liegt
darin, daß die über die Oberfläche schleifenden oder gleitenden Elektrodenspitzen
eine wesentlich größere Auflagefläche vorfinden als dies bei pigmentierten Lacken,
bei denen die einzelnen Pigmentkörner über die Oberfläche der Lackschicht, allerdings
noch von einer dünnen Lackhaut überzogen, hinausragen, der Fall ist. Die wesentlich
größere Auflagefläche in Verbindung mit den abgerundeten Kanten der napfförmigen Vertiefungen,
ergibt für die gesamte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers eine wesentlich geringere
Angriffsfläche für die Schreibelektroden und damit auch unmittelbar für das Entstehen
der so gefürchteten Schleif- und Kratzspuren auf der dünnen Aluminiumschicht. Wenn
man zudem noch die Oberfläche der dünnen Aluminiumschicht mit einem Überzug aus einer
Metallseife oder einer modifizierten Metallseife versieht, ist zu erwarten, daß Schleif-
und Kratzspuren praktisch vollständig beseitigt werden können.
1. Aufzeichnungsträger für Elektroerosionsdrucker, mit einer für Schleif- und Kratzspuren
widerstandsfähigen Oberflächenstruktur der über einer auf einem Trägermaterial liegenden
Lackschicht befindlichen dünnen Metallschicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Lackschicht (3) und damit auch die Oberfläche der dünnen Metallschicht
(5) eine sehr große Anzahl von im Vergleich zur Stirnfläche der Schreibelektroden
sehr kleinen flachen, möglichst regelmäßigen Vertiefungen (6) im µm-Bereich aufweist,
deren Ränder nach Möglichkeit abgerundet sind, und deren Abstände voneinander sehr
viel kleiner sind als der Durchmesser der Schreibelektroden.
2. Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (6) etwa napfförmig sind, und daß die Tiefe der einzelnen Vertiefungen
im allgemeinen geringer ist als deren seitliche Abmessungen.
3. Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial (2) eine große Anzahl von mikroskopisch kleinen Poren (7) aufweist,
in die Teile der Lackschicht (3) beim Auftragen durch Kapillarwirkung einzudringen
vermögen.
4. Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lackschicht entweder gar nicht oder nur schwach mit weichen Pigmenten gefüllt
oder mit einer wirkungsgleichen Menge eines löslichen Farbstoffes versetzt ist.
5. Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die napfförmigen Vertiefungen (6) einen Durchmesser von bis zu 10 pm, einen seitlichen
Abstand voneinander von bis zu 4 µm und eine Tiefe von etwa 2 pm aufweisen.
6. Verfahren zum Herstellen eines Aufzeichnungsträgers gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der über dem Trägermaterial befindlichen Lackschicht an ihrer Oberfläche überstehende
kugelförmige Pigmentkörner eingelagert werden, daß anschließend diese Pigmentkörner
unter Einwirkung von Wärme, Strahlung, gasförmiger oder flüssiger Chemikalien aufgelöst
werden, so daß ein Abdruck dieser Pigmentkörner verbleibt und daß dann die Lackoberfläche
mit einer vorzugsweise aus Aluminium bestehenden dünnen Metallschicht überzogen wird.
7. Verfahren zum Herstellen eines Aufzeichnungsträgers nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der über der Trägerschicht befindlichen klaren oder mit einem löslichen Farbstoff
eingefärbten oder mit sehr feinverteilten Pigmentkörnern pigmentierten Lackschicht
durch Einwirkung mit einem Laserstrahl eine große Anzahl kleinster napfförmiger Vertiefungen
im um-Bereich gebildet wird und daß anschließend die Lackschicht mit einer aus Aluminium
bestehenden dünnen Metallschicht überzogen wird.
8. Verfahren zum Herstellen eines Aufzeichnungsträgers nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit mikroskopisch kleinen Poren versehene Oberfläche
des Trägermaterials mit einem entweder nichteingefärbten oder mit einem löslichen
Farbstoff oder mit feinstverteilten Kohlenstoffteilchen schwarz eingefärbten Lack
solcher Viskosität überzogen wird, daß dieser Lack durch Kapillarwirkung teilweise
in die mikroskopisch kleinen Poren eindringt, worauf auf der Oberfläche der Lackschicht
eine entsprechende Anzahl von im pm-Bereich liegenden Vertiefungen gebildet wird und
daß'diese Oberfläche der Lackschicht anschließend mit einer vorzugsweise aus Aluminium
bestehenden dünnen Metallschicht überzogen wird.
9. Verfahren zum Herstellen eines Aufzeichnungsträgers nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die glatte ebene Trägerschicht eine klare oder eine mit einem löslichen Farbstoff
oder mit feinsten Kohlestoffteilchen schwarz eingefärbte Lackschicht aufgetragen wird,
daß dabei dem Lack ein Schäumungsmittel zugesetzt wird, so daß die dadurch entstehenden
mikroskopisch feinen Bläschen an der Oberfläche der Lackschicht kurz vor dem Trocknen
aufplatzen und dadurch die napfförmigen Vertiefungen im µm-Bereich bilden.