[0001] Die Erfindung betrifft eine Vollgattersäge mit einem im wesentlichen senkrecht durch
Stelzen verschiebbaren Sägeblattrahmen, dessen obere und untere Anlenkzapfen jeweils
beidseitig in der Mitte von Doppelhebeln gelagert sind, deren beide Enden jeweils
mit einem um eine gestellseitige Lagerung schwenkbaren Lenker gekoppelt sind, wobei
die unteren Lagerungen verstellbar sind.
[0002] Eine Vollgattersäge der genannten Art ist in der DE-PS 744 237 beschrieben. Bei dieser
bekannten Vollgattersäge sind die zu den beiden Lenkern eines Doppelhebels gehörenden
Lagerungen jeweils quer durch das Gestell durch eine Stellwelle miteinander verbunden.
Die beiden Stellwellen sind jedoch nicht miteinander gekoppelt. Infolgedessen ist
die Einstellung der Lagerungen umständlich und zeitraubend. Im Betrieb der Vollgattersäge
ist eine Verstellung kaum möglich, vor allem, weil damit auch eine hohe Unfallgefahr
für die Bedienungspersonen verbunden ist. Die Verstellung der Lagerungen dient der
Verstellung des Überhangs sowie der Beeinflussung der Voreilung.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung der Verstellvorrichtung für die
Lagerungen, daß jederzeit während des Betriebes ohne Schwierigkeiten eine Verstellung
der Lagerungen entsprechend den jeweiligen ßetriebsverhältnissen möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Lagerungen der beiden
Lenker jedes unteren Doppelhebels durch eine Koppelvorrichtung miteinander gekoppelt
und im Gleichlauf miteinander verstellbar sind.
[0005] Durch diese Koppelvorrichtung ist eine Verstellung der Lagerungen innerhalb eines
weiten Verstellbereiches möglich. Man kann eine Regelung zur jeweiligen Nachführung
der Lagerungen vorsehen. Die Verstellung kann in Abhängigkeit von dem Vorschub des
Stammes, von der Holzart sowie von sonstigen Arbeitsbedingungen erfolgen, damit in
jedem Betriebszustand ein optimaler Überhang eingestellt ist.
[0006] Die Erfindung sieht weiter vor, daß die Lagerungen der beiden Lenker jedes unteren
Doppelhebels auf parallel zueinander angeordneten Geradführungen verschiebbar und
durch eine Koppelstange miteinander gekoppelt sind, daß eine Lagerung mittels einer
Stellspindel verschiebbar ist und daß die Stellspindeln der Lagerungen auf verschiedenen
Seiten des Sägerahmens durch Getriebe und eine Verbindungsstange miteinander gekoppelt
sind.
[0007] Die Geradführungen für die Lagerungen ermöglichen einen besonders großen linearen
Verstellbereich.
[0008] Ferner sieht die Erfindung vor, daß zwischen den beiden Geradführungen eine Platte
horizontal verschiebbar geführt ist und daß die Lagerungen der jeweiligen beiden Lenker
auf der Platte angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine genaue und zwangsläufige
Verstellung der Lagerungen.
[0009] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Lenker jedes unteren Doppelhebels
jeweils am Ende eines um eine gestellfeste Lagerung verschwenkbaren Doppellagerhebels
gelagert sind, daß die freien Enden der beiden Doppellagerhebel jedes unteren Doppelhebels
durch eine Koppelstange miteinander gekoppelt sind und daß ein Doppellagerhebel jedes
Paares mittels eines Schneckenradsegments in eine Schnecke eingreift, wobei die beiden
Schnecken über Getriebe miteinander gekoppelt sind. Mit dieser Ausbildung erreicht
man eine besonders einfache und reibungsarme Verstellung. Die Gelenkachsen der Lagerungen
werden dabei im Gleichlauf miteinander verstellt.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schneckenradsegment
und der zugeordnete Doppellagerhebel auf einer gemeinsamen Welle gelagert und durch
eine veränderbare Koppelvorrichtung miteinander gekoppelt sind. Dabei ist im einzelnen
vorgesehen, daß als Koppelvorrichtung eine doppeltwirkende Druckmitteleinheit vorgesehen
ist, die eine gegenseitige Verschwenkung des jeweiligen Doppellagerhebels gegenüber
dem Schneckenradsegment ermöglicht. Mit dieser Ausführungsform der Neuerung läßt sich
eine Schwingbewegung in Vorschubrichtung erzeugen, wodurch die Voreilung beeinflußt
werden kann.
[0011] Ausfuhrungsformen der Erfindung werden im folgenden unter ßezug- hahme auf die anliegenden
Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 eine teilweise schematiscne Seitenansicht einer Vollgattersäge,
Fig. 2 eine Umklappung zu Fig. 1,
Fig. 3 eine Abwandlung des Verstellantriebes,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Verstellantriebes für die Lagerungen und
Fig. 5 einen weiteren Verstellantrieb.
[0012] Fig. 1 zeigt in strichpunktierten Linien das Gestell 1 einer Vollgattersäge. Innerhalb
dieses Gestells 1 ist ein Sägeblattrahmen 2 Ln vertikaler Richtung verschiebbar. Der
Sägeblattrahmen 2 besitzt jeweils einen oberen und einen unteren Querbalken 3 bzw.
4, die jeveils an beiden Seiten Zapfen 5, 6 aufweisen. An den oberen Zapfen 5 des
Sägeblattrahmens greifen Stelzen 7 an, die von einer Kurbelschei- be 8 angetrieben
werden. Hierdurch wird die Schwingbewegung des Säge- plattrahmens 2 erzeugt. Fig.
1 stellt die Mittelposition des Säge- blattrahmens dar.
[0013] Der Sägeblattrahmen 2 nimmt eine Vielzahl von Sägeblättern 9 auf. Die Sägeblätter
9 zerschneiden einen Stamm 10, der auf einem Spannwagen gehalten ist. Dieser Spannwagen
sowie die Vorschubwalzen sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0014] Die oberen Zapfen 5 sind jeweils etwa in der Mitte eines Doppel- nebels 11 gelagert.
Die Enden jedes Doppelhebels 11 sind gelenkig mit Lenkern 12 gekoppelt, die in gestellfesten
Lagerungen 13 gehalten sind. Die beiden Lenker 12 mit dem zugehörigen Doppelhebel
11 bilden eine bekannte Wattsche Geradführung, bei der innerhalb eines Wegbereichs
die Bahn des Zapfens 5 eine Gerade ist.
[0015] Die unteren Zapfen 6 sind in gleichartiger Weise aufgehängt und geführt. Die Zapfen
6 sind jeweils in der Mitte eines Doppelhebels 14 gelagert, dessen Enden mit Lenkern
15 verbunden sind. Jeweils das Ende eines Lenkers 15 ist mit einem Arm eines Doppellagerhebels
16, 16' verbunden. Bezogen auf das Gestell 1 verlaufen die Lenker 15 etwa horizontal.
Die Doppellagerhebel sind entgegengesetzt zueinander etwa vertikal ausgerichtet. Die
jeweils anderen Arme der beiden Doppellagerhebel der Lenker 15 sind durch eine Koppelstange
17 miteinander verbunden. Die Koppelstange 17 schneidet die Achse der Zapfen 6. Die
Doppellagerhebel 16, 16' sind in gestellseitgen Lagerungen 18 schwenkbar gelagert.
Jeweils ein Doppellagerhebel 16 ist drehfest mit einem Schneckenradsegment 19 gekoppelt,
das mit einer Schnecke 20 in Eingriff ist, die über ein Getriebe 21 angetrieben ist.
Die Getriebe 21 bzw. die Hellen der Schnecken 20, die sich auf gegenüberliegenden
Seiten des Gestells 1 befinden, sind durch eine Welle 22 miteinander gekoppelt, so
daß die Schnecken 20 auf beiden Seiten des Gestells 1 synchron miteinander angetrieben
werden können. Dadurch wird gewährleistet, daß die Lagerungen der Lenker 15 auf beiden
Seiten des Gestells 1 synchron miteinander verstellt werden.
[0016] Fig. 1 zeigt die Vertikalstellung des Sägeblattrahmens 2. Der Sägeblattrahmen 2 ist
in dieser Vertikalstellung senkrecht auf die strichpunktierte Linie 23 ausgerichtet.
In dieser Ausrichtung wird der Sägeblattrahmen 2 mittels Stelzen 7 in vertikaler Richtung
auf und ab bewegt. Durch Drehung des Schneckenradsegments 19 in Gegenuhrzeigerrichtung
werden die Lagerungen der Lenker 15 nach rechts bezogen auf Fig. 1 bewegt, so daß
der Sägeblattrahmen 2 in die Ausrichtung nach der strichpunktierten Linie 23' kommt.
In dieser Stellung hat der Sägeblattrahmen 2 einen Überhang bezogen auf die Vorschubrichtung
eines Stammes. Der Überhang läßt sich mittels der Schnecken 20 auf jeden gewünschten
Wert einstellen. Man kann den Überhang in Abhängigkeit vom Vorschub des Stammes verstellen,
damit der Überhang jeweils den betriebsmäßig günstigsten Wert hat.
[0017] In Fig. 3 ist das Schneckenradsegment 19 mit dem zugehörigen Doppellagerhebel 16
vergrößert herausgezeichnet. Das Schneckenradsegment 19 und der Doppellagerhebel 16
sitzen auf einer gemeinsamen Achse 24 der Lagerung 18 und sind gegeneinander verschwenkbar.
Eine Druckmitteleinheit 25 ist einerseits an dem Schneckenradsegment 19 und andererseits
an einem Schenkel 26 des Doppellagerhebels angelenkt. Durch Beaufschlagung der Druckmitteleinheit
25 kann der Doppellagerhebel 16 gegenüber dem Schneckenradsegment 19 verschwenkt werden.
Die Beaufschlagung der Druckmitteleinheit 25 kann periodisch im Takt der Bewegung
des Sägebiattrahmens erfolgen. Dadurch läßt sich nach Durchlaufen des unteren Totpunktes
eine zusätzliche Abschwingbewegung des Sägeblattrahmens aus der Schnittfuge erzeugen.
[0018] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform für die Verstellung der Lagerungen
der Lenker 15 der unteren Doppelhebel 11. Die Lenker 15 sind in Lagerungen 27, 27'
gehalten. Die Lagerungen 27, 27' sind in Geradführungen 23 parallel zueinander geführt.
Eine Lagerung 27 greift mit einer Spindelmutter über eine Stellspindel 29, die mit
einem Schneckenrad 30 gekoppelt ist. Das Schneckenrad 30 steht mit einer Schnecke
31 in Eingriff. Die Schnecke 31 sitzt auf einer Welle, die quer durch das Gestell
1 geht und auf der gegenüberliegenden Gestellseite eine weitere Schnecke zur Verstellung
der Lagerungen auf der gegenüberliegenden Gestellseite trägt. Die Helle der Schnecke
31 ist angetrieben. Die Lagerungen 27, 27' sind durch eine Koppelstange 32 miteinander
verbunden, so daß bei Verstellung der Lagerungen 27 auf der Stellspindel 29 auch die
andere Lagerung 27 synchron und gleichmäßig verstellt wird. Durch die Drehung der
Stellspindel 29 und die entsprechende Verstellung der Lagerungen 27 läßt sich auch
bei dieser Vollgattersäge der Überhang des Sägeblattrahmens verstellen.
[0019] Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des Verstellantriebs. Zwischen horizontal ausgerichteten
Geradführungen 28 ist eine PLatte 41 horizontal verschiebbar. Die Platte 41 ist mittels
eiener Stellstange 21, insbesondere einer Zahnstange mit einem Antreibszahnrad 43
eines Schneckengetriebes 44 gekoppelt. Auf beiden Seiten der Vollgattersäge befinden
sich Schneckengetriebe 44, die durch eine nicht dargestellt Welle gekoppelt sind.
Die Platte 41 besitzt ein Fenster 45, in dem sich der Zapfen 6 bewegen kann. Der Sägeblattrahmen
2 ist mit den Zapfen 6 gekoppelt. Die Platte 41 stellt eine formschlüssige Kopplung
der Lagerungen sicher, so daß dadurch eine besonders genaue und aufeinander ausgerichtete
Verstellung möglich ist.
1. Vollgattersäge mit einem im wesentlichen senkrecht durch Stelzen verschiebbaren
Sägeblattrahmen, dessen obere und untere Anlenkzapfen jeweils beidseitig in der Mitte
von Doppelhebeln gelagert sind, deren beide Enden jeweils mit einem um eine gestellseitge
Lagerung schwenkbaren Lenker gekoppelt sind, wobei die unteren Lagerungen verstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungen der beiden Lenker (15) jedes unteren
Doppelhebels (14) durch eine Koppelvorriclitung miteinander gekoppelt und in Gleichlauf
miteinander verstellbar sind.
2. Vollgattersäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungen (27,
27') der beiden Lenker (15) jedes unteren Doppelhebels (14) auf parallel zueinander
angeordneten Geradführungen (23) verschiebbar und durch eine Koppelstange (32) miteinander
gekoppelt sind, daß eine Lagerung (27) mittels einer Stellspindel (28) verschiebbar
ist und daß die Stellspindeln der Lagerungen auf verschiedenen Seiten des Sägerahmens
durch Getriebe und eine Verbindungsstange miteinander gekoppelt sind.
3. Vollgattersäge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden
Geradführungen (28) eine Platte (41) horizontal verschiebbar geführt ist und daß die
Lagerungen (27, 27') der jeweiligen beiden Lenker (15) auf der Platte (41) angeordnet
sind.
4. Vollgattersäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (15) jedes
unteren Doppelhebels (14) jeweils am Ende eines um eine gestellfeste Lagerungg (13)
verschwenkbaren Doppellagerhebels (16, 16') gelagert sind, daß die freien Enden der
beiden Doppellagerhebel (16, 16') jedes unteren Doppelhebels durch eine Koppelstange
(17) miteinander gekoppelt sind und daß ein Doppellagerhebel (16) jedes Paares mittels
eines Schneckenradsegments (19) in eine Schnecke (20) eingreift, wobei die beiden
Schnecken (20) über Getriebe (21) miteinander gekoppelt sind.
5. Vollgattersäge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenradsegment
(19) und der zugeordnete Doppellagerhebel (16) auf einer gemeinsamen welle (22) gelagert
und durch eine veränderbare Koppelvorrichtung miteinander gekoppelt sind.
6. Vollgattersäge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Koppelvorrichtung
eine doppeltwirkende Druckmitteleinheit (25) vorgesehen ist, die eine gegenseitige
Verschwenkung des jeweiligen Doppellagerhebels gegenüber dem Schneckenradsegment ermöglicht.