(19)
(11) EP 0 047 444 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.1982  Patentblatt  1982/11

(21) Anmeldenummer: 81106660.4

(22) Anmeldetag:  27.08.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A01G 25/00, B05B 3/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 05.09.1980 DE 3033417

(71) Anmelder: Perrot-Regnerbau GmbH & Co.
D-7260 Calw (DE)

(72) Erfinder:
  • Schanz, Friedrich
    D-7260 Calw (DE)
  • Schucker, Emil
    D-7260 Calw (DE)
  • Perrot, Alexander
    D-7262 Althengstett (DE)

(74) Vertreter: Mayer, Friedrich, Dr. et al
Patentanwälte Mayer, Frank, Reinhardt, Westliche 24
D-75172 Pforzheim
D-75172 Pforzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auf unterschiedliche Beregnungsbedürfnisse variierbarer Regner


    (57) Auf der hin- und herschwenkbaren zylindrischen Fächerdüse (13) des Viereckregners ist eine Walze (20) lösbar aufgesteckt und rotierbar gelagert. Die als Turbinenrad ausgebildete Walze (20) wird von den aus der Fächerdüse (13) austretenden Wasserstrahlen an Stegen (20b) beaufschlagt, die als Turbinenrad-Schaufeln wirken. Dadurch wird erreicht, daß der Viereckregner bei abgezogener Walze (20) bei voller Wurfweite und groben Wasserstrahlen z. B. für Rasenflächen und bei aufgesetzter Walze (20) bei gestörten, das heißt feineren Wasserstrahlen z. B. für empfindlichere Kulturen eingesetzt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen auf unterschiedliche Beregnungsbedürfnisse (z.B. hinsichtlich der Strahlstärke und Tropfengröße) variierbaren Regner mit einer um eine etwa horizontale Achse hin- und herschwenkbaren, rohrartigen Düse (Fächerdüse) mit etwa linear angeordneten Düsenbohrungen, die derart unterschiedlich gegen die Radialen der Fächerdüse geneigt sind, daß sich eine fächerartige Anordnung der Wasserstrahlen ergibt, wobei die Fächerdüse mit einer konzentrisch auf sie aufsetzbaren und relativ zu ihr drehbaren Variierhülse mit radialen Durchbrüchen zur Variierung der Beregnung zusammenarbeitet, welche Variierhülse für eine nicht variierte Arbeitsweise der Fächerdüse von dieser abnehmbar ist.

    [0002] Die bekannten Gartenregner dieser Art sind in erster Linie sogenannte Viereckregner. Mit ihnen werden sowohl Rasenflächen, als auch Gemüse- und Blumenbeete beregnet. Ein Tropfenfall von bestimmter Tropfengröße ist für beide genannten Beregnungszwecke jedoch nicht gleichermaßen geeignet. Rasenflächen sind mit Bezug auf die Tropfengröße problemlos. Sie können ohne Schaden auch etwas größere Wassertropfen vertragen. Dies gilt jedoch nicht ohne weiteres für Gemüse und Blumen.

    [0003] Die Tropfen aus Viereckregnern sind in der Regel verhältnismäßig grob, weil die Flächenleistung eines solchen Regners umso größer ist, je stärker seine Wasserstrahlen sind und normalerweise eine große Flächenleistung erwünscht ist. Daher kann ein solcher Viereckregner nicht ohne Einschränkungen für die Gartenberegnung empfohlen werden.

    [0004] Bei einem bekannten Regner der in Betracht gezogenen Gattung (DE-PS 1 926 735) ist die Variierhülse eine innerhalb der Fächerdüse unter Überwindung der Friktion manuell auf unterschiedliche Winkelpositionen einstellbare Regulierhülse. Mit ihr kann insbesondere die Größe der zu beregnenden Fläche variiert werden. Die austretenden Wasserstrahlen können aber auch vernebelt werden. Eine solche Vernebelung vermindert jedoch die Wurfweite. Sie ist zudem auch für die empfindlichsten Kulturpflanzen nicht erforderlich.

    [0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Regner der eingangs genannten Gattung so weiterzubilden, daß einerseits Rasenflächen bei maximaler Leistung und Beregnungsfläche und andererseits wahlweise auch empfindlichere Kulturen bei dem spezifischen Bedürfnis dieser Kulturen angepaßtem, optimalem Tropfenfall, bzw. optimaler Tropfengröße beregnet werden können.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Variierhülse eine die zylindrische Fächerdüse umschließende, als Turbinenrad gestaltete und zur Erzeugung eines Drehmomentes von den Wasserstrahlen beaufschlagbare, rotierbar gelagerte Walze ist.

    [0007] Eine solche Lösung der Aufgabe hat zudem den Vorteil, daß bei entsprechender Gestaltung der Walze ein ausgesprochenes Sprühen möglich ist.

    [0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0009] Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.

    [0010] Es zeigen:

    Figur 1 den Regner in Seitenansicht mit teilweise längsgeschnittener Fächerdüse ohne Walze,

    Figur 2 die zum Regner gemäß Figur 1 gehörige Walze in Seitenansicht,

    Figur 3 die Walze gemäß Figur 2 im Schnitt nach Linie III-III von Figur 2,

    Figur 4 einen zur axialen Sicherung der Walze dienenden federnden Ring,

    Figur 5 den Regner in einer Darstellung gemäß Figur 1 mit aufgesteckter Walze,

    Figur 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI von Figur 5 in vergrößerter Darstellung und

    Figur 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII von Figur 5 in vergrößerter Darstellung.



    [0011] Der Standfuß 10 trägt das Gehäuse 11 für den Antrieb der Fächerdüse 13. Durch den Anschlußstutzen 12 tritt das zugeführte Wasser in das Gehäuse 11 ein und beaufschlagt dort ein Turbinenrad. Das Turbinenrad treibt über ein stark untersetztes Getriebe eine Kurbel 17 an, die über eine Kurbelstange 18 in gelenkiger Verbindung mit einem radialen Ausleger der zylindrischen Fächerdüse 13 steht. Die Fächerdüse ist drehbar im Gehäuse 11 gelagert. Durch den Kurbeltrieb 17, 18 wird die Fächerdüse 13 um eine horizontale Achse b-b hin- und hergeschwenkt. Dadurch ergibt sich ein etwa rechteckiges Beregnungsareal, weil die Düsenbohrungen 15 derart unterschiedlich gegen die Radialen a-a geneigt sind, daß die Wasserstrahlen in fächerartiger Anordnung etwa in einer Ebene austreten. Die Fächerdüse 13 ist mittels Verschlußschraube 14 stirnseitig verschlossen. Sie ist am Übergang zu einem getriebeseitigen Abschnitt 13a mit einer Ringnut 19 versehen. Auf die Fächerdüse ist eine Walze 20 axial aufsteckbar. Die lichte Weite der Walze 20 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser der zylindrischen Fächerdüse 13. In aufgesteckter Stellung liegt die Walze 20 rotierbar auf der Fächerdüse 13 auf, wobei zwischen der äußeren Mantelfläche der Fächerdüse und der inneren Mantelfläche der Walze eine Lauffuge 23a verbleibt. Auf der dem Antrieb der Fächerdüse zugewandten Seite weist die Walze 20 einen Bund 20a auf. Der Bund ist durch einen kurzen Abschnitt der Walze geringeren Durchmessers gebildet; er weist zwei Einschnitte 23 auf, wie insbesondere aus den Figuren 3, 7 ersichtlich. In die Einschnitte 23 greifen parallel zueinander verlaufende Innenkanten 22 eines scheibenartigen, federnden Ringes 21 ein, der auf den Bund 20a axial aufgesteckt ist. Beim Aufstecken werden die Innenkanten 22 aufgebogen und rasten dann in die Einschnitte 23 ein. Da der Abstand zwischen den Innenkanten 22 des Ringes 21 kleiner ist als der Außendurchmesser der Fächerdüse 13, rasten diese Innenkanten beim axialen Aufstecken der Walze 20 in die Ringnut 19 der Fächerdüse geringfügig ein. Dadurch ist die Walze in ihrer Betriebsposition axial gesichert. Allerdings ist der Abstand zwischen den Innenkanten 22 etwas größer als der an der Basis 19a der Ringnut 19 abgenommene Durchmesser der Walze 20, so daß diese Innenkanten 22 mit Spiel in die Ringnut 19 eingreifen. Zudem ist die Breite des federnden Ringes 21 etwas geringer als die Breite der Ringnut 19, so daß auch die Seitenflächen des Ringes 21 im Bereich ihrer Innenkanten 22 in der Ringnut 19 Spiel haben und so die Leichtgängigkeit der Walze 20 gewährleistet ist. Schließlich ist wenigstens die vom Gehäuse 11 abgewandte Wandung der Ringnut 19 gegen die Schwenkachse b-b geneigt. Diese Neigung hat zur Folge, daß die Innenkanten 22 beim axialen Abziehen der Walze 20 an der geneigten Wandung der Ringnut 19 aufgleiten und dabei leicht ausgebogen werden, so daß die Walze 20 abgenommen werden kann. Die kugelkalottenförmige Gestaltung der Verschlußschraube 14 erleichtert das Aufstecken der Walze 20 durch eine gewisse Zentrierwirkung. Auch beim Aufstecken der Walze 20 werden die Innenkanten 22 des Ringes 21 kurzfristig aufgebogen, bis sie in die Ringnut 19 einrasten. Die Durchbrüche in der Walze sind im zeichnerisch dargestellten Beispiel Längsschlitze 24. Die zwischen den Längsschlitzen verbleibenden Stege 20b sind gegen die Radiale a-a geneigt. Jeder Steg 20b, der beim Rotieren der Walze 20 die durch die Düsenbohrungen 15 gehende Mantellinie der Fächerdüse 13 passiert, wird daher von den austretenden Wasserstrahlen beaufschlagt. Dadurch ergibt sich ein Drehmoment für die Walze 20, die als Turbinenrad arbeitet. Die aus den Düsenbohrungen 15 austretenden Wasserstrahlen 16 werden dabei gestört. Dadurch wird die Tropfengröße in erwünschter Weise vermindert. Die geometrische Grundfigur des beregneten Areals bleibt weitgehend unverändert. Das Areal wird lediglich etwas kleiner, da die Wasserstrahlen an kinetischer Energie einbüßen.

    [0012] Die Lauffuge 23a der Walze 20 ist auf den axialen Bereich der Stege 20b beschränkt. Außerhalb der Lauffuge 23a ist die Walze 20 auf dem Mantel der Fächerdüse 13 mit Spiel geführt.

    [0013] Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die Düsenbohrungen 15 etwa in einer radialen Ebene der Fächerdüse 13. Die demzufolge in dieser radialen Ebene austretenden Wasserstrahlen 16 beaufschlagen die Flanken der Stege 20b, welche gegen diese Ebene geneigt sind. Dadurch ergibt sich das erwünschte Drehmoment für die Walze 20. Dieses Drehmoment kann aber auch dadurch erzeugt werden, daß die Düsenbohrungen 15 der Fächerdüse 13 gegen die oben genannte radiale Ebene der Fächerdüse 13 geneigt und die oben genannten Flanken der Stege streng radial ausgerichtet sind. Denn auch in diesem Falle findet eine Beaufschlagung zur Erzeugung eines Drehmomentes statt.


    Ansprüche

    1. Auf unterschiedliche Beregnungsbedürfnisse (z.B. hinsichtlich der Strahlstärke und Tropfengröße) variierbarer Regner mit einer um eine etwa horizontale Achse (b-b) hin- und herschwenkbaren, rohrartigen Düse (Fächerdüse 13) mit etwa linear angeordneten Düsenbohrungen (15), die derart unterschiedlich gegen die Radialen (a-a) der Fächerdüse (13) geneigt sind, daß sich eine fächerartige Anordnung der Wasserstrahlen (16) ergibt, wobei die Fächerdüse (13) mit einer konzentrischen, auf sie aufsetzbaren und relativ zu ihr drehbaren Variierhülse mit radialen Durchbrüchen zur Variierung der Beregnung zusammenarbeitet, die für eine nicht variierte Arbeitsweise der Fächerdüse (13) von dieser abnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Variierhülse eine die zylindrische Fächerdüse (13) unter Verbleib einer Lauffuge (23a) umschließende, als Turbinenrad gestaltete und zur Erzeugung eines Drehmomentes von den Wasserstrahlen (16) beaufschlagbare, rotierbar gelagerte Walze (20) ist.
     
    2. Regner nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der zylindrischen Walze (20) geringfügig größer ist als der Außendurchmesser der zylindrischen Fächerdüse (13).
     
    3. Regner nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (20) einen Bund (20a) mit zwei diametralen Einschnitten (23) aufweist und mit Hilfe eines federnden Ringes (21) in einer Ringnut (19) der Fächerdüse (13) axial gesichert ist.
     
    4. Regner nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der scheibenförmige Ring (21) mit diametralen, parallel zueinander verlaufenden Innenkanten (22) in die Einschnitte (23) des Bundes (20a) und gleichzeitig in die Ringnut (19) der Walze (20) eingreift.
     
    5. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (24) in der Walze (20) Längsschlitze (24) sind und daß die Stege (20b) zwischen den Längsschlitzen (24) gegen die Radialen (a-a) gleichsinnig geneigt sind.
     
    6. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (20) mit inneren Mantelflächen, die axial außerhalb der Längsschlitze (24) liegen, auf dem Mantel der Fächerdüse (13) mit Spiel geführt ist.
     
    7. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fächerdüse (13) an ihrer vom Antrieb abgewandten Seite mit einer kalottenförmigen Verschlußschraube (14) abgeschlossen ist.
     
    8. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 4-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Innenkanten (22) des Ringes (21) kleiner ist als der Außendurchmesser der zylindrischen Fächerdüse (13).
     
    9. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 4-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Innenkanten (22) des Ringes (21) etwas größer ist als der an der Basis (19a) der Ringnut (19) abgenommene Durchmesser der Walze (20).
     
    10. Regner nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 2-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (21) mit Spiel in die Ringnut (19) eingreift.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht