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EP 0 047 479 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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17.03.1982 Patentblatt 1982/11 |
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Anmeldetag: 01.09.1981 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
04.09.1980 DE 3033357
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Riedl, Günther, Dipl.-Ing.
D-8195 Egling (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Übertragung von Lenkdaten an einen Flugkörper |
(57) Die Lenkdaten werden vom Kommandosender zum Bordempfänger des lenkbaren Flugkörpers
nicht mittels eines Lenkdrahtes, sondern in an sich bekannter Weise mittels elektromagnetischer
Strahlung übermittelt, wobei jedoch gemäss der Erfindung die Verratsgefahr gegenüber
einem am Ziel angeordneten Funkempfänger dadurch gering gehalten wird, dass die Kommandosenderleistung
und/oder die Abstrahlungskeulenbreite dieses Kommandosenders in Abhängigkeit von der
Entfernung des Flugkörpers zum Kommandosender so gesteuert wird, dass am Bordempfänger
des lenkbaren Flugkörpers immer nur die für ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis
erforderliche Leistung eintrifft. Geeignet ist das Verfahren nach der Erfindung allgemein
bei der Flugkörperlenkung, z.B. bei der Lenkung von Panzerabwehrraketen.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung von Lenkdaten zu einem
an einem lenkbaren Flugkörper angebrachten Bordempfänger mittels von einem Kommandosender
ausgehender, modulierter elektromagnetischer Strahlung.
[0002] Es ist bekannt, die Lenkdaten von einem Kommandosender zum lenkbaren Flugkörper mittels
Draht zu übermitteln. In diesem Zusammenhang wird z.B. auf den Aufsatz "Das Panzerabwehrwaffensystem
MILAN" in der Zeitschrift "Internationale Wehrrevue", Sonderreihe-5, 1978, Seiten
58 bis 62 hingewiesen. Durch die Übermittlung von Lenkdaten an einen Flugkörper mittels
Lenkdraht wird erreicht, daß das Ziel dieses.Flugkörpers möglichst wenig Information
über die Tatsache des Anflugs des Flugkörpers erhält.
[0003] Um den aus mancherlei Gründen unerwünschten Lenkdraht zu vermeiden, können Lenkdaten
in an sich bekannter Weise mittels elektromagnetischer Strahlung an den lenkbaren
Flugkörper übermittelt werden. Dabei kann jedoch ein am Ziel angebrachter Empfänger
Information über die Tatsache des Flugkörperanflugs erhalten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Übermittlung von Lenkdaten von einem
Kommandosender an einen Flugkörper anzugeben, durch welches das Ziel dieses Flugkörpers
möglichst wenig Information über die Tatsache des Anflugs des Flugkörpers erhält,
bei dem aber der aus mancherlei Gründen unerwünschte Lenkdraht vermieden und an seiner
Stelle elektromagnetische Strahlung verwendet wird.
[0005] Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Verfahren der eingangs genannten Art bezieht,
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abstrahlleistung des Kommandosenders in
Abhängigkeit von der Entfernung zwischen dem Flugkörper und dem Kommandosender so
gesteuert wird, daß der Empfänger im Flugkörper stets gerade die für ein ausreichendes
Signal-Rauschverhältnis nötige Empfangsleistung erhält.
[0006] Durch diese Maßnahme wird die Verratsgefahr gegenüber einem am Ziel angeordneten
Empfänger möglichst gering gehalten. Anstelle oder zusätzlich zur Steuerung der Abstrahlleistung
des Kommandosenders kann gemäß der Erfindung auch die Abstrahlungskeulenbreite (Divergenzwinkel)
des_Kommandosenders in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen dem Flugkörper und
dem Kommandosender so gesteuert werden, daß der Empfänger im Flugkörper stets gerade
die für ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis nötige Empfangsleistung erhält.
Der Divergenzwinkel des Kommandosenders ist dabei im Nahbereich des Flugkörpers verhältnismäßig
groß und wird mit zunehmendem Abstand zwischen Flugkörper und Kommandosender kleiner.
Dadurch wird gleichermaßen sichergestellt, daß der Lenkflugkörper, der am Anfang eine
große Ablage zur Achse Kommandosender-Ziel haben kann, " eingefangen" wird. Darüber
hinaus wird die Leistungsdichte am Ziel möglichst klein und ebenfalls die Verratsgefahr
gering gehalten.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung unter der Voraussetzung, daß das Entfernungs-Zeit-Diagramm
für den Flugkörper bekannt.ist, besteht darin, daß die Steuerung der Abstrahlleistung
und/oder der Abstrahlungskeule des Kommandosenders rein zeitabhängig erfolgt. Die
Kommandosenderleistungsdichte kann dann im Nahbereich des Flugkörpers, d.h. wenn der
Flugkörper noch relativ nahe beim Kommandosender ist, verhältnismäßig klein sein und
steigt mit zunehmender Entfernung zwischen dem Flugkörper und dem Kommandosender an.
Es wird in diesem Zusammenhang noch darauf hingewiesen, daß das Entfernungs-Zeit-Diagramm
für den Flugkörper meistens bekannt ist.
[0008] Eine andere zweckmäßige Möglichkeit zur Ermittlung der Steuergröße für die Leistung
des Kommandosenders besteht darin, daß an einer mit der Abschußanlage des Flugkörpers
verbundenen Ortungseinrichtung, z.B. an einem Infrarot-Goniometer, mittels welchem
an sich die Lage des lenkbaren Flugkörpers relativ zur Visierlinie der Abschußanlage
bestimmt wird, die Intensität des vom Flugkörper eintreffenden Signals (IR-Signal)
gemessen und als Signal für die Steuerung der Abstrahlleistung und/oder Abstrahlungskeulenbreite
des Kommandosenders verwendet wird. Durch diese Maßnahme wird eine optimale Anpassung
an die wetterabhängigen Dämpfungswerte der. Atmosphäre erzielt.
[0009] In vorteilhafter Weise wird die Senderfrequenz des Kommandosenders so gewählt, daß
sich eine hohe atmosphärische Grunddämpfung für die vom Kommandosender ausgesendete
elektromagnetische Strahlung ergibt. Dadurch wird die witterungsabhängige "Reserve"
an Sendeleistung relativ gering gehalten, so daß die ansonsten erhöhte Verratsgefahr
bei guten Witterungsbedingungen vermieden wird.
1. Verfahren zur Übertragung von Lenkdaten zu einem an einem lenkbaren Flugkörper
angebrachten Bordempfänger mittels von einem Kommandosender ausgehender, modulierter
elektromagnetischer Strahlung, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstrahlleistung des
Kommandosenders in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen dem Flugkörper und dem
Kommandosender so gesteuert wird, daß der Empfänger im Flugkörper stets gerade die
für ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis nötige Empfangsleistung erhält.
2. Verfahren zur Übertragung von Lenkdaten zu einem an einem lenkbaren Flugkörper
angebrachten Bordempfänger mittels von einem Kommandosender ausgehender, modulierter
elektromagnetischer Strahlung, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstrahlungskeulenbreite
(Divergenzwinkel) des Kommandosenders in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen
dem Flugkörper und dem Kommandosender so gesteuert wird, daß der Empfänger im Flugkörper
stets gerade die für ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis nötige Empfangsleistung
erhält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich noch die Abstrahlungskeulenbreite
(Divergenzwinkel) des Kommandosenders in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen
dem Flugkörper und dem Kommandosender so gesteuert wird, daß der Empfänger im Flugkörper
stets gerade die für ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis nötige Empfangsleistung
erhält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
unter der Voraussetzung, daß das Entfernungs-Zeit-Diagramm für den Flugkörper bekannt
ist, die. Steuerung der Abstrahlleistung und/oder der Abstrahlungskeulenbreite des
Kommandosender rein zeitabhängig erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß an einer
mit der Abschußanlage des Flugkörpers verbundenen Ortungseinrichtung, z.B. an einem
Infrarot-Goniometer, mittels welchem an sich die Lage des lenkbaren Flugkörpers relativ
zur Visierlinie der Abschußanlage bestimmt wird, die Intensität des vom Flugkörper
eintreffenden Signals (IR-Signal) gemessen wird und als Signal für die Steuerung der
Abstrahlleistung und/oder Abstrahlungskeulenbreite des Kommandosenders verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sendefrequenz des Kommandosenders so gewählt wird, daß sich eine hohe atmosphärische
Grunddämpfung für die ausgesendete elektromagnetische Strahlung ergibt.