(19)
(11) EP 0 047 487 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.03.1982  Patentblatt  1982/11

(21) Anmeldenummer: 81106862.6

(22) Anmeldetag:  02.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E05B 49/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.09.1980 DE 3033233

(71) Anmelder: Gold- und Silber-Scheideanstalt Oberstein Franz Reischauer
D-6580 Idar-Oberstein (DE)

(72) Erfinder:
  • Stösser, Klaus
    D-6238 Langenhain-Hofheim (DE)
  • Vinson, Heinz
    D-6070 Langen (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. 
Kastanienstrasse 18
61476 Kronberg
61476 Kronberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltungsanordnung zur elektronisch codierten Verriegelung von Schlössern


    (57) Die Schaltungsanordnung ist mit einer oder mehreren Tasten (2, 3, 16) zur Eingabe der Codesignale und mit elektronischen Einrichtungen zur Speicherung des Codes und zur Verarbeitung der Signale, einschliesslich der Auslösung der Entriegelung bei Übereinstimmung der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, ausgerüstet und besitzt eine Spannungsüberwachung (13, 30) die bei Unterschreitung eines vorgegebenen Schwellwertes der Versorgungsspannung die Entriegelung auslöst oder vorbereitet und signalisiert. Zur Ausübung der einzelnen Funktionen können separate elektronische Baustufen oder ein Mikrocomputer (15) verwendet werden.
    Die Spannung wird nach jeder Betätigung der Verschlussmechanik und ausserdem in festgelegten Zeitabständen überprüft.
    Eine solche Schaltungsanordnung ist insbesondere für den Einbau in Koffer und Aktentaschen geeignet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung, die zur elektronisch codierten Verriegelung von Schlössern vorgesehen ist und mit einer oder mehreren Tasten zur Eingabe der Codesignale und mit Einrichtungen zur Speicherung des zum Entriegeln zu erkennenden Codes und zur Verarbeitung der Signale, d.h. zum Vergleich der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, zur Entscheidung und zur Auslösung der Entriegelung bei Übereinstimmung der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, ist.

    [0002] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist inbesondere für Taschen, Koffer und andere tragbare Behälter geeignet, doch läßt sie sich auch für Türschlösser, Autoschlösser und Verschlüsse anderer Art verwenden.

    [0003] Ziffernschlösser mit elektronischer Codierung sind bereits in vielfältiger Ausführungsart bekannt. Da ihre Funktion von einer gesicherten Stromversorgung abhängig ist, sind diese Schlösser höchstens für stationären Einbau geeignet und vorgesehen.

    [0004] Es wurde auch schon ein Kofferschloß mit elektronischer Codierung vorgeschlagen, das aus einer im Koffer eingebauten Batterie gespeist wird (DE-OS 29 13 955). Zum Öffnen des Koffers bei Erschöpfung der Batterien sind die Stromanschlüse nach außen geführt, um eine externe Spannungsquelle anschließen zu können. Diese Maßnahme kann nur genügen, wenn trotz des Absinkens der Batteriespannung die Codierung erhalten bleibt, weshalb man entweder auf mechanisch gesicherte Speicher beschränkt ist oder unbedingt dafür sorgen muß, daß eine ausreichende Batteriespannung für die Speicherung erhalten bleibt. Bei der unterschiedlichen und von vielen Faktoren abhängigen Lebensdauer üblicher Batterien bedeutet dies einen erheblichen Nachteil, zumal normalerweise der Reisende einen unzuverlässigen Verschluß, der manchmal bis zur Beschaffung einer Ersatzquelle verschlossen bleibt, nicht in Kauf nehmen kann.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden und eine auch für Kofferschlösser geeignete Schaltungsanordnung mit elektronischer Codierung zu schaffen, mit der sich der Koffer jederzeit zuverlässig verriegeln und öffnen läßt. Insbesondere sollte erreicht werden, daß bei einem längeren Nichtgebrauch des Schlosses, was z.B. bei Koffern, Aktentaschen und dergleichen naturgemäß häufig der Fall ist, der Zustand der Batterie und insbesondere die nahende Erschöpfung, rechtzeitig und zuverlässig erkannt wird.

    [0006] Bei netzgespeisten Anlagen sollte sichergestellt sein, daß sich das Schloß auch nach Netzausfall wieder entriegeln läßt.

    [0007] Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe in überraschend einfacher Weise mit einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art lösen läßt, wenn diese mit einer Spannungsüberwachung ausgerüstet ist, die bei Unterschreitung eines vorgegebenen Schwellwertes der Versorgungsspannung die Entriegelung auslöst oder vorbereitet und/oder signalisiert. Dabei kann es auch genügen, nach dem Entriegeln des Schlosses eine erneute Verriegelung zu verhindern.

    [0008] Nach einer vorteilhaften Ausführungsart ist es vorgesehen, die Versorgungsspannung automatisch nach jeder Verschlußbetätigung unter Belastung und/oder regelmäßig in festgelegten Zeitabständen zu überprüfen. Beim Absinken der Versorgungsspannung auf einen Schwellwert, der bei 70 bis 90 % der Nennspannung liegt, werden in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung alle Funktionen abgeschaltet, wobei jedoch der Speicherinhalt bis zum Absinken der Spannung auf 30 bis 50 % des Nennwertes erhalten bleibt und wobei durch erneute Tastenbetätigung oder Anlegen einer äußeren Spannungsquelle die Rückkehr in den normalen Betriebszustand erfolgt.

    [0009] Ferner ist es möglich, zusätzlich ein mechanisch gesichertes Notprogramm vorzusehen, mit dem auch nach Totalausfall der Versorgungsspanung - nach Anschalten einer externen Quelle, Austausch der Batterie oder dergleichen - die Entriegelung ausgelöst werden kann. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung ist als Einrichtung zur Steuerung und Verarbeitung der Signale sowie zur Steuerung der Spannungsüberwachung ein Mikrocomputer vorhanden.

    [0010] Schließlich ist es noch vorgesehen, die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zusätzlich mit einer Stromüberwachung auszurüsten, die den Strombedarf der Verschlußmechanik mißt und bei Überlastung bzw. bei Ansteigen des Nennstroms über einen vorgegebenen Schwellwert die Antriebsrichtung des Sperriegels umkehrt und/oder den Antrieb stillsetzt.

    [0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Darstellung weiterer Details anhand der beigefügten Abbildungen hervor.

    [0012] Es zeigen:

    Figur 1 im Blockschaltbild eine Ausführungsart der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, und

    Figur 2 ebenfalls im Blockschaltbild eine weitere Ausführungsart, bei der ein Mikrocomputer als Speicher und zur Steuerung der verschiedenen Funktionen verwendet wird.



    [0013] Nach Figur 1 besteht die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung im wesentlichen aus einer Steuereinheit 1, in die die Codesignale über zwei Tasten 2, 3 eingegeben werden, aus einem Ereigniszähler 4, einem Schieberegister 5, einem Codierfeld 6, einer Vergleicher-und Entscheidungsschaltung 7 und aus den Einheiten 8 und 9 zur Erzeugung der Entriegelungs- bzw. Verriegelungsimpulse. Ferner sind ein Zeitzähler 10, ein Signalgeber 11, eine Stromversorgung 12 sowie eine Spannungsüberwachung 13 vorhanden. Der Verschlußmechanismus des nicht gezeigten Schlosses, der auf die Entriegelungs-und Verriegelungssignale der Einheiten 8 und 9 anspricht, ist ebenfalls angedeutet und mit 14 bezeichnet.

    [0014] Handelt es sich bei dem Codierfeld 6 um einen mechanischen Speicher, wird zweckmäßigerweise die Codierung mit Hilfe von Codierschaltern oder Drahtbrücken, die zur Codierung aufgetrennt werden, oder durch programmierbare Diodenanordnungen vorgenommen und bei Bedarf von dem Benutzer geändert.

    [0015] Das Codierfeld 6 ist nur bei geöffnetem Behälter - das ist hier eine Tasche oder ein Koffer - zugänglich. Da es sich um eine mechanische Speicheranordnung handelt, ist diese gegen magnetische oder elektrische Störfelder unempfindlich. Bei Ausfall der Stromversorgung bleibt die Codierung ebenfalls erhalten, doch kann ein Entriegelungsimpuls natürlich nur beivorhandener Energiequelle erzeugt werden. Daher ist die Stromversorgung 12 mit der Spannungsüberwachung 13 versehen, die bei Absinken der Spannung unter einen Schwellwert einen Entriegelungsimpuls und gegebenenfalls ein Signal auslöst.

    [0016] Die Decodierung, d.h. die Eintastung des vorgegebenen, zu entschlüsselnden Codes, wird durch den Anwender mit Hilfe der beiden Tasten 2, 3 vorgenommen, die unterschiedliche Wertigkeit besitzen und entsprechend dem Code in bestimmter Reihenfolge betätigt werden müssen. Als Gedankenstütze für den Code läßt sich z.B. die Zahlenfolge eines Datums, einer Kontonummer, Paßnummer oder dergleichen verwenden, wenn bei ungerader Zahl die eine Taste und bei gerader Z.ahl die andere Taste gedrückt wird. Der Rhythmus eines bestimmten Liedes ist ebenfalls als Gedankenstütze geeignet, wenn die eine Taste kurzen, die andere langen Pausen zugeordnet wird. Im allgemeinen dürfte es auch keine Schwierigkeiten bereiten, die als Code vorgegebene Reihenfolge der Tastenbetätigung ohne Gedankenstütze in Erinnerung zu behalten.

    [0017] Da eine Rückmeldung der eingetasteten Signale weder vorgesehen noch erforderlich ist, können die Decodiersignale blind eingegeben werden.

    [0018] Zwischen aufeinanderfolgenden Tastenbetätigungen darf eine maximale Zeit von z.B. 3 s nicht überschritten werden, weil sonst der bei jeder Tastung zurückgesetzte Zeitzähler 10 die gesamte bisherige Eingabe löschen würde. Um bereits vor Ablauf dieser 3 s - z.B. bei einem Eingabefehler - sofort die gesamte bisherige Eingabe löschen zu können, ist es hier vorgesehen, durch gleichzeitiges Drücken der Tasten 2, 3 das gesamte System in die Ausgangsstellung zurückzusetzen.

    [0019] Bei jeder Tastung wird der Ereigniszähler 4 um einen Schritt weitergeschaltet. Nach Eingabe der durch die Codierung vorgegebenen Anzahl von Tastungen wird durch den Ereigniszähler 4 die erneute Rücksetzung des Zeitzählers 10 unterbunden und über die Steuereinheit 1 die Vergleicher- und Entscheidungsschaltung 7 aktiviert, die die im Schieberegister 5 durch den Decodiervorgang, d.h. durch die Betätigung der Taste 2, 3 eingegebene Informa- / tion mit der im Codierfeld 6 vorgegebenen Bit-Folge vergleicht. Bei übereinstimmung wird in Abhängigkeit von der Steuereinheit 1 die Entriegelungsstufe 8 aktiviert, ein Entriegelungsimpuls ausgelöst und somit der Verschlußmechanismus 14 freigegeben. Außerdem wird hier über den Signalgeber 11 dem Nutzer optisch oder akustisch die Aufforderung zum Öffnen des Verschlusses gegeben. Nach Ablauf der durch den Zeitzähler 10 vorgegebenen Zeitdauer endet das durch die Stufe 11 hervorgerufene'Signal und - wiederum gesteuert durch die Steuereinheit 1 - wird ein Verriegelungsimpuls bzw. eine -impulsfolge über die Stufe 9 ausgelöst.

    [0020] In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung kann sowohl die Auslösung des Entriegelungs- als auch des Verriegelungsimpulses von einer nochmaligen Betätigung der Taste 2 oder 3 abhängig gemacht werden.

    [0021] Bei Nichtübereinstimmung der Information im Schieberegister 5 mit derjenigen im Codierfeld 6 wird das System in die Ausgangsstellung zurückgesetzt, so daß ein neuer Decodiervorgang beginnen kann.

    [0022] In einer weiteren, Ausführungsart der Erfindung dient nur die Taste 2 zur Eingabe der Code-Signalfolge, während mit der Taste 3 Beginn und Ende der Signalfolgen markiert wird. In diesem Fall wird der Ereigniszähler nur bei jeder Betätigung der Markiertaste 3 um einen Schritt weitergestellt. Im übrigen ist der Aufbau und die Arbeitsweise der Schaltung ähnlich der gezeigten.

    [0023] Die Anzahl der erforderlichen Tastungen und Codiermöglichkeiten ist vor allem von den verwendeten Speichern für Codierfeld und Schieberegister abhängig. Eine in der Praxis ausreichende Anzahl von Verschlüsselungsmöglichkeiten läßt sich mit einem 8-Bit-Speicher erreichen.

    [0024] Zur Stromversorgung wurde für die Schaltungsanordnung nach Figur 1, die für ein Koffer- oder Taschenschloß vorgesehen ist, eine handelsübliche 9-Volt-Batterie verwendet, die eine Betriebszeit von über 10.000 Stunden, das ist ca. 1 Jahr, garantiert. Der Stromverbrauch der erfindungsgemäßen SchalL-ungsanordnung ist äußerst gering, weil zur Auslösung der Entriegelung ebenso wie zur Verriegelung nur ein kurzer Impuls benötigt wird.

    [0025] Die Spannungsüberwachung 13, die sicherstellt, daß der Behälter bei sinkender Spannung entriegelt wird, gibt hier den Zeitzähler 10, sobald die Spannung einen Grenzwert unterschreitet, über die Steuereinheit 1 auf Dauer frei. Es werden hier mit Hilfe der Steuereinheit 1 eine bestimmte Anzahl von Entriegelungsvorgängen bei gleichzeitiger Verhinderung einer erneuten Verriegelung ausgelöst. Der Zustand "Verschluß nicht mehr gesichert" wird außerdem vom Signalgeber 11 durch pulsförmige Lichtsignale oder ein mechanisch ausgelöstes Dauersignal angezeigt.

    [0026] Wird anstelle des Codierfeldes 6 ein elektronischer Speicher verwendet, kann die Codierung nach Betätigung eines nicht dargestellten Umschalters jederzeit individuell von dem Benutzer über die Tasten 2, 3 geändert werden.

    [0027] Nach einer anderen, in Figur 2 dargestellten Ausführungsart der Erfindung werden alle wesentlichen Funktionen von einem Mikrocomputer 15 gesteuert, über eine oder mehrere Tasten im Tastenfeld 16 werden die Codier- und Decodiersignale vorzugsweise seriell eingegeben. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, getrennte Tasten zur Codeeingabe und für Hilfsfunktionen vorzusehen. Mit dem in dem Tastenfeld 16 gestrichelt angedeuteten Schalter 17 lassen sich bestimmte Funktionen signalisieren oder steuern, z.B. die Beendigung der Codeeingabe, Codeübernahme, Entriegelung des Schlosses unabhängig vom Zeitpunkt der Decodierung usw.

    [0028] Ferner ist in Figur 2 ein Betriebsartschalter 18 vorgesehen, der die Stellungen "Codierung", "Test" und "Betrieb" besitzt. Der Schalter 18 wird derart angeordnet, daß er nach der Verriegelung nicht mehr zugängig ist, z.B. im Inneren eines Koffers. Die Schalterstellung "Test" ist zum Erlernen oder Üben der Codierung und Decodierung wichtig, weil in dieser Schalterposition keine Verriegelung eintreten kann, sondern lediglich eine richtige Codierung mit Hilfe des Signalgebers 19 angezeigt wird.

    [0029] Um eine besonders hohe Frequenzstabilität zu erreichen, wird zweckmäßigerweise an den Mikrocomputer 15 extern ein Oszillator 20 angeschlossen, mit dessen zugehörigen Frequenzteiler 21 eine besonders günstige Arbeitsfrequenz für den Mikrocomputer 15 eingestellt werden kann. Im Hinblick auf einen geringen Stromverbrauch sollte die Arbeitsfrequenz nicht höher als erforderlich sein.

    [0030] Die Verriegelungs- und Entriegelungssignale werden über die Leitung 22 dem Block 23 zugeleitet, der in Figur 2 gestrichelt dargestellt ist und die Baugruppen 24 bis 27 enthält. In dieser Ausführungsart besitzt die Verschlußmechanik als wesentliches Element einen elektrischen Stellmotor 25, der einen (nicht gezeigten) Sperriegel axial - je nach Drehrichtung - von der einen in die anderen Endposition verschiebt, wobei.mit Hilfe der Endschalter 26, z.B. Hall-Effekt-Positionsschalter, die jeweilige Endstellung über die Leitung 28 an den Mikrocomputer 15 rückgemeldet wird. Die Steuerung, hier Motorsteuerung "rechts/links", ist in Figur 2 mit 24 symbolisiert. Mit 27 ist eine zusätzliche Motor-Stromüberwachung bezeichnet, die z.B. beim "Verklemmen" der Verschlußmechanik in Funktion tritt und entweder über den Mikrocomputer 15 und die Motorsteuerung 24 eine Umkehrung der Drehrichtung des Sperriegels oder eine Abschaltung hervorruft, um eine Überlastung des Motors und einen vorzeitigen Verbrauch der Batterien zu verhindern.

    [0031] Die Energieversorgung erfolgt mit Hilfe der Baustufe 29. Sie enthält in einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung vier hintereinander geschaltete 1,5 Volt-Batterien. Um rechtzeitig den Verbrauch der Batterien erkennen zu können, wird erfindungsgemäß mit Hilfe der hier ebenfalls von dem Mikrocomputer 15 gesteuerten Spannungsüberwachung 30 die Batterie-Spannung U, gemessen und die Batterie getestet. Hierzu wird bei jedem Ingangsetzen des Motors 25 nach einer Verzögerung von ca. 100 ms, d.h. nach Beendigung der Anlaufphase dieses Motors, die Spannung gemessen. Bei Unterschreitung eines Schwellwertes wird ein optisches oder akustisches Signal über den Signalgeber 19 ausgelöst und gleichzeitig das erneute Verriegeln, nicht jedoch das Entriegeln- verhindert. Beträgt die Nominalspannung UB = 6 Volt, liegt der Schwellwert z.B. bei 4,8 Volt. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung bleibt der einprogrammierte Code bis zum Absinken der Spannung unter etwa 2,7 Volt erhalten. Bleibt die Spannung der gealteren Batterie oberhalb dieser Grenze, kann nach Anschluß einer externen Batterie, eines Netzgerätes oder dergleichen über die Anschlüsse 31 die normale Funktion wieder hergestellt werden.

    [0032] Um nach dem Totalausfall der Batterien 29 eine Entriegelung des Schlosses zu ermöglichen, ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung zusätzlich ein mechanisch gesichertes Notprogramm in Form des Zusatzspeichers 32 vorgesehen. Nach dem Löschen des im Mikrocomputer elektronisch gespeicherten Codes infolge eines Totalausfalls der Spannungsversorgung.bzw. nach Absinken der Spannung unter 2,7 Volt, bleibt das Schloß weiterhin verschlossen und kann - nach Anschluß einer äußeren Spannungsquelle Uext. - nur noch mit Hilfe des Notcodes entriegelt werden. Dies ist insbesondere bei Verwendung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung für Aktentaschen, Koffer oder dergleichen von Vorteil, die manchmal über längere Zeiträume nicht benutzt werden, weshalb es vorkommen kann, daß das Absinken der Batteriespannung unter 2,7 Volt nicht rechtzeitig bemerkt wird.

    [0033] In einer anderen Ausführungsart werden mit der erfindungsgemäßen Spannungsüberwachung zusätzlich alle 24 Stunden, unabhängig von der Betätigung des Verschlusses bzw. des Motors 25,die Batteriespannung ohne Belastung überprüft und bei Unterschreitung des Schwellwertes von 4,8 Volt alle Funktionen abgeschaltet. Dadurch wird der für die "interne Routine" vom Mikrocomputer 15 in der Ruhestellung benötigte sehr geringe Strom nochmals um mindestens eine Zehnerpotenz auf den zum Erhalten des gespeicherten Codes benötigten Strom reduziert. In einem Ausführungsbeispiel wurde der Ruhestrom von 30 uA auf 1 /uA gesenkt. Durch diese Maßnahme läßt sich der elektronisch gespeicherte Code selbst bei gealterter, schwacher Batterie über viele Monate oder gar Jahre erhalten. Bei erneuter Benutzung des Verschlusses werden alle Funktionen wieder eingeschaltet und, falls die Versorgungsspannung noch über 2,7 Volt liegt, das Entriegeln und gegebenenfalls auch - bis zu einem bestimmten Grenzwert - eine erneute Verriegelung ermöglicht.

    [0034] Nach Figur 2 ist zusätzlich eine Solarzelle 33 vorhanden, mit der sich, wenn die Batterien 29 durch entsprechende aufladbare Zellen ersetzt werden, die gesamte Energie für alle Funktionen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, auch für die Betätigung des Stellmotors 25, gewinnen läßt; die Spannungsquelle dient in diesem Fall nur noch als Puffer. Es genügt eine Knopfzelle, die trotz ihrer geringen Abmessungen eine Lebensdauer von mehreren Jahren besitzt.

    [0035] Die Baustufe 34 in Figur 2 dient ebenfalls der Minimierung des Strombedarfs. Mit Hilfe dieser Baustufe wird nämlich die "innere Routine" des Mikrocomputers 15 erst bei Betätigung der Tasten 16 für eine kurze Zeit in Gang gesetzt, indem in dem Mikrocomputer 15 aus seiner Warteposition (Stand by) in den Betriebszustand umgeschaltet wird.

    [0036] Um die vielfältigen Möglichkeiten eines Mikrocomputers auszunutzen, lassen sich elektronische Zusatzeinrichtungen, z.B. eine elektronische Uhr, mit geringem Mehraufwand in die in Figur gezeigte Schaltungsanordnung integrieren. Ein frequenzstabiles Signal zur Steuerung der Uhr steht durch den ohnehin vorhandenen Oszillator 20 zur Verfügung.

    [0037] Wie die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, läßt sich mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung auf vergleichsweise einfache Weise ein Schloß mit elektronisch codierter Verriegelung realisieren, das netzunabhängig aus einer Batterie oder einem Akkumulator gespeist wird und bei dem dennoch mit hoher Zuverlässigkeit ein unbeabsichtigtes Entriegeln oder Verriegeln infolge verbrauchter oder gealterter Spannungsquelle verhindert ist. Die gesamte Elektronik ist trotz der erreichten Zuverlässigkeit relativ einfach und daher mit geringem wirtschaftlichem Aufwand herzustellen.

    [0038] Bei Speisung der Schaltungsanordnung aus dem Netz wird durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Maßnahmen sichergestellt, daß sich das Schloß auch nach Spannungseinbruch oder Netzausfall wieder entriegeln läßt.

    [0039] In Verbindung mit dem beschriebenen Notprogramm-Speicher 32 ist das Öffnen des Schlosses jederzeit nur dem Befugten möglich.


    Ansprüche

    1. Schaltungsanordnung zur elektronisch codierten Verriegelung von Schlössern, mit einer oder mehreren Tasten zur Eingabe der Codesignale und mit Einrichtungen zur Speicherung des zum Entriegeln zu erkennenden Codes und zur Verarbeitung der Signale, d.h. zum Vergleich der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, zur Entscheidung und zur Auslösung der Entriegelung bei übereinstimmung der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit einer Spannungsüberwachung (13, 80) ausgerüstet ist, die bei Unterschreitung eines vorgegebenen Schwellwertes der Versorgungsspannung (UB) die Entriegelung auslöst oder vorbereitet und/oder signalisiert.
     
    2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung (UB) automatisch nach jeder Verschlußbetätigung unter Belastung und/oder regelmäßig in festgelegten Zeitabständen überprüft wird.
     
    3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Absinken der Versorgungsspannung (UB) auf einen Schwellwert, der bei 70 bis 90 % der Nennspannung liegt, alle Funktionen abgeschaltet werden, wobei jedoch der Speicherinhalt bis zum Absinken der Spannung auf 30 bis 50 % des Nennwertes erhalten bleibt, und daß durch erneute Betätigung der Tasten (2, 3, 16) oder durch Anlegen einer äußeren Spannungsquelle (Uext.) die Rückkehr in den normalen Betriebszustand erfolgt.
     
    4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein mechanisch gesicherter Notprogrammspeicher (32) vorgesehen ist, mit dem auch nach Totalausfall der Versorgungsspannung (UB) die Entriegelung auslösbar ist.
     
    5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese als Einrichtung zur Speicherung und Verarbeitung der Signale, sowie zur Steuerung der Spannungsüberwachung einen Mikrocomputer (15) äufweist.
     
    6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese zusätzlich eine Stromüberwachung (27) aufweist, die den Strombedarf der Verschlußmechanik (25) mißt und bei Überlastung bzw. Ansteigen des Nennstroms über einen vorgegebenen Schwellwert die Antriebsrichtung des Sperriegels umkehrtund/oder den Antrieb stillsetzt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht