[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung, die zur elektronisch codierten
Verriegelung von Schlössern vorgesehen ist und mit einer oder mehreren Tasten zur
Eingabe der Codesignale und mit Einrichtungen zur Speicherung des zum Entriegeln zu
erkennenden Codes und zur Verarbeitung der Signale, d.h. zum Vergleich der Decodiersignale
mit dem gespeicherten Code, zur Entscheidung und zur Auslösung der Entriegelung bei
Übereinstimmung der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, ist.
[0002] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist inbesondere für Taschen, Koffer und
andere tragbare Behälter geeignet, doch läßt sie sich auch für Türschlösser, Autoschlösser
und Verschlüsse anderer Art verwenden.
[0003] Ziffernschlösser mit elektronischer Codierung sind bereits in vielfältiger Ausführungsart
bekannt. Da ihre Funktion von einer gesicherten Stromversorgung abhängig ist, sind
diese Schlösser höchstens für stationären Einbau geeignet und vorgesehen.
[0004] Es wurde auch schon ein Kofferschloß mit elektronischer Codierung vorgeschlagen,
das aus einer im Koffer eingebauten Batterie gespeist wird (DE-OS 29 13 955). Zum
Öffnen des Koffers bei Erschöpfung der Batterien sind die Stromanschlüse nach außen
geführt, um eine externe Spannungsquelle anschließen zu können. Diese Maßnahme kann
nur genügen, wenn trotz des Absinkens der Batteriespannung die Codierung erhalten
bleibt, weshalb man entweder auf mechanisch gesicherte Speicher beschränkt ist oder
unbedingt dafür sorgen muß, daß eine ausreichende Batteriespannung für die Speicherung
erhalten bleibt. Bei der unterschiedlichen und von vielen Faktoren abhängigen Lebensdauer
üblicher Batterien bedeutet dies einen erheblichen Nachteil, zumal normalerweise der
Reisende einen unzuverlässigen Verschluß, der manchmal bis zur Beschaffung einer Ersatzquelle
verschlossen bleibt, nicht in Kauf nehmen kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden und
eine auch für Kofferschlösser geeignete Schaltungsanordnung mit elektronischer Codierung
zu schaffen, mit der sich der Koffer jederzeit zuverlässig verriegeln und öffnen läßt.
Insbesondere sollte erreicht werden, daß bei einem längeren Nichtgebrauch des Schlosses,
was z.B. bei Koffern, Aktentaschen und dergleichen naturgemäß häufig der Fall ist,
der Zustand der Batterie und insbesondere die nahende Erschöpfung, rechtzeitig und
zuverlässig erkannt wird.
[0006] Bei netzgespeisten Anlagen sollte sichergestellt sein, daß sich das Schloß auch nach
Netzausfall wieder entriegeln läßt.
[0007] Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe in überraschend einfacher Weise mit
einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art lösen läßt, wenn diese mit einer
Spannungsüberwachung ausgerüstet ist, die bei Unterschreitung eines vorgegebenen Schwellwertes
der Versorgungsspannung die Entriegelung auslöst oder vorbereitet und/oder signalisiert.
Dabei kann es auch genügen, nach dem Entriegeln des Schlosses eine erneute Verriegelung
zu verhindern.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausführungsart ist es vorgesehen, die Versorgungsspannung
automatisch nach jeder Verschlußbetätigung unter Belastung und/oder regelmäßig in
festgelegten Zeitabständen zu überprüfen. Beim Absinken der Versorgungsspannung auf
einen Schwellwert, der bei 70 bis 90 % der Nennspannung liegt, werden in einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung alle Funktionen abgeschaltet, wobei jedoch der Speicherinhalt
bis zum Absinken der Spannung auf 30 bis 50 % des Nennwertes erhalten bleibt und wobei
durch erneute Tastenbetätigung oder Anlegen einer äußeren Spannungsquelle die Rückkehr
in den normalen Betriebszustand erfolgt.
[0009] Ferner ist es möglich, zusätzlich ein mechanisch gesichertes Notprogramm vorzusehen,
mit dem auch nach Totalausfall der Versorgungsspanung - nach Anschalten einer externen
Quelle, Austausch der Batterie oder dergleichen - die Entriegelung ausgelöst werden
kann. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung ist als Einrichtung
zur Steuerung und Verarbeitung der Signale sowie zur Steuerung der Spannungsüberwachung
ein Mikrocomputer vorhanden.
[0010] Schließlich ist es noch vorgesehen, die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zusätzlich
mit einer Stromüberwachung auszurüsten, die den Strombedarf der Verschlußmechanik
mißt und bei Überlastung bzw. bei Ansteigen des Nennstroms über einen vorgegebenen
Schwellwert die Antriebsrichtung des Sperriegels umkehrt und/oder den Antrieb stillsetzt.
[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der
folgenden Darstellung weiterer Details anhand der beigefügten Abbildungen hervor.
[0012] Es zeigen:
Figur 1 im Blockschaltbild eine Ausführungsart der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
und
Figur 2 ebenfalls im Blockschaltbild eine weitere Ausführungsart, bei der ein Mikrocomputer
als Speicher und zur Steuerung der verschiedenen Funktionen verwendet wird.
[0013] Nach Figur 1 besteht die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung im wesentlichen aus
einer Steuereinheit 1, in die die Codesignale über zwei Tasten 2, 3 eingegeben werden,
aus einem Ereigniszähler 4, einem Schieberegister 5, einem Codierfeld 6, einer Vergleicher-und
Entscheidungsschaltung 7 und aus den Einheiten 8 und 9 zur Erzeugung der Entriegelungs-
bzw. Verriegelungsimpulse. Ferner sind ein Zeitzähler 10, ein Signalgeber 11, eine
Stromversorgung 12 sowie eine Spannungsüberwachung 13 vorhanden. Der Verschlußmechanismus
des nicht gezeigten Schlosses, der auf die Entriegelungs-und Verriegelungssignale
der Einheiten 8 und 9 anspricht, ist ebenfalls angedeutet und mit 14 bezeichnet.
[0014] Handelt es sich bei dem Codierfeld 6 um einen mechanischen Speicher, wird zweckmäßigerweise
die Codierung mit Hilfe von Codierschaltern oder Drahtbrücken, die zur Codierung aufgetrennt
werden, oder durch programmierbare Diodenanordnungen vorgenommen und bei Bedarf von
dem Benutzer geändert.
[0015] Das Codierfeld 6 ist nur bei geöffnetem Behälter - das ist hier eine Tasche oder
ein Koffer - zugänglich. Da es sich um eine mechanische Speicheranordnung handelt,
ist diese gegen magnetische oder elektrische Störfelder unempfindlich. Bei Ausfall
der Stromversorgung bleibt die Codierung ebenfalls erhalten, doch kann ein Entriegelungsimpuls
natürlich nur beivorhandener Energiequelle erzeugt werden. Daher ist die Stromversorgung
12 mit der Spannungsüberwachung 13 versehen, die bei Absinken der Spannung unter einen
Schwellwert einen Entriegelungsimpuls und gegebenenfalls ein Signal auslöst.
[0016] Die Decodierung, d.h. die Eintastung des vorgegebenen, zu entschlüsselnden Codes,
wird durch den Anwender mit Hilfe der beiden Tasten 2, 3 vorgenommen, die unterschiedliche
Wertigkeit besitzen und entsprechend dem Code in bestimmter Reihenfolge betätigt werden
müssen. Als Gedankenstütze für den Code läßt sich z.B. die Zahlenfolge eines Datums,
einer Kontonummer, Paßnummer oder dergleichen verwenden, wenn bei ungerader Zahl die
eine Taste und bei gerader Z.ahl die andere Taste gedrückt wird. Der Rhythmus eines
bestimmten Liedes ist ebenfalls als Gedankenstütze geeignet, wenn die eine Taste kurzen,
die andere langen Pausen zugeordnet wird. Im allgemeinen dürfte es auch keine Schwierigkeiten
bereiten, die als Code vorgegebene Reihenfolge der Tastenbetätigung ohne Gedankenstütze
in Erinnerung zu behalten.
[0017] Da eine Rückmeldung der eingetasteten Signale weder vorgesehen noch erforderlich
ist, können die Decodiersignale blind eingegeben werden.
[0018] Zwischen aufeinanderfolgenden Tastenbetätigungen darf eine maximale Zeit von z.B.
3 s nicht überschritten werden, weil sonst der bei jeder Tastung zurückgesetzte Zeitzähler
10 die gesamte bisherige Eingabe löschen würde. Um bereits vor Ablauf dieser 3 s -
z.B. bei einem Eingabefehler - sofort die gesamte bisherige Eingabe löschen zu können,
ist es hier vorgesehen, durch gleichzeitiges Drücken der Tasten 2, 3 das gesamte System
in die Ausgangsstellung zurückzusetzen.
[0019] Bei jeder Tastung wird der Ereigniszähler 4 um einen Schritt weitergeschaltet. Nach
Eingabe der durch die Codierung vorgegebenen Anzahl von Tastungen wird durch den Ereigniszähler
4 die erneute Rücksetzung des Zeitzählers 10 unterbunden und über die Steuereinheit
1 die Vergleicher- und Entscheidungsschaltung 7 aktiviert, die die im Schieberegister
5 durch den Decodiervorgang, d.h. durch die Betätigung der Taste 2, 3 eingegebene
Informa- / tion mit der im Codierfeld 6 vorgegebenen Bit-Folge vergleicht. Bei übereinstimmung
wird in Abhängigkeit von der Steuereinheit 1 die Entriegelungsstufe 8 aktiviert, ein
Entriegelungsimpuls ausgelöst und somit der Verschlußmechanismus 14 freigegeben. Außerdem
wird hier über den Signalgeber 11 dem Nutzer optisch oder akustisch die Aufforderung
zum Öffnen des Verschlusses gegeben. Nach Ablauf der durch den Zeitzähler 10 vorgegebenen
Zeitdauer endet das durch die Stufe 11 hervorgerufene'Signal und - wiederum gesteuert
durch die Steuereinheit 1 - wird ein Verriegelungsimpuls bzw. eine -impulsfolge über
die Stufe 9 ausgelöst.
[0020] In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung kann sowohl
die Auslösung des Entriegelungs- als auch des Verriegelungsimpulses von einer nochmaligen
Betätigung der Taste 2 oder 3 abhängig gemacht werden.
[0021] Bei Nichtübereinstimmung der Information im Schieberegister 5 mit derjenigen im Codierfeld
6 wird das System in die Ausgangsstellung zurückgesetzt, so daß ein neuer Decodiervorgang
beginnen kann.
[0022] In einer weiteren, Ausführungsart der Erfindung dient nur die Taste 2 zur Eingabe
der Code-Signalfolge, während mit der Taste 3 Beginn und Ende der Signalfolgen markiert
wird. In diesem Fall wird der Ereigniszähler nur bei jeder Betätigung der Markiertaste
3 um einen Schritt weitergestellt. Im übrigen ist der Aufbau und die Arbeitsweise
der Schaltung ähnlich der gezeigten.
[0023] Die Anzahl der erforderlichen Tastungen und Codiermöglichkeiten ist vor allem von
den verwendeten Speichern für Codierfeld und Schieberegister abhängig. Eine in der
Praxis ausreichende Anzahl von Verschlüsselungsmöglichkeiten läßt sich mit einem 8-Bit-Speicher
erreichen.
[0024] Zur Stromversorgung wurde für die Schaltungsanordnung nach Figur 1, die für ein Koffer-
oder Taschenschloß vorgesehen ist, eine handelsübliche 9-Volt-Batterie verwendet,
die eine Betriebszeit von über 10.000 Stunden, das ist ca. 1 Jahr, garantiert. Der
Stromverbrauch der erfindungsgemäßen SchalL-ungsanordnung ist äußerst gering, weil
zur Auslösung der Entriegelung ebenso wie zur Verriegelung nur ein kurzer Impuls benötigt
wird.
[0025] Die Spannungsüberwachung 13, die sicherstellt, daß der Behälter bei sinkender Spannung
entriegelt wird, gibt hier den Zeitzähler 10, sobald die Spannung einen Grenzwert
unterschreitet, über die Steuereinheit 1 auf Dauer frei. Es werden hier mit Hilfe
der Steuereinheit 1 eine bestimmte Anzahl von Entriegelungsvorgängen bei gleichzeitiger
Verhinderung einer erneuten Verriegelung ausgelöst. Der Zustand "Verschluß nicht mehr
gesichert" wird außerdem vom Signalgeber 11 durch pulsförmige Lichtsignale oder ein
mechanisch ausgelöstes Dauersignal angezeigt.
[0026] Wird anstelle des Codierfeldes 6 ein elektronischer Speicher verwendet, kann die
Codierung nach Betätigung eines nicht dargestellten Umschalters jederzeit individuell
von dem Benutzer über die Tasten 2, 3 geändert werden.
[0027] Nach einer anderen, in Figur 2 dargestellten Ausführungsart der Erfindung werden
alle wesentlichen Funktionen von einem Mikrocomputer 15 gesteuert, über eine oder
mehrere Tasten im Tastenfeld 16 werden die Codier- und Decodiersignale vorzugsweise
seriell eingegeben. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, getrennte Tasten zur Codeeingabe
und für Hilfsfunktionen vorzusehen. Mit dem in dem Tastenfeld 16 gestrichelt angedeuteten
Schalter 17 lassen sich bestimmte Funktionen signalisieren oder steuern, z.B. die
Beendigung der Codeeingabe, Codeübernahme, Entriegelung des Schlosses unabhängig vom
Zeitpunkt der Decodierung usw.
[0028] Ferner ist in Figur 2 ein Betriebsartschalter 18 vorgesehen, der die Stellungen "Codierung",
"Test" und "Betrieb" besitzt. Der Schalter 18 wird derart angeordnet, daß er nach
der Verriegelung nicht mehr zugängig ist, z.B. im Inneren eines Koffers. Die Schalterstellung
"Test" ist zum Erlernen oder Üben der Codierung und Decodierung wichtig, weil in dieser
Schalterposition keine Verriegelung eintreten kann, sondern lediglich eine richtige
Codierung mit Hilfe des Signalgebers 19 angezeigt wird.
[0029] Um eine besonders hohe Frequenzstabilität zu erreichen, wird zweckmäßigerweise an
den Mikrocomputer 15 extern ein Oszillator 20 angeschlossen, mit dessen zugehörigen
Frequenzteiler 21 eine besonders günstige Arbeitsfrequenz für den Mikrocomputer 15
eingestellt werden kann. Im Hinblick auf einen geringen Stromverbrauch sollte die
Arbeitsfrequenz nicht höher als erforderlich sein.
[0030] Die Verriegelungs- und Entriegelungssignale werden über die Leitung 22 dem Block
23 zugeleitet, der in Figur 2 gestrichelt dargestellt ist und die Baugruppen 24 bis
27 enthält. In dieser Ausführungsart besitzt die Verschlußmechanik als wesentliches
Element einen elektrischen Stellmotor 25, der einen (nicht gezeigten) Sperriegel axial
- je nach Drehrichtung - von der einen in die anderen Endposition verschiebt, wobei.mit
Hilfe der Endschalter 26, z.B. Hall-Effekt-Positionsschalter, die jeweilige Endstellung
über die Leitung 28 an den Mikrocomputer 15 rückgemeldet wird. Die Steuerung, hier
Motorsteuerung "rechts/links", ist in Figur 2 mit 24 symbolisiert. Mit 27 ist eine
zusätzliche Motor-Stromüberwachung bezeichnet, die z.B. beim "Verklemmen" der Verschlußmechanik
in Funktion tritt und entweder über den Mikrocomputer 15 und die Motorsteuerung 24
eine Umkehrung der Drehrichtung des Sperriegels oder eine Abschaltung hervorruft,
um eine Überlastung des Motors und einen vorzeitigen Verbrauch der Batterien zu verhindern.
[0031] Die Energieversorgung erfolgt mit Hilfe der Baustufe 29. Sie enthält in einer bevorzugten
Ausführungsart der Erfindung vier hintereinander geschaltete 1,5 Volt-Batterien. Um
rechtzeitig den Verbrauch der Batterien erkennen zu können, wird erfindungsgemäß mit
Hilfe der hier ebenfalls von dem Mikrocomputer 15 gesteuerten Spannungsüberwachung
30 die Batterie-Spannung U, gemessen und die Batterie getestet. Hierzu wird bei jedem
Ingangsetzen des Motors 25 nach einer Verzögerung von ca. 100 ms, d.h. nach Beendigung
der Anlaufphase dieses Motors, die Spannung gemessen. Bei Unterschreitung eines Schwellwertes
wird ein optisches oder akustisches Signal über den Signalgeber 19 ausgelöst und gleichzeitig
das erneute Verriegeln, nicht jedoch das Entriegeln- verhindert. Beträgt die Nominalspannung
UB = 6 Volt, liegt der Schwellwert z.B. bei 4,8 Volt. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung bleibt der einprogrammierte Code bis zum
Absinken der Spannung unter etwa 2,7 Volt erhalten. Bleibt die Spannung der gealteren
Batterie oberhalb dieser Grenze, kann nach Anschluß einer externen Batterie, eines
Netzgerätes oder dergleichen über die Anschlüsse 31 die normale Funktion wieder hergestellt
werden.
[0032] Um nach dem Totalausfall der Batterien 29 eine Entriegelung des Schlosses zu ermöglichen,
ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung zusätzlich ein mechanisch
gesichertes Notprogramm in Form des Zusatzspeichers 32 vorgesehen. Nach dem Löschen
des im Mikrocomputer elektronisch gespeicherten Codes infolge eines Totalausfalls
der Spannungsversorgung.bzw. nach Absinken der Spannung unter 2,7 Volt, bleibt das
Schloß weiterhin verschlossen und kann - nach Anschluß einer äußeren Spannungsquelle
U
ext. - nur noch mit Hilfe des Notcodes entriegelt werden. Dies ist insbesondere bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung für Aktentaschen, Koffer oder dergleichen
von Vorteil, die manchmal über längere Zeiträume nicht benutzt werden, weshalb es
vorkommen kann, daß das Absinken der Batteriespannung unter 2,7 Volt nicht rechtzeitig
bemerkt wird.
[0033] In einer anderen Ausführungsart werden mit der erfindungsgemäßen Spannungsüberwachung
zusätzlich alle 24 Stunden, unabhängig von der Betätigung des Verschlusses bzw. des
Motors 25,die Batteriespannung ohne Belastung überprüft und bei Unterschreitung des
Schwellwertes von 4,8 Volt alle Funktionen abgeschaltet. Dadurch wird der für die
"interne Routine" vom Mikrocomputer 15 in der Ruhestellung benötigte sehr geringe
Strom nochmals um mindestens eine Zehnerpotenz auf den zum Erhalten des gespeicherten
Codes benötigten Strom reduziert. In einem Ausführungsbeispiel wurde der Ruhestrom
von 30 uA auf 1
/uA gesenkt. Durch diese Maßnahme läßt sich der elektronisch gespeicherte Code selbst
bei gealterter, schwacher Batterie über viele Monate oder gar Jahre erhalten. Bei
erneuter Benutzung des Verschlusses werden alle Funktionen wieder eingeschaltet und,
falls die Versorgungsspannung noch über 2,7 Volt liegt, das Entriegeln und gegebenenfalls
auch - bis zu einem bestimmten Grenzwert - eine erneute Verriegelung ermöglicht.
[0034] Nach Figur 2 ist zusätzlich eine Solarzelle 33 vorhanden, mit der sich, wenn die
Batterien 29 durch entsprechende aufladbare Zellen ersetzt werden, die gesamte Energie
für alle Funktionen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, auch für die Betätigung
des Stellmotors 25, gewinnen läßt; die Spannungsquelle dient in diesem Fall nur noch
als Puffer. Es genügt eine Knopfzelle, die trotz ihrer geringen Abmessungen eine Lebensdauer
von mehreren Jahren besitzt.
[0035] Die Baustufe 34 in Figur 2 dient ebenfalls der Minimierung des Strombedarfs. Mit
Hilfe dieser Baustufe wird nämlich die "innere Routine" des Mikrocomputers 15 erst
bei Betätigung der Tasten 16 für eine kurze Zeit in Gang gesetzt, indem in dem Mikrocomputer
15 aus seiner Warteposition (Stand by) in den Betriebszustand umgeschaltet wird.
[0036] Um die vielfältigen Möglichkeiten eines Mikrocomputers auszunutzen, lassen sich elektronische
Zusatzeinrichtungen, z.B. eine elektronische Uhr, mit geringem Mehraufwand in die
in Figur gezeigte Schaltungsanordnung integrieren. Ein frequenzstabiles Signal zur
Steuerung der Uhr steht durch den ohnehin vorhandenen Oszillator 20 zur Verfügung.
[0037] Wie die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, läßt sich mit der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung auf vergleichsweise einfache Weise ein Schloß mit elektronisch
codierter Verriegelung realisieren, das netzunabhängig aus einer Batterie oder einem
Akkumulator gespeist wird und bei dem dennoch mit hoher Zuverlässigkeit ein unbeabsichtigtes
Entriegeln oder Verriegeln infolge verbrauchter oder gealterter Spannungsquelle verhindert
ist. Die gesamte Elektronik ist trotz der erreichten Zuverlässigkeit relativ einfach
und daher mit geringem wirtschaftlichem Aufwand herzustellen.
[0038] Bei Speisung der Schaltungsanordnung aus dem Netz wird durch die erfindungsgemäß
vorgesehenen Maßnahmen sichergestellt, daß sich das Schloß auch nach Spannungseinbruch
oder Netzausfall wieder entriegeln läßt.
[0039] In Verbindung mit dem beschriebenen Notprogramm-Speicher 32 ist das Öffnen des Schlosses
jederzeit nur dem Befugten möglich.
1. Schaltungsanordnung zur elektronisch codierten Verriegelung von Schlössern, mit
einer oder mehreren Tasten zur Eingabe der Codesignale und mit Einrichtungen zur Speicherung
des zum Entriegeln zu erkennenden Codes und zur Verarbeitung der Signale, d.h. zum
Vergleich der Decodiersignale mit dem gespeicherten Code, zur Entscheidung und zur
Auslösung der Entriegelung bei übereinstimmung der Decodiersignale mit dem gespeicherten
Code, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit einer Spannungsüberwachung (13, 80) ausgerüstet
ist, die bei Unterschreitung eines vorgegebenen Schwellwertes der Versorgungsspannung
(UB) die Entriegelung auslöst oder vorbereitet und/oder signalisiert.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung
(UB) automatisch nach jeder Verschlußbetätigung unter Belastung und/oder regelmäßig in
festgelegten Zeitabständen überprüft wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Absinken
der Versorgungsspannung (UB) auf einen Schwellwert, der bei 70 bis 90 % der Nennspannung liegt, alle Funktionen
abgeschaltet werden, wobei jedoch der Speicherinhalt bis zum Absinken der Spannung
auf 30 bis 50 % des Nennwertes erhalten bleibt, und daß durch erneute Betätigung der
Tasten (2, 3, 16) oder durch Anlegen einer äußeren Spannungsquelle (Uext.) die Rückkehr in den normalen Betriebszustand erfolgt.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein mechanisch gesicherter Notprogrammspeicher (32) vorgesehen ist, mit
dem auch nach Totalausfall der Versorgungsspannung (UB) die Entriegelung auslösbar ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
diese als Einrichtung zur Speicherung und Verarbeitung der Signale, sowie zur Steuerung
der Spannungsüberwachung einen Mikrocomputer (15) äufweist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
diese zusätzlich eine Stromüberwachung (27) aufweist, die den Strombedarf der Verschlußmechanik
(25) mißt und bei Überlastung bzw. Ansteigen des Nennstroms über einen vorgegebenen
Schwellwert die Antriebsrichtung des Sperriegels umkehrtund/oder den Antrieb stillsetzt.