[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten gemaess dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind Farbkaesten allaemein bekannt, z. B. durch die US-PS 40 58 058, bei denen
sowohl die Farbkastenwalze als auch der Farbkasten in Seitenqestellen der Rotationsdruckmaschine
gelagert sind. Am Farbkasten befestigte Farbstellelemente wirken mit der Farbkastenwalze
zusammen, wobei der Farbkasten um seitengestellfeste Mittel schwenkbar angeordnet
ist.
[0003] Derartig qelagerte Farbkaesten haben jedoch den Nachteil, dass sie eine stoerende
Durchbiegung der Farbkastenwalze bequenstiqen. Die Durchbiegung kommt dadurch zustande,
dass die Farbstellelemente ueber den Farbfilm gegen die Farbkastenwalze druecken.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung fuer einen Farbkasten einer
Rotationsdruckmaschine so zu gestalten, dass eine Reduzierung der Biegelaenge der
Farbkastenwalze erreicht wird, wobei mit der Farbkastenwalze eine Mehrzahl von Farbdosierelementen
zusammenwirken.
[0005] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 qeloest.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Verkuerzung des Auflagerabstandes der Farbkastenwalze im Farbkasten, die durch
die Farbstellelemente hervorgerufene Durchbiegung der Farbkastenwalze vermindert wird.
Trotz Lagerung des Farbkastens auf den Wellenenden der Farbkastenwalze kann der Farbkasten
von der Farbkastenwalze abgeschwenkt werden.
[0007] Ein Ausfuehrungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden naeher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemaessen Farbkasten,
Fiq. 2 einen Schnitt II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante der Haltezapfenlagerung.
[0008] Zwischen zwei Seitengestellen 1, 2 einer Rotationsdruckmaschine ist in bekannter
Weise eine Farbkastenwalze 6 angeordnet. Ihre beiden Walzenzapfen 7, 8 sind mittels
Lager 3, 4 in den Seitengestellen 1, 2 gelagert. Die Farbkastenwalze 6 kann in bekannter
Weise vom Hauptantrieb der Druckmaschine oder durch separaten Antrieb angetrieben
werden. Um eine Verkuerzung des Auflagerabstandes - und damit der Biegelaenge - der
Farbkastenwalzenlager zu erreichen, wird ein Farbkasten 9 nicht, wie bisher ueblich,
an den Innenseiten der Seitengestelle 1 und 2 befestigt, sondern an den Walzenzapfen
7 und 8. Aus diesem Grund ist moeglichst nahe (4-6 mm) an beiden Stirnflaechen 11,
12 der Farbkastenwalze 6 auf die Walzenzapfen 7, 8 z. B. ein Kugellager 13 aufgezoqen.
Auf einem Aussenring der Kugellager 13 ist je ein Tragring 16, 17 befestigt. Jeder
Tragring 16, 17 ist auf seiner Mantelflaeche 18, 19 mittig mit einer halbkreisfoermigen
Rille 21, 22 versehen.
[0009] An einer Innenseite 23, 24 der Seitengestelle 1, 2 ist je ein abgesetzter Haltezapfen
26, 27 angeschraubt. Die Haltezapfen 26, 27 greifen in eine Bohrung 28, 29 einer Seitenwand
31, 32 des Farbkastens 9 ein. Die Haltezapfen 26, 27 sind federnd in den Bohrungen
28, 29 aufgehaengt. Hierzu sind die Bohrungen 28, 29 um ca. 8 mm groesser als jeweils
der Durchmesser des zugehoerigen Haltezapfens 26, 27. In die Bohrungen 28, 29 ist
je eine Kunststoffbuchse 30, 33 eingedrueckt, welche die Haltezapfen 26, 27 aufnimmt.
[0010] Anstatt der Kunststoffbuchse 33 kann auch in jeweils einer Ausnehmunq 35 in den Seitenwaenden
31, 32 des Farbkastens 9 eine Druckfeder 36 angeordnet werden, deren Widerlager in
der Seitenwand 31, 32, und deren Kraftangriff auf dem Haltezapfen 26, 27 liegt.
[0011] Durch diese beiden Konstruktionen wird erreicht, dass die Zentrierung des Farbkastens
9 an den Walzenzapfen 7, 8 der Farbkastenwalze 6 und nicht an den Haltezapfen 26,
27 des Farbkastens 9 erfolgt. Die Haltezapfen 26, 27 ermoeglichen, dass der Farbkasten
9 nach einem Loesen von den Walzenzapfen 7, 8 verschwenkt werden kann.
[0012] Zwischen die Seitenwaende 31, 32 des Farbkastens 9 ist eine Bodenplatte 34 eingepasst
und mit ihnen verschraubt.
[0013] Aus Gruenden der Vereinfachung wird, weil die Befestigung des Farbkastens 9 an den
Walzenzapfen 7 und 8 der Farbkastenwalze 6 gleich ist, nur die Befestigung am Walzenzapfen
7 beschrieben: In einer Ausnehmung 38 der Stirnseite 37 der Seitenwand 31 des Farbkastens
9 ist ein erstes Ende 39 eines Zugmittels 41, z. B. ein Drahtseil, befestigt. Das
Zugmittel 41 umschlingt in der Rille 21 den Tragring 16 um ca. 180°, und sein zweites
Ende 42, als Seilkausche 43 ausgefuehrt, wird an einem Zapfen 44 eingehaengt, der
mit einem einarmigen Schwenkhebel 46 formschluessig verbunden ist. Der Schwenkhebel
46 ist in einer seitlich offenen Ausnehmung 47 am oberen Teil 48 des Farbkastens 9
schwenkbar um einen farbkastenseitenwandfesten Zapfen 49 angeordnet. Der Schwenkhebel
46 ist dabei derart schwenkbar, dass die Mittellinien von erstem und zweitem Ende
39, 42 des Zugmittels 41 nicht parallel zueinander, sondern in einem spitzen Winkel
α zueinander verlaufen. D. h. in dieser Stellung ist der Schwenkhebel 46 ueber seinen
Totpunkt hinaus nach unten gedrueckt worden, und somit ist der Farbkasten 9 an dem
Walzenzapfen 7 bzw. 8 befestigt. Soll die Verbindung Farbkasten 9 - Walzenzapfen 7
geloest werden, so muss der Schwenkhebel 46 im Uhrzeigersinn bewegt werden. Hierdurch
hebt sich das Zugmittel 41 aus der Rille 21, und die Seilkausche 43 kann vom Zapfen
44 entfernt werden. Es versteht sich von selbst, das dieses bei beiden Walzenzapfen
7, 8 geschehen muss, um die Verbindung Farbkasten 9 - Walzenzapfen 7 und 8 zu loesen.
Der Farbkasten 9 kann dann um die Haltezapfen 26 und 27 verschwenkt werden.
[0014] Anstatt des Drahtseiles koennen natuerlich auch andere flexible Zugmittel 41 verwendet
werden, wie z. B. Stahlbaender, Ketten, Riemen usw.
Teileliste
[0015]
1 Seitengestell
2 Seitengestell
3 Lager
4 Lager
5
6 Farbkastenwalze
7 Walzenzapfen
8 Walzenzapfen
9 Farbkasten
10
11 Stirnflaeche
12 Stirnflaeche
13 Kugellager
14
15
16 Tragring
17 Tragring
18 Mantelflaeche
19 Mantelflaeche
20
21 Rille
22 Pille
23 Innenseite
24 Innenseite
25
26 Haltezapfen
27 Haltezapfen
28 Bohrung
29 Bohrung
30 Kunststoffbuchse
31 Seitenwand
32 Seitenwand
33 Kunststoffbuchse
34 Bodenplatte
35 Ausnehmung
36 Druckfeder
37 Stirnseite (31)
38 Ausnehmung
39 Ende, erstes (41)
40
41 Zugmittel
42 Ende, zweites (41)
43 Seilkausche
44 Zapfen
45
46 Schwenkhebel
47 Ausnehmung
48 Teil, oberer (9)
49 Zapfen (9)
50
d Neigungswinkel (41)
1. Lagerung fuer einen verschwenkbaren Farbkasten einer Rotationsdruckmaschine mit
einer in den Farbkasten eintauchenden, angetriebenen Farbkastenwalze, dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbkasten (9) auf beiden Walzenzapfen (7, 8) der Farbkastenwalze (6) zwischen
beiden Seitengestellen (1, 2) gelagert ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei seitengestellfeste
Haltezapfen (26, 27) vorgesehen sind, die mit je einer Bohrung (28, 29) einer Seitenwand
(31, 32) des Farbkastens (9) in Eingriff stehen.
3. Lagerung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bohrungen (28,
29) elastische Buchsen (30, 33) vorgesehen sind, in welchen die Haltezapfen (26, 27)
gelagert sind.
4. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seitenqestellfeste Haltezapfen
(26, 27) vorgesehen sind, welche in seitliche Ausnehmungen (35) von Seitenwaenden
(31, 32) des Farbkastens (9) hineinragen, dass Druckfedern (36) anaeordnet sind, deren
Widerlager jeweils an der Seitenwand (31, 32) des Farbkastens (9), und deren Kraftangriff
auf dem Haltezapfen (26, 27) liegt.
5. Lagerung fuer einen verschwenkbaren Farbkasten einer Rotationsdruckmaschine mit
einer in den Farbkasten eintauchenden, angetriebenen Farbkastenwalze, dadurch gekennzeichnet,
dass auf beiden Walzenzapfen (7, 8) je ein Tragring (16, 17) drehbar gelagert ist,
dass je Tragring (16, 17) ein einen Umfang der Tragringe (16, 17) umschlingendes Zugmittel
(41) vorgesehen ist, dass ein erstes Ende (39) des Zugmittels (41) am Farbkasten (9)
befestigt ist, dass ein zweites Ende (42, 43) des Zugmittels (41) mit einer farbkastenfesten
Spanneinrichtung (46, 44, 49) fuer das Zugmittel (41) verbunden ist, dass der Farbkasten
(9) von der Farbkastenwalze (6) weqschwenkbar angeordnet ist.
6. Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbkasten (9) mit zwei
Seitenwaenden (31, 32) versehen ist, die je eine Bohrung (28, 29) aufweisen, dass
in die Bohrungen (28, 29) elastische Buchsen (30, 33) eingesetzt sind, dass die Buchsen
(30, 33) in Eingriff mit seitengestellfesten Haltezapfen (26, 27) stehen.
7. Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbkasten (9) mit zwei
Seitenwaenden (31, 32) versehen ist, die je eine Ausnehmung (35) zur Aufnahme eines
Haltezapfens (26, 27) aufweisen, dass in jeder Ausnehmung (35) eine Druckfeder (36)
angeordnet ist, deren Widerlager jeweils an der Seitenwand (31, 32) des Farbkastens
(9), und deren Kraftangriff auf dem Haltezapfen (26, 27) liegt.
8. Lagerung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragringe (16,
17) mit einer Rille (21, 22) auf ihrem kreisrunden Umfanq versehen sind.
9. Lagerung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (41)
als Drahtseil ausgefuehrt ist.
10. Lagerung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (41)
als Stahlband ausgefuehrt ist.
11. Lagerung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (41)
als Kette ausgefuehrt ist.
12. Lagerung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchsen (30,
33) in Kunststoff ausgefuehrt sind.