[0001] Die Erfindung betrifft eine Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen mit einem
Mit seiner Mittellinie horizontal liegenden beidseitig offenen Formkasten, dessen
eine Öffnung von einem horizontal wirkenden Preßstempel und die gegenüberliegende
Öffnung von einer ausschwenkbaren Preßvorrichtung verschließbar ist, und bei der an
mindestens einer der einander zugewendeten Preßflächen je eine Modellhälfte befestigt
werden kann, sowie mit einer Stapelvorrichtung, auf die der fertig gepreßte Formballen-
nach Ausschwenken der Preßvorrichtung- mit Hilfe des Preßstempels durch den Formkasten
hindurch horizontal aufgeschoben werden kann. Bei diesen Maschinen wirken die Preßkräfte
auf das Formmaterial in horizontaler Richtung. Es entstehen dabei einteilige Formballen,
in deren Stirnflächen je ein Formhohlraum eingepreßt ist, so daß beim Aufschieben
auf die Stapelvorrichtung ein Formballenstrang mit vertikalen Trennfugen entsteht
(vgl. z.B. DE-PS 12 11 760).
[0002] Dieses Verfahren hat bedeutende Vorteile gegenüber demjenigen, bei dem die Preßkräfte
vertikal in den Formsand einwirken. Hierbei benötigt man für jede Form zwei Ballenhälften,
für n Formen also 2 n Formhälften. Bei horizontaler Fertigungsrichtung benötigt man
lediglich n + 1 Formballen. Dies wirkt sich in einer enormen Reduzierung des Formsandbedarfes
und einer entsprechend hohen Einsparung an Energie und Zeit aus. Nach dem Füllen der
Formen und Erstarren der Schmelze werden die erhärteten Formen bekanntlich zertrümmert
und die Gußstücke werden sondiert. Die Forasandknollen werden dann gemahlen, der wiedergewonnene
Sand wird entstaubt und durch Besprühen mit Wasser gekühlt. Nach der Trocknung wird
der in dieser Weise wiederaufbereitete Sand zur Formerei transportiert. Dieser Prozeß
bedingt einen beträchtlichen Aufwand an Energie und Zeit, der proportional mit der
insgesamt in einer Gießerei benötigten Formsandmenge ansteigt. Der gronse: Vorteil
der eingangs beschriebenen Formmaschine mit horizontaler Fertigungsrichtung liegt
hauptsächlich darin, daß sie im Vergleich zu Maschinen mit vertikaler Fertigungsrichtung
fast nur die Hälfte an Formsand erfordert.
[0003] Es sind bereits verschiedene Vorschläge zur Leistungssteigerung von Formmaschinen
mit horizontaler Preßrichtung gemacht worden. So ist z.B. bei der Strangformanlage
nach der DE-PS 24 05 371 der Formkastenträger als Drehtisch mit Schrittantrieb ausgebildet,
und es sind mehrere Formkästen paarweise einander gegenüberliegend angeordnet, so
daß mehrere Verdichtungs- und Ausstoßstationen gebildet sind, die gleichzeitig betätigt
werden. Diese Maschine erfordert somit einen beträchtlichen Bauaufwand, denn jede
Preßstation benötigt ihre eigene Preßvorrichtung und jede Ausstoßstation ihre eigene
Ausstoßvorrichtung. Kompliziert dürfte auch das Einlegen von Kernen sein, was nur
in einer Zwischenstation erfolgen kann. Wegen der bei der Drehung auftretenden Fliehkraft
müssen die Kerne zusätzlich gesichert, z.B. angenagelt, werden. Ferner muß bei einem
Drehtisch ein gewisses Laufspiel vorhanden sein. Das wiederum ergibt eine höhere Gefahr
des nicht deckungsgleichen Zusetzens der Formhälften. Es entsteht ein höherer Versatz
und damit eine höhere Ausschußgefahr.
[0004] Bei der Formmaschine nach der DE-AS 25 23 645 zur Stapelung von Formballenpaaren
mit horizontaler Trennfuge sind je zwei Formhohlräume in zwei Schieberahmen angeordnet,
die gegenläufig quer zur horizontalen Preßrichtung verschoben werden. Ein Schieber
fertigt dabei untere, der andere obere Formhälften. Die Maschine weist ferner zwei
Preßvorrichtungen auf, die beidseitig auf eine zwischen die Schieber geschobene widerlagerplatte
einwirken. Mittels Blähdichtungen werden die Fugen zwischen der Widerlagerplatte und
den in Preßposition befindlichen Formhohlräumen abgedichtet. Nach dem Preßvorgang
werden die Schieber in die Ausstoßpositionen geschoben, und die zwei Formballen werden
auf je eine Kippvorrichtung ge-schoben und hier um 90° um eine horizontale Achse quer
zur Ausstoßrichtung gekippt. In der Zulegestation wird dann die jeweils obere Ballenhälfte
angehoben, und die zugehörige untere Ballenhälfte wird darunter gefahren. Schließlich
werden die so zugelegten Formballen paarweise quer auf eine gemeinsame Transporteinrichtung
geschoben und in die Gießstation verbracht. Schon die Querbewegung der Schiebeplatten,
sei es horizontal oder vertikal, setzt ein gewisses Laufspiel voraus, das die Gefahr
eines unzulässig großen Versatzes erhöht. Noch mehr müssen aber die vielen Bewegungen
der kastenlosen Formballenhälften in horizontaler und vertikaler Richtung mit Richtungsänderungen
die Versatzgefahr und damit den Ausschuß erhöhen.
[0005] Ähnlich dieser Maschine ist auch die Formmaschine nach der DE-OS 22 28 806 mit zwei
quer zur horizontalen Preßrichtung verschiebbaren Doppelformkästen ausgestattet, die
jedoch in einem solchen Abstand zueinander angeordnet sind, daß zwischen ihnen eine
in beiden horizontalen Richtungen wirkende Preßvorrichtung Platz findet, so daß der
Formsand von beiden Seiten verdichtet wird. Es entstehen so vier paarweise in Reihe
und parallel liegende Formballenstränge. Zur Stapelung von Formballen mit horizontaler
Trennfuge werden auch hier außerhalb der Maschine zwei Ballenhälften mit vertikaler
Trennfuge zugelegt, mittels einer Kippvorrichtung um 90° gedreht und quer zur Preßrichtung
auf ein Transportsystem geschoben. Wegen des unvermeidlichen Laufspieles der beiden
Döppelformkästen sowie der großen Verschiebwege der Formballen ist auch bei dieser
Maschine ein entsprechend großer Versatz unvermeidlich.
[0006] Schließlich ist mit der USA-PS 36 95 339 eine mit zwei vertikalen Preßstationen arbeitende
Formmaschine bekanntgeworden, bei der zwei Formhälften separat gepreßt, die Formkästen
dann um 90° gegenläufig gekippt, in einer axialen Führung mit Hilfe zusätzlicher Antriebsvorrichtungen
für jeden Kasten zusammengeschoben und mit einer besonderen Ausstoßvorrichtung ausgeschoben
werden. Mit dieser Maschine können jedoch keine Ballenstränge mit horizontaler Trennfuge
hergestellt werden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Mängel
der zuvor beschriebenen Maschinen das Leistungsvermögen von Formmaschinen mit horizontaler
Preßrichtung zu steigern und so auszubilden, daß wahlweise auch Formballenstränge
mit horizontaler Trennfuge der Formballenhälften erzeugt werden können. Trotz der
Überlegenheit der Maschinen mit horizontaler Preßvorrichtung hinsichtlich Fertigungszeiten,
Formsandbedarf und dergl. sind diese Maschinen vor allem für das Herstellen von Formen
für flächige, relativ schmale Gußstücke dann nicht geeignet, wenn hohe Anforderungen
an ein homogenes Gefüge gestellt sind. Dies gilt z.B. für aus verschleißfesten Hartgußlegierungen
gegossene Bremsscheiben, Kupplungsscheiben, und dergl. Werden diese hochkant stehend
gegossen, dann erstarrt hauptsächlich unter Einfluß der Gravitation ein inhomogenes
kristallines Gefüge, das an den Arbeitsflächen dieser Maschinenelemente unterschiedliche
Reibungskoeffizienten verursacht. Man war daher bisher gezwungen, allein für solche
Bedarfsfälle Formmaschinen mit vertikaler Preßrichtung einzusetzen.
[0008] Die Erfindung besteht darin, daß mindestens ein weiterer beidseitig offener Formkasten
mit dem ersten Formkasten fluchtend zwischen dem Preßstempel und der Preßvorrichtung
angeordnet ist, alle Formkästen in einer gemeinsamen horizontalen, in der Preß-und
Ausschubrichtung liegenden Führung längs der Formkasten-Mittellinie verschiebbar sind,
und daß zwischen zwei benachbarten Formkästen je eine Modelltragplatte vorgesehen
ist, deren Querschnitt dem lichten Querschnitt der Formkästen entspricht, und die
- in an sich bekannter weise- bei auseinandergezogenen Formkästen ein- und ausfahrbar
ist bzw. sind.
[0009] Mit nur einem Satz Preßwerkzeugen werden also erfindungsgemäß mehrere Formballen
erzeugt. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß die gepreßten
Formballenhälften schon innerhalb der Maschine zugelegt werden, so daß ein Minimum
an Versatz gewährleistet ist. Mit der erfindungsgemäßen Kombination von in einer Reihe
axial verschieblichen Formkästen und ein- und ausfahrbaren Modelltragplatten ist diese
Maschine vorzüglich geeignet zum Beschichten der Modelle außerhalb der Formmaschine.
Bei den weiter oben zum Stande der Technik erläuterten Maschinen wären solche Verfahren
- wenn überhaupt - so doch nur äußerst umständlich anwendbar.
[0010] Zur Erzielung der alternativen Fertigungsmöglichkeit ist in Weiterbildung der Erfindung
am Ausgang der Maschine eine Kippvorrichtung angeordnet, die wahlweise die gepreßten
Formballen in unveränderter Trennfugenlage passieren läßt, oder mit der paarweise
gepreßte Formballen um 90° gekippt werden.
[0011] Gegen die Erfindung könnte man einwenden, daß damit die Kosten für die Herstellung
und Lagerung der Modelle auf ein Vielfaches ansteigen, wenn nur ein und dieselbe Form
hergestellt werden soll. Für eine Großgießerei dürfte das kaum ins Gewicht fallen.
Man kann aber auch - wie bisher - mit
[0012] je einem Paar Modellhälften auskommen, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung
an den Preßwerkzeugen und an den Modelltragplatten alternierend verschiedene Modellhälften
angebracht werden.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen erläutert. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Formmaschine mit zwei Formkästen in der Arbeitsstellung
"Pressen",
Fig. 2 die Formmaschine nach Fig. 1 in der Arbeitsstellung "Ausschieben".
Fig. 3 Die am Ausgang der Formmaschine angeordnete Kippvorrichtung zum Stapeln von
Ballensträngen mit vertikalen Trennfugen in der Passierposition,
Fig. 4 die Kippvorrichtung nach Fig. 3 zum Stapeln von Ballensträngen mit horizontaler
Trennfuge in der Ladeposition,
Fig. 5 die Kippvorrichtung nach Fig. 4 nach Schwenkung um weitere 90 in der Entladeposition,
Fig. 6 den Längsschnitt durch eine Formmaschine analog Fig. 1 und 2 mit drei Formkästen
in der Preßposition,
Fig. 7 die Draufsicht auf die Ein- und Ausfahrvorrichtung für die Modelltragplatte.
[0014] Es bezeichnen 1 das Maschinenbett mit den Schwalbenschwanzführungen 2, in denen die
horizontal liegenden Formkästen 3 und 4 axial verschieblich gelagert sind. An der
Oberseite hat jeder Formkasten eine Öffnung 7, 8, über denen die Formsandtrichter
9, 10 angebracht sind. Am linken Ende des Maschinenbettes 1 ist der Preßzylinder 11
befestigt, dessen Preßstempel 12 in den Formkasten 3 eingedrungen ist. Am gegenüberliegenden
Ende befindet sich die Preßvorrichtung 13 mit einem kastenförmigen, durch inneren
Druck spreizbaren Preßkopf 14, der mittels eines Schwenkarmes 16 an der Welle 17 des
Stellmotors 18 befestigt und von diesem sowohl axial verschoben als auch geschwenkt
werden kann.
[0015] Der Stellmotor 18 selbst ist auf einem die Ausgangsöffnung 19 umschließenden Rahmen
20, der zugleich als Formkastenanschlag beim Ausschieben der Formballen dient, befestigt
(Fig. 2). Zwischen den beiden Formkästen 3,4 befindet sich die Modelltragplatte 21,
deren Querschnitt dem lichten Querschnitt der Formkästen 3,4 entspricht und die durch
Innendruck ebenfalls spreizbar ausgebildet sind. Sie ist zwischen den Formkästen in
Richtung der Formkasten-Mittellinie axial verschieblich (schwimmend) gelagert, um
unterschiedlicher Druckbeaufschlagung von einer Seite ausweichen zu können, und wird
mit dem in Fig. 7 gezeigten Stellzylinder 52 quer zur Preß- und Ausschubrichtung ein-
und ausgefahren.
[0016] Die Formkasten 3,4 sind mittels mechanischer Kupplungen 50,51 an den Preßstempel
12 und den Preßkopf 14 ankuppelbar, so daß sie von diesem für die verschiedenen Arbeitstakte
hin- und hergeschoben werden können. Mit 27a, 27b und 28a, 28b sind die zueinander
gehörigen Modellhälften bezeichnet, die hier verschiedene Konturen aufweisen.
[0017] In der Ausgangsstellung sind die beiden Formkästen 3,4 auseinandergefahren, die Modelltragplatte
21 befindet sich außerhalb der Haschine. Die einzelnen Arbeitsstufen laufen wie folgt
ab, wobei die jeweiligen. Endpositionen durch entsprechende Anschläge gesichert sind:
1. Einfahren der Modelltragplatte 21 mit den Modellhälften 28a, 28b,
2. Ankuppeln des Formkasten 4 an das Preßwerkzeug 14 (NB. der Formkasten 3 ist noch
vom vorausgegangenen Arbeitsgang an den Preßstempel 12 gekuppelt),
3. Schließen der beiden Formkästen 3,4 durch axiales Verschieben,
4. Einbringen des Formmaterials, gegebenenfalls mit pneumatischer Unterstützung,
5. Abkuppeln der Formkästen und gleichzeitige Druckbeaufschlagung des Preßstempels)
der Preßvorrichtung sowie der Hodelltragplatte,
6. Ankuppeln und Auseinanderzichen der beiden formkästen 3,4,
7. Ausfahren der Modelltragplatte 21,
8. gegebenenfalls Kerne einlegen,
9. Abkuppeln des Formkasten 4, Ausfahren und Ausschwenken des Preßkopfes 14,
10. Verschieben der Formkästen 3,4 bis zum Anschlag am Rahmen 20,
11. Abkuppeln des Formkastens 3 und Ausschieben beider Formballen durch die Ausgangsöffnung
19 zum Formballenstrang 29 und Rückführen der am Preßstempel 22 angekuppelten Formkästen
3,4 in ihre Ausgangspositionen, wobei der Formkasten 4 - nach Erreichen seiner Ausgangspositionvom
Preßstempel 12 abgekuppelt wird,
[0018] In Fig. 6 ist eine prinzipiell gleiche Formmaschine wie in Fig. 1 und 2 dargestellt,
jedoch mit drei Formkästen 3' , 4', 4" zwischen denen eine der Zahl der Formkastenstöße
gleiche Anzahl von Modelltragplatten 22', 21", angeordnet sind. Da diese spreizbar
sind und mit dem gleichen Druck beaufschlagt werden wie die Preßwerkzeuge 11' und
13' ist sichergestellt, daß das Formmaterial im mittleren Formkasten 4' genauso verdichtet
wird wie in den an den Enden liegenden Formkästen 3' und 4". Theoretisch könnte somit
die Anzahl der Formkästen beliebig erweitert werden.
[0019] Beim Aufschieben der Formballen zum Ballenstrang 29 passieren sie eine Kippvorrichtung
30, die an Hand der Fig. 1,3,4 und 5 näher erläutert wird.
[0020] Die Kippvorrichtung 30 besteht aus einer von dem hydrostatischen Motor 33 angetriebenen
Tragplatte 35 mit - in der 0°-Stellung- der oberen Tragfläche 35a und der parallelen
unteren Tragfläche 35b. Sie ist in der Mitte um die horizontal, quer zur Förderrichtung
angeordnete Achse 36 in den Seitenwänden 34 drehbar gelagert und in ihrer Stärke so
bemessen, daß die Tragfläche 35a, 35b in der jeweiligen Arbeitsposition mit dem Niveau
der Stapelvorrichtung und des Ausganges der Formmaschine fluchten. An den schmalen
Längsseiten der Tragplatte 35 sind an entgegengesetzten Enden sowie an einem Steg
37 die Arretierungslöcher 33,39 und 40 eingearbeitet, in die der Arretierungsbolzen
41 in den ßewegungsphasen 0°, 90° und 180° einrastet.
[0021] Unter der Tragplatte 35 (betrachtet in der 0°-Stellung) ist die Verschiebevorrichtung
42, bestehend aus dem hydraulisch oder pneumatisch arbeitenden Stenzylinder 43 und
dem rechtwinklig zur unteren Tragfläche 35b ausgerichteten Schubschild 44 angebracht.
[0022] Fig. 1 zeigt die Kippvorrichtung in der Arbeitsstellung, bei der die aus der Formmaschine
kommenden Formballen 45, in deren beiden Stirnseiten je eine halbe Form eingeformt
ist, zu einem Formballenstrang 29 mit vertikalen Trennfugen 46 zusammengeschoben werden.
Dabei passieren sie die obere Tragfläche 35a der Kippvorrichtung 30.
[0023] Bei der Herstellung und Stapelung von Formballen mit horizontaler Trennfuge wird
nur mit zwei Formkästen (Fig. 1 u.2) gearbeitet, und es werden die Formhälften 27a,
27b ausgebaut. Die Arbeitsgänge sind die gleichen wie oben unter 1. bis 12. aufgeführt.
Lediglich beim Arbeitsgang 11 werden die beiden Formballen 47 nicht bis zum Ballenstrang,
sondern auf den Schubschild 44 der um 90° geschwenkten und hier fixierten Kippvorrichtung
30 geschoben, wobei die untere Tragfläche 35b zugleich als Anschlag dient (Fig. 4).
Anschließend wird die Tragplatte 35 um weitere 90° in die 13°-Drehphase gedreht und
im Arretierloch 40 verriegelt. In dieser Stellung schiebt die Verschiebevorrichtung
42 den um 90° gewendeten Formballen 47 mit der Breite b gegen den Formballenstrang
48, bei dem die Trennfugen 49 dann horizontal liegen (Fig. 5).
1. Formmaschine zur Herstellung kastenloser Formen mit einem mit seiner Mittellinie
horizontal liegenden, beidseitig offenen Formkasten, dessen eine Öffnung von einem
horizontal wirkenden Preßstempel und die gegenüberliegende Öffnung von einer ausschwenkbaren
Preßvorrichtung verschließbar ist, und bei der an mindestens einer der einander zugewendeten
Preßflächen eine Modellhälfte befestigt wird, sowie mit einer Stapelvorrichtung, auf
die der fertig gepreßte Formballen - nach Ausschwenken der Preßvorrichtung - mit Hilfe
des Preßstempels durch den Formkasten hindurch horizontal aufgeschoben wird, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein weiterer beidseitig offener Formkasten (4) mit
dem ersten Formkasten (3) fluchtend zwischen dem Preßstempel (12) und der Preßvorrichtung
(13) angeordnet ist, alle Formkästen (3,4) in einer gemeinsamen horizontalen, in der
Preß-und Ausschubrichtung liegenden Führung (2) längs der Formkasten-Mittellinie verschiebbar
sind, und daß zwischen zwei benachbarten Formkästen (3,4 bzw. 3',4',4') je eine Modelltragplatte
(21) worgesehen ist, deren Anzahl gleich der Zahl der formkastenstöße ist, deren Querschnitt
dem lichten Querschnitt der Formkästen (3,4) entspricht, und die - in an sich bekannter
Weise - bei auseinandergezogenen Formkästen (3,4) ein- und ausfahrbar ist bzw. sind.
2. Formmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Modelltragplatte(n)
(21) in der Preß- und Ausschubrichtung axial verschiebbar angeordnet ist bzw. sind.
3. Formmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Modelltragplatte(n)
(21) als Preßvorrichtung(en) ausgebildet ist bzw. sind.
4. Formmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Preßwerkzeugen (12,14) und an den Modelltragplatten (21) alternierend verschiedene
Modellhälften (27 a/b, 28 a/b) angebracht sind.
5. Formmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formkästen (3,4) an die Preßwerkzeuge (Preßstempel 12, Preßkopf 14) ankuppelbar sind.
6. Formmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an ihrem
Ausgang (19) eine Kippvorrichtung (30) angeordnet ist, die wahlweise die gepreßten
Formballen (45) in unveränderter Trennfugenlage passieren läßt, oder mit der die paarweise
gepreßten Formballen (47) um 90° gekippt werden.
7. Formmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung (30)
aus einer Tragplatte (35) besteht, die um 180° um ihre horizontale Mittelachse (36)
drehbar gelagert ist, und die eine obere Tragfläche (35a) und eine untere Tragfläche
(35b) aufweist, die in ihren Einsatzpositonen mit dem Niveau der Stapelvorrichtung
fluchten, und daß an der unteren Tragfläche (35b) eine in Preßrichtung wirkende Verschiebevorrichtung
(42) mit einem im rechten Winkel zu ihr ausgerichteten Schubschild (44) befestigt
ist.