[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Formhohlstein für die Verbauung von Uferböschungen
gemäss dem Gattungsbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der CH-A 587'390 sind Böschungssteine aus Beton bekannt geworden, die sich zur
Befestigung von Böschungen eignen. Diese Böschungssteine bestehen aus einer eine Stirnwand
und zwei Seitenwände miteinander verbindenden Bodenplatte. Diese Bodenplatte weist
auf ihrer Unterseite zwei rinnenförmige, parallel zu den Seitenwänden verlaufende
Vertiefungen auf, die sich durch die Stirnwand fortsetzen. Bei der Schichtung werden
die Vertiefungen über die Seitenwände der unteren Reihe gelegt, so dass sich eine
Verzahnung ergibt. Während sich derartige Böschungssteine sehr gut für trockene Verlegung
von Stützmauern od.dgl. eignen, können sie zur Verbauung von Uferböschungen im Bereich
des Wasserstandes weniger gut gebraucht werden, weil sie nirgends einen Abschluss
gegen das gewachsene oder aufgeschüttete Erdreich bilden können.
[0003] Es wurden dann auch Versuche mit verdicktem Boden zur Erhöhung des Gewichts, ohne
Vertiefungen im Boden zur Bildung von abdichtenden Riegeln zwischen Seitenwänden und
Boden, ferner mit einer Querwand parallel zur Stirnwand und mit flügelartigen Seitenriegeln
aussenseitig an den Seitenwänden durchgeführt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen
Verbauung mit Naturbruchsteinen sind natürlich derartige Böschungssteine wesentlich
teurer; sie lassen sich aber auf einfache Weise von der Wasserlinie an begrünen und
unter der Wasserlinie können die Vertiefungen mit Bollensteinen gefüllt werden, um
so das Gewicht der Böschungssteine zu erhöhen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass alle
diese genannten Massnahmen zusammen nicht genügen, um einem Wasserlauf mit gekrümmten
und geraden Stellen das natürliche Aussehen zu geben, weil bei einer Aneinanderreihung
unter einem Winkel kein genügender Abschluss gegen das Erdreich gewährleistet ist
und deshalb eine Gefahr für das Ausschwemmen besteht.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Formhohlstein zu schaffen, mit dem alle
Belange bei Uferverbauungen erfüllt werden können.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen
Patentanspruchs 1 erreicht. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Formhohlsteins nach der Erfindung in einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Formhohlsteins nach der Erfindung in einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 bis Fig. 5 einen Aufriss, Grundriss und einen Querschnitt einer mit Formhohlsteinen
nach der Erfindung bewehrten Uferböschung.
[0006] Die beiden Ausführungsformen des Formhohlsteins nach der Erfindung gemäss Fig. 1
und 2 zeigen je eine Stirnwand 10 und daran anschliessend eine Bodenwand 11 und zwei
Seitenwände 12, 13. Die Stirnwand 10 ist schildförmig als halbkreisförmige Platte
ausgebildet, die gegenüber der Aussenfläche der Seitenwände 12, 13 einen Ueberrand
15 und gegenüber den Oberkanten der genannten Seitenwände 12, 13 eine Ueberhöhe 20
aufweist.
[0007] Der durch die Seitenwände 12, 13 und die Bodenwand 11 gebildete Trog 16 ist durch
eine Querwand 17 (Fig. 1) in zwei etwa gleiche Teile unterteilt. Auf der Aussenseite
tragen die Seitenwände im Bereich der Querwand 17 zwei Stützwände 18, 19, die gegeneinander
versetzt angeordnet sind, derart, dass sie sich beim Aneinanderreihen von Formhohlsteinen
gegenseitig hintergreifen.
[0008] Der Ueberrand 15 der Stirnfläche 10 ist kleiner als die seitliche Ausdehnung der
Stützwände 18, 19.
[0009] Der Zweck dieser Ueberränder 15 und Stützwände 18, 19 ist leicht einzusehen. Wenn
die Formhohlsteine mit seitlich aneinander anstossenden Stirnwänden verlegt werden,
bilden sich bei der nach hinten verlaufenden Böschung einerseits durch die Tröge 16
und anderseits durch die Seitenwände und die sich hintergreifenden Stützwände 18,
19 Kammern, in denen das Wasser aufgefangen wird und das Erdreich hinter den Formhohlsteinen
nicht ausschwemmen kann. Bei konkaven Krümmungen bleiben die Stirnwände aneinander
angrenzend und die Stützwände können auseinandergezogen werden, bis sie sich gerade
noch berühren. Anderseits können bei konvexer Krümmung die Stirnwände auseinandergezogen
werden und die Stützwände bleiben miteinander im Eingriff.
[0010] Ueberdies ermöglichen die Ueberränder zusammen mit den Stützwänden 18, 19 auch eine
aufgelockerte Verlegung der Steine und damit eine Verbilligung der Uferbefestigung.
[0011] Fig. 3 - 5 zeigen eine Schichtungsart von Formhohlsteinen in aufgelockerter Verlegung
im Aufriss, Grundriss und im Querschnitt.
[0012] Gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Querwand 21 nicht einstückig
mit den Seitenwänden und der Bodenwand ausgebildet, sondern als separates Teil gefertigt,
zu dessen Halterung die Seitenwände 12, 13 auf ihrer Innenseite je einen Wulst 22,
23 mit einer senkrecht auf der Bodenwand stehenden Nut 24, 25 aufweisen. Der Vorteil
einer solchen Ausführungsform kann darin gesehen werden, dass über dem Normalwasserpegel
die Formhohlsteine vollständig mit Erde gefüllt und dann bepflanzt werden können,
wobei sich innert kurzer Zeit eine biologische Verbindung mit dem gewachsenen Boden
bildet und sich bei Hochwasser trotzdem keine Ausschwemmungen des Erdreichs ergeben
können, weil der Schutz vor reissendem Wasser durch die Ueberränder und die Ueberhöhe
einerseits und die Stützwände andererseits bestehen bleibt.
[0013] Beide Ausführungsformen des vorgeschlagenen Formhohlsteins eignen sich selbstredend
auch für normale Stützmauern, insbesondere bei lockerem Erdreich oder bei stark feuchtem
Untergrund kann der lange Trogteil mit den Stützwänden für eine Schwergewichtsmauer
Verwendung finden.
1. Formhohlstein für die Verbauung von Uferböschungen im Bereich des Wasserstandes,
bestehend aus einer Stirnwand, einer Bodenwand und zwei Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnwand als vertikal auf einer ebenen Bodenwand stehender Schild mit beidseitigem
Ueberrand gegenüber den Seitenwänden und einer Ueberhöhe über den Seitenwänden ausgebildet
ist, dass die Seitenwände und die Bodenwand zusammen einen länglichen Trog in senkrechter
Richtung zur Stirnwand bilden, dass wenigstens angenähert in halber Länge des Troges
eine parallel zur Stirnwand verlaufende Querwand angeordnet ist und dass die Seitenwände
mit senkrecht nach aussen abstehenden Stützwänden versehen sind.
2. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand
eine wenigstens gleiche Dicke wie die Seitenwände und/oder die Stirnwand aufweist.
3. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand
eine wenigstens doppelt so grosse Dicke wie die Seitenwände und/oder die Stirnwand
aufweist.
4. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Stirnwand
halbkreisförmig ist.
5. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querwand
einstückig angeformt ist.
6. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querwand
als separater Flachstein ausgebildet ist und dass die Seitenwände troginnenseitig
mit eine senkrecht zur Bodenwand verlaufende Nut zur Halterung des genannten Flachsteins
aufweisenden Wülsten versehen sind.
7. Formhohlstein nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich
der Querwand angeordneten Stützwände einstückig angeformt sind.
8. Formhohlstein nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützwände
gegeneinander um einen Betrag versetzt angeordnet sind, derart, dass sich beim Schichten
die benachbarten Stützwände hintergreifen.
9. Formhohlstein nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützwände
von den Seitenwänden aus gemessen länger sind als die Breite des Ueberrandes der Stirnwand.