[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verseilen von strangförmigem
Gut mit in Schritten wechselnder Verseilrichtung und mit einer von dem zu verseilenden
Gut ein- oder mehrfach umschlungenen und um ihre Achse unter Wirkung eines Abzuges
drehbare Rolle, die in einer Wiege mit antreibbaren Wellenzapfen gelagert ist.
[0002] Aus der DT-AS 22 30 972 ist eine Vorrichtung zur Verseilung gemäß der vorstehend
beschriebenen Art bekannt, bei denen zwischen zwei Verseilpunkten zwei Verseilköpfe
vorgesehen sind, die stets in der gleichen Richtung, jedoch mit in Abständen wechselnden
Drehzahldifferenzen angetrieben werden. Bei neueren Ausführungen dieser Art bestehen
die Verseilköpfe aus Rollen, wie sie eingangs beschrieben worden sind. Der Durchmesser
dieser Rollen ist umso größer, je größer der Durchmesser des zu verseilenden Gutes
ist. Weiterhin bestimmt der Rollendurchmesser die Höchstdrehzahl der Wiege und damit
die Fertigungsgeschwindigkeit. Auch ein Gut mit kleineren Durchmessern kann nur mit
dieser Fertigungsgeschwindigkeit gefahren werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der oben beschriebenen
Art anzugeben, die einmal eine weitgehende Verwendung erlaubt und zum anderen eine
erleichterte Anpassung der Antriebsbedingungen an die weitergehenden Verwendungsmöglichkeiten
bietet.
[0004] Eine weitergehende Verwendung einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Wiege mit dem Wellenzapfen und der Rolle
gegen eine mit einer anders dimensionierten Rolle versehene und mit einer anderen
Drehzahl anzutreibende Wiege auswechselbar ist.
[0005] Durch die wahlweise Verwendung von zwei oder mehreren Wiegen in einer Vorrichtung
ist diese für einen wesentlichen weiteren Erzeugnisbereich verwendbar, und es wird
dadurch ihre Wirtschaftlichkeit wesentlich erhöht.
[0006] Um nun zu vermeiden, daß nach dem Auswechseln der Wiege mit der Rolle die Maschine
mit einer falschen Drehzahl betrieben wird, ist in Weiterbildung der Erfindung mindestens
ein Wellenzapfen mit elektromagnetisch, mechanisch oder optisch wirksamen Markierungen
versehen, die über einen in der Vorrichtung angebrachten Abtaster ein elektrisches
Signal auslöst, das über den Antrieb der Wiege deren Höchstdrehzahl einstellt oder
diese Einstellung überwacht.
[0007] Die vorstehend beschriebene Weiterbildung der Erfindung kann sowohl dazu benutzt
werden, z. B. über ein Getriebe oder über entsprechende elektrische Schalthilfen die
Höchstdrehzahl des Antriebes für die Wiege einzustellen als auch bei manueller Einstellung
die Einstellung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Vorrichtung ein oder mehrere kapazitiv
oder induktiv ansprechbare Abtaster vorhanden, die durch entsprechend angeordnete
und aus geeignetem Material bestehende Markierungen auf der Welle ausgelöst werden.
[0009] So kann z. B. auf der Welle ein aus magnetischem Material bestehender Ring vorgesehen
sein, dessen Durchmesser den der Welle merklich übersteigt und deswegen einen ihm
gegenüber angeordneten Sensor beeinflußt. Das von dem Sensor abgegebene Signal dient
dazu, den Antrieb auf den gewünschten Wert einzustellen.
[0010] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf der Wellenachse einen oder mehrere Ringwülste
oder Ringnuten vorzusehen, die von je einem an der Vorrichtung vorgesehenen Finger
abgetastet werden, der nach seiner durch das Fehlen oder Vorhandensein eines Wulstes
oder einer angegebenen Lage zur Welle einen Schalter betätigt. Die Stellung oder die
Kombination der Stellung mehrerer Schalter ist dann ein Kriterium für die einzustellende
oder zu überwachende Drehzahl.
[0011] Eine Variante der im vorstehenden Absatz beschriebenen Ausführungen kann darin bestehen,
mit den Ringwülsten oder Ringnuten die Lichtschranken zu unterbrechen bzw. freizugeben.
Dies hat gegenüber den Fingern den Vorteil, daß verschleißfrei gearbeitet werden kann,
andererseits eine gewisse Störanfälligkeit durch Verschmutzen oder unbeabsichtigtes
Unterbrechen einer Lichtschranke nicht ausgeschlossen werden kann. In einer weiteren
Ausführungsform kann die Welle auf ihrer Oberfläche mit einen oder mehreren Ringen
entlang der Wellenachse versehen sein, die ein gegenüber dem übrigen Wellenschaft
unterschiedliches Reflexionsvermögen für Lichtstrahlen aufweisen und diese in fotoelektrische
Elemente reflektieren.
[0012] Die Figuren zeigen in zum Teil schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele des
Erfindungsgegenstandes.
[0013] In Fig. 1 ist ein Teil einer Verseilvorrichtung dargestellt mit einer der beiden
Rollen, die den Verseilkopf bilden. Die Lager 1 und 2 tragen eine Wiege mit ihren
Wellenzapfen 3 und 4. Die Wiege besteht aus einem Rahmen 5, in dem eine Rolle 6 drehbar
gelagert ist.
[0014] Die Zuführung des zu verseilenden Gutes erfolgt über eine achsiale Bohrung 7 in dem
Wellenzapfen 3 und über eine zusätzliche Rolle 8. Das zu verseilende Gut verläßt die
Vorrichtung über eine weitere zusätzliche Rolle 9 und durch eine achsiale Bohrung
10 im Wellenzapfen 4. Der Antrieb der Wiege erfolgt über einen Motor 11 und einen
Zahnriemenantrieb 12.
[0015] Gemäß der Erfindung ist die Wiege mit dem Rahmen 5,den Rollen 6, 8 und 9 sowie den
Wellenzapfen 3 und 4 auswechselbar in der sonst nicht dargestellten Verseilvorrichtung
gelagert. Das Austauschen einer Wiege gegen eine andere erfordert jedoch, daß der
Antrieb vom Motor 11 her auf eine andere, von der jeweils benutzten Wiege abhängige
Drehzahl eingestellt wird. In Weiterbildung der Erfindung ist deshalb der Wellenzapfen
3 mit einem Ring 13 aus magnetischem Material versehen, das auf einen Sensor 14 einwirkt,
der seinerseits die Einstellung oder überwachung der Drehzahl des Motors 11 verursacht.
Je nach dem, ob der Ring 13 vorhanden ist, wird der Sensor 14 ansprechen, und es ergeben
sich somit zunächst zwei Möglichkeiten für den Antrieb.
[0016] Fig. 2 und die darauf folgenden Figuren zeigen lediglich die Wellenzapfen mit den
darauf angebrachten Markierungen. Diese Markierungen bestehen in Fig. 2 wiederum aus
zwei Ringen 14 und 15 aus magnetischem Material, denen zwei Sensoren 16 und 17 gegenüberstehen.
Durch Wegfall eines oder beider Ringe 14 und 15 und durch das unterschiedliche Ansprechen
der Sensoren 16 und 17 sind unterschiedliche Kriterien für die Einstellung des Antriebes
möglich.
[0017] Fig. 3 zeigt einen Wellenzapfen 18, der sowohl einen Ring 19 als auch eine Nut 20
aufweist. Es sind drei Finger 21, 22 und 23 vorgesehen, mit denen abgetastet wird,
ob der Wellenzapfen 18 an der betreffenden Stelle seine normale Stärke hat oder einen
Ring oder eine Nut aufweist. Die Stellung der drei Finger 21, 22, 23 ermöglicht es
dann, unterschiedliche Drehzahlen für die Antriebe einzustellen.
[0018] Eine weitere Möglichkeit ist in Fig. 4 dargestellt, wobei der Wellenzapfen 24 ebenfalls
mit einem Ring 25 versehen ist. Der Ring 25 unterbricht die aus der Leuchte 26 und
der Fotozelle 27 bestehende Lichtschranke, während die aus der Leuchte 28 und der
Fotozelle 29 bestehende Lichtschranke freigegeben bleibt. Je nach dem Vorhandensein
oder Fehlen eines Ringes innerhalb der beiden Lichtschranken sind die Kriterien für
die Einstellung einer Höchstdrehzahl für die Wiege gegeben.
1. Vorrichtung zum Verseilen von strangförmigem Gut mit in Schritten wechselnder Verseilrichtung
und mit einer von dem zu verseilenden Gut ein- oder mehrfach umschlungenen und um ihre Achse unter der Wirkung eines Abzuges
drehbare Rolle, die in einer Wiege mit antreibbaren Wellenzapfen gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wiege mit den Wellenzapfen (3, 4) und der Rolle (6) gegen
eine mit einer anders dimensionierten Rolle versehene und mit einer anderen Drehzahl
anzutreibenden Wiege auswechselbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Wellenzapfen
mit elektromagnetisch, mechanisch oder optisch wirksamen Markierungen versehen ist,
die über eine in der Vorrich- tung angebrachte Abtastung ein elektrisches Signal auslösen, das über den Antrieb der
Wiege deren Höchstdrehzahl einstellt oder diese Einstellung überwacht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit elektromagnetischer markierung, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Vorrichtung ein oder mehrere kapazitiv oder induktiv ansprechbare Abtaster
(16, 17) vorhanden sind, die durch entsprechend angeordnete und aus geeignetem Material
bestehende Markierungen (14, 15) auf der Helle ausgelöst werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit einer mechanisch wirksamen Markierung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle mit ein oder mehreren entlang der Wellenachse angeordneten
Ringwulsten (23) oder Ringnuten (20) versehen ist, die von je einem Finger (23, 21)
abgetastet werden, der nach seiner dadurch gegebenen Lage zur Welle einen Schalter
betätigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 mit optischer Abtastung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringwulste (25) oder Ringnuten Lichtschranken unterbrechen (26, 27) bzw. freigeben
(28, 29).
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit optisch wirksamer Markierung, dadurch gekennzeichnet,
daß die welle auf ihrer Oberfläche mit ein oder mehreren Ringen entlang der Wellenachse
versehen ist, die ein gegenüber dem übrigen Wellenschaft unterschiedliches Reflexionsvermögen
für Lichtstrahlen aufweisen und diese in fotoelektrische Elemente reflektieren.