[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur stufenweisen Einstellung des Abstandes
von zwei relativ zueinander verstellbaren Elementen durch Anschlagbegrenzung des Abstandes,
insbesondere zur Festlegung des Abstandes gegenüberliegender Führungsrollen in der
Sekundärkühlstrecke einer Stranggießanlage. Zur stufenweisen Abstands-Einstellung
bietet sich zunächst die Methode an, Distanzstücke vorgegebener Abmessungen wahlweise
zwischen zwei Anschlagflächen der zueinander verstellbaren Elemente einzusetzen. Ist
die Ausführung der Distanzstücke als Distanzringe geboten, ist deren Ausführung als
U-förmige und schwenkbar ausgebildete Paßstücke bekanntgeworden (DE-PS 15 58 303),
um bei einer Stranggießanlage eine Änderung des Abstandsmaßes zwischen den Führungsrollen
in der Sekundärkühlstrecke von der Notwendigkeit zu befreien, Anlagenteile ausbauen
zu müssen. Da bei einer Stranggießanlage der Abstand der Führungsrollen in Anpassung
an die jeweilige Dicke des Stranges eingestellt werden muß, erfordert diese bekannte
Lösung mehrere fest montierte Paßringe gegebenenfalls unterschiedlicher Dicke auf
jedem Schwenkbolzen, so daß eine Änderung der stufenweise vorgegebenen Einstellmöglichkeiten
einen Ausbau von Anlagenteilen erfordert.
[0002] Das gleiche ist festzustellen für eine Lösung nach der DE-PS 19 63 146, die als Distanzstück
eine Büchse mit Ringquerschnitt und am Umfang eingearbeitete Stufen offenbart, um
durch Drehen dieser Büchse in Verbindung mit den Stufen gegenüberliegenden Auflageflächen
den Abstand von Führungsrollen einer Stranggießanlage stufenweise einzustellen. Da
die Stufenbüchse von einem Zuganker durchgriffen wird, ist ebenfalls eine Änderung
der Abstufungen nur durch Ausbau von Anlagenteilen möglich.
[0003] Die Erfindung schließt an den alten Stand der Technik an, der leicht auswechselbare
Distanzstücke vorsah, die nicht mit irgendwelchen Anlagenteilen zusammenmontiert sind.
Es ist die Aufgabe gestellt, eine solche Vorrichtung zur stufenweisen Einstellung
des Abstandes von zwei relativ zueinander verstellbaren Elementen dahingehend weiterzuentwickeln
daß Distanzstücke verschiedener Höhenabmessungen zum wahlweisen Einsatz apparativ
zusammengefaßt sind, die leichte Auswechselbarkeit solcher Distanzstück-Einheiten
zur Änderung der Stufensprünge jedoch erhalten bleibt.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Kassette mit einer Bodenwand
und zwei parallelen Seitenwänden zur Aufnahme einer Mehrzahl von im wesentlichen quaderförmigen
Distanzstücken unterschiedlicher Höhenabmessung, die um eine durch die Seitenwände
durchgesteckte Achse aus einer parallel zur Bodenwand verlaufenden Ruhelage einzeln
in aufrechte Anschlaglage schwenkbar sind. Von der Mehrzahl der Distanzstücke innerhalb
einer Kassette wird jeweils dasjenige quaderförmige Distanzstück in Anschlaglage aufrechtgestellt,.
das das gewünschte Abstandsmaß einstellt, wogegen die anderen Distanzstücke die parallel
zur Bodenwand der Kassette verlaufende Ruhelage einnehmen, sofern sie die Höhe des
aufrechtgestellten Distanzstückes in ihrer aufrechten Lage übersteigen würden. Eines
der Distanzstücke (oder alle) kann auch durch seine Breitenabmessung in Ruhelage ein
minimales Abstandsmaß definieren. Über Abstufungen innerhalb der Bodenwand der Kassette
und geschickte Wahl der Abmessungen von schwenkbaren Distanzstücken nach Höhe und
Breite kann die Zahl der Stufensprünge ohne Steigerung der Anzahl von Distanzstücke
erhöht werden. Alle programmierten Stufensprünge sind in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verkörpert, so daß der wesentlichste Nachteil des Arbeitens mit vereinzelten Distanzstücken,
nämlich das Heraussuchen und Einsetzen der Distanzstücke aus einer unter Umständen
großen Anzahl von auf Lager zu haltenden Distanzstücken nicht mehr besteht, was insbesondere
bei der Abstands-Einstellung der Führungsrollen einer Stranggießanlage zum Tragen
kommt. Trotzdem können alle Kassetten ohne Ausbau von Anlagenteilen leicht gewechselt
und mit Distanzstücken anderer Abmessungen bestückt werden.
[0005] Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur stufenweisen Abstands-Einstellung
durch Anschlagbegrenzung sind in den Patentansprüchen 2 bis 4 angegeben und werden
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur stufenweisen Abstandseinstellung
gemäß der Erfindung zur Festlegung des Abstandes gegenüberliegender Führungsrollen
in der Sekundärkühlstrecke einer Stranggießanlage dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 ein Sattelstück,
Fig. 5 eine Ausführungsform eines quaderförmigen Distanzstückes in Seitenansicht gegen
die Breitseite und
Fig. 6 das Distanzstück gemäß Fig. 5 in der Seitenansicht gegen eine Schmalseite.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nach Fig. 1 und 3 zwischen relativ zueinander
verstellbaren Jochrahmen 1 und 2 eines Rollenführungssegmentes einer Stranggießanlage
angeordnet, deren gegenüberliegende Stützflächen 1a und 2a in ihren Abständen voneinander
einstellbar sein sollen. Die von den Jochrahmen getragenen Führungsrollen der Sekundärkühlstrecke
der Stranggießanlage sind nicht dargestellt.
[0008] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einer Kassette 3 mit einer Bodenwand
3a und zwei parallelen Seitenwänden 3b, die im Ausführungsbeispiel fünf quaderförmige
Distanzstücke 4 bis 8 gleicher Breitenabmessung, aber verschiedener Höhenabmessungen
aufnimmt. Alle Distanzstücke werden von einer durch die Seitenwände 3b durchgesteckten
Achse 9 in ihrer Lage gesichert, jedoch ist jedes Distanzstück um diese Achse einzeln
in aufrechte Anschlaglage oder in eine parallel zur Bodenwand 3a verlaufende Ruhelage
schwenkbar. In der Zeichnung ist das Distanzstück 7 in aufrechte Anschlaglage hochgeschwenkt
(Fig. 1 u. 3), wogegen die übrigen Distanzstücke 4, 5, 6 und 8 in unwirksame Ruhelage
parallel zur Bodenwand 3a verschwenkt sind (Fig. 2). Sind die Distanzstücke exakt
quaderförmig, so müssen die Durchgänge durch die Distanzstücke für die Achse 9 in
Richtung der Höhenabmessung der Distanzstückeschlitzartig erweitert sein, um das Verschwenken
der Distanzstücke durch vorübergehendes Anheben zu ermöglichen. Im Ausführungsbeispiel
gemäß der Zeichnung jedoch sind die Distanzstücke derart gestaltet, daß eine Schwenkbewegung
der Distanzstücke trotz formschlüssiger Festlegung der Distanzstücke an der Achse
9 möglich ist, wie es noch erläutert wird.
[0009] An der Kassette 3 ist über eine Kette 11 ein U-förmiges Verriegelungsstück 10 unverlierbar
befestigt, das eine der Breite der Distanzstücke entsprechende Schenkelöffnung hat
und dessen Schenkel zur Lagesicherung an benachbarten, in Ruhelage befindlichen Distanzstücken
mit Abkröpfungen 10a versehen sind (Fig. 2 und 3). In der Zeichnung ist das Verriegelungsstück
10 zur Sicherung der aufrechten Anschlaglage des Distanzstückes 7 eingesetzt, das
nach Fig. 2 in die Schenkelöffnung des Verriegelungsstückes eintritt, wobei die Abkröpfungen
10a eine senkrecht verlaufende Fläche der zwei benachbarten, in abgeschwenkter Ruhelage
befindlichen Distanzstücke 6 und 8 hinterfassen.
[0010] Wie aus Fig. 3 und 5 hervorgeht, ist das Distanzstück 7 wie alle anderen Distanzstücke
mit einer Achsbohrung 12 zum Durchstecken der Sicherungsachse 9 versehen, um die die
Distanzstücke um 90° verschwenkt werden können. Hierzu ist das von der durchgesteckten
Achse 9 durchsetzte Ende eines jeden Distanzstückes zu einem mit der Achsbohrung 12
konzentrischen kreisförmigen Stützsegment 7a ausgebildet, demgegenüber der übrige
Bereich der im wesentlichen quaderförmigen Distanzstücke derart versetzt ist, daß
das Stützsegment sich über einen Bogenwinkel 0i. von zwischen 180° und 270° erstreckt
und in zwei rechtwinkelig zueinander verlaufende Begrenzungsflächen 13 und 14 eines
jeden Distanzstückes übergeht, von denen die Begrenzungsfläche 13 in einer mit der
Schwenkachse 9 gemeinsamen Ebene verläuft. Mit der Bodenwand 3a der Kassette 3 ist
ein Sattelstück 15 verbunden, das den Innenraum der Kassette zwischen den Seitenwänden
3b ausfüllt und aus dem eine allen Stützsegmenten gemeinsame, offene Lagerwanne 15a
ausgenommen ist (Fig. 4), die in ihrer Krümmung dem Radius der Stützsegmente 7a entspricht.
Diese Lagerwanne 15a stellt neben der mit Spiel eingesetzten Achse 9 die drehbare
Lagerung der Distanzstücke dar, indem das Stützsegment 7a eines jeden Distanzstückes
in den ihm zugeordneten Bereich der Lagerwanne 15a eingesetzt wird. Der Krümmungsradius
r der Lagerwanne 15 entspricht nämlich dem Radius r des Stützsegmentes 7a. Wie Fig.
5 in Verbindung mit Fig. 4 zeigen, erstreckt sich die Lagerwanne 15a von einer waagerechten
Stützfläche 15b des Sattel - stückes 15 ausgehend über einen Bogenwinkel β, der gleich
der Differenz zwischen 360° und dem Bogenwinkel « der Stützsegmente 7a ist, so daß
die offene Lagerwanne 15a in zwei Stützflächen 15b und 15c unterschiedlicher Höhe
gegenüber der unteren Stützfläche 15d des Sattelstückes 15 ausläuft. Da die beiden
rechtwinkelig zueinander verlaufenden Begrenzungsflächen 13 und 14 eines jeden Distanzstückes
unter dem Winkel K in die Umfangsfläche des Stützsegmentes 7a übergehen, ist die aufrechte
Anschlagslage eines jeden Distanzstückes durch Anschlag seiner Fläche 13 an der Stützfläche
15b des Sattelstückes 15 definiert, wie umgekehrt die waagerechte Ruhelage definiert
ist durch Anschlag der Begrenzungsfläche 14 eines Distanzstückes an der Stützfläche
15c des Sattelstückes 15. Die Distanzstücke finden also wechselseitig in Ruhelage
oder in aufrechter Anschlaglage nach einer Schwenkbewegung von 90° am Sattelstück
15 Anschlag.
[0011] Die Höhe der Lagerwanne 15a bzw. des Sattelstückes 15 relativ zur Bodenwand 3a der
Kassette 3 kann durch eine auswechselbare Beilage 16 verändert werden, die über einen
Längskeil 17 gegenüber dem Sattelstück 15 gesichert ist. Die Position der Beilage
16 innerhalb der Kassette bzw. auf der Bodenwand 3a ist durch die Achse 9 in Verbindung
mit der Drehlagerung zwischen den Stützsegmenten 7 einerseits und der Lagerwanne 15a
gesichert. Die Kassette 3 selbst ist am unteren Jochrahmen 2 in nicht näher dargestellter
Weise lösbar befestigt, da die Anschlagflächen 1a und 2a der Jochrahmen 1 und 2 zur
Horizontalen geneigt verlaufen können. Die gesamte Vorrichtung ist jedoch leicht demontierbar,
um nach Entfernen der Achse 9 Distanzstücke mit anderen Abstufungen ihrer Höhenabmessungen
einsetzen zu können.
[0012] Die im Ausführungsbeispiel gewählte Abstufung der Distanzstücke 4 bis 8 in ihrer
Höhe ist am besten aus Fig. 2 ersichtlich. Die Höhenabmessungen der Distanzstücke
sind - von links nach rechts gesehen - 300, 280, 240, 210 und 175 mm.
[0013] Das Distanzstück 7 mit der Höhenabmessung 210 mm ist in Anschlaglage hochgeschwenkt
und bestimmt den Abstand der Anschlagflächen 1a und 2a der Jochrahmen 1 und 2. Andere
Distanzstücke können nach Belieben hochgeschwenkt und durch das unverlierbare Verriegelungsstück
10 gesichert werden, wenn der Jochrahmen 1 als verstellbares Element hochgefahren
und bis zur Anlage seiner Anschlagfläche 1a an einem hochgestellten Distanzstück wieder
abwärts gefahren wird. Es können auch sämtliche Distanzstücke in Ruhelage abgeschwenkt
werden, so daß die Breitenabmessung mindestens eines Distanzstückes ein zusätzliches
engstes Abstandsmaß von beispielsweise 150 mm zwischen den Anschlagflächen 1a und
2a definieren kann. Zweckmäßig haben alle Distanzstücke die gleiche Breitenabmessung
von 150 mm.
[0014] Die Distanzstücke können auch nach Ausbau 'der Achse gewechselt werden, wenn die
Kassette an Ort und Stelle verbleibt. Auch dann brauchen keine Anlagenteile montiert
zu werden.
1. Vorrichtung zur stufenweisen Einstellung des Abstandes von relativ zueinander verstellbaren
Elementen durch Anschlagbegrenzung des Abstandes über leicht auswechselbare Distanzstücke,
insbesondere zur Festlegung des Abstandes gegenüberliegender Führungsrollen in der
Sekundär-Kühlstrecke einer Stahlgießanlage,
gekennzeichnet durch eine Kassette (3) mit einer Bodenwand (3a) und zwei parallelen
Seitenwänden (3b) zur Aufnahme einer Mehrzahl von im wesentlichen quaderförmigen Distanzstücken
(4-8) unterschiedlicher Höhenabmessung, die um eine durch die Seitenwände durchgesteckte
Achse (9) aus einer parallel zur Bodenwand verlaufenden Ruhelage einzeln in aufrechte
Anschlaglage schwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke (4-8)
an dem von der durchgesteckten Achse (9) durchsetzten Ende zu einem mit der Achsbohrung
(12) konzentrischen kreisbogenförmigen Stützsegment (7a) ausgebildet ist, demgegenüber
der übrige Bereich des quaderförmigen Distanzstückes derart versetzt ist, daß das
Stützsegment sich über einen Bogenwinkel (α) von zwischen 180° und 270° erstreckt
und in zwei rechtwinkelig zueinander verlaufende Begrenzungsflächen (13,14)des Distanzstückes
übergeht, von denen eine Begrenzungsfläche (13) in einer mit der Schwenkachse (9)
gemeinsamen Ebene verläuft, und daß mit der Bodenwand (3a) der Kassette (3) ein Sattelstück
(15) verbunden ist, aus dem eine allen Stützsegmenten gemeinsame, offene Lagerwanne
(15a) ausgenommen ist, die in ihrer Krümmung dem Radius (r) der Stützsegmente entspricht
und von einer durch den Krümmungsmittelpunkt gehenden waagerechten Stützfläche (15b)
des Sattelstückes ausgehend sich über einen Bogenwinkel (A) erstreckt, der gleich
der Differenz zwischen 360° und dem Bogenwinkel (4) der Stützsegment ist, so daß die
offene Lagerwanne (15a) in zwei Stützflächen (15b, 15c) unterschiedlicher Höhe gegenüber der Stützfläche (15d) des Sattelstückes (15) ausläuft,
an denen die rechtwinkelig zueinander verlaufenden Begrenzungsflächen (13,14) der
Distanzstücke wechselseitig in Ruhelage oder aufrechter Anschlaglage nach einer Schwenkbewegung
von 90° Anschlag finden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein durch eine Kette (11) an
der Kassette (3) unverlierbar gesichertes U-förmiges Verriegelungsstück (10) mit einer
der Breite der Distanzstücke (4-8) entsprechenden Schenkelöffnung, dessen Schenkel
zur Lagesicherung an benachbarten, in Ruhelage befindlichen Distanzstücken (6,8) mit
Abkröpfungen (10a) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagewanne (15a) in
ihrer Höhenlage relativ zur Bodenwand (3a) der Kassette (3) durch eine auswechselbare
Beilage (16) veränderbar ist.