(19)
(11) EP 0 047 922 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.03.1982  Patentblatt  1982/12

(21) Anmeldenummer: 81106880.8

(22) Anmeldetag:  03.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06M 15/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.09.1980 DE 3034380

(71) Anmelder: Th. Goldschmidt AG
D-45127 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Nickel, Friedhelm
    D-4300 Essen 1 (DE)
  • Koerner, Götz, Dr.
    D-4300 Essen (DE)
  • Schmidt, Günter, Dr.
    D-4300 Essen (DE)
  • Rott, Hans, Dr.
    D-4300 Essen 16 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zubereitung zum Schrumpffestmachen von Wolle


    (57) Die Erfindung betrifft eine wäßrige Zubereitung zum Schrumpffestmachen von Wolle, welche als wirksame Substanz Organopolysiloxane bestimmter Struktur mit Mercaptoalkyl oder Mercaptoarylresten und Wasserstoffresten enthält.
    Die Zubereitung ist lagerstabil, verursacht bei naturfarbener oder weißer Wolle keine Vergilbung. Der Griff der Wolle wird nicht nachteilig beeinflußt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Zubereitung zum Schrumpffestmachen von Wolle.

    [0002] Es ist bekannt, daß Wolle in unbehandelten Zustand beim Waschen in wäßriger Flotte schrumpft und verfilzt. Um dieser Verschrumpfung und Verfilzung entgegenzuwirken, hat man bereits chemische Behandlungen empfohlen, bei denen die Struktur der Wolle verändert wird oder Ausrüstungen verwendet werden, welche Harz enthalten, das sich auf der Oberfläche der Wollfaser niederschlägt und diese umhüllt. Durch beide Verfahren werden aber Produkte erhalten, deren sogenannter Griff vom Verbraucher als unangenehm empfunden wird.

    [0003] Es ist auch bereits empfohlen worden, das Schrumpfen von Wolle beim Waschen durch Behandeln mit Organosiliciumverbindungen zu vermindern. Derartige Verfahren sind in den britischen Patentschriften 594 901, 613 267 und 629 329 beschrieben. Entsprechend diesen Verfahren wird die Wolle mit bestimmten Silanen behandelt.

    [0004] In der GB-PS 746 307 ist ein Verfahren zur Verhinderung der Schrumpfung der Wolle beschrieben, wobei die Wollfasern mit bestimmten Organopolysiloxanen ausgerüstet werden. Man erreicht hierdurch zwar einen gewissen Grad an Schrumpffestigkeit,jedoch ist dieser Effekt nicht waschfest.

    [0005] Aus der DE-OS 17 69 249 ist weiterhin ein Verfahren zur Behandlung von Fasermaterial, z.B. Wolle, bekannt, bei dem man in Emulsionsform Organosiloxane verwendet, we.lche Mer- captopropylgruppen enthalten. Mit diesen Verbindungen gelingt es jedoch lediglich, die Anschmutzbarkeit herabzusetzen. Die Verbindungen sind nicht geeignet, Wolle schrumpffest zu machen.

    [0006] Aus der DE-OS 29 12 431 ist ein Organopolysiloxanlatex bekannt, der aus dem Produkt der Polymerisation eines cyclischen Organopolysiloxans der allgemeinen Formel

    worin

    R2 und R3, die untereinander'gleich oder voneinander verschieden sein können, substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und

    n einen Durchschnittswert von 3 bis 6 hat,

    in Gegenwart von

    [0007] (A) einem organofunktionellen Trialkoxysilan der allgemeinen Formel

    worin

    R' einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit weniger als 7 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe der Formel -CH2OC2H5 oder -CH2CH2OCH3,

    R eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit nicht mehr als 12 Kohlenstoffatomen und

    X einen organofunktionellen Rest der Formel

    oder mit der Bezeichnung N-Cyclohexylamino, N-Phenylamino, N-Aminoäthylamino, N,N-Dimethylamino, Glycidyl, 3,4-Epoxycyclohexyl, Mercapto oder Methacrylo

    bedeuten,

    (B) einem oberflächenaktiven Mittel und

    (C) Wasser,

    besteht.

    [0008] Mit derartigen Zubereitungen ist es zwar möglich, den Griff und - innerhalb gewisser Grenzen - die Benetzbarkeit und das Wasserabweisungsvermögen von Wolle zu beeinflussen. Es gelingt jedoch nicht, mit diesen Latices Wolle filzfrei auszurüsten, wie dies auch in einem Vergleichsbeispiel gezeigt werden wird.

    [0009] Aus der DE-OS 27 25 714 ist ferner eine Siloxan-in-Wasser-Emulsion bekannt, enthaltend (A) ein Polydiorganosiloxan, (B) ein Organosiloxan mit wenigstens 3 siliciumgebundenen Wasserstoffatomen und Alkylresten mit weniger als 19 Kohlenstoffatomen als organischen Substituenten und (C) eines oder mehrere kationische und/oder nichtionische Emulgiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Polydiorganosiloxan (A) ein Molekulargewicht von wenigstens 2500 und endständige OX-Reste aufweist, wobei X ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyalkylrest mit 3 bis 15-Kohlenstoffatomen bedeutet, wenigstens zwei der siliciumgebundenen Subtituenten des Polydiorganosiloxans einwertige Reste aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und gegebenenfalls Sauerstoff sind, die wenigstens zwei Aminogruppen enthalten und über eine Silicium-Kohlenstoffbindung an Silicium. gebunden sind und wenigstens 50 % aller Substituenten des Polydiorganosiloxans Methylgruppen und die ansonsten vorhandenen Substituenten einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen sind, und daß die Emulsion außerdem (D) Magnesiumsulfat und/oder Natriumsulfat enthält.

    [0010] Diese Emulsion soll zur Behandlung von Waren aus Keratinfasern, z.B. von Pullovern, verwendbar sein. Ein Nachteil dieser Emulsionen und ebenfalls der hieraus hergestellten verdünnten Flotten besteht darin, daß durch die Aminogruppen der aminoalkylmodifizierten Siloxandiole die Wasserstoffabspaltung aus den Wasserstoffsiloxanen beschleunigt wird. Dies beeinträchtigt und verkürzt die Stabilität der Emulsionen und der verdünnten Flotten. Gleichzeitig sinkt damit die Wirksamkeit der Flotten, wie dies ebenfalls in einem Vergleichsbeispiel weiter unten gezeigt werden wird. Darüber hinaus zeigt sich, daß insbesondere helle und naturfarbene Wolle bei der Behandlung mit diesen Produkten vergilbt.

    [0011] Mit den Zubereitungen des Standes der Technik war es somit nicht möglich,eine einwandfreie und voll befriedigende Schrumpffestausrüstung von Wolle durchzuführen.

    [0012] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Zubereitung zum Schrumpffestmachen von Wolle zu finden, welche lagerstabil ist, bei naturfarbener oder weißer Wolle keine Vergilbung verursacht und die behandelte Wolle auch nach mehrfacher Wäsche im Ursprungszustand beläßt. Gleichzeitig soll der Griff der behandelten Wolle bzw. der aus der Wolle hergestellten Gewirke und Gewebe nicht nachteilig beeinflußt werden.

    [0013] Diese Eigenschaften sind bei der erfindungsgemäßen Zubereitung zu finden, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus

    a) 1 bis 50 Gew.-% Organopolysiloxanen, welche entweder im mittleren Molekül aus

    aa) 80 bis 99,8 Gew.-% Einheiten der Formel

    und

    ab) 0,2 bis 20 Gew.-% Einheiten der Formel

    in Form von Copolymerisaten aufgebaut sind oder wobei die Siloxane in Form von Gemischen jeweils aus Siloxanen mit Einheiten der Formel aa) und Siloxanen mit Einheiten der Formel ab) vorliegen, wobei die Reste R1 zu 0,03 bis 3 Mol-% aus Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylresten und die Reste R2 zu 5 bis 50 Mol-% aus Wasserstoffresten bestehen und der verbleibende Anteil an R1- und R2-Resten Methylreste sind, von denen jedoch bis zu 10 Mol-% durch längerkettige Alkyl-, Aryl- oder Wasserstoffreste ersetzt sein können, n einen Wert von 1,8 bis 2,0, m einen Wert von 2,0 bis 2,5 hat, und

    b) 50 bis 99 Gew.-% Wasser, gegebenenfalls Emulgatoren, und/ . oder organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, besteht.



    [0014] Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit die gleichzeitige Anwesenheit von Siloxanen mit Mercaptokohlenwasserstoffresten und an Silicium gebundenen Wasserstoffresten. Dabei ist es möglich, entweder Copolymerisate einzusetzen, bei denen die Einheiten aa) und ab) nebeneinander im mittleren Molekül vorliegen, oder Gemische von Silcxanen zu verwenden, bei denen der eine Siloxanmischungspartner Einheiten aa) enthält und wobei der zweite Siloxanrischungspartner Einheiten ab) aufweist.

    [0015] Besonders bevorzugt sind Zubereitungen, welche Organopolysiloxane enthalten, bei denen die Reste R1 zu 0,1 bis O,5 Mol-% aus Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylresten bestehen und der verbleibende Anteil R1-Reste Methylreste sind.

    [0016] Beispiele für an das Polysiloxangerüst gebundene Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylreste sind der Mercaptomethyl-, '2-Mercaptoäthyl-, 3-Mercaptopropyl-,'3-Mercaptoisobutyl-oder Mercaptophenylrest. Besonders bevorzugt ist dabei der 3-Mercaptopropylrest.

    [0017] Eine bevorzugte erfindungsgemäße Zubereitung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie Organopolysiloxane enthält, bei denen die Reste R2 zu 36 bis 48 Mol-% aus Wasserstoffresten bestehen, m einen Wert von 2,2 bis 2,03 hat und der verbleibende Anteil R2-Reste Methylreste sind.

    [0018] Besonders bevorzugt ist eine Zubereitung mit dem Kennzeichen, daß sie als Siloxane der Struktureinheit ab) solche der Formel

    wobei p einen Wert von 3 bis 50 hat, enthält.

    [0019] 9 Es sind insbesondere solche Siloxane mit Einheiten aa) bevorzugt, bei denen n einen Wert von 1,990 bis 1,998 hat. Die Reste R1und R2, soweit sie nicht Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylreste bzw. Wasserstoffreste sind, sind Methylreste. Es ist jedoch zulässig, daß bis zu 10 Mol-% durch längerkettige Alkyl- oder Arylreste ersetzt sein können. Beispiele solcher Alkyl- oder Arylreste sind der Äthyl-, Propyl-, Dodecyl- oder Phenylrest.

    [0020] Die Herstellung von Copolymerisaten mit Einheiten aa) und ab) bzw. von Polysiloxanen, welche jeweils Einheiten aa) oder ab) enthalten, ist aus dem Stand der Technik bekannt. Zur Herstellung von Organopolysiloxaneinheiten der Formel aa) hat sich besonders ein Verfahren bewährt, bei dem man zunächst durch Emulsionspolymerisation, insbesondere eine kationische Emulsionspolymerisation von niedermolekularen cyclischen Polydimethylsiloxanen, Polydimethylsiloxandiole einer Viskosität von etwa 100 bis 100.00 mm2/s bei 20 °C - gemessen, herstellt und die gewünschte Menge 3-Mercaptokohlenwasserstofftrialkoxysilan aufpolymerisiert. Besonders bevorzugt sind daher Zubereitungen mit dem Kennzeichen, daß sie als Organopolysiloxane der Struktureinheit aa) solche enthalten, bei denen die Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylreste endständig gebunden sind.

    [0021] Die Herstellung von Wasserstoffsiloxanen ist jedem Fachmann geläufig und kann z.B. aus den entsprechenden Silanen durch Hydrolyse und Kondensation erfolgen.

    [0022] Die erfindungsgemäße Zubereitung kann in Form einer Emulsion vorliegen. Sie kann jedoch auch in Form einer.Lösung in Organischen Lösungsmitteln verwendet werden.

    [0023] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung in Emulsionsform gelingt in bekannter Weise durch Emulgierung mit Hilfe von Emulgatoren, z.B. nichtionogenen Emulgatoren, wie sie durch Anlagerung von Äthylenoxid und/oder Propylenoxid an Verbindungen mit einem aciden Wasserstoffrest, z.B. Fettalkohol, wie Laurylalkohol oder Stearylalkohol, erhältlich sind. Besonders bevorzugt sind kationische Emulgatoren, wie z.B. quaternäre Ammoniumverbindungen, welche' am Stickstoff mindestens einen längerkettigen, die Hydrophobie bewirkenden Rest aufweisen. Ein geeigneter Emulgator ist z.B. Trimethyllaurylammoniumchlorid.

    [0024] Will man die erfindungsgemäße Zubereitung in Form einer organischen Lösung verwenden, sind als Lösungsmittel chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. 1,1,1-Trichloräthan, bevorzugt.

    [0025] Die Zubereitung kann übliche Zusatzstoffe, wie z.B. optische Aufheller, Flammschutzmittel, den Griff der Textilien beeinflussende Mittel, Fixierhilfsmittel, Geruchsstoffe, enthalten.

    [0026] Organopolysiloxancopolymerisate, welche für die erfinduaasgemäßen Zubereitungen geeignet sind und Einheiten der Formel aa) und ab) aufweisen, können folgende beispielsweise Strukturen haben:

    wobei R zu 0,33 Mol-% aus Mercaptopropylresten besteht und die verbleibenden Reste R Methylreste sind.

    [0027] Organopolysiloxane, die in Form ihrer Mischungen verwendet werden, können wie folgt aufgebaut sein:

    1. Siloxane mit Einheiten aa)



    [0028] 

    wobei R1 wie oben definiert ist.

    2. Siloxane mit Einheiten ab)



    [0029] 

    Die folgenden Beispiele zeigen Herstellung und Rezeptur erfindungsgemäßer Zubereitungen sowie die Eigenschaften mit den erfindungsgemäßen Zubereitungen behandelter Gewirke, zum Teil im Vergleich mit zum Stand der Technik erwähnten Zubereitungen.

    Beispiel 1



    [0030] In einem Reaktionsgefäß werden 470 g Wasser, 3,3 g Didecyldimethylammoniumchlorid, 1,7 g Dioctadecyldimethylarrmoniumchlorid, 3,5 g eines Betains der Formel

    und 10 g einer 1-molaren Kalilauge vorgelegt und unter Rühren auf 95 °C erwärmt. Über einen Tropftrichter fügt man innerhalb von 45 min 167 g (0,56 Mol) Octamethylcyclotetrasiloxan hinzu, läßt 1 h kräftig nachrühren und addiert dann 2,95 g (0,015 Mol) 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan. Nach einer weiteren 30-minütigen Nachrührphase wird die Emulsion auf 40 °C abgekühlt und durch die Zugabe von 15' g 10 %iger Essigsäure auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt.

    [0031] Die so hergestellte Emulsion - im folgenden als Emulsion A bezeichnet - enthält 25 Gew.-% eines Organopolysiloxans gemäß der Formel aa), bei welchem die Reste R1 Methylreste sind, von denen jedoch 0,33 Mol-% durch 3-Mercaptopropylreste ersetzt sind und n = 1,993 ist.

    [0032] . Des weiteren wird eine Emulsion - Emulsion B - von 25 Gew.-% Polymethylhydrogensiloxan der Formel

    durch die Zugabe von 15 g einer 10 %igen Essigsäure neutralisiert und gleichzeitig ein pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt.

    [0033] Die feinteilige wäßrige Emulsion enthält Organopolysiloxaneinheiten entsprechend der Formel aa), bei welchem die Reste R Methylreste sind, von denen jedoch 2,36 Mol-% durch C12H25-Reste, 0,33 Mol-% durch 3-Mercaptopropylreste ersetzt sind und n = 1,993 ist.

    [0034] Aus 90 Gew.-% dieser Emulsion und 10 Gew.-% der Emulsion B aus Beispiel 1 wird wiederum durch einfaches Abmischen eine erfindungsgemäße, lagerstabile, wäßrige Zubereitung erhalten.

    Beispiel 3



    [0035] (nicht erfindungsgemäßes Vergleichsbeipiel, entsprechend Beispiel 2 der DE-OS 29 12 431)

    [0036] Zu einer Lösung von 5 Gewichtsteilen Hexadecyltrimethylammoniumchlorid in 67 Gewichtsteilen Wasser wird eine Mischung aus 0,45 Gewichtsteilen 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan und 25 Gewichtsteilen Octamethylcyclotetrasiloxan, die in einem gesonderten Behälter hergestellt worden ist, gegeben. Nach Einstellung des pH-Wertes der erhaltenen Mischung mit Kaliumhydroxid auf 13 wird die Mischung zweimal durch eine Kolloidmühle mit einer Öffnung von 254 p geleitet.

    [0037] Dann wird sie 3 h auf 80 °C erwärmt, auf 40 °C abgekühlt und 10 h stehengelassen, worauf die Masse mit Salzsäure neutralisiert und eine milchig-trübe Flüssigkeit erhalten wird.

    [0038] mit Hilfe von 4 Gew.-% eines Alkylaryltrimethylarimoniumchlorids als Emulgiermittel und 71 Gew.-% Wasser in gewohnter Weise, d.h. unter kräftigem Rühren, hergestellt.

    [0039] Aus den beiden oben-beschriebenen Komponenten erhält man nun durch Abmischen z.B. die unten aufgeführten erfindungsgemäßen, lagerstabilen, wäßrigen Zubereitungen:



    [0040] Die mit diesen Zubereitungen erzielten Schrumpf- und Filzfreieffekte sind in den folgenden Anwendungsbeispielen beschrieben.

    Beispiel 2



    [0041] In eine dem Beispiel 1 entsprechende 95 C heiße Emulgatorlösung tropft man unter kräftigem Rühren 146 g (0,492 Mol) Octamethylcyclotetrasiloxan. Nach einer einstündigen Nachrührphase fügt man mit 30-minütiger Unterbrechung 27 g (0,0975 Mol) Methyldodecyldiäthoxysilan'und 2,7 g (0,0138 Mol) 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan tropfenweise hinzu und rührt weitere 30 min kräftig nach. Nach dem Abkühlen auf 40 °C wird die Kalilauge, die in der Emulsion enthalten ist,

    Beispiel 4



    [0042] (nicht erfindungsgemäßes Vergleichsbeispiel, entsprechend Beispiel 2 der DE-OS 27 25 714)

    [0043] Ein Siloxancopolymeres wird durch gemeinsames Erwärmen von 7,5 Gewichtsteilen CH3(CH3O)2Si(CH2)3NHCH2CH2NH2 und 1000 Gewichtsteilen eines Polydimethylsiloxans mit einer Hydroxylgruppe an jedem endständigen Siliciumatom und einer Viskosität von etwa 4500 cSt bei 25 °C hergestellt. Das Erwärmen wird.bei 150 C unter Stickstoff und kräftigem Rühren 2 h lang durchgeführt. Das gebildete Copolymere ist eine klare Flüssigkeit mit einer Viskosität von etwa 6000 mm2/s bei 25 °C.

    [0044] 33,33 Gewichtsteile des wie vorstehend beschrieben hergestellten Copolymeren werden zu einer Mischung aus 63,33 Ge-wichtsteilen Wasser, 1,42 Gewichtsteilen Ethomeen S12, 0,24 Gewichtsteilen Ethomeen S15 und 1,67 Gewichtsteilen Tergitol TMN.6 gegeben, und die Mischung wird rasch gerührt, wodurch eine Siloxan-in-Wasser-Emulsion (Emulsion C) erhalten wird.

    [0045] Nach der gleichen Arbeitsweise wird eine wäßrige Emulsion (Emulsion D) von 33,33 Gewichtsteilen eines Trimethylsiloxyendgruppe enthaltenden Polymethylhydrogensiloxans mit einer Viskosität von 30 cSt bei 25 °C mit Hilfe von 0,56 Gewichtsteilen Ethomeen S12, 0,28 Gewichtsteilen Ethomeen S15 und 1,67 Gewichtsteilen Tergitol TMN.6 als Emulgiermittel hergestellt. Die verwendete Wassermenge beträgt 64,11 Gewichtsteile, und der pH-Wert der Emulsion wird durch Zugabe von Essigsäure auf etwa 4,0 eingestellt.

    Anwendungsbeispiel 5



    [0046] Gewirktes Feinwollmaterial wird mit den in den Beispielen 1 bis 4 genannten, aber weiter verdünnten Zubereitungen am Foulard so behandelt, daß nach einer 5-minütigen Trock- nung des imprägnierten Gewirkes bei 140 C eine Festkörperauflage von 2 % resultiert.

    Anwendungsbeispiel 6



    [0047] Neben dem Auftrag am Foulard wird mit der Zubereitung c) aus Beispiel 1 das Feinwollmaterial im Ausziehverfahren in einer Laborhaspelkufe ausgerüstet. Hierzu wird ein 200 g schwerer Gewirkestreifen in einer Flotte aus 1,5 1 Wasser, 8 g Emulsion gemäß der Zubereitung 1 c) und 8 g Na2S2O5 behandelt.

    [0048] Nachdem die Flottentemperatur von 20 auf 45 °C erhöht wird, zieht der Wirkstoff innerhalb von 15 bis 20 min zu 100 % auf die Wolle auf. Nach dem Trocknen über einen Zeitraum von 5 min bei 140 C beträgt die Organopolysiloxanauflage auch in diesem Fall 2 %, bezogen auf die Menge des eingesetzten Feinwollmaterials.

    Anwendungsbeispiel 7



    [0049] 360 Gewichtsteile Wasser in einem großen Becherglas werden nacheinander unter Rühren mit 2,7 Gewichtsteilen Emulsion C, 0,135 Gewichtsteilen Emulsion D aus dem Vergleichsbeispiel 4 und 0,505 Gewichtsteilen Magnesiumsulfat versetzt. Der pH-Wert der erhaltenen Mischung wird durch Zugabe von Essigsäure auf etwa 5,5 eingestellt, und ein Stück Eeinwollmaterial mit den Abmessungen 30 x 40 cm wird in'die Flüssigkeit eingetaucht. Die Temperatur der Flüssigkeit wird langsam auf 40 °C erhöht, und der Wollstoff wird bewegt. In etwa 35 min wird die Flüssigkeit klar, was die Abscheidung auf dem Stoff anzeigt. Dann wird der Stoff herausgenommen, bei 80 °C etwa 6 min getrocknet und 3 Tage der Umgebungsatmosphäre (60 % relative Feuchtigkeit, 20 °C) ausgesetzt.

    Anwendungsbeispiel 8



    [0050] Die Zubereitung c) aus Beispiel 1 sowie eine Mischung von 92,5 Gew.-% Emulsion C und 7,5 Gew.-% Emulsion D aus dem Vergleichsbeispiel 4 werden 8 Tage nach dem Abmischen erneut zur Behandlung des gewirkten Feinwollmaterials herangezogen. Auch in diesem Fall wird das Wollgewirke mit den weiterverdünnten Emulsionen am Foulard so behandelt, daß sich nach dem Trocknen in schon beschriebener Weise Wirkstoffauflagen von 2 % ergeben.

    Bestimmung der Schrumpffestigkeit



    [0051] Die Schrumpffestigkeit der in den Anwendungsbeispielen 1 bis 8 behandelten Proben wird nach den Empfehlungen des International Wool Secretariat, Test Method 185, bestimmt. Bei dieser Testmethode werden Stoffproben Wäschen von 3 h in einer International Cubex Maschine unterworfen. Aus den Abmessungen des Stoffs vor und nach den Wäschen kann der Flächenfilzschrumpf gemäß der Formel

    bestimmt werden. % L = prozentualer Längenschrumpf; % B = prozentualer Breitenschrumpf.

    [0052] Im einzelnen ergaben sich die folgenden Werte:

    Im Gegensatz zu den erfindungsgemäß behandelten Materialien zeigt die nichtausgerüstete Probe eine stark verfilzte Oberfläche. Der Griff der behandelten Proben ist außerdem auch nach den Wäschen noch wesentlich weicher als der Griff des unbehandelten Materials vor der Wäsche. Darüber hinaus zeigen die erfindungsgemäß behandelten Proben im Vergleich zu der Probe, welche im Anwendungsbeispiel 5 mit der Zubereitung aus Vergleichsbeispiel 4 ausgerüstet wird, keinerlei Vergilbung.


    Ansprüche

    1. Zubereitung zum Schrumpffestmachen von Wolle, bestehend aus

    a) 1 bis 50 Gew.-% Organopolysiloxanen, welche entweder im mittleren Molekül aus

    aa) 80 - 99,8 Gew.-% Einheiten der Formel

    und

    ab) 0,2 - 20 Gew.-% Einheiten der Formel

    in Form von Copolymerisaten aufgebaut sind oder wobei die Siloxane in Form von Gemischen jeweils aus Siloxanen mit Einheiten der Formel aa) und Siloxanen mit Einheiten der Formel ab) vorliegen, wobei die Reste R1 zu 0,03 bis 3 Mol-% aus Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylresten und die Reste R2 zu 5 bis 50 Mol-% aus Wasserstoffresten bestehen und der verbleibende Anteil an R1- und R2-Resten Methylreste sind, von denen jedoch bis zu 10 Mol-% durch längerkettige Alkyl-, Aryl- oder Wasserstoffreste ersetzt sein können, n einen Wert von 1,8 bis 2,0, m einen Wert von 2,0 bis 2,5 hat, und

    b) 50 bis 99 Gew.-% Wasser, gegebenenfalls Emulgatoren, und/oder organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.


     
    2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Organopolysiloxane enthält, bei denen die Reste R1 zu 0,1 bis 0,5 Mol-% aus Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylresten bestehen und der verbleibende Anteil R1-Reste Methylreste sind.
     
    3. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Organopolysiloxane enthält, bei denen die Reste R2 zu 36 bis 48 Mol-% aus Wasserstoffresten bestehen, m einen Wert von 2,2 bis 2,03 hat und der verbleibende Anteil R2-Reste Methylreste sind.
     
    4. Zubereitung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Siloxane der Struktureinheit ab) solche der Formel

    wobei p einen Wert von 3 bis 50 hat, enthält.
     
    5. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Organopolysiloxane enthält, bei denen n einen Wert von 1,990 bis 1,998 hat.
     
    6. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mercaptoalkylreste 3-Mercaptopropylreste sind.
     
    7. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Organopolysiloxane der Struktureinheit aa) solche enthält, bei denen die Mercaptoalkyl- oder Mercaptoarylreste endständig gebunden sind.
     





    Recherchenbericht