[0001] Die Erfindung betrifft einen Heissgaskühler nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem solchen Kühler müssen Mittel vorgesehen sein, die den Druck im Zwischenraum
zwischen Einsatz und Druckbehälterwand in zulässigen Grenzen halten. Es liegt nahe,
an der Stelle tiefster Gastemperaur eine Verbindung zwischen dem Inneren des Einsatzes
und dem Zwischenraum vorzusehen, so dass bei Druckänderungen lediglich Heissgas der
tiefsten Temperatur in den Zwischenraum gelangen kann. Eine solche Anordnung hat den
Nachteil, dass wenn im Einsatz gasseitig stromoberhalb der Verbindungsöffnung eine
Leckage auftritt mehr oder weniger heisses Gas durch den Zwischenraum strömt, sodass
die Druckbehälterwand eine unzulässig hohe Temperatur annehmen kann. Es ist Aufgabe
der Erfindung, diesen Nachteil auf sichere Weise zu beheben.
[0002] Dieses Ziel wird durch die Merkmale nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 erfüllt.
Bei dieser erfindungsgemässen Anordnung steht der Druckbehälter unter dem höchst möglichen
Druck und auch der Einsatz steht unter äusserem statt innerem Ueberdruck, was beides
nachteilig ist; der Vorteil der Anordnung liegt aber darin, dass im Falle einer Leckage
an irgend einer Stelle des Einsatzes entweder der von Gas. Zwischenraum nicht (wenn
die Leckage im Bereich des Eintritts sich befindet), oder ausschliesslich von im Kühler
gekühltem Gas durchströmt wird. Da bei Normalbetrieb das Gas im Kühler stagniert,
bleibt dieser sauber, sodass er nicht gereinigt werden muss - falls nicht eine Leckage
auftritt, die ohnehin Wartungsarbeiten bedingt.
[0003] Die Merkmale nach Anspruch 2 ergeben eine besonders raumsparende Lösung bei verhältnismässig
kurzem Druckbehälter.
[0004] Anspruch 3 lehrt eine zweckmässige Ausnützung bereits vorhandener Elemente als Kühler.
[0005] Anspruch 4 zeigt eine der Erfindung eigene Möglichkeit zur Kontrolle der Leckage:
Tritt eine erhebliche Leckage auf, so steigt die Temperatur des Gases im Bereich des
Kühlerausgangs. Diese Temperatur ist somit ein geeignetes Mass für die Grösse einer
Leckage.
[0006] Die Merkmale nach Anspruch 5 schaffen eine Vergleichsmöglichkeit für die gemessene
Temperatur, sodass auch beim An-und Abfahren sowie bei Laständerungen auf eine Leckage
geschlossen werden kann.
[0007] Die Erfindung wird nun an in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Figur 1: einen Längsschnitt durch einen Heissgaskühler mit Einbauten.
Figur 2: einen ebensolchen Längsschnitt durch einen Heissgaskühler gemäss Anspruch
2.
[0009] In Figur 1 besteht ein Heissgaskühler 1 aus einem Druckbehälter 2 mit einem zylindrischen,
doppelwandigen Einsatz 3, der unten über einen radialen Zufuhrstutzen 4 mit Kühlwasser
versorgt wird. Oben bildet der Einsatz 3 eine Konusfläche 6, an die ein Hals 8 anschliesst,
dem ein Austrittsstutzen 9 für das Kühlwasser vorgesehen ist. Der Hals 8 durchdringt
den Druckbehälter 2 durch einen Stutzen 10 mit Flansch 11.
[0010] Am unteren Ende weist der Einsatz 3 einen Flansch 12 auf, an dem über einen Balg
14 ein Trichter 16 mit Hals 18 dicht angeschlossen ist. Dieser Hals 18 durchdringt
ebenfalls den Druckbehälter 2 durch einen Stutzen 20 mit Flansch 21. Die Hälse 8 und
18 sind mit den Stutzen 10 bzw.20 gasdicht verbunden.
[0011] Bildet in einer solchen Anordnung der Einsatz zwischen den Hälsen 8 und 18 ein gasdichtes
System, so ist der Druck in dem abgeschlossenen Zwischenraum 5 zwischen dem Einsatz
3 und dem Druckbehälter 2 von der Temperatur abhängig und damit starken Aenderungen
unterworfen. Es liegt nahe, diesen Druck zu kontrollieren, indem man vom Innenraum
7 des Einsatzes 3 zum Zwischenraum 5 eine kleine Verbindungsöffnung schafft, durch
die ein Druckausgleich stattfinden kann. Eine solche Verbindungsöffnung wird natürlich
dort angebracht, wo das Medium im Einsatz 3 die tiefste Temperatur aufweist, sodass
beim Erhöhen des Heissgasdruckes ausschliesslich Gas tiefster Temperatur in den Zwischenraum
strömt.
[0012] Nach der Erfindung ist nun im Bereich der Konusfläche 6.ei-Kühlstrecke bildenden
ne Druckausgleichverbindung 30 vorgesehen, die über einen die
' Kühler 32 in den Zwischenraum 5 mündet. Der Kühler 32 ist über eine Zufuhrleitung
35 und eine Abfuhrleituna 36 zu-Strömungspfad des Kühlmittels im Einsatz 3 parallelgeschaltet.
Am Austritt des Kühlers 32 ist ein Thermoelement 38 ange- ordnet, dem ein im Raum
5 angebrachtes hermoelement 39 gegenübersteht. Die Thermoelemente 38 und 39 sind elektrisch
derart in Serie geschaltet, dass das auf ein Anzeigegerät 40 geleitete Signal der
Temperaturdifferenz an den Messstellen der beiden Thermoelemente 38 und 39 proportional
verläuft.
[0013] Bei Normalbetrieb strömt von einer nicht gezeichneten Heissgasquelle ein Gas von
beispielsweise 1 400° C durch den Hals 8 in den Innenraum? des Einsatzes 3,in dem
es vorwiegend durch Gasstrahlung Wärme an den gekühlten Einsatz 3 abgibt. Mit einer
Temperatur von etwa 500°
C verlässt das Gas den Einsatz über den Hals 18. Im Zwischenraum 5 stellt sich ein
Druck ein, der dem Druck an der Konusfläche 6 gleich ist, da beim Anfahren der Anlage
mit zunehmendem Druck im Einsatz Gas durch die Druckausgleichverbindung 30 über den
Kühler 32 in den Zwischenraum 5 strömt. Das im Zwischenraum 5 stagnierende Gas nimmt
eine Temperatur an, die zwischen der Wandtemperatur des Einsatzes 3 und jener des
Druckbehälters 2 liegt.
[0014] Tritt nun eine Leckage, beispielsweise am Balg 14 auf, so bildet sich im Zwischenraum
5 eine vom Druckabfall zwischen der Konusfläche 6 und dem Balg 14 abhängige Strömung
aus, wobei das Heissgas abhängig von der durch das Leck strömenden Gasmenge auf eine
noch zulässige Temperatur hinuntergekühlt wird. Da der Temperaturabfall im Kühler
32 bei grosser Durchströmmenge kleiner ist als bei kleiner Durchströmmenge, bildet
er ein Mass für die Grösse des Lecks. Dieser Temperaturabfall kann gemessen werden
durch die Bestimmung der Temperatur am Eintritt und am Austritt des Kühlers 32 oder
aber durch Vergleich mit der nicht gestörten Temperatur, wie dies in Figur 1 dargestellt
ist. An Stelle eines Anzeigegerätes 40 lässt sich eine Alarmeinrichtung vorsehen,
die bei entsprechend hohem Eingangssignal auch direkt eine Abstelleinrichtung betätigen
kann.
[0015] In Figur 2 sind Teile- die solchen von Figur 1 entsprechen, gleich bezeichnet. Im
Gegensatz zu Figur 1 besteht der Einsatz in Figur 2 aus einem Hemd 42 und einem Mantel
43, die beide in ihrem mittleren Abschnitt 44 als konzentrische Kreiszylinder mit
dichten Wänden ausgebildet sind. Hemd und Mantel bestehen aus über Stege miteinander
verschweissten Rohren 50. Die Rohre 50 des Hemdes 42 sind in einem unteren Bereich
45 aufgegabelt, sodass sie dort keine Trennwand mehr bilden, sondern dem durch das
Hemd strömenden Rauchgas Durchgang gewähren in einen ringförmigen Zwischenraum 25
zwischen Hemd 42 und Mantel 43.
[0016] Sämtliche Rohre 50 sind an ihrem unteren Ende an einem Verteiler 52 angeschlossen.
Ein Teil der den Mantel bildenden Rohre 50 ist dabei knieförmig aus der Zylinderfläche
gegen aussen ausgebogen, sodass die Einmündungen der Rohre 50 in den Verteiler 52
nicht auf derselben Mantellinie liegen, was zu einer Schwächung des Verteilers führen
würde. Im Bereich dieser Ausbiegungen erstrecken sich die Stege jeweils zwischen benachbarten
gerade durchlaufenden Rohren, sodass der Mantel 43 auch im Abschnitt 45 eine gasdichte
Wand bildet. In einem oberhalb des mittleren Abschnitts 44 gelegenen Abschnitt 46
sind die Rohre 50 gegen die Achse des Druckbehälters hin abgekröpft. Dabei bildet
ein Teil der Rohre des Hemdes wie auch des Mantels gasdichte Schulterflächen 55 beziehungsweise
57 und gasdichte, daran anschliessende Hälse 59 beziehungsweise 60. Im Bereich der
Uebergänge zu den Schultern 55 und 57 wird ein Teil der Rohre zur Bildung einer dichten
Wand überzählig. Diese mit 50' bezeichneten Rohre verlaufen als freies Bündel zwischen
den feste Wände bildenden Schultern 55 und 57 und Hälsen 59 und 60. Sämtliche Rohre
50 und 50' münden sodann in einen in einer horizontalen Ebene koaxial zum Behälter
angeordneten Ringkollektor 62.
[0017] Hemd 42 und Mantel 43 sind über Zugbänder 64 und 65 an zwei Balkenkränzen 68 und
69 aufgehängt. Dabei sind die Zugbänder 64 im Bereich zwischen den beiden Schultern
55 und 57 zu einer dichten zylindrischen Wand verbunden.
[0018] Die Rohre des Halses 59 sind, eine Oberkante des Halses bildend, nach aussen und
hernach nach unten umgebogen und bis auf eine später noch dikutierte Stelle über Stege
dicht miteinander verbunden. Im Bereich der Oberkante des Halses 59 schliesst ein
innerer Flansch 70 eines Stutzens 71 an, der auf einem nach innen gerichteten Rand
eine Isolation 72 trägt. Der Stutzen 71 weist einen Flansch 74 auf, an dem eine nicht
gezeichnete Heissgasquelle angeschlossen ist.
[0019] Im obersten Bereich des Ringraums 25 zwischen Hemd 42 und Mantel 43 ist im Mantel
eine durch Ausbiegen von Rohren und Weglassen von Rippen erzeugte Oeffnung 75 vorgesehen,
an deren Rand ein Balg 77 mit einem Gasaustrittsrohr 78 angeschlossen ist. Dieses
Gasaustrittsrohr durchdringt die Wand des Behälters2/durch eine Wärmespannungen vermeidende
Hülse 80. Analog zu Figur 1 ist auf der Unterseite des Verteilers 52 über einen Balg
14 ein Trichter 6 angeschlossen, der in diesem Ausführungsbeispiel doppelwandig ausgeführt
ist und, mit Wasser angefüllt, ein Abschreckbad für im Heissgaskühler anfallende Schlacketeilchen
bildet.
[0020] Die erfindungsgemässe Druckausgleichverbindung führt im Ausführungsbeispiel nach
Figur 2 von einer Oeffnung 82 in der Schulter 55 des Hemdes durch den Raum zwischen
den Hälsen 59 und 60 zu einer Oeffnung 84 oberhalb des Ringkollektors 62. Dabei wird
die Kühlstrecke gebildet einerseits durch die den Verbindungsweg begrenzenden Wände
der Schultern und der Hälse und anderseits durch die Rohre 50', die durch den Zwischenraum
zwischen den Hälsen verlaufen.
[0021] Unmittelbar am Austritt 84 der Druckausgleichverbindung ist eine Temperaturmessstelle
90 vorgesehen, von der aus eine Signalleitung zu einem Anzeigegerät 92 führt.
[0022] Die Temperaturmessstelle 90 könnte auch innerhalb der Kühlstrecke angeordnet sein.
[0023] Im Gegensatz zur Ausführungsform nach Figur 1 strömen bei Figur 2 die Gase nicht
geradlinig durch den Heissgaskühler, sondern sie werden am unteren Ende des Hemdes
nach oben umgelenkt und verlassen den Ringraum 25 über die Leitung 78.
[0024] Schlacke- und Russteilchen fallen grösstenteils durch Schwerkraftwirkung in den Trichter
16, aus dem sie mit dem dort eingebrachten Wasser ausgetragen werden.
[0025] Bei stationärem Normalbetrieb herrscht beidseits der Druckausgleichsverbindung derselbe
Druck. Der Zwischenraum zwischen den Hälsen wird in diesem Fall nicht durchströmt.
Bildet sich ein Leck, so wird dies wahrscheinlich an einer Stelle sein, an welcher
innenseitig der Gasdruck tiefer liegt als an der Stelle 82. Ein solches Leck hat somit
eine Gasströmung von der Stelle 82 über die Stelle 84 an der Messstelle 90 vorbei
zur Folge, die am Anzeigegerät 92 wegen der steigenden Temperatur festgestellt werden
kann.
[0026] Die miteinander verschweissten Rohre 50 des Hemdes 42 und des Mantels 43 bilden beispielsweise
Heizflächen, vorzugsweise im Zwanglauf durchströmte Verdampferheizflächen, eines Dampferzeugers.
[0027] Die Rohre 50 können - statt über Stege - auch direkt miteinander gasdicht verschweisst
sein.
1. Heissgaskühler mit einem Druckbehälter und darin angeordnetem Kühleinsatz aus miteinander
dicht verschweissten von einem Wärmeübertragungsmedium durchflossenen Rohren, der
die Wand des Druckbehälters vor unzulässigem Wärmeeinfall abschirmt, wobei der Kühleinsatz
heissgaseintrittseitig durch einen die Wand des Druckbehälters durchdringenden Eintrittskanal
an eine Heissgasquelle angeschlossen ist und gasausgangseitig einen Austrittskanal
aufweist, der ebenfalls die Druckbehälterwand durchdringt, und wobei ferner der Innenraum
des Einsatzes zum Druckausgleich mit dem Raum zwischen Einsatz und Druckbehälterwand
verbunden ist, dadurch qekennzeichnet, dass die Druckausgleichsverbindung vom Bereich des Gaseintritts ausgeht
und über eine zusätzliche Kühlstrecke führt.
2. Heissgaskühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz aus einem
inneren Hemd und einem äusseren Mantel besteht, dass zwischen Hemd und Mantel ein
Ringraum vorgesehen ist, der an seinem dem Eintrittskanal gegenüberliegenden Ende
mit dem Innenraum des Hemdes in Verbindung steht, dass an einem dem Eintrittskanal
benachbarten Ende des Ringraums mindestens ein Austrittskanal für das gekühlte Gas
ausgeht und dass am gleichen Ende des Ringraums ein im wesentlichen geschlossener,von
Hemd und Mantel begrenzter gekühlter Ringraumabschnitt sich anschliesst, über den
die Druckausgleichsverbindung zum Raum zwischen Einsatz und Druckbehälterwand führt,
wobei Hemd und Mantel Bestandteile der Kühlstrecke sind.
3. Heissgaskühler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus Hemd und aus Mantel
herausgebogene Rohre zusätzliche Kühlflächen der Kühlstrecke bilden.
4. Heissgaskühler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im
Bereich des Ausganges der Kühlstrecke ein ersterTemperaturfühler angeordnet ist.
5. Heissgaskühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise auf derselben
Höhe und auf demselben Radius wie der erste Temperaturfühler, jedoch in Umfangsrichtung
des Druckgefässes gegenüber jenem versetzt, ein zweiter Temperaturfühler vorgesehen
ist, der zum ersten in einer Vergleichsanordnung steht.