[0001] Die Erfindung betrifft einen Russbläser nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es
ist bekannt, in aus miteinander verschweissten Rohren bestehenden Wärmeübertragerflächen
Oeffnungen vorzusehen, um Russbläserlanzen, die an ihrer Spitze eine Russbläserdüse
tragen, in die von der Wärmeübertragerfläche gebildete Kammer einzuführen und durch
Dampf oder ein hochgespanntes Gas, das durch Lanze und Düse eingeblasen wird, die
Wärmeübertragerfläche von Ablagerungen aus Russ- und Schlacketeilchen zu befreien.
Diese bekannte Lösung hat sich in den Fällen bewährt,wo in dem Raum,in dem die Ablagerungen
auftreten, etwa Umgebungsdruck herrscht. Ist dies nicht der Fall, so müssen für die
Oeffnungen komplizierte Verschlusseinrichtungen vorgesehen werden, die teuer sind
und im Betrieb zu Schwierigkeiten Anlass geben können. Besonders nachteilig ist die
bekannte Lösung, wenn die Wärmeübertragerfläche die Wand eines Druckbehälters bildet
oder wenn die Wärmeübertragerfläche von einer Druckgefässwand umgeben ist.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Russbläser zu schaffen, der diese Nachteile nicht
aufweist und sich insbesondere eignet, an einem unter mehr als 10 atü (980 665 Pa)
Ueberdruck stehenden Rauchgaskanal angewendet zu werden. Die Aufgabe wird durch die
im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Ein besonderer Vorteil dieses
Russbläsers besteht darin, dass auf eine Einrichtung zum Bewegen der Lanzen verzichtet
werden kann.
[0003] Ist die Wärmeübertragerfläche nach einem vorzugsweise regulären Prisma angeordnet,
so ist es besonders zweckmässig, die Anordnung nach Anspruch 2 anzuwenden. Es wird
dadurch erreicht, dass die Strahlen des Russblasemediums benachbarte Wärmeübertragerflächen
rasant bestreichen, sodass stärkste Abhebekräfte auftreten.
[0004] Durch das Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemässen Anordnung mit mehreren Doppelrohren
nach dem Kennzeichen des Anspruchs 3 kann der Verbrauch an hochgespanntem Russblasemedium
in einem erträglichen Rahmen gehalten werden, während gleichzeitig vermieden wird,
dass sich durch die Innenrohre Sekundärströmungen von schmutzigem Rauchgas ausbilden.
[0005] Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
Figur 1: einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemässes Doppelrohr im Bereich einer
Düse.
Figur 2: einen Längsschnitt durch ein Doppelrohr im Bereich einer Anschlussstelle.
Figur 3: einen Grundriss durch einen quadratischen Rauchgaskanal mit vertikaler Achse.
Figur 4: einen Vertikalschnitt nach IV - IV in Figur 3.
Figur 5: einen Querschnitt durch ein Russbläserrohr im Bereich einer auswechselbaren
Düse, in vergrössertem Massstab.
[0007] In Figur 1 ist ein aus einem Innenrohr 1 und einem dazu konzentrischen Aussenrohr
2 gebildetes Doppelrohr 3 dargestellt.
[0008] 1-Das Innenrohr ist an mehreren Stellen (gezeichnet ist nur eine Stelle) radial angebohrt,
und in die Bohrungen
sind Düsen 5 radial eingeschweisst. Diese Düsen bestehen aus kurzen Rohrabschnitten,
die beidseitig konisch ausgedreht sind, mit einem grösseren Konusspitzenwinkel auf
der dem Rohr 1 zugewendeten Eintrittsseite und einem kleineren Konusspitzenwinkel
auf der Austrittsseite der Düse.
[0009] Diese Düsen sind sodann in Bohrungen des Aussenrohres 2 dicht eingeschweisst.
[0010] Zur Fertigung des Doppelrohres werden die Rohre 1 und 2 ineinander gesteckt und das
Innenrohr so im Aussenrohr verkeilt, dass es längs einer Mantellinie anliegt. Dann
werden beide Rohre gleichzeitig radial gebohrt, das Innenrohr ausgebaut und die Düsen
5 daran exakt radial angeschweisst. Hernach wird das Innenrohr 1 ins Aussenrohr 2
so eingebaut, dass die Düsen mit den Bohrungen im Aussenrohr 2 fluchten. Nun wird
das Innenrohr 1 mit radial zu den Rohren in die Düsen eingeführten, diese hintergreifenden
Werkzeugen auf die gewünschte Position angehoben und darauf die
Schweissungen zwischen den Düsen 5 und dem Aussenrohr 2 ausgeführt.
[0011] Solche Doppelrohre 3 werden erfindungsgemäss beispielsweise in die Wand von gekühlten
Rauchgaskanälen eingebaut. Diese Wände bestehen aus parallelen Rohren 10, die über
jeweils zentral zwischen zwei Rohren angeordneten Rippen 11 miteinander verschweisst
sind. In der Ebene solcher verschweisster Rohre sind jeweils im Bereich einer Kante
zwischen zwei Rohrwänden Doppelrohre 3 angeordnet. Die Rohre 3 sind dabei so gedreht,
das die Achsen der Düsen fast parallel zur Nachbarwand, dieser eher etwas zugeneigt,
ausgerichtet sind.
[0012] Wie Figur 4 zeigt, sind die Düsen zweier einander gegenüberliegender Russbläserrohre
3, die derselben Wandebene zugeordnet sind, gegeneinander versetzt angeordnet, sodass
die Blas-Fächer aneinander anschliessen.
[0013] Die Wandrohre 10 und die Aussenrohre 2 sind, wie Figur 2 zeigt, an einem Verteiler
20 angeschlossen. Kurz oberhalb des Verteilers 20 durchdringt das Innenrohr 1 das
Aussenrohr 2 in einem Bogen. Das Aussenrohr 2 ist im Bereich seines unteren Endes
eingezogen und über eine Oeffnung des Verteilers 20 an diesem angeschweisst. Die dem
Aussenrohr 2 benachbarten Wandrohre 10 sind knieartig ausgebogen und unter etwa 45°
ebenfalls am Verteiler 20 über eine Oeffnung angeschweisst. Die nächsten
[0014] Wandrohre 10 münden abwechslungsweise gerade oder über ein Kniestück in den Verteiler
20.
[0015] Die Rohre 1 sind über ein Ventil 25 mit einem nicht gezeichneten Blasmediumspeicher
verbunden, der von einem Kompressor aufgeladen wird.
[0016] Als Blasmedium kann beispielsweise Rauchgas aus dem Rauchgaskanal verwendet werden.
Dieses wird zweckmässigvor seiner Verwendung als Blasrmedium von Schwebestoffen möglichst
weitgehend befreit.
[0017] Das Reinigen der Wände geschieht im allgemeinen zyklisch, indem abwechslungsweise
die Ventile 25 der einzelnen Innenrohre 1 kurzzeitig geöffnet werden.
[0018] Es kann zweckmässig sein, an den Ventilen 25 eine kleine Undichtheit vorzusehen,
sodass - auch wenn sie geschlossen sind -
den Düsen 5 stets eine geringe Menge Blasmedium zugeführt wird. Dadurch wird vermieden,
dass sich bei geschlossenen Ventilen 25 in den Abschnitten zwischen den Düsen der
Rohre 1 eine Sekundärströmung aufbaut, durch welche Asche und Schlacketeilchen in
die Innenrohre 1 getragen werden könnten.
[0019] In Figur 5 ist statt einestückigen Duse eine Hülse 6 mit Innengewinde zwischen Innenrohr
1 und Aussenrohr 2 eingeschweisst. In die Hülse 6 ist eine auswechselbare Düse 7 eingeschraubt.
1. Russbläser zu einer aus geraden, miteinander verschweissten Rohren bestehenden
Wärmeübertragerfläche, dadurch qekennzeichnet, dass mindestens eines der die Wärmeübertragerfläche
bildenden Rohre als aus einem Innenrohr und einem Aussenrohr bestehendes Doppelrohr
ausgebildet ist, dass am Innenrohr mehrere Düsen angeschlossen sind, die die Wand
des Aussenrohres durchdringen und mit diesem dicht verschweisst sind, dass jeweils
der Ringspalt zwischen Innen- und Aussenrohr zu den übrigen geraden Rohren der Wärreübertragerfläcne
parallelgeschaltet ist und dass das Innenrohr mit einem Russblasemedium beschickbar
ist.
2. Russbläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragerfläche
ein vorzugsweise reguläres Prisma bildet, dass die Doppelrohre jeweils in mindestens
einer Wandseite im Bereich der Ecken des Prismas angeordnet sind, dass die Düsen so
gegen das Innere des Prismas gerichtet sind, dass die Strahlen des Russblasemediums
jeweils eine benachbarte Seite des Prismas flach bestreichen.
3. Verfahren zum Betrieb einer Anordnung nach Anspruch 1 mit mehreren Doppelrohren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenrohre jeweils abwechslungsweise für kurze Zeitintervalle
als Russblaserohre in Betrieb gesetzt werden und dass ihnen in der Zwischenzeit eine
stark reduzierte Menge an Russblasemedium zugeführt wird.