[0001] Die vorliegende. Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abgeben
eines Druckmediums an wenigstens einer Verbraucherstelle mit einem einen Sollwert
nicht übersteigenden Druck gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches
7.
[0002] Aus der CH-PS 609 423 ist eine Einrichtung zum Injizieren eines Injektionsgutes in
mehrere Bohrlöcher bekannt, bei der am Ausgang einer Verteilkammer, die mit einer
Pumpeneinrichtung verbunden ist, in jeder abgehenden Leitung ein Durchflussregelventil
und eine Messeinrichtung zum Messen des Druckes stromabwärts dieses Regelventils angeordnet
ist. Die Messwertsignale werden einer Steuereinheit zugeführt, an welcher der in den
abgehenden Leitungen gemessene Druck angezeigt wird. Die Steuereinheit erzeugt aufgrund
der empfangenen Messwertsignale Steuersignale für die Durchflussregelventile. Die
aus Kolbenpumpen bestehende Pumpeneinrichtung fördert nun das Injektionsgut mit sich
rasch ändernden Drücken. Durch die Verteilkammer werden diese Druckschwankungen wohl
etwas ausgeglichen, doch ist der Druck des durch die Druckmesseinrichtungen strömenden
Injektionsgutes noch immer erheblichen Schwankungen unterworfen. Das hat zur Folge,
dass wegen der sich mit dem Druck ebenfalls rasch ändernden Messwertsignale eine genaue
Druckanzeige und ein entsprechendes Steuern der Durchflussregelventile mit Schwierigkeiten
verbunden ist. Diese Schwierigkeiten werden noch grösser, wenn auf eine druckausgleichende
Verteilkammer verzichtet wird und die Zuleitungen zu den Bohrlöchern direkt an die
Pumpeneinrichtung angeschlossen werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die es erlaubt, auch
bei sich stark änderndem Druck des von der Pumpeneinrichtung geförderten Druckmediums
jederzeit sicherzustellen, dass der Druck des der Verbraucherstelle zugeführten Druchmediums
in keinem Zeitpunkt einen maximal zulässigen Wert übersteigt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 7 gelöst.
[0005] Die von der Druckmesseinrichtung gelieferten Messwertsignale ändern sich dem Druckverlauf
im Druckmedium entsprechend dauernd. Aus diesem Grund lassen sich die Messwertsignale
nicht direkt zur Erzeugung von Regelsignalen für die Pumpeneinrichtung verwenden.
Durch Untersuchung der innerhalb bestimmter Zeitperioden auftretenden Messwertsignale
auf den während jeweils einer Zeitperiode höchsten Druckwert hin wird ein für diese
Zeitperiode repräsentative Druckgrösse erhalten. Durch Vergleich dieser Druckgrösse
mit dem auf entsprechende Weise für eine oder mehrere vorangegangene Zeitperioden
ermittelten Druckzustand wird dann eine Istgrösse erzeugt, welche für den nachfolgenden
Istwert - Sollwert-Vergleich Verwendung findet. Durch die auf diese Weise erfolgende
Regelung der Pumpeneinrichtung wird der Druck des Druckmediums an der Verbraucherstelle
trotz sich dauernd änderndem Förderdruck so eingeregelt, dass ein Maximalwert nie
überschritten wird.
[0006] Vorzugsweise wird die Istgrösse jeweils aus dem für eine Zeitperiode ermittelten
höchsten Druckwert und der in der vorangegangenen Zeitperiode ermittelten Istgrösse
abgeleitet.
[0007] Um den tatsächlich an der Verbraucherstelle herrschenden Druck des Druckmediums möglichst
genau zu erhalten, wird der Druck dieses Druckmediums vorteilhafterweise im Bereich
der Verbraucherstelle gemessen.
[0008] Im Folgenden wird anhand der Zeichnung die Erfindung näher erläutert. Es zeigt rein
schematisch:
Fig. l eine Vorrichtung zum Abgeben eines Injektionsmediums an einer Injektionsstelle
mit einem einen Sollwert nicht übersteigenden Druck, und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Regeleinrichtung für die Pumpeneinrichtung.
[0009] In Fig. l ist schematisch eine Vorrichtung zum Zubringen eines Injektionsmediums
zu einer in einem Bohrloch 1 liegenden Injektionsstelle 2 dargestellt. Das Injektionsgut
wird in einem Mischer 3 aufbereitet und einem mit einem Rührwerk versehenen Vorratsbehälter
4 zugeführt. Aus diesem Vorratsbehälter 4 wird das Injektionsmedium mittels einer
Pumpeneinrichtung 5 über eine Zuleitung 6 zur Injektionsstelle 2 gefördert. Das aus
dem Auslass 7 der Zuleitung 6 austretende Injektionsmedium wird auf bekannte Weise
in das das Bohrloch 1 umgebende Material eingepresst.
[0010] Die Pumpeneinrichtung 5 weist einen Förderkolben 8 auf, der mittels eines regelbaren
Hydraulikantriebes 9 in Richtung des Pfeiles A hin-und herbewegt wird. Wie das bei
derartigen Kolben- bzw. Plungerpumpen bekannt ist, wird das Injektionsmedium mit sich
stark ändernden Drücken durch die Zuleitung 6 gefördert.
[0011] Die Injektionsstelle 2 ist auf bekannte Weise mittels eines Packers 10 abgedichtet.
Von der Injektionsstelle 2 aus gesehen hinter dem Packer 10 befindet sich in der Zuleitung
6 eine Druckmesseinrichtung 11, welche einen mit dem Innern der Zuleitung 6 in Strömungsverbindung
stehenden Messgrössenumformer 12 aufweist. Bezüglich Aufbau und Wirkungsweise der
Druckmesseinrichtung 11 wird auf die gleichzeitig auf die Anmelderin eingereichte
europäische Patentanmeldung Nr. (Vertreterakte A 3526 EP) verwiesen. Die vom Messgrössenumformer
12 erzeugten, dem Druck in der Zuleitung 6 entsprechenden elektrischen Messwertsignale
werden über eine Signalleitung 13 einer Steuer- und Anzeigeeinheit 14 zugeführt, in
der auf noch zu beschreibende Weise diese Messwertsignale verarbeitet werden. Die
Steuer- und Anzeigeeinheit 14 ist mit einem Linienschreiber und einer Anzeigeeinheit
16 versehen. In der Steuer- und Anzeigeeinheit 14 werden auf ebenfalls noch zu beschreibende
Weise Regelsignale erzeugt, die über eine Signalleitung 17 einem Stellglied 18 zugeführt
werden, das auf an sich bekannte Weise eine Regelung der Fördermenge und des Druckes
der Pumpeneinrichtung 5 bewirkt.
[0012] In Figur 2 ist in Form eines Blockschaltbildes die Einrichtung zum Verarbeiten der
Messwertsignale und zum Erzeugen von Regelsignalen dargestellt.
[0013] Da für die Druckmessung das Zweileitersystem angewendet wird, ist der Messgrössenumformer
12 mit einem Speisegerät 19 für einen Zweileiterumformer verbunden. Die vom Messwertumformer
12 über die Signalleitung 13 zugeführten Messwertsignale gelangen über einen Messverstärker
und Signalwandler 20 zu einer Signalauswerteeinheit 21. Diese Signalauswerteeinheit
21 ist ausgangsseitig einerseits mit dem Linienschreiber 15 und der Anzeigeeinheit
16 und anderseits mit einem Vorverstärker 22 verbunden. An diesen Vorverstärker 22
ist eine Reglereinheit 23 angeschlossen. Ueber den Vorverstärker 22 ist die Reglereinheit
23 weiter an einen Sollwerteingabeteil 24 angeschlossen. Der Ausgang der Reglereinheit
23 ist über die Signalleitung 17 mit dem Stellglied 18 verbunden.
[0014] Die Arbeitsweise der Regeleinrichtung ist wie folgt:
Der Messgrössenumformer 12 erzeugt in Abständen von beispielsweise 150 ms Messwertsignale,
die dem jeweiligen Druck des Injektionsmediums entsprechen. Da wie bereits erwähnt
dieser Druck des Injektionsmediums sich dauernd ändert, ändert sich entsprechend auch
die Grösse der Messwertsignale. Da sich aus diesem Grund die Messwertsignale nicht
direkt für die Herleitung von Regelsignalen eignen, werden sie nach Durchgang durch
den Messverstärker und Signalwandler 20 zuerst in der Signalauswerteeinheit 21 verarbeitet.
In dieser Signalauswerteeinheit 21 werden die ankommenden Messwertsignale innerhalb
jeder von aufeinanderfolgenden Zeitperioden, die beispielsweise 3 bis 5 Sekunden betragen
können, miteinander verglichen. Die Zeitperioden sind so zu wählen, dass innerhalb
einer Zeitperiode genügend Messwertsignale vorliegen, um ohne Fehler einen für diese
Zeitperiode repräsentativen Druckwert ermitteln zu können. Die Signalauswerteeinheit
21 ermittelt nun aus diesem Vergleich den höchsten Druckwert, der innerhalb der untersuchten
Zeitperiode aufgetreten ist. Anschliessend wird dieser ermittelte höchste Druckwert
in der Signalauswerteeinheit 21 mit einem Vergleichswert verglichen, der der höchsten
Druckgrösse in einer oder mehreren vorangegangenen Zeitperioden entspricht. Aufgrund
des Vergleiches zwischen dem ermittelten höchsten Druckwert und diesem Vergleichswert
wird in der Signalauswerteeinheit 21 eine Istgrösse erzeugt.
[0015] Der Vergleichswert, der für die Herleitung der Istgrösse benützt wird, entspricht
der Istgrösse, die auf die beschriebene Weise für die vorangehend untersuchte Zeitperiode
ermittelt wurde. Die jeweils hergeleitete Istgröisse kann beispielsweise dem ermittelten
höchsten Druckwert oder dem Vergleichswert entsprechen, je nachdem welcher dieser
Werte grösser ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass eine Istgrösse gebildet wird,
die dem Mittelwert aus dem höchsten Druckwert und dem Vergleichswert entspricht.
[0016] Stellt die Signalauswerteeinheit 21 aufgrund eines Vergleiches der neuermittelten
Istgrösse und der vorgängig erhaltenen Istgrösse fest, dass im Injektionsmedium eine
Druckänderung erfolgt ist, so überwacht die Signalauswerteeinheit 21 diese Druckveränderung
während einer bestimmten Zeitspanne, um feststellen zu können, ob diese Druckänderung
tatsächlich eingetreten ist oder nur auf eine kurzzeitig wirkende Einflussgrösse zurückzuführen
ist.
[0017] Falls die festgestellte Druckänderung als echt erkannt worden ist, wird die entsprechende
Istgrösse von der Signalauswerteeinheit 21 nach einer Verstärkung im Vorverstärker
22 der Reglereinheit 23 zugeführt. Die von der Signalauswerteeinheit 21 erzeugte Istgrösse
dient weiter zur Registrierung und Anzeige des Druckes durch den Linienschreiber 15
und die Anzeigeeinheit 16.
[0018] Im als 3-Punkt-Regler arbeitenden Reglerteil 23 erfolgt ein Vergleich der von der
Signalauswerteeinheit 21 erhaltenen Istgrösse mit einer Sollgrösse, die im Sollwerteingabeteil
24 eingegeben und im Vorverstärker 22 verstärkt worden ist. Aufgrund dieses Istwert-
Sollwert-Vergleiches erzeugt der Reglerteil 23 auf an sich bekannte Weise Regelsignale,
die über die Signalleitung 17 dem Stellglied 18 zugeführt werden. Letzteres wirkt
nun auf ebenfalls bekannte Weise im Sinne einer Regelung des Druckes und der Fördermenge
auf die Pumpeneinrichtung 5 ein.
[0019] Der mittels des Sollwerteingabeteils 24 eingegebene Sollwert, der dem maximal zulässigen
Druck des Injektionsmediums an der Injektionsstelle entspricht, kann eine konstante
Grösse sein oder sich nach einem vorgegebenen, beliebigen zeitlichen Verlauf ändern.
[0020] Auf die vorbestehend beschriebene Weise wird nun sichergestellt, dass das an der
Injektionsstelle 2 aus der Zuleitung 6 austretende Injektionsmediumin keinem Zeitpunkt
einen Druck aufweist, der grösser ist als der maximal zulässige Druck. Da während
jeder Zeitperiode die Istgrösse, welche während der vorangehenden Zeitperiode ermittelt
wurde, gleich bleibt, ist eine ablesbare Anzeige und Registrierung des Druckes möglich.
Zudem wird dadurch ein Schwingen des Reglerteils 23 vermieden.
[0021] Werden von einer Pumpeneinrichtung 5 mehrere Bohrlöcher 1 mit Injektionsgut versorgt,
so erfolgt die Regelung der Pumpeneinrichtung ähnlich wie auf die beschriebene Weise.
[0022] Es versteht sich, dass die Pumpeneinrichtung 5 auch anders als wie dargestellt ausgebildet
sein kann.
1. Verfahren zum Abgeben eines Druckmediums, vorzugsweise eines Injektionsmediums,
an wenigstens einer Verbraucherstelle, vorzugsweise einer Injektionsstelle, mit einem
einen Sollwert nicht übersteigenden Druck, bei dem das Druckmedium von einer regelbaren
Pumpeneinrichtung mit sich änderndem Druck gefördert wird und dem jeweiligen Druck
des Druckmediums entsprechende Messwertsignale erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils aufgrund der innerhalb einer Zeitperiode auftretenden Messwertsignale
der grösste innerhalb dieser Zeitperiode aufgetretene Druckwert ermittelt wird, dass
aus diesem Druckwert und einem Vergleichswert, der aufgrund wenigstens eines auf die
vorstehend erwähnte Weise ermittelten höchsten Druckwertes für eine vorangegangene
Zeitperiode erhalten wird, eine Istgrösse abgeleitet wird und dass aufgrund eines
Vergleiches der Istgrössen mit einer Sollgrösse Regelsignale für die Pumpeneinrichtung
erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleichswert der
in der vorangehenden Zeitperiode ermittelten Istgrösse entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleichswert
dem in der vorangegangenen Zeitperiode aufgetretenen höchsten Druckwert entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in jeder
von aufeinanderfolgenden Zeitperioden ermittelte Istgrösse jeweils während der nachfolgenden
Zeitperiode Gültigkeit hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche l - 4 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels
der Regelsignale der Druck und die Fördermenge der Pumpeneinrichtung geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche l - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck
des Druckmediums im Bereich der Verbraucherstelle gemessen wird.
7. Vorrichtung zum Abgeben eines Druckmediums, vorzugsweise eines Injektionsmediums,
an wenigstens einer Verbraucherstelle, vorzugsweise einer Injektionsstelle, mit einem
einen Sollwert nicht übersteigenden Druck, mit einer das Medium mit sich änderndem
Druck fördernden Pumpeneinrichtung und einer dem jeweiligen Druck des Druckmediums
entsprechende Messwertsignale erzeugenden Druckmesseinrichtung, die an eine die Messwertsignale
verarbeitende Signalverarbeitungseinrichtung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalverarbeitungseinrichtung einen Signalauswerteteil (21) aufweist, der
jeweils aufgrund der innerhalb einer Zeitperiode empfangenen Messwertsignale den grössten
innerhalb dieser Zeitperiode aufgetretenen Druckwert ermittelt, und aus diesem Druckwert
und einem Vergleichswert, den der Signalauswerteteil (21) aufgrund wenigstens eines
auf die vorstehend erwähnte Weise ermittelten höchsten Druckwertes für eine vorangegangene
Zeitperiode bestimmt, eine Istgrösse ableitet, und dass dem Signalauswerteteil (21)
ein Reglerteil (23) nachgeschaltet ist, der aufgrund eines Vergleichs der erhaltenen
Istgrösse und einer eingegebenen Sollgrösse Regelsignale für die Pumpeneinrichtung
(5) erzeugt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalauswerteteil
(21) jeweils einen der in der vorangegangenen Zeitperiode ermittelten Istgrösse entsprechenden
Vergleichswert verwendet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalauswerteteil
(21) jeweils einen dem in der vorangegangenen Zeitperiode aufgetretenen höchsten Druckwert
entsprechenden Vergleichswert verwendet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Reglerteil
(23) während jeder Zeitperiode die in der vorangegangenen Zeitperiode ermittelte Istgrösse
verwendet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Reglerteil (23) mit einem Stellglied (18) zum Regeln des Druckes und der Fördermenge
der Pumpeneinrichtung (5) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Druckmesseinrichtung (11) einen im Bereich der Verbraucherstelle (2) angeordneten
Messgrössenumformer (12) aufweist, der mit dem Innern der Zuleitung (6) für das Druckmedium
in Druckverbindung steht.