[0001] Die Erfindung betrifft ein Kanalreinigungsfahrzeug, bestehend aus einem Schlammbehälter,
in den eine in den zu reinigenden Kanal absenkbare Saugleitung mündet, einem Brauchwassertank
zur Versorgung einer Hochdruckpumpe, die das Brauchwasser einem mit Düsenkopf bestückten,
in den zu reinigenden Kanal absenkbaren Schlauch fördert, und einer Filteranordnung,
über die im Schlammbehälter angefallenes vorgereinigtes Wasser dem Brauchwassertank
zuführbar ist.
[0002] Die bisher bekannt gewordenen Kanalreinigungsfahrzeuge enthalten lediglich einen
Brauchwassertank bzw. in einem gemeinsamen Kessel ein einziges Brauchwasserabteil
und haben daher den Nachteil, daß die Sauge- und Spülarbeit nicht gleichzeitig vorgenommen
werden kann, ohne die eine oder andere Arbeit zu unterbrechen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Kanalreinigungsfahrzeuges,
welches die vorerwähnten Nachteile nicht aufweist und einen wesentlich effektiveren
Einsatz des Fahrzeuges durch gleichzeitiges Saugen und Spülen ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kanalreinigungsfahrzeug
mindestens zwei Brauchwassertanks enthält, welche über getrennte Einlaß- und Auslaßstuzen
mit entsprechenden Ventilen wechselweise an den Ausgang der Filtereinrichtung bzw.
an den Eingang der Hochdruckspülpumpe anschließbar sind.
[0005] Die Anordnung einer Mehrzahl von Brauchwasserabteilen hat auch noch den Vorteil,
daß bei zu geringem Brauchwasservorrat einer der Brauchwassertanks, ohne die Arbeit
des Reinigungsfahrzeuges zu unterbrechen, aus einem Hydranten aufgefüllt werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise erläutert,
wobei vom Kanalreinigungsfahrzeug lediglich der vom Fahrzeugchassis getragene Kessel
in einem vertikalen Schnitt und in schematischer Darstellung die zugehörigen Leitungsverbindungen,
Pumpen und Filteranordnungen dargestellt sind.
[0007] Das in den Zeichnungen zum Teil dargestellte Kanalreinigungsfahrzeug besteht aus
einem vom nichtdargestellten Fahrzeugchassis getragenen zylindrischen Kessels 11,
der an seinem hinteren Ende mit einem domartigen Deckel 12 verschließbar ist. Im Deckel
12 befindet sich ein Wasserabpumpstutzen 13, der über eine nachfolgend noch näher
zu erläuternde Filteranordnung zu den im hinteren Teil des Kessels 11 angeordneten
Brauchwasserabteilen B1 und B2 führt. Die beiden Brauchwasserabteile B1 und B2 sind
durch Trennwände 46 und 47 von dem Schlammabteil A1 getrennt, welches den größten
Teil des Kessels 11 einnimmt.
[0008] Zwischen dem Kessel 1 und seinem Deckel 12 befindet sich ein Scharniergelenk 14,
welches die Möglichkeit gibt, zur Entleerung des Schlammabteils A1 den Deckel 12 um
eine horizontale Achse nach oben zu verschwenken.
[0009] An der Oberseite des Kessels 1 befindet sich ein zum Schlammabteil A1 führender Schlammzufuhrstutzen
15, der mit einem nichtdargestellten Schlauch an ein zu entleerendes Siel oder dergleichen
angeschlossen werden kann. Durch den Kessel ragt von unten nach oben eine FeststoffRückführleitung
16, über die die von der nachfolgend zu beschreibenden Filteranordnung abgeschiedenen
Feststoffe in den Schlammraum A1 zurückgeführt werden. Damit am Vasserrückführstutzen
13 schon vorgereinigtes Wasser entnommen werden kann, ist im Kessel 11 an einer vorzugsweise
mit dem Deckel 12 verbundenen bogenförmigen Halterung 17 ein Kettenvorhang 18 aufgehängt.
Der Kettenvorhang 18 besteht aus einer Mehrzahl von untereinander unverbundenen, eng
benachbart angeordneten Kettensträngen, die sich über den gesamten Querschnitt des
Kessels 11 erstrecken. Die Kettenglieder mit einer bevorzugten Kettengliedgröße von
etwa 5 bis 10 cm bestehen aus Metall und sorgen dafür, daß bereits der größte Teil
der im Schlamm enthaltenen Feststoffe am Kettenvorhang nach unten abfließt, so daß
an der Rückseite des Kettenvorhanges bereits vorgereinigtes Wasser austritt.
[0010] Hinter dem Kettenvorhang 18 ist mit Abstand eine Prallwand 20 angeordnet, die von
einem halbkreisförmigen Blech gebildet wird, welches sich im wesentlichen über die
gesamte untere Hälfte des Kesselquerschnittes erstreckt. Zwecks vereinfachter Entleerung
des Kessels ist die Prallwand 20 mit einer Halterung 19 ebenfalls am Kesselboden so
befestigt, daß sie um eine im wesentlichen horizontale Lagerachse 21 verschwenken
kann. Die Prallwand 20 sorgt dafür, daß das wieder-zu-verwendende Wasser aus dem schlammigen
Gut nur aus der oberen Hälfte des Schlammabteils A1 weitergeleitet wird. Eine ergänzende
Reinigung des wiederzuverwendenden Wassers geschieht mit Hilfe eines im Deckel 12
in geringem Abstand von etwa 30 mm angeordneten Grobsiebes, d. h.einer Lochplatte
22. Durch die Anordnung der Vorreinigungselemente 18, 20, 22 wird der hintere Teil
des Kessels 11 in das eigentliche Schlammabteil A1 und ein Wasserabteil A2 im Bereich
des Wasserrückführstutzens 13 unterteilt.
[0011] Der Wasserrückführstutzen 13 steht über eine starre Leitung 31 mit einer Förderpumpe
33 in Verbindung. Zwischen der Leitung 31 und der Pumpe 33 befindet sich eine Trennstelle
32, deren dicht aufeinanderliegende Flanschen bei Betätigung des Deckels 12 selbsttätig
geöffnet bzw. geschlossen werden. Die Pumpe 33 ist über eine Leitung 34 mit einem
selbstreinigenden Zyklon 35 verbunden. Die am Zyklon ausgeschiedenen Feststoffe gelangen
über die Leitung 36 in die bereits erwäh rte Feststoff-Ruckführleitung 16 und von
dort in das Schlammabteil A1. Das im Zyklon 35 weitergereinigte Brauchwasser gelangt
über die Leitung 37 zu den beiden parallel geschalteten Einlaßstutzen 38 und 39 der
Brauchwasserabteile B1 bzw. B2.
[0012] Damit mit dem erfindungsgemäßen Kanalreinigungsfahrzeug gleichzeitig Schlamm abgesaugt
und auch Siele gespült werden könnet sind,wie vorerwähnt, mehrere Brauchwasserabteile,
in der zeichnerischen Darstellung die beiden Brauchwasserabteile B1 und B2 vorgesehen,
die wechselweise zur Aufnahme des vom Stutzen 13 kommenden Brauchwassers und zur Speisung
der Hochdruckpumpe 55 dienen. Aus den Brauchwasserabteilen B1 und B2 wird das Brauchwasser
über die Auslaßstutzen 42 bzw. 43 abgeführt, welche über den Leitungsabschnitt 48
miteinander verbunden sind und zu einer Förderpumpe 50 führen. Die Pumpe 50 ist über
eine Leitung 51 mit einem Rückspülfilter 52 verbunden, Dieses Rückspülfilter 52 besteht
in ansich bekannter Weise aus einer Mehrzahl von Filterpatronen, die ent- .sprechend
einem vorgegebenen Rhythmus periodisch gedreht werden. So liegt jederzeit eine der
Filterpatronen zwischen der Filtereingangsleitung 51 und der Filtratausgangsleitung
54, während mindestens eine andere Filterpatrone zwischen der Eingangsleitung 51 und
der Leitung 53 liegt und dabei in entgegengesetzter Richtung durchspült wird, um die
Filterpatrone durch Rückspülung zu reinigen. Die zur Leitung 53 ausgeschiedrnen Feststoffe
gelangen zusammen mit den ausgeschiedenen Feststoffen des Zyklons 35 in die Feststoffrückführleitung
16 und von dort in das Schlammabteil A1, wo vorzugsweise ein gewisser Unterdruck herrscht.
[0013] Das im Rückspülfilter 52 noch einmal gereinigte Brauchwasser dient zur Speisung der
schon erwähnten Hochdruckpumpe 55, die mit einem Spülschlauchanschluß 56 versehen
ist. Bei der in der Zeichnung dargestellten Betriebsart wird das aus dem Brauchwasserabteil
B2 entnommene Wasser letztlich dem Spülschlauchanschluß 56 zugeführt, um die dort
anzuschließenden nichtdargestellten Hochdruckspülschläuche zu speisen.
[0014] Damit die Brauchwasserabteile B1 und B2 wechselweise unterschiedlich verwendet werden
können, befinden sich in den Einlaßstutzen 38 und 39 und in den über den Leitungsabschnitt
48 verbundenen Auslaßstutzen 42 und 43 Absperrventile 40, 41 bzw. 44 und 45. Diese
Ventile können als Rückschlagklappen ausgebildet sein und arbeiten jeweils in den
beiden Brauchwasserabteilen gegensinnig und sind dabei durch eine nichtdargestellte
Steuerung so gekoppelt, daß im einen Brauchwasserabteil das Einlaßventil 40 geöffnet
und das Auslaßventil 44 geschlossen ist, während beim anderen Brauchwasserabteil eine
umgekehrte Ventilstellung vorherrscht, d. h. es ist das Einlaßventil 41 geschlossen
und das Auslaßventil 45 geöffnet.
[0015] So können beispielsweise, wie es die Zeichnung zeigt, das Brauchwasserabteil B1 über
den Einlaßstutzen 38 aufgefüllt und das Brauchwasserabteil B2 zur Versorgung der Spülschläuche
verwendet werden. Die durch die Ventile 40, 41 und 42, 43 herstellbaren Verbindungen
werden entsprechend den in den Brauchwasserabteilen vorhandenen Flüssigkeitsständen
automatisch gesteuert. Dies kann beispielsweise mit handelsüblichen Flüssigkeitsstandsmeldern
geschehen. Diese Flüssigkeitsstandsmelder können dann auch noch mit einer Signaleinrichtung
gekoppelt werden, die immer dann, wenn den Brauchwasserabteilen nicht genügend oder
gar kein Wasser zugeführt wird und der Flüssigkeitsstand infolge Wasserentnahme über
die Leitung 49 und die Pumpe 50 eine bestimmte Höhe unterschritten wird, dem Bedienungspersonal
signalisieren, daß die Hochdruckpumpe abzuschalten bzw. aus einer fremden Quelle Brauchwasser
nachzufüllen ist.
1. Kanalreinigungsfahrzeug, bestehend aus einem Schlammbehälter, in den eine in den
zu reinigenden Kanal absenkbare Saugleitung mündet, einem Brauchwassertank zur Versorgung
einer Hochdruckpumpe, die das Brauchwasser einem mit Düsenkopf bestückten, in den
zu reinigenden Kanal absenkbaren Schlauch fördert, und einer Filteranordnung, über
die im Schlammbehälter angefallenes vorgereinigtes Wasser dem Brauchwassertank zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Brauchwassertanks (B1, B2) vorgesehen
sind, welche über in jeweils parallel geschalteten oberen Einlaß- und unteren Auslaßstutzen
(38, 39; 42, 43) vorgesehene Einlaß- bzw. Auslaß-Absperrventile (40, 41; 44, 45) wechselweise
an den Ausgang (37) der Filtereinrichtung (35) bzw. an den Eingang (54) der Hochdruckpumpe
(55) anschließbar sind.
2. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeich- net, daß in einem
gemeinsamen Kessel (11) zur Aufnahme des Schlammes und des Brauchwassers durch Querwände
(46, 47) voneinander getrennte Schlamm- und Brauchwasserabteile (A1; B1, B2) vorgesehen
sind.
3. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaß-
und Auslaßventile (40, 41; 44, 45) der Brauchwassertanks (B1, B2)'als Rückschlagklappen
ausgebildet sind.
4. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaß-
und Auslaßventile (40, 41; 44, 45) der Brauchwassertanks (b1, B2) gegenseitig so verriegelt
sind, daß bei mindestens einem Brauchwassertank (B1) das Auslaßventil (45) zur Hochdruckpumpe
(55) geöffnet und das zugehörige Einlaßventil (41) geschlossen ist, während bei einem
anderen Brauchwassertank (B2) das Einlaßventil (40), welches mit dem Ausgang (37)
der Filteranordnung (35) in Verbindung steht, geöffnet und das zugehörige Auslaßventil
(44) zur Hochdruckpumpe (55) geschlossen ist.
5. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuerung
der Einlaß- und Auslaßventile (40, 41; 44, 45) der Brauchwassertanks (B1,B2) mit in
ihrem Inneren angeordneten Flüssigkeitsstandsmeldern gesteuert wird.
6. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß mit den Flüssigkeitastandsmeldern
eine Signaleinrichtung verbunden ist, die bei Entleerung sämtlicher Brauchwassertanks
(B1, B2) dem Bedienungspersonal signalisiert, daß aus einer fremden Quelle Brauchwasser
nachzufüllen ist.
7. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Hochdruckpumpe (55) und den Auslaßstutzen (42,43) der Brauchwassertanks (B1, B2)
in Reihenschaltung eine Förderpumpe (50) und ein Drehventil (52) angeordnet sind.
8. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Wasserabpumpstutzen (13) des Schlammbehälters (A1, A2) und den Einlaßstutzen (38,
39) der Brauchwassertanks (B1, B2) in Reihenschaltung eine Pumpe (33) und ein selbstreinigender
Zyklon (35) angeordnet ist.
9. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 7 und 8 dadurch gekennzeichnet, daß die im
Zyklon (35) und im Rückspülfilter (52) ausgeschiedenen Feststoffe über eine in den
Schlammbehälter (A1) einmündende Rückführleitung (16) zurückgefördert werden.
10. Kanalreinigungsfahrzeug mit einem kesselartigen Behälter, dessen hinterer Behälterboden
zwecks Entleerung von einem ; schwenkbaren Deckel gebildet wird nach Anspruch 1 bis
9 dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserabpumpstutzen (13) am Deckel (12) angeordnet
ist und daß zwischen einer dort starr angeschlossenen Waaserrückführleitung (31) eine
Trennstelle (32) angeordnet ist, die beim Betätigen des Deckels (12) automatisch geöffnet
und geschlossen wird.