[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen, mit zwei zwischen
dem Kopfstück und dem Untergestell angeordneten, das geschmiedete Material klemmenden
und gegenüber dem Pressetisch quer zur Richtung des Pressestößelhubes beweglich gelagerten
geteilten Matrizen, deren untere und obere Hälften in je einem Matrizenhalter angeordnet
sind und die Halter der oberen und unteren Matrizen miteinander gekoppelt sind, wobei
beide Matrizenhalter, welche sich auf einer Seite der Matrizenteilungsebene befinden,
an Gelenkhebeln angelenkt sind, welche ihrerseits am Untergestell gelagert sind, und
die inneren Gelenkhebel, welche sich näher der Stauchzone befinden, an den unteren
Matrizenhaltern unterhalb der Matrizenteilungsebene angelenkt sind, und die Lagerungen
der äußeren Gelenkhebel, welche weiter von der Stauchzone entfernt sind, sich an Vorsprüngen
stützen, welche auf der oberen Fläche des Untergestells angeordnet sind.
[0002] Es sind Vorrichtungen zum Schmieden von Kurbelkröpfungen durch Stauchen und Biegen
eines Stabes bekannt, in welchen der Pressestößel mittels Gelenkhebeln mit den als
Klemmbacken mit Formschluß ausgebildeten Stauchwerkzeugen verbunden ist, die sich
quer zur Richtung des Pressestößelhubes bewegen. Die Gelenkhebel sind an einer Seite
an einem am Pressestößel angeordneten Kopfstück, und an dem anderen Ende auf der Rückseite
der Stauchwerkzeuge oberhalb der Teilungsebene der Klemmbacken angelenkt.
[0003] Aus der DE-PS 1 301 297 ist zum Beispiel eine Vorrichtung der oben erwähnten Art
bekannt, in welcher die unteren Enden der Gelenkhebel an den oberen Stauchwerkzeughälften
oberhalb der Teilungsebene dieser Werkzeuge angelenkt sind. Die Breite der Gelenkhebel
entspricht dabei der Breite der Stauchwerkzeughälften.
[0004] So eine Gestaltung der Vorrichtung hat den Nachteil, daß wegen der Anlenkung der
unteren Gelenkhebelenden lediglich auf einer Seite der Werkzeugteilungsebene während
des Arbeitshubes ein Moment des Kräftepaares entsteht, welches die ungleichmäßige
Belastung der einzelnen Gelenkhebel bewirkt. Die Werkzeuge haben deswegen eine Tendenz
zum "Kippen". Bekanntlich steigt in solchen Vorrichtungen die Stauchkraft mit dem
Ausschlag der Gelenkhebel. Mit diesem Ausschlag wächst aber auch die Differenz zwischen
den Belastungen der einzelnen Gelenkhebel und des Kräftepaarmoments, das das "Kippen"
der Stauchwerkzeuge bewirkt.
[0005] In der bekannten Vorrichtung sind die oberen Enden der Gelenkhebel lediglich an der
unteren Fläche des Kopfstückes angelenkt. Während des Arbeitshubes entstehen deswegen
Biegekräfte, die auf die Konstruktion einwirken.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das Kippen der Stauchwerkzeuge
und unerwünschte Biegespannungen zu beseitigen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, daß die unteren Lagerungen der inneren Gelenkhebel sich an Querbalken
stützen, welche am unteren Teil der das Untergestell bildenden Balken 1 befestigt
sind und die oberen Lagerungen der äußeren Gelenkhebel an den unteren Matrizenhaltern
oberhalb der Matrizenteilungsebene angeordnet sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß die das Untergestell bildenden
Balken nicht gebogen, sondern lediglich in Längsrichtung gezogen werden. Auf die Stauchmatrizen
wirkt kein Kräftepaarmoment. Die Belastungen der Gelenkhebel sind gleichmäßiger verteilt,
als bei bekannten Vorrichtungen. Dieses ermöglicht ein genaueres Schmieden. Außerdem
ist der erforderliche Materialaufwand bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen kleiner.
[0009] Anhand der Zeichnung die eine Vorrichtung im offenen Zustand, in der Seitenansicht
teilweise geschnitten zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus zwei Baugruppen, nämlich
einer unteren und einer oberen.
[0011] Die untere Baugruppe hat als Untergestell zwei Balken 1, deren Umriß einem langgestreckten
Buchstaben H ähnlich ist. Diese Balken sind mit Distanzschrauben miteinander verbunden.
Diese Balken 1 sind auf einer Platte 2 abgestützt. Jeder Balken 1 hat auf der oberen
Fläche zwei Vorsprünge 1a und auf der unteren Fläche zwei weitere Vorsprünge 1b. An
den unteren Vorsprüngen 1b sind zwei Querbalken 3 gehalten. An jedem dieser Balken
3 sitzt eine Lagerwalze 4. An jeder Lagerwalze 4 ist ein Gelenkhebel 5 angelenkt,
der gabelförmig bzw. U-förmig gestaltet ist. Die untere Lagerfläche am Sockel des
Gelenkhebels 5 ist konkavzylindrisch, dagegen sind die oberen Lagerflächen des Gelenkhabels
5 konvex-walzenförmig. Jeder Gelenkhebel ist mit zwei Verbindungsgliedern 6 mit den
Lagerwalzen verbunden und gesichert. Die Verbindungsglieder haben die Gestalt von
Überlaschungen. Der Anlenkpunkt jedes Matrizenhalters 7 am Gabelhebel 5 befindet sich
unterhalb der Matrizenteilungsebene P. Der Matrizenhalter ist am Gelenkhebel 5 mittels
Bolzen 8 (Fig. 5) gesichert. Zu jedem unteren Matrizenhalter 7 ist oberhalb der Matrizenteilungsebene
P beiderseitig je eine Lagerwalze 9 befestigt. Analoge Lagerwalzen 10 sind auf der
oberen Fläche des Balkens 1 und am oberen Vorsprung 1a vorgesehen. Zwischen den Lagerwalzen
9 und 10 ist je ein Gelenkhebel 11 angeordnet. In der Vorrichtung ist also jeder untere
Matrizenhalter an zwei Gelenkhebeln 11 und einem Gelenkhebel 5 angelenkt und bildet
mit ihnen und den Balken eine Parallelogrammführung.
[0012] An den Balkenenden sind hydraulische Zylinder 13 befestigt, die mittels Zugseilen
mit den Matrizenhaltern 7 verbunden sind. Diese Zugseile werden durch Rollen 12 geführt.
Die Zylinder 13 dienen zum Rückführen der Matrizenhalter in die Ausgangsstellung bis
zum Anschlag 15.
[0013] Die obere Baugruppe der Vorrichtung besteht aus zwei oberen Balken 16, welche mit
Distanzschrauben miteinander verbunden sind. Die Balken 16 sind mit zwei waagrechten
Führungsstücken 16a ausgerüstet, an welchen zwei obere Matrizenhalter 18 gleitend
befestigt sind. Diese Matrizenhalter liegen in ihrer Ausgangsstellung an Anschlägen
19 an. Die Matrizenhalter weisen Vorsprünge 18a auf, welche als Mitnehmer dienen und
während des Arbeitshubes mit den Vorsprüngen 7a des unteren Matrizenhalters 7 gekoppelt
werden. Auf diese Weise werden die Matrizenhalter 7 und 18 gekoppelt. In die Vorrichtung
werden die Werkzeugeinsätze eingebaut. In die unteren Matrizenhalter 7 werden die
Werkzeugeinsätze 20, in die oberen Matrizenhalter 18 die Werkzeugeinsätze 21 eingebaut.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Im offenen Zustand legt
man das zu schmiedende in der Zeichnung nicht dargestellte Material in Form eines
Stabes auf die unteren Werkzeugeinsätze 20 und setzt die Presse in Gang. In der Zeichnung
sind der Pressentisch mit 22 und der Press
ens
tößel mit .23 bezeichnet. Während des Arbeitshubes pressen die oberen Matrizenhalter 18
auf die unteren Matrizenhalter 7. Wegen der Lotabweichung der Gelenkhebel 5 und 11
in Richtung der vertikalen Symmetrieebene, und wegen der beweglichen Anordnung der
oberen Matrizenhalter 18, werden die linken und die rechten Matrizen in waagerechter
Richtung gegeneinander bewegt. Der zwischen den Stirnflächen der zwei Werkzeugeinsatzpaare
20, 21 befindliche Stababschnitt wird gestaucht.
[0015] Die Vorrichtung kann in vertikalen Pressen in der auf der Zeichnung dargestellten
lotrechten Lage, oder in der umgekehrten Position angewandt werden. Sie kann aber
auch in horizontalen Pressen in waagrechter Lage montiert werden.
Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen, mit zwei zwischen dem Kopfstück und dem Untergestell
angeordneten, das geschmiedete Material klemmenden und gegenüber dem Pressetisch quer
zur Richtung des Pressestößelhubes beweglich gelagerten Matrizen, deren untere und
obere Hälften in je einem Matrizenhalter angeordnet sind und die Halter der oberen
und unteren Matrizen miteinander gekoppelt sind, wobei beide Matrizenhalter, welche
sich auf einer Seite der Matrizenteilungsebene befinden, an Gelenkhebeln angelenkt
sind, welche ihrerseits am Untergestell gelagert sind, und die inneren Gelenkhebel,
welche sich näher der Stauchzone befinden, an den unteren Matrizenhaltern unterhalb
der Matrizenteilungsebene angelenkt sind, und die Lagerungen der äußeren Gelenkhebel,
welche weiter von der Stauchzone entfernt sind, sich an Vorsprüngen abstützen, welche
auf der oberen Fläche des Untergestells angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren Lagerungen der inneren Gelenkhebel (5) an Querbalken (3) abgestützt sind,
welche am unteren Teil der das Untergestell bildenden Balken (1) befestigt sind, und
die oberen Lagerungen der äußeren Gelenkhebel (11) an den unteren Matrizenhaltern
(7) oberhalb der Matrizenteilungsebene (P) angeordnet sind.