(19)
(11) EP 0 048 499 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.1982  Patentblatt  1982/13

(21) Anmeldenummer: 81107830.2

(22) Anmeldetag:  12.01.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21K 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 14.01.1978 PL 204016
22.11.1978 PL 211132

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
79100095.3 / 0003139

(71) Anmelder: Instytut Obrobki Plastycznej
61-120 Poznan (PL)

(72) Erfinder:
  • Rut, Tadeusz
    Poznan (PL)

(74) Vertreter: Finck, Dieter, Dr.Ing. 
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck Mariahilfplatz 2 - 3
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen


    (57) Die Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen weist die folgenden Merkmale auf: Zwei geteilte, aus Matrizenhälften (20, 21) zusammengesetzte Matrizen, welche das zu stauchende Material klemmen, sind in Matrizen-haltern (7, 18) zwischen dem Kopfstück (16) und dem Untergestell (1) angeordnet. Die Matrizenhalter (7, 18) sind quer zur Richtung des Presseströßelhubes beweglich gelagert. Die Halter (7) der Matrizenhälften (20) welche sich auf einer Seite der Matrizenteilungsebene (P) befinden sind an Gelenkhebeln (5 und 11) angelenkt, welche ihrerseits am Gestell (1) gelagert sind. Die Halter (18) der anderen Matrizenhälften (21) welche sich auf der anderen Seite der Matrizenteilungsebene (P) befinden, werden mittels Mitnehmern (18a) an die Halter (7) gekoppelt. Die unteren Lagerungen der Gelenkhebel(5), welche näher an der Stauchzone angeordnet sind, stützen sich an Querbalken (3), welche am unteren Teil der das Untergestell bildenden Balken (1) befestigt sind. Die oberen Lagerungen dieser Gelenkhebel (5) sind an den Matrizenhaltern (7) unterhalb der Matnzenteilungsebene (P) angeordnet. Die unteren Lagerungen der Gelenkhebel (11), welche weiter von der Stauchzone entfernt sind, sind im oberen Teil des Balkens (1) abgestützt und die oberen Lagerungen dieser Gelenkhebel (11) sind an den Matrizenhaltern (7) oberhalb der Matrizenteilungsebene (P) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen, mit zwei zwischen dem Kopfstück und dem Untergestell angeordneten, das geschmiedete Material klemmenden und gegenüber dem Pressetisch quer zur Richtung des Pressestößelhubes beweglich gelagerten geteilten Matrizen, deren untere und obere Hälften in je einem Matrizenhalter angeordnet sind und die Halter der oberen und unteren Matrizen miteinander gekoppelt sind, wobei beide Matrizenhalter, welche sich auf einer Seite der Matrizenteilungsebene befinden, an Gelenkhebeln angelenkt sind, welche ihrerseits am Untergestell gelagert sind, und die inneren Gelenkhebel, welche sich näher der Stauchzone befinden, an den unteren Matrizenhaltern unterhalb der Matrizenteilungsebene angelenkt sind, und die Lagerungen der äußeren Gelenkhebel, welche weiter von der Stauchzone entfernt sind, sich an Vorsprüngen stützen, welche auf der oberen Fläche des Untergestells angeordnet sind.

    [0002] Es sind Vorrichtungen zum Schmieden von Kurbelkröpfungen durch Stauchen und Biegen eines Stabes bekannt, in welchen der Pressestößel mittels Gelenkhebeln mit den als Klemmbacken mit Formschluß ausgebildeten Stauchwerkzeugen verbunden ist, die sich quer zur Richtung des Pressestößelhubes bewegen. Die Gelenkhebel sind an einer Seite an einem am Pressestößel angeordneten Kopfstück, und an dem anderen Ende auf der Rückseite der Stauchwerkzeuge oberhalb der Teilungsebene der Klemmbacken angelenkt.

    [0003] Aus der DE-PS 1 301 297 ist zum Beispiel eine Vorrichtung der oben erwähnten Art bekannt, in welcher die unteren Enden der Gelenkhebel an den oberen Stauchwerkzeughälften oberhalb der Teilungsebene dieser Werkzeuge angelenkt sind. Die Breite der Gelenkhebel entspricht dabei der Breite der Stauchwerkzeughälften.

    [0004] So eine Gestaltung der Vorrichtung hat den Nachteil, daß wegen der Anlenkung der unteren Gelenkhebelenden lediglich auf einer Seite der Werkzeugteilungsebene während des Arbeitshubes ein Moment des Kräftepaares entsteht, welches die ungleichmäßige Belastung der einzelnen Gelenkhebel bewirkt. Die Werkzeuge haben deswegen eine Tendenz zum "Kippen". Bekanntlich steigt in solchen Vorrichtungen die Stauchkraft mit dem Ausschlag der Gelenkhebel. Mit diesem Ausschlag wächst aber auch die Differenz zwischen den Belastungen der einzelnen Gelenkhebel und des Kräftepaarmoments, das das "Kippen" der Stauchwerkzeuge bewirkt.

    [0005] In der bekannten Vorrichtung sind die oberen Enden der Gelenkhebel lediglich an der unteren Fläche des Kopfstückes angelenkt. Während des Arbeitshubes entstehen deswegen Biegekräfte, die auf die Konstruktion einwirken.

    [0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das Kippen der Stauchwerkzeuge und unerwünschte Biegespannungen zu beseitigen.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß die unteren Lagerungen der inneren Gelenkhebel sich an Querbalken stützen, welche am unteren Teil der das Untergestell bildenden Balken 1 befestigt sind und die oberen Lagerungen der äußeren Gelenkhebel an den unteren Matrizenhaltern oberhalb der Matrizenteilungsebene angeordnet sind.

    [0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß die das Untergestell bildenden Balken nicht gebogen, sondern lediglich in Längsrichtung gezogen werden. Auf die Stauchmatrizen wirkt kein Kräftepaarmoment. Die Belastungen der Gelenkhebel sind gleichmäßiger verteilt, als bei bekannten Vorrichtungen. Dieses ermöglicht ein genaueres Schmieden. Außerdem ist der erforderliche Materialaufwand bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen kleiner.

    [0009] Anhand der Zeichnung die eine Vorrichtung im offenen Zustand, in der Seitenansicht teilweise geschnitten zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.

    [0010] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus zwei Baugruppen, nämlich einer unteren und einer oberen.

    [0011] Die untere Baugruppe hat als Untergestell zwei Balken 1, deren Umriß einem langgestreckten Buchstaben H ähnlich ist. Diese Balken sind mit Distanzschrauben miteinander verbunden. Diese Balken 1 sind auf einer Platte 2 abgestützt. Jeder Balken 1 hat auf der oberen Fläche zwei Vorsprünge 1a und auf der unteren Fläche zwei weitere Vorsprünge 1b. An den unteren Vorsprüngen 1b sind zwei Querbalken 3 gehalten. An jedem dieser Balken 3 sitzt eine Lagerwalze 4. An jeder Lagerwalze 4 ist ein Gelenkhebel 5 angelenkt, der gabelförmig bzw. U-förmig gestaltet ist. Die untere Lagerfläche am Sockel des Gelenkhebels 5 ist konkavzylindrisch, dagegen sind die oberen Lagerflächen des Gelenkhabels 5 konvex-walzenförmig. Jeder Gelenkhebel ist mit zwei Verbindungsgliedern 6 mit den Lagerwalzen verbunden und gesichert. Die Verbindungsglieder haben die Gestalt von Überlaschungen. Der Anlenkpunkt jedes Matrizenhalters 7 am Gabelhebel 5 befindet sich unterhalb der Matrizenteilungsebene P. Der Matrizenhalter ist am Gelenkhebel 5 mittels Bolzen 8 (Fig. 5) gesichert. Zu jedem unteren Matrizenhalter 7 ist oberhalb der Matrizenteilungsebene P beiderseitig je eine Lagerwalze 9 befestigt. Analoge Lagerwalzen 10 sind auf der oberen Fläche des Balkens 1 und am oberen Vorsprung 1a vorgesehen. Zwischen den Lagerwalzen 9 und 10 ist je ein Gelenkhebel 11 angeordnet. In der Vorrichtung ist also jeder untere Matrizenhalter an zwei Gelenkhebeln 11 und einem Gelenkhebel 5 angelenkt und bildet mit ihnen und den Balken eine Parallelogrammführung.

    [0012] An den Balkenenden sind hydraulische Zylinder 13 befestigt, die mittels Zugseilen mit den Matrizenhaltern 7 verbunden sind. Diese Zugseile werden durch Rollen 12 geführt. Die Zylinder 13 dienen zum Rückführen der Matrizenhalter in die Ausgangsstellung bis zum Anschlag 15.

    [0013] Die obere Baugruppe der Vorrichtung besteht aus zwei oberen Balken 16, welche mit Distanzschrauben miteinander verbunden sind. Die Balken 16 sind mit zwei waagrechten Führungsstücken 16a ausgerüstet, an welchen zwei obere Matrizenhalter 18 gleitend befestigt sind. Diese Matrizenhalter liegen in ihrer Ausgangsstellung an Anschlägen 19 an. Die Matrizenhalter weisen Vorsprünge 18a auf, welche als Mitnehmer dienen und während des Arbeitshubes mit den Vorsprüngen 7a des unteren Matrizenhalters 7 gekoppelt werden. Auf diese Weise werden die Matrizenhalter 7 und 18 gekoppelt. In die Vorrichtung werden die Werkzeugeinsätze eingebaut. In die unteren Matrizenhalter 7 werden die Werkzeugeinsätze 20, in die oberen Matrizenhalter 18 die Werkzeugeinsätze 21 eingebaut.

    [0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Im offenen Zustand legt man das zu schmiedende in der Zeichnung nicht dargestellte Material in Form eines Stabes auf die unteren Werkzeugeinsätze 20 und setzt die Presse in Gang. In der Zeichnung sind der Pressentisch mit 22 und der Pressenstößel mit .23 bezeichnet. Während des Arbeitshubes pressen die oberen Matrizenhalter 18 auf die unteren Matrizenhalter 7. Wegen der Lotabweichung der Gelenkhebel 5 und 11 in Richtung der vertikalen Symmetrieebene, und wegen der beweglichen Anordnung der oberen Matrizenhalter 18, werden die linken und die rechten Matrizen in waagerechter Richtung gegeneinander bewegt. Der zwischen den Stirnflächen der zwei Werkzeugeinsatzpaare 20, 21 befindliche Stababschnitt wird gestaucht.

    [0015] Die Vorrichtung kann in vertikalen Pressen in der auf der Zeichnung dargestellten lotrechten Lage, oder in der umgekehrten Position angewandt werden. Sie kann aber auch in horizontalen Pressen in waagrechter Lage montiert werden.


    Ansprüche

    Vorrichtung zum Stauchen auf Pressen, mit zwei zwischen dem Kopfstück und dem Untergestell angeordneten, das geschmiedete Material klemmenden und gegenüber dem Pressetisch quer zur Richtung des Pressestößelhubes beweglich gelagerten Matrizen, deren untere und obere Hälften in je einem Matrizenhalter angeordnet sind und die Halter der oberen und unteren Matrizen miteinander gekoppelt sind, wobei beide Matrizenhalter, welche sich auf einer Seite der Matrizenteilungsebene befinden, an Gelenkhebeln angelenkt sind, welche ihrerseits am Untergestell gelagert sind, und die inneren Gelenkhebel, welche sich näher der Stauchzone befinden, an den unteren Matrizenhaltern unterhalb der Matrizenteilungsebene angelenkt sind, und die Lagerungen der äußeren Gelenkhebel, welche weiter von der Stauchzone entfernt sind, sich an Vorsprüngen abstützen, welche auf der oberen Fläche des Untergestells angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Lagerungen der inneren Gelenkhebel (5) an Querbalken (3) abgestützt sind, welche am unteren Teil der das Untergestell bildenden Balken (1) befestigt sind, und die oberen Lagerungen der äußeren Gelenkhebel (11) an den unteren Matrizenhaltern (7) oberhalb der Matrizenteilungsebene (P) angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht