(19)
(11) EP 0 048 687 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.1982  Patentblatt  1982/13

(21) Anmeldenummer: 81730097.3

(22) Anmeldetag:  22.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A61F 17/00, A45C 11/24, A45C 13/02, A45C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 23.09.1980 DE 3036154

(71) Anmelder: Schlichting, Klaus, Dr.
D-1000 Berlin 19 (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlichting, Klaus, Dr.
    D-1000 Berlin 19 (DE)

(74) Vertreter: Böning, Manfred, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Dieter Jander Dr.-Ing. Manfred Böning Leistikowstrasse 2
14050 Berlin
14050 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einsatzkoffer für Notärzte


    (57) Ein Einsatzkoffer für Notärzte besitzt einen kastenförmigen Hauptteil (1), der durch einen Deckel (3) verschließbar ist, welcher von einer flachen, formsteifen Reanimationsunterlage gebildet wird. Außerdem befindet sich an einer Seite des Hauptteiles (1) eine Klappe (5) für ein vom Hauptteil (1) abgetrenntes Fach (4), das zur Aufnahme von Reanimationsutensilien nutzbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Einsatzkoffer für Notärzte mit einem zur Aufnahme von Notfallutensilien dienenden kastenförmigen Hauptteil, der durch einen Deckel verschließbar ist.

    [0002] Einsatzkoffer der in Betracht gezogenen Art werden verwendet, um in Notsituationen bestimmte Geräte, Medikamente und Infusionslösungen zum Einsatzort zu transportieren. Bekannt sind Koffer mit Deckeln, die ebenfalls kastenförmig ausgebildet sind und einen Teil der mitzuführenden Utensilien aufnehmen. Die bekannten Koffer vermögen insofern nicht voll zu befriedigen, als sie im aufgeklappten Zustand ähnlich wie ein aufgeklappter Reisekoffer sehr viel Platz beanspruchen und beim Öffnen des Koffers eine gewisse Gefahr besteht, daß im Deckel untergebrachte Utensilien ungewollt aus dem Deckel herausfallen.

    [0003] Die Erfahrung hat gelehrt, daß in Notfallsituationen häufig für eine Reanimation unbedingt erforderliche feste Unterlagen für den Patienten fehlen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Patient bettlägrig ist, da in Privathaushalten geeignete Bretter od.dgl. regelmässig fehlen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einsatzkoffer der in Betracht gezogenen Art zu schaffen, der auch im geöffneten Zustand eine vergleichsweise geringe Abstellfläche beansprucht und dessen Deckel als Hilfsmittel bei der Reanimation von Patienten verwendet werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckel von einer flachen, formsteifen Reanimationsunterlage gebildet wird, die lösbar am Hauptteil befestigt ist.

    [0005] Der erfindungsgemässe Einsatzkoffer bietet den Vorteil, daß der Deckel am Einsatzort vom Hauptteil des Koffers getrennt werden kann und der Platzbedarf für den eigentlichen Koffer außerordentlich klein ist. Durch die Ausbildung des Deckels als Reanimationsunterlage wird eine Reanimation von Patienten spürbar erleichtert. Abgesehen hiervon läßt sich der flache Deckel auch als kleiner Operationstisch nutzen. Da sämtliche Utensilien aufgrund der Ausbildung des Deckels im Hauptteil des Einsatzkoffers untergebracht sind, kann die Innenfläche des Deckels schließlich zur Anbringung von Informationstafeln genutzt werden.

    [0006] Durch die vorgeschlagene Aufteilung des Einsatzkoffers in einen kastenförmigen Hauptteil und einen flachen Deckel erhält der Hauptteil zwangsläufig eine Tiefe bzw. Füllhöhe, die größer ist als die Tiefe bzw. Füllhöhe der über Scharniere miteinander verbundenen jeweils kastenförmigen Einzelteile bekannter Koffer. Der Gewinn an Tiefe bzw. Füllhöhe schafft die Voraussetzungen dafür, daß bei einer bevorzugten Ausführung des Einsatzkoffers eine der Seitenwände des Hauptteiles mit einer Klappe für ein vom übrigen Hauptteil abgetrenntes Fach versehen werden kann. Dieses Fach kann dabei hinreichend groß gewählt werden, um Platz für eine Sauerstoff- und Vakuumeinrichtung zu bieten. Will man nur die Sauerstoff- bzw. die Vakuumeinrichtung nutzen, so braucht der eigentliche Einsatzkoffer noch nicht einmal selbst geöffnet zu werden. Die Gefahr einer Verschmutzung des Inhaltes des Einsatzkoffers durch abgesaugtes Material wird auf diese Weise verringert.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 die perspektivische Ansicht eines Einsatzkoffers;

    Figur 2 die perspektivische Ansicht eines aus dem Koffer gemäß Figur 1 entnommenen Schubes;

    Figur 3 eine Draufsicht auf den geöffneten Koffer nach Entfernen des Deckels und

    Figur 4 eine Seitenansicht des Einsatzkoffers gemäß Figuren 1 - 3.



    [0008] Der in der Zeichnung dargestellte Einsatzkoffer besteht aus einem kastenförmigen Hauptteil 1 und einem über nicht näher dargestellte Trennscharniere 2 mit diesem verbundenen-Deckel 3. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Hauptteil etwa 20 cm hoch, während seine Längskante eine Länge von 52 cm und seine Querkante eine Länge von 42 cm hat. Der Deckel wird im geschlossenen Zustand des Kastens mit Hilfe von zwei nicht dargestellten Spannverschlüssen gegen eine entweder in den Deckel oder den oberen Rand des Hauptteiles eingelassene Gummidichtung gedrückt. Der Deckel 3 ist außerordentlich formsteif. Man kann ihn, wie eingangs bereits erwähnt, vom Hauptteil 1 trennen und als Reanimationsunterlage, als kleinen Operationstisch oder als Tablett während operativer Eingriffe benutzen.

    [0009] An der rechten Seite des Einsatzkoffers (vgl. Fig. 1) ist ein vom übrigen Hauptteil 1 abgegrenztes ca. 35 x 10 cm grosses Fach 4 gelegen, das durch eine Klappe 5 verschließbar ist, die schwenkbar auf einer Achse 6 gelagert ist und um einen Winkel von etwa -600 aus der Seitenwand herausgeschwenkt werden kann. An der Klappe 5 können mit Hilfe von Befestigungselementen Teile einer Sauerstoff- und/oder Vakuumeinrichtung angeklammert werden. Die Klappe 5 kann nicht nur aus der Seitenwand des Hauptteiles herausgeklappt, sondern bei geeigneter Ausbildung der Scharniere gänzlich vom Hauptteil entfernt werden. Oberhalb des Faches 4 befinden sich zwei Fächer 7 und 8,von denen eines zur Aufnahme einer Lampe und eines zur Aufnahme einer zusammengefalteten Aluminiumfolie dient. Mit 9 sind von oben in den Hauptteil einführbare Schübe bezeichnet. Jeder dieser Schübe 9 kann mit einem gesonderten Deckel 10 versehen werden. Es ist möglich, die einzelnen Schübe 9 mit den Buchstaben der "A B C - Regel" zu beschriften und mit den entsprechenden Utensilien zu befüllen. Die Schübe sind an der Rückwand vorzugsweise mit Magneten 11 ausgerüstet, denen Metallplatten 12 am Boden des Hauptteiles 1 zugeordnet sind. Auf diese Weise wird ein unerwünschtes Herausrutschen der Schübe 9 aus dem Hauptteil 1 verhindert. Um die Schübe bei Bedarf aus dem Hauptteil herausziehen zu können, sind sie mit Grifföffnungen 13 ausgestattet.

    [0010] Der beschriebene Einsatzkoffer beansprucht am Notfallort im geöffneten Zustand wenig Raum. Durch die vom Hauptteil getrennte Unterbringung einer Sauerstoff-und/oder Vakuumeinrichtung in einem besonderen vom übrigen Hauptteil abgegrenzten Fach wird das Arbeiten mit dem Koffer erleichtert. Der robuste formsteife Deckel erfüllt in sinnvoller Weise mehrere Funktionen, da er einerseits zum Abdichten des Koffers dient und andererseits als Reanimationsunterlage bei Wiederbelebungsmaßnahmen in weich gefederten Betten genutzt werden kann. Die Verwendung von Schüben erhöht die Übersichtlichkeit der im Einsatzkoffer untergebrachten Utensilien. Es ist möglich, die Medikamente in sogenannte logische Gruppen zu unterteilen, die den Hauptanwendungsfällen des Einsatzkoffers entsprechen.


    Ansprüche

    1. Einsatzkoffer für Notärzte mit einem zur Aufnahme von Notfallutensilien dienenden kastenförmigen Hauptteil, der durch einen Deckel verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) von einer flachen, formsteifen Reanimationsunterlage gebildet wird, die lösbar am Hauptteil (1) befestigt ist.
     
    2. Einsatzkoffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reanimationsunterlage aus einer ebenen Platte besteht, die über Trennscharniere mit dem Hauptteil (1) verbunden ist.
     
    3. Einsatzkoffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Seitenwände des Hauptteiles (1) mit einer Klappe (5) für ein vom übrigen Hauptteil abgetrenntes Fach (4) versehen ist.
     
    4. Einsatzkoffer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (5) über aushängbare Trennscharniere mit dem Hauptteil (1) verbunden ist.
     
    5. Einsatzkoffer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (5) an ihrer Innenseite mit Befestigungselementen für Teile einer Sauerstoff- und Vakuumeinrichtung versehen ist.
     
    6. Einsatzkoffer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel, um den die Klappe (5) aus der Seitenwand des Hauptteils (1) herausschwenkbar ist, etwa 600 beträgt.
     
    7. Einsatzkoffer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptteil (1) mit Schüben (9) versehen ist.
     
    8. Einsatzkoffer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schübe (9) mit Magneten (11) ausgestattet sind, durch die sie gegen unbeabsichtigte Bewegungen gesichert werden.
     




    Zeichnung