[0001] Die Erfindung betrifft einen Einsatzkoffer für Notärzte mit einem zur Aufnahme von
Notfallutensilien dienenden kastenförmigen Hauptteil, der durch einen Deckel verschließbar
ist.
[0002] Einsatzkoffer der in Betracht gezogenen Art werden verwendet, um in Notsituationen
bestimmte Geräte, Medikamente und Infusionslösungen zum Einsatzort zu transportieren.
Bekannt sind Koffer mit Deckeln, die ebenfalls kastenförmig ausgebildet sind und einen
Teil der mitzuführenden Utensilien aufnehmen. Die bekannten Koffer vermögen insofern
nicht voll zu befriedigen, als sie im aufgeklappten Zustand ähnlich wie ein aufgeklappter
Reisekoffer sehr viel Platz beanspruchen und beim Öffnen des Koffers eine gewisse
Gefahr besteht, daß im Deckel untergebrachte Utensilien ungewollt aus dem Deckel herausfallen.
[0003] Die Erfahrung hat gelehrt, daß in Notfallsituationen häufig für eine Reanimation
unbedingt erforderliche feste Unterlagen für den Patienten fehlen. Dies gilt insbesondere
dann, wenn der Patient bettlägrig ist, da in Privathaushalten geeignete Bretter od.dgl.
regelmässig fehlen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einsatzkoffer der in Betracht gezogenen
Art zu schaffen, der auch im geöffneten Zustand eine vergleichsweise geringe Abstellfläche
beansprucht und dessen Deckel als Hilfsmittel bei der Reanimation von Patienten verwendet
werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckel von
einer flachen, formsteifen Reanimationsunterlage gebildet wird, die lösbar am Hauptteil
befestigt ist.
[0005] Der erfindungsgemässe Einsatzkoffer bietet den Vorteil, daß der Deckel am Einsatzort
vom Hauptteil des Koffers getrennt werden kann und der Platzbedarf für den eigentlichen
Koffer außerordentlich klein ist. Durch die Ausbildung des Deckels als Reanimationsunterlage
wird eine Reanimation von Patienten spürbar erleichtert. Abgesehen hiervon läßt sich
der flache Deckel auch als kleiner Operationstisch nutzen. Da sämtliche Utensilien
aufgrund der Ausbildung des Deckels im Hauptteil des Einsatzkoffers untergebracht
sind, kann die Innenfläche des Deckels schließlich zur Anbringung von Informationstafeln
genutzt werden.
[0006] Durch die vorgeschlagene Aufteilung des Einsatzkoffers in einen kastenförmigen Hauptteil
und einen flachen Deckel erhält der Hauptteil zwangsläufig eine Tiefe bzw. Füllhöhe,
die größer ist als die Tiefe bzw. Füllhöhe der über Scharniere miteinander verbundenen
jeweils kastenförmigen Einzelteile bekannter Koffer. Der Gewinn an Tiefe bzw. Füllhöhe
schafft die Voraussetzungen dafür, daß bei einer bevorzugten Ausführung des Einsatzkoffers
eine der Seitenwände des Hauptteiles mit einer Klappe für ein vom übrigen Hauptteil
abgetrenntes Fach versehen werden kann. Dieses Fach kann dabei hinreichend groß gewählt
werden, um Platz für eine Sauerstoff- und Vakuumeinrichtung zu bieten. Will man nur
die Sauerstoff- bzw. die Vakuumeinrichtung nutzen, so braucht der eigentliche Einsatzkoffer
noch nicht einmal selbst geöffnet zu werden. Die Gefahr einer Verschmutzung des Inhaltes
des Einsatzkoffers durch abgesaugtes Material wird auf diese Weise verringert.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 die perspektivische Ansicht eines Einsatzkoffers;
Figur 2 die perspektivische Ansicht eines aus dem Koffer gemäß Figur 1 entnommenen
Schubes;
Figur 3 eine Draufsicht auf den geöffneten Koffer nach Entfernen des Deckels und
Figur 4 eine Seitenansicht des Einsatzkoffers gemäß Figuren 1 - 3.
[0008] Der in der Zeichnung dargestellte Einsatzkoffer besteht aus einem kastenförmigen
Hauptteil 1 und einem über nicht näher dargestellte Trennscharniere 2 mit diesem verbundenen-Deckel
3. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Hauptteil etwa 20 cm hoch, während
seine Längskante eine Länge von 52 cm und seine Querkante eine Länge von 42 cm hat.
Der Deckel wird im geschlossenen Zustand des Kastens mit Hilfe von zwei nicht dargestellten
Spannverschlüssen gegen eine entweder in den Deckel oder den oberen Rand des Hauptteiles
eingelassene Gummidichtung gedrückt. Der Deckel 3 ist außerordentlich formsteif. Man
kann ihn, wie eingangs bereits erwähnt, vom Hauptteil 1 trennen und als Reanimationsunterlage,
als kleinen Operationstisch oder als Tablett während operativer Eingriffe benutzen.
[0009] An der rechten Seite des Einsatzkoffers (vgl. Fig. 1) ist ein vom übrigen Hauptteil
1 abgegrenztes ca. 35 x 10 cm grosses Fach 4 gelegen, das durch eine Klappe 5 verschließbar
ist, die schwenkbar auf einer Achse 6 gelagert ist und um einen Winkel von etwa -60
0 aus der Seitenwand herausgeschwenkt werden kann. An der Klappe 5 können mit Hilfe
von Befestigungselementen Teile einer Sauerstoff- und/oder Vakuumeinrichtung angeklammert
werden. Die Klappe 5 kann nicht nur aus der Seitenwand des Hauptteiles herausgeklappt,
sondern bei geeigneter Ausbildung der Scharniere gänzlich vom Hauptteil entfernt werden.
Oberhalb des Faches 4 befinden sich zwei Fächer 7 und 8,von denen eines zur Aufnahme
einer Lampe und eines zur Aufnahme einer zusammengefalteten Aluminiumfolie dient.
Mit 9 sind von oben in den Hauptteil einführbare Schübe bezeichnet. Jeder dieser Schübe
9 kann mit einem gesonderten Deckel 10 versehen werden. Es ist möglich, die einzelnen
Schübe 9 mit den Buchstaben der "A B C - Regel" zu beschriften und mit den entsprechenden
Utensilien zu befüllen. Die Schübe sind an der Rückwand vorzugsweise mit Magneten
11 ausgerüstet, denen Metallplatten 12 am Boden des Hauptteiles 1 zugeordnet sind.
Auf diese Weise wird ein unerwünschtes Herausrutschen der Schübe 9 aus dem Hauptteil
1 verhindert. Um die Schübe bei Bedarf aus dem Hauptteil herausziehen zu können, sind
sie mit Grifföffnungen 13 ausgestattet.
[0010] Der beschriebene Einsatzkoffer beansprucht am Notfallort im geöffneten Zustand wenig
Raum. Durch die vom Hauptteil getrennte Unterbringung einer Sauerstoff-und/oder Vakuumeinrichtung
in einem besonderen vom übrigen Hauptteil abgegrenzten Fach wird das Arbeiten mit
dem Koffer erleichtert. Der robuste formsteife Deckel erfüllt in sinnvoller Weise
mehrere Funktionen, da er einerseits zum Abdichten des Koffers dient und andererseits
als Reanimationsunterlage bei Wiederbelebungsmaßnahmen in weich gefederten Betten
genutzt werden kann. Die Verwendung von Schüben erhöht die Übersichtlichkeit der im
Einsatzkoffer untergebrachten Utensilien. Es ist möglich, die Medikamente in sogenannte
logische Gruppen zu unterteilen, die den Hauptanwendungsfällen des Einsatzkoffers
entsprechen.
1. Einsatzkoffer für Notärzte mit einem zur Aufnahme von Notfallutensilien dienenden
kastenförmigen Hauptteil, der durch einen Deckel verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (3) von einer flachen, formsteifen Reanimationsunterlage gebildet wird,
die lösbar am Hauptteil (1) befestigt ist.
2. Einsatzkoffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reanimationsunterlage
aus einer ebenen Platte besteht, die über Trennscharniere mit dem Hauptteil (1) verbunden
ist.
3. Einsatzkoffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Seitenwände
des Hauptteiles (1) mit einer Klappe (5) für ein vom übrigen Hauptteil abgetrenntes
Fach (4) versehen ist.
4. Einsatzkoffer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (5) über
aushängbare Trennscharniere mit dem Hauptteil (1) verbunden ist.
5. Einsatzkoffer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (5)
an ihrer Innenseite mit Befestigungselementen für Teile einer Sauerstoff- und Vakuumeinrichtung
versehen ist.
6. Einsatzkoffer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel, um den die Klappe (5) aus der Seitenwand des Hauptteils (1) herausschwenkbar
ist, etwa 600 beträgt.
7. Einsatzkoffer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hauptteil (1) mit Schüben (9) versehen ist.
8. Einsatzkoffer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schübe (9) mit Magneten
(11) ausgestattet sind, durch die sie gegen unbeabsichtigte Bewegungen gesichert werden.