[0001] Die Erfindung betrifft einen flachen Bildschirm gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und umfaßt außerdem Fertigungstechniken und Anwendungsmöglichkeiten für diese- Röhre.
Ein Display der genannten Art wird beispielsweise in der DE-OS 26 55 498 beschrieben.
[0002] In der Praxis bereitet die Distanzierung der beiden Trägerplatten noch immer erhebliche
Schwierigkeiten. Denn man muß sicherstellen, daß die beiden Substrate auf der gesamten
Anzeigefläche einen vorgegebenen Abstand genau einhalten und dafür eine Konstruktion
suchen, mit deren'Hilfe die Platten dem hohen Außendruck ohne jede Verformung standhalten
können; dabei haben die Stütz- und Distanzierelemente so beschaffen zu sein, daß sie
die optischen Qualitäten des Panels nicht beeinträchtigen.
[0003] In den letzten Jahren sind eine Reihe von Versuchen unternommen worden, die genannten
Probleme zu lösen. So hatte man etwa daran gedacht, in dem Raum zwischen den beiden
Platten eine Vielzahl von relativ kleinvolumigen Distanzkörpern zu verteilen. Es stellte
sich jedoch heraus, daß dieser Weg nur dann erfolgreich ist, wenn man auf die Positionierung
der einzelnen Partikel große Sorgfalt verwendet und die Teilchen an Ort und Stelle
unter erheblichem Aufwand fixiert (vergl. hierzu neben der eingangs zitierten Offenlegungsschrift,
nach der Metallkörper auf Leiterbahnen aufgelegt und mit einerThermo-Druck-Metallisierung
oder dergleichen befestigt werden sellen, auch "IBM Technical Disclosure Bulletin"
19 (1977) 3066 oder 20 (1978) 3496, wonach Glasteilchen in Substratvertiefungen eingebracht
bzw. durch eine Verteilerschablone an den vorgesehenen Platz gebracht und durch aufschmelzen
eines Substratüberzuges angeheftet werden).
[0004] Die Plazierungs- und Verankerungsarbeit wird zweifellos geringer, wenn man zu großflächigen
Distanziereinheiten, beispielsweise Strukturen mit wabenförmgen oder girlandenartigen
Mustern (DE-OS 27 50.587) oder regelmäßig gelochten Platten (DE-OS 28 55 108), übergeht.
Allerdings werden diese Erleichterungen mit einer relativ mühevollen Fertigung erkauft.
Denn die Distanzierstrukturen müssen mit Durchbrüchen versehen werden, die unter Umständen
ein hochfeines Raster bilden und überdies mit jedem Bildpunkt genau fluchten sollen.
Die Anforderungen sind dabei besonders hoch, wenn das Display mit Elektronenstrahlen
arbeitet und dementsprechend Kurzschlüsse und/oder Darstellungsfehler aufgrund von
Wandaufladungen zu befürchten sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flachbildschirm mit einer Plattendistanzierung
anzugeben, die keine besonderen Herstellungs- oder Montageprobleme aufgibt, einen
wohldefinierten Substratabstand gewährleistet, druck- und hochspannungsfest ist, auch
feinste-Bildpunktraster zuläßt und zudem auch für extrem flache Elektronenstrahlpanels
geeignet ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Bildschirm mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gEMst.
[0006] Das vorgeschlagene Display zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß sämtliche Abstandshalter
auch ohne besondere Vorkehrungen richtig zu den Bildpunkten liegen, aufgrund eines
großen Kriechweges kurzschlußsicher sind und nicht zuletzt höchst einfach realisiert
werden können. So genügt es, die Platten unter Verwendung geeigneter Masken tiefzuätzen
oder - dies ist eine besonders elegante Methode - durch einen Preßvorgang zu strukturieren.
Darüber hinaus wird die Bildgüte normalerweise nicht merklich verschlechtert; sie
bleibt sogar auch noch unter ungünstigen Wärmebedingungen und/oder nach längeren Betriebszeiten
erhalten, da die erfindungsgemäß vorgesehenen Distanzierelemente thermisch ideal an
die Trägerplatten angepaßt sind.
[0007] Es ist an sich nicht mehr neu, zur Verbesserung der Hochspannungsfestigkeit Distanzelemente
mit einem gefalteten Oberflächenverlauf zu verwenden; vergl. hierzu die DE-OS 26 15
721. Dort gehören allerdings die Abstandshalterteile nicht zu den Trägerplatten; überdies
sind die Stifte durch Öffnungen in der einen Trägerplatte hindurchgeführt und enden
in außen angesetzten Bechern.
[0008] Eine erfindungsgemäße Bildröhre eignet sich vor allem zur Darstellung von Fernsehbildern
und arbeitet vorzugsweise mit Elektronen, die im hinteren Röhrenteil mit Hilfe einer
Steuermatrix erzeugt und nach vorn auf eine mit Phosphor beschichtete Anode geleitet
werden. Als Elektronenquelle erscheinen dabei insb. Kaltkathoden oder Fotckathoden.mit
außen angebrachter IR-Steuermatrix sinnvoll, denn in diesen Fällen kann die Gesamtkonstruktion
sehr einfach, robust, flach und leicht gehalten werden. Berechnungen zeigen, daß bei
einer Schirmfläche von 400 mm x 600 mm ohne weiteres eine Bautiefe unter 10 mm und
ein Gewicht von weniger als 3 kg möglich ist.
[0009] Weitere vortei-lhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Lösungsvorschlags sind
Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.
[0010] Die Erfindung soll nun anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert werden. In den Figuren sind
einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einem schematisch gehaltenen Seitenschnitt;
Fig. 2 eine Einzelheit aus Fig. 1, vergrößert dargestellt, und
Fig. 3 das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 im Schnitt III-III, teilweise weggebrochen
und ohne Kathodenschicht.
[0012] Das dargestellte Display ist als Bildschirm-eines Farbfernsehgerätes vorgesehen.
Seine Vakuumhülle besteht aus zwei zueinander parallelen Trägerplatten (Vorderplatte
1, Rückplatte 2), die über einen Rahmen 3 miteinander verbunden sind.
[0013] Die Vorderplatte trägt auf ihrer Rückseite eine Schar aus zueinander parallelen Anodenstreifen
4, die jeweils mit einem Phosphorstreifen 6 überzogen sind. Jeder dritte Phosphorstreifen
leuchtet bei Elektronenbeschuß in der gleichen Farbe auf. (Farbige Bilder lassen sich
bekanntlich durch drei.Grundfarben, in der Regel rot, grün und blau, erzeugen.) Die
AnodenstEifen, die Phosphore gleicher Farbe tragen, sind jeweils auf einen gemeinsamen
Anschluß 7 geführt, der die Vakuumhülle zwischen Rahmen und Vorderplatte durchtritt.
[0014] Die Rückplatte enthält eine Steuermatrix aus Zeilenleitern 8 und Spaltenleitern 9,
wobei die Spaltenleiter-in den Kreuzungspunkten der Matrix jeweils mit einer Öffnung
11 versehen sind. Zwischen den beiden Leiterebenen befindet sich eine Kathodenschicht
12, die in jedem der Kreuzungspunkte ein aktives Kathodenelement hat. Die Kathodenelemente
sind im vorliegenden Fall Kaltkathoden mit Hetero- übergang und negativer Elektronenaffinität
auf der Basis GaP-GaAlP. Eine mehr ins einzelne gehende Darstellung dieser Steuermatrix
ist in der am 24.09.80 eingereichten Patentanmeldung mit dem Titel "Flache Bildröhre"
zu finden.
[0015] Die beiden Trägerplatten werden durch Abstandshalter voneinander distanziert, deren
Aufbau an besten in den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist. Die Vorderplatte 1 enthält ein
regelmäßiges Muster aus stiftartigen Vorsprüngen (Stifte 13), und die Rückplatte hat
ein entsprechendes Muster aus hohlzylinderförmigen Vorsprüngen (Hohlzylinder 14).
Jeder Stift ragt in einen der Hohlzylinder hinein, ohne dessen Seitenwand zu berühren,
und schlägt am Zylinderboden an. Auf diese Weise entsteht zwischen der Steuermatrix
und den Anodenstreifen längs der Abstandshalteroberfläche ein relativ langer Pfad.
Man kann die beiden Platten bis auf etwa 1 mm einander nähern, wenn das Display mit
einer Hochspannung von mehreren kV betrieben werden soll. Fig. 3 zeigt, wie die einzelnen
Distanzierelemente in der Steuermatrix verteilt sind. Jedem Bildpunkt, der aus dem
Farbentrip-el rot/grün/blau gebildet wird, ist ein Abstandshalter zugeordnet. In einem
typischen Beispiel haben die Kathodenelemente einen Durchmesser von 0,2 mm, die Phosphorstreifen
eine Breite von 0,4 mm, die Hohlzylinder einen Außendurchmesser von 0,4 mm und einen
Innendurchmesser von 0,25 mm und die Stützen einen Querschnitt von knapp 0,2 mm.
[0016] In einzelnen Fällen kann es zu spürbaren Wandaufladungen an den Distanzelementen
kommen - etwa dann, wenn man den Stiften und/oder Hohlzylindern relativ große Querabmessungen
gibt. Hier empfiehlt es sich, die den Elektronenstrahlenzugewandten Stift- bzw. Hohlzylinderoberflächen
mit einem schwach leitenden Überzug, etwa einer Litium- verbindung in wässriger Lösung,
zu beschichten.
[0017] Das Display arbeitet folgendermaßen:
Die einzelnen Zeilenleiter werden zeitlich nacheinander äbgetastet, und während eine
Zeile eingeschaltet ist, erhalten die Spalten nacheinander die drei Farbauszüge der
Zeileninformation und zugleich die jeweils zugehörigen Anodenstreifen ein Hochspannungssignal.
[0018] Im vorliegenden Fall bestehen die beiden Trägerplatten aus wenigen mm starken Glassubstraten,
der Rahmen aus einem ca. 1 mm dicken Glasteil und die Elektroden aus den dafür üblichen
Metallen wie Titan, Gold oder Platin. Die Substrate haben ihre Vorsprünge durch einen
Warmpreßprozeß erhalten, bei dem man eine geeignet geformte Matrize unter erhöhten
Temperaturen auf die zunächst noch ebene Plattenoberfläche drückt. Leiter und Phos
phorschichten sind in üblichen Dünnschichttechniken hergestellt.
[0019] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das darge- , stellte Ausführungsbeispiel.
So besteht vor allem bei der Gestaltung der Abstandshalter noch ein erheblicher Gestaltungsspielraum.
Beispielsweise könnte man statt runder auch rechteckige Querschnitte wählen und die
stiftaufnehmenden Teile mit einem Boden versehen, der nicht auf dem
[0020] Niveau der restlichen Plattenoberfläche liegt. Dementsprechend weit ist der verwendete
Begriff "Hohlzylinder" auszulegen.
1. Flacher Bildschirm mit einer Matrix aus selektiv ansteuerbaren Bildpunkten, enthaltend
a) zwei jeweils zueinander parallele, über einen Rahmen vakuumdicht miteinander verbundene
Trägerplatten (Vorderplatte, Rückplatte), die
b) auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils mindestens eine getrennt ansteuerbare
Elektrode tragen und
c) beide durch eine Vielzahl von Abstandselementen voneinander distanziert sind, dadurch
gekennzeichnet daß die Abstandselemente folgendermaßen beschaffen sind:
d) sie bestehen jeweils aus einem von einer der beiden Trägerplatten (1,2) ausgehenden
Stift (13) und einem von der anderen Trägerplatte (2) ausgehenden Hohlzylinder (14),
wobei
e) jeder Stift (13) in einen der Hohlzylinder (14) hineinragt, ohne dabei dessen Seitenwandung
zu berühren, und an den Zylinder boden anschlägt, ferner
f) Stifte (13) und Hohlzylinder (14) mit den Trägerplatten(1,2), von denen sie jeweils
ausgehen, stoffschlüssig verbunden sind und schließlich
g) jedem Bildpunkt ein Abstandselement zugeordnet ist.
2. Bildschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (13) von der
Vorderplatte (1) und die Hohlzylinder (14) von der Rückplatte (2) ausgehen.
3. Bildschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Stifte (13)
und Hohlzylinder (14) einen runden oder einen rechteckigen Querschnitt haben.
4. Bildschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Stifte
(13) oder/und Hohlzylinder (14) mit einer Widerstandsbehafteten Schicht überzogen
sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines Bildschirms gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (13) und die Hohlzylinder (14) durch einen
Ätzprozeß aus der zugehörigen Trägerplatte (1,2) herausgearbeitet werden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Bildschirms gemäß' einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (13) und Hohlzylinder (14) durch einen Preßvorgang
aus der zugehörigen Trägerplatte (1,2) herausgearbeitet werden.
7. Bildschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch seine Verwendung
zur Darstellung von Fernsehbildern.