(19)
(11) EP 0 048 873 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.04.1982  Patentblatt  1982/14

(21) Anmeldenummer: 81107194.3

(22) Anmeldetag:  11.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F28D 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.09.1980 DE 3036334

(71) Anmelder: LOROWERK K.H. Vahlbrauk GmbH
D-3353 Bad Gandersheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Brocks, Klaus-Dieter
    D-3410 Northeim (DE)

(74) Vertreter: Röse, Horst (DE) et al
Patentanwälte Dipl.-Inge. Röse, Kosel & Sobisch Odastrasse 4 a
D-37581 Bad Gandersheim
D-37581 Bad Gandersheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmeübertrager


    (57) Bei einem Wärmeübertrager zur Übertragung von Wärme zwischen strömenden Medien, die durch Wärmeübertragunsflächen voneinander getrennt sind, werden diese Wärmeübertragungsflächen durch wenigstens zwei Rohre (2) gebildet, die in einem Mantelrohr (1) angeordnet sind. Durch jedes dieser in dem Mantelrohr angeordneten Rohre (2) erstreckt sich wenigstens ein Leitrohr, und zwar derart, daß zwischen jedem Leitrohr (3) und der Innenwandung des zugehörigen Rohres (2) ein Spaltraum (13) gebildet ist. Sowohl das Mantelrohr (1) als auch die Leitrohre (3) sind für ein erstes Wärmeübertragunsmedium über einen Verteilerraum (10) einerseits und einen Sammler (15) andererseits miteinander verbunden, und es sind der Verteilerraum (10) und der Sammler (15) jeweils von einer die Rohre (2) und die Spalträume (13) miteinander verbindenden Verteilerkammer (5a) bzw. Sammlerkammer (5) für ein zweites Wärmeübertragunsmedium getrennt. Dabei können sich strömungsleitende Vorrichtungen in einem zwischen den Rohren angeordneten Spaltraum erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wärmeübertrager zur Übertragung von Wärme zwischen strömenden Medien, die durch Wärmeübertragungsflächen voneinander getrennt sind.

    [0002] Wärmeübertrager dieser Art erhalten im Zeichen einer zunehmenden Energieverknappung eine immer größer werdende Bedeutung. Diese erwächst aus der Tendenz steigender Energiepreise, aufgrund der es sich im zunehmenden Maße als lohnend erweist, beispielsweise bisher ungenutzte Restenergien über ein Austauschverfahren wieder nutzbar zu machen. Außerdem werden im Rahmen der ständig an Bedeutung gewinnenden Wärmepumpentechnik leistungsfähige und preiswerte Wärmeübertrager benötigt.

    [0003] Es sind eine Vielzahl von Wärmeübertragern, wie Koaxialwärmeübertrager, Rohrbündelwärmeübertrager, Plattenwärmeübertrager, Lamellen-Rohrbündelwärmeübertrager bekannt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei der Verwendung von beispielsweise Plattenwärmeübertragern zwar eine günstige Wärmeübertragung aufgrund großer Wärmeübertragungsflächen erreicht werden kann, diesem Vorteil jedoch große fertigungstechnische Nachteile entgegenstehen. So ist es hier aufgrund der großen spezifischen Belastung erforderlich, statisch hoch belastbare Korsett-Konstruktionen zu verwenden. Durch diese Notwendigkeit ist der Materialaufwand groß und die Konstruktion notwendigerweise schwer. Hinzu kommt die Notwendigkeit einer Vielzahl von Flächenverkettungspunkten, durch die die Fertigung zum einen erschwert und zum anderen kostenintensiv wird. Mit diesem Nachteil sind auch Rohrbündelwärmeübertrager behaftet. Hierbei wird die kostenintensive Fertigung insbesondere durch das hochwertige Material der eingeschweißten Rohrbündel und im weiteren von für den optimalen Betrieb notwendigen aufwendigen Verteilerkonstruktionen wie Spinnen, Drossel und Regler verursacht, die teuer sind und hohe Druckverluste erbringen.

    [0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist man teilweise dazu übergegangen, lange Rohre mit kleinen Querschnitten zu verwenden. Aber auch die auf diese Weise entstehenden hohen Druckverluste verhindern einen optimalen Betrieb der gesamten Anlage.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den Wärmeübertrager der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß er durch geringen Material- und Fertigungsaufwand kostengünstig hergestellt und gleichzeitig optimal betrieben werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wärmeübertragungsflächen als wenigstens zwei in einem Mantelrohr angeordnete Rohre ausgebildet sind und sich durch jedes dieser Rohre wenigstens ein Leitrohr derart erstreckt, daß zwischen jedem Leitrohr und der Innenwandung des zugehörigen Rohres ein Spaltraum gebildet ist, und daß sowohl das Mantelrohr als auch die Leitrohre über einen Verteilerraum einerseits und einen Sammler andererseits für ein erstes Medium miteinander verbunden sind, die jeweils von einer die Rohre und die Spalträume miteinander verbindenden Verteilerkammer bzw. Sammlerkammer für ein zweites Medium getrennt sind. Diese Aufbaustruktur erlaubt eine wirtschaftliche Fertigung. Hierbei ist wesentlich, daß die einzelnen Verbindungs-, insbesondere Schweißstellen gut erreichbar sind und zum anderen die Einzelteile in einfachster Weise zusammengefügt werden können. Die ineinandergefügten Rohre genügen aufgrund ihrer Formstabilität hohen Festigkeitsansprüchen. Weiterhin macht sich vorteilhaft bemerkbar, daß innerhalb des Aufbaus auch kostengünstige Halbzeuge verwendbar sind. Die kompakte Konzeption macht sich dahingehend vorteilhaft bemerkbar, daß der Wärmeübertrager bei kleinem Raumbedarf eine große wärmeübertragende Oberfläche hat.

    [0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich strömungsleitende Vorrichtungen in einem zwischen den Rohren angeordneten Spaltraum. Durch die aufgrund der Konzeption leichte Installation solcher sogenannter Schikanen im Flüssigkeitsraum können mit geringem Fertigungsaufwand gewünschte Strömungseffekte erzeugt werden. Hierdurch ist es möglich, die Flüssigkeit in einer Weise durch den Wärmetauscher hindurchzuführen, die einen sehr günstigen Wärmeübergang gewährleistet. Außerdem stützen sich die Rohre gegenseitig über solche Schikanen ab, so daß auf diese Weise eine Wabenkonstruktion entsteht. Diese weist bei geringen Wandstärken der Einzelrohre eine hohe Gesamtfestigkeit auf. Der Wärmeübertrager kann daher bei hohem Druckniveau eingesetzt werden, ohne daß zu seiner Ausbildung hochfeste Materialien notwendig sind.

    [0008] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung, die einen Längsschnitt durch einen Wärmeübertrager nach der Erfindung zeigt.

    [0009] Der Wärmeübertrager weist als Grundbestandteile ein Mantelrohr 1, Rohre 2 und Leitrohre 3 auf. Das Mantelrohr 1 hat einen runden, rechteckigen oder in geeigneter Weise profilierten, vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt. Durch dieses Mantelrohr 1 erstrecken sich in Längsrichtung die Rohre 2, die einen dem Querschnitt des Mantelrohrs 1 entsprechenden, vorzugsweise quadratischen Querschnitt haben können, so daß vier Rohre 2 auf den Querschnitt des Mantelrohres 1 verteilt sind.

    [0010] Durch die Rohre 2 erstrecken sich parallel zu diesen die Leitrohre 3. Diese haben einen nur unwesentlich kleineren Querschnitt als die Rohre 2. Die Leitrohre 3 sind mit Außenflächen versehen, zwischen denen und den ihnen gegenüberliegenden Innenflächen der Rohre 2 ein relativ kleiner Spaltraum 13 vorgesehen ist, der einen geringen Durchströmquerschnitt aufweist.

    [0011] Das Mantelrohr 1 ist an seinen beiden Enden mit Deckeln 8, 8a verschlossen. Diese Deckel 8, 8a begrenzen auf ihren den Rohren 2 zugewandten Innenseiten Vorräume 7, 7a, in die die Leitrohre 3 münden. Im Bereich der Mündungen der Leitrohre 3 sind diese über Rohrböden 6, 6a miteinander verbunden. Diese Rohrböden 6, 6a begrenzen im Mantelrohr 1 auf der den Deckeln 8, 8a gegenüberliegenden Seite die Vorräume 7, 7a.

    [0012] Die Vorräume 7, 7a sind über Eintrittsöffnungen 20, 21 mit Eintrittsstutzen 11, 11a verbunden. In diese Eintrittsstutzen 11, 11a tritt je nach der jeweils vorgesehenen Schaltung ein Medium in den Wärmeübertrager ein bzw. aus. Das durch den Eintrittsstutzen 11 eintretende Medium fließt durch die Eintrittsöffnung 20 in den Vorraum 7, fließt durch die Innenräume der Leitrohre 3, sammelt sich im Vorraum 7a und tritt über die Eintrittsöffnung 21 durch den Austrittsstutzen 11a aus.

    [0013] Die Rohrböden 6, 6a begrenzen auf ihrer von den Vorräumen 7,7a abgewandten Unterseite eine Verteilerkammer 5a bzw. eine Sammlerkammer 5. Diese Verteilerkammer 5a bzw. Sammlerkammer 5 wird auf ihrer Von den Rohrböden 6, 6a abgewandten Seite von Mündungen 22, 23 begrenzt, die durch Aufbördelung der der Verteilerkammer 5a bzw. Sammlerkammer 5 zugewandten Enden 24, 25 der Rohre 2 entstehen. Diese Enden 24, 25 sind über Schweißnähte 4 miteinander verbunden. Je nach der Qualität des die Rohre 2 beaufschlagenden Mediums können auch alle anderen Verbindungsmöglichkeiten der Enden 24, 25 genutzt werden, beispielsweise Klebverbindungen. Darüber hinaus sind die Enden 24, 25 auch an ihren dem Mantelrohr 1 zugewandten Seiten mit diesem über Schweißnähte 4 verbunden. Auch hier können andere Verbindungsmöglichkeiten genutzt werden.

    [0014] Die Verteilerkammer 5a bzw. die Sammlerkammer 5 ist jeweils über Öffnungen 26, 27 mit einem Austrittsstutzen 9 bzw. einem Eintrittsstutzen 9a verbunden. Durch diese Öffnungen 26, 27 tritt ein die Leitrohre 3 auf ihren Außenseiten beaufschlagendes zweites Medium hindurch. Dieses Medium fließt durch Spalträume 13, so daß es im Hinblick auf den kleinen Durchtrittsquerschnitt dieser Spalträume 13 eine relativ hohe Durchtrittsgeschwindigkeit erreicht.

    [0015] Der Eintrittsstutzen 11 bzw. der Austrittsstutzen 11a ist jeweils über einen Verteilerraum 10 bzw. 15 außer mit den Eintrittsöffnungen 20 bzw. 21 auch noch mit einer weiteren Eintrittsöffnung 28 bzw. 29 verbunden, die"% im Mantelrohr 1 angeordnet sind. Durch diese Eintrittsöffnungen 28, 29 kann das durch den Eintrittsstutzen 11 zufließende bzw. den Austrittstutzen 11a abfließende Medium in bzw. aus einen vom Mantelrohr 1 gebildeten Innenraum 30 eintreten. Dieser Innenraum 30 wird von den Rohren 2 durchzogen, so daß von ihm lediglich Spalträume 14 übrigbleiben, durch die das durch die Stutzen 11, 11a fließende Medium hindurchtritt. Dieses Medium tritt durch die Eintrittsöffnung 28 ein, durchfließt die Spalträume 14 und vereinigt sich über die Austrittsöffnung 29 mit dem aus den Vorräumen 7, 7a austretenden Medium im Bereich der Verteilerräume 10, 15.

    [0016] Die Spalträume 14 sind von strömungsleitenden Vorrichtungen 12 durchzogen. Bei diesen kann es sich um Meanderdrähte handeln, deren Durchmesser in etwa der lichten Weite der Spalträume 14 entspricht. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich die Rohre 2 gegenseitig gegeneinander abstützen. Außerdem wird mit Hilfe der strömungsleitenden Vorrichtungen 12 eine Abstützung der Rohre 2 gegenüber dem Mantelrohr 1 herbeigeführt. Die Verlegung der strömungsleitenden Vorrichtung geschieht in der Weise, die für den jeweiligen Wärmeübertragungszweck sich am günstigsten erweist. Beispielsweise ist es denkbar, die Meanderdrähte spiralförmig um die Rohre 2 zu wickeln, so daß gegenüber dem durch die Leitrohre 3 hindurchtretenden Medium eine Quer- bzw. Kreuzströmung des durch das Mantelrohr 1 hindurchtretenden zweiten'Mediums erreicht wird. Außer dieser Verlegung der strömungsleitenden Vorrichtung kann auch an jede andere Art der Befestigung gedacht werden, so daß jede beliebige Art von gegenseitigen Strömungsverhältnissen in dem Wärmeübertrager verwirklicht werden kann.

    [0017] Außer der Anordnung von vier Rohren 2 im Mantelrohr 1 kann auch jede andere Anordnung von Rohren 2 im Mantelrohr 1 vorgenommen werden. Dabei kommt es im wesentlichen darauf an, daß durch entsprechende Wahl von Querschnitten sowohl des Mantelrohres 1 als auch des Rohres 2 und der Leitrohre 3 die jeweiligen Spalträume 13 bzw. 14 mit einem so engen Durchtrittsquerschnitt versehen werden, daß die durch sie hindurchtretenden Medien eine für eine optimale Wärmeübertragung notwendige Durchtrittsgeschwindigkeit erhalten. So ist es beispielsweise denkbar, in einem Mantelrohr 1 mit quadratischem Querschnitt auch entsprechend zu bemessende Rohre 2 in einer Anzahl anzuordnen, die der Quadratzahl der Grundzahlen entspricht. Es ist aber auch möglich, dem Mantelrohr 1 einen rechteckigen Querschnitt bei entsprechender Anzahl von Rohren 2 zu geben. In jedem Fall wird sich die Bemessung sowohl des Mantelrohres 1 als auch des Rohres 2 und der Leitrohre 3 danach zu orientieren haben, in welchen Abmaßen die entsprechenden Rohre beispielsweise als Halbzeuge billig bezogen werden können.

    [0018] Der Wärmeübertrager arbeitet wie folgt: Durchden Eintrittsstutzen 11 und den Verteilerraum 10 tritt ein Medium, beispielsweise Kühlwasser, sowohl in den Vorraum 7 als auch in den Innenraum 30 ein. Es verteilt sich über die Innenräume der Leitrohre 3 und wird gleichzeitig durch die strömungsleitenden Vorrichtungen 12 an den Außenwandungen der Rohre 2 vorbeigeleitet. Dieser sich durch den Innenraum 30 des Wärmeübertragers ergießende Mediumanteil tritt durch die Austrittsöffnung 29 in den Verteilerraum 15 ein und wird von diesem in Richtung auf die Austrittsöffnung 11a weitergeleitet. Der durch die Leitrohre 3 hindurchtretende Mediumsanteil sammelt sich im Vorraum 7a, tritt durch die Öffnung 21 in den Verteilerraum 15 ein und wird ebenfalls durch die Austrittsöffnung 11a abgeleitet.

    [0019] Demgegenüber wird das andere Medium, beispielsweise heißes Gas, durch die Eintrittsöffnung 9a in die Verteilerkammer, 5a eingeleitet. Das Medium verteilt sich über die Spalträume 13 und steigt in Längsrichtung der Rohre 2 in Richtung auf die Sammlerkammer 5 auf. Es tritt sodann durch die Öffnungen 26 in Richtung auf den Austrittsstutzen 9 aus.

    [0020] Statt der hier geschilderten Verteilung von flüssigen bzw. gasförmigen Medien können auch jeweils andere Medienkonstellationen durch den Wärmeübertrager hindurchgeleitet werden. Darüber hinaus ist es auch denkbar, andere Strömungsrichtungen einzuhalten. So ist es z.B. denkbar, die Eintritts- bzw. Austrittsstutzen 11, 11a und die Austritts- bzw. Eintrittsstutzen 9, 9a umzuschalten, so daß die Medien sich entweder im Gegenstrom oder im Gleichstrom beaufschlagen. Soweit Gas Verwendung findet, ist es sicherlich zweckmäßig, dieses durch den Eintrittsstutzen 9a in die Spalträume 13 einzuleiten.

    [0021] Anhand der soeben geschilderten Konstruktion ist erkennbar, daß die bei Plattenwärmeübertragern notwendigen aufwendigen und schweren Korsett-Konstruktionen beim Gegenstand der Erfindung überflüssig sind. Die Befestigung von Rohrbündeln in Lochböden beispielsweise durch Einwalzen oder Einlöten oder Einschweißen entfällt. Zwar sind Zweirohr-Systeme bekannt, bei denen ein Rohr in einem anderen verlaufend angeordnet ist. Diese haben aber zumeist sehr kleine Durchtrittsquerschnitte, und damit treten hohe Druckverluste beim Durchströmen dieser Wärmeübertrager auf.

    [0022] Außerdem können bei der Herstellung derartiger Zweirohr-Systeme Materialeinschnürungen auftreten, die dadurch ausgeschaltet werden müssen, daß entsprechende teure Materialien von z. T. großen Wandstärken Verwendung finden. Auf diese Weise muß 1,6facher Materialeinsatz für diejenigen Rohre gerechnet werden, die vom Kältemittel belastet sind. Schließlich haben derartige Zweirohr-Systeme eine schlechte Flüssigkeits- und/oder Gasverteilung. Sie können daher optimal nicht betrieben werden.

    [0023] Diese Nachteile werden mit dem erfindungsgemäßen Wärmeübertrager ausgeschaltet. Er kann sowohl als Verdampfer als auch als Kondensator eingesetzt werden. Wird er als Verdampfer eingesetzt, so verfügt er als Teilrohrapparat über eine optimale Gasverteilung und arbeitet aufgrund seiner Konstruktionsmerkmale wie z. B. in den Vorkammern 7, 7a auch im überfluteten Betrieb des Verteilers mit gleichmäßig verteilten,Druckverlusten. Wird er demgegenüber als Kondensator eingesetzt, werden alle an der Wärmeübertragung beteiligten Flächen durch gleichmäßigen Abdampftransport und Kondensatablauf'auf der Heißgasseite gleichmäßig beaufschlagt und ausgenutzt. Die Beaufschlagung dieser wärmeübertragenden Flächen ist durch die konstruktive Anordnung der parallel geschalteten Flüssigkeitswege arithmetisch gleichmäßig.

    [0024] Er arbeitet in seiner Konzeption wie ein Vielfachplatten-Wärmeübertrager, da die Wärme immer von einem Gasweg auf zwei parallel verlaufende Flüssigkeitswege übergeht. Zusätzliche Verteilerapparate oder/und Sammler sind aufgrund der Aufbau-Geometrie und der Vorräume 7, 7a überflüssig.

    [0025] Durch einfaches Aneinanderfügen der Rohre 2 und deren Verschweißung werden Festigkeitsbeeinträchtigungen ausgeschaltet. Die kompakte Konzeption der wärmeübertragenden Flächen macht den Einbau in Maschinen auf kleinstem Raum möglich.

    [0026] Da eine reine Schweißkonstruktion verwirklicht werden kann, sind Korrosionsschäden von der ölbelasteten Gasseite her nicht zu befürchten. Diese müssen indessen bei Silberloten mit hohem Phosphoranteil in Kauf genommen werden. Außerdem sind ggf. dennoch auftretende Fertigungsundichtigkeiten durch einfaches Nachschweißen kostengünstig zu beheben.

    [0027] Druckverluste sind gegenüber herkömmlichen Konstruktionen sehr klein, da sehr kurze Weglängen im Parallelbetrieb betrieben werden. Der Wärmeübertrager ist darüber hinaus in einer Vielzahl von Anwendungsfällen benutzbar, da er als Gegenstrom-, Gleichstrom-. Kreuzstrom- oder Querstromübertrager Verwendung finden kann.

    [0028] Die zur Wärmeübertragung dienenden Rohre, nämlich Mantelrohr 1, Rohre 2 und Leitrohre 3, können einen runden oder in anderer Weise profilierten Querschnitt aufweisen, z. B. rechteckig, prismatisch und aus Festigkeits- und Funktionsgründen auch sechseckig ausgebildet sein, und es können Rohre mit jeweils unterschiedlicher Querschnittsgestaltung je nach dem Anwendungsfall bzw. den verwendeten Medien miteinander kombiniert werden.

    [0029] In Ergänzung des geschilderten Aufbaus und seiner Funktion ist es auch möglich, die Spalträume 14 und 30 von den Vorräumen 7, 7a abzutrennen und ihnen getrennt von den Eintrittsstutzen 11, 11a für die Vorräume 7, 7a gesonderte Anschlußstutzen zuzuordnen. Dadurch kann der Wärmeübertrager als Tertiärtauscher mit drei gesonderten Wärmeübertragermedien eingesetzt werden.


    Ansprüche

    1. Wärmeübertrager zur Übertragung von Wärme zwischen strömenden Medien, die durch Wärmeübertragungsflächen voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeübertragungsflächen als wenigstens zwei in einem Mantelrohr (1) angeordnete Rohre (2) ausgebildet sind und sich durch jedes dieser Rohre (2) wenigstens ein Leitrohr (3) derart erstreckt, daß zwischen jedem Leitrohr (3) und der Innenwandung des zugehörigen Rohres (2) ein Spaltraum (13) gebildet ist, und daß sowohl das Mantelrohr (1) als auch die Leitrohre (3) über einen Verteilerraum (10) einerseits und einen Sammler (15) andererseits für ein erstes Medium miteinander verbunden sind, die jeweils von einer die Rohre (2) und die Spalträume (13) miteinander verbindenden Verteilerkammer (5a) bzw. Sammlerkammer (5) für ein zweites Medium getrennt sind.
     
    2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (1), die Rohre (2) und die Leitrohre (3) rechteckigen, vorzugsweise quadratischen, Querschnitt aufweisen.
     
    3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zwischen den Rohren (2) angeordneten Spaltraum (30) strömungsleitende Vorrichtungen (12) sich erstrecken.
     
    4. Wärmeübertrager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die strömungsleitenden Vorrichtungen (12) sowohl in einem Spaltraum (30) zwischen den Außenwandungen der Rohre (2) als auch in einem Spaltraum (14) zwischen diesen und den Innenwandungen des Mantelrohres (1) angeordnet sind.
     
    5. Wärmeübertrager nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die strömungsleitenden Vorrichtungen (12) von Meanderdrähten gebildet werden, deren Dicke der lichten Weite der Spalträume (14,30) entspricht.
     
    6. Wärmeübertrager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meanderdrähte (12) zur Erzeugung eines Spiralstromeffektes um 90° gegeneinander versetzt sind.
     
    7. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerkammer (5a) und die Sammlerkammer (5) in dem Mantelrohr (1) angeordnet sind und gegenüber den Rohrenden (2,4,24,25) von Rohrböden (6,6a) begrenzt werden.
     
    8. Wärmeübertrager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerkammer (5a) und die Sammlerkammer (5) durch die Rohrböden (6,6a) von Vorräumen (7,7a) getrennt sind, die mit einem Verteilerraum (10) und einem Sammler (15) für das andere Medium verbunden sind und in die die Leitrohre (3) münden.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerraum (10) und der Sammler (15) jeweils mit den Spalträumen (14,30) zwischen den Rohren (2) und dem Mantelrohr (1) verbunden sind.
     
    10. Wärmeübertrager nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Vorraum (7,7a) im Mantelrohr (1) unmittelbar im Anschluß an die Verteiler- bzw. Sammlerkammer (5,5a) ausgebildet ist und von dieser nur durch den Rohrboden (6,6a) getrennt ist.
     
    11. Wärmeübertrager nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorräume (7,7a) über die Leitrohre (3) und die Spalträume (14,30) zwischen den Rohren (2) und dem Mantelrohr (1) miteinander verbunden sind.
     
    12. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerkammer (5a) und die Sammlerkammer (5) über die Spalträume (13) mit kleinem Durchschnittsquerschnitt zwischen den Rohren (2) und den Leitrohren (3) miteinander verbunden sind.
     
    13. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (1), die Rohre (2) und die Leitrohre (3) in lotrechter Richtung sich zwischen der Verteilerkammer (5a) und der Sammlerkammer (5) erstrecken.
     
    14. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Leitrohren (3) und in den Spalträumen (14,30) zwischen Mantelrohr (1) und Rohren (2) Flüssigkeit fließt und in den sich zwischen den Leitrohren (3) und den Rohren (2) erstreckenden Spalträumen (13) Gas strömt.
     
    15. Wärmeübertrager nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wärmeübergang von der Flüssigkeit auf das Gas vorgesehen ist.
     
    16. Wärmeübertrager nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wärmeübergang vom Gas an die Flüssigkeit vorgesehen ist.
     
    17. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß er als Kondensator ausgebildet ist.
     




    Zeichnung