[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung eines bituminösen Mischgutes
in Trommelmischern, insbesondere für den Straßenbau, bei dem die noch nicht durch
Trocknungsvorrichtungen vorgetrockneten, der Mineralstoffdeponie entnommenen, in der
Regel oberflächentrockenen bis feuchten Zuschlagstoffe über eine Zwischenspeicherung
einem in Auslaufrichtung geneigt angeordneten, beheizten Trommelmischer kontinuierlich
aufgegeben, in bzw. vor diesem, bei niedriger Temperatur mit bituminösem Bindemittel
versetzt und die Gutanteile anschließend - bei starker Wärmezufuhr durch Heizgase
- erhitzt und weiter vermischt werden und das Mischgut kontinuierlich ausgetragen
wird, wobei die Heizgase, nach ihrem Austritt aus der Trommel, in aller Regel von
aus dem Gut separaten Feinanteilen und Schadstoffen entladen werden sowie Vorrichtungen
zu dessen Ausübung.
[0002] Anlagen dieser Art sind bekannt, wobei in diesem Zusammenhang auf die US-PS 3,832,201
und die DE-OS 2 606 422 verwiesen wird.
[0003] In LUEGER, Gesamtlexikon der Technik,roro-Ausgabe 1972, Band 37, Seite 511, wird
ausgeführt, daß die Einbauten in Trockentrommeln den Zweck haben, das Gut zu durchmischen
und in kleinen Teilmengen gleichmäßig über den Trommelquerschnitt zu verteilen, wobei
das Gut, bei Verwendung von Hubschaufeln, beim Drehen der Trommel teilweise auf die
Folgeeinbauten wieder zurückrieselt.
[0004] Nach der dort gegebenen Klassifizierung wird zwischen Hubschaufeleinbauten, Simplexeinbauten,
Kreuzeinbauten und Quadranteneinbauten unterschieden. Hierbei sind von den in Reihenfolge
ihrer Aufzählung aufwendiger werdenden Einbauten für die Gruppe der "grobkörnigen
oder breiigen Stoffe" - in welche die zu verarbeitenden Zuschlagstoffe bzw. das aufzubereitende
Mischgut einzuordnen sind - Hubschaufeln, d.h. die einfachste Einbautenform, vorrangig
geeignet. Der fallweise gewählte Querschnitt der Hubschaufeln, z.B. halbkreisförmige
Rinnen, gleichschenklige oder ungleichschenklige, radial gerichtete 90° Winkelprofile
oder ebenso gerichtete, jedoch einen größeren Winkel als 90° aufweisende Profile,
können von Fall zu Fall verschieden sein.
[0005] Auch U-Profile, die mit einem ihrer Flansche an der Innenperipherie mit ihrem Steg
radial gerichtet sind, werden vielfach verwendet.
[0006] Alle Hubschaufeleinbauten dieser Art weisen jedoch grundsätzlich dieselbe Abwurfcharakteristik
aus.
[0007] Ausgehend von dem für jedes Schüttgut konstanten Böschungswinkel und ausgehend von
einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit, kann lediglich das maximale Füllvolumen zwischen
zwei Folgeeinbauten und die Formgebung dieser Einbauten die Dichte der sich bildenden
Abwurfkaskade geringfügig beeinflussen.
[0008] Die in der zitierten Literaturstelle getroffene Feststellung, daß sich das Gut in
kleinen Mengen gleichmäßig über den Trommelquerschnitt verteilt, muß jedoch bestritten
werden. Eine gleichmäßige Verteilung des Schüttgutes über den Trommelquerschnitt mit
Hubschaufeleinbauten ist nicht möglich. Dies ist lediglich ein von allen auf diesem
Sektor tätigen Trommelkonstrukteuren seit eh und je angestrebter Wunsch.
[0009] In diesem Zusammenhang ist eine eingehende Untersuchung der durch den Stand der Technik
behaupteten Aussage nicht zu umgehen. Hier ist insbesondere die Frage, welcher Anteil
der Trommelfüllung, d.h. des aufzubereitenden Mischgutes, gegen die Trommelwandung
gerichtet, gemischt, erhitzt und gefördert wird, und welche Anteile des Gutes über
den Trommelquerschnitt bzw. einen Teil dieses Querschnittes verteilt und wieder zu
dem an der Trommelwandung bewegten Anteil zurückfällt.
[0010] Die Untersuchung stützt sich auf dem nachfolgend als Figur 15 ausgewiesesenen Diagramm
über das Abwurfverhalten des Gutes in einem mit Winkelprofilen als Hubschaufeln ausgerüsteten
Trommelquerschnitt und den angenommenen, nachfolgend festgehaltenen Trommelabmessungen,
Leistungsdaten und weiteren praxisorientierten festen Annahmen ab.
[0011] Im einzelnen soll für die nachstehende Betrachtung folgendes gelten:
- Leistung 120 t/h Durchmesser der Trommel (lichter Durchmesser) Δ = 2 m
- Zahl der gleichmäßig über den Umfang verteilten Hubelemente n = 10;
- Form der Hubelemente sind ungleichschenklige Winkel, wobei der lange Schenkel jeweils
radial zum Trommelzentrum gerichtet ist

- Drehzahl der Trommel

- Volumen einer Alveole, zwei aufeinanderfolgende Hubschaufeln bilden eine Alveole,
deren Volumen bei dieser Rechnung, für eine Länge von 1 m, durch den Abstand zwischen
zwei radial gerichteten, aufeinanderfolgende, der Trommel angeschlossene Schenkel
der Winkelpro- .file und durch deren Hüllkreis-Durchmesser δ = 1,5 m bestimmt ist.
Das Volumen einer Alveole ist

- Böschungswinkel des nach Trennung von den abrutschenden Materialien in den Alveolen
verbleibenden Materials wird mit α nach Praxiserfahrung angenommen

- Länge der aktiven Mischzone der Trommel ist

- Verweilzeit des Gutes in der aktiven Mischzone ist

- Schüttgewicht der in den Alveolen geförderten ruhenden Zuschlagstoffen

- spezifisches Gewicht der getrennten, d.h. im Freifall sich befindenden Granulate

[0012] Wenn man nun in den durch Δ , d.h. durch den lichten Trommeldurchmesser bestimmten
Kreis, den durch die Enden der radial gerichteten Stege der Hubschaufeln bestimmten
Hüllkreis δ einzeichnet, und den durch das abrutschende Gut in den Alveolen sich einstellende
Böschungswinkel α - der als Bezugslinie r-r ; zu der durch das Zentrum geführten,
von der Vertikalen in Richtung des aufsteigenden Teiles der Trommel gerichtet eingezeichnet
ist - und führt parallele Linien zu dieser Bezugslinie an die Begrenzungskanten der
kurzen, die Höhe der Hubschaufeln und des Durchmessers des Hüllkreises Δ bestimmenden
Schenkel, so ist die Böschungslinie in jeder einzelnen Alveole exakt darstellbar.
In diesem Zusammenhang wird auf die Parallelen zu r-r, und zwar auf die Linien r'-r'
und r"-r" verwiesen.
[0013] Zur Erläuterung sei nochmals festgestellt, daß durch die Drehung der Trommel das
in den Alveolen eingeschlossene Gemenge angehoben und jeweils der über der oben definierten
Böschungslinie liegende Füllungsanteil abrutscht, d.h. in leicht parabolischem Fall
nach unten gleitet. Dieser Anteil wird nun auf dem Trommelgrund durch die Hubschaufeleinbauten
erfaßt und teilweise neu emporgehoben.
[0014] Beim Umlauf der Zuschlagstoffe in der Trommel kann jedoch ein Rest der Zuschlagstoffe,
der evtl. bis zu der durch r'' -r'' , d.h. zu der Tangente des Hüllkreises δ getragen
wurde,. diese äußerste Linie nicht überschreiten, da sich in dieser Lage in der Alveole
kein Material mehr halten kann.
[0015] Die leergewordenen Alveolen werden fortlaufend wieder durch die Gutaufgabe und durch
den im Freifall sich befindenden Anteil beschickt und gefüllt.
[0016] Betrachtet man in einem angenommenen Augenblick des absoluten Stillstandes der rotierenden
Trommel den für diesen Moment gegebenen Verteilungszustand im Trommelquerschnitt und
nimmt man an, daß die zu unterst liegenden Alveolen ihren maximalen Füllungsgrad,
bei Anstieg an der Trommelwandung, aufweisen, so ist festzustellen, daß sich die Alveolen
in ihrem Umlauf jeweils progressiv - in Abhängigkeit ihrer in diesem Augenblick am
inneren Trommelumfang eingenommenen Phase - bei Berücksichtigung der inneren Reibung
des Gutes und dem hieraus resultierenden Böschungswinkel α entleert haben bzw.,
[0017] wenn man die Trägheitsverzögerung berücksichtigt, im Begriff sind, sich bis zu dem
durch die innere Reibung des Gutes gegebenen Böschungswinkel zu entleeren, wobei die
im Freifall sich befindenden Teile eine parabolische, leicht gefächerte, auseinandergezogene
Fallposition einnehmen.
[0018] Aus dem in den Text zur erleichternden Erläuterung der Sachlage eingefügten Diagramm
ist zu entnehmen, daß durch die Hubelemente eine nicht auch nur annähernd ausreichend
gute Verteilung des Gutes über den Trommelquerschnitt erzielt wird. Zunächst kann
auf der Anstiegseite, d.h. in Drehrichtung der Trommel, vor Erreichung der Parallelen
r'-r' zur Bezugslinie r-r - die mit der Tangente an den Hüllkreis δ identisch ist
- kein Gut aus den mit den Ziffern 1 bis 10, ausgehend vom Trommelgrund nach rechts
drehend positionierten Alveolen austreten.
[0019] Dieser Austritt findet erst mit deren weiterem Anstieg sukzessive statt, wobei nach
Erreichung der den Hüllkreis er in der absteigenden Phase weiter begrenzenden, zur
Bezugslinie r-r, parallelen Tangente r ''-r'' , die verbleibende geringe Restgutmenge
nicht mehr eine ungestörte Freifallposition einnehmen kann, sondern,gestört durch
die voreilende Hubschaufel im wesentlichen, und zwar zusammen mit dem Anfall aus den
Alveolen 6 und 7 in die Folgealveole überführt wird.
[0020] Die Alveolen verteilen ihren Inhalt über den Querschnitt der Trommel nach dem Zeichnungsdiagramm,
wobei die in der jeweiligen
Posi- tion verbleibende Gutmenge gepunktet dargestellt und die abgerutschte Menge geschwärzt
ausgewiesen ist. Die in absteigender Phase zum Trommelgrund gerichtete Alveole 9 erfährt
dabei eine erste Teilfüllung, die sich über die Alveolen 10, 1 und 2 bis zur Vollfüllung
steigert. Ab Alveole 3 findet die abschnittsweise Abgabe der Teilmengen des Alveolenvolumens
V, und zwar ausgewiesen durch die Positionen a bis f statt, während die in den Alveolen
verbleibenden Teilmengen durch die Positionen A bis E ausgewiesen sind. So viel zunächst
zur Erläuterung des eingefügten Diagramms.
[0021] Die Häufigkeit der Verteilung ist durch die Trommeldrehzahl N - 6 U/min bestimmt,
wobei die Verteilung lediglich in geringem Umfang durch Form und Höhe der Hubschaufeln
beeinflußbar ist. Durch entsprechende Auslegung der Abmessungen der Trommel, insbesondere
ihrer Neigung und ihrer Drehzahl, wird die verlangte Durchsatzleistung bestimmt, wobei
diese Leistung im Verhältnis zum momentanen Feuchtigkeitsgehalt des Gutes in Abhängigkeit
von der möglichen Brennerleistung veränderlich ist.
[0022] Hier muß also eine weitgehend gleichgewichtige Abstimmung in Anlehnung an die jeweils
gegebene Situation gefunden werden.
[0023] Je nach Einstellung der Aufgabeleistung in die Trommel können drei Fälle eintreten:
a) Die Alveolen, welche in die ansteigende Trommelwand eingehen, sind gerade voll
gefüllt.
b) Es besteht ein Überschuß an Mischgut, welcher von den Alveolen nicht eingeschlossen
wird und der in der im wesent--lichen von der Trommelneigung und von der Reibung zwischen
der Alveolenfüllung und dem Überschuß bestimmten Geschwindigkeit bewegt wird. Bei
funktionsfähiger Trommel muß die Geschwindigkeit beider Anteile gleich sein.
c) Es besteht ein Fehlen von Mischgut, so daß die Alveolen nur teilweise gefüllt ansteigen.
[0024] In der Folge sollen nur die Fälle a) und b) berücksichtigt werden, da lediglich sie
die erwartete gleichmäßige Verteilung des in dem Trommelquerschnitt abgeworfenen Mischgutes
und die erwartete zusätzliche Aufnahme gewährleisten können. Hierbei ist grundsätzlich
zu bemerken, daß ein überschuß an Mischgut im Verhältnis zu dem Fassungsvermögen der
Alveolen nichts an der im Trommelquerschnitt zu verteilenden Mischgutmenge ändert;
sie bleibt unbeeinflußt von der Trommelleistung und dem Trommelfüllgrad und den anderen
Faktoren gleichbleibend.
[0025] Wie schon eingangs erwähnt, ist das von den Konstrukteuren angestrebte Ziel, die
bestmöglichste, d.h. gleichmäßige Verteilung des angehobenen Mischgutes über die Querschnittsfläche
der Trommel bei maximaler Nutzung der Wärmeenergie, verbunden mit einem geringen Staubaustrag,
zu erreichen.
[0026] Eine gleichmäßige Verteilung des jeweils angehobenen Mischgutanteiles im Trommelquerschnitt
während seines Freifalls könnte-bei exakt horizontal ausgerichteter Trommel-mit einer
nahezu stationären Welle bzw. Walze aus einem im gasförmigen Medium verteilten dispersen
Gut verglichen werden; sie würde damit den Fällen a) und b) genügen.
[0027] Doch dies ist, wie ebenfalls bereits eingangs erwähnt, nicht möglich.
[0028] Betrachtet man nämlich die tatsächliche Verteilung des Gutes in der Trommel anhand
der beispielsweise gewählten Daten für das Diagramm, d.h. bei einer Leistung von 120
t/h, einer aktiven Trommellänge von 6 m und einer Verweilzeit von 4 min, so ergibt
sich eine ständige Belegung der Trommel pro Minute mit 120 : 60 x 4 : 6 = 1,33 t pro
laufenden Meter der aktiven Trommellänge. Da die Trommel kontinuierlich beschickt
und das fertige Mischgut kontinuierlich austritt, kann die Berechnung der Mischgutverteilung
im Trommelquerschnitt mit genügender Genauigkeit auf der Hypothese aufbauen, als sei
die Trommel in eine waagrechte Lage verbracht und der pro laufenden Meter Trommellänge
angehobene Anteil an der Gesamtbelegung von 1,33 t auch in der Praxis mit den durch
das Diagramm ausgewiesenen einzelnen Füllungsdiagrammen korrespondieren.
[0029] Gleichgültig ob das Mischgut im Überschuß oder gerade ausreichend vorhanden ist um
die ansteigenden Alveolen zu füllen,so ist festzuhalten, daß das über den Trommelquerghnitt
verteilte anteilige Gut der Gesamtmenge pro Zeit und Längeneinheit /n/min) immer durch
die Formel

bleibt, d.h. der vollständigen Füllung der in einzelnen Kaskaden über einen Teilumfang
verteilten Alveole entspricht nach Einsetzen der genannten Daten einem freifallenden
Mischgutvolumen von

Der partielle Abwurf des Mischgutanteiles a bis f, d.h. aus einer Alveole, wiederholt
sich entsprechend der Anzahl der über den Trommelumfang gleichmäßig verteilten Einbauten
während einer Trommelumdrehung 10 mal; bezogen auf die Drehzahl bedeutet dies, daß
der Abwurf aus

den jeweiligen Mischgutabwurf pro Sekunde bestimmt.
[0030] Betrachtet man die Entleerung aus den einzelnen Alveolen, beginnend mit der Alveole
3, und grenzt man das Volumen entsprechend den früheren Ausführungen durch den Böschungswinkel
α ab, so verbleibt das Restvolumen A. Für die Folgealveolen 4 bis 8 ergeben sich jeweils
unter Berücksichtigung des Böshungswinkels abgerutschte Anteile b bis f bzw. verbleibende
Anteile B bis E. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß das Volumen b noch nicht an
der Bildung eines Kaskadenschleiers beteiligt sein kann, weil es praktisch die linke
Seite der ansteigenden Trommelwand nicht verläßt. Das gleiche gilt noch extremer für
das Volumen a. Erst ab Volumen c ist ein ausreichend offenes, zum Trommelinneren gerichtetes
Feld gegeben, so daß man von einem Freifall des hier abgleitenden Gutes sprechen kann,
wobei der Abwurf aus c und den Folgepositionen im wesentlichen senkrecht gerichtet
ist,
da aufgrund der geringen Umfangsgeschwindigkeit, die bezogen auf den lichten Durchmesser
von 2 m und einer Drehzahl von 6 U/min nur etwa 0,625 m/sec beträgt, nicht mit einer
nennenswerten Beschleunigung des Gutes zu rechnen ist.
[0031] Die Summe der abgeworfenen Anteile aus

entspricht dabei, wie bereits vorher ausgeführt, dem Inhalt einer Alveole.
[0033] Wie bereits oben erwähnt, beteiligt sich jedoch nicht das Gesamtvolumen an der Bildung
des Kaskadenschleiers, sondern es muß zumindest das aus den Alveolen 3 und 4 freiwerdende
Gut(a/b) abgezogen werden, so daß lediglich 84 1/sec für die Bildung des Kaskadenschleiers
zur Verfügung stehen.
[0034] Da für diese Schüttung mit ihrem Austritt aus der Alveole nicht mehr das Schüttgewicht
von 1,7 gegeben ist, sondern im Freifall das spezifische Gewicht von 2,7 einzusetzen
ist, beträgt das durch den Freifall verdrängte Raumvolumen lediglich

Die mittlere Fallzeit kann für eine mittlere Fallhöhe von

angenommen werden, was einer Raumprozentbelastung von
i
für den im freien Fall sich befindenden Gutanteil entspricht,.wobei in diesem Zusammenhang
bemerkt werden soll, daß sich dieser Prozentwert auf den durch die Einbauten bestimmten
Hüllkreisdurchmesser δ bezieh t.
[0035] Auf den gesamten inneren Trommelraum umgerechnet würde diese Betrachtung noch ungünstiger,
da, wenn man die Rechnung wiederholt, lediglich etwa 1,18 % des Raumvolumens als freifallendes
Gut bewegt wird.
[0036] Unabhängig davon muß man sich aber vergegenwärtigen, daß das von dem Mischgut nicht
belegte Trommelinnere auch noch absolute Leerstellen aufweist, die von keiner Abwurfkaskade
bedeckt werden können, da zwischen den langsam etwa mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Trommel über den Trommelquerschnitt gebildeten einzelnen Abwurfkaskaden nicht
schließbare Lücken bzw. Schächte bestehen, durch die wesentliche Anteile der Heizgase
mit hoher Geschwindigkeit strömen, wobei lediglich beim Auftreffen der Heizgase auf
die relativ schmalen Querprofile diese Abwurfkaskaden ein etwas intensiverer Wärmeaustausch
stattfindet.
[0037] In diesem Zusammenhang soll nochmals auf die große Unterschiedlichkeit des Volumens
und damit auch der Dichte der einzelnen Abwurfkaskaden hingewiesen werden.
[0038] Wenn man die nicht zur Abwurfkaskadenbildung herangezogenen freien Alveolenräume
als "absolut leer" bezeichnet, so addieren sich als Leervolumen folgende Einzelvolumen:

Setzt man hierfür die bereits errechneten Werte ein, so ergibt sich bei dem gewählten
Beispiel ein Leervolumen in den sogenannten aktiven Alveolenräumen von insgesamt 491
Liter.
[0039] Hierzu kommen noch die Leerräume der inaktiven Alveolenräume, d.h. die Freiräume
der absteigenden Trommelphase, die nicht durch das im Freifall sich befindende Mischgut
vollständig belegt werden können;
[0040] Schäzt man diesen freien Rauminhalt auf den Inhalt einer Alveole, also auf ca. 137
1, so müssen diese Leerräume mit 491 + 137 = 628 Liter , d.h. abgerundet mit 600 Liter
angenommen werden. Diese 600 Liter absoluter Gutleere pro laufenden Meter entsprechen
einem zylindrischen freien Durchgang von einem Durchmesser von 0,85 m, d.h. einer
öffnung, die keinerlei Widerstand den Heizgasen entgegensetzt und die praktisch im
freien Durchtritt durch die Trommel in den Kamin und somit ins Freie geleitet werden.
[0041] Dieser Gasstrom hoher Geschwindigkeit ist letztlich im wesentlichen nur zur Übertragung
von Konvektionswärme an die von ihm berührten Metallteile geeignet.
[0042] Einige Konstruktionen sind deshalb am.Ende der Ausbrandzone der Flamme mit einer
Ringscheibe versehen, deren Außenmaß etwa vom lichten Durchmesser der Trommel und
deren Innenmaß etwa vom Hüllkreis der Einbauten bestimmt wird. Die dadurch gegebene
Querschnittsverengung führt zur entsprechenden Beschleunigung der Heizgase, so daß
deren Neigung zur Separierung der slaubteile aus dem Gut gefördert wird.
[0043] Andere Konstruktionen, z.B. die DE-OS 26 45 344 sehen..im Endbereich der Trommel
konzentrisch angeordnete Deflektoren vor,
[0044] auf die der mit Staubteilchen beladene Gasstrom prallt. Hierbei werden die Staubteilchen
nur in ganz geringem Maße ausgeschieden, während durch den zwischen lichtem Trommeldurchmesser
und Reflektor gebildeten Ringspalt eine starke Beschleunigung der Gase auftritt, so
daß hier deren Tendenz zur mitreißenden Staubförderung noch gesteigert wird.
[0045] Zusammenfassend ist hier festzuhalten:
Die schwache Dichte der Abwurfkaskaden und die absoluten, d.h. durch die Abwurfkaskaden
nicht belegten Freiräume im Trommelvolumen, sind nicht zu beseitigende Nachteile,
die man zwar durch Anordnung und Ausbildung der Trommeleinbauten in geringem Umfang
abmindern kann aber niemals ganz beseitigen kann.
Weiterführende Maßnahmen, insbesondere kompliziertere Einbauten, wie die eingangs
erwähnten Simplexeinbauten oder Quadranteneinbauten, sind mit anderen Nachteilen verbunden,
wobei insbesondere, in diesem Zusammenhang, neben dem konstruktiven Aufwand die wesentlich
höhere thermische Beanspruchung dieser Einbauten und das erhebliche Mehrgewicht anzusprechen
sind.
[0046] Als ausschlaggebende Faktoren zur Minderung des Staubaustrages verbleiben ausschließlich
das abgestimmte Zusammenwirken von Wasser (Feuchtigkeit) und bituminösem Bindemittel,
simultan mit den Zuschlagstoffen, und nach dieser Analyse, nicht, wie allgemein angenommen,
die Notwendigkeit eines verteilten Freifalls der Kaskadenabwürfe, sondern das Bemühen
um eine bessere Aufheizung und eine bessere Durchmischung des Mischguthauptanteiles
an der Trommelwand.
[0047] Außer der hier gegebenen Revelation einer äußerst schwachen und sehr unregelmäßigen
Dichte der Abwurfkaskaden stellt sich, auf Basis der vorausgegangenen Analyse, ein
wichtiges Prinzip heraus, und zwar die Tatsache, daß, unabhängig von dem bei gefüllten
Alveolen bzw. bei Gutüberschuß gegebenen Füllgrad der Trommel, die Dichte und Struktur
der Abwurfkaskaden konstant bleibt. Es wurde ebenfalls festgestellt-, daß die Verteilungsmöglichkeit
der Abwurfkaskaden sich auf den durch den Hüllkreis der Trommeleinbauten dargestellten
Querschnitt beschränkt. Die Analyse bestätigt darüberhinaus grundsätzlich, daß die
Abwurfkaskaden niemals den ganzen Innenraum oder auch nur Teile davon vollständig
bedecken können.
[0048] Im weiteren soll noch kurz die Situation bei Verkleinerung der Höhe der Hubelemente
beleuchtet und der Fall einer praxisnahen Reduzierung der radial zu messenden Höhe
der Hubelemente von 0,25 m auf 0,15 m-untersucht werden.
[0049] In diesem Fall muß die vorstehend ermittelte Raumbelastung durch die freifallende
Gutmenge von 1,18 % noch mit einem Proportionalitätsfaktor multipliziert werden.
[0050] Der Hüllkreisdurchmesser δ muß mit 1,7 statt mit 1,5 angenommen werden, der Trommeldurchmesser
Δ liegt in beiden Fällen bei 2 m. Diese Werte berücksichtigend ergibt sich

Proportionalitätsfaktor, so daß das freifallende Gut nur noch 1,18 x 0,63 = 0,74 %
des Raumvolumens beansprucht.
[0051] Da das freie Raumvolumen je Meter Trommellänge - ohne Berücksichtigung des Volumens
der Einbauten abzüglich des Volumen des Gutgewichtes - und abzüglich des Volumens
einer über den Umfang verteilten, freifallenden Alveole, stellt sich etwa mit 2360
1 ein. Berücksichtigt man nun den errechneten Proportionalitätsfaktor und das spezifische
Gewicht des fallenden Gutes mit 2,7, so ist das Gewicht der freifallenden Abwurfkaskaden,
bei Verwendung der kleineren Einbauten, je Sekunde mit etwa 47 kg anzusetzen.
[0052] Hieraus folgt,-daß bei den ursprünglichen, im Beispiel genannten Einbautenhöhen,
etwa 5,6 % und bei den verkleinerten Einbauten etwa 3,5 % des durch die Trommel geförderten
Mischgutes sich im Freifall befinden, während der Hauptteil mit 94,4 % bzw. 96,5 %
des Mischgutgewichtes sich in ständiger Bewegung und Durchmischung sowie in ständiger
Wärmeaufnahme durch Kontakt mit der Trommelwandung und der mit ihr verbundenen Einbauten
befinden.
[0053] Verfolgt man den Lauf eines Korns aus dem Mischgut von seinem Eintritt in die Trommel
bis zum Trommelaustritt, so kann man, aufbauend auf der vorausgehenden Analyse, feststellen,
daß dieses, jedesmal wenn die Wahrscheinlichkeit eintritt in einer Abwurfkaskade mitzufallen,
nur etwa 0,5 sec in der Schwebe bleibt um dann wieder durch die Hauptmasse des gegen
die Trommelwandung sich mischenden Gutes aufgenommen zu werden. Hier wird es, in aller
Regel, mindestens während einer halben oder mehrerer Umdrehungen verbleiben, bevor
es wieder zur Kaskadenbildung herangezogen wird.
[0054] Es besteht kaum die Möglichkeit, daß die Verweilzeit des Korns in der Kaskade mehr
als 10 Sekunden beträgt, d.h. daß dieses mehr als zwanzig mal während des Gutdurchganges
abgeworfen wird.
[0055] Diese Annahme scheint objektiv zu sein und untermauert die These, daß der Hauptanteil
der Trocknungs-und Aufheizungsarbeit unter ständiger austauschender und umwälzender
Kornbewegung sich in der Hauptsache gegen die Trommelwandung gerichtet vollzieht,
während offensichtlich ein verschwindend kleiner Anteil des Gutes während des Freifalles
in den Abwurfkaskaden Staub an den Gasstrom abgibt.
[0056] Die sich bildenden Abwurfkaskaden sind also für den staubarmen Betrieb eines Trommelmischers
als Hindernis anzusehen.
D.a das in einer Abwurfkaskade sich befindende Gut während des Freifalls sich weder
durch das Bindemittel umhüllen noch in nennenswertem Umfang Wärme aufnehmen kann,
ist die Kaskadenbildung grundsätzlich infrage zu stellen.
[0057] Zum Vor,gang der Umhüllung ist aus Erfahrung und Beobachtung festzuhalten:
- Einfachste Laborversuche, bei denen die in ein Mischgefäß (Metalltopf) eingebrachten
feuchten Zuschlagstoffe durch einen Brenner oder eine Heizplatte erhitzt werden, zeigen,
daß bei der gleichzeitigen Zuführung des Bitumens -selbst in erstarrter, nicht angewärmter
Form - bei Umwälzen des Inhaltes mit einem gewöhnlichen.Spachtel, bereits bei Temperaturen
über 80° gut umhülltes Mischgut gebildet wird. Die Notwendigkeit der Kaskadenbildung
muß nicht gegeben sein.
- Derselbe Erfolg stellt sich in der einfachsten .Betonmaschine (Freifallmischer)
ein, wenn man eine Brennerflamme auf die feuchten, mit dosiertem bituminösem Bindemittel
versetzten Zuschlagstoffe richtet.
- Die Art und Form der Zugabe des Bitumens beim Trommelmischverfahren ist, und zwar
unabhängig von der Temperatur im Augenblick der Zugabe, nicht bestimmend für die Erreichung
einer guten Umhüllung und für die Verteilung des Bindemittels im Mischgut, und zwar
auch unabhängig von der Größe des Fülleranteiles. Es bilden sich ohne Anwendung besonderer
"Kunstgriffe" homogene Mischungen, wenn man das Bitumen auf das feuchte und im wesentlichen
kalte Gestein aufgibt und das Gemenge anschließend in die heiße Zone der Flamme einbringt.
- Auch wenn in einem Trommelmischer die Alveolen so verstopft sind, daß sie nicht
mehr imstande sind das Gut anzuheben, so zeigt sich, daß davon die Herstellung eines
guten Mischgutes praktisch nicht beeinflußt wird.
- Die Anordnung von Ketten-anstelle der normalen Einbauten in Trommelmischern ist,
wie durch das Deutsche Patent 21 43 975 ausgewiesen, für die Aufbereitung eines guten
Mischgutes vollständig ausreichend, ohne daß auch nur entfernt eine Kaskadenbildung
gegeben wäre.
[0058] Aufgrund dieser Sachlage und den genannten Erfahrungen und Erkenntnissenstellt sich
als Aufgabe dieser Erfindung,ein Verfahren nach der eingangs beschriebenen Art zu
nennen, das die Aufbereitung von bituminösem Mischgut in einem Trommelmischer bei
Vermeidung jeder erwähnenswerten Staubentwicklung während der Aufgabephase der noch
kalten, d.h. Außentemperatur aufweisenden Zuschlagstoffe und des in der Regel erhitzten
bituminösen Bindemittels in die Trommel sowie während des Durchlaufes des Gemenges
und dessen sich hierbei vollziehenden Wandlung in ein.bitumi- nöses Mischgut gewährleistet
und im weiteren zumindest eine optimale Nutzung der durch Konvektion von den Trommelwandungen
und den hier evtl. angeschlossenen Einbauten auf das zu erhitzende Gut übertragbaren
Wärme gegeben ist.
[0059] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß das aus Zuschlagstoffen
und Bindemittel bestehende Gemenge, bedingt durch die zwischen ihm und der Trommelwandung
bestehende Reibung einerseits und der inneren Reibung des Gutes andererseits, während
seines in ein Heißgemisch überführenden Durchganges durch den Trommelmischer, sich
ständig wiederholend, bis zur schwerkraftbedingten Überwindung der Reibungskräfte
entlang bzw. parallel der Innenwandung des ansteigenden Trommelmischers angehoben
und wieder zum Trommelgrund zurückgeführt wird.
[0060] Ein solches Verfahren vermeidet die Bildung von Abwurfkaskaden und damit die Hauptursache
des 3aubaustrages. Das Gut wandert im unteren Trommelbereich hin- und herscpwappend
als ständig bewegter Gutstrom durch den Trommelmischer, wobei das dem Trommelgrund
auflagernde Gutvolumen, dessen Querschnitt als ein insbesondere an den seitlichen
Begrenzungen verzerrter Kreisabschnitt zu betrachten ist und dessen freie Oberfläche
durch die Länge der ständig pendelnden Lage der Sehne dieses Kreisabschnittes und
die Trommellänge bestimmt wird. Über diese Oberfläche wird nun ein Teil der im Trommelraum
vorliegenden Strahlungswärme unmittelbar vom Gut aufgenommen, während der Hauptanteil
der Strahlungwärme durch die vom Gut nicht überdeckte Peripherie aufgenommen wird,
und-bei Vernachlässigung der an die Umgebung trotz der meist gegebenen guten Isolation
nicht vermeidbaren Abstrahlungsverluste-als Konvektionswärme über die von der Bogen-
und Trommellänge bestimmte Berührungsfläche zwischen Gut und Trommel dem Gut zugeführt
wird, wobei die Wärmeaufnahme durch den Teilchenaustausch innerhalb der Gutmasse zusätzlich
beschleunigt wird.
[0061] Eine weitere Verbesserung der hier beschriebenen positiven Ergebnisse der Erfindung
wird bei Beibehaltung des gewählten lichten Trommeldurchmessers dann erreicht, wenn
die Wärmeübertragung von der Trommelwandung auf das Gut durch Vergrößerung der Wärme
übertragenden inneren Oberfläche des Trommelmischers - verbunden mit einer zwangsweise
zum Trommelgrund geneigt gleitenden schwellenförmigen Führung des Gutes - gesteigert
und gleichzeitig damit die Mischintensität gefördert wird, wobei vorgeschlagen wird,
daß der umwälzende, Material und Wärme austauschende Mischvorgang durch im wesentlichen
geneigt zur aufsteigenden Radialen gerichteten Mischwerkzeuge, bei Erhaltung des Zusammenhanges
des Gutes, d.h. ohne Abwurf bzw. Freifallerscheinungen von Teilmengen, unterstütztwird.
[0062] Das in Form eines losen Haufwerkes vorliegende Mischgut kann die Trommelwandung praktisch
nicht verlassen; es wird aber bei dieser Art der Führung eine noch intensivere Umwälzung
des Gutes innerhalb des Haufwerkes, bei gleichzeitiger Erhöhung der Kontaktfläche
zur Trommelwandung, erreicht.
[0063] Die Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens sieht vor, daß die Mischwerkzeuge,
in Drehrichtung des Trommelmischers betrachtet, dessen Innenwand anschließende, zur
Radialen geneigte durch Flachprofile gebildete Elemte sind, die sich im wesentlichen
auf in radial gerichteter Ebene zur Trommelwand zurückführend angeordnete und in sie
überführende flachstege abstützen.
[0064] Die so gebildeten Einbauten bilden praktisch in Richtung des Drehsinnes weisende
Keile und fördern die wünschenswerte schwellenförmige Bewegung des Gutes.
[0065] Eine zusätzlich verteilende Wirkung wird dadurch erzielt, daß den radial gerichteten
Flachstegen ebenfalls in radialer Richtung verlaufende, d.h. zum Zentrum des Trommelmischers
gerichtete Stäbe zugeordnet sind, wobei jeweils zwischen zwei einander zugerichteten
Stabreihen die Stäbe, Lücke auf Lücke stehend, den Flachstegen angeschlossen sind,
und vorzugsweise die die Mischwerkzeuge bildenden bzw. diese ergänzenden Stäbe in
Antriebsrichtung pflugscharartig profiliert sind.
[0066] Es kann auch vorgesehen werden, daß die Stäbe entweder unmittelbar mit der Innenperipherie
- ohne die zuvor erwähnten, ergänzenden Einbauten - des Trommelmischers verbunden
sind oder aber, daß die Stäbe auf auswechselbaren, ebenen oder dem Trommelradius angepaßten,
gekrümmten Verschleißplatten jeweils ein- oder mehrreihig angeordnet sind, wobei sich
die ebenen Verschleißplatten an der Innenperipherie des Trommelmischers abstützen
und auf dieser befestigt sind.
[0067] Dieser Vorschlag berücksichtigt die Tatsache, daß die technischen Anforderungen an
die Aufbereitung bituminöser Mischgüter oft rezepturabhängig sind und nicht alle Mischprobleme
mit Trommeleinbauten gleicher Art einheitlich optimal gelöst werden können.
[0068] Da jedoch das eingangs genannte Grundprinzip der Erfindung, d.h. der Vollzug der
Mischung durch Bildung eines hin- und herschwappenden Gutbettes mit intensivem Teilchenaustausch
innerhalb des Gutes, bei Vermeidung der Bildung von Abwurfkaskaden und der Ermöglichung
großer Kontaktflächen zwischen Trommelwandung und Gut für die Übertragung von Konvektionswärme
unangetastet bleibt, soll in diesem Zusammenhang lediglich erwähnt werden, daß sich
ein gut korngestufter Asphaltfeinbeton leichter umhüllen bzw. mischen läßt als beispielsweise
ein Grobbinder.
[0069] Der technische Aufwand kann also durchaus gestuft sein.
[0070] Bei fahrbaren oder hochmobilen Anlagen muß fallweise auch das Transportgewicht der
Einrichtung berücksichtigt werden.
[0071] Die zuletzt vorgeschlagene Lösung, d.h. die Anordnung der Stäbe auf ebenen, der Innenperipherie
des Trommelmischers sich abstützenden Verschleißplatten ist besonders interessant.
Durch die Überführung des ursprünglich zylindrischen Trommelquerschnittes in einen
poygonalen Querschnitt stellt sich ein hervorragender Selbstreinigungseffekt ein,
wobei gleichzeitig die Durchmischung des Gutes noch aktiviert wird, da die Ecken des
polygonalen Querschnittes dessen Umwälzung bei gleichzeitiger Unterstützung des Wärmeaustausches
zwischen der so gebildeten Trommelwand und dem Gut steigern:
[0072] Darüberhinaus vermeidet eine solche Ausbildung bereits jeden Ansatz einer Alveolenbildung
und bietet der Flamme und ihrer Strahlung immer nur bewegtes Mischgut zur Wärmeaufnahme
an.
[0073] Im Gegensatz zu Hubsehaufeln nach dem eingangs erwähnten Stand der Technik kann kein
unbewegtes Mischgut auf den Einbauten lagern und verbunden mit dieser Lagerung, hier
anbacken, wodurch, in aller Regel, eine Schädigung des Bindemittels durch Überhitzung
herbeigeführt wird.
[0074] Eine weitere Ausbildung der Vorrichtung, die ebenfalls die Einhaltung der bereits
hervorgehobenen Prinzipien der Erfindung ermöglicht, sieht vor,
[0075] daß die Stäbe zumindest über eine Teillänge des Trommelmischers durch radial gerichtete,
in einem im wesentlichen einheitlichen Winkel zur Trommelachse über die Breite der
Verschleißplatten geführte, Reihen bildende Förderstege ersetzt werden und - in Umlaufrichtung
betrachtet - die Förderstege der Folgereihe auf Lücke versetzt zu den Förderstegen
der voreilenden Reihe stehen, und daß fallweise in jeder Förderstegreihe jeweils paarweise
im Abstand winklig einander zugeordnete Förderstege vorgesehen sind.
[0076] Bei gleichgerichteten Förderstegen entsteht eine unterbrochene Schraube, die den
mit durch die Trommelneigung vorbestimmten Vortrieb des Gutes steigert.
[0077] Bei alternativer Auslbildung, die die paarweise Anordnung von im Abstand winklig
zueinander angeordneter Förderstege vorsieht, wirkt eine gleichgerichtete Förderstegreihe
der Hauptströmungsrichtung entgegen und fördert damit die Mischintensität bei reduzierter
Durchgangsgeschwindigkeit durch die Trommel, die bei waagrechter Stellung der Trommel
gegen Null führen würde.
[0078] Fallweise kann es zweckmäßig sein, die Verschleißplatten mit einem geringen Isolierabstand
an der Peripherie des Trommelmischers zu befestigen.
[0079] Das Verfahren kann sowohl in einem Trommelmischer, bei dem der Brenner entweder für
die Gleich- oder Gegenstrombefeuerung
- bezogen auf die Richtung des Gutlaufes durch die Trommel - angeordnet ist, betrieben
werden.
[0080] Nach üblicher Auffassung ist die thermische Beanspruchung des Bindemittels bei Gleichstrombetrieb
geringer, während bei Gegenstrombetrieb ein besserer thermischer Wirkungsgrad gegeben
ist.
[0081] Im Hinblick auf die im Rahmen der Abhandlung des Standes der Technik erläuterte Gutverteilung
über den Trommelquerschnitt wird vorgeschlagen, daß die Brennermuffel jeweils ein
weit dimensioniertes Rohr mit isoliertem Mantelbereich ist, die in ihrer Lage zum
Trommelquerschnitt achsparallel so weit versetzt angeordnet ist, daß sie einerseits
im wesentlichen außerhalb des bewegten Gutes liegt und andererseits in starkem Maße
Strahlungswärme an die nicht durch Mischgut beaufschlagte Zone der inneren Trommelperipherie
und die hier angeordneten Mischwerkzeuge abführen kann.
[0082] Dies bedeutet, daß die Brennermuffel jeweils im oberen, absteigenden Bereich der
bewegten Trommelwandung anzuordnen ist.
[0083] Darüber hinaus kann in diesem Zusammenhang noch vorgesehen werden, die Mantelfläche
der Brennermuffel jeweils so zu isolieren, daß der Hauptanteil ihrer Strahlungswärme
im wesentlichen aus etwa.50% ihres Umfanges abgegeben wird, und dieser Teilumfang
dem zunächst gelegenen Bereich der Trommelinnenperipherie zugeordnet ist.
[0084] Zur Anordnung der Brennermuffeln kann allgemein festgehalten werden, daß die Strahlungswärme
auf den durch die Zuschlagstoffe nur wenig beaufschlagten Wandbereich besonders wirksam
übertragen wird. Die Anordnung ist jedoch insbesondere für den Gegenstrom geeig
- net, da die im Muffel-Bereich bereits weitgehend und vollständig umhüllten Zuschlagstoffe
unter der Brennermuffel ohne schädigenden Temperatureinfluß hindurch und als fertiges
Mischgut zur Auslaufschurre geführt werden können.
[0085] Durch die richtungsorientierte Isolierung der Brennermuffel wird der angestrebte
Schutz des Gutes noch unterstützt.
[0086] Zur Ausrüstung des Trommelmischers mit Einbauten ist festzuhalten, daß in aller Regel
die Mischwerkzeuge über die Länge der Misch- und Erhitzungsstrecke der Trommel einheitlich
ausgebildet sind, wobei fallweise - je nach Aufgabenstellung - auch eine gemischte
Anordnung zweckmäßig sein kann.
[0087] Zur Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades ist vorgesehen, daß etwa auf das auslaufseitige
Drittel des Trommelmischers beschränkt, mehrere, im Abstand voneinander angeordnete,
mit segmentförmigen Ausnehmungen versehene, mit der Trommel verbundene Deflektoren
angeordnet sind, wobei die Ausnehmungen der Deflektoren Lücke auf Lücke stehen.
[0088] Dieser Vorschlag basiert auf dem Beobachtungsergebnis eines mit einem transparenten
Modell durchgeführten Versuches und soll das Mißverhältnis zwischen Strömungsgeschwindigkeit
der Heizgase und der des Mischgutes durch den Trommelmischer - das sich nach den heutigen
Erfahrungen und Kenntnissen im Grundsatz nicht beheben läßt - mildern und zur Verbesserung
der Wärmenutzung beitragen. Durch die Anordnung der Deflektoren wird, beschränkt auf
den eigentlichen Mischbereich der Trommel, die Strömungsgeschwindigkeit reduziert.
Durch das ständig sich wiederholende Eintauchen der Deflektoren in den Gutstrom wird
diesem zusätzliche Wärme zugeführt und durch den Aufprall auf-die Deflektoren und
den Umlenkeffekt zwischen ihnen werden eventuell noch vorhandene freie Reststäube
im wesentlichen separiert.
[0089] Zur Beschickung mit Zuschlagstoffen wird vorgeschlagen, daß die Aufgabe verschiedener
korngestufter Zuschlagstoffe durch ein mehrzelliges, in seiner Abgabeeinstellung zum
Trommelmischer vorbestimmbares Drehsilo ermöglicht wird.
[0090] Durch diese Vorrichtung können entsprechend der Zellenanzahl Zuschlagstoffe verschiedener
Körnung gespeichert und,entsprechend der verlangten Rezeptur,dem Trommelmischer aufgegeben
werden.
[0091] Eine Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, daß für die Aufgabe der Zuschlagstoffe
ein als Zwischenbunker ausgebildetes Rieselfilter vorgesehen ist, wobei eine geschlossene
Abgasführung die aus dem Trommelmischer austretenden Abgase zwischen diesem und dem
Rieselfilter zum Kamin gegeben ist.
[0092] Diese Kombination ermöglicht es, die in den abströmenden Heizgasen noch enthaltene
Restwärme weitgehend durch Übertragung dieser Wärme auf die über das Rieselfilter
zugegebenen Zuschlagstoffe zu nutzen.
[0093] Abschließend ist festzuhalten, daß bei Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit den vorgeschlagenen Vorrichtungen in aller Regel auf Exhaustoren für die Abgasabführung
verzichtet werden kann, sofern nicht besondere, den Widerstand in der Gasführung steigernde
Einbauten bzw. Vorrichtungen vorgesehen sind. In diesem Zusammenhang ist auf das Rieselfilter
zu verweisen.
[0094] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen in beispielsweisen Ausführungen
näher erläutert.
Figur 1 zeigt den Querschnitt durch einen Trommelmischer, dessen Innenwandung mit
zum Trommelgrund geneigten, schwellenförmigen Einbauten versehen ist, wobei diesen
Einbauten, in radialer Richtung weisend, Lücke auf Lücke stehende Stäbe zugeordnet
sind.
Figur 2 zeigt eine partielle Abwicklung einer Teillänge der Trommel aus Figur 1.
Figur 3 zeigt im Aufriß Figur 2.
Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch den Trommelmischer entsprechend Figur 1. Die
hier dargestellten Stäbe sind jedoch durch über die Breite der Verschleißbleche greifende
Förderstege bestückt.
Figur 5 zeigt die Abwicklung der Trommel in Schnittrichtung III-III bei einheitlich
nach einer Richtung winklig angeordneten Förderstegen.
Figur 6 zeigt eine Darstellung nach Figur 5, jedoch mit der zusätzlichen Anordnung
einer Gegenstromreihe der Förderstege.
Figur 7 zeigt einen im Gleichstrom befeuerten Trommelmischer.
Figur 8 zeigt den Schnitt I-I, die Lage der Aufgabeschurre, wobei die Aufgabe alternativ
durch ein Drehsilo gemäß Figur 12 und 13 erfolgen kann.
Figur 9 zeigt einen im Gegenstrom befeuerten . Trommelmischer, dem alternativ ebenfalls
ein Drehsilo gemäß Figur 12 und 13 zugeordnet werden kann.
Figur 10 zeigt den Schnitt II-II durch Figur 9. Der Trommelmischer ist lediglich mit
radial gerichteten, auf Verschleißblechen angeordneten Stäben besetzt.
Figur 11 zeigt einen ebenfalls im Gegenstrom befeuerten Trommelmischer, der durch
Beistellung eines Verladesilos zu einer Gesamtanlage ergänzt wurde. Die Aufgabe des
Gutes erfolgt hierbei über einen Rieselfilter, der eine Nutzung der in den Heizgasen
enthaltenen Restwärme zuläßt.
Figur 12 zeigt ein mehrtaschiges Drehsilo, dem verschiedene Rezepturen aufgebbar sind,
so daß bei Rezeptwechsel das Silo lediglich um ein oder mehrere Segment(e) weiter
gedreht werden muß.
Figur 13 zeigt das Drehsilo im Grundriß.
Figur 14 zeigt die Ausbildung eines der für die Anordnung im auslaufseitigen Drittel
vorgeschlagenen Deflektors, wobei die Ausnehmungen der in Richtung der Trommelachse
mit Abstand voneinander vorgesehenen weiteren Deflektoren Lücke auf Lücke stehen.
Die Anordnung der Deflektoren im Trommelmischer wird durch Figur 7 verdeutlicht.
[0095] Die Figuren 1 bis 3 zeigen einmbeispielsweisen Querschnitt durch einen Trommelmischer
1, in dem gleichmäßig über den Umfang zehn als Wärmeaustauschflächen und Mischwerkzeuge
wirksame Einbauten vorgesehen sind. Die Einbauten werden, in Drehrichtung der Trommel
betrachtet, durch zur Radialen geneigt angeordnete Flachprofile 2 gebildet, die sich
auf den zur Trommelwand zurückführend angeordneten Flachstegen 3 abstützen.
[0096] Die so gebildeten Einbauten 2, 3 sind - bedingt durch die Neigung der Flachprofile
2 zur Radialen - nicht dazu geeignet, das Mischgut in einem solchen Maße anzuheben,
daß es zu dessen Freifall in separaten Körnungen kommen kann.
[0097] Die Intensität der Bewegung und damit des Austausches entlang der Trommelwand wird
durch den Flachstegen 3 verbundene, ebenfalls in radialer Richtung weisende Stäbe
4 verbessert, wobei, wie Figur 2 ausweist, diese Stäbe 4 in Abwicklung der Trommel,
Lücke auf Lücke stehend, versetzt angeordnet sind. Das in Antriebsrichtung weisende
Profil dieser Stäbe ist pflugscharartig ausgebildet und kann, wie in der Zeichnung
dargestellt ist, ein Vierkantstab sein, dessen Querschnitt mit einer Spitze, d.h.
Kante, in Drehrichtung weist.
[0098] Die Anordnung der Brennermuffel 5 erfolgt entsprechend den bereits gegebenen allgemeinen
Ausführungen im absteigenden Bereich der Trommelwandung.
[0099] Das Gut rutscht aufgrund der Neigung der Flachprofile 2 bereits nach kurzem Anhub
wieder in den Trommelgrund zurück.
[0100] Der Abstand der einzelnen Stäbe bzw. der pflugscharartig profilierten Kanten kann
in der Regel zwischen 5 cm und 25 cm und fallweise auch höher gewählt werden.
[0101] Eine stark vereinfachte Ausführung sieht vor, daß auf die aus den Teilen 2 und 3
gebildeten Einbauten verzichtet wird, und die Stäbe 4 entweder direkt auf der Innenperipherie
der Trommel oder aber auf in ihrer Breite ebeneiVerschleißplatten 22 angeordnet werden,
wobei die Verschleißplatten 22 auf der Trommelwand aufgeschraubt sind.
[0102] Von besonderem Interesse sind Trommelmischer, deren Brenner 9 bzw.9' achsparallel
zur Zentralen der Trommel versetzt und im absteigenden Teil der Trommelwandung, vorzugsweise
im dritten Quer- schnittsquadranten(Rechtslauf), angeordnet ist. Die Brenner 9 bzw.9'
werden durch relativ weite, jeweils als Brennermuffel 5 und 5'ausgebildete Rohre umfaßt.
Die Brennermuffeln 5 und 5'sind in das Trommelinnere eingeführt und entweder auf der
feststehenden Stirnwand der Trommel 1 angeordnet oder aber in einer in dieser Stirnwand
vorgesehenen öffnung verschiebbar gelagert.
[0103] Abschließend soll zur Frage der alternativ möglichen Ausbildung der Einbauten noch
auf die durch Figuren 4 bis 6 ausgewiesene Konzeption verwiesen werden, wobei Fig.4
d.Trommelquerschnitt zeigt.
[0104] Bei dieser Ausbildung werden die Stäbe 4 durch radial gerichtete Förderstege 4',
die winklig zur Trommelachse über die Breite der Verschleißplatten 22 führen, in versetzten
Reihen angeordnet, wobei der Anstellwinkel zur Trommelachse im Falle der Figur 5 etwa
15° und das Maß der Reihenversetzung ein halber Abstand zwischen den Förderstegen
4' ist.
[0105] Im Falle einer Ausbildung nach Figur 6 sind die Förderstege 4' jeder Reihe pfeilförmig,
ebenfalls im Winkel von etwa 15°, d.h. als einen Winkel von etwa 60° einschließend,
zueinander gerichtet.
[0106] Der Abstand der Förderstege 4' liegt im Falle des Beispieles nach Figur 5 zwischen
20 und 40 cm. Er kann jedoch auch größer gewählt werden.
[0107] Dasselbe gilt für eine Anordnung nach Figur 6 für den hier zu berücksichtigenden
mittleren Abstand.
[0108] Die Stege 4' weisen eine Höhe von 10 bis 25 cm auf, wobei letztlich die Höhendimensionierung
durch die beabsichtigte Gutfüllung bestimmt wird, da sie mindestens die Höhe der Gutlage
im Trommelgrund aufweisen müßte.
[0109] Durch die Figuren 7 bis11 werden dem Verfahren gerecht werdende Vorrichtungen u.
deren Ausbildung erläutert.
[0110] Figur 7 zeigt einen im Gleichstrom betriebenen Trommelmischer 8, eine Aufgabeschurre
10 für die Zuschlagstoffe, Brenner 9 mit Brennermuffel 5, sowie die in üblicher Hochlage
der Trommel 1 angebrachte Bitumenzuführung 23. Dieser Schnitt zeigt die Lage der Deflektoren
26/27, wobei die eigentliche Deflektorenausbildung der Figur 14 zu entnehmen ist.
[0111] Aus Figur 8, die einen Schnitt in Richtung I-I durch die Figur 7 darstellt, ist die
Anordnung der. durch das Förderband 10' beschickten Aufgabeschurre 10 und die Lage
der Brennermuffel. 5 im Trommelquerschnitt zu entnehmen.
[0112] Die Figur 9 stellt einen Trommelmischer 11 dar, wobei dieser, im Gegensatz zu der
Ausführung nach Figur 7, im Gegenstrom betrieben wird. In diesem Fall erfolgt also
die Mischgut- und Bitumenzugabe 12 und 23 im Bereich der Trommelhochlage, während
der Brenner 9' mit Brennermuffel 5' in der Trommeltieflage angeordnet ist.
[0113] Figur10 zeigt in einem Schnitt II-II durch Figur 9 die Lage der Brennermuffel 6'
im Trommelquerschnitt.
[0114] Figur 11 stellt eine durch Kombination eines Trommelmischers 11 nach Figur 9 mit
einem Rieselfilter 16 weiter entwickelte, im Gegenstrom des Mischverfahrens betriebene
Trommelmischanlage dar, die, wie üblich, durch ein Mischgutverladesilo 31 ergänzt
ist, wobei das mit dem Trommelmischer 1 verbundene Rieselfilter 16 in den erweiterten
Kamin 15 überführend angeordnet ist (z.B. FR-PS 79 24 572 in Verbindung mit FR-PS
79 21 118).
[0115] Die Figuren 12 und 13 stellen eine ebenfalls bekannte Vorrichtung dar, und zwar ein
durch Förderband 17
1 beschicktes Drehsilo 17, bestehend aus wenigstens vier Silozellen 18, 19, 20 und
21, die es z.B. ermöglichen, unter vier verschiedenen Rezepturen zu wechseln, ohne
daß der mit der vorherigen verarbeiteten Zuschlagrezeptur belegte Zubringer zu entleeren
ist, bevor auf die neue Rezeptur übergegangen wird.
[0116] Die Steuerung der Einstellung der Silozellen 18 - 20 ist üblicherweise mit der Programmsteuerung
der Gesamtanlage verbunden und kann gleichzeitig - bei Einstellung des richtigen Bindemittelanteiles
- vorgewählt werden. Die bekannten Möglichkeiten der Programmsteuerung sind vielfältig
und im weiteren nicht Gegenstand dieser Betrachtung.
[0117] Die Zuordnung des Drehsilos 17 zu den Trommelmischern 8 und 11 wird in den Figuren
7 und 9 angedeutet. Selbstverständlich kann das Drehsilo 17 auch dem Aufgabeband 24
des zum Rieselfilter 16 führenden Elevators 25 zugeordnet werden.
[0118] Die Ausbildung der bereits erwähnten, durch Figur 14 ausgewiesenen und nach Figur
7 in dem Trommelmischer 1 angeordneten Deflektoren 26 / 27 basiert auf dem Beobachtungsergebnis
eines mit einem transparenten Modell durchgeführten Versuches. Das Verhältnis der
Fläche des Ausschnittes 27 zur verbleibenden Fläche des Deflektors 26 sowie Anzahl
und Abstand der einzubauenden Deflektoren 26 ist fallweise festzulegen.
1.Verfahren zur Aufbereitung eines bituminösen Mischgutes in Trommelmischern, insbesondere
für den Straßenbau, bei dem die noch nicht durch Trocknungsvorrichtungen vorgetrockneten,
der Mineralstoffdeponie entnommenen, in der Regel oberflächentrockenen bis feuchten
Zuschlagstoffe über eine Zwischenspeicherung einem in Auslaufrichtung geneigt angeordneten,
beheizten Trommelmischer kontinuierlich aufgegeben, in bzw. vor diesem bei niedriger
Temperatur mit bituminösem Bindemittel versetzt und die Gutanteile anschließend -
bei starker Wärme- .zufuhr durch Heizgase - erhitzt und weiter vermischt werden und das Mischgut kontinuierlich
ausgetragen wird, wobei die Heizgase, nach ihrem Austritt aus der Trommel, in aller
Regel von aus dem Gut separierten Feinanteilen und Schadstoffen entladen werden, dadurch
gekennzeichnet,
d a ß das aus Zuschlagstoffen und Bindemittel bestehende Gemenge, bedingt durch die
zwischen ihm und der Trommelwandung bestehende Reibung einerseits und der inneren
Reibung des Gutes andererseits, während seines in ein Heißgemisch überführenden Durchganges
durch den Trommelmischer, sich ständig wiederholend, bis zur schwerkraftbedingten
Überwindung der Reibungskräfte entlang bzw. etwa parallel der Innenwandung des ansteigenden
Trommelmischers angehoben und wieder zum Trommelgrund zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Wärmeübertragung von der Trommelwandung auf das Gut, bei Beibehaltung des
lichten Durchmessers, durch Vergrößerung der Wärme übertragenden inneren Oberfläche
des Trommelmischers - verbunden mit einer zwangsweise zum Trommelgrund geneigt gleitenden
schwellenförmigen Führung des Gutes - gesteigert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
d a ß der umwälzende, Material und Wärme austauschende Mischvorgang durch im wesentlichen
geneigt zur aufsteigenden Radialen gerichteten Mischwerkzeuge, bei Erhaltung des Zusammenhanges
des Gutes, d.h. ohne Abwurf bzw. Freifallerscheinungen von Teilmengen, unterstützt
wird.
4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Mischwerkzeuge (2/3), in Drehrichtung des Trommelmischers (1) betrachtet,
dessen Innenwand anschließende, zur Radialen geneigte, durch Flachprofile (2) gebildete
Elemente sind, die sich im wesentlichen auf in radial gerichteterEbene zur Trommelwand
zurückführend angeordnete und in sie überführende Flachstege (3) abstützen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß den radial gerichteten Flachstegen (3) ebenfalls in radialer Richtung verlaufende,
d.h. zum Zentrum des Trommelmischers (1) gerichtete Stäbe (4) zugeordnet sind, wobei
jeweils zwischen zwei einander zugerichteten Stabreihen die Stäbe (4), Lücke auf Lücke
stehend, den Flachstegen (3) angeschlossen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die die Mischwerkzeuge bildenden bzw. diese ergänzenden Stäbe (4) in Antriebsrichtung
pflugscharartig profiliert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Stäbe (4) unmittelbar mit der Innenperipherie - ohne ergänzende Einbauten
- des Trommelmischers (1) verbunden sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Stäbe (4) auf auswechselbaren, ebenen oder dem Trommelradius angepaßten,
gekrümmten Verschleißplatten (22) jeweils ein- oder mehrreihig angeordnet sind, wobei
sich die ebenen Verschleißplatten (22) an der Innenperipherie des Trommelmischers
(1), abstützen und auf dieser befestigt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Stäbe (4) zumindest über eine Teillänge des Trommelmischers (1) durch radial
gerichtete, in einem im wesentlichen einheitlichen Winkel zur Trommelachse über die
Breite der Verschleißplatten (22) geführte, Reihen bildende Förderstege (4') ersetzt
werden und - in Umlaufrichtung betrachtet - die Förderstege (4') der Folgereihe auf
Lücke versetzt zu den Förderstegen (4') der voreilenden Reihe stehen, und d a ß fallweise
in jeder Förderstegreihe jeweils paarweise im Abstand winklig einander zugeordnete
Förderstege (4') vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschleißplatten (22) mit einem geringen Isolierabstand an der Peripherie
des Trommelmischers (1) befestigt sind.
11. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
d a ß der Brenner (9/9') entweder für die Gleich- oder Gegenstrombefeuerung des Trommelmischers
(1) - bezogen auf die Richtung des Gutlaufes durch die Trommel - angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Brennermuffel (5/5') jeweils ein weit dimensioniertes Rohr mit isoliertem
Mantelbereich ist, die in ihrer Lage zum Trommelquerschnitt achsparallel so weit versetzt
angeordnet ist, daß sie einerseits im wesentlichen außerhalb des bewegten Gutes liegt
und andererseits in starkem Maße Strahlungswärme an die nicht durch Mischgut beaufschlagte
Zone der inneren Trommelperlpherie und die hier angeordneten Mischwerkzeuge abführen
kann.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Brennermuffel (5/5')jeweils im oberen absteigenden Bereich der bewegten
Trommelwandung angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet,
d a B die Mantelfläche der Brennermuffel (5/5') jeweils so isoliert ist, daß der Hauptanteil
ihrer Strahlungswärme im wesentlichen aus etwa 50% ihres Umfanges abgegeben wird,
und dieser Teilumfang dem zunächst gelegenen Bereich der Trommelinnenperipherie zugeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Mischwerkzeuge (2/3/4) oder (4) oder (4') über die Länge der Misch- und
Erhitzungsstrecke der Trommel einheitlich oder gemischt ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 10 und 15, dadurch gekennzeichnet,
d a ß etwa auf das auslaufseitige Drittel des Trommelmischers (1) beschränkte mehrere,
im Abstand voneinander angeordnete, mit segmentförmigen Ausnehmungen (27) versehene,
mit der Trommel verbundene Deflektoren (26) angeordnet sind, wobei die Ausnehmungen
(27) der Deflektoren (26) Lücke auf Lücke stehen.
17. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Aufgabe verschiedener korngestufter Zuschlagstoffe durch ein mehrzelliges,
in seiner Abgabeeinstellung zum Trommelmischer (1) vorbestimmbares Drehsilo (17) ermöglicht
wird.
18. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
d a ß für die Aufgabe der Zuschlagstoffe ein als Zwischenbunker ausgebildetes Rieselfilter
(16) vorgesehen ist, wobei eine geschlossene Abgasführung für die aus dem Trommelmischer
(1) austretenden Abgase zwischen dem Trommelmischer (1) und dem Rieselfilter (16)
zum Kamin (15) gegeben ist.