[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Schutzschalter kompakter Bauart mit einem Isolierstoffgehäuse,
das ein Oberteil mit einer zum Durchtritt eines Betätigüngshandgriffes dienenen Öffnung
und ein zur Auflage auf einer Befestigungs- oder Montagefläche vorgesehenes Unterteil
aufweist, und der einen Schaltmechanismus und eine mit diesem zusammenwirkende Auslösewelle
besitzt, die außer durch stromabhängige Auslöseglieder durch einen an der Unterseite
des Unterteiles austretenden, in dem Gehäuse gegen Federkraft verschiebbar geführten
Auslösestift betätigbar ist. Ein Schutzschalter dieser Art ist in der deutschen Patentanmeldung
P 30 08 249.6 beschrieben.
[0002] Der Auslösestift dient dazu, zwangsläufig eine Auslösung des Schutzschalters zu veranlassen,
wenn dieser von seiner Montagefläche abgenommen wird, Ein wichtiges Anwendungsgebiet
der genannten Auslösestifte sind daher Schutzschalter in steckbarer Ausführung, bei
deren Lösung von den Trennkontakten bzw. Herausnahme aus einem Stecksockel eine Lichtbogenbildung
unterbleiben muß. Hierzu werden die Auslösestifte derart bemessen, daß der Schaltmechanismus
mit Sicherheit ausgelöst wird, bevor die Anschlußstücke des Schutzschalters außer
Eingriff mit den Trennkontakten bzw. Stecksockeln gelangen.
[0003] Im Prinzip bereitet der Einbau eines Auslösestiftes der genannten Art in einen Schutzschalter
keine Schwierigkeiten, sofern ausreichend Platz zur Verfügung steht. Dies ist jedoch
besonders bei Schutzschaltern der kleineren Baugrößen, deren Nennstrom z. B. zwischen
60 und 250 Ampere liegt, in der Regel nicht der Fall. Vielmehr nimmt bei solchen Schaltern
der Schaltmechanismus mit den Schaltkontakten, Löschkammern, Auslösern und Zusatzteilen
praktisch den gesamten Innenraum der Schaltergehäuse ein.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derart raumsparende Anordnung eines
Auslösestiftes der genannten Art anzugeben, die eine Anwendung von Auslösestiften
auch bei Schutzschaltern mit höchster Raumausnutzung ihrer Gehäuse ermöglicht.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Schutzschalter der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Auslösestift in einer zum Inneren des Gehäuses offenen
Nut einer Außenwand des Gehäuses gelagert und nahe der Auslösewelle eine Abkröpfung
sowie an dem abgekröpften Teil einen mit der Auslösewelle zusammenwirkenden Ansatz
besitzt. Durch die Lagerung in der Nut wird der Auslösestift seitlich an den anderen
Bauteilen des Schutzschalters vorbeigeführt, was die vollständige Beibehaltung des
bisherigen Aufbaus gestattet. Dies gilt auch für die Auslösewelle, weil hier das erforderliche
mechanische Zusammenwirken durch die Abkröpfung des Auslösestiftes ermöglicht wird.
Die Abkröpfung erlaubt darüber hinaus in gewissen Grenzen die Anordnung der Nut an
einer Stelle, die aus Gründen der inneren Geometrie des Schutzschalters und der mechanischen
Festigkeit günstig erscheint.
[0006] Im Oberteil des Gehäuses des Schutzschalters kann eine Ausnchmung zur Aufnahme des
Endes einer den Auslösestift in der Richtung der Auslösung vorspannenden Schrauben-Druckfeder
angeordnet sein, in die der Auslösestift mit seinem einen Ende eingreift. Auf diese
Weise ist gegenüber dem Oberteil des Gehäuses eine nachgiebige Führung geschaffen,
die einen Toleranzausgleich bewirkt.
[0007] Der Ansatz des Auslösestiftes kann zugleich als Widerlager der.Schrauben-Druckfeder
dienen und erfüllt dann neben der Einwirkung auf die Auslösewelle noch eine zweite
Funktion.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die zur Führung des Auslösestiftes vorgesehene
Nut nur im Unterteil des Gehäuses vorgesehen sein und kann Begrenzungsflächen besitzen,
die zusammen mit wenigstens einem Ansatz des Auslösestiftes eine Verdrehung des Auslösestiftes
in der Nut begrenzen. Hat der Auslösestift z. B. einen kreisförmigen Querschnitt,
wie dies für seine Herstellung und die Lagerung in der Nut günstig ist, so ist schon
durch einen einzigen rechteckigen Ansatz ein Verdrehungsschutz zu erreichen.
[0009] Der soeben erläuterte Ansatz kann durch seine Anordnung den Hub des Auslösestiftes
beim Abheben des Schutzschalters von seiner Befestigungs- oder Montagefläche durch
Anschlag an einer Gegenfläche des Gehäuses auf ein zur Betätigung der Auslösewelle
ausreichendes Maß begrenzen. Auch hier wird somit durch eine sinnvolle Formgebung
des Auslösestiftes eine Doppelfunktion erreicht.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0011] Die Figur 1 zeigt einen Schutzschalter der Kompaktbauart in der Seitenansicht, teilweise
im Schnitt.
[0012] In der Figur 2 ist der Schutzschalter gemäß der Figur 1 in der Draufsicht mit einer
stellenweise im Schnitt gezeigten Außenwand dargestellt.
[0013] Die Figur 3 zeigt einen Ausschnitt der Außenwand des Gehäuses mit einem Auslösestift.
[0014] Der Schutzschalter 1 in Fig. 1, der insgesamt einen etwa in der DE-OS 28 16 352 beschriebenen
Aufbau haben kann, besitzt ein aus einem Isolierstoff bestehendes Gehäuse 2 mit einem
Oberteil 3 und einen Unterteil 4, an dessen Stirnseiten im vorliegenden Beispiel mit
Messerkentakten 5 und 6 versehene Anschlußvorrichtungen 7 und 10 angeordnet sind.
Aus einer Öffnung in dem Oberteil 3 des Gehäuses 2 ragt ein Betätigungshandgriff 11
heraus, der zum Ein- und Ausschalten des Schutzschalters 1 von Hand dient. Ferner
ist der Schutzschalter selbsttätig durch Überstrom- und Kurzschlußauslöser auslösbar.
Von den Bestandteilen des Auslösesystems zeigt die Figur 1 einen Bimetallstreifen
12, der an seinem unteren Ende mit einem Heizleiter 13 verbunden ist und etwa parallel
zu diesem mit geringem Abstand verläuft. Der Heizleiter 13 ist mit einem Leiterstück
14 verbunden, das direkt an der Anschlußvorrichtung 7 befestigt ist. Die aus Heizleiter
und Bimetallstreifen bestehende Anordnung befindet sich zwischen den Schenkeln eines
U-förmig gestalteten Magnetjoches 15, mit dessen Polflächen ein in dem Unterteil 4
des Gehäuses 2 schwenkbar gelagerter Auslöseanker 16 zusammenwirkt. Der Bimetallstreifen
12 und der Auslöseanker 16 dienen zur Beeinflussung einer Auslösewelle 17, die in
nicht näher dargestellter Weise mit dem Schaltmechanismus über Zwischenglieder in
Verbindung steht. Einzelheiten dieser Anordnung sind/der erwähnten Offenlegungsschrift
zu entnehmen. z. B.
[0015] Der Schutzschalter 1 ist mit einem Auslösestift 20 versehen, der in einer Nut 21
des Gehäuses 2 verschiebbar gelagert ist. Die Nut 21 befindet sich in einer Außenwand
22 (Fig. 2) des Unterteiles 4 des Gehäuses 2 und besitzt einen solchen Querschnitt,
daß der mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführte Auslösestift 20 etwa bundig mit
der Innenfläche 23 der Außenwand 22 abschließt. In dem Unterteil 4 befindet sich eine
Bohrung 18, durch die der Auslösestift hindurchtritt. Im Ruhezustand liegt er mit
dem überstehenden Ende 24 auf der strichpunktiert gezeigten Montagefläche 25, z. B.
der Sockelplette eines Stecksockels, auf.
[0016] Im Bereich der Auslösewelle 17, die in einem an dem Unterteil 4 befestigten Lagerbock
gelagert ist und sich in dem von dem Oberteil 3 umschlossenen Raum befindet, ist der
Auslösestift 20 mit einer Abkröpfung 26 versehen, durch die der obere Teil 27 des
Auslösestiftes 20 einen sowohl nach dem Inneren des Gehäuses 2 als auch seitlich gerichteten
Versatz erhält. An diesem oberen Teil 27 des Auslösestiftes befindet sich ein Fortsatz
30, der in der gezeigten Ruhestellung mit Abstand einem Fortsatz 31 der Auslösewelle
17 gegenübersteht und zugleich ein Widerlager des unteren Endes einer Schrauben-Druckfeder
32 bildet. Das gegenüberliegende Ende dieser Feder befindet sich in einer Ausnehmung
33 des Oberteiles 3 des Gehäuses 2. Durch das Eingreifen des oberen Teiles 27 des
Auslösestiftes 20 in die Windungen der Schrauben-Druckfeder 32 ist eine elastische
und daher einen Toleranzausgleich bewirkende Führung des Auslösestiftes gewährleistet.
[0017] Der an den Begrenzungsflächen 28 und 29 der Nut 21 des Unterteiles 4 des Gehäuses
2 geführte untere Teil des Auslösestiftes 20 ist an wenigstens einer Stelle mit einem
rechteckigen Ansatz 34 gemäß der Figur 3 versehen, die den Auslösestift zusammen mit
einem Abschnitt der Außenwand 22 darstellt. Durch den Ansatz 34, dessen Breite dem
Abstand der parallelen Begrenzungsflächen 28 und 29 der Nut 21 angepaßt oder geringer
bemessen ist, wird ein Schutz gegen Verdrehung des Auslösestiftes erreicht. Günstig
hierfür ist eine Verbreiterung der Begrenzungsfläche 29 entsprechend der Figur 2.
Beim Einlegen in die Nut 21 nimmt der Auslösestift 20 somit zwangsläufig die für das
Zusammenwirken des Fortsatzes 30 mit der Auslösewelle 17 und das Eingreifen in die
Schrauben-Druckfeder 32 erforderliche Richtung des oberen Teiles 27 ein.
[0018] In dem in der Figur 1 gezeigten Ruhezustand wird der Auslösestift 20 entgegen der
Wirkung der Schrauben-Druckfeder 32 in einer Stellung gehalten, in der sich der Fortsatz
30 im Abstand von dem Fortsatz 31 der Auslösewelle 17 befindet. Wird jedoch der S
chutzschalter 1 von seiner Montagefläche 25 abgehoben, so verschiebt sich unter dem
Einfluß der Feder 32 in dem gleichen der Auslösestift 20 und betätigt mit seinem Fortsatz
30 die Auslösewelle 17, noch bevor die Messerkontakte 5 und 6 aus den nicht dargestellten,
mit ihnen zusammenwirkenden ortsfesten Gegenkontakten heraustreten können. In an sich
bekannter Weise bewirkt dann die Verdrehung der Auslösewelle die Freigabe des Schaltmechanismus
und damit die Öffnung der Schaltkontakte. Der Auslösestift 20 hat daher die Funktion
eines Sicherheitsorgans, das eine Lichtbogenbildung an den Messerkontakten 5 und 6
verhindert und eine für den Bedienenden sichere Unterbrechung des Stromkreises im
Inneren des Schutzschalters 1 herbeiführt.
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Auslösestift als einheitlichen Körper aus
einem geeigneten Kunststoff im Spritzgußverfahren herzustellen. Er erhält hierbei
seine endgültige Gestalt in einem Arbeitsgang, besitzt eine gute mechanische Festigkeit
und vermeidet Isolationsprobleme im Inneren des Schutzschalters.
1. Schutzschalter kompakter Bauart mit einem Isolierstoffgchäuse, das ein Oberteil
mit einer zum Durchtritt eines Betätigungshandgriffes dienenden Öffnung und ein zur
Auflage auf einer Befestigungs- oder Montagefläche vorgesehenes Unterteil aufweist,
sowie mit einem Schaltmechanismus und einer mit diesem zusammenwirkenden Auslösewelle,
die außer durch stromabhängige Auslöseglieder durch einen an der Unterseite des Unterteiles
austretenden, in dem Gehäuse gegen Federkraft verschiebbar geführten Auslösestift
betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Auslösestift in einer zum Inneren
des Gehäuses offenen Nut einer Außenwand des Gehäuses gelagert und nahe der Auslösewelle
eine Abkröpfung sowie an dem abgekröpften Teil (27) einen mit der Auslösewelle (18)
zusammenwirkenden Ansatz (30) besitzt.
2. Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß im Oberteil (3) des
Gehäuses (2) eine Ausnehmung (33) zur Aufnahme des Endes einer den Auslösestift (20)
in der Richtung der Auslösung vorspannenden Schrauben-Druckfeder (32) angeordnet ist
und daß der Auslösestift (20) mit seinem einen Ende in die Windungen der Feder (32)
eingreift.
3. Schutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Ansatz (30) zugleich
als Widerlager der Schrauben-Druckfeder (32) dient.
4. Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Nut (21) nur im
Unterteil (4) des Gehäuses (2) vorgesehen ist und Begranzungsflächen (28, 29) besitzt,
die zusammen mit wenigstens einem Ansatz (34) des Auslösestiftes eine Verdrehung des
Auslösestiftes (20) in der Nut (21) begrenzt.
5. Schutzschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (34) durch
seine Anordnung den Hub des Auslösestiftes (20) beim Abheben des Schutzschalters (1)
von seiner Befestigungs-oder Montagefläche (25) durch Anschlag an einer Gegenfläche
des Gehäuses (2) auf ein zur Betätigung der Auslösewelle (17) ausreichendes Maß begrenzt.