[0001] Zum Verleimen der Rahmen von Holzjalousien ist es bekannt, die Zapfen und die Nuten
der Rahmen mit Leim zu bestreichen und dann die Zapfen in die Nuten hineinzustecken.
Dabei wird aber ein Teil des Leims abgestreift und kommt gar nicht zur Wirkung. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn zwischen den Zapfen und den Nuten eine - an sich
für eine starke Verbindung wünschenswerte - enge Toleranz besteht. Um eine gleichmässige
Verteilung des Leimes auf den Klebflächen zu erhalten, und um ein Abstreifen während
des Einschiebens der Zapfen möglichst zu verhindern, müssen die Toleranzen relativ
gross gewählt werden, was jedoch für die Festigkeit der Verbindung wiederum nachteilig
ist. Bei den bekannten Holzverbindungen mit Zapfen und Nuten sind Toleranzen von 0,5
bis 0.8 mm zwischen den Zapfen und den Nuten üblich.
[0002] Da der Verleimungsprozess sehr arbeitsaufwendig ist, hat man schon verschiedentlich
versucht, ihn zu rationalisieren. So sind z. B. Leimauftragsgeräte bekannt, deren
Auftragsköpfe gleich ausgebildet sind wie die Zapfen, und die eine Vielzahl von Leimaustrittsöffnungen
aufweisen. Zum Herstellen der Klebverbindung werden die Leimauftragsköpfe in die Nuten
gesteckt. Bei Betätigung des Gerätes tritt der Leim aus den Löchern des Auftragskopfes
aus und benetzt die Innenflächen der Nuten gleichmässig. Das Problem des Abstreifens
der Leimschicht beim Einschieben der Zapfen in die Nuten ist aber dadurch nicht gelöst.
Die bekannten Geräte neigen zudem leicht zur Verschmutzung und - bei Betriebsunterbrüchen
- zum Verstopfen durch den sich erhärtenden Leim.
[0003] Bei Holzjalousien, die der Witterung ausgesetzt sind, müssen witterungsfeste Leime
verwendet werden, deren Verarbeitung besondere Schwierigkeiten mit sich bringt. Diese
gut haftenden, wasserfesten Leime sind meist ausserordentlich klebrig und von Hand
schwer zu verarbeiten. Rückstände können nur mit grosser Schwierigkeit von den Händen
und Kleidern der die Verleimung ausführenden Personen entfernt werden. Ebenso ist
die Reinigung der Applikationsgeräte mühsam und arbeitsintensiv.
[0004] Die Erfindung stellt sich zum Ziel, ein einfach und rationell durchführbares Verfahren
zum Verleimen von Holz zu schaffen, das sauber in der Anwendung ist, und mit welchem
auch klebrige, wasserfeste Leime problemlos verarbeitet werden können. Beim Verleimen
von Holzteilen, die durch Zapfen und Nuten miteinander verbunden sind, soll es möglich
sein, wesentlich engere Passungen und dünnere, gleichmässig verteilte Leimschichten
zu erhalten, um eine optimale Festigkeit der Klebverbindung zu gewährleisten. Die
Erfindung bezweckt ferner, eine Vorrichtung zur rationellen Ausführung dieses Verfahrens
zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben durch das im Patentanspruch 1 beschriebene
Verfahren bzw. die im Patentanspruch 3 definierte Vorrichtung gelöst.
[0006] Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht von vorne auf ein Verleimungsgerät für Holzjalousien, wobei im
rechten Teil der Zeichnung die Injektionsnadeln in der eingeführten Lage dargestellt
sind und im linken Teil der Zeichnung die Injektionsnadeln vor der Einführung gezeigt
sind, und
Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II - II durch den mittleren Bereich des Verleimungsgerätes
gemäss Fig. 1 in grösserem Massstab.
[0007] Die zu verleimenden beiden Holzleisten 1 und 2 bilden die Eckverbindung eines Jalousierahmens
aus Holz und sind mit Nuten 3 bzw. Zapfen 4 versehen, die ineinandergesteckt sind.
Die Eckverbindung wird zum Verleimen auf das in bezug auf die Mittenebene 5 symmetrisch
ausgebildete Verleimungsgerät gelegt und gegen einen nicht näher dargestellten Anschlag
angestossen. Das Verleimungsgerät weist zwei hydraulische Hauptaggregate 6 auf, um
die beiden Halteflansche 7 gegen die Holzleisten 1, 2 zu drücken und festzuhalten.
Dabei werden die aus den Stirnflächen der Flansche 7 herausragenden zwei Nadelpaare
11 in das Holz gestossen.
[0008] Zwei weitere hydraulische Aggregate 8 dienen dazu, den vom Druckbehälter 9 über die
Leitung 10 zugeführten flüssigen Klebstoff in die Injektionsnadeln 11 zu pressen.
Jede Injektionsnadel weist einen eigenen Zylinderraum 12 auf, welcher vor jeder Verpressung
mit Klebstoff gefüllt wird.
[0009] Die Enden der Kolbenstangen 13 der Injektions-Hydraulikaggregate 8 sind über Kupplungsstücke
14 mit je zwei Stösseln 15 verbunden, welche in die Zylinderräume 12 hineinragen und
den Klebstoff in die Nadeln 11 pressen. Die vier Injektionsnadeln 11 dringen von den
Seiten in das Holz ein bis zu einer Tiefe, wo ihre seitlichen Oeffnungen 16 mit den
Klebflächen an den Nuten 3 und Zapfen 4 in Verbindung stehen. Bei der Betätigung des
Injektions-Hydraulikaggregates 8 dringt nun Klebstoff mit hohem Druck zwischen die
Zapfen und Nuten ein und verteilt sich gleichmässig über die gesamte Klebefläche.
Die Flansche 7 wirken dabei als Dichtung, damit kein Klebstoff seitlich entweichen
kann.
[0010] Die beiden Haupthydraulikaggregate 6 sind fest an beiden Enden der Grundplatte 17
des Verleimungsgerätes montiert. Ihre beiden Kolbenstangen 18 sind je mit einer Injektionseinheit
19 verbunden, wobei diese Einheiten 19 in bezug auf die Mittenebene 5 gegengleich
zueinander horizontal verschiebbar sind. Sie sind auf den Lagerstützen 20 gelagert.
[0011] Die Injektions-Hydraulikaggregate 8 sind in diesen beiden Einheiten 19 untergebracht,
wobei die Flansche 7 am Kopf 21 jeder Einheit befestigt sind. In diesem Kopf sind
auch die Zylinderräume 12 für den Leim ausgespart.
[0012] Das vorstehend beschriebene Verleimungsgerät
[0013] gestattet, Holzverbindungen mit sehr hoher Festigkeit herzustellen, wobei die Toleranzen
zwischen den Zapfen und den Nuten sehr klein gehalten werden können in der Grössenordnung
von 0,3 mm. Die Klebstoffmenge ist durch den Stösselhub gegeben und kann genau eingestellt
werden, so däss immer die gleiche Menge bei jeder Injektion abgegeben wird. Der Arbeitszyklus
des Gerätes wird über eine nicht näher dargestellte Steuerelektronik vollautomatisch
gesteuert. Das Verleimungsgerät arbeitet sehr rationell und benötigt wenig Zeitaufwand
gegenüber den heute üblichen Verleimungsmethoden.
1. Verfahren zum Herstellen einer Klebverbindung für Holz, dadurch gekennzeichnet,
dass die zu verklebenden Flächen_eng benachbart gegeneinandergehalten werden, dass
mindestens eine Injektionsnadel in das Holz gepresst wird bis zu einer Tiefe, wo die
im Breich der Nadelspitze angeordnete Austrittsöffnung der Nadel mit den Flächen in
Verbindung steht, und dass dann flüssiger Klebstoff unter Druck durch die Injektionsnadel
gepresst wird, das Ganze derart, dass sich der Klebstoff gleichmässig zwischen den
Flächen verteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zwei mit Nuten und Zapfen versehene Rahmenleisten
eines Holzrahmens miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zapfen
der einen Rahmenleiste in die entsprechenden Nuten der anderen Rahmenleiste gesteckt
werden,: dass von beiden Seiten Injektionsnadeln in die Seitenwände der Holzleisten
hineingesteckt werden, und dass der flüssige Klebstoff unter Druck zwischen die Zapfen
und die Nuten hineingepresst wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung mindestens eine Injektionsnadel (11) aufweist, die mittels eines
Haupthydraulikaggregates (6) in das Holz (1, 2) pressbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Injektions-Hydraulikaggregat
(8) aufweist, dessen Kolbenstange (13) auf einen Stössel (15) einwirkt, dass der Stössel
(15) in einen mit Klebstoff füllbaren Zylinderraum (12) hineinragt, dessen anderes
Ende mit der hohlen Injektionsnadel (11) in Verbindung steht, das Ganze derart, dass
bei Betätigung des Injektions-Hydraulikaggregates (8) der Stössel (15) den Klebstoff
in die Nadel (11) presst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dasö das Haupthydraulikaggregat
(6) auf einer Grundplatte (17) montiert ist und auf eine horizontal bewegliche Injektionseinheit
(19) einwirkt, in welcher das Injektions-Hydraulikaggregat (8) untergebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektionsnadel (11)
aus der Stirnfläche eines Flansches (7) herausragt, der am Kopf (21) der Injektionseinheit
(19) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Nadeln aufweist,
die unterschiedlich tief in das Holz einpressbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Injektionsnadelpaare
(11) aufweist, die symmetrisch in bezug auf eine Mittenebene angeordnet und gegengleich
zueinander beweglich sind.