[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung eines Auftragsmediums auf ein
Flächengebilde, wobei das Auftragsmedium vor eine Auftragseinrichtung abgelegt wird.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind bei Schablonendruckmaschinen an sich bekannt. Diese
Vorrichtungen zum Zuführen eines Auftragsmediums, wie Farbe, Farbpaste, Farbflüssigkeit
od.dgl. werden unterschiedlich gestaltet, je nachdem ob mit einer rotierenden Bandschablone
gearbeitet werden soll, mit einer rotierenden Rundschablone oder mit einer ebenen
Siebschablone. Bei rotierenden Schablonen werden im allgemeinen Farbzuführungsrohre
benutzt, die von einem Seitenlagerkopf zum gegenüberliegenden.Seitenlagerkopf der
Schablone oder der Schablonenführungen geführt sind, wobei jedes Farbzuführungsrohr
Ausflußöffnungen oder Düsen aufweist, die nach oben oder unten gerichtet sind und
ein- oder beidseitig mit Zuführungsschläuchen verbunden ist, durch die über eine Pumpe
von einem Vorratsbehälter aus die Farbe in das Zuführungsrohr gepumpt wird. Diese
bekannten Vorrichtungen arbeiten mit flüssigen Mitteln, die sich von selbst über die
Arbeitsbreite verteilen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Zuführung von mit
einem Auftragsmedium-versehenen Schaum eine Vorrichtung zu schaffen, die diesen gleichmäßig
vor eine Auftragsvorrichtung beliebiger Art ablegt, so daß dieser von der Auftragseinrichtung
durch vorzugsweise das Sieb oder eine Schablone hindurch auf die Ware aufgebracht
werden kann. Dabei soll eine gleichmäßige Vorlage für die Auftragseinrichtung geschaffen
werden, gleichgültig nun, auf welcher Breite die Auftragseinrichtung arbeitet, beispielsweise
auch auf einer Arbeitsbreite von fünf und mehr Metern und außerdem muß genügend von
mit Flotte versehenem Schaum der Auftragseinrichtung vorgelegt werden, da Schaum voluminös
ist und während des Druckes
od.
dgl. große Mengen verbraucht werden. Die Schwierigkeiten des Schaumauftrages, daß der
Schaum dort bleibt, wo man ihn hinlegt, sollen damit behoben werden.
[0004] Die Erfindung besteht darin, daß das Auftragsmedium in verschäumter Form zugebracht
wird und als Zuführungsvorrichtung mindestens eine verfahrbare Ausflußvorrichtung
vorgesehen ist, die für ihre Hin- und Herbewegung mit einem Antrieb verbunden bzw.
versehbar ist und den Schaum vorzugsweise in einen über einem Sieb liegenden, als
Vorratsraum dienenden Raum ablegt. Dies hat den Vorteil, daß mindestens eine Ausflußvorrichtung
ständig vor einer beliebigen Auftragseinrichtung hin- und herläuft und, da sie mit
einstellbaren und regelbaren Zuflußorganen verbunden ist, kann die Menge des der Auftragseinrichtung
vorgelegten Schaumes reguliert werden..Ist die Arbeitsbreite sehr groß und die Zeiteinheit,
in der eine Ausflußvorrichtung'von einer Seite zur anderen läuft, zu groß, um genügend
Schaum vor die Auftragseinrichtung zu legen, insbesondere wenn mit hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
bei z.B. rotierenden Sieben oder Schablonen gearbeitet wird, ist es vorteilhaft, mehrere
Ausflußvorrichtungen mit Zuführungsleistungen anzuordnen, die sich teilweise oder
ganz überdeckend arbeiten, so daß der Auftragseinrichtung, die ständig den mit Farbstoff
versehenen Schaum in großen Mengen verbraucht, genügend Material vorgelegt werden
kann,das, wie erwähnt, nicht so leicht verfließt wie normale Flotten.
[0005] Mit dem Anmeldungsgegenstand soll im wesentlichen flächige Ware gefärbt, veredelt,
beschichtet oder gewaschen werden. Der Anmeldungsgegenstand ist auch für den "Druck"
im Sinne einer Bemusterung einsetzbar. Es sind somit alle möglichen Arten von flüssigen,
pastösen oder viskosen Chemikalien od.dgl. auftragbar.
[0006] Es ist außerordentlich schwierig und fast unmöglich, geringe Volumina von Flotte
über eine Arbeitsbreite auf eine Fläche zu verteilen, um sie gleichmäßig auf oder
in ein Substrat einzubringen. Das gelingt nur durchvergrößerung des Volumens der Flotte,
was durch das Aufschäumen erfolgt. Erfindungsgemäß ist es aber nun möglich, die Flotte
wieder in ihre vorherige Konsistenz zurückzuführen durch die Anordnung eines Siebes.
Es können relativ geringe Flüssigkeitsmengen absolut gleichmäßig auf der Fläche einer
Ware verteilt werden auch über große Arbeitsbreiten bzw. in eine Ware eingebracht
werden. Das Aufschäumen allein gibt noch keine gleichmäßige Verteilung einer Flotte.
Die genannten.5chwierigkeiten lassen sich somit durch
SChaumauf- trag auf ein Flächengebilde überwinden, wenn der Auftrag durch ein Sieb erfolgt.
[0007] Der Hauptbestandteil des Schaumes wird beim Durchpressen oder Durchsaugen durch das
Sieb wieder verflüssigt. Beides geschieht durch die Auftragsvorrichtung, die rakel-
ähnlich sein kann oder auch eine Saugeinrichtung. Die dadurch entstehende Flüssigkeitsmenge
wird somit gleichmäßig auf oder im Substrat verteilt. Dieser Eintrag oder Auftrag
erfolgt gleichmäßig über der gesamten Arbeitsbreite. Dabei ist auch an Arbeitsbreiten
von über fünf Metern gedacht.
[0008] Bei diesem Vorgang sind drei Möglichkeiten gegeben:
1. Es erfolgt eine totale Zerstörung des Schaumes auf dem Sieb oder im Siebbereich.
Auf die Ware gelangt dann nur die dadurch entstehende Flottenmenge.
2. Der Schaum wird nur teilweise auf dem Sieb oder im Sieb zerstört. Es wird Flotte
freigesetzt, aber die weiterlaufende flächige Ware nimmt noch unzerstörte Bläschen
des Schaumes mit. Diese können beim Weiterlaufen entweder in sich zusammenfallen und
Flotte freisetzen oder können, falls gewünscht, auf dem Substrat verbleiben und sich
verfestigen, beispielsweise durch Lufteinwirkung, Trocknung, Hitzeeinwirkung und dergl.,
je nachdem welche Geräte nachgeschaltet werden und aus welchem Material der Schaum
besteht.
3. Der Schaum wird kaum zerstört und sollte auch nicht zerstört werden. Er kann dann
wieder beim Weiterlauf der Ware zerfallen oder wieder stabilisiert werden, wie unter
Punkt 2 gesagt.
[0009] Es sind somit drei verschiedene Möglichkeitsgruppen gegeben. Diese lassen sich vielfach
variieren:
1. Der Schaum kann die unterschiedlichste Konsistenz oder Konstitution haben. Die
Flüssigkeiten in ihm sind variabel, die Stärke der Verschäumung ist veränderbar und
auch die Bläschengröße.
2. Es ist veränderbar, wie und auf welche Weise der Schaum durch das Sieb hindurchgebracht
wird. Dabei kann die Geschwindigkeit und es können auch die physikalischen Einflüsse
beeinflußt werden.
3. Die Ausbildung des Siebes in bezug auf die Durchtrittsquerschnitte, seine Dichte,
sein Reibungswiderstand spielt eine große Rolle und ist veränderbar.
4. Weiterhin ist auch die Ausbildung der Ware unterschiedlich und auch deren Aufnahmefähigkeit,
Oberflächenstruktur usw.
[0010] Alle diese Parameter sind für den Benutzer der Erfindung frei wählbar.
[0011] Als Siebe können auch Schablonen benutzt werden, siekönnen bemustert oder nicht bemustert
sein, sie können als einfache Siebe bzw. Siebzylinder oder Siebbänder ausgebildet
sein.
[0012] Diese Siebe oder die siebartigen Zwischenträger liegen auf dem Flächengebilde auf
und sind gegebenenfalls auch nur perforierte Bleche, sie können als Gitterwerk, Netzwerk,
Drahtgewebe, als Siebtrommel, Schablone od.dgl. ausgebildet sein. Die Siebe können
stillstehen und gegebenenfalls mitgezogen werden mit der Ware oder gesondert angetrieben
angeordnet sein. U.a. ist, wie bereits er- wähnt, auch an Schablonengedacht, die Flotte
mustergemäß oder uni, also flächengemäß auftragen können. Ferner sind rotierende Siebe
oder Schablonen einsetzbar. Auch können Netzwerke aus Kunststoff oder beispielsweise
Kunstfasern aufgelegt werden, ein Drahtgewebe usw.
[0013] Alle diese Siebe oder siebartigen Zwischenträger bringen die Bläschen des Schaumes
zum Zerplatzen, ermöglichen somit einen Flottenanfall im Bereich des Siebes und des
siebartigen Zwischenträgers bzw. auf dessen Oberfläche und ermöglichen so einen einwandfreien
Auftrag auf die Ware. Bei Stillstand des Siebes u.dgl. müßten die Auftragsvorrichtung
und/oder die Saugeinrichtung, die den Transport des Schaumes durch das Sieb hindurch
unterstützen, bewegt werden.
[0014] Nachfolgend sollen einige Beispiele angegeben werden:
Die Flächengebilde können aus Papier, Glas, Kunststoff und selbstverständlich auch
aus Fasermaterialien, wie Textilware, bestehen. Insbesondere ist an Florware gedacht.
[0015] Z.B. kann aufschäumbarer Kunststoff (Plastik mit Lösungsmitteln) aufgeschäumt werden
und mit dem Erfindungsgegenstabd auf Glas oder Papier aufgebracht werden bzw. auf
andere Waren.
[0016] Der Kunststoff kann auch derart aufgebracht werden, daß er sich in das Papier oder
in das Material einlagert, insbesondere wenn es saugfähig ist.
[0017] Ferner ist es möglich, Kreide aufzuschäumen und auf ein Papier oder ein Faservlies
oder auf eine andere Ware aufzubringen.
[0018] Außerdem kann auch eine Latexbeschichtung, z.B. auf Textilien, vorgenommen werden.
Dabei ist es von Vorteil, wenn vom Schaum so weit wie möglich die Schaumstruktur erhalten
bleibt und der Schaum so in üblicher Weise sich verfestigt bzw. anschließend auspolymerisiert
wird.
[0019] Ferner können auch partielle Flächen aufgetragen werden mit Farben oder auch mit
Kunststoffharzen auf die verschiedensten Flächengebilde.
[0020] Diese Beispiele sind nicht einschränkend zu verstehen. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Auftragswerk im Schnitt in Seitenansicht,
Fig. 2 ein Auftragswerk in Draufsicht,
Fig. 3 die schematische Darstellung eines Auftragswerkes in Draufsicht,
Fig. 4 die Möglichkeit der Ausbildung-eines Oszillationsantriebes,
Fig. 5+ zwei verschiedene Ausführungsbeispiele für eine 6 erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 7 eine Schaumerzeugungsvorrichtung zur Herstellung von mit Flotte versehenem
Schaum im Schema.
[0021] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entspricht in etwa einer Druckstationsausbildung
gemäß der DE-PS 2 258 892. Die Auftragsstation 1 dieses Ausführungsbeispieles arbeitet
mit einem Sieb 2 oder einer Schablone bzw. einem Siebband, das über Walzen 10, 11
und 12 geführt ist, wobei die Walzen 10 und 11 angetrieben sein können und die Walze
12 in an sich bekannter Weise als Spannrolle dienen kann.
[0022] Im Inneren dieser Auftragsstation 1 befindet sich eine Auftragseinrichtung 3, die
bei diesem Beispiel als Rakelrolle ausgebildet ist und der zur Begrenzung des vor
ihr liegenden Raumes 4, der als Vorratsraum dient, in an sich bekannter Weise eine
Wand 13 vorgeordnet ist, die sich über die Gesamtarbeitsbreite der als Auftragseinrichtung
3 dienenden Rakelrolle geführt ist. Hier können seitlich noch Seitenbegrenzer 14 vorgesehen
sein, um den Raum 4 einzugrenzen. Seitenbegrenzer 14 und Wand 13 sind an einer Quertraverse
15 befestigt über ein oder mehrere Halterungen 115, wobei die Quertraverse 15 von
einem Seitenlagerkopf zum anderen geführt ist, wobei in der dargestellten Zeichnung
nur einer der Seitenlagerköpfe 16 zu sehen ist. Mehrere Quertraversen können diese
Seitenlagerköpfe verbinden.
[0023] Erfindungsgemäß ist mindestens eine Zuführungsvorrichtung 5 vorgesehen für die Ablage
von mit Flotte oder Farbpartikeln versehenem Schaum vor die Auftragseinrichtung 3,
wobei diese Zuführungsvorrichtung 5 mindestens eine über eine Teilbreite oder die
Gesamtarbeitsbreite des Siebes 2 verfahrbar geführte Ausflußvorrichtung 50 aufweist.
Dargestellt sind hier zwei Ausflußvorrichtungen 50, die die nach unten abgebogenen
Enden von Rohren darstellen, die über ihre Halterungen 51 auf Führungstraversen 52
geführt sind, die sich ebenfalls von einem Seitenlagerkopf zum anderen erstrecken.
Diese Ausflußvorrichtung bzw. die Ausflußvorrichtungen 50 sind mit einem Oszillationsantrieb
verbunden, der in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
[0024] Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 in ähnlicher Form. Hier sieht man,
wie die Auftragsstation 1 auf dem Maschinengestell 6 gelagert ist. Beide Seitenlagerköpfe
16 sind zu sehen, zwischen denen die Walzen 10, 11 und 12 gelagert sind. Auch der
Antrieb der Walzen 10 und 11 ist zu sehen, genauso wie der Antrieb der Rakelrolle
als Auftragsvorrichtung 3. Die obere Walze 12 ist bei diesem Ausführungsbeispiel abgenommen,
um einen Endblick in die Auftragsstation 1 zu bekommen. Ferner ist hier die Traverse
15 zu sehen, an deren Halterung 115 die Seitenbegrenzer 14 befestigt sind..Die Wand
13, die. nicht unbedingt vorhanden sein muß, ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht
dargestellt. Außerdem sind zwei Führungstraversen 52 dargestellt, an denen über verschiebbare
Halterungen 51 die Ausflußvorrichtungen 50 befestigt sind, die beim dargestellten
Ausführungsbeispiel zweimal gekröpfte Rohre sind. Die Rohrstangen 150 werden durch
einen Seitenlagerkopf 16 nach draußen geführt und hier mit ihrem Oszillationsantrieb
verbunden. Durch diesen Oszillationsantrieb werden diese Rohrstangen 150 in die Auftragsstation
eingeschoben und wieder herausgezogen, wobei die Führung, wie bereits erwähnt, durch
die gleitbaren Halterungen 51 erzwungen wird. Wie aus diesem Ausführungsbeispiel ersichtlich,
kann sich der Bewegungsweg der Ausflußvorrichtung 50 absolut überdecken und je nach
Einstellung des beliebig auszubildenden Oszillationsantriebes 7 läßt sich die jeweilige
Ar-beitsbreite einer jeden Ausflußvorrichtung 50 einstellen.
[0025] In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, das etwas vereinfacht dargestellt
ist und mit einem Oszillationsantrieb arbeiten kann gemäß Fig. 4 bzw. mit zwei derartigen
Antrieben. Auf dem Maschinengestell 6 liegen wieder die schematisch dargestellten
Seitenlagerköpfe 16, in denen die Walzen 10 und 11 angeordnet sind, während die obere
Walze 12 oberhalb der Einfüllvorrichtung liegt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
die Auftragseinrichtung 3 als Schlitzrakel,ausgebildet, die mit offenem Boden zum
Sieb 2 ausgebildet ist und somit kastenartig sein kann. Die auf der Zulaufseite liegende.
Wand 13 kann auch separat ausgebildet sein, wie in Fig. 1 dargestellt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel werden die Rohrstangen 150, die nebeneinander oder auch im Winkel
im Verhältnis zueinander stehen bzw. zur Auftragsebene stehen, durch einen der Seitenlagerköpfe
16 geführt sind, so hin- und hergeführt, daß sie die Auftragseinrichtung, die als
Schlitzrakel ausgebildet sein kann, einfach füllen. Die hintere Wandung, die auf der
Ablaufseite der Warenbähn oder des Drucktuches bzw. des Siebes 2 liegt, kann rakelartig
ausgebildet sein und der gesamte Kasten sitzt abdichtend auf dem Sieb 2, was an sich
bei Schlitzrakeln bekannt ist. Fig. 4 zeigt einen Oszillationsantrieb für die Rohrstangen
150. Ein Sonnenradkranz 70 wird von einem Ritzel 71 angetrieben und hat innen und
außen Verzahnungen. Im Inneren des Sonnenradkranzes liegt ein Planetenrad 72, das
genau im Teilungskreis der Hälfte des Durchmessers des Teilungskreises der Innenverzahnung
des Sonnenradkranzes entspricht. Auf dem Teilungskreis ist ein Lagerbolzen 172 angeordnet,
der bei Drehung des Planetenrades 72 sich genau auf einer Ebene hin- und herbewegt,
so daß ein Einschieben und Herausziehen der zugehörigen Rohrstange
150 ermöglicht ist, .wobei die Rohrstange 150 über einen Schlauch 80 von einer in Fig.
7 dargestellten Schaumerzeugungsvorrichtung den einzubringenden Schaum erhält.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 wird wieder eine Auftragsstation 1 gezeigt, die
mit einem Sieb 2 arbeitet, die als Siebband 2-ausgebildet ist. Das Band läuft hier
wieder über drei Walzen 10, 11 und 12. Dies sind alles nur mögliche Ausführungsbeispiele.
Die Seitenlagerköpfe 16 sind ebenfalls nur schematisch dargestellt und die gesamte
Einheit läßt sich in bezug auf die zu behandelnde Ware, nämlich eine Warenbahn; einstellen,
die vorzugsweise aus faserigem Material besteht. Es ist insbesondere an das Färben
von Teppichwaren gedacht. Die hier gezeigte Ausflußvorrichtung 50 hat zwei Ausflüsse
und ist mit einer einzigen Rohrstange 150 verbunden, die über einen Schlauch 80 von
einer in Fig. 7 dargestellten Schaumerzeugungsvorrichtung 8 Schaum erhält. Diese Zuführungsvorrichtung
5 hängt wieder über eine gleitbare Halterung 51 an einer Führungstraverse 52. Der
Oszillationsantrieb ist dargestellt als Zahnstange 73, angetrieben von einem Ritzel
74, dessen nicht dargestellter Motor durch Endschalter 75 jeweils in der Drehrichtung
umgekehrt wird, wobei die Endschalter 75in ihrer Breite bzw. in ihrem Abstand voneinander
einstellbar sind. Ein Finger 76 schlägt bei Hin- und Herbewegung jeweils an einen
der Endschalter 75 an, wodurch der das Ritzel 74 antreibende Motor umgesteuert wird.
[0027] Der aufgebrachte Schaum wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine hinter der
Walze 11 liegende Rollrakel durch das Siebband hindurchgepreßt auf die Warenbahn 9,
die unter Zwischenschaltung einer Druckdecke od.dgl. auf einem Gegendruckbalken 17
liegen kann. Statt einer Rollrakel kann eine Streichrakel Verwendung finden und, wie
bereits erwähnt, auch eine Schlitzrakel bzw. ein Rakelkasten mit offenem Boden. Diese
Vorrichtung kann auch in eine Rundschablone eingebracht werden. Etwas schwieriger
ist der Einbau z.B. auf einer flachebenen Schablone mit hin- und herlaufender Rakel.
[0028] In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Ausflußvorrichtung 50
nur kurz ist und dafür aber der Schlauch 80 bis in das Innere des rotierenden Siebbandes
2 geführt ist bzw. über eine. flachebene Schablone od.dgl. Das Ausflußende 50 des
Schlauches 80 wird jeweils in einem hin- und herfahrenden Wagen 151 festgehalten,
der die gleitbare Halterung 51 ersetzt und einen kleinen, nicht dargestellten Antriebsmotor
im Inneren aufweist mit Antriebsritzel, das auf einer Zahnstange 152 läuft, die die
Führungstraverse 52 ersetzt. Hier können Endschalter 175 im Inneren des Siebes 2 angeordnet
sein, die mit dem Wagen 151 zusammenarbeiten und den im Inneren des Wagens 151 vorhandenen
kleinen, ein Ritzel antreibenden Motor, jeweils umsteuern. Der Bewegungsweg eines
jeden Wagens 151 ist durch zwei Endschalter 175 begrenzt.
[0029] Der Schlauch 80 kann an Ringen 81 aufgehängt sein, die ihrerseits auf einer Stange
82 gleiten. Dies ist ein mögliches Ausführungsbeispiel. Die Auftragseinrichtung 3
ist bei diesem Beispiel ein Saugkasten 30 als Durchsaugeinrichtung.
[0030] Fig. 7 zeigt die Schaumerzeugungsvorrichtung zur Herstellung von mit Chemikalien
versehenem Schaum. Die Herstellung eines solchen Schaumes ist vorbekannt. Beispielsweise
kann der Schaum entsprechend der DE-OS 25 23 062 hergestellt werden.
[0031] .Bei diesem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Schaum in einen Siebzylinder
2 eingebracht, der in an sich bekannter Weise wie rotierende Schablonen ausgebildet
ist. Die dargestellte Rohrstange 150 wird in einem nicht dargestellten Seitenlagerkopf
gelagert und kann hin- und hergeführt werden.
[0032] Über einen Getriebemotor 83 und eine Zahnradpumpe 83' wird von einem Flüssigkeitsvorrat
84 über einen Durchflußmesser 85 die Flüssigkeit in einen Mischkopf 86 gebracht, der
im Inneren einen Mischbehälter 186 aufweist. Die Luftzuführung erfolgt von einem Kompressor
87 od.dgl. aus.über Regelglieder 88, und zwar ein Haupthahn und ein Druckminderer,
wieder über einen Durchflußmesser 89 zum Mischkopf 86. Hier wird die Luft in einen
Ringraum 286 eingebracht und gerät über Öffnungen 386 von unten in den Mischbehälter
186, der im Inneren ein Granulat, Glaskugeln u.dgl. aufweisen kann. Je nach Zuführung
von mehr oder weniger starken Druckluftanteilen zur zugeführten Flüssigkeit wird der
in den Schlauch 80 gegebene Schaum trockener oder nasser sein.
[0033] Im Flüssigkeitsvorrat 84 ist ein Aufschäummittel, wie es z.B. bei Herstellung von
Reinigungsflüssigkeiten Verwendung findet, vorhanden, gemischt mit beispielsweise
Wasser und in Flüssigkeit lösbarer Farbe oder eine andere Veredelungsflotte. Die Aufschäumvorrichtung
kann auch anders gestaltet sein.
[0034] Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist der Gedanke der Erfindung vielfach variierbar
und läßt sich dabei aber relativ einfach verwirklichen. Wesentlich ist das Aufbringen
von mit Flotte versehenem Schaum in das Innere oder auf die Oberfläche eines Siebes
2, vorzugsweise vor eine Auftragseinrichtung 3, wie Rakel u.dgl., und zwar in solchen
Mengen und derart gleichmäßig, daß die Auftragsvorrichtung vorzugsweise gleichmäßig
arbeitend eine relativ große Menge Schaum durch das Sieb hindurch auf die Ware auftragen
kann. Es kann ein Uni-Auftrag sein, es können beliebige, z.B. begrenzte Flächen, z.B.
bei einem Druck mit Siebdruckschablonen mit diesem mit Farbstoff versehenen Schaum
bedruckt werden. Die gleichmäßige und genügende Zuführ von Schaum über die Gesamtarbeitsbreite
ist dabei wichtig, insbesondere aber auch, daß diese Zuführung mit relativ einfachen
Mitteln ermöglicht ist.
[0035] Statt der Auftragseinrichtung 3 als körperliche Rakel od. dgl. besteht die Möglichkeit,
eine Saugeinrichtung 30 gemäß Fig. 6 unter die Warenbahn bzw. die Druckdecke zu setzen.
Derartige Saugkästen sind an sich bekannt. Dieser Saugkasten 30 kann zusätzlich zur
Auftragseinrichtung 3 als Rakel angeordnet werden, er kann aber auch allein als Auftragseinrichtung
dienen.
[0036] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die offenbarten
räumlichen Ausgestaltungen, werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich beänsprucht.
1. Vorrichtung zur Zuführung eines Auftragsmediums auf ein Flächengebilde, wobei das
Aufträgsmedium vor eine Auftragseinrichtung abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet
, daß das Auftragsmedium in verschäumter Form zugebracht wird und als Zuführungsvorrichtung
(5) mindestens eine verfahrbare Ausflußvorrichtung (50) vorgesehen ist, die für ihre
Hin- und Herbewegung mit einem Antrieb (7) verbunden bzw. versehbar ist und den Schaum
in einen vorzugsweise über einem-Sieb (2) liegenden, als Vorratsraum dienenden Raum
(4) ablegt.
.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausflußvorrichtung
(50) mehrere Zuführungsleitungen (80,150) vorgesehen sind, die über die gesamte Breite
oder über Teilbreiten geführt sind und in ihrer Zusammebarbeit die Gesamtarbeitsbreite
gleichmäßig füllend bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsvorrichtung
(5) aus mindestens einer mit einer oder mehreren Öffnungen versehenen Ausflußvorrichtung
(50) besteht, die mit einem Antrieb (7) verbunden ist, wobei die Ausflußöffnung(en)
in Richtung auf den als Vorratsraum dienenden Raum (4) vor der Auftragseinrichtung
(3) gerichtet ist oder sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung mehrerer
Ausflußvorrichtungen (50) ihr Bewegungsbereich sich ganz oder teilweise überdeckend
liegt und die Zuflußrichtung für den Schaum in einen Raum (4) vor einer Auftragseinrichtung
(3) gerichtet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenlager- . köpfe (16) eines rotierenden Siebes (2) durch Führungsstäbe
bzw. ein oder mehrere Führungstraversen (52) miteinander verbunden sind, an denen
gleitbar ein oder mehrere Halterungen (51) befestigt sind zur Bewegungsführung für
die Ausflußvorrichtungen (50), die durch einen der Seitenlagerköpfe (16) hindurchgeführt
mit ihrem Oszillationsantrieb (7) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum (4) vor der Auftragseinrichtung (3) seitenbegrenzt ist und vorzugsweise
auf der Zulaufseite des Siebes ebenfalls begrenzt ist, zum Sieb hin aber offen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oszillationsantrieb aus Zahnstange (73) und angetriebenem Ritzel (74) besteht
mit einer Rohrstange (150) od.dgl. verbundenem Umschaltfinger (76) für den Antriebsmotor
des Ritzels (74).
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oszillationsantrieb (7) mit der Ausflußvorrichtung (50) direkt verbunden ist
und Wagen (151) gebildet sind, die auf einer .Schiene oder Zahnstange (152) gleiten
und in ihrem Bewegungsweg durch Umschalter oder Endschalter begrenzt sind, wobei der
Zufluß des mit Flotte od.dgl. versehenen Schaumes durch einen in das Innere der Druckstation
(1) geführten Schlauch (80) erfolgt, der mit dem oder den hin-und herfahrenden Wagen
(151) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oszillationsantrieb ein Sonnenradkranz (70) verwendet ist mit halbgroßem Planetenrad
(72), wobei der Lagerbolzen (172) im Teilkreis des Planetenrades (72) mit einer Rohrstange
(150) der Zuführungsvorrichtung (5) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Flotte od.dgl.
versehene Schaum durch einen an sich bekannten Saugkasten (30) zusätzlich zur Auftragseinrichtung
(3) oder nur durch eine als Auftragsvorrichtung (3) dienende Saugeinrichtung (30)
auftragbar ist.