[0001] Die Erfindung betrifft eine Saite aus mindestens einem Monofil Kunststoff.
[0002] Saiten, die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, sind bekannt, siehe z.B.
DE-OS 27 28 339 und DE-OS 17 03 132. Sie werden für verschiedene Zwecke verwendet,
insbesondere als Saiten für Musikinstrumente, sowie zur Bespannung von Schlägern,
insbesondere Tennis-, Squash-, Badmintonschlägern usw., und auch als Sehnen für Bögen
und Armbrüste, wobei die vorstehende Aufzählung lediglich Beispiele angibt. Für alle
diese Anwendungszwecke müssen die Saiten, Sehnen od.dgl. bestimmte Eigenschaften hinsichtlich
der Zugkraft und der Dehnung bei kurzfristiger und wiederholter Belastung aufweisen.
Nach einer solchen Belastung müssen die Saiten od.dgl. schnell und vollständig auf
ihre anfängliche Länge zurückehren. Schließlich sollen die Saiten od.dgl. bei den
verschiedenen im Gebrauch auftretenden Bedingungen auch eine gute Widerstands fähigkeit
besitzen, insbesondere eine gute Scheuerfestigkeit, eine gute Biegsamkeit, eine weitgehende
Unabhängigkeit ihrer Eigenschaften von den Umweltbedingungen sowie insgesamt eine
gute Widerstandsfähigkeit gegen die verschiedenen Belastungen, denen sie bei ihrer
Montage an den verschiedenen Trägern ausgesetzt sind, für die sie bestimmt sind. Das
Anforderungsprofil für Tennisschlägersaiten ist z.B. in der Zeitschrift "Test" Nr.
6, 1978, Seiten 512 bis 517 dargestellt.
[0003] Seit langer Zeit werden Darmsaiten für Musikinstrumente und zum Bespannen von hochwertigen
Tennisschlägern verwendet. Die Erholfähigkeit dieser Darmsaiten, d.h. ihre Fähigkeit
nach einer kurzen oder mehrfachen Belastung schnell und vollständig wieder die ursprüngliche
Länge einzunehmen, ist hervorragend. Weiterhin ist bei Darmsaiten die Längenzunahme
bzw. Dehnung in Abhängigkeit von der ausgeübten Zugkraft linear und ändert sich von
Lastzyklus zu Lastzyklus praktisch nicht, was ein Indiz für ein geringes Fließens
ist. Alle Zugdehnungskraftkurven weisen jedoch Stufen bzw. Sprünge auf, welche durch
das Anreissen gewisser Einzelfasern oder auch der Auflösung bzw. Auffaserung von Windungen
der mit einem Drall versehenen Saiten entstehen. Die vorstehend beschriebenen Erscheinungen
verkürzen dementsprechend die Lebensdauer von Darmsaiten. Bei Darmsaiten ist die Lebensdauer
deutlich dem Durchmesser derselben proportional; andererseits ist es jedoch nicht
ohne weiteres möglich, diesen Durchmesser einfach zu erhöhen, da dies zu verschiedenen
Nachteilen führt, und zwar insbesondere hinsichtlich der Elastizität der zugbelasteten
Saite. Weiterhin haben Darmsaiten auch keine konstante Qualität, da diese Qualität
von den verwendeten Därmen (Schaf-, Rinder-, Schweinedarm) abhängig ist, sowie von
der Lagerungsbedingungen für die Saiten und von ien im Moment der Verwendung der Saiten
herrschenden Feuchtigkeitsbedingungen. Da die Naturdarmsaiten eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme
zeigen, in deren Folge Maßänderungen, d.h. Längungen der Saite auftreten, ändert sich
das elastische Verhalten sehr erheblich und zum Nachteil der Spieler. Darüber hinaus
sind Darmsaiten ausgespro chen teuer in der Herstellung.
[0004] In neuerer Zeit sind nun eine Reihe verschiedener Saiten, die zumindest teilweise
aus Kunststoff bestehen, insbesondere aus thermoplastischen Kunststoffen, entwickelt
worden. Sie zeigen einen oft mehr oder weniger komplizierten Aufbau:
1. Monofile Saiten, die bisher bekannt aus Polyamid, wie Nylon aus modifiziertem Polyvinylchlorid,aus
Polyurethan oder aus Polyester wie Polyäthylenterephthalat oder auch Polyäthylen oder
aus Polypropylen extrudiert sind. Die Herstellung dieser Saiten ist wirtschaftlich
und daher erstrebenswert und sie besitzen im Gebrauch eine gute Widerstandsfähigkeit.
Andererseits ergibt sich bei monofilen Saiten der Nachteil, daß sie - selbst nach
Belastung mit einer relativ schwachen Zugkraft - aufgrund ihrer inneren Reiburg nur
langsam in ihren Ausgangszustand zurückkehren und daß sie bei einer höheren Zugbelastung
eine irreversible Längung erfahren. Außerdem werden extrudierte monofile Saiten unter
anderem bei niedrigen Temperaturen brüchig; dies gilt insbesondere für Polyamidsaiten.
2. Saiten, die aus einem Bündel paralleler Multifilamente bestehen, die jedoch nicht
bis zum Kern bzw. zur Seele imprägniert sind, sondern lediglich, und zwar insgesamt,
außen von einem Schlauch bzw. einer Hülle aus extrudiertem Kunststoffmaterial umgeben
sind. Die so aufge-i bauten Saiten besitzen den Nachteil, daß sie gegen Biegebeanspruchungen
und im praktischen Einsatz wenig widerstandsfähig sind, da ihre dünne Hülle nur eine
schlechte Scheuerfestigkeit besitzt.
3. Saiten aus einem flachen Bündel aus parallelen Multifilamenten, die durch Extrudieren
mit thermoplastischem Material imprägniert sind, beispielsweise mit einem Polyamid,
wobei das flache Bündel, der Riemen bzw. das Band, das auf diese Weise erhalten wird,
anschließend bei erhöhter Temperatur verdrillt wird. Die auf diese Weise hergestellten
Saiten haben den Nachteil, daß die Windungen sich auflösen, wenn die Saite einer Zugkraft
unterworfen wird.
4. Saiten, die hinsichtlich ihrer Struktur gewissermaßen eine Kombination der vorstehend
angeführten Typen von Saiten darstellen, beispielsweise Saiten mit einem monofilen,
extrudierten Kern aus thermoplastischem Material, welches zur Verstärkung mit einem
Faden, einem Riemen oder Band umwickelt ist oder welcher von einer Hülle oder einem
geflochtenen Schlauch umgeben ist, wobei diese Umhüllungen imprägniert sind. Das Anbringen
eines Verstärkungsfadens od.dgl. erhöht die Reißkraft der Saite nur dann, wenn seine
Reißdehnung höher ist als die des zu verstärkenden Fadens. Im allgemeinen haben die
Verstärkerfäden, z.B. Metall-, Carbon- oder Borfäden eine höhere Reißfestigkeit, einen
höheren Elastizitätsmodul, aber geringere Reißdehnung als die zu verstärkenden Fäden.
Wird die Reißdehnung des Verstärkerfadens überschritten, so trägt nur noch der im
Querschnitt verringerte Ursprungfaden. Außerdem sind solche multifilen Saiten erheblich
teurer in der Herstellung als monofile Saiten.
[0005] Der überwiegende Teil der derzeit hergestellten Saiten, die zumindest teilweise aus
Kunststoff bestehen, haben Hysteresis-Kurven, die ein anfängliches Fließen offenbare
und aus denen deutlich wird, daß nach einer Anzahl von aufeinanderfolgenden Belastungen
eine bleibende Dehnung zurückbleibt. Aus all diesen Gründen sind die derzeit erhältlichen
Saiten mit Kunststoffmaterialien nicht voll be
friedigend, insbesondere wenn sie als Bespannung für Tennisschläger verwendet werden
sollen. Zwar lassen sich die bekannten Saiten, bei denen mindestens ein Verfahrensschritt
zum Extrudieren von thermoplastischen Materialien stattfindet, um insbesondere einen
monofilen Kern oder eine Imprägnierung eines Bandes von Multifilamenten durch zuführen,
kontinuierlich und schnell sehr wirtschaftlich herstellen; andererseits sind die künstlich
hergestellten Saiten qualitätsmäßig im Vergleich zu den Darmsaiten nicht konkurrenzfähig,
und zwar in erster Linie aufgrund der speziellen Eigenschaften, insbesondere des zu
geringen Rückstellvermögens der verwendeten thermoplastischen Materialien sowie der
zu geringen Elastizität.
[0006] Nach wie vor,sind die multifilen Kunststoffsaiten als Tennisschlägerbespannung den
hochwertigen Naturdarmsaiten in den Spieleigenschaften unterlegen und höchstens vergleichbar
den unteren Qualitäten der Naturdarmsaiten. Die reinen Kunststoffmonofile hingegen
haben die schlechtesten Spieleigenschaften, was in erster Linie auf eine zu geringe
Elastizität zurückzuführen ist. Bei den bekannten Monofilen und Multifilen Kunststoff-Saiten
werden bevorzugt Polyamid 6 und 6.6 sowie im geringen Maße Polyäthylenterephthalat
eingesetzt.
[0007] Sowohl bei Naturdarmsaiten als auch bei Saiten aus Kunststoff, insbesondere Polyamid
stellt sich des weiteren als nachteilig die Feuchtigkeitsaufnahme bzw. -abgabe dar.
Je nach der jeweiligen Luftfeuchtigkeit und dem dadurch bedingten Feuchtigkeitsgehalt
der Saiten können die bespannten Saiten sich verkürzen oder verlängern. Selbst bei
einem so hochwertigen Kunststoff wie Polyamid 6 und 6.6 treten bei Änderung der relativen
Luftfeuchtigkeit von 25 bis 80 % noch Maßänderungen von ca. 2 % auf, bei Naturdarmsaiten
betragen diese ca 4 %. Durch diese Maßänderungen tritt bei Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes
der Saiten ein Abbau der Vorspannungskraft der gespannten Saite auf, wodurch beispielsweise
eine Tennisschlägerbespannung schlapp wird und der Ball nicht mehr beschleunigl wird.
Bei Erniedrigung des Feuchtigkeitsgehaltes der Saiten hingegen tritt eine Verkürzung
derselben ein und die Vorspannungskräfte werden erhöht, die gespannte Saite wird härter.
Ein besonderer Nachteil von Saiten aus Polyamid ergibt sich aus der Tatsache, daß
bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Polyamides von ca. 3 %, der sich bei Luftfeuchtigkeiten
von 50 % relativer Feuchtigkeit einstellt, der Glasübergangsbereich des Polyamides
6 und 6.6 bereits bei ca. 20°C liegt. Daher haben diese Saiten eine hohe Dämpfung,
sie stellen sich infolge der inneren Reibung schlechter zurück. Außerdem treten bei
diesen Saiten aus Polyamid starke Änderungen der Elastizität bei Temperaturänderungen
auf.
[0008] In der deutschen Patentanmeldung P 29 14 606.3 wird nun be reits eine Saite aus Kunststoffmaterial
vorgeschlagen, die den Darmsaiten besser angeglichen ist und zugleich die Vorteile
der bekannten Saiten aus Kunststoffmaterialien aufweist. Diese Saite besteht aus mindestens
einem Monofil aus Polyvinylidenfluorid.
[0009] Es hat sich nun gezeigt, daß diese Kunststoffsaiten aus Polyvinylidenfluorid keine
hohe Dämpfung bei Raumtemperatur haben und daher schneller zurückfedern, daß sie gleichzeitig
wesentlich elastischer sind als alle bisher bekannten Kunststoffsaiten und nicht so
schnell altern. Saiten aus Polyvinylidenfluorid sind in ihrer Elastizität bzw. in
ihrem elastischen Verhalten demjenigen von hochqualifizierten Naturdarmsaiten angenähert.
Darüber hinaus wird gegenüber von Saiten aus Naturdarm und insbesondere Polyamid der
Nachteil, der bei diesen durch Maßänderungen infolge Feuchtigkeitsaufnahme entsteht,
vermieden, da die Feuchtigkeitsaufnahme von Polyvinylidenfluorid im Sättigungszustand
unter 0,2'% liegt. Dies bedeutet, daß Polyvinylidenfluorid wesentlich feuchtigkeitsbeständiger
ist als die heute üblichen Kunststoffsaiten aus Polyamid. Dies gilt insbesondere für
den für den praktischen Gebrauch wichtigen Temperaturbereich von +15°C bis 50
00. Darüber hinaus haben Saiten aus Polyvinylidenfluorid mit die beste Witterungsbeständigkeit
von allen Kunststoffmonofilen.
[0010] Die Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles ist bei einer Vorspannkraft der
Saite im Bereich zwischen 170 bis 320 N derjenigen einer Naturdarmsaite angeglichen.
Diese Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles kann für die in Frage kommenden
Dicken eingestellt werden, so daß gleiche Spieleigenschaften dickenunabhängig erreicht
werden. Eine weitere wesentliche Eigenschaft besteht darin, daß die Relaxation des
Polyvinylidenfluoridmonofiles gleich oder geringer als bei Naturdarmsaiten ist, bei
einer vergleich weise aufgebrachten Vorspannkraft von 200 N. Somit zeichnen sich aus
Polyvinylidenfluoridmonofilen ausgebildeten Saiten durch eine hohe Elastizität bei
einer geringen Relaxation aus. Die Elastizität kann für die Saite aus Polyvinylidenfluoridmonofilen
bei einer Vorspannkraft von 200 N zwischen 2,0 bis 5,0 x 10
-4N
-1, vorzugsweise annähernd 3,3 x 10
-4N
-1 erreicht werden.
[0011] Das für eine Saite, insbesondere auch für die Bespannung von Ballspielschlägern erforderliche
Verhältnis zwischen hoher Elastizität der Monofile und geringer Relaxation derselben
wird bei Polyvinylidenfluoridmonofilen dadurch erreicht, daß das Polyvinylidenfluoridmonofil
im Verhältnis zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 axial verstreckt
ist. Durch die Wahl der Verstreckungstemperatur, der Verstreckungsverhältnisse und
der Verweilzeit kann man die Elastizität oberhalb einer Dehnung von 7 bis 8 % stark
verändern. Man kann also Saiten mit der gewünschten Elastizität bereits bei der Warmverstreckung
herstellen. Spannt man diese Saiten jedoch längere Zeit ein, so stellt man fest, daß
einerseits die Spannung abfällt, andererseits aber auch die Elastizi tät. Um daher
die bei Raumtemperatur gewünschte, über gro ße Zeiträume gleichbleibende Elastizität
einzustellen, wird bei höheren Temperaturen vorverstreckt, so daß die Saiten eine
Elastizität haben, die etwa um 40 bis 70 % höher ist als gewünscht und durch mindestens
eine kalte Nachverstreckung die Elastizität auf den gewünschten Wert bringt. Durch
die Höhe der jeweils angelegten Spannung kann man die Länge des linearen Kraftdehnungsbereiches
festlegen.
[0012] Es ist daher besonders vorteilhaft, die Polyvinylidenfluoridmonofile mindestens noch
einmal kalt nachzuverstrecken. Durch dieses Nachverstrecken wird insbesondere die
Relaxation des Monofils verringert, jedoch fällt auch die Elastizität ab und die Reißdehnung.
Dieser Nachverstreckung sind daher Grenzen gesetzt.
[0013] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet von Monofilen aus Polyvinylidenfluorid sind Bespannungen
von Ballspielschlägern insbesondere Tennisschlägern. Hier wird der Vorteil der hohen
Witterungsbeständigkeit und der Feuchtigkeitsunabhängigkeit voll genutzt. Hinzu kommt,
daß Monofilesaiten aus Polyvinylidenfluorid den hochwertigen Naturdarmsaite angenäherte
Spieleigenschaften mit einer entsprechenden Elastizität und Relaxationsverhalten aufweisen.
Jedoch hat sich herausgestellt, daß Monofile aus Polyvinylidenfluorid im Temperaturbereich
von -20°C bis 30°C, eine geringe Dämpfung gemessen bei einer Messfrequenz von ca.
1 Hz aufweisen. Infolge dieser geringen Dämpfung und der damit verbundenen geringen
Energievernichtung haben Bespannungen mit Monofilen aus Polyvinylidenfluorid eine
sehr gute Ballbeschleunigung. Andererseits klingen jedoch die beim Auftreffen eines
Balles auf die Bespannung aus Polyvinylidenfluoridmonofilen erzeugten Schwingungen
langsamer ab, so daß Armgelenke über einen längeren Zeitraum mechanisch belastet werden.
Es ist nun zwar möglich, Ballspielschläger mit einer höheren Eigendämpfung durch eine
entsprechende Konstruktion des Ballspielschlägerrahmens einzusetzen, so daß auch Monofile
aus Polyvinylidenfluorid mit solchen Schlägern nur noch ein sehr kurzes Nachschwingen
aufweisen. Solche Ballspielschläger mit einer Bespannung aus reinem Polyvinylidenfluoridmonofilen
sind armschonender und haben dennoch eine gute Ballbeschleunigung.
[0014] Dennoch stellt sich die Aufgabe, auch bei Monofilen auf Basis von Polyvinylidenfluorid
den beschriebenen Nachteil der geringen Dämpfung insbesondere im Temperaturbereich
von -20°C bis +30
00 zu beseitigen, um das Nachschwingen der Saiten zu verkürzen und gleichzeitig die hervorragenden
Eigenschaften bei Einsatz von Polyvinylidenfluorid für Saiten zu erhalten.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Saite aus mindestens einem Monofil aus
Kunststoff dadurch gelöst, daß Kunststoffe bestehend aus 99 bis 86 Gew.-% Polyvinyli
denfluorid und 1 bis 14 Gew.-% Acrylaten verwendet sind. Durch den Zusatz von Acrylaten
zum Polyvinylidenfluorid gelingt es, die Dämpfung zu vergrößern, d.h. das Nachschwingen
entsprechender Monofile bei entsprechender Belastung zu verkürzen.
[0016] Als Acrylate werden bevorzugt Polymethylmethacrylat, Polymethylacrylat, Polyäthylacrylat
bzw. Polypropylacrylat bzw. Mischungen dieser Acrylate vorgesehen. Eine vorteilhafte
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kunststoffmischung für die Monofile sieht vor,
daß als Acrylat Copolymere von Vinylidenfluoridmonomer mit wenigstens einem Acrylatmonomer,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Alkylacrylate bzw. Alkylmethacrylate, wobei
die Alkylgruppen bevorzugt niedere Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind,
vorgesehen ist, wobei sich der Acrylatanteil aus dem Acrylatanteil der Copolymeren
berechnet. Bevorzugt werden Mischungen von Polyvinylidenfluorid, reinen Acrylaten
und Vinylidenfluoridacrylatpolymerisaten eingesetzt. Aus solchen Abmischungen hergestellte
Monofile können in ihrem Dämpfungsverhalten eingestellt werden, und insbesondere läßt
sich die Dämpfung in dem gewünschten Temperaturbereich von -20°C bis +20°C auf ein
Maß erhöhen, wie es insbesondere bei der Verwendung als Bespannung von Ballspielschlägern
wünschenswert und von Naturdarmsaiten her bekannt ist.
[0017] Die Copolymere aus Vinylidenfluoridmonomeren mit wenigstens einem Acrylatmonomer
sind Copolymere, die 10 bis 30 Gew.-% von dem angegebenen Acrylatmonomer enthalten.
Das Copolymer mit einer derartigen Zusammensetzung kann von einer Art sein, die durch
Suspensionspolymerisation, Emulsionspolymerisation, Pfropfpolymerisation oder durch
irgendein anderes geeignetes Polymerisationsverfahren hergestellt wird.
[0018] Eine bevorzugte Abmischung zum Herstellen der Monofile enthält neben Polyvinylidenfluorid
bis zu 8 Gew.-% Acrylate und bis zu 25 Gew.-% Polyvinylidenfluorid-Acrylat-Polymerisate.
Bevorzugt wird ein Gewichtsverhältnis wobei Polyvinylidenfluorid 90 bis 95 Gew.-%
ausmacht und 10 bis 5 Gew.-% Acrylatanteile enthalten sind. Durch Veränderung der
Anteile von Polymethylmethacrylat bzw. Methyl-, Äthyl- und Propylacrylatanteile bei
den Polyvinylidenfluorid-Copolymerisaten lassen sich die Dämpfungskurven der'Gesamtmischung
für die Monofile so einstellen, daß das Nachschwingen von aus den Monofilen hergestellten
Saiten minimiert werden kann.
[0019] Die Erfindung wirkt sich besonders vorteilhaft bei Ausbildung der Saite aus mindestens
einem Monofil aus, wobei sie bei der wirtschaftlich am interessantesten monofilen
Saite sich voll bewährt und die Vorteile von Naturdarmsaiten mit den bisher bekannten
Vorteilen von Kunststoffsaiten verbindet. Die Saite kann jedoch auch aus mehreren
Monofilen aus Polyvinylidenfluorid in Abmischung mit Acrylaten bestehen, die mit einander
verdrillt, verflochten, verzwirnt oder ähnlich miteinander verbunden sind. Hierunter
sind auch komplett aufgebaute Saiten zu verstehen, die neben Kunststoffmono filen
auch noch weitere Bestandteile aufweisen.
[0020] Bei der starken Belastung, denen Saiten im gespannten Betriebszustand unterworfen
werden, kann auch bei den erfindungsgemäßen Monofilen ein Durchscheuern an den Kreuzungspunkten
zweier Saiten auftreten. Um dieses zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Ober- .fläche des Monofils zu beschichten, um den Reibungswider stand zu erniedrigen
und die Scheuerfestigkeit zu erhöhen, z. B. mit Polytetrafluor-äthylen oder Silikonölen:
Die erhöhte Scheuerfestigkeit bewirkt eine längere Lebensdauer. Dies ist auch ein
Vorteil solcher Saiten bei der Verwendung als Bespannung für Ballspielschläger. Dies
ist auch ein Vorteil solcher Saiten gegenüber denjenigen aus Naturdarm.
[0021] Die erfindungsgemäße Saite ist im wesentlichen durch ihr Elastizitätsverhalten gekennzeichnet.
Dieses ist im wesentlichen von den Eigenschaften des Polyvinylidenfluorids im Monofil
abhängig.
[0022] Wie bei anderen makromolekularen Stoffen hängen auch manche der Eigenschaften von
Polyvinylidenfluorid, insbesondere der Kristallinitätsgrad von der thermischen Vorgeschichte
des Materials ab. Während durch schnelles Abkühlen nach der Verarbeitung ein weitgehend
amorphes Material guter Flexibilität entsteht, führen langsames Abkühlen oder Tempern
bei ca. 135°C zu hochkristallinen Teilen, die bei höherer Dichte einen größeren Zug-
und Biegemodul besitzen und eine verbesserte Zeitstandfestigkeit aufweisen. Das Verfahren
zum Herstellen einer Saite gemäß der Erfindung sieht vor, daß ein Strang aus Polyvinylidenfluorid
und Acrylaten bei einer Schmelztemperatur des Polyvinylidenfluorids zwischen 250 und
350°C, vorzugsweise zwischen 260°C und 280°C extrudiert und auf eine Temperatur zwischen
60 und 150°C, vorzugsweise 130 bis 145°C abgekühlt und bei dieser Temperatur axial
verstreckt wird, danach das so erhaltene Monofil auf Raumtemperatur (ca. 20°C) abgekühlt
wird und anschließend kaltverstreckt wird. Durch die erfindungsgemäße Kombination
der Verfahrensschritte einer Warmverstreckung mit einer kalten jedoch relativ geringen
Nachverstreckung der Monofile werden die hervorragenden Eigenschaften, die für eine
Saite erforderlich sind, erreicht, nämlich ein den Naturdarmsaiten angenähertes über
lange Zeiträume gleichbleibendes elastisches Verhalten und eine Verringerung de
[0023] Relaxation des Polyvinylidenfluorids auf einen für die Spieleigenschaften akzeptablen
Wert. Bevorzugt wird die Kaltverstreckung des Monofiles bis zu einem solchen Grade
durchgeführt, daß eine Längung des Monofils um 1 bis 3 % erfolgt. Dieser Umfang der
Kaltverstreckung ist ausreichend, um die gewünschte Reduzierung der Relaxation zu
erreichen. Bei der kalten Nachverstreckung werden die Knotenreißkraft und die Reißdehnung
praktisch kaum verändert, während die Elastizität etwas ansteigt. Die erzielbare Elastizität,
Knotenreißkraft und Reißdehnung des Monofils hängen auch von der Temperatur ab, bei
der die Warmverstreckung durchgeführt wird. Die Temperatur für die Wärmverstreckung
und auch das Verstreckungsverhältnis, das bevorzugt zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise
1 : 4 bis 1 : 5 gewählt wird, hänge auch von der erforderlichen Enddicke bzw. Durchmesser
de monofilen Saite ab. Um z. B. eine Enddicke von 1,2 bis 1,5 mm einer monofilen Saite
zu erhalten, muß die zu ver streckende Dicke des Stranges bei einem Verstreckungsver
hältnis von 1 : 5 zwischen 2,7 bis 3,4 mm und bei einem Verstreckungsverhältnis z.B.
von 1 : 8 zwischen 3,4 bis 4,2 mm gewählt werden.
[0024] Vorteilhaft ist es auch, die bei einer Temperatur zwischer 130 bis 145°C warmverstreckten
Monofile vor Abkühlung auf Raumtemperatur noch einer Temperatur bei etwas über der
Verstreckungstemperatur liegenden Temperatur zu unterwerfen, um Spannungen abzubauen.
[0025] Die gewünschte Kaltverstreckung wird beispielsweise erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß das Monofil mit eine gleichmäßigen Spannkraft von mindestens 200 N, vorzugsweise
230 bis 280 N aufgewickelt wird und mindestens fünf Minuten, vorzugsweise bis zu einer
Stunde oder ggf. mehr unter Spannung aufgewickelt verbleibt, bis es nach seine Entspannung
seinem Verwendungszweck zugeführt wird.
[0026] Für die bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Saite als Bespannung von Ballspielschlägern,
insbesondere von Tennisschlägern werden Monofile eingesetzt mit einer Elastizität
von 2,7 bis 3,6 x 10
-4N
-1 bei einer Vorspannkraft von 200 N, einer Reißdehnung von 16 bis 30 $, einer Reißfestigkeit
zwischen 300 bis 500 N/mm
2 bei eine Durchmesser von 1,2 bis 1,5 mm. Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel als Tennisschlägersaite näher erläutert. Nachfolgend werden die
Eigenschaften, die für den praktischen Einsatz der erfindungsgemäßen Saite aus Polyvinylidenfluorid
und Acrylaten für die Bespannung von Tennisschlägern von Bedeutung sind, kurz beschrieben.
Hierzu ist noch anzumerkem, daß Tennisschlägersaiten beim Bespannen mit einer Vorspannkraft
je nach der Spielart des Spielers zwischen 150 N bis 300 N, vorzugsweise etwa 200
N aufgezogen werden. Er ergeben sich nachfolgende Anforderungen:
a) Zugfestigkeit:
[0027] Aufgrund des Kraftverformungsdiagrammes eines Tennisballes kann man abschätzen, daß
von der Tennisschlägerbespannung etwa 50 bis 250 N aufgenommen werden. Diese Kräfte
verteilen sich auf die einzelnen Saiten eines Tennisschlägers in unterschiedlicher
Form. Da im allgemeinen die Längssaiten'eine höhere Vorspannung haben als die Quersaiten,
werden diese Kräfte in stärkerem Maße von den Längssaiten und in geringerem Maße von
den Quersaiten aufgenommen. Die durch einen Ball auf eine Saite ausgeübte Kraft dürfte
schätzungsweise bei Durchschnittsspielern nicht mehr als 50 N betragen.
[0028] Diese Kraft addiert sich zu der Vorspannkraft einer Saite von 160 bis 300 N, mit
der eine Saite beim Einspannen vorgespannt wird.
b) Spannungsrelaxation:
[0029] Die Tennisschlägersaiten werden je nach Spieler und Spielart mit 160 bis 300 N, vornehmlich
mit 200 N beim Bespannen vorgespannt. Mit steigender Spannkraft wird der Verformungsweg
verringert und die Kontaktzeit zwischen Ball und Bespannung reduziert, so daß im allgemeinen
die Ballführung schlechter ist und für die Beschleunigung des Balles eine hohe Geschwindigkeit
des Tennisschlägers notwendig ist. Die Spannkraft der Saiten sollte sich möglichst
wenig mit der Zeit ändern, also die Spannungsrelaxation gering sein. Ferner soll sich
die Spannkraft durch Einwirkung von Temperatur und Feuchtigkeit möglichst wenig ändern.
c) Kontenreißkraft:
[0030] Die Saiten müssen ausreichende Knotenreißkraft haben, jedoch kann man durch mehrmaliges
Umlenken der Saite beim Bespannen die auf den Knoten wirkende Kraft reduzieren.
d) Elastizitätsverhalten:
[0031] Eine der wichtigsten Eigenschaften der Tennisschlägersaiten ist das Elastizitätsverhalten
bei Spannkräften von ca. 200 N. Dieses kann wegen der Nichtlinearität des Kraftverformungsdiagrammes
durch die Wahl der Spannkraft bzw. durch den Durchmesser der Saiten in einem gewissen
Bereich variiert werden. Diese Eigenschaft wirkt sich auf die Ballbeschleunigung,
die Ballkontrolle und auf die Beanspruchung des Armgelenkes aus.
[0032] Ein zu großer Verformungsweg bewirkt eine zu geringe Ball beschleunigung und ein
zu kleiner Verformungsweg eine schlechte Ballführung. Die Naturdarmsaiten haben nach
allen bisherigen Erfahrungen ein Elastizitätsverhalten, das sowohl eine gute Ballführung
und -beschleunigung gewährleistet.
e) Rückstellvermögen:
[0033] Die Saite soll nach kurzzeitiger Belastung schnell in ihren Ausgangszustand zurückkehren.
Das bedeutet, daß die innere Reibung des verwendeten Materials klein sein soll. Ist
allerdings die innere Reibung zu gering, so tritt z.B bei Ballspielschlägersaiten
ein unerwünschtes Nachschwingen auf. Ein Maß für die innere Reibung ist die Dämpfung.
f) Scheuerfestigkeit:
[0034] Das Verschleißverhalten wird einmal durch das Scheuern vo zwei Saiten an den Kreuzungspunkten
einer Bespannung, zum anderen aber auch durch Staub und Schmutz hervorgerufen.
[0035] Nachfolgend werden die Eigenschaften einer monofilen Sait aus einem erfindungsgemäß
modifizierten Polyvinylidenfluorid, die als Tennisschlägersaite zum Einsatz kommen
soll, beschrieben und in ihren Eigenschaften untersucht und verglichen mit einer multifilen
hochwertigen Kunststoffsaite aus Polyamid des Typs Hy-0-Sheep der Fa.Rucanor GmbH,
Köln und einer Naturdarmsaite des Typs Victor Imperial der Fa. Hoffmann von Gramm
KG, Unteraching und einer monofilen Saite aus reinem Polyvinylidenfluorid.Das erfindungsgemäße
Monofil besteht aus 79 Gew.-% Polyvinyli denfluorid und 3,5 Gew.-% PMMA und 17,5 Gew.-%
Vinylidenfluorid-Äthylacrylat-Pfropf-Polymerisat mit 20 Gew.-% Äthylacrylat. Die Abb.
1 zeigt die Zusammenstellung des Vergleichs der mechanischen Eigenschaften in tabellarische
Form für die hier genannten monofilen Saiten. Abb.2 zeigt das Kraft-Dehnungs-Diagramm.
Abb.3 stellt die Elastizität als Funktion.der Vorspannungskraft dar.Abb.4 die Abhängigkeit
von Schubmodul und Dämpfung von der Temperatun Die in der Tabelle gem. Abb. 1 und
Abb. 3 angegebene Elastizität a ist definiert als das Verhältnis der Dehnungsänderung
Δ ε bei einer Kraftänderung Δ κ

für eine reversible Verformung.
[0036] Die Reißkraft wurde nach DIN 53 455 ermittelt. Bei der' Knotenreißkraft wurde in
den zu prüfenden Faden ein Knoten gemacht und dann von dem Faden im Zugversuch nach
DIN 53 455 die Reißkraft gemessen. Die Eigenschaftswerte sind in der Abbildung 1 zusammengestellt.
[0037] Die Scheuerfestigkeit wurde mit einem Spezialprüfgerät ermittelt. Zwei Saiten werden
über Kreuz, jeder mit eine Vorspannungskraft von 200 N, eingespannt. Die Spannklemmen
für eine Saite stehen fest, die Spannklemmen für die andere Saite sind beweglich.
Die bewegliche Saite wird von oben kommend unter die feststehende Saite hergezogen
und nach oben weitergeführt. Mit einer Tourenzahl von 100 Zyklen pro Minute wird diese
Saite hin- und herbewegt. Der Kreuzungspunkt beider Saiten kann sich während der Prüfung
etwa um 10 mm hin- und herschieben. Die mit diesem Gerät ermittelte Scheuerfestigkeit
ist bei den Tennisschlägersaiten aus Polyamid am günstigsten. Die Naturdarmsaiten
unterscheiden sich in Scheuerfestigkeit sehr stark. Es gibt Saiten, die bereits nach
600 Zyklen reißen, andere dagegen erst nach 2000 Zyklen. PVDF-Monofile haben eine
Scheuerfestigkeit, die geringfügig schlechter ist als die der Naturdarmsaiten. Dagegen
besitzen PVDF-Monofile bzw. modifizierte PVDF-Monofile gemäß der Erfindung deren Oberfläche
z.B. mit Teflon
(R) beschichtet wurde, Scheuerfestigkeiten, die wesentlich besser als die von Naturdarmsaiten
sind, siehe Abb. 1.
[0038] Die Gegenüberstellung der Eigenschaftswerte von Tennisschlägersaiten aus Monofilen
aus erfindungsgemäß acrylat modifiziertem PVDF zu hochwertigem Naturdarm und von "Kunststoff-Saiten"
zeigt, daß die modifizierten PVDF-Monofilsaite eine Vielzahl der Nachteile von den
Naturdarmsaiten sowie den bekannten Kunststoffsaiten nicht aufweist und gegenüber
reinen PVDF-Saiten bezüglich der Dämpfungseigenschaften wesentlich verbessert ist.
[0039] Das Kraftdehnungsdiagramm gem. Abb. 2 zeigt die charakte ristischen Unterschiede
bei den Naturdarm- und den Kunststoffsaiten. Auffällig ist hierbei insbesondere, da
die Polyamidsaiten bei höheren Dehnungen einen hohen Kraftanstieg aufweisen. Die Elastizität
läßt sich aus den Kraftdehnungsdiagrammen nach Abb. 2 gem. der vorangehend angegebenen
Formel bestimmen, und sieist als Funktion der Vorspannung in Abb. 3 für die verschiedenen
Saiten dargestellt. Hieraus geht hervor, daß Monofile auf Basis von Polyvinylidenfluorid
bei Vorspannungs- . kräften von etwa 150 N bis 350 N etwa die gleiche Elastizität
aufweisen wie hochwertige Naturdarmsaiten. Dagegen haben die Kunststoffsaiten aus
Polyamid bei eine Vorspannungskraft von 200 N eine wesentlich geringere Elastizität.
[0040] In der Abb. 4 sind die Temperaturkurven des Schubmoduls und der Dämpfung, gemessen
im Torsionsschwingungsversuch gem. DIN 53 445 wiedergegeben. Die Saiten aus Naturdarm
und auf Basis von Polyvinylidenfluorid verändern den Schubmodul im Temperaturbereich
bis +20
00 nur wenig. Dagegen ändern sich Kunststoffsaiten auf Basis von Polyamid in diesem
Temperaturbereich sehr stark, was darauf zurückzuführen ist, daß durch den relativen
Feuchtigkeitsgehalt die Glasübergangstemperatur des Polyamids erniedrigt wird, wobei
die Feuchtigkeitssättigung bei 23°C und 50'% rF eine Glasübergangstemperatur von 20°C
bedeutet.
[0041] Der Vergleich der Dämpfungskurven von Naturdarmsaite, Polyamidsaite, reinem PVFD-Monofil
und erfindungsgemäß acrylat-modifiziertem PVDF-Monofil gem. Abb. 4 zeigt, daß die
höchste Dämpfung in dem in Frage kommenden Temperatur bereich in Praxis bei 23°C und
50 % relative Feuchte die gesättigte Polyamidsaite hat. Eine vollkommen trockene Polyamidsaite
hingegen hat eine sehr geringe Dämpfung. Eine deutlich niedrigere Dämpfung weist die
bei 23°C und 50 % relative Feuchte mit Feuchtigkeit gesättigte Naturdarmsaite auf.
Die geringste Dämpfung hat die reine PVDF-Saite. Eine solche geringe Dämpfung bedeutet,
daß solche Saiten länger nachschwingen, was eine längere Vibration eines Ballspielschlägers
bewirkt. Die erfindung gemäßen acrylat-modifizierte PVDF-Saite zeigt in dem in Frage
kommenden Temperaturbereich ein an die Naturdarmsaite angenähertes erwünschtes Dämpfungsverhalten.

1. Saite aus mindestens einem Monofil aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet , daß
Kunststoffe bestehend aus 99 bis 86 Gew.-% Polyvinylidenfluorid und 1 bis 14 Gew.-%
Acrylaten verwendet sind.
2. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Acrylate Polymethylmethacrylate,
Polymethylacrylate, Polyäthylacrylat, bzw. Polypropylacrylat bzw. Mischungen dieser
Acrylate vorgesehen sind.
3. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Acrylate Copolymere von
Vinylidenfluoridmonomer mit wenigstens einem Acrylatmonomer, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe der Alkylacrylate bzw. Alkylmethacrylate, wobei die Alkylgruppen bevorzugt
niedere Alkylgruppen mit einem bis 4 Kohlenstoffatomen sind, vorgesehen ist, wobei
sich der Acrylatanteil aus dem Acrylatgehalt Copolymeren berechnet
4. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff
Mischungen von Polyvinylidenfluorid, Polymethylmethacrylat und Vinylidenfluorid -
Acrylat-Polymerisaten vorgesehen sind.
5. Saite nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Vinylidenfluorid-Acrylat-Polymerisate
enthaltend 10 bis 30 Gew.-% Acrylate vorgesehen sind.
6. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
neben Polyvinylidenfluorid 1 bis zu 8 Gew.-% Acrylate und bis zu 25 Gew.-% Vinylidenfluorid-Acrylat-Polymerisate
enthält.
7. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
90 bis 95 Gew.-% Polyvinylidenfluorid und 10 bis 5 Gew.-% Acrylate enthält.
8. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
Bündel von Monofilen besteht, die miteinander verdrillt, verflochten oder in ähnlicher
Weise verbunden sind.
9. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Monofil
im Verhältnis zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 axial verstreckt
ist.
10. Saite nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Monofil nachverstreckt
ist, wobei die Bachverstreckung eine Längung des Monofiles zwischen 1 bis 3 % bewirkt.
11. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Monofil
mit einer den Reibungskoeffizienten erniedrigenden Beschichtung, z.B. Polytetrafluoräthylen,
versehen ist.
12. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch die Verwendung als
Bespannung von Ballspielschlägern, insbesondere von Tennisschlägern, wobei die Monofile
eine Elastizität von 2,7 bis 3,6 x 10-4N-1bei einer Vorspannkraft von 200 N, eine Reißdehnung von 16 bis 30 %, eine Reißfestigkeit
zwischen 300 bis 500 N/mm2, bei einem Durchmesser von 1,2 bis 1,5 mm aufweisen.