[0001] Die Erfindung betrifft einen autopneumatischen SF
6-Druckgasschalter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-AS 12 65267 ist bereits ein Druckluftantrieb für elektrische Schalter
bekannt, bei dem die bewegten Massen vor Erreichen der Endlagen mittels einer Luftdämpfung
abgebremst werden, wobei ein in einem Zylinder geführter Kolben zum Einschalten von
der einen und zum Ausschalten von der anderen Seite mit Druckluft beaufschlagt wird
und der jeweils auf der gegenüberliegenden Seite befindliche Zylinderraum als Dämpfungsraum
dient. Bei diesem Schalter ist der Kolben mit einer durchgehend hohlen, mindestens
zwei Querlöcher aufweisenden Kolbenstange verbunden, die einen feststehenden, mit
Aussparungen versehenen Dorn gleitend umfaßt, derart, daß während eines Teiles der
Kolbenbewegung der jeweilige Dämpfungsraum mindestens teilweise mit Druckluft gefüllt
wird. Diese bekannte Dämpfungsanordnung ist in Aufbau und Wirkungsweise unvorteilhaft,
weil sie dem System früh Energie entzieht, d. h. die Schaltstückbewegung wird eingeschränkt
und Energie dem SF6-Zylinder entzogen, die für d.ie Ausschaltung nicht zur Verfügung
steht. Darüber hinaus ist der bekannte Schalter bezüglich des Aufbaus und der Wirkungsweise
seiner Dämpfungseinrichtung relativ aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen autopneumatischen SF
6-Druckgasschalter der eingangs genannten Art zu schaffen, der einfach im Aufbau ist
und bei dem dem SF
6-Kompressionszylinder Energie zur Dämpfung nicht entzogen wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Anspruch 1 kennzeichnenden Merkmale
gelöst.
[0005] Mit dieser Lösung wird eine sehr vorteilhafte Dämpfungseinrichtung mit hoher Standfestigkeit
und kleinen Verzögerungskräften geschaffen, die einfach und sicher in ihrer Funktion
ist. Vorteilhaft ist insbesondere, daß der Ausgangsdruck in der Polsäule bereits etwa
6 bar beträgt, so daß schnell ein hoher Gegendruck entsteht, der die Dämpfung bewirkt.
Infolge einer einfachen Kolben-Zylinder-Anordnung genügen für die gewünschte Dämpfungswirkung
grobe Toleranzen. Es wird ein Anschlag geschaffen, der die Bewegung der Schaltstange
begrenzt und eine Zuordnung der Stangenbewegung der SF6-Zylinder im Kopf präzise ermöglicht.
Da eine Abnutzung bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Schalter praktisch nicht auftritt,
unterliegt dieser auch keiner Begrenzung der Schalthäufigkeit.
[0006] Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihre Ausgestaltungen sind in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
[0007] Es zeigen
Figur 1 die schematische Darstellung eines autopneumatischen SF6-Druckgasschalters mit einen pneumatischen Antrieb;
Figur 2 eine Detailansicht des pneumatischen Antriebes und der Dämpfungseinrichtung.
[0008] Die Figur 1 zeigt einen autopneumatischen Hochspannungs-Leistungsschalter mit zwei
Schaltkammern 1, 2, diejeweils ein nicht näher bezeichnetes Schaltkontaktsystem in
Verbindung mit Einrichtungen zur Beblasung des Lichtbogens und zur Erzeugung des notwendigen
Blasdruckes beinhalten. Die beiden Schaltkammern ruhen auf einer aus zwei Stützern
3 bestehenden Polsäule, in deren Innerem sich eine Schaltstange 4 befindet, die kopfseitig
über Umlenkelemente 5 mit den bewegten Kontaktstücken des Kontaktsystems und fußseitig
mit einem in einem Druckluftzylinder 6 gleitend angeordneten Druckluftkolben 7 eines
pneumatischen Antriebes verbunden ist. Der Druckluftzylinder 6 ist dabei ortsfest
mit einem Grundrahmen bzw. Grundgerüst 8 verbunden.
[0009] Der in Figur 1 dargestellte Schalter befindet sich dabei in der Stellung "Aus" (unterer
Totpunkt des Druckluftkolbens 7). Die Bewegung des Druckluftkolbens bzw. der damit
festverbundenen Schaltstange 4 muß gebremst bzw. gedämpft werden. Die Erfindung sieht
zu diesem Zweck eine pneumatische Dämpfungseinrichtung vor.
[0010] Eine Ausführungsform einer derartigen pneumatischen Dämpfungseinrichtung 9 zeigt
die Figur 2. Die dargestellte Dämpfungseinrichtung 9 besteht aus einem nach oben,
d. h. zu den Schaltkammern 1, 2 hin offenen Dämpfungszylinder 10, der mit seiner geschlossenen
Seite 10a am Fuße des die Polsäule bildenden Stützers 3 angeordnet ist. Der Dämpfungszylinder
10 ist koaxial zum Stützer 3 und der Antriebsstange 4 angeordnet, wobei letztere durch
den Dämpfungszylinder hindurchgeführt ist. Mit der Schaltstange 4 festverbunden ist
ein Dämpfungskolben 11, der mit dem Dämpfungszylinder 10 zusammenwirkt. Die Höhe des
Dämpfungszylinders beträgt etwa ein Drittel des Hubes des Druckluftkolbens 7.
[0011] 1m folgenden ist die Wirkungsweise der Dämpfungseinrichtung, ausgehend von der "Ein"-Stellung,
beschrieben. In dieser Stellung befindet sich der Dämpfungskolben 11 in der in gestrichelten
Linien dargestellten Stellung oberhalb des Dämpfungszylinders 10. Wird nun der Druckluftkolben
7 und damit die Schaltstange 4 und der damit verbundene Dämpfungskolben 11 in die
"Aus"-Stellung bewegt, so läuft der Dämpfungskolben 11 zunächst entlang zwei Drittel
seines Bewegungsweges außerhalb des Dämpfungszylinders 10, so daß eine Dämpfungswirkung
praktisch nicht auftritt. Nach zwei Dritteln seines Bewegungsweges taucht der Dämpfungskolben
11 in den Dämpfungszylinder 10 ein, wodurch dessen Oberseite verschlossen wird und
ein abgeschlossenes Dämpfungsvolumen entsteht. Da der Ausgangsdruck hier bereits etwa
6 bar beträgt, baut sich nachfolgend im Dämpfungszylinder 10 sehr schnell ein ausreichend
hoher Gegendruck auf, der die Dämpfung bewirkt.
[0012] Zweckmäßig kann der Einsatz der Dämpfungseinrichtung 9 mit einer weiteren im Antriebszylinder
6 angeordneten weiteren (nicht dargestellten) Dämpfung erfolgen. Diese weitere Dämpfung
besteht vorteilhaft aus einem Dämpfungsring aus Polymermaterial, insbesondere Polyurethan,
der als Anschlag für den Druckluftkolben 7 im unteren Umkehrbereich wirkt. Da die
Dämpfungseigenschaften der weiteren Dämpfung z. B. bei tiefen Temperaturen schlechter
werden und schließlich gegen Null gehen, die Dämpfungseinrichtung 9 aber weitgehend
temperaturunabhängig ist, hat sie z. B. im Falle tiefer Temperaturen Noteigenschaften.
1. Autopneumatischer SF
6-Druckgasschalter
mit einem einen Druckluftzylinder- und einen Druckluftkolben aufweisenden pneumatischen
Antrieb;
mit einer durch eine Sf6-Gas enthaltende Polsäule geführten Schaltstange, die mit dem Druckluftkolben verbunden
ist;
mit einer Dämpfungseinrichtung zum Dämpfen der Schaltbewegung des Druckluftkolbens
und der damit verbundenen Teile,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung in der Polsäule angeordnet ist und eine Dämpfungskolben-Zylinder-Einheit
aufweist;
daß der Dämpfungszylinder auf einer Seite offen und kürzer als der Hub des Druckluftkolbens
ist, so daß der Hubeingriff zwischen dem Dämpfungskolben und dem Dämpfungszylinder
kürzer ist als der Hub des Druckluftkolbens.
2. Autopneumatischer SF6-Druckgasschalter nach Anspruch 1,
dadurch h gekennzeichnet,
daß der Hubeingriff zwischen dem Dämpfungskolben und dem Dämpfungszylinder etwa ein
Drittel des Hubes des Druckluftkolbens ist.
3. Autopneumatischer SF6-Druckgasschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungskolben-Zylinder-Einheit koaxial zur Schaltstange angeordnet sit.
4. Autopneumatischer SF6-Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abbremsung der Ausschaltbewegung die Dämpfungskolben-Zylinder-Einheit am Fuße
der Polsäule angeordnet ist.
5. Autopneumatischer SF6-Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Dämpfungseinrichtung im pneumatischen Antrieb vorgesehen ist.
6. Autopneumatischer SF6-Druckgasschalter nach Anspruch 5,
dadurch h gekennzeichnet,
daß die weitere Dämpfungseinrichtung ein im Druckluftzylinder angeordneter Dämpfungsring
ist.
7. Autopneumatischer SF6- Druckgasschalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dämpfungsring em Polymermaterial, insbesondere Polyurethan, besteht.