[0001] Die Beschreibung betrifft eine Wicklungsanordnung für Transformatoren mit quadratischem
Kernquerschnitt mit einer den Kern unter Bildung von Kühlkanälen umfassender an den
Kernquerschnittsecken eng anliegender im Querschnitt unrunder innerer Wicklung und
mit im Querschnitt kreisrunder äußerer Wicklung.
[0002] Bei der Fertigung, insbesondere der Serienfertigung, von Transformatoren ist man
bestrebt durch die Gestaltung des Eisenkerns und der diesen umgebenden Wicklungen
gleichzeitig eine gute Kurzschlußfestigkeit und ein sehr hohes MaB an Wirtschaftlichkeit
zu erzielen.
[0003] Bei dem üblichen Aufbau von Transformatoren mit im Querschnitt kreisrunden Eisenkernen
und Wicklungen wird eine sehr gute Kurzschlußfestigkeit erreicht. Hierbei ist jedoch
ein erheblicher Aufwand für den aus Blechlamellen geschichteten Eisenkern erforderlich,
weil Lamellen der verschiedensten Breite in unterschiedlichen Stückzahlen zusammengesetzt
werden müssen. Bei Anordnungen mit innen liegender Bandwicklung ergibt sich ein darüber
hinausgehender Mehraufwand für die Wicklungsausleitungen, da in diesen Fällen wegen
der radialen Kurzschlußkräfte ein Tragzylinder erforderlich ist.
[0004] Durch die DE-OS 24 25 899 ist auch schon eine Wicklungsanordnung mit annähernd rechteckigem
Kern- und Wicklungsquerschnitt bekannt. Zur Aufnahme der radialen Kurzschlußkräfte
ist bei dieser Anordnung eine verhältnismäßig kostenaufwendige radiale Wicklungseinspannung
erforderlich. Trotzdem ist bei dieser Anordnung ein Rest von Kurzschlußspannungsänderung
im Kurzschlußfall nicht ganz ausgeschlossen.
[0005] Die US-PS 3 447 112 zeigt für Transformatoren eine
Wicklungsanordnung mit rein quadratischem Kernguerschnitt und mit im Querschnitt kreisrunder
äußerer Wicklung. Eine innere Wicklung stützt sich unmittelbar auf den Ecken des
Kernschenkels ab und ist zwischen diesen Ecken durch Stützleisten ausgestellt, so daß
sie im Querschnitt ein der Kreisform recht nahekommendes Vieleck darstellt. Ein zwischen
der inneren und der äußeren Wicklung vorgesehener sogenannter Hauptstreukanal ist
bei dieser bekannten Anordnung über den gesamten Umfang infolge seiner verhältnismäßig
großen radialen Ausdehnung gleichzeitig auch Kühlkanal. Hierdurch und durch die annähernd
kreisrunde Querschnittsform der inneren Wicklung ist die mittlere Wicklungslänge bei
dieser bekannten Anordnung unwirtschaftlich groß. Die Funktionstüchtigkeit dieser
Anordnung ist demzufolge durch den Einsatz einer unverhältnismäßig großen Werkstoffmenge
erkauft.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für Transformatoren eine Form für
den Kern und die Wicklungen zu finden, bei der ein Optimum an Kurzschlußfestigkeit
erreicht und gleichzeitig ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch eine Wicklungsanordnung erreicht, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß der die Stärke eines Hauptstreukanals darstellende Abstand der äußeren Wicklung
von der inneren Wicklung im Bereich radial über den Kernquerschnittsecken wesentlich
kleiner ist als im übrigen Umfangsbereich, daß im Hauptstreukanal im Bereich radial
über den Kernquerschnittsecken die festen Isoliermittel allein zur elektrischen Isolation
der Wicklungen voneinander ausgelegt sind, daß der im übrigen Umfangsbereich gleichzeitig
als Kühlkanal dienende Hauptstreukanal im Bereich radial über den Kernquerschnittsecken
als Kühlkanal wirkungslos ist und daß - Preßklötze zur Einleitung der Einspannkräfte
zur axialen Fixierung der Wicklungen in dem Bereich radial über den Kernquerschnittsecken
auf den Stirnseiten der Wicklungen liegen.
[0008] Nach vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung ist die innere Wicklung von axialen
Kühlkanälen durchsetzt, die in Richtung auf den Bereich radial über den Kernquerschnittsecken
verjüngt und unmittelbar in diesem Bereich vollständig geschlossen sind und wobei
die innere Wicklung aus Band gewickelt ist, dessen Breite gleich der Wicklungslänge
ist.
[0009] Nach zweckmäßigen Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ausleitungen
der inneren Wicklung in Kühlkanälen in der Mitte zwischen zwei Eckbereichen auf derselben
Seite des Kernguerschnitts liegen und daß die innere Wicklung auf der ihren Ausleitungen
gegenüberliegenden Seite gegen den Eisenkern verkeilt ist. Dabei trägt die innere
Wicklung zwischen den Eckbereichen achsparallele den Hauptstreukanal offen haltende
Leisten, die durch eine Bandage aus einer Verlängerung eines als Windungsisolierung
dienenden Streifens aus Isolierwerkstoff in ihrer Einbaulage gehalten sind.
[0010] Nach einer anderen Ausgestaltung sind zur Erleichterung der Wärmeabfuhr aus dem Hauptstreukanal
die dort angeordneten Leisten mindestens teilweise aus achsparallel gewellten metallischen
Streifen.
[0011] Die erfindungsgemäße Wicklungsanordnung ist sehr vorteilhaft, denn sie ermöglicht
eine sehr gute Raumausnutzung und eine damit verbundene sehr gute Auslastung des eingesetzten
Werkstoffes bei gleichzeitig sehr guter Kurzschlußfestigkeit.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0013] Die Zeichnung stellt die Draufsicht auf einen Eisenkernschenkel 1 mit darum angeordneter
innerer Wicklung 2 und äußerer Wicklung 3 bei noch nicht eingeschachteltem oberen
Eisenjoch dar. Der Eisenkernschenkel 1 ist aus Blechlamellen geschichtet und hat einen
quadratischen Querschnitt mit lediglich leicht abgesetzten Ecken.
[0014] Die innere Wicklung 2 ist in zwei etwa gleich große Abschnitte aufgeteilt, zwischen
denen über den Seitenflächen des Eisenkernschenkels 1 Kühlkanäle 4 vorgesehen sind,
die im Bereich über den Kernguerschnittsecken auslaufen. Dadurch liegen in diesem
Bereich die beiden Abschnitte der inneren Wicklung 2 unmittelbar aufeinander und die
innere Wicklung 2 bildet nach außen hin im Querschnitt ein Quadrat mit verhältnißmäßig
stark abgerundeten Ecken.
[0015] Die äußere Wicklung 3 ist im Querschnitt kreisrund und liegt mit ihrem Innenmantel
unmittelbar über den abgerundeten Querschnittsecken der inneren Wicklung 2. Auf diese
Weise ist der Hauptstreukanal zwischen der inneren Wicklung 2 und der äußeren Wicklung
3 im Bereich über den Kernquerschnittsecken praktisch vollständig entfallen. Durch
den geringen radialen Abstand zwischen den beiden Wicklungen 2 und 3 ist in diesem
Bereich der Hauptstreukanal 5 nicht gleichzeitig als Kühlkanal wirksam. Infolge der
guten Wärmeleiteigenschaften des Wicklungswerkstoffes treten jedoch trotzdem über
den Umfang gemessen keine wesentlichen Temperaturdifferenzen auf. Dagegen ist durch
diese Anordnung der mittlere Windungsdurchmesser wirksam verkleinert.
[0016] Zur Verbesserung der Wärmeabfuhr aus der Wicklungsanordnung sind in besonderen Fällen
anstelle von üblichen nicht dargestellten Abstandsleisten achsparallel gewellte
Wärmeleitbleche 6 in den Kühlkanälen 4 und in dem Hauptstreukanal 5 vorgesehen.
[0017] Die insbesondere bei Hochstromwicklungen häufig problematische Unterbringung von
Ausleitungen ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel auf einfache Art dadurch gelöst,
daß auf derselben Seite des Eisenkernschenkels 1 an der inneren Wicklung 2 entlang
deren Innenmantel und Außenmantel je eine Ausleitung 7 angeordnet ist.
[0018] Die innere Wicklung 2 ist über ihre innen liegende Ausleitung 7 sowie zusätzliche
Stützleisten 8 gegen den Eisenkernschenkel 1 verkeilt. Zur Beherrschung auch außergewöhnlicher
Belastungen sind nicht dargestellte weitere Stützleisten an der dritten und vierten
Seite des Eisenkernschenkels 1 einsetzbar.
1. Wicklungsanordnung für Transformatoren mit quadratischem Kernquerschnitt mit einer
den Kern unter Bildung von Kühlkanälen umfassender an den Kernquerschnittsecken eng
anliegender im Querschnitt unrunder innerer Wicklung und mit im Querschnitt kreisrunder
äußerer Wicklung, dadurch gekennzeichnet ,
- daß der die Stärke eines Hauptstreukanals (5) darstellende Abstand der äußeren Wicklung
(3) von der inneren Wicklung (2) im Bereich radial über den Kernquerschnittsecken
wesentlich kleiner ist als im übrigen Umfangsbereich,
- daß im Hauptstreukanal (5) im Bereich radial über den Kernquerschnittsecken die
festen Isoliermittel allein zur elektrischen Isolation der Wicklungen (2, 3) voneinander
ausgelegt sind,
- daß der im übrigen Umfangsbereich gleichzeitig als Kühlkanal dienende Eauptstreukanal
(5) im Bereich radial über den Kernquerschnittsecken als Kühlkanal wirkungslos ist
und
- daß Preßklötze zur Einleitung der Einspannkräfte zur axialen Fixierung der Wicklungen
(2, 3) in dem Bereich radial über den Kernquerschnittsecken auf den Stirnseiten der
Wicklungen (2, 3) liegen.
2. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Wicklung
(2) von axialen Kühlkanälen (4) durchsetzt ist, die in Richtung auf den Bereich radial
über den Kernquerschnittsecken verjüngt und in diesem Bereich vollständig geschlossen
sind.
3. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Wicklung (2) aus Band gewickelt ist, dessen Breite gleich der Wicklungslänge ist.
4. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß Ausleitungen
(7) der inneren Wicklung (2) in Kühlkanälen in. der Mitte zwischen zwei Eckbereichen
auf derselben Seite des Kernquerschnitts liegen und daß die innere Wicklung (2) auf
der ihren Ausleitungen (7) gegenüberliegenden Seite gegen den Eisenkern verkeilt (8)
ist.
5. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die innere
Wicklung (2) zwischen den Eckbereichen achsparallele den Hauptstreukanal (5) offenhaltende
Leisten trägt, die durch eine Bandage aus einer Verlängerung eines als Windungsisolierung
dienenden Streifens aus. Isolierwerkstoff in ihrer Einbaulage gehalten sind.
6. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Leisten
im Hauptstreukanal (5) mindestens teilweise von achsparallel gewellten metallischen
Srreifen als Wärmeleitblechen (6) dargestellt sind.
7. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptstreukanal
(5) im Bereich über den Kernquerschnittsecken vollständig durch festen Isolierwerkstoff
ausgefüllt ist.