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EP 0 049 437 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.04.1982 Patentblatt 1982/15 |
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Anmeldetag: 26.09.1981 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: G21F 5/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB LI SE |
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Priorität: |
02.10.1980 DE 3037328
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Anmelder: TRANSNUKLEAR GmbH |
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D-6450 Hanau 11 (DE) |
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Erfinder: |
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- Botzem, Werner, Dipl.-Ing.
D-8755 Alzenau (DE)
- Schlich, Elmar, Dr., Dipl.-Ing.
D-6466 Gründau 3 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Behälter zum Transport und/oder zur Lagerung von radioaktivem Material mit einem Stossdämpfer |
(57) Es wird ein Stoßdämpfer für Behälter zum Transport und oder zur Lagerung von radioaktivem
Material beschrieben, der aus mehreren radial und oder axial angeordneten Kammern
(14) besteht, die mit Dämpfungsmaterial gefüllt sind, und der in einer Unfallsituation
den Deckel- (4) und Dichtungselementbereich (3) des Behälters nur geringfügig belastet.
Der Stoßdämpfer enthält zu diesem Zweck tellerfederartig verformte Bleche (2), mit
einer vom Behälter weggerichteten Wölbung, insbesondere auf der Innenseite des Stoßdämpfers.
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[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Stoßdämpfer für Behälter zum Transport und/oder
zur Lagerung von radioaktivem Material, bestehend aus mehreren radial und/oder axial
angeordneten Kammern, die mit Dämpfungsmaterial gefüllt sind.
[0002] Transport- und/oder Lagerbehälter müssen die Radioaktivität des eingebrachten Gutes
sicher einschließen, auch nach einer Unfallbeanspruchung, beispielsweise nach einem
Behälterabsturz. Dementsprechend werden die Behälter ausgelegt und an den Behälterstirnseiten
zumindest während der Handhabungs- und Transportphase zusätzlich mit Stoßdämpfern
ausgestattet. Bei einem Absturz bzw. Aufprall sollen die Stoßdämpfer möglichst viel
Verformungsenergie aufnehmen, wobei eine schonende Stoßdämpfercharakteristik angestrebt
wird, damit die Belastung für den Behälter und sein radioaktives Inventar gering bleibt.
[0003] Stoßdämpfer für Transportbehälter sind bekannt (DE-PS 26 50 417, DE-AS 28 30 305).
Sie haben meist einen mehrschichtigen Aufbau. Die Schichten sind oft durch senkrecht
stehende Bleche getrennt und haben zum Teil unterschiedliche Verformungscharakteristika.
Es gibt aber auch Stoßdämpfer mit mehrschichtigem Aufbau in radialer Richtung.
[0004] Der Nachteil bekannter Stoßdämpfer besteht darin, daß sie trotz teilweise erheblicher
konstruktiver Aufwendungen nicht vermeiden können, daß der Deckelbereich des Behälters
bei Unfallsituationen oft doch noch stark belastet ist. Damit sind aber auch die relativ
empfindlichen Dichtungselemente zwischen dem Behälterdeckel und dem Behältergrundkörper
außerordentlich gefährdet.
[0005] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stoßdämpfer für Behälter zum
Transport und/oder zur Lagerung von radioaktivem Material, bestehend aus mehreren
radial und axial angeordneten Kammern, die mit Dämpfungsmaterial gefüllt sind, zu
schaffen, mit dem die Verformungsenergie in einer Unfallsituation gut abgeleitet und
der Deckel- und Dichtungselementebereich des Behälters nicht oder nur geringfügig
belastet wird.
[0006] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stoßdämpfer tellerfederartig
verformte Bleche mit einer vom Behälter weggerichteten Wölbung enthält. Vorzugsweise
besteht vor allem die dem Deckel gegenüberliegende Innenseite des Stoßdämpfers aus
einem tellerfederartig verformten Blech.
[0007] Anhand der schematischen Abbildungen I bis III wird der erfindungsgemäße Stoßdämpfer
beispielhaft erläutert.
[0008] Auf die Stirnseite (9) eines Transport- und/oder Lagerbehälters (11) für bestrahlte
Brennelemente versehen mit Kühlrippen (12), ist ein hutförmiger Stoßdämpfer (1) aufgesetzt.
Der Stoßdämpfer (1) besteht aus radial und axial angeordneten Kammern (14), die mit
Dämpfungsmaterial gefüllt sind. Der Stoßdämpfer (1) enthält tellerfederartig verformte
runde oder eckige Bleche (2), deren Randbereich auf den Wänden (13) der Kammern (14)
aufliegen. Bei einer Krafteinwirkung erfolgt zunächst eine Verdichtung des Dämpfungsmaterials
und eine Relativbewegung des Stoßdämpfers (1) oder von Stoßdämpfersegmenten gegenüber
dem Behälter (11). Baut sich nun infolge der Krafteinwirkung ein Druck am verformten
Blech (2) auf, wird die Wölbungshöhe des verformten Bleches (2) verkürzt und die Kräfte
in die steif ausgebildeten seitlichen Kammernsysteme eingeleitet. Das mit einem sogenannten
"Knackfrosch" vergleichbare tellerfederartig-verformte Blech (2) ist kräftig ausgebildet.
Die Dicke des Materials beträgt beispielsweise 30 bis 60 mm . Damit wird die Wölbungshöhe
des verformten Bleches (2), die beispielsweise 100 bis 200 mm beträgt, während des
Druckaufbaues nicht gegen Null erniedrigt. Die Bleche bestehen im allgemeinen aus
Stahl.
[0009] Besonders günstig ist es, wenn die dem Behälterdeckel (4) gegenüberliegende Innenseite
des Stoßdämpfers (1) aus einem tellerfederartig verformten, nach oben gewölbten Blech
(6) besteht und das tellerfederartig nach oben verformte Blech (6) nicht im Randbereich
(7) des Behälterdeckels (4) aufliegt. Da das tellerfederartig verformte Blech (6)
nur an der Stirnseite (9) des Behälterkörpers (15) Auflageflächen (8) besitzt und
nicht auf dem Deckel (4) aufliegt, wirken keine Kräfte auf das Deckel- und somit auf
das Dichtungssystem (3).
[0010] Besonders günstig ist es, wenn die Auflageflächen (8) des tellerfederartig verformten
Bleches (6) an der Stirnseite (9) des Behälterkörpers (15) als Gleitlager ausgebildet
sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Auflageflächen (8) geschmiert sind. Als Schmiermittel
eignen sich beispielsweise Molybdändisulfid, Graphit oder Kunststoff. Im Falle eines
mehrschichtigen Aufbaues von federartig verformten Blechen (2) im Stoßdämpfer (1)
kann die Abstützung der Bleche (2) aufeinander über Schichten aus Dämpfungsmaterial
oder über Federpakete erfolgen.
[0011] Die Ausbildung der äußeren Stirnseite (5) des Stoßdämpfers (1) als tellerfederartig
verformtes Blech (10) hat sich ebenfalls als besonders günstig herausgestellt, ebenso
die Anordnung weiterer verformter Bleche (16), deren Achse nicht parallel zur Stoßdämpferachse
angeordnet ist. Bei einer schrägen Krafteinwirkung werden diese verformten Bleche
(16) besonders wirksam und verhindern eine Belastung des Deckels (4) und des Dichtungssystems
(3) Deckel (4) gegen Behälterkörper (15) .
1. Stoßdämpfer für Behälter zum Transport und/oder zur Lagerung von radioaktivem Material,
bestehend aus mehreren radial und/oder axial angeordneten Kammern, die mit Dämpfungsmaterial
gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßdämpfer (1) tellerfederartig verformte
Bleche (2) mit einer vom Behälter weggerichteten Wölbung enthält.
2. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Behälterdeckel
(4) gegenüberliegende Innenseite des Stoßdämpfers (1) aus einem tellerartig verformten
Blech (6) besteht.
3. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das tellerfederartig
verformte Blech (6) nicht im Randbereich (7) des Behälterdeckels (4) aufliegt.
4. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen
(8) des tellerfederartig verformten Bleches (6) an der Stirnseite (9) des Behälterkörpers
(15) als Gleitlager ausgebildet sind.
5. Stoßdämpfer nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen
(8) geschmiert sind.
6. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Stirnseite
des Stoßdämpfers (1) ebenfalls aus einem tellerfederartig verformten Blech (10) besteht.
7. Stoßdämpfer nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der verformten
Bleche (16) nicht parallel zur Stoßdämpferachse angeordnet ist.