[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anhängen eines Betonfertirteils an ein
Hebezeug, bestehend aus zwei relativ zueinander beweglichen Elementen, wobei das erste
Element eine Öse od.drl. für ein Verbindungsmittel mit dem Hebezeug aufweist, sowie
einen nach unten offenen Aufnahmeschlitz für einen Tragbüpel, der mit dem Betonfertigteil
verbunden ist und ferner eine Führung für das zweite Element, das als verschwenkbarer,
fernbedienbarer Piegel ausgebildet ist, der in der Riegelstellung mit einer Zunge
durch den Schlitz hindurchragt, so daß beim Hub der Tragbügel auf der Zunge lagert.
[0002] In der DE-PS 22 40 171 ist eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 beschrieben, wobei ein bogenförmiger Verschlußriegel als zweites Element Verwendung
findet, der aus einer Riegelstellung mittels einer aus einem Zugglied bestehenden
Fernbedienung in eine Öffnungsstellung beweglich ist. Die Verriegelungsstellung kann
dabei durch Handbedienung erreicht werden oder auch infolge der Schwerkraft des Riegels.
[0003] Eine andere Vorrichtung für einen ähnlichen Zweck ist in der DE-PS 27 08 788 beschrieben.Dort
ist ein Anschlußstück für ein entsprechendes Gegenstück im Betonfertigteil vorgesehen
und die Verbindung des Anschlußstückes mit dem Gegenstück erfolgt durch eine Schwenkbewegung
des Anschlußstückes. Ein fernbedienbarer Sicherungsriegel verhindert die unbeabsichtigte
Entriegelung.
[0004] Beim Hantieren mit den bekannten Vorrichtungen ergibt sich die Schwierigkeit, daß
in der Praxis notwendig ist, ein Betonfertigteil mittels einer Mehrzahl derartiger
Vorrichtungen mit dem Hebezeug zu verbinden.
[0005] Beim Anhängen an das Hebezeug müssen daher mehrere Vorrichtungen durch Handbetätigung
in die Verriegelungsstellung gebracht werden bzw. muß die jeweilige Verriegelungsstellung
kontrolliert werden. Da zum Zeitpunkt des Anhängens die Lage der jeweiligen Vorrichtung
nicht genau vorherbestimmt ist, ist eine sichere Verriegelungsstellung nicht immer
gewährleistet bzw. besteht die Gefahr, daß die sichere Verriegelungsstellung wieder
verloren geht.
[0006] Bei der Entriegelung, also bei der Trennung der Vorrichtung vom Betonfertigteil ergeben
sich ähnliche Probleme, wobei hier zu beachten ist, daß in dieser Stellung die Vorrichtungen
nur sehr schlecht zugänglich sind und die Fernbedienung gerade eine Handbedienung
der schlecht zugänglichen Vorrichtung erübrigen sollte. Die langen Betätigungswege
der Riegel bzw. die erforderlichen Neigungs- oder Schwenkbewegungen der Vorrichtungen
zum Zwecke der Entriegelung sind schwierig durchzuführen.
[0007] Es ist klar, daß bei derartigen fernbedienten Vorrichtungen zum Anhängen eines Betonfertigteils
an ein Hebezeug auch Sicherheitsüberlegungen eine wesentliche Rolle spielen. Eine
Unfallgefahr ergibt sich sowohl bei einer unbeabsichtigten Öffnung der Vorrichtung
als auch dann, wenn eine Vorrichtung fehlerhaft geschlossen bleibt.
[0008] Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung für den eingan is beschriebenen Zweck
zu schaffen, bei der die Riegelstellung durch kleine und einfache Betätigungswege
erreicht wird und wobei ein unbeabsichtigtes Öffnen der Vorrichtung nraktisch ausgeschlossen
ist.
[0009] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art und schlägt
vor, daß am zweiten Element eine nach unten gerichtete Sicherungsnase angeformt ist,
für die am ersten Element eine Aufnahmepfanne vorgesehen ist, wobei die wirksame Nasenhöhe
bzw. die wirksame Pfannentiefe annähernd der Größe des Spiels des zweiten Elements
in der Führung entspricht.
[0010] Eine wesentliche Überlegung, auf der die Erfindung beruht, besteht darin, eine Sicherungseinrichtung
für die Riegelstellung dadurch zu gewinnen, daß das ohnehin vorhandene unvermeidliche
Sniel der relativ zueinander bewerlichen Elemente ausgenützt wird. Dadurch wird erreicht,
daß auch dann eine einwandfreie Verriegelungsstellung rereben ist, wenn nur noch geringfügige
Kräfte an der Vorrichtung wirksam sind. Eine Fehlbedienung, beispielsweise eine falsch
bediente Fernbedienung ist dann ebenso nraktisch ausgeschlossen, wie eine nicht kontrollierbare
Zwischenstellung zwischen den beiden Endstellungen des Riegels.
[0011] Günstig ist hierbei, daß diese Sicherung ohne Zusatzelemente und Zusatzwege erreicht
wird und insbesondere auch bei verhältnismäßig kurzen Wegen des Riegels selbst. Es
ist klar, daß hierdurch auch eine Fernbedienung wesentlich vereinfacht wird, und zwar
gleichgültig, mittels welcher mechanischer Mittel diese Fernbedienung verwirklicht
wird.
[0012] In weiterer Ausbildung schlägt die Erfindung vor, daß zusätzlich zu der Sicherung,
die sich aus der Ausnützung des Spiels in den Führungen ergibt, eine Schnappsicherung
für die beiden Endlagen des zweiten Elements vorgesehen ist. Diese Schnappsicherung
erfordert keine besondere Bedienung,sondern vergrößert nur die Kräfte, die das zweite
Element in den Endlagen hält. Beispielsweise kann hierzu am zweiten Element ein rahmenförmiger
Betätigungsarm befestigt sein, der die eine Haltefeder aufweisende Schnappsicherung
umschließt. Mittels des Betätigungsarms wird der Schließvorgang, der in der Regel
von Hand vorgenommen werden muß, wesentlich vereinfacht. Besonders günstig ist es
hierbei, daß der Betätigungsarm von außen sichtbar ist, so daß jederzeit auch aus
größerer Entfernung die richtige Stellung der Vorrichtung sichtbar ist. Die Möglichkeiten
einer fehlerhaften Bedienung werden hierdurch ebenso weiter verringert, wie das Erkennen
von Störungen verbessert wird.
[0013] Eine einfache Bauweise für die erfindungs gemäße Vorrichtung, die in der Lage ist,
große Kräfte zu übertragen, kann dadurch erhalten werden, daß das erste Element im
wesentlichen aus zwei verbundenen Platten besteht, zwischen denen das zweite Element
beweglich ist. Dabei kann die Führung im ersten Element aus einer Hülse bestehen,
die die beiden Platten verbindet und die die Öse bildet.
[0014] Die geringen Wege des Riegels bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen noch die
Anbringung einer weiteren Sicherung zu. Diese kann, wie die Erfindung weiter vorschlägt,
dadurch gewonnen werden, daß die Zungenspitze eine Er- h3hung besitzt, die das Auflager
des Tragbügels begrenzt. Es ist klar, daß die Zunge bzw. das zweite Element nur dann
mit der Anwendung üblicher Kräfte geöffnet werden kann, wenn am Bügel keine Hubkräfte
wirken. Das am Hebezeug hängende Betonfertigteil kann dann keinesfalls durch eine
fehlerhafte Fernbedienung ausgelöst werden. Die geringen Kräfte, die im Normalfall
für das Öffnen der Vorrichtung ausreichen, bewirken bei geringer Belastung keinen
Öffnungsvorgang mehr.
[0015] Die Fernbedienung kann, wie schon ausgeführt, in verschiedener Weise ausgestaltet
sein. Die Erfindung bevorzugt, daß am ersten Element ein Druckluftzvlinder gelagert
ist, dessen Kolbenstange auf das zweite Element in Richtung auf die Öffnungsstellung
des Riegels einwirkt.
[0016] Wegen der geringen Wege, die die Erfindung ergibt, genügt ein verhältnismäßig einfacher
Druckluftzylinder und es bereitet keine Schwierigkeiten auch durch kleine Hilfsgeräte
eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Vorrichtungen gleichzeitig zu betätigen.
[0017] Der Druckluftzylinder ist vorzugsweise zwischen den beiden Platten des ersten Elements
gelagert.
[0018] Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die Sicherungsnase an der Unterseite der Zungenspitze
angeordnet ist. Die zugehörige Aufnahmepfanne ist insbesondere in einer Brücke zwischen
den Platten angeorndet. Diese Brücke verbindet zusätzlich zur Hülse die Platten und
die vom Tragbügel herrührenden Kräfte werden direkt in die Platten eingeleitet.
[0019] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung s;hematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie
II-II im verriegelten Zustand,
Fig. 3 eine der Darstellung der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Vorrichtung im
geöffnetem Zustand und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit der Erfindung.
[0020] Das erste Element 1 der Vorrichtung besteht, wie insbesondere auch aus der Fig. 1
hervorgeht, aus den beiden Platten 9 und 10, die mittels der Brücke 19 und mittels
der Hülse 11 fest miteinander verbunden sind. Die Innenbohrung der Hülse 11 ergibt
eine Öse 12 für das Drahtseil 23 , das beispielsweise Teil eines Hebezeuges ist. Das
Hebezeug selbst ist nicht näher dargestellt.
[0021] Zwischen den beiden Platten 9 und 10 ist das zweite Element 2 angeordnet, das im
wesentlichen ebenfalls eine plattenförmige Gestalt besitzt. Im unteren Bereich sind
bei 24 Ansätze vorgesehen, um ein ausreichend großes Auflager 15 für den Tragbügel
21 zu erhalten. Der Tragbügel 21 wir im gezeigten Ausführungsbeispiel von einem Drahtseil
gebildet, das fest im Betonfertigteil 25 verankert ist.
[0022] Das Betonfertigteil 25 besitzt dabei eine Ausnehmung 26 für diesen Bügel 21 und die
Form der Ausnehmung 26 erlaubt das Einsetzen der im wesentlichen aus den Elementen
lund 2 bestehenden Vorrichtung zur Erfassung des Bügels 21.
[0023] Für die Aufnahme des Bügels 21 ist in den Platten 9 und 10 ein Schlitz 20 vorgesehen
und bei Erfassen des Bügels 21 greift der Riegel 18 des Elementes 2 durch diesen Schlitz
hindurch. Die Verriegelungsstellung ist dabei in der Fig. 2 dargestellt.
[0024] Das vordere Ende des Riegels 18 ist als Zunge 22 gestaltet und die Zungenspitze 13
besitzt, wie insbesondere aus der Fig. 4 hervorgeht, eine nach unten gerichtete Sicherungsnase
3, für die in der Brücke 19 eine Aufnahmepfanne 4 vorgesehen ist. Die wirksame Höhe
der Nase 3 bzw. die wirksame Tiefe der Aufnahmenfanne 4 entspricht dabei annähernd
dem Maß, der radialen Beweglichkeit des Elements 2 relativ zur Führung 5, die vom
Außenumfang der Hülse 11 gebildet wird. In der Verriegelungsstellung nach den Fig.
2 und 4 kann sich daher die Nase 3 in die Pfanne 4 einlegen und wenn die Zunge
22 durch den Tragbügel 21 belastet ist, ist eine Öffnungsbewegung des Elementes 2 also
eine Verdrehung in Richtung des Pfeiles 27 ausgeschlossen.
[0025] Eine solche Öffnungsbewegung wird zusätzlich auch noch dadurch verhindert, daß das
Auflager 15 durch eine Erhöhung 14 begrenzt wird.
[0026] Bei einem bewährten Ausführungsbeispiel wurde gefunden, daß ein Spiel von 1 Millimeter
an der Führung 5 brauchbar ist. Diesem Maß entspricht auch annähernd die wirksame
Tiefe der Aufnahmepfanne 4. Die Anordnung wird dabei vorteilhaft derart getroffen,
daß in der Verriegelungsstellung die Zungensnitze 13 auf der Brücke 19 aufruht. Das
Maß der Erhöhung 14 kann gleichartig gewählt werden, beträgt also ebenfalls ca. 1
Millimeter.
[0027] Am Element 2 ist der Betätigungsarm 7 befestigt, der eine rahmenartige Gestalt besitzt.
Dieser Arm 7 ist gut sichtbar und frei zugänglich. Der Arm 7 umschließt die Schnappsicherung
6 mit der Feder und der Führungsstange 29. Die Führungsstange 2R ist im Drehlager
29 gehalten und findet in der verdrehbaren Stange 30 eine Führung und es ist klar,
daß sowohl die Stellung nach der Fig. 3 als auch die Stellung nach der Fig. 2 jeweils
durch die Feder 8 gesichert ist. Während die Stange 30 im Arm 7 gelagert ist,stützt
sich das Drehlager 29 zwischen den Ansätzen 31 an den Platten 9 und 10 ab.
[0028] Die Ansätze 31-der Platten 9 und 10 tragen auch den Druckluftzylinder 16, dessen
Druckluftanschluß mit 32 bezeichnet ist. Die Kolbenstange 17 drückt bei Beaufschlagung
des Zylinders 16 auf den Ansatz 33 am Element 2. Auf diese Weise kann mittels des
Druckluftzylinders 16 das Element 2 aus der Stellung der Fig. 2 in Richtung des Pfeiles
27 in die öffnungsstellung verstellt werden. Für die öffnungsstellung sind zwischen
den Elementen 1 und 2 nicht näher gezeigte Anschläge vorgesehen.
[0029] Die Schließstellung d.h. die Verstellung aus der Fig. 3 in die Fig. 2 wird von Hand
bewirkt, und zwar am Arm 7 .
[0030] Es ist klar, daß die richtige Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung leicht an
der Stellung des Armes 7 auch aus der Ferne erkannt werden kann. Durch die Schnappsicherung
und die anderen Mittel wird in jeder Lage der Vorrichtung relativ zum Betonfertigteil
eine Schließstellung gewährleistet und durch den Druckluftzylinder kann in jeder solchen
Lage die Vorrichtung geöffnet werden..Der Druckluftbedarf ist gering, so daß einfache
Hilfsaggregate anwendbar sind.
1. Vorrichtung zum Anhängen eines Betonfertigteils an ein Hebezeug, bestehend aus
zwei relativ zueinander beweglichen Elementen, wobei das erste Element eine Öse od.dgl.
für ein Verbindungsmittel mit dem Hebezeug aufweist, sowie einen nach unten offenen
Aufnahmeschlitz für einen Tragbügel, der mit dem Betonfertigteil verbunden ist und
ferner eine Führung für das zweite Element, das als verschwenkbarer, fernbedienbarer
Riegel ausgebildet ist, der in der Riegelstellung mit einer Zunge durch den Schlitz
hindurchragt, so daß beim Hub der Tragbügel auf der Zunge lagert, dadurch gekennzeichnet,
daß am zweiten Element (2) eine nach unten gerichtete Sicherungsnase (3) angeformt
ist, für die am ersten Element (1) eine Aufnahmepfanne (4) vor-e-sehen ist, wobei
die wirksame Nasenhöhe bzw. die wirksame Pfannentiefe annähernd der Größe des Spiels
des zweiten Elements in der Führung
(5) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schnappsicherung (6) für
die beiden Endlagen des zweiten Elements (2).
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am zweiten Element (2) ein rahmenförmiger Petätigungsarm (7) befestigt ist, der
die eine Haltefeder (8) aufweisende Schnappsicherung (6) umschließt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Element (1) im wesentlichen aus zwei verbundenen Platten (9,10) besteht,
zwischen denen das zweite Element (2) beweglich ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (5) am ersten Element aus einer Hülse (11) besteht, die die beiden
Platten (9,10) verbindet und die die Öse (12) bildet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zungenspitze (13) eine Erhöhung (14) besitzt, die das Auflager (15) des Tragbügels
(21) begrenzt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am ersten Element (1) ein Druckluftzylinder (16) gelagert ist, dessen Kolbenstange
(17) auf das zweite Element (2) in Richtung auf die Öffnungsstellung des Riegels (18)
einwirkt.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftzylinder (16) zwischen den beiden Platten (9,10) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch rekennzeichnet,
daß die Sicherungsnase (3) an der Unterseite der Zungenspitze (13) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmepfanne (4) in einer Brücke (19) zwischen den Platten (9,10) angeordnet
ist.