[0001] Die Erfindung betrifft ein pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Geschoß ist bekannt aus der US-PS 098 194. Es weist in einem zylindrischen
Aluminiumkörper einen Kern aus einem wolframlegierten Stahl auf. In dem rohrförmigen
Aluminiumkörper sind Vertiefungen zum lösbaren axialen Formschluß mit eine Treibkäfiganordnung
vorgesehen. Ein rückseitiger Teil des Geschosses ist als Träger für das Stabilisierungsleitwerk
ausgebildet.
[0003] Bei einem Geschoß der vorbeschriebenen Art ist es nachteilig, daß durch den hohen
Aluminiumanteil - der zylindrische Körper bzw. das Rohr muß mit Rücksicht auf die
Formschlußmittel eine beträchtliche Wandstärke aufweisen

wird..
[0004] Zum Erzielen einer möglichst hohen Dichte. sind Geschosse (Penetratoren) aus Schwermetall-Sinterlegierungen,
vorzugsweise auf Wolfram-Basis, vorgeschlagen worden. Um mit einem solchen Penetrator
bei einem Mehrfachziel eine möglichst hohe Durchschlagsleistung zu erzielen, soll
nach den. Durchschlagen einer Vorpanzerung und vor dem Auftreffen auf eine hinter
dieser angeordneten Hauptpanzerung noch eine möglichst große Penetratormasse und damit
ein möglichst großer Energiebetrag verfügbar sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch die Masse des als Leitwerkträger ausgebildeten
rückwärtigen Teils des Penetrators noch nach dem Durchschlagen der Vorpanzerung für
die weitere Durchschlagsleistung verfügbar zu haben.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebene
Erfindung.
[0007] Durch die Erfindung wird ein doppelter Effekt erzielt: das Ablösen des Leitwerks
vom Penetrator verhindert nicht nur einen Masseverlust, welcher beim Abreißen des
betreffenden Penetratorteils aufträte, sondern auch einen Geschwindigkeitsverlust,
welcher sich einstellte, wenn das Leitwerk bei bestehenbleibender Verbindung mit dem
Penetrator unter unerwünschter Vergrößerung des Durchdringungskanals am Zieldurchgang
teilnähme. Insgesamt ergibt sich aus der Erfindung vorteilhafterweise eine Leistungssteigerung
im Bereich bis zu 15 %.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand dreier in der Zeichnung im wesentlichen schematisch
und unter Verzicht auf erfindungsunwesentliche Einzelheiten dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert.
[0009] Es zeigen
Figur 1 u. Figur 2 jeweils den rückseitigen Teil eines Penetrators mit einem ersten
bzw. zweiten Ausführungsbeispiel im längsaxialen Schnitt sowie
F;gur 3 u. Figur 4 jeweils den rückseitigen Teil eines Penetrators ausschnittweise
mit einem dritten bzw. vierten Ausführungsbeispiel im vergrößerten Maßstab.
[0010] In Figur 1 weist ein Penetrator 1 einen rückseitigen Teil 6 kreisförmigen Querschnitts
mit einem Umfanqsbereich 8 und einer Heckfläche 9 auf. Der rückseitige Teil 6 ist
als Träger für ein Stabilisierungsleitwerk 10 gestaltet. Sich radial nach außen und
parallel zur zentralen Längsachse A erstreckende Flossen 12 des Leitwerks 10 sind
mit einer dünnen rohrförmigen Hülse 14 einstückig verbunden; deren lichter Durchmesser
ist dem Außendurchmesser des Teils 6 zum Befestigen der Hülse 14 im Umfangsbereich
8 durch Löten oder Kleben angepaßt. Dabei ist die mechanische Festigkeit der Befestigung
neben den Erfordernissen einer Hochgeschwindigkeitsflugbahn im wesentlichen ausschließlich
der Abschußbeschleunigung angepaßt. Diese ist wesentlich leiner als die zielseitige
Abbremsung sr daß beim Auftreffen des Penetrators 1 auf ein nicht dargestelltes Ziel
infolge der extrem hohen negativen Beschleunigungskräfte die Befestigung des Leitwerks
10 mit dem Träger (rückwärtiger Teil 6) bereits dermaßen gelockert bzw. aufgehoben
wird, daß sich spätestens bei der gegenseitigen Berührung des Leitwerks 10 mit,einer
zielseitigen Panzerplatte das Leitwerk 10 vom Träger löst und diesen dabei unbeschädigt
läßt. Vorteilhafterweise sind die Teile 12 und 14 des Leitwerks 10 sehr dünnwandig
ausgebildet, um neben einem geringen Luftwiderstandsbeiwert auch nur eine möglichst
geringe Totlast zu repräsentieren. Letztere ist hier definiert als Masse, welche nicht
am Durchschlag beteiligt ist und deshalb ein funktionsbedingtes Mindestmaß nicht überschreiten
soll. Durch das genannte Verhalten des Leitwerks 10 beim zielseitigen Auftreffen bildet
es auch kein bremsendes Hindernis. Dies wäre der Fall bei einer die Bremskräfte beim
zielseitigen Auftreffen nicht ausreichend berücksichtigenden Befestigung, zumal hierbei
häufig sogar ein Abreißen des gesamten rückseitigen Teils 6 zu beobachten ist, dessen
Masse für den Durchschlag nachteiligerweise verlorengeht.
[0011] Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 unterscheidet sich von demjenigen nach
Figur 1 durch eine Anordnung des Leitwerks 10, bei welcher die Hülse 14 über die Heckfläche
9 rückseitig übersteht und damit eine nur angedeutete Aufnahme 22 für eine Leuchtspur
o.dgl. 24 bildet.
[0012] Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 weif.t der Umfangsbereich 8 des rückseitigen
Teils 6 des Penetrators 1 für jede Flosse 12 eine achsparallele Nut mit einem achsparaltelen
Nutgrund 4' auf. Die Flosse 12 wird derart in die Nut 4 eingesetzt, daß eine Begrenzungsfläche
13 dem Nutgrund 4' unmittelbar benachbart ist und dann durch Löten oder Kleben im
Umfangsbereich 8 des rückseitigen Teils 6 befestigt wird. Die Löt- bzw. Klebeverbindung
ist dabei so ausgelegt, daß sie mit Sicherheit den bei der Abschußbeschleunigung auftretenden
Kräften widersteht und spätestens bei der gegenseitigen Berührung der Flosse 12 mit
zielseitigem Werkstoff aufgehoben wird.
[0013] Beim vierten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 weist jede Flosse 12 des Leitwerks
10 einen im wesentlichen dreieckigen Teil 16 auf, welcher einer Nut 4 im Umfangsbereich
8 zur Befestigung durch Kleben oder Löten angepaßt ist. Ein Nutgrund weist eine gegen
die Penetratorlängsachse A in Schußrichtung S geneigte Fläche 5 auf, an welche sich
eine in Schußrichtung S gegenüber der Penetratorlängsachse A vergleichsweise flach
zur Umfangsfläche des Penetrators 1 ansteigende Fläche 7 anschließt. Mit der Fläche
5 (7) der Nut 4 korrespondiert eine Fläche 18 (20) am Teil 16 der Flosse 12. Dabei
erfüllt die Fläche 5 eine Abstützfunktion beim Abschuß, während die Fläche 7 als Abweiserfläche
beim zielseitigen Auftreffen wirkt. Über eine der nicht näher bezeichneten Umfangsfläche
des rückseitigen Teils 6 des Penetrators 1 zugewandte Fläche 13 der Flosse 12 kann
letztere, beispielsweise im Bereich der Heckfläche 9 oder einer Stelle 11, zusätzlich
am rückseitigen Teil 6 des Penetrators 1 befestigt sein.
[0014] Nach dem zielseitigen Auftreffen des Penetrators 1 verliert die Fläche 5 der Nut
4 ihre Abstützfunktion, indem sich die Flosse 12 aufgrund ihrer Massenträgheit weiter
in Richtung des Pfeils S bewegt. Damit wird die Befestigung aufgehoben, die Fläche
18 entfernt sich von der Fläche 5 und die Fläche 20 setzt sich mit hoher Geschwindigkeit
entlang der Fläche 7 in Bewegung und entfernt sich mit einer radialen und axialen
Bewegungskomponente von dem rückseitigen Teil 6, so daß dieser ungehindert an dem
Durchschlag teilnehmen kann.
1. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß (Penetrator) großen Länge/Durchmesser-Verhältnisses
und vorzugsweise hoher Dichte, für dessen Flossen aufweisendes Stabilisierungsleitwerk
ein rückseitiger Teil des Penetrators als Träger ausgebildet ist, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) als Träger für das Leitwerk (10) ist ein betreffender Umfangsbereich ( 8 ) vorgesehen,
in welchem es auf vorgegebene Weise befestigt ist und
b) das Leitwerk (10 ) löst sich spätestens bei seiner Berührung mit dem Werkstoff
eines zielseitigen Elements (Panzerplatte) von dem Träger, wobei letzterer insgesamt
am Durchschlag teilnimmt.
2. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigung des Leitwerks (10 ) mit dem Träger im wesentlichen bereits beim zielseitigen
Auftreffen des Penetrators ( 1 ) aufgehoben wird.
3. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) Flossen (12) des Leitwerks (10) sind an einer zylindrischen Hülse (14) angeordnet,
deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des rückseitigen Teils ( 6 )des Penetrators
(1 ) angepaßt ist und
b) die Hülse ( 14) ist in dem Umfangsbereich ( 8 ) befestigt.
4. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) im Umfangsbereich ( 8 ) ist für jede Flosse (12 ) eine Nut (4) vorgesehen und
b) die Flosse (12 ) ist mit einem Teil (16 ) in der Nut (4 ) befestigt.
5. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine gegen
die Penetratorlängsachsc ( A ) geneigte Fläche ( 5 ) der Nut ( 4 ) zum Abstützen einer
korrespondierenden Gegenfläche (18 ) an der Flosse (12 ).
6. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine
gegen die Penetratorlängsachse ( A) geneigte,Fläche (7 ) der Nut (4 ) als Abweiserfläche
für eine Korrespondierende Gegenfläche (20 ) an der Flosse (12 ).
7. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch die Befestigung mittels Lötens.
8. Pfeilstabilisiertes Wuchtgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch die Befestigung mittels Klebens.