[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft hochoctanige
Fahr- benzinschnitte mit einer Motoroctanzahl von mindestens 80, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung durch Hydrierung einer Kohlenwasserstofffraktion mit olefinischen Anteilen
und ihre Verwendung als Beimischung zum Treibstoff für Vergasermotoren sowie die hierdurch
erhältlichen Treibstoffe.
[0002] Beim thermischen Cracken von Mineralölfraktionen, wie Naphtha, Gasöl und Vakuumölen
entstehen die bekannten Petrochemikalien, wie Ethylen, Propylen, Butene, Butadien
und Aromaten, und daneben flüssige Kohlenwasserstoff-Fraktionen, die wirtschaftlich
nicht sinnvoll in ihre Einzelkomponenten aufgearbeitet werden können. Diese Fraktionen
werden normalerweise als sogenanntes Pyrolysebenzin, gegebenenfalls nach einer Stabilisierung
durch Entfernung der Diolefine und Acetylene, dem Fahrbenzin zugemischt. Dieses geschieht
vor allem mit der vor dem Benzol siedenden Fraktion mit einem Siedebereich von 25
bis 75°C, die bei der Aromatengewinnung anfällt und nach der Stabilisierung durch
Hydrierung der Diolefine und Acetylene noch reich an Olefinen ist.
[0003] Die motorischen Eigenschaften dieser Fraktion sind jedoch unbefriedigend, vor allem
die Motoroctanzahl (MOZ), die bei ca. 76 liegt. Dadurch ist nur eine begrenzte Zumischung
zum Fahrbenzin möglich. Hohe Anforderungen an die Kraftstoffqualität infolge neuer
energiesparender Motoren sowie aus Gründen einer Bleifreiheit oder Bleibegrenzung
im Fahrbenzin machen es notwendig, die vorhandenen Kraftstoffquellen durch geeignete
Maßnahmen in ihrem motorischen Verhalten zu verbessern. Die genannte Fraktion enthält
neben Olefinen und Paraffinen noch Naphthene und in untergeordnetem Maße Aromaten.
Die Olefine ebenso wie die Paraffine dieser Fraktion bestehen aus C
4-C
8-Kohlenwasserstoffen, wobei die C
5-C
6-Kohlenwasserstoffe und besonders der C
S-Anteil überwiegen.
[0004] Zur Hydrierung von olefinischen Verbindungen, wie Hexen-1, Hexen-2, Hepten-3, 4-Vinyl-1-cyclohexen,
1,3-Pentadien oder 1,5-Cyclooctadien sind nach US 3 917 737 Katalysatoren bekannt
geworden, die auf einem festen, sauer eingestellten Träger Nickel-acetyl-acetonat,
Diisobutyl-aluminiumhydrid und gegebenenfalls einen Elektronendonator, wie ein tertiäres
Phosphin, enthalten.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, die Motoroctanzahl eines C
5-C6-Gemisches auf über 78 zu erhöhen, indem man einen Teil des C
6-Anteils mit einem Zeolith vom ZSM-5-Typ in Kontakt bringt, den C
5-Anteil und den restlichen C
6-Anteil mit einem Palladium/HY-Typ-ZeQlith/Al
2O
3-Kontakt behandelt und anschließend beide Teile dieses Gemisches wieder vereinigt
(DE-OS 29 34 460). Dieses Verfahren beinhaltet keine Hydrierung.
[0006] Schließlich ist die Herstellung von hochoctanigem Ben-
zin durch getrennte Behandlung des C
3- und des C
4-Schnittes aus der katalytischen Crackung von Kohlenwasserstoffen bekannt, wobei das
Propylen der C
3-Fraktion in-Gegenwart eines Katalysators, der neben einer aluminiumorganischen Verbindung
Nickel enthalten kann, oligomerisiert wird, getrennt hiervon der C
4-schnitt teilweise an einem Si0
2-A1
20
3-Katalysator oligomerisiert wird und die nicht-oligomerisierten C
4-Anteile durch Umsetzung von Isobutan und C
4-Butenen in Gegenwart von Fluorwasserstoff alkyliert werden und die drei derart behandelten
Anteile anschließend vermischt werden (DE-OS 29 38 697). Auch dieses Verfahren schließt
keine Hydrierung ein.
[0007] Es wurden nunmehr hochoctanige Fahrbenzinschnitte mit einer Motoroctanzahl von mindestens
80 gefunden, die durch Hydrierung einer Kohlenwasserstofffraktion mit C
4-C
8-Kohlenwasserstoffen und einem Siedebereich von etwa 25 bis etwa 75°C, die besonders
monoolefinische und daneben diolefinische und gegebenenfalls höherolefinische und
acetylenische Anteile enthält, mit Wasserstoff an einem Nickel-Trägerkatalysator erhalten
wird.
[0008] Es wurde weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines hochoctanigen Fahrbenzinschnittes
mit einer Motoroctanzahl von mindestens 80 gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man eine Kohlenwasserstofffraktion mit C
4-C
8-Kohlenwasserstoffen und einem Siedebereich von etwa 25 bis etwa 75°C, die besonders
monoolefinische und daneben diolefinische und gegebenenfalls höherolefinische und
acetylenische Anteile enthält, mit Wasserstoff bei . einer Temperatur von 100 bis
400°C und einem Druck von 5 bis 80 bar in Gegenwart eines Nickel-Trägerkatalysators
hydriert, der im unreduzierten Zustand 20 bis 80 Gew.-% Nickel enthält, hierfür ein
Verhältnis von 0,3 bis 30 Mol Wasserstoff pro Mol Kohlenwasserstoffgemisch einstellt,
wobei die Molzahl des Kohlenwasserstoffgemisches ein Mittelwert aus den Molzahlen
der verschiedenen Kohlenwasserstoffe entsprechend ihrer Menge im Gemisch bedeutet
und eine Raum/Zeit-Geschwindigkeit (Weight-Hourly-Space-Velocity; WHSV) von 0,5 bis
8 g Reaktionsgemisch pro g Kontaktfüllung pro h einstellt.
[0009] Die erfindungsgemäß einsetzbaren C
4-C
a-Kohlenwasserstoffe (KW) entstammen beispielsweise einer Kohlenwasserstofffraktion,
wie sie beim thermischen Cracken von Naphtha oder Gasöl erhalten wird. Eine solche
Kohlenwasserstofffraktion wird im allgemeinen vor der Abtrennung von Aromaten aus
einem Pyrolysegemisch erhalten. Der Siedebereich beträgt etwa 25 bis etwa 75°C. Solche
erfindungsgemäß einsetzbaren Fraktionen enthalten geradkettige oder verzweigte paraffinische,
einfach oder mehrfach ole-' finisch ungesättigte oder acetylenisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe
mit 4 bis 8 C-Atomen, wie die verschiedenen isomeren Butane, Butene oder Butine, Pentane,
Pentene oder Pentine bis zu den Oktanen, Oktenen und Oktinen, ferner Butadien, Pentadien,
bis hin zu Oktadienen. In technisch relevanten Zusammensetzungen eines solchen erfindungsgemäßen
KW-Stromes beträgt der Anteil an C
4-KW bis etwa 10 Gew.-%, beispielsweise 0,1 bis 8 Gew.-%, der
Pentananteil bis etwa 45 Gew.-%, beispielsweise 5 bis 40 Gew.-%, der Anteil an n-Pentenen
bis etwa 35 Gew.-%, beispielsweise 10 bis 30 Gew.-%, der Anteil an Isoamylenen bis
etwa 45 Gew.-%, beispielsweise 10 bis 40 Gew.%, der Anteil an Cyclopenten bis etwa
22 Gew.-%, beispielsweise 2 bis 20 Gew.-%, der Anteil an Cyclopenten bis etwa 35 Gew.-%,
beispielsweise 3 bis 30 Gew.-%, und der Anteil an C
6-KW bis.etwa 40 Gew.-%, beispielsweise 3 bis 30 Gew.-%. Selbstverständlich können
auch geringe Anteile von ungesättigten Kohlenwasserstoffen enthalten sein, die mehr
als zwei olefinische Bindungen oder acetylenische neben olefinischen Bindungen enthalten.
Weiterhin können solche Kohlenwasserstofffraktionen auch geringe Anteile von Kohlenwasserstoffen
mit weniger als 4 C-Atomen oder geringe Anteile von Kohlenwasserstoffen mit mehr als
8 C-Atomen sowie geringe Anteile bei der Destillation mitgerissener Aromaten enthalten.
Selbstverständlich können ähnliche Kohlenwasserstoffgemische anderer Herkunft ebenso
erfindungsgemäß eingesetzt werden.
[0010] Als Beispiel einer solchen Kohlenwasserstofffraktion sei folgende Zusammensetzung
genannt:

[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren wird an einem Nickel- ägerkatalysator durchgeführt.
Dieser hat einen Nickelgehalt von 20 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 70 Gew.-% Nickel.
Als Träger werden SiO
2-Al
2O
3-Gemische mit Si:Al-Molverhältnissen von 10 bis 10
2, bevorzugt 0,1 bis 50, besonders bevorzugt 0,5 bis 50, verwendet. SiO
2 wird bevorzugt in Form von Kieselgur und Al203 bevorzugt in Form von Kaolin eingesetzt.
Beide Komponenten können auch in Form eines Alumosilikats eingesetzt werden. Auch
Kaolin kann als Träger eingesetzt werden. Durch Dotierung mit 0,2 bis 5 Gew.-% an
Oxiden der 1. und 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew) wie
beispielsweise Li
20, K
20, Na
20, Rb
20, Cs
2O, MgO, CuO, SrO, BaO wird der Kontakt leicht alkalisch eingestellt. Außerdem kann
der Katalysatorträger 0,1 bis 3 Gew.-% Übergangsmetalloxide, wie Eisenoxide oder Titanoxid,
enthalten.
[0012] Solche Katalysatoren zeigen eine hohe Standzeit, beispielsweise über 2000 Stunden
und sind weiterhin durch eine gute Regenerierbarkeit ausgezeichnet. Zur Regenerierung
wird beispielsweise wie folgt verfahren:
Nach Inertisierung der Reaktionszone mit Stickstoff läßt sich der Kontakt durch langsames
Zudosieren von Luft bei Temperaturen um 400°C oxidativ regenerieren. Temperaturspitzen
im Katalysatorbett über 500°C sind dabei weniger günstig. Anschließend wird der Kontakt
im Wasserstoffstrom bei 350-420°C und 5-80 bar während 48 Stunden aktiviert.
[0013] Der Wasserstoff wird in äquivalenter oder überschüssiger Menge, bezogen auf die Äquivalente
Doppel- und Dreifachbindungen, eingesetzt. Eine überschüssige Menge Wasser-stoff ist
hierbei bevorzugt, weil dadurch eine gleichmäßige Strömungsverteilung, eine gute Durchmischung
des Reaktionsgemisches und eine gleichmäßige Benetzung der katalytisch wirkenden Kontaktoberflächen
erreicht wird. Beispielsweise sei eine Menge von 0,3 bis 30 Mol, bevorzugt 0,5 bis
10,0 Mol, besonders bevorzugt 1,5 bis 5 Mol, Wasserstoff pro Mol Kohlenwasserstoff
genannt, wobei die Molzahl des Kohlenwasserstoffgemisches ein Mittelwert aus den Molzahlen
der verschiedenen Kohlenwasserstoffe entsprechend ihrer Menge im Gemisch bedeutet.
Hierbei wird gleichzeitig der Erfahrung Rechnung getragen, daß ein solches Kohlenwasserstoffgemisch
nicht mehr als 1 Gew.-% an mehrfach ungesättigten Olefinen und an Acetylenen enthält.
[0014] Erfindungsgemäß kann reiner oder technischer Wasserstoff eingesetzt werden. Technischer
Wasserstoff kann beispielsweise Verunreinigungen, wie Methan (bis 25 Vol-%), CO (bis
ca. 0,5 Vol-%) und Ethylen (bis ca. 0,2 Vol.-%) enthalten.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur von 100 bis 400°C, bevorzugt
150 bis 250°C, besonders bevorzugt 170 bis 220°C und bei einem Druck von 5 bis 80
bar, bevorzugt 15 bis 30 bar, durchgeführt. Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Raum/Zeit-Geschwindigkeit
(Weight-Hourly-Space-Velocity; WHSV) von 0,5 bis 8, bevorzugt 1,5 bis 4 g Reaktionsgemisch
pro g Kontaktfüllung pro h eingestellt.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Gasphase, der Flüssigphase nder der Rieselphase
durchgeführt werden, wobei der Katalysator fest angeordnet sein kann, im Fließbett
betrieben wird oder in Röhrenreaktoren angeordnet sein kann. Die Kohlenwasserstofffraktion
und der Wasserstoff werden im Gleichstrom von oben nach unten oder von unten nach
oben am Kontakt vorbeigeführt. Unter den sich hieraus ergebenden Verfahrensvarianten
ist das Arbeiten in der Rieselphase an einem fest angeordneten Katalysator im Gleichstrom
von Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff bevorzugt.
[0017] Erfindungsgemäß wird der Anteil der olefinisch und acetylenisch ungesättigten Komponenten
in der eingesetzten Kohlenwasserstofffraktion auf 0,1 bis 8, bevorzugt 0,2 bis 5,
besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% seines ursprünglichen Wertes abgesenkt. Etwa
vorhandene geringe Anteile an aromatischen Verbindungen werden ebenfalls weitgehend
zu den zugehörigen gesättigten Verbindungen aufhydriert, beispielsweise Benzol zu
Cyclohexan. Dieses Aufhydrieren der aromatischen Verbindungen erfolgt beispielsweise
bis zu einem Wert von der Nachweisbarkeitsgrenze der Aromaten bis zu einem Gehalt
von etwa 10 Gew.-% des ursprünglichen Gehalts an Aromaten, bevorzugt bis zu einem
Wert von 0,1 bis 5 Gew.-% des ursprünglichen Gehalts an Aromaten.
[0018] Es ist überraschend, daß die erfindungsgemäße Erhöhung der Motoroctanzahl auf Werte
von mindestens 80 mit einem nickelhaltigen Katalysator, also unter Verzicht auf edelmetallhaltige
Katalysatoren, bei den beschriebenen milden Reaktionsbedingungen möglich ist, bei
denen eine Aufspaltung oder Oligomerisierung einzelner Komponenten des eingesetzten
Kohlenwasserstoffgemisches vermieden werden.
[0019] Der Effekt des hohen Octanzahlgewinnes des erfindungsgemäßen hochoctanigen Fahrbenzinschnittes
bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren ist völlig überraschend, da eine
rechnerische Bestimmung der Motoroctanzahl aus der Analyse der behandelten Kohlenwasserstoff-Fraktionen
keine-Erhöhung der Motoroctanzahl zwischen dem Zustand vor der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und dem Zustand nach der erfindungsgemäßen Hydrierung zu Paraffinen und
Cycloparaffinen erwarten ließ. Zu derartigen MOZ-Berechnungen aus der Zusammensetzung
von Kohlenwasserstoffgemischen werden Korrelationsgleichungen benutzt, die aus Regressionsanalysen
entwickelt wurden. (Lit.: W.C. Healey, jr., C.W. Maassen u. R.T. Peterson, API Midyear
Meeting Div. of Ref., 27.5.1955).
[0020] Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht den überraschenden Effekt auf das Klopfverhalten
durch den Vergleich von berechneter und gemessener MOZ.

[0021] Die erfindungsgemäß erhältlichen hochoctanigen Benzinschnitte eignen sich beispielsweise
als Zusatz zum Fahrbenzin, wobei dessen Motoroctanzahl und seine Klopffestigkeit verbessert
werden. Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung dieser hochoctanigen Benzinschnitte
als Beimischung zum Treibstoff für Vergasermotoren und weiterhin Treibstoffe für Vergasermotoren,
die solche hochoctanigen Benzinschnitte enthalten.
Beispiel 1
[0022] In einem Rohrreaktor mit 200 cm
3 Katalysatorinhalt wurden in der Rieselphase mit H
2 im Gleichstrom an einem Nickelkatalysator mit einem Ni-Gehalt von 50 Gew.-% auf einem
SiO
2-Al
2O
3-Träger, enthaltend 89,7 Gew.-% SiO
2, 3,7 Gew.-% Al
2O
3, 2 Gew.-% Oxide der 1. und 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew)
(CaO; M
9O; Na
20; K
20) und 1,1 Gew.-% Fe
20
3 und 0,1 Gew.-% TiO
2 (Glühverlust 3,5 %) bei einer Temperatur von 210°C und einem Gesamtdruck von 26 bar
(H
2-Gehalt des Hydriergases 80 Vol %), einer WHSV von 2 (200 g KW über 100 g Katalysator
in einer Stunde) und einem Verhältnis H
2/Durchsatz von 120 1/h die in der Tabelle aufgeführten Ergebnisse erhalten.
Beispiel 2
[0023] Es wurde in gleicher Weise wie unter Beispiel 1 verfahren, als Katalysator wurde
ein Nickelkatalysator mit einem Ni-Gehalt von 68 Gew.-% auf einem SiO
2-Al
2O
3-Träger, enthaltend 73,1 Gew.-% Al
2O
3, 20,9 Gew.-% SiO
2, 1,5 Gew.-% Oxide der 1. und 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew)(CaO;
M
gO; Na
20; K
20;) und 1,0 Gew.-% Fe
2O
3 und 0,08 Gew.-% TiO
2 (Glühverlust 3,42 %) verwendet.
[0024] Die Ergebnisse sind in der Tabelle dargestellt.

1) Hochoctanige Fahrbenzinschnitte mit einer Motoroctanzahl von mindestens 80, erhalten
durch Hydrierung einer Kohlenwasserstofffraktion-mit C4- bis C8-Rohlen- wasserstoffen und einem Siedebereich von etwa 25°C bis zu etwa 75°C, die
besonders monoolefinische und daneben diolefinische und gegebenenfalls höherolefinische
und acetylenische Anteile enthält, mit Wasserstoff an einem Nickel-Trägerkatalysator.
2) Verfahren zur Herstellung eines hochoctanigen Fahrbenzinschnittes mit einer Motoroctanzahl
von mindestens 80, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Kohlenwasserstoffraktion mit
C4-CS-Kohlenwasserstoffen und einem Siedebereich von etwa 25°C bis etwa 75°C, die besonders
monoolefinische und daneben diolefinische und gegebenenfalls höherolefinische und
acetylenische Anteile enthält, mit Wasserstoff bei einer Temperatur von 100 bis 400°C
und einem Druck von 5 bis 80 bar in Gegenwart eines Nickel-Träger-katalysators hydriert,
der im unreduzierten Zustand 20 bis 80 Gew.-% Nickel enthält, hierfür ein Verhältnis
von 0,3 bis 30 Mol Wasserstoff pro Mol Kohlenwasserstoffgemisch einstellt, wobei die
Molzahl des Kohlenwasserstoffgemisches ein Mittelwert aus den Molzahlen der verschiedenen
Kohlenwasserstoffe entsprechend ihrer Menge im Gemisch bedeutet, und eine Raum/Zeit-Geschwindigkeit
(Weight-Hourly-Space-Velocity; WHSV) von 0,5 bis 8 g Reaktionsgemisch pro g Kontaktfüllung
pro h einstellt.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung bei 150 bis
250°C durchgeführt wird.
4) Verfahren nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung bei
einem Druck von 15 bis 30 bar durchgeführt wird.
5) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
im unreduzierten Zustand 40 bis 70 Gew.-% Nickel auf SiO2-Al2O3-Trägern mit Si:Al-Molverhältnissen von 10-2 bis 102 bevorzugt von 0,1 bis 50 enthält.
6) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysatorträger
durch Dotierung mit 0,2 bis 5 Gew.-% an Oxiden der 1. und 2. Hauptgruppe des PSE leicht
alkalisch eingestellt ist.
7) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysatorträger
0,1 bis 3 Gew.- % Übergangsmetalloxide enthält.
8) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verhältnis von
0,4 bis 6 Mol Wasserstoff pro Mol Kohlenwasserstoffgemisch eingestellt wird.
9) Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Rieselphase
an einem fest angeordneten Katalysator mit Wasserstoff und Kohlenwasserstoffgemisch
im Gleichstrom arbeitet.
10) Verwendung des hochoctanigen Fahrbenzinschnittes nach Anspruch 1 als Beimischung
zum Treibstoff für Vergasermotoren.
11) Treibstoff für Vergasermotoren, enthaltend hochoctanige Fahrbenzinschnitte nach
Anspruch 1.