[0001] Es ist seit langem bekannt, kolloidale wäßrige Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Harzen,
die durch Lösen eines gegebenenfalls modifizierten Methylolmelamins in wäßriger Säure
und Altern der gebildeten Lösung hergestellt werden, zur Erhöhung der Naßfestigkeit
von Papier dem Papierstoff zuzusetzen. Der pH-Wert der Harzkolloidlösungen liegt in
dem Bereich von 0,5 bis 5, der Feststoffgehalt beträgt max. 15 Gew.-%. Bei höherem
Feststoffgehalt werden die Harzkolloidlösungen instabil.
[0002] Aus der DE-AS 10 90 078 ist es bekannt, die Wirksamkeit von Melamin-Formaldehyd-Harzkolloiden
durch Zusatz von Formaldehyd und anschließendes Altern der erhaltenen Lösungen zu
verbessern. Hierdurch wird eine Erhöhung der Naßfestigkeit des Papiers erzielt. Bei
den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Melamin-Formaldehyd-Harzkolloiden
ist es unumgänglich, die Lösungen nach Zugabe einer Säure eine bestimmte Zeit, in
der Regel 3 bis 12 Stunden, altern zu lassen, bevor die Lösungen als Naßfestigkeitsmittel
bei der Papierherstellung eingesetzt werden können. Um die angesäuerten Melamin-Formaldehyd--Harzkolloide
altern zu lassen, benötigt man in der Praxis Lagertanks. Bei der diskontinuierlichen
Herstellung der Melamin-Formaldehyd-Harzkolloide ist man außerdem immer gezwungen,
einen Kompromiß zwischen der Wirksamkeit der Harzkolloide und der Lagerstabilität
der kolloidalen Lösungen einzugehen. Versucht man z.B., die Reifezeit durch Veränderung
des pH-Wertes bzw. der Temperatur herabzusetzen, so fällt die Wirksamkeit der gereiften
Lösung nach kurzer Zeit ab.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Papier mit
hoher Naßfestigkeit durch Zusatz von Melamin-Formaldehyd-Harzkolloiden zum Papierstoff
und Entwässern des Papierstoffs auf der Papiermaschine aufzuzeigen, bei dem man nicht
mehr gezwungen ist, die Melamin--Formaldehyd-Harzkolloide über einen längeren Zeitraum
zu altern, so daß Lagertanks entfallen und bei dem man die Wirksamkeit der Harzkolloid-Lösungen
leicht einstellen kann.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Melamin-Formaldehyd-Harzkolloide
ein Produkt einsetzt, das durch kontinuierliches Mischen einer 40 bis 80 %igen wäßrigen
Lösung eines gegebenenfalls modifizierten Melamins mit Wasser und Säure in einer Mischungszone
bei turbulenter Strömung, einer Temperatur von 40 bis 110°C, einem pH-Wert von 2 bis
4 und einer Verweilzeit von der Mischungszone bis zur Zugabestelle zum Papierstoff
von 1 bis 300 Sekunden erhältlich ist, wobei der Feststoffgehalt der Melamin-Formaldehyd-Harzkolloid-Lösung
etwa 5 bis 20 Gew.-% beträgt.
[0005] Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hochkonzentrierte, gegebenenfalls modifizierte
Melamin-Lösungen, vorzugsweise 60 bis 70 %ige wäßrige Lösungen, verwendet werden,
erzielt man gegenüber bekannten Verfahren eine entscheidende Verringerung von Transportkosten.
-Zur Herstellung der Harzkolloidlösungen kommen alle bisher dafür verwendeten Methylolmelamine
sowie die modifizierten Methylolmelamine in Betracht. Vorzugsweise verwendet man solche
Methylolmelamine, bei denen das Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd 1:2 bis 1:6
beträgt. Die Herstellung wäßriger Lösungen von Methylolmelaminen und den entsprechenden
modifizierten Methylolmelaminen ist bekannt. üblicherweise erhitzt man zur'Herstellung
von Methylolmelaminen eine wäßrige Lösung von Melamin auf Temperaturen zwischen 70
und 95
0e und fügt Formaldehyd, z.B. Formalin oder Paraformaldehyd, zu. Der pH-Wert der Reaktionsmischung
wird in der Regel auf Werte zwischen 7,5 und 11 eingestellt. Die Methylolmelamine
sind bekanntlich im alkalischen pH-Bereich stabil. Sie können sehr leicht im sauren
pH-Bereich mit Alkoholen verethert werden. Vorzugsweise verwendet man für die Veretherung
Methanol, Ethanol und n- oder iso-Propanol oder n- oder iso-Butanol. Besonders einfach
und daher auch bevorzugt ist die Veretherung mit Methanol. Es ist möglich, die Methylolmelamine
teilweise oder vollständig zu verethern. Die dabei entstehenden Produkte können 1
bis 6, vorzugsweise 2 bis 5 Ethergruppierungen enthalten. Nach der Veretherung wird
der pH-Wert der wäßrigen Lösung auf Werte oberhalb von 7 eingestellt, damit eine Kondensation
unterbunden wird. Die gegebenenfalls veretherten Methylolmelamine werden bereits in
hoher Konzentration hergestellt, z.B. als 40 bis 80 %ige wäßrige Lösung. Sie können
auch durch Aufkonzentrieren verdünnter Lösungen erhalten werden. Die hochkonzentrierten
modifizierten Methylolmelaminlösungen können auch mit Alkalisulfiten, Alkalibisulfiten
bzw. mit Aminen modifiziert sein. Das Molverhältnis von Methylolmelamin zu Sulfit
bzw. Bisulfit liegt bevorzugt in einem Bereich von 1:0,5 bis 1:5. Als Amine kommen
hauptsächlich Ammoniak, primäre und sekundäre Alkylamine, Di- und Polyamine sowie
z.B. Mono-, Di- und Triethanolamin in Frage. Das Molverhältnis von Methylolmelamin
zu Amin liegt hier bevorzugt in einem Bereich von 1:0,5 bis 1:5.
[0006] Die konzentrierte wäßrige Lösung des gegebenenfalls modifizierten Methylolmelamins'wird
in einer Mischungszone durch Hinzufügen von Wasser und einer Säure - wobei ein Reaktionspartner
schon zuvor im Wasser vorgemischt sein kann - bei einer Temperatur von 40 bis 110°C,
vorzugsweise 70 bis 90°C, kontinuierlich gemischt, so daß einem nachgeschalteten ebenfalls
kontinuierlich durchflossenen Verweilzeit-Gefäß die Polykondensation des gegebenenfalls
modifizierten Methylolmelamins innerhalb kürzester Zeit abläuft. Bei Temperaturen
oberhalb 100°C muß in Druckapparaturen gearbeitet werden.
[0007] Zum kontinuierlichen Mischen der beiden Reaktionspartner - oder wenn einer schon
mit Wasser vorgemischt ist, nur des einen Reaktionspartners, vorzugsweise die Säure
- muß in kürzester Zeit eine homogene Lösung - ohne Konzentrationsgradienten - hergestellt
werden, da wegen der hohen Reaktionsbeschleunigung im Bereich geringer Säurekonzentrationen
das gegebenenfalls modifizierte Methylolmelamin innerhalb von wenigen Sekunden zu
einem unlöslichen Harz polymerisieren würde.
[0008] Das Mischen geschieht deshalb in Mischgeräten mit geringem Mischvolumen. Die Mischungskomponenten
durchlaufen die Mischungszone mit hoher turbulenter Strömung. Unter diesen Bedingungen
wirken hohe Energiedichten auf die miteinander zu vermischenden Komponenten ein. Für
das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich z.B. folgende gebräuchliche Mischvorrichtungen:
a) Strahlmischer - Mischen mit schnellem Flüssigkeitstreibstrahl; wozu vorzugsweise
das Wasser bzw. die wäßrige, gegebenenfalls modifizierte Methylolmelaminlösung verwendet
wird,
b) In-line-Mischer (in Rohrleitung eingebauter Propeller--Mischer),
c) Statische Mischer und
d) Rotor - Stator - Mischer.
[0009] Vorzugsweise wird das Mischen der Reaktionskomponenten mit dem Wasser in einem Strahlmischer
vorgenommen, der in einen nachgeschalteten Verweilzeitraum - als Reaktionsrohr oder
-behälter ausgeführt - einmündet.
[0010] Zum Einbringen der erforderlichen Mischenergie in den Strahlmischer wird das Wasser,
vorzugsweise die mit dem Wasser vorgemischte, gegebenenfalls modifizierte Methylolmelaminlösung
verwendet, indem es als Treibstrahl mit turbulenter Strömung bei Geschwindigkeiten
von 5 bis 50 m/s, vorzugsweise 10 bis 20 m/s, durch die Düse des Strahlmischers gegeben
wird. Die Energiedichte in der Mischungszone beträgt mindestens 20 kW/m
3 und liegt vorzugsweise oberhalb von 50 kW/m
3.
[0011] Die Harzlösung kann, wenn sie nicht bereits mit dem Wasser vorgemischt ist, ebenso
wie die Säure, die zum Starten der Kondensationsreaktion benötigt wird, sowohl durch
die Düse - die in diesem Fall als Mehrstoffdüse ausgebildet ist -, als auch mit gesonderten
Einleitungsrohren neben der Düse oder seitlich am Mischrohr auf der Höhe der Düse
zugeführt werden.
[0012] Durch Impulsaustausch zwischen dem Treibstrahl und der ihn umgebenden Reaktionslösung
kommt es zu einer schnellen und intensiven Durchmischung des als Rohr ausgebildeten
Mischraumes. Die Durchmesserverhältnisse von
dRohr zu
dTrei
bst
rahl betragen 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis 6; die Länge des Rohres verhält sich zum Durchmesser
des Rohres l
Rohr/d
Rohr = 5 bis 20.
[0013] Die Komponenten verlassen das Rohr homogen gemischt. Aufgrund der kurzen Mischzeit
und der mit den Mischvorrichtungen eingetragenen hohen Energiedichte von 50 bis 7000,
vorzugsweise 50 bis 2000 kW/m
3, ist es möglich, die erforderliche Reaktionszeit bis zur optimalen Reifung durch
Einstellen geeigneter Reaktionsbedingungen (pH von 3 bis 4, Temperatur von 40 bis
110°C) auf 1 bis 300 Sekunden zu verkürzen, ohne Störungen durch Flockenbildung bei
zu weit fortgeschrittener Kondensation bzw. durch Wirksamkeitsverlust bei zu kurzer
Verweilzeit zu erhalten.
[0014] Die Reifung - Polykondensation des gegebenenfalls modifizierten Methylolmelamins
- geschieht in der Mischungszone sowie dem nachgeschalteten Verweilzeitraum, vorzugsweise
in einem mit dem Strahlmischer integrierten und turbulent durchströmten Reaktionsrohr.
Nach Verlassen der Mischvor-. richtung durchläuft die homogengemischte Lösung - unabhängig
von der verwendeten Mischvorrichtüng - ein Rohr oder zusätzlich einen Behälter in
dem die erwünschte Verweilzeit erreicht wird. Die erforderliche Verweilzeit beträgt
je nach Reaktionsbedingungen (Temperatur, pH-Wert, Konzentration und Art des gegebenenfalls
modifizierten Methylolmelamins) wenige Sekunden bis mehrere Minuten, vorzugsweise
15 Sekunden bis 1 Minute.
[0015] Um die notwendige Temperatur während des Mischungsvorgangs einzustellen, kann man
entweder alle zu mischenden Komponenten vorher auf diese Temperatur erhitzen bzw.
man erhitzt nur das zum Verdünnen verwendete Wasser und zwar dann auf eine höhere
Temperatur, so daß die Temperatur während des Mischens in dem angegebenen Bereich
liegt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß man Dampf in das Verdünnungswasser
einleitet.
[0016] "Als Säuren verwendet man vorzugsweise Salzsäure und Phosphorsäure bzw. Carbonsäuren,
wie Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure.
[0017] Man erhält eine hochwirksame Melamin-Formaldehyd-Harzkolloidlösung mit einem Feststoffgehalt
von etwa 5 bis 20 Gew.-%, die direkt zum Papierstoff zudosiert bzw. nach einer weiteren
kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verdünnung mit Wasser im Gewichtsverhältnis
1:10 bis 1:20 zur Papierstoffsuspension gegeben wird. Die so hergestellten Kolloidlösungen
sind wirksam und werden vorzugsweise direkt nach Verlassen der Mischungsapparatur
verwendet. Sie können auch einige Stunden gelagert werden, verlieren jedoch nach längerer
Zeit an Wirksamkeit als Naßverfestigungsmittel.
[0018] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in Prozent
beziehen sich auf das Gewicht der Stoffe. Die Trockenreißlänge wurde gemäß DIN 53
112, Blatt 1, und die Naßreißlänge gemäß DIN 53 112, Blatt 2, bestimmt. Die Laugenfestigkeit
des Papiers wurde entsprechend der Arbeitsweise für die Naßreißlänge ermittelt, wobei
jedoch die genormten Papier-
'streifen nicht in Wasser, sondern in 3 %iger Natronlauge 5 Minuten bei 80°C gelagert
wurden.
[0019] Herstellung einer veretherten Methylolmelaminlösung in Wasser:
127 Teile (ca. 1 Mol) Melamin wurden mit 365 Teilen einer 37 %igen wäßrigen Lösung
von Formaldehyd (ca. 4,5 Mol CH2O) gemischt. Die Mischung wird mit Natronlauge auf pH 8,5 eingestellt und auf 70°C
erhitzt, bis das gesamte Melamin völlig in Lösung gegangen ist. Man läßt weitere 5
Minuten bei 70°C nachreagieren und gibt anschließend 1
[0020] r640 Teile (ca. 20 mol) an Methanol zu. Mit Phosphorsäure wird nun der pH-Wert der
Lösung auf ca. 4,0 eingestellt und 30 Minuten lang die Temperatur bei 40°C gehalten.
Nach Erhöhung des pH-Wertes auf ca. 7 mit Natronlauge wird anschließend die Lösung
unter Vakuum (ca. 10 mbar) bei 60°C auf einen Feststoffgehalt von 70 % aufkonzentriert
und dann schnell auf 20°C abgekühlt. Die 70 %ige wäßrige Lösung weist eine Viskosität
von ca. 500 mPas (Brookfield, 20
1/min) auf und ist unendlich mit Wasser mischbar.
Beispiel 1
[0021] 226 kg/h Wasser von 80°C und 38,3 kg/h 70 %ige wäßrige Lösung des oben beschriebenen
veretherten Methylolmelamins und 3,8 kg/h konzentrierte Salzsäure (37 %ig) wurden
mit einem Strahlmischer bestehend aus einer Zweistoffdüse mit einem Durchmesser der
inneren Bohrung von 2 mm und einem Ringspalt mit einer Spaltbreite von 1 mm, die in
ein Mischrohr mündete mit 100 mm Länge und 20 mm Durchmesser und einer Prallplatte
im Abstand von 85 mm von der Düsenmündung kontinuierlich in der Weise gemischt, daß
das Wasser als Treibstrahl durch die innere Bohrung mit einer Strahlgeschwindigkeit
von 20 m/s (turbulente Strömung) gegeben wurde. Durch den Ringspalt wurde die veretherte
Methylolmelaminlösung und die konzentrierte Salzsäure durch einen seitlich am Mischrohr
auf der Höhe der Düsenmündung angebrachten Stutzen zudosiert.
[0022] In dem als Rohr ausgeführten Mischraum wurden die Komponenten intensiv und schnell
zu einer homogenen Lösung gemischt. Die Energiedichte im Mischraum betrug 470 kW/m
3. Zur Vervollständigung der Polykondensation (Reifung) war ein Verweilzeitraum in
Form eines Reaktionsrohres am Mischrohr angeschlossen. Das Reaktionsrohr hatte einen
Innendurchmesser von 10 mm und eine Länge von 30 m. Die Verweilzeit der Reaktionsmischung
in der Mischungszone und dem nachgeschalteten Reaktionsrohr bis zur Zugabestelle zum
Papierstoff betrug 30 Sekunden, die Temperatur 75°C und der pH-Wert der Mischung 3,0.
[0023] Man erhielt auf diese Weise eine 10 %ige Harzkolloidlösung, die entsprechend einer
Dosiermenge von 5 % Harzkolloidlösung, bezogen auf trockenes Fasermaterial, direkt
zum Papierstoff einer Langsiebversuchspapiermaschine mit einer Arbeitsbreite von 75
cm gegeben wurde. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Papiermaschine betrug 66 m/min. Das
Papier bestand aus gebleichtem Sulfit-Zellstoff und hatte ein Flächengewicht von 60
g/m
2. Der pH-Wert der Stoffsuspension wurde durch Zusatz von 2 % Aluminiumsulfat und durch
Zugabe verdünnter Schwefelsäure auf einen Wert von 4,5 eingestellt. Der Mahlgrad betrug
35°SR. Der Papiermaschine wurden 3 kg/min des Sulfitzellstoffs zugeführt. Die Eigenschaften
des erhaltenen Papiers sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Beispiel 2
[0024] 148,3 kg/h Wasser von 80°C wurden mit 28,8 kg/h 70 %iger wäßriger Lösung des oben
beschriebenen veretherten Methylolmelamins auf der Saugseite einer Kreiselpumpe kontinuierlich
zugegeben, in der Pumpe gemischt und in einen Strahlmischer durch eine I-Stoff-Düse
mit 2 mm-Bohrung mit einer Strahlgeschwindigkeit von 15 m/s (turbulente Strömung)
entsprechend einer Energiedichte von 200 kW/m
3 gedüst. 2,8 kg/h konzentrierte Salzsäure wurden in den wie im Beispiel 1 angegebenen
Mischraum zudosiert. Das Reaktionsrohr hatte dieselben Abmessungen wie im Beispiel
1. Die Verweilzeit der Reaktionsmischung bis zur Zugabestelle zum Papierstoff betrug
50 Sekunden, die Temperatur 75°C und der pH-Wert der Mischung 3,0.
[0025] Von dieser 10 %igen Harzkolloidlösung wurden der Papiermaschine bei gleichem Stoffeinsatz
wie in Beispiel 1 angegeben, 10 %, bezogen auf trockenes Fasermaterial,
' zudosiert. Die Eigenschaften des so erhaltenen Papiers sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Vergleichsbeispiel 1
[0026] In einem 250 1 fassenden beheizbaren Behälter der mit einem Rührer ausgerüstet war,
wurden 84,5 kg Wasser auf eine Temperatur von 40°C erwärmt. Man hielt die Temperatur
konstant und gab 1,4 kg konzentrierte Salzsäure (37 %ig) zu und nachdem eine verdünnte
Säurelösung entstanden war, 14,3 kg der oben beschriebenen 70 %igen wäßrigen Lösung
des veretherten Methylolmelamins. Um die Reaktionspartner zu durchmischen wurde die
Lösung mit einer Energiedichte von 0,4 kW/m
3 gerührt. Das Durchmischen war nach etwa 5 Minuten beendet.
[0027] Danach wurde der Rührer abgestellt und die Mischung 3 Stunden bei einer Temperatur
von 40°C gealtert. Der pH-Wert der Mischung betrug 2,2.
[0028] Um die Melaminformaldehyd-Harzkolloidlösung als Naßfestigkeitsmittel zu prüfen, wurde
das Harzkolloid in einer Menge von 150 g/min (entsprechend 5 %) bezogen auf trockenes
Fasermaterial dem Papierstoff zugesetzt. Der pH-Wert der Stoffsuspension wurde mit
2 % Aluminiumsulfat und zusätzlich mit verdünnter Schwefelsäure auf einen Wert von
4,5 eingestellt. Diese Stoffsupension mit einem Mahlgrad von 35
0SR wurde auf der in Beispiel 1 beschriebenen Papiermaschine bei einer Geschwindigkeit
von 66 m/min entwässert. Ca. 3 kg/min eines Papiers aus gebleichtem Sulfitzellstoff
mit einem Flächengewicht von 60 g/cm
2 wurden so hergestellt. Die Eigenschaften des Papiers sind in der Tabelle angegeben.
Vergleichsbeispiel 2
[0029] Das Vergleichsbeispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß zum Papierstoff 300
g/min entsprechend 10 %, bezogen auf das Fasermaterial, der 10 %igen Melamin-Formaldehyd-Harzkolloidlösung
verwendet wurden. Die Eigenschaften des so erhaltenen Papiers sind in der Tabelle
angegeben.
