(19)
(11) EP 0 050 709 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.05.1982  Patentblatt  1982/18

(21) Anmeldenummer: 81105234.9

(22) Anmeldetag:  06.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B07B 1/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 29.10.1980 DE 3040710

(71) Anmelder: CARL SCHENCK AG
D-64273 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Pürkhard, Edmund
    D-6100 Darmstadt (DE)
  • Fuchs, Max
    D-6108 Weiterstadt 1 (DE)

(74) Vertreter: Brand, Fritz (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebplatte


    (57) Gegossene Siebplatten für heiße und stark schleißende Schüttgüter sind einer besonders hohen Beanspruchung und damit einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Es ist Aufgabe der Erfindung, die Verschleißfestigkeit der gegossenen Siebplatten weiter zu erhöhen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Siebplatten in Förderrichtung verlaufende Streifen oder Leisten (3) aus hitzebeständigem Panzerwerkstoff aufweisen und daß die Sieblochung (2) vertieft zwischen den Streifen oder Leisten (3) angeordnet ist. Durch die Schleißleisten wird bewirkt, daß Siebplatten und Sieblochung weniger stark beansprucht werden und der Verschleiß herabgesetzt sowie die Siebleistung verbessert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine gegossene Siebplatte für heiße und stark schleißende Schüttgüter.

    [0002] Gegossene Siebplatten sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Als Gußwerkstoffe können eine Reihe von unterschiedlich zusammengesetzten und legierten Stählen und Gußeisen in geeigneter Zusammensetzung verwendet werden. Die bisher bekannten gegossenen Siebplatten haben den Nachteil, daß sie bei hoher Beanspruchung, insbesondere bei Verwendung für heiße und stark schleißende Schüttgüter, schnell verschleißen.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Siebplatte zu schaffen, die besonders gut für heiße und stark schleißende Schüttgüter geeignet und die besonders verschleißfest ist. Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst. Die Ansprüche erfassen auch Ausgestaltungen der Erfindung.

    [0004] Durch die Anordnung von in Förderrichtung verlaufenden Streifen oder Leisten aus einem hitzebeständigen Panzerwerkstoff wird die Lebensdauer einer gegossenen Siebplatte erhöht und die Siebleistung verbessert. Grobkörnige und schwere Materialbestandteile liegen auf den verschleißfesten Streifen auf und kommen mit der tiefer liegenden eigentlichen Siebfläche nicht direkt in Berührung. Das Feingut verursacht jedoch einen geringeren Verschleiß als grobe Gutstücke. Daher werden bei der vorgeschlagenen Anordnung die gelochten Flächen weniger stark beansprucht und der Verschleiß an diesen Flächen wird herabgesetzt. Da grobes Siebgut die Siebfläche nicht berührt, wird diese für den Siebvorgang besser ausgenutzt. Durch die Anordnung von Schleißleisten wird die Kontaktfläche des heißen Siebguts mit der Siebplatte kleiner. Dadurch wird die Siebplatte weniger stark aufgeheizt, was ebenfalls zur Verschleißminderung beiträgt.

    [0005] Die Unteransprüche betreffen zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, beispielsweise eine gegossene Grundplatte mit Materialstreifen aus hitzebeständigem Panzerwerkstoff, die Anordnung von Stegen, die Verbindung der Materialstreifen und/oder Stege mit der Grundplatte, die Ausführung der Sieblochung, die zusätzliche Aufpanzerung der Siebplatte sowie die Anordnung von Siebplatten bei einem Siebbelag.

    [0006] In den Zeichnungen sind schematisch Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 und 3 Ausschnitt aus einer gegossenen Siebplatte mit aufgeschweißten Streifen aus Panzerwerkstoff (Fig. 1 Schnitt, Fig. 3 Draufsicht),

    Fig. 2 und 4 Ausschnitt aus einer gegossenen Siebplatte mit Stegen, die mit Panzerwerkstoff bewehrt sind (Fig. 2 Schnitt, Fig. 4 Draufsicht).



    [0007] Die in den Figuren ausschnittsweise dargestellten, aus hitzebeständigen Werkstoffen (Sonderstahl) gegossenen Siebplatten bestehen aus einer Grundplatte 1 mit den Sieblöchern 2. Die Sieblöcher haben die Form von Langlöchern, die in Förderrichtung gesehen hintereinander in Reihen angeordnet sind. Die Längsrichtung der Sieblöcher bildet mit der durch Pfeile angedeuteten Förderrichtung einen Winkel von etwa 45° (siehe Fig. 3 und 4). Die Sieblöcher können auch eine von den dargestellten Ausführungsbeispielen abweichende Form aufweisen und z.B. rund sein. Wie in den Zeichnungen dargestellt können die Sieblöcher nach unten konisch erweitert sein.

    [0008] Bei der Anordnung nach Fig. 4 sind die Sieblöcher in ihrer Längsrichtung abwechselnd um etwa 90° zueinander versetzt angeordnet. Diese Art der Sieblochung ist bei kleineren Sieböffnungen vorteilhaft und ergibt gute Siebleistungen.

    [0009] Auf der Grundplatte 1 sind in Förderrichtung verlaufende Streifen 3 aus hitzebeständigem Panzerwerkstoff angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 3 ist der Panzerwerkstoff unmittelbar auf die Grundplatte aufgeschweißt. Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2 und 4 weist die Grundplatte 1 Stege 4 und 5 auf. Die Stege sind im Querschnitt etwa rechteckig bis quadratisch, wobei die Stegflanken zur Stegmitte hin geneigt oder gekrümmt sein können. Der Steg 4 ist Bestandteil der gegossenen Grundplatte selbst. In einer anderen Ausführungsform ist der Steg auf die Grundplatte aufgeschweißt, wie bei Steg 5 dargestellt. Die Stege sind in den Ausführungsbeispielen an ihrer breiten Seite mit der Grundplatte verbunden, sie können jedoch auch hochkant angeordnet sein.

    [0010] Die Stege nach Fig. 2 sind mit Materialstreifen 3 aus einem hitzebeständigen Panzerwerkstoff bewehrt. Der Panzerwerkstoff kann auf die Stege aufgeschweißt oder in anderer Weise mit den Stegen verbunden sein. Dabei können auch die Stegflanken 7 und 8 vollständig oder teilweise mit Panzerwerkstoff versehen sein. Die Stege verlaufen in Förderrichtung des abzusiebenden Materials.

    [0011] Bedingt durch die aufgeschweißten Materialstreifen bzw. durch die Stege liegen die Sieblöcher 2 in der Grundplatte 1 unterhalb der Oberkante der Siebplatte. Sie werden daher durch das zu behandelnde Material, insbesondere durch große und schwere Materialbestandteile, wenigerstark beansprucht. Gleichzeitig wird die Siebleistung verbessert.

    [0012] Wie bei Fig. 2 und 4 angedeutet, kann die Siebplatte im Bereich der Sieblöcher zusätzlich mit Panzerwerkstoff aufgepanzert sein. Die Höhe der Aufpanzerung 6 kann gleich oder kleiner sein als die Höhe der gepanzerten Streifen oder Leisten. Die Form der Aufpanzerung kann von dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 abweichen. Beispielsweise können auf der Fläche der Sieblochung einzelne Raupen aus Panzerwerkstoff in Längs- oder Querrichtung aufgeschweißt werden.

    [0013] Bei einem aus einer Anzahl von Siebplatten bestehenden Siebbelag (nicht dargestellt) sind die Siebplatten reihenweise hintereinander (in Förderrichtung) und nebeneinander (quer zur Förderrichtung) angeordnet. Die Querreihen der Siebplatten können hierbei versetzt zueinander eingebaut bzw. so hergestellt werden, daß sich in Förderrichtung gesehen die Streifen mit der Sieblochung mit gepanzerten Streifen oder Leisten abwechseln (schachbrettartige Versetzung der Lochstreifen czw. der gepanzerten Streifen).


    Ansprüche

    1. Gegossene Siebplatte für heiße und stark schleißende Schüttgüter, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebplatte in Förderrichtung verlaufende Streifen oder Leisten (3) aus hitzebeständigem Panzerwerkstoff aufweist und daß die Sieblochung (2) vertieft zwischen den Streifen oder Leisten (3) angeordnet ist.
     
    2. Siebplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sietplatte aus einer gegossenen Grundplatte (1) besteht, auf der Materialstreifen (3) aus hitzebeständigem Panzerwerkstoff angeordnet sind.
     
    3. Siebplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) Stege (4, 5) aufweist, auf denen die Materialstreifen (3) angeordnet sind.
     
    4. Siebplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstreifen (3) und/oder Stege (5) aufgeschweißt sind.
     
    5. Siebplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegflanken zur Stegmitte hin geneigt oder gekrümmt ausgebildet und teilweise oder vollständig mit Materialstreifen (7, B) versehen sind.
     
    6. Siebplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblochung (2) aus in Reihen angeordneten Langlöchern (2) besteht, die in einem Winkel von etwa 45° zur Förderrichtung angeordnet sind.
     
    7. Siebplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Langlöcher (2) in ihrer Längsrichtung jeweils um etwa 90° zueinander versetzt angeordnet sind.
     
    8. Siebplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) zwischen den Streifen oder Leisten (3) in den Bereichen der Sieblochung (2) zusätzlich aufgepanzert ist, wobei die Höhe der Aufpanzerung (6) gleich oder kleiner ist als die Höhe der Streifen oder Leisten (3).
     
    9. Siebbelag mit gegossenen Siebplatten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung auf einanderfolgende Siebplatten quer zur Förderrichtung um die Breite der Sieblochung (2) bzw. der Streifen oder Leisten (3) versetzt zueinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht